Du meinst, weil man Bernstein selbst im alten Ägypten fand ... und selbstverständlich auch in RomAmmianus hat geschrieben:(05 Jul 2019, 09:36)
Das ist falsch und zeugt von Unkenntnis der archäologischen Forschungsergebnisse aus den Gebieten der Germania Libera - also des nicht von den Römern besetzten Teils und dort gerade der weiter entfernten Gegenden, die vielleicht keinen direkten Kontakt mit römischen Händlern und Kriegsgefangenen hatten.
Zum Einstieg empfehle ich einfach mal in Google "pommersche Fürstengräber" einzugeben. Größere Bibliotheken haben sicher auch einiges an gut verständlicher Literatur zum Thema. Einen guten Überblick liefert auch immer noch das zweibändige Handbuch "Der Germanen", erschienen in den 80ern in der DDR.
Daraus schließt du, dass es einen signifikanten Kulturaustausch zwischen den ost-elbischen und der römischen Kultur gab
Das halte ich wiederum für sehr spekulativ.
Da sind zu viele Schritte dazwischen.
Im antiken Rom gab es auch Seide aus China ... das heißt aber noch lange nicht, dass es auch einen regen Kulturaustausch gab, sondern nur, daß über wahrscheinlich sehr viele Zwischenhändler, ein begrenzter Handel zwischen beiden Kulturen statt fand.
Ich glaube nicht, dass die Vorgänger der Prussen, welche Bernstein an der Ostseeküste sammelten, wirklich eine konkrete Vorstellung von der Kultur Roms hatten, auch wenn Bernstein bis in den mediterranen Raum gehandelt wurden, genauso wenig wie die Römer keine wirkliche Vorstellung der Kultur Chinas hatten, auch wenn Seide bis nach Rom gehandelt wurde.
Der Gebrauch von exotischen Luxuswaren bedeutet noch lange nicht, dass ein reger Kulturaustausch statt fand.
Genauso wenig wie ein reicher Scheich, der sich ein paar Ferraris und Lamborghinis in die Garage zum protzen stellt, ein tieferes Verständnis der italienischen Kultur haben muss.
Der Einfluss Roms als kulturstiftende Großmacht der Antike, endete ziemlich genau am Harz ... dahinter ist tote Hose.