Zunder hat geschrieben:(17 Aug 2019, 12:43)Nach einem Spiel läßt sich noch nicht viel sagen.
Höchstens, daß Dortmund Meister wird und Kovac die Saison nicht übersteht.
Nach drei Spielen gilt wohl dasselbe. Allerdings glaube ich nicht, dass Bayern München und
dessen Trainer Niko Kovac die Saison nicht übersteht oder auch die Roten schon aus dem
Titelrennen wären und der BVB einfach gar nicht anders kann, als Meister zu werden.
Wobei man RB Leipzig unter Nagelsmann nicht in der Meisterschaftsfrage ausklammern sollte.
Nach dem BVB Reinfall bei Union und der gleichzeitigen Stabilisierung der Bayern mit zwei
glatten Siegen und immerhin 10:1 Toren relativiert sich die Sache. Nimmt man die Verstärkungen
Perisic, der immer torgefährlich ist und dies auch sofort zeigte und Superstar Coutinho noch hinzu,
ist auch der Bayern-Kader so fexibel und stark, dass selbst ein Lewandowski mal einen schlechten Tag
haben kann ...und nur ein Tor erzielt, wie das Spiel gegen Mainz zeigte und trotzdem fünf Stück im
Kasten der Mainzer baumelten und damit ein klarer Sieg zu Buche stand.
Es wird sicher spannend werden und meine Prognose ist ein Dreikampf um den Meistertitel.
Mit einem Vorteil auf Seiten der Bayern. Sie sind sehr erfahren in diesem Metier, und gerade dann
in der Lage, Schwächephasen der anderen auszunutzen, indem sie selbst genau dann maximal
liefern. Und damit die Konkurrenz immer wieder hinter sich lassen.
Und wenn Bayern München einmal "nur" Unentschieden spielt, wird das - vor allem medial - sofort so interpretiert,
als ob das Ende der Welt und natürlich auch des Trainers nahe sei. Aber selbst beim erfogsverwöhnten und auch dazu
verdammten Vorzeigeverein der Bundesliga (= besonders im internationalen Maßstab) bleibt man soweit auf dem
Teppich und recht gelassen. Wohlwissend, dass selbst die Superstars und Ausnahmespieler keine Roboter sind,
sondern auch mal ihren stinknormalen Scheisstag haben können und dürfen. Was aber in Summe bei den Bayern
über die gesamte Saison recht wenig der Fall ist.
Sprich die Kontinuität und Stabilität und die über viele Jahre gestählte Nervenstärke über die gesamte Saison, die sich
aus einem sehr gesunden Selbstbewusstsein und dem Vertrauen in das eigenen Leistungsvermögen nährt, ohne dabei
die anderen Mitbewerber zu unterschätzen oder sich selbst zu überschätzen, sind meiner Meinung nach
Vorteile auf Seiten der Bayern, die auch diese Saison am Ende zur erneuten und erfolgreichen Titelverteidigung
führen werden.
Bezüglich der Kaderstärke, die man ja vor der Saison zugunsten des BVB hochlobte und gegenüber den Bayern überschätzte,
ist meine Meinung die tatsächliche Faktenlage etwas anders:
Bayern München hat für mich den besseren und auf sehr hohem Niveau -gleichmäßig- leistungsstärksten Kader.
Mit sehr vielen Optionen für den Trainer, sofern sich Schlüsselspieler wie Lewandowski nicht schwerwiegend oder langwierig verletzen.
Aber selbst da hat man mit Perisic eine Alternative, die jederzeit auch für Tore gut sein kann. Der kann meiner Meinung nach auch sehr gut
zentral in der Position von Lewandoski spielen, wenn dieser ausfallen sollte. Er ist schnell, technisch sehr gut! und nicht nur mit dem Fuß
sondern auch dem Kopf sehr torgefährlich. All das, was ein Knispser eben so braucht...
Neben den beiden etatmäßigen Aussenboliden Gnabry und Coman, die auch für Törchen jederzeit gut sind, genauso wie für Torvorlagen,
sind auch im offensiven Mittelfeld sowohl die kreativen Optionen und die Torgefährlichkeit mit dem Zugang von Coutinho gewachsen.
Goretzka und Coutinho sind beide sehr offensivstark. Auf der Sechser-Position hat der Trainer sogar drei Möglichkeiten mit Kimmich,
Martinez und dem etatmäßigen Thiago, wenn dieser ausfallen sollte.
Was die IV angeht: Boateng ist so schlecht, wie er teils heruntergeredet wird, nun auch nicht. Und der Neuzugang Hernandez ist ja
noch durch die Verletzung erst so richtig am werden neben dem Koloß von Rhodos...ähm Säben, Herrn Sühle.
Selbst "Oldboy" Alaba scheint wieder Lust auf Freißstoßtore etc. zu haben. Genauso wie dieser junge Parvenue...pardon Pavard, ein sehr
sympathischer junger Mann, der mit grandioser Schusstechnik ein für mich sagenhaft schönes Tor gegen Mainz schoß und gewisse
temporäre Unpässlichkeiten in der Defensive wieder neutralisierte.
Genauso wie man Thomas Müller, vor allem wegen seiner vorbildlichen Haltung und mannschaftsdienlichen Leistung nicht
abschreiben sollte. Was der Mann für die Mannschaft läuft und ackert, ist aller Ehren wert. Und wertvoll. Und für ein Tor ist er sowieso
immer gut.
Fazit: Für den BVB gilt, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Und die Tempospielsignatur des BVB können immer mehr Liga-Trainer sehr gut lesen. Wie Union zeigte.
Die Frage wird sein, ob Favre und der BVB tatsächlich soviele Optionen haben wie im Vergleich die Edelbajuwaren und der leise Herr Kovoc mit nicht immer leichten Aufgaben in der
Aufstellungsdiplomatie seines hochrangigen Personals.
Für die Bayern gilt: Sie haben entgültig vom Urlaubsmodus in den Arbeitsmodus umgeschaltet. Ob das nicht in zeitweiligen, (national) kaum aufzuhaltenden Wahnsinn
ausartet, muss man abwarten. Die Gefahr besteht aufgrund des erfahrenen und spielpotenten Kaders auf jeden Fall. Leider.
