streicher hat geschrieben:(02 Sep 2019, 21:09)
Jetzt werden wir unsere Erfahrungen sammeln. Das war der Anfang.
Hast du gleich mit dieser Art Hochbeet losgelegt oder zuerst ein Hochbeet gehabt, dass dann aufgrund von Verrottung den Geist aufgegeben hat?
Mit der Folie bin ich noch zwiegespalten: wir haben ja keine verwendet. Wir hatten da einfach noch zu viel Respekt vor dem Stoff "Plastik", obwohl natürlich seine Vorteile unverkennbar sind. Seine Nachteile sind uns in den letzten Jahren auch eindringlich vor Augen geführt worden...
Vielleicht wird Hochbeet #2 ein ganz anderes. Wir werden sehen...
Die Eltern und Großeltern meiner Ex-Frau hatten auch Hochbeete. Die ganz einfache Lösung ohne jedes Behältnis:
Einfach entsprechende, abgeschrägte, Komposthügel mit entsprechenden Schichten von unten (ganz grob) bis oben hin (mit Pflanzende) als Abschluss.
Das geht auch. Und sehr naturnah. Bisserl Unkrauttupfen an den Flanken kann nicht schaden, sage ich mal. Aber sonst, first class und schweinebillig!
Selbstgebaut war es mein erstes. Yep! - Nach vorherigen umfangreichen Grundsatzrecherchen, bei denen ich auch auf die Palettenlösung stieß.
Da ich selbst einige Europaletten zur Hand hätte, gefiel mir anfangs diese Lösungsidee sehr gut. Schnell, einfach, man muss sich
keinen Kopf um Konstruktion und teils nicht "unknifflige" technische Lösungen machen usw. - Was für mich als Faulpelz immer sexy ist.
Aber dann kam der "Pedant" durch, das ästhetische Jammern um Form, Funktion, einfache Handhabung... also die Einsicht, wenn schon, denn schon...
Zum "Plastik", hier den Gewächshausgitterfolien:
Ich bin kein grundsätzlicher Gegner von Kunststoff. Mein erstes Gewächshaus (Alu-Systemprofilrahmen), das ich kaufte,
und nicht selbst baute, hat klare Sicherheitsglasscheiben. Was aber den Nachteil hat, das man in den Hochsommerzeiten mit "Vorhängen" beschatten muss.
Glas hat halt gegenüber sog. Polycarbonat-Hohlkörperkassetten als Beplankungsmaterial den Vorteil, dass es nicht von Algen und grünen Schichten befallen wird,
die man dann nicht mehr reinigen kann. Ist nicht unbedingt ästhetisch, wenn dann der "Grünspan" langsam über die Zeit immer höher kriecht und das Gewächshaus
dann aussieht, wie mit Brennesselsud veredelt und güllebemalt. Mein Postbote flucht noch heute über seine damalige Entscheidung beim Kauf seines Gewächshauses.
Vorteil von Gewächshausfolien, so wie ich das feststellte:
Das
diffuse Licht solcher Gewächshausfolien ist ideal. Professionelle Gewächshäuser/Gärtnereitunnel werden auch mit solchen, diffuses Licht gebenden, meist milchig weissen Folien bespannt.
Mein neues, selbstgebautes Stahlrohrrahmen-Gewächshaus habe ich auch mit meiner grünen Hochbeet Gitterfoliebespannt. Geht prima und ist SEHR kostengünstig. Stabil, leicht zu reinigen, versifft auch nicht.
Und meine Tomaten, Chilies und Paprika mögen dieses Licht und wachsen sehr gut. Ein automatischer Dachfensteröffner gegen Stauhitze, der ab ca. 20 °C das Fenster öffnet oder bei weniger Wärme schließt, ist für mich obligatorisch gewesen.
Wenn man statt mit Folie mit Sicherheitsglas (alle Fronten und das Dach) hagelsicher bestücken würde, muss man
ordentlich löhnen. So ist es weniger das Material, als die Arbeit, die zu Buche schlägt.
Aber die bekomme ich von mir Gottseidank noch immer gratis.
- Das gilt natürlich analog für Hochbeetbedachung. Neben dem Gewichtsaspekt der beweglichen Dach- und Seitenteile
bei einer solchen Ausführung. Echtes Plexiglas ginge auch. Ist leichter als Glas, aber
krachteuer.
Zur Verrottung:
Eine Cousine von mir hatte ein Hochbeet (ohne Dach) und Folien- bzw. Trainagemattenbeplankung innen gegen das Verraten. Material unbehandeltes Eichenholz.
Sie sagt, nach sieben Jahren war das Ding am Ende. Vielleicht hält ein Palettenhochbeet auch zehn Jahre, bis es verrottet ist? Keine Ahnung. Nur dürfte die Qualität
der Beetfüllung stark nachlassen mit den Jahren. Das sagen einhellig alle Hochbeetspezialisten/-innen. Man muss dann eben solche Sachen einpflanzen, die
dafür geeigneter, weil anspruchsloser bezüglich der Nährstoffe usw. sind. Ob das so stimmt, weiss ich auch nicht. Habe es erst zwei Jahre...
Da ohnehin jedes Jahr die bis zum Rand angefüllte obere Erdschicht (Pflanzschicht) mindestens 20-25 cm bis zum Beginn der Saison des Folgejahres abgesackt ist,
fülle ich eh mit hochwertiger Bio-Pflanzende für Gemüse etc. nach und habe dann eigentlich jedes Jahr eine gleichbleibend gut gedüngte, nährstoffreiche
obere Pflanzschicht und kann somit auch Starkzehner ansäen wie ich möchte. Sog. Strauchtomaten werde ich garantiert nicht mehr anpflanzen.
Die wachsen so dickstämmig/-stielig wie so kleine Bonsai-Bäumchen, und zeigten mir - alles andere hemmungslos überwuchernd, wer der Chef
im Hochbeet ist. Nicht ich.
Was für mich persönlich mit am Wichtigsten war, ist:
Die langjährige, nachhaltige Verwendung des eingesetzten Materials. Bin kein überzeugter Anhänger von "ex und hopp"-Wegwerfphilosophien.
Und vor allem, bequem an den wertvollen Kompost zu kommen bzw. diesen aus dem Hochbeet herausnehmen zu können. Stehenden Fußes, bequem mit Gabel oder Schaufel, ohne
von oben reintrurnen zu müssen wie ein Zirkusakrobat, um Kompost herauszu"schöpfen".
Meine Folien innen sind im übrigen zum Ein- und Aushängen. Nicht festgetackert oder genagelt.
So kann ich sie nach der Kompostentnahme wieder schön abwaschen und saubermachen und dann wiederverwenden. Ausserdem kann ich die beiden Seitentüren problemlos öffnen,
ohne dass die Folien, falls sie an der Erde angeklebt sind, das etwas schwierig machen. Ich hänge sie oben einfach aus, mach die Türen auf und wenn die Folien an der Erde
kleben bleiben, weil das einfacher für sie ist als Halt am geölten Holz zu finden, ziehe ich sie einfach vom Kompost weg. Voìla. So zumindest meine theoretische Überlegung.
Achja, viel Spaß und Freude mit Ihrem Palettenhochbett. Das haben Sie gut gemacht. Chapeau! - Bitte berichten Sie gelegentlich von Ihren nicht enden wollenden Erfolgserlebnissen.
Ich schreibe nicht nur mit Zehnfingersystem, sondern lese auch so.
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Ich möchte noch sagen, dass ich Ihre Palettenlösung keineswegs schlecht reden wollte. Im Gegenteil, eine sehr pfiffige Idee. Irgendwer hat sogar die zwangsläufigen Stufungen (an den Aussenseiten)
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So, nun gehe ich den eingeweckten Zwetschgensaft und ein paar Gläser Zwetschgenmus aus dem Einweckautomaten herausholen. Und neues Einweckgut rein in den Pott. Das spart Heizenergie, weil
das Wasser noch recht heiss ist vom vorherigen Durchgang. Von nix kommt nix...
für kleine Anpflanzareale mit Blumenkästen, Töpfen usw. genutzt. Sehen lustig aus, diese "hängenden Gärten der Semiramis".