Landtagswahlen in Sachsen

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Ger9374

Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Ger9374 »

So eine Nummer , vor den Ostwahlen .
Nun ist das erstmal abgehakt.
Weiter geht es in Deutschland, Es gibt nicht nur die Sachsenwahl!
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John Galt
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von John Galt »

Sören74 hat geschrieben:(13 Jul 2019, 09:08)

Das wäre nicht modern, sondern einfach nur beliebig. Alles kann, nichts muss. Ohne jede Verbindlichkeit.
Doch das wäre modern. Keine Rechtsbehelfe gegen Entscheidungen vom Landeswahlleiter sind eben nicht modern. Was noch dazukommt ist eben diese Unterschriftenbettelei für Kleinparteien. Natürlich haben sich die etablierten Parteien von so einer lästigen Aufgabe freigestellt. Vor dem Gesetz sind alle gleich, oder eben nicht.
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Misterfritz
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Misterfritz »

John Galt hat geschrieben:(13 Jul 2019, 18:10)

Doch das wäre modern. Keine Rechtsbehelfe gegen Entscheidungen vom Landeswahlleiter sind eben nicht modern. Was noch dazukommt ist eben diese Unterschriftenbettelei für Kleinparteien. Natürlich haben sich die etablierten Parteien von so einer lästigen Aufgabe freigestellt. Vor dem Gesetz sind alle gleich, oder eben nicht.
Das ist aber falsch.
Die etablierten Parteien brauchen nur deshalb Unterschriftenlisten, weil sie schon in Parlamenten sitzen und somit schon mal die 5%-Hürde genommen haben.
Würde man von jeder Partei vor jeder Wahl solche Unterschriften verlangen, wäre das unverhältnismässig.
Aber um diese Unterschriften ging es ja nicht bei den Fehlern der Landeslistenerstellung der AfD.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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John Galt
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von John Galt »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Jul 2019, 20:37)
Würde man von jeder Partei vor jeder Wahl solche Unterschriften verlangen, wäre das unverhältnismässig.
Aber um diese Unterschriften ging es ja nicht bei den Fehlern der Landeslistenerstellung der AfD.
Es geht darum, wie unflexibel und altbacken die Landeswahlgesetze sind. Die Unterschriftenbettelei gehört auch dazu, warum es unverhältmäßig ist für Parteien mit dreistelligen Millionenvermögen die Unterschriften wie alle anderen Kleinparteien einzureichen bleibt dein Geheimnis und hat mit der Realität leider nichts zu tun.

Das Problem der Listenerstellung der AfD ist nur ein Teilproblem davon. Übrigens bieten diese Gesetze auch sehr viel Spielraum, weil die Gesetze ungenau sind, teilweise nur aus zusammenhanglosen Sätzen bestehen.

https://wahlen.sachsen.de/download/Medi ... 7-2019.pdf
Im Ergebnis der ausführlichen Erörterung lagen nach Auffassung des Landeswahlausschus-ses die zwingenden Voraussetzungen des § 21SächsWahlG zur Aufstellung von Parteibe-werbern nicht vor.
§ 21 SächsWahlG – Aufstellung von Parteibewerbern

(1) Als Bewerber einer Partei kann in einem Kreiswahlvorschlag nur benannt werden, wer in einer Mitgliederversammlung zur Wahl eines Wahlkreisbewerbers oder in einer besonderen oder allgemeinen Vertreterversammlung hierzu gewählt worden ist. Mitgliederversammlung zur Wahl eines Wahlkreisbewerbers ist eine Versammlung der im Zeitpunkt ihres Zusammentritts im Wahlkreis wahlberechtigten Mitglieder der Partei. Besondere Vertreterversammlung ist eine Versammlung der von einer derartigen Mitgliederversammlung aus ihrer Mitte gewählten Vertreter. Allgemeine Vertreterversammlung ist eine nach der Satzung der Partei (§ 6 ParteienG) allgemein für bevorstehende Wahlen von einer derartigen Mitgliederversammlung aus ihrer Mitte bestellte Versammlung.

(2) In Landkreisen und Kreisfreien Städten, die mehrere Wahlkreise umfassen, können die Bewerber für diejenigen Wahlkreise, deren Gebiet die Grenze des Landkreises oder der Kreisfreien Stadt nicht durchschneidet, in einer gemeinsamen Mitglieder- oder Vertreterversammlung gewählt werden. Dabei sind für jeden Wahlkreis getrennte Wahlen durchzuführen.

(3) Die Bewerber und die Vertreter für die Vertreterversammlungen werden in geheimer Wahl mit Stimmzetteln gewählt. Jeder stimmberechtigte Teilnehmer der Versammlung ist vorschlagsberechtigt; satzungsmäßige Vorschlagsrechte bleiben unberührt. Den Bewerbern ist Gelegenheit zu geben, sich und ihr Programm der Versammlung vorzustellen. Die Wahlen dürfen frühestens vier Jahre nach Beginn der Wahlperiode des Landtages stattfinden; dies gilt nicht, wenn die Wahlperiode vorzeitig endet.

(4) Das Nähere über die Wahl der Vertreter für die Vertreterversammlung, über die Einberufung und Beschlussfähigkeit der Mitglieder- oder Vertreterversammlung sowie über das Verfahren für die Wahl der Bewerber regeln die Parteien durch ihre Satzungen.

(5) Eine Ausfertigung der Niederschrift über die Wahl des Bewerbers mit Angaben über Ort, Art und Zeit der Versammlung, Form der Einladung, Zahl der erschienenen Mitglieder und Ergebnis der Wahlen ist mit dem Kreiswahlvorschlag einzureichen. Hierbei haben der Leiter der Versammlung und zwei von der Versammlung bestimmte Teilnehmer gegenüber dem Kreiswahlleiter an Eides statt zu versichern, dass die Anforderungen gemäß Absatz 3 Satz 1 bis 3 beachtet worden sind. Der Kreiswahlleiter ist zur Abnahme einer solchen Versicherung an Eides statt zuständig; er gilt als Behörde im Sinne des § 156 des Strafgesetzbuches.
Im Gesetz steht nichts davon, dass die Liste zwingend auf einem Parteitag mit einem Versammlungsleiter gewählt werden muss.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Sören74 »

John Galt hat geschrieben:(13 Jul 2019, 18:10)

Doch das wäre modern. Keine Rechtsbehelfe gegen Entscheidungen vom Landeswahlleiter sind eben nicht modern.
Das ist auch eine andere Forderung als Deine vorangegangene, dass jeder teilnehmen darf, der Lust drauf hat.
John Galt hat geschrieben: Was noch dazukommt ist eben diese Unterschriftenbettelei für Kleinparteien. Natürlich haben sich die etablierten Parteien von so einer lästigen Aufgabe freigestellt. Vor dem Gesetz sind alle gleich, oder eben nicht.
Es ist eigentlich in jeder Demokratie so, wer an einer Wahl teilnehmen will, muss Mindestbedingungen erfüllen. Das sind meist Stimmanteile bei der letzten Wahl oder eine Anzahl von Unterschriften von Bürgern. Ich hab auch mal einer Partei für den Landtag geholfen, dass sie diese Bedingungen erfüllen. Das gehört auch zur demokratischen Artikulation dazu.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Sören74 »

John Galt hat geschrieben:(13 Jul 2019, 21:08)

Es geht darum, wie unflexibel und altbacken die Landeswahlgesetze sind. Die Unterschriftenbettelei gehört auch dazu, warum es unverhältmäßig ist für Parteien mit dreistelligen Millionenvermögen die Unterschriften wie alle anderen Kleinparteien einzureichen bleibt dein Geheimnis und hat mit der Realität leider nichts zu tun.
Die finanziellen Voraussetzungen für die Parteien sind ungleich. Das ist logisch. Ansonsten geht es darum, dass diese Mindestanzahl an Unterschriften deshalb erfüllt werden muss, damit eben 20 und nicht 200 oder 2000 Kandidaten auf den Stimmzetteln stehen. Dann wäre eine Wahl nicht mehr wirklich praktikabel.
John Galt hat geschrieben: Das Problem der Listenerstellung der AfD ist nur ein Teilproblem davon. Übrigens bieten diese Gesetze auch sehr viel Spielraum, weil die Gesetze ungenau sind, teilweise nur aus zusammenhanglosen Sätzen bestehen.
Für juristische Laien wirken Gesetzestexte kompliziert und zusammenhanglos. Das soll nicht abwertend klingen, es liegt nun mal in der Natur der Sache.
John Galt hat geschrieben: Im Gesetz steht nichts davon, dass die Liste zwingend auf einem Parteitag mit einem Versammlungsleiter gewählt werden muss.
Das Thema wurde hier schon x-mal besprochen. Welchen Erkenntnisgewinn bringt jetzt die x+erste Wiederholung dieser Diskussion?
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Alexyessin »

John Galt hat geschrieben:(13 Jul 2019, 21:08)


Im Gesetz steht nichts davon, dass die Liste zwingend auf einem Parteitag mit einem Versammlungsleiter gewählt werden muss.
Wieso hat es die AfD denn bei der vorherigen Wahl geschafft, das sie die Gesetze eingehalten haben? Komisch oder?
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Quatschki »

Es scheint auch in anderen Staaten nicht immer leicht zu sein, die gesetzlichen Formalitäten zu erfüllen:

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... n-proteste

Einer der Kommentare bringt es auf den Punkt: "Allein in Sachsen 43 Oppositionelle von den Wahlen ausgeschlossen"
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Vongole
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Vongole »

Quatschki hat geschrieben:(17 Jul 2019, 00:07)

Es scheint auch in anderen Staaten nicht immer leicht zu sein, die gesetzlichen Formalitäten zu erfüllen:

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... n-proteste

Einer der Kommentare bringt es auf den Punkt: "Allein in Sachsen 43 Oppositionelle von den Wahlen ausgeschlossen"
In Russland heißt die gesetzliche ungeschriebene Formaliät Putin-Treue, wer sie nicht erfüllt, wird ausgeschlossen.
In Deutschland heißt die gesetzliche geschriebene Formalität Wahlgesetz, wer es nicht lesen kann und daher Fehler macht, wird ausgeschlossen.
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jorikke
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von jorikke »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Jul 2019, 20:37)

Das ist aber falsch.
Die etablierten Parteien brauchen nur deshalb Unterschriftenlisten, weil sie schon in Parlamenten sitzen und somit schon mal die 5%-Hürde genommen haben.
Würde man von jeder Partei vor jeder Wahl solche Unterschriften verlangen, wäre das unverhältnismässig.
Aber um diese Unterschriften ging es ja nicht bei den Fehlern der Landeslistenerstellung der AfD.
Ich fürchte du hast ein wichtiges Wort vergessen.
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imp
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von imp »

Alexyessin hat geschrieben:(14 Jul 2019, 03:41)

Wieso hat es die AfD denn bei der vorherigen Wahl geschafft, das sie die Gesetze eingehalten haben? Komisch oder?
Da war Hölle Petry noch am Ruder.
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Julian
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Julian »

Vongole hat geschrieben:(17 Jul 2019, 00:14)

In Russland heißt die gesetzliche ungeschriebene Formaliät Putin-Treue, wer sie nicht erfüllt, wird ausgeschlossen.
In Deutschland heißt die gesetzliche geschriebene Formalität Wahlgesetz, wer es nicht lesen kann und daher Fehler macht, wird ausgeschlossen.
Die Kommission, die über den Ausschluss der AfD-Kandidaten entschieden hat, bestand aus Parteivertretern.

Eigentlich sollte eine solche Kommission aus neutralen Vertretern bestehen und dann objektiv entscheiden, wie am ehesten der demokratische Wille zum Ausdruck kommt, und zwar inhaltlich.

Hat sich denn ein AfD-Kandidat beschwert, dass er sich ungerecht behandelt fühlte durch die zwei Versammlungen? Denn nur darum geht es: Alle Kandidaten sollen gleiche Chancen auf einen Listenplatz haben.

Und das sollte man dann noch abwägen mit der Verhältnismäßigkeit der Mittel. Das formale Vergehen steht in keinem Verhältnis zu der potentiell nun eintretenden Verzerrung der Wahl.

Nein, hier ging es tatsächlich darum, die stärkste Partei schon vor der Wahl zu benachteiligen. Die Kommission fühlte sich dazu moralisch im Recht und legte die gleiche Hypermoral, das gleiche Feindbild an den Tag, wie man es hier jeden Tag im Forum lesen kann, und in fast allen Medien.

Mit Demokratie hat das leider immer weniger zu tun. Über Länder wie Russland oder die Türkei sollte man sich als Deutscher nicht mehr beklagen.
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Vongole
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Vongole »

Julian hat geschrieben:(18 Jul 2019, 20:02)

Die Kommission, die über den Ausschluss der AfD-Kandidaten entschieden hat, bestand aus Parteivertretern.
Eigentlich sollte eine solche Kommission aus neutralen Vertretern bestehen und dann objektiv entscheiden, wie am ehesten der demokratische Wille zum Ausdruck kommt, und zwar inhaltlich.
Hat sich denn ein AfD-Kandidat beschwert, dass er sich ungerecht behandelt fühlte durch die zwei Versammlungen? Denn nur darum geht es: Alle Kandidaten sollen gleiche Chancen auf einen Listenplatz haben.
Und das sollte man dann noch abwägen mit der Verhältnismäßigkeit der Mittel. Das formale Vergehen steht in keinem Verhältnis zu der potentiell nun eintretenden Verzerrung der Wahl.
Nein, hier ging es tatsächlich darum, die stärkste Partei schon vor der Wahl zu benachteiligen. Die Kommission fühlte sich dazu moralisch im Recht und legte die gleiche Hypermoral, das gleiche Feindbild an den Tag, wie man es hier jeden Tag im Forum lesen kann, und in fast allen Medien.

Mit Demokratie hat das leider immer weniger zu tun. Über Länder wie Russland oder die Türkei sollte man sich als Deutscher nicht mehr beklagen.
Natürlich, Julian, parteiübergreifend wird in Deutschland Recht und Gesetz gebeugt, nur um der AfD zu schaden. :rolleyes:
Vielleicht sollten Sie und die AfD aufhören, von sich auf andere zu schließen, das könnte unter Umständen den Blick klären.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Julian »

Vongole hat geschrieben:(18 Jul 2019, 20:09)

Natürlich, Julian, parteiübergreifend wird in Deutschland Recht und Gesetz gebeugt, nur um der AfD zu schaden. :rolleyes:
Vielleicht sollten Sie und die AfD aufhören, von sich auf andere zu schließen, das könnte unter Umständen den Blick klären.
Können Sie mir erklären, warum in der Wahlkommission, in der über die Zulassung von Parteilisten und Kandidaten entschieden wird, Parteivertreter sitzen? Warum ging das Ergebnis bei der AfD 6:1 aus?

Ich finde das seltsam.
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Julian
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Julian »

Die Pressekonferenz der AfD Sachsen zu dem Skandalbeschluss der Wahlkommission.
[youtube][/youtube]

Aus dem Rechtsgutachten geht hervor, dass die Änderung des Wahlverfahrens (Übergang von der Einzel- zur Gruppenwahl) nach Ansicht der Wahlkommission des Bundestages kein Problem darstelle - und dass dies auch bei der Aufstellung der Liste der Linkspartei in Sachsen durchgeführt wurde.

Des weiteren ist die Rede davon, dass es keinen Passus im sächsischen Wahlgesetz gebe, der eine einheitliche Parteiversammlung vorschreibe.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Julian »

Der nicht gerade AfD-nahe Verfassungsblog zur demokratischen Tragödie in Sachsen:
Eine Entscheidung mit derart schwerwiegenden Konsequenzen für den Parteienwettbewerb kann nur mit sehr validen rechtlichen Gründen getroffen werden. Umso mehr muss überraschen, wie schmallippig die Argumente tatsächlich ausfallen, mit denen die Zurückweisung des zweiten Teils der AfD-Liste nun öffentlich begründet wird.
[...]
Anlass für Häme gegenüber der AfD oder den Gedanken ausgleichender Gerechtigkeit bietet dieses Verhalten gleichwohl nicht. Denn die Zurückweisung des zweiten Teils der AfD-Liste beschädigt grundlegende demokratische Standards.

Zum einen gibt die Entscheidung des Landeswahlausschusses all den Verschwörungstheorien Nahrung, welche die AfD ohnehin über die sogenannten „Systemparteien“ und vermeintlich korrumpierte staatliche Institutionen verbreitet. Wer für derartige Propaganda anfällig ist, wird sich nun allzu sehr bestätigt fühlen.

Zum anderen droht aber auch eine ernsthafte Destabilisierung der Institution des Landtags in Sachsen. Denn gegen die Entscheidung des Landeswahlausschusses sind vor der Wahl alle rechtlichen Schritte ausgeschlossen. Die einzige Kontrollmöglichkeit ist die Wahlprüfungsbeschwerde, die erst nach der Wahl eingereicht werden kann und auch zunächst nicht bei Gericht, sondern beim Landtag erhoben wird.
[...]
Der Schaden für die Demokratie wird in beiden Fällen beträchtlich sein. Die nicht nachvollziehbare Entscheidung des Landeswahlausschusses bedient den Opfermythos der AfD und spielt denjenigen in dieser Partei in die Hände, die die demokratischen Institutionen ohnehin verachten.
https://verfassungsblog.de/demokratisch ... n-sachsen/

Die Begründung des sächsischen Wahlausschusses wird im Detail auseinandergenommen.
Tatsächlich lässt sich ein entsprechendes Verbot, eine Landesliste sukzessive auf zwei getrennten Parteitagen aufzustellen, dem geltenden Recht aber gar nicht entnehmen.
[...]
Es ist auch schlicht kein sachlicher Grund erkennbar, warum die Zulassung des zweiten Teils der AfD-Landesliste allein von der spitzfindigen Frage abhängen sollte, ob der Parteitag unterbrochen und fünf Wochen später fortgesetzt oder abgeschlossen und fünf Wochen später die Listenaufstellung auf einem neuen Parteitag wiederaufgenommen wurde.
[...]
Ebenso wenig leuchtet im Übrigen ein, dass der Landeswahlausschuss seine Entscheidung offenbar auch darauf gestützt hat, dass der zweite Parteitag die Kandidaten ab Listenplatz 31 aus Zeitgründen durch Blockwahl nominiert hat. Soweit dies unzulässig gewesen wäre, hätte der Ausschuss ohnehin jedenfalls die ersten 30 Plätze zulassen müssen. Tatsächlich sind aber auch gegen den Übergang zur Blockwahl keine rechtlichen Einwände ersichtlich. Die Blockwahl ist als solche durchaus zulässig.
https://verfassungsblog.de/demokratisch ... n-sachsen/
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Sören74 »

Julian hat geschrieben:(18 Jul 2019, 20:12)

Können Sie mir erklären, warum in der Wahlkommission, in der über die Zulassung von Parteilisten und Kandidaten entschieden wird, Parteivertreter sitzen?
Irgendjemand muss schließlich entscheiden, wer in den Wahlausschüssen sitzt.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Julian »

Sören74 hat geschrieben:(19 Jul 2019, 00:00)

Irgendjemand muss schließlich entscheiden, wer in den Wahlausschüssen sitzt.
Ist dann halt ähnlich, als wenn die Bäcker in einer Straße darüber entschieden, welche Bäckereien in der Nachbarschaft noch öffnen dürfen. Oder welche Großbäckerei wegen angeblichem Verstoß gegen die Hygieneauflagen schließen muss.

Der Pressekonferenz oben habe ich entnommen (wenn ich es richtig verstanden habe), dass in dem siebenköpfigen Wahlausschuss neben der von der CDU ins Amt gebrachten Landeswahlleiterin weitere 3 CDU-Vertreter, ein Vertreter der Linkspartei und ein Vertreter der AfD sitzen. Welcher Partei der siebte Kopf angehört, weiß ich nicht (SPD?).

Das Ergebnis von 6:1 (alle anderen Parteien gegen die AfD) erklärt sich also relativ einfach.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Sören74 »

Julian hat geschrieben:(19 Jul 2019, 07:53)

Ist dann halt ähnlich, als wenn die Bäcker in einer Straße darüber entschieden, welche Bäckereien in der Nachbarschaft noch öffnen dürfen. Oder welche Großbäckerei wegen angeblichem Verstoß gegen die Hygieneauflagen schließen muss.
Der Unterschied, beim Bäckerhandwerk gibt es mit der Politik eine übergeordnete Struktur, die Regeln und deren Umsetzung organisieren kann.
Julian hat geschrieben: Der Pressekonferenz oben habe ich entnommen (wenn ich es richtig verstanden habe), dass in dem siebenköpfigen Wahlausschuss neben der von der CDU ins Amt gebrachten Landeswahlleiterin weitere 3 CDU-Vertreter, ein Vertreter der Linkspartei und ein Vertreter der AfD sitzen. Welcher Partei der siebte Kopf angehört, weiß ich nicht (SPD?).

Das Ergebnis von 6:1 (alle anderen Parteien gegen die AfD) erklärt sich also relativ einfach.
Mach doch mal einen Alternativvorschlag, wie man die Mitglieder des Wahlausschusses bestimmen soll.
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Ammianus
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Ammianus »

Im letzten Spiegel steht Interessantes über die Entscheidung zu den Mandaten der AfD. Damit bestätigt sich, was ich mir schon von Anfang an dachte: Diese Entscheidung ist eine bodenlose Dummheit und spielt nur den Rechtspopulisten in die Hände. Scheinbar hat sie wohl wirklich keine wirklich rechtliche Grundlage. Wie im Spiegel eine Expertin erläuterte, kann eine Entscheidung aber erst nach stattgefundener Wahl gefällt werden und das wäre dann - wenn ich es richtig verstanden habe - eine Ungültigkeitserklärung. Ein Debakel sondersgleichen und dazu natürlich auch noch mit Kosten verbunden.
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Selina
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Selina »

Pfarrer Christian Wolff fragt in seinem Blog: "Können 25 Prozent der Sachsen wirklich so bescheuert sein, AfD zu wählen?" Interessanter Kommentar, bei dem es einem schlecht wird, wenn man in so geballter Ladung lesen muss, wie rechtsradikal und rechtsextremistisch die AfD - vor allem ihr sächsischer/ostdeutscher Zweig - inzwischen geworden ist. Der Pfarrer hat recht: Die kann man einfach nicht wählen.

http://wolff-christian.de/koennen-25-de ... u-waehlen/

http://wolff-christian.de/vita/
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Julian
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Julian »

Selina hat geschrieben:(19 Jul 2019, 17:49)

Pfarrer Christian Wolff fragt in seinem Blog: "Können 25 Prozent der Sachsen wirklich so bescheuert sein, AfD zu wählen?" Interessanter Kommentar, bei dem es einem schlecht wird, wenn man in so geballter Ladung lesen muss, wie rechtsradikal und rechtsextremistisch die AfD - vor allem ihr sächsischer Zweig - inzwischen geworden ist. Der Pfarrer hat recht: Die kann man einfach nicht wählen.

http://wolff-christian.de/koennen-25-de ... u-waehlen/

http://wolff-christian.de/vita/
Wieso sollen sich aufgeklärte sächsische Bürger etwas von einem linken Pfaffen aus dem Westen erklären lassen? Bei dem Typen passt ja auch mal wieder alles zusammen - SPD-Mitglied, ehemals ASTA-Vorsitzender in den Siebzigerjahren...

Wie kommen Sie darauf, dass ein SPD-Mann die AfD objektiv beurteilt - für den ist die AfD der Feind, den es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Selina »

Julian hat geschrieben:(19 Jul 2019, 18:04)

Wieso sollen sich aufgeklärte sächsische Bürger etwas von einem linken Pfaffen aus dem Westen erklären lassen? Bei dem Typen passt ja auch mal wieder alles zusammen - SPD-Mitglied, ehemals ASTA-Vorsitzender in den Siebzigerjahren...

Wie kommen Sie darauf, dass ein SPD-Mann die AfD objektiv beurteilt - für den ist die AfD der Feind, den es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt.
Wie ich auf die Idee komme? Pfarrer Wolff bestätigt einfach nur, was ich jeden Tag selbst sehe und erlebe und mit mir viele andere auch. Außerdem empfehle ich das Studium der deutschen Geschichte von 1933 bis 1945.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Schnitter »

Selina hat geschrieben:(19 Jul 2019, 17:49)

Pfarrer Christian Wolff fragt in seinem Blog: "Können 25 Prozent der Sachsen wirklich so bescheuert sein, AfD zu wählen?" Interessanter Kommentar, bei dem es einem schlecht wird, wenn man in so geballter Ladung lesen muss, wie rechtsradikal und rechtsextremistisch die AfD - vor allem ihr sächsischer/ostdeutscher Zweig - inzwischen geworden ist. Der Pfarrer hat recht: Die kann man einfach nicht wählen.

http://wolff-christian.de/koennen-25-de ... u-waehlen/

http://wolff-christian.de/vita/
Das mit Droese und dem Adolf Hitler Kennzeichen war mir bis dato unbekannt.

Alter Vatter, das sind Abgründe.

Ansonsten trefflicher Kommentar, danke dafür.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Europa2050 »

Selina hat geschrieben:(19 Jul 2019, 17:49)

Pfarrer Christian Wolff fragt in seinem Blog: "Können 25 Prozent der Sachsen wirklich so bescheuert sein, AfD zu wählen?" Interessanter Kommentar, bei dem es einem schlecht wird, wenn man in so geballter Ladung lesen muss, wie rechtsradikal und rechtsextremistisch die AfD - vor allem ihr sächsischer Zweig - inzwischen geworden ist. Der Pfarrer hat recht: Die kann man einfach nicht wählen.

http://wolff-christian.de/koennen-25-de ... u-waehlen/

http://wolff-christian.de/vita/
Und wer liest das?

Leute wie Du und ich - die muss der Pfarrer nicht überzeugen und Sachsen sind wir auch nicht.

Aber Recht hat er...

Bin gerade etwas deprimiert, musste (ok, wollte) mich im RL mit so ein paar EU Hassern und Autokratenfans rumschlagen.
Das ist wie Sisiphus - wenn Du mal einen Denkprozess zu irgendeinem Thema angeregt hast, ob Ökonomie, Arbeit, Frieden oder Reisen ... kommt irgendwann „aber Merkel und die Flüchtlinge“ und die Steine sind alle wieder im Ars...
Bald bin ich soweit wie JJ in einem anderen Strang geäußert hat: Die Leute abschreiben.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von JJazzGold »

Europa2050 hat geschrieben:(19 Jul 2019, 18:15)

Und wer liest das?

Leute wie Du und ich - die muss der Pfarrer nicht überzeugen und Sachsen sind wir auch nicht.

Aber Recht hat er...

Bin gerade etwas deprimiert, musste (ok, wollte) mich im RL mit so ein paar EU Hassern und Autokratenfans rumschlagen.
Das ist wie Sisiphus - wenn Du mal einen Denkprozess zu irgendeinem Thema angeregt hast, ob Ökonomie, Arbeit, Frieden oder Reisen ... kommt irgendwann „aber Merkel und die Flüchtlinge“ und die Steine sind alle wieder im Ars...
Bald bin ich soweit wie JJ in einem anderen Strang geäußert hat: Die Leute abschreiben.
Manchmal hilft nur ein gewisser Grad an Vernachlässigung, um das Gefühl zu wecken, doch lieber wieder dazu gehören zu wollen und mitspielen zu dürfen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Schnitter »

Europa2050 hat geschrieben:(19 Jul 2019, 18:15)
Bald bin ich soweit wie JJ in einem anderen Strang geäußert hat: Die Leute abschreiben.
Alles andere ist völlig sinnfrei.

Aluhüten im Endstadium wirst du nicht helfen können.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Julian »

Schnitter hat geschrieben:(19 Jul 2019, 18:10)

Das mit Droese und dem Adolf Hitler Kennzeichen war mir bis dato unbekannt.

Alter Vatter, das sind Abgründe.

Ansonsten trefflicher Kommentar, danke dafür.
Europa2050 hat geschrieben:(19 Jul 2019, 18:15)

Und wer liest das?

Leute wie Du und ich - die muss der Pfarrer nicht überzeugen und Sachsen sind wir auch nicht.
Seien Sie froh, dass ich das auch gelesen habe. Dann kann ich Sie gleich darauf hinweisen, dass die alte Geschichte vom Nummernschild - sie ist von 2016 - keine Grundlage hat. Ich vermute, dass der Pfaffe das weiß, ihm aber eine Lüge im Kampf gegen Rechts angemessen erscheint.

Selbst die Alpen-Prawda muss eingestehen:
Die Stadt Leipzig bestätigt, dass der Fahrzeughalter die Initialen "AH" hat.
https://www.sueddeutsche.de/politik/afd ... .3133256-0
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Selina »

Julian hat geschrieben:(19 Jul 2019, 18:30)

Seien Sie froh, dass ich das auch gelesen habe. Dann kann ich Sie gleich darauf hinweisen, dass die alte Geschichte vom Nummernschild - sie ist von 2016 - keine Grundlage hat. Ich vermute, dass der Pfaffe das weiß, ihm aber eine Lüge im Kampf gegen Rechts angemessen erscheint.

Selbst die Alpen-Prawda muss eingestehen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/afd ... .3133256-0
Die AH-Nummernschild-Geschichte ist nur ein kleiner Aspekt im Kommentar von Pfarrer Wolff. Worum es geht, ist die Radikalisierung der AfD und darum, dass man diese Partei nicht wählen kann, wenn man keine nationalsozialistischen Verhältnisse will. Das sind neue Faschisten. Menschenfeinde, die die Demokratie abschaffen wollen. Nochmal: Die kann man nicht wählen. Wie heißt es doch so schön? „Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber“ (bb).

http://wolff-christian.de/koennen-25-de ... u-waehlen/
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Julian
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Julian »

Selina hat geschrieben:(19 Jul 2019, 19:09)

Die AH-Nummernschild-Geschichte ist nur ein kleiner Aspekt im Kommentar von Pfarrer Wolff. Worum es geht, ist die Radikalisierung der AfD und darum, dass man diese Partei nicht wählen kann, wenn man keine nationalsozialistischen Verhältnisse will. Das sind neue Faschisten. Menschenfeinde, die die Demokratie abschaffen wollen. Nochmal: Die kann man nicht wählen. Wie heißt es doch so schön? „Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber“ (bb).

http://wolff-christian.de/koennen-25-de ... u-waehlen/
Sie kennen doch noch die Zeiten, als man jedwede politische Gegner zu Faschisten deklarierte? Es ist ein übler, aber einfacher Trick; man setzt darauf, dass die Leute nicht nachdenken, sondern reflexhaft reagieren.

Wenn der Pfaffe beim Autokennzeichen gelogen hat - wieso sollte er bei seinen anderen Schilderung nicht auch gelogen und übertrieben haben? Sein Ziel ist doch ein vielfältiges Leipzig - ich kann mir schon vorstellen, was er darunter versteht, und wie verbissen er dafür kämpft.
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Selina
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Selina »

Julian hat geschrieben:(19 Jul 2019, 19:18)

Sie kennen doch noch die Zeiten, als man jedwede politische Gegner zu Faschisten deklarierte? Es ist ein übler, aber einfacher Trick; man setzt darauf, dass die Leute nicht nachdenken, sondern reflexhaft reagieren.

Wenn der Pfaffe beim Autokennzeichen gelogen hat - wieso sollte er bei seinen anderen Schilderung nicht auch gelogen und übertrieben haben? Sein Ziel ist doch ein vielfältiges Leipzig - ich kann mir schon vorstellen, was er darunter versteht, und wie verbissen er dafür kämpft.
Die AfD ist kein "politischer Gegner" im herkömmlichen Sinne. Sie will die Demokratie abschaffen. Neben menschenfeindlichen und faschistoiden Ansichten (z.B. Ausländer und Linke müssen "liquidiert" werden) hat die AfD auf keinem einzigen Politikfeld Antworten auf dringende Fagen, etwa zu Sozialpolitik, Klimawandel, Bildung etcpp. Die 10 bis 25 Prozent der Menschen (regional unterschiedlich), die sich der AfD nahe fühlen, sollen doch gerne und jederzeit - wie man das auch im Forum erleben kann - weiterhin ihre Ansichten zum Besten geben. Hab ich kein Problem mit. Sie aber mittels Wahlen in wichtige Machtpositionen zu hieven, das sollte man tunlichst vermeiden, will man keine Dritte-Reich-Version mit all den bekannten ideologischen Verwerfungen und all den bekannten Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das dürfte doch nun sonnenklar sein.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Sören74 »

Selina hat geschrieben:(20 Jul 2019, 12:06)

Die AfD ist kein "politischer Gegner" im herkömmlichen Sinne. Sie will die Demokratie abschaffen.
Das halte ich für übertrieben. Die AfD hat eher ein Problem damit, Gesetze in Bezug auf Parteien und Wahlen zu 100% zu akzeptieren und sieht die Fehler nur bei den Anderen, was ich schon für bedenklich halte.
Selina hat geschrieben: Neben menschenfeindlichen und faschistoiden Ansichten (z.B. Ausländer und Linke müssen "liquidiert" werden) hat die AfD auf keinem einzigen Politikfeld Antworten auf dringende Fagen, etwa zu Sozialpolitik, Klimawandel, Bildung etcpp.
Diese Aussagen über das Liquidieren wird man in keinem Parteiprogramm lesen oder Parteitag hören. Das sie kaum Antworten auf dringende Fragen haben, kann ich bestätigen und wird man dann wieder sehen, wenn es um ihr gemeinsames Rentenkonzept geht.
Selina hat geschrieben: Die 10 bis 25 Prozent der Menschen (regional unterschiedlich), die sich der AfD nahe fühlen, sollen doch gerne und jederzeit - wie man das auch im Forum erleben kann - weiterhin ihre Ansichten zum Besten geben. Hab ich kein Problem mit. Sie aber mittels Wahlen in wichtige Machtpositionen zu hieven, das sollte man tunlichst vermeiden, will man keine Dritte-Reich-Version mit all den bekannten ideologischen Verwerfungen und all den bekannten Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das dürfte doch nun sonnenklar sein.
Ich kann solche Sichtweisen über Dritte-Reich-Version nicht teilen. Es bringt nichts, wenn man beim Feindbild AfD maßlos übertreibt. Das wird die Wähler nur zur AfD treiben.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Gen_Y »

Julian hat geschrieben:(19 Jul 2019, 18:04)

Wieso sollen sich aufgeklärte sächsische Bürger etwas von einem linken Pfaffen aus dem Westen erklären lassen? Bei dem Typen passt ja auch mal wieder alles zusammen - SPD-Mitglied, ehemals ASTA-Vorsitzender in den Siebzigerjahren...

Wie kommen Sie darauf, dass ein SPD-Mann die AfD objektiv beurteilt - für den ist die AfD der Feind, den es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt.
Also ich finde solche Aktionen sehr gut, da die Ossis erfahrungsgemäß nichts mehr hassen, als von Wessis belehrt zu werden.
Der Düsseldorfer Pfarrer Christian Wolff trägt mit seinen Äußerungen also dazu bei, dass:

1. Die potenziellen AfD-Wähler in ihrer Wahlentscheidung bestärkt werden.
2. Die EKD in Sachsen Mitglieder verliert.

Dafür bekam der Siebzigjährige noch einmal 15-minutes-of-fame. Guter Mann, mehr davon!
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Selina »

Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2019, 12:40)

Das halte ich für übertrieben. Die AfD hat eher ein Problem damit, Gesetze in Bezug auf Parteien und Wahlen zu 100% zu akzeptieren und sieht die Fehler nur bei den Anderen, was ich schon für bedenklich halte.



Diese Aussagen über das Liquidieren wird man in keinem Parteiprogramm lesen oder Parteitag hören. Das sie kaum Antworten auf dringende Fragen haben, kann ich bestätigen und wird man dann wieder sehen, wenn es um ihr gemeinsames Rentenkonzept geht.



Ich kann solche Sichtweisen über Dritte-Reich-Version nicht teilen. Es bringt nichts, wenn man beim Feindbild AfD maßlos übertreibt. Das wird die Wähler nur zur AfD treiben.
Dann solltest du dich etwas näher mit dem so genannten "Flügel" der AfD befassen. Der steht zwar unter Beobachtung durch den Verfassungsschutz bzw wurde als "Verdachtsfall für rechtsextremistische Bestrebungen" eingestuft, ist aber längst salonfähig geworden in der gesamten AfD. Mehr noch: Diese rechtsextremen Leute haben das Sagen in der Partei. Lies den oben von mir verlinkten Kommentar von Pfarrer Wolff. Da ist nichts übertrieben. Gar nichts. Auch in meiner Zusammenfassung ist nichts übertrieben. Im Gegenteil: Du verniedlichst diese Leute, bagatellisierst ihre Ideologie. Diese neurechten Leute, bestehend aus AfD, Identitären, Teilen der Burschenschaften und Reichsbürger und ihre vielen Sympathisanten, sind noch viel gefährlicher, als das viele annehmen. Werden diese Leute und ihre Vorhaben weiter so verharmlost und als "normal" dargestellt, wie auch du das leider tust, wird es schon bald ein böses Erwachen geben. Schau dich zum Beispiel in Sachsen um, dort erlebst du Dinge, die hätte man sich noch vor einigen Jahren nicht vorstellen können. Das ist richtig braun, richtig faschistoid. Da ist nichts übertrieben. Eher noch untertrieben. Und dass man die Liquidierungs-Absichten natürlich in keinem Programm von denen findet, das ist ja wohl klar.

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Fl%C3%BCgel
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Senexx »

Julian hat geschrieben:(19 Jul 2019, 18:04)

Wieso sollen sich aufgeklärte sächsische Bürger etwas von einem linken Pfaffen aus dem Westen erklären lassen? Bei dem Typen passt ja auch mal wieder alles zusammen - SPD-Mitglied, ehemals ASTA-Vorsitzender in den Siebzigerjahren...
Pfarrer in der Politiker sind das größte Übel überhaupt. Dort haben Pfarrer nichts verloren. Ihre Aufgabe ist es, Gottes Wort zu verkünden und den Menschen zu dienen, allen. Politiker betreiben die Interessen einer Partei. Bekämpfen andere Interessen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Troh.Klaus »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2019, 12:59)
Pfarrer in der Politiker sind das größte Übel überhaupt. Dort haben Pfarrer nichts verloren. Ihre Aufgabe ist es, Gottes Wort zu verkünden und den Menschen zu dienen, allen. Politiker betreiben die Interessen einer Partei. Bekämpfen andere Interessen.
Warum sollte ein Pfarrer seine Schäfchen nicht vor Wölfen im Schafspelz warnen?
Sören74

Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Sören74 »

Selina hat geschrieben:(20 Jul 2019, 12:54)

Dann solltest du dich etwas näher mit dem so genannten "Flügel" der AfD befassen. Der steht zwar unter Beobachtung durch den Verfassungsschutz bzw wurde als "Verdachtsfall für rechtsextremistische Bestrebungen" eingestuft, ist aber längst salonfähig geworden in der gesamten AfD.
Unter dieser Beobachtung stehen sie auch zurecht, wie ich finde. Es geht allerdings darum, dass man ihnen nicht Aussagen als Ganzes unterschiebt, die sie ggf. nicht gemacht haben. Sowas stärkt dann nur die Gegenseite. Setzen wir uns mit dem auseinander, was auch belegbar ist.
Selina hat geschrieben:Im Gegenteil: Du verniedlichst diese Leute, bagatellisierst ihre Ideologie.
Nur weil ich auf eine Korrektheit der Aussagen beharre, verniedliche ich keine Leute und bagatellisiere auch nicht ihre Ideologie. Korrektheit ist mir nun mal wichtiger als jede Ideologie. Wenn Du damit ein Problem hast, sag es einfach. Nicht alles was man in der Politik widerwärtig findet, kann man dort einsortieren.
Selina hat geschrieben: Diese neurechten Leute, bestehend aus AfD, Identitären, Teilen der Burschenschaften und Reichsbürger und ihre vielen Sympathisanten, sind noch viel gefährlicher, als das viele annehmen.
Das streite ich an keiner Stelle ab.
Selina hat geschrieben:Werden diese Leute und ihre Vorhaben weiter so verharmlost und als "normal" dargestellt, wie auch du das leider tust, wird es schon bald ein böses Erwachen geben. Schau dich zum Beispiel in Sachsen um, dort erlebst du Dinge, die hätte man sich noch vor einigen Jahren nicht vorstellen können. Das ist richtig braun, richtig faschistoid. Da ist nichts übertrieben. Eher noch untertrieben.
Sorry, aber ich finde den Ausdruck faschistoid übertrieben und auch unnötig. Finde Dich damit ab, dass ich das so sehe und meine Meinung dazu sage. Zum Thema Faschismus gibt es historisch anerkannte Definitionen.
Sören74

Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Sören74 »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2019, 12:59)

Pfarrer in der Politiker sind das größte Übel überhaupt. Dort haben Pfarrer nichts verloren.
Sagt wer?
Senexx hat geschrieben:Ihre Aufgabe ist es, Gottes Wort zu verkünden und den Menschen zu dienen, allen. Politiker betreiben die Interessen einer Partei. Bekämpfen andere Interessen.
Das könntest Du bei jedem Beruf sagen, dass sie Aufgaben erledigen sollen, die nichts mit der Politik zu tun haben. Du übersiehst dabei, dass Politik nunmal von Menschen gemacht wird, die einen Beruf (oder mehrere) gelernt haben und das ist auch gut so.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Selina »

Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2019, 15:21)

Unter dieser Beobachtung stehen sie auch zurecht, wie ich finde. Es geht allerdings darum, dass man ihnen nicht Aussagen als Ganzes unterschiebt, die sie ggf. nicht gemacht haben. Sowas stärkt dann nur die Gegenseite. Setzen wir uns mit dem auseinander, was auch belegbar ist.



Nur weil ich auf eine Korrektheit der Aussagen beharre, verniedliche ich keine Leute und bagatellisiere auch nicht ihre Ideologie. Korrektheit ist mir nun mal wichtiger als jede Ideologie. Wenn Du damit ein Problem hast, sag es einfach. Nicht alles was man in der Politik widerwärtig findet, kann man dort einsortieren.



Das streite ich an keiner Stelle ab.



Sorry, aber ich finde den Ausdruck faschistoid übertrieben und auch unnötig. Finde Dich damit ab, dass ich das so sehe und meine Meinung dazu sage. Zum Thema Faschismus gibt es historisch anerkannte Definitionen.
Ja, sicher sagst du deine Meinung. Genauso, wie ich es tue. Es ist eben so, dass sich die Situation mit den Neurechten im Osten ein wenig anders darstellt als im Westen. Was sich auch zu den kommenden Landtagswahlen wieder zeigen wird. Ich bin altersmäßig auch noch ein ganzes Stück näher dran an der Nachkriegszeit, meine Erziehung und die meiner Freunde war geprägt von ehrlichem Antifaschismus, also nicht von dem, was einige Leute unter "verordnetem Antifaschismus in der DDR" verstehen. Nein, bei uns im näheren Umfeld war diesbezüglich nix verordnet. Alles gesehen, alles erlebt (Großeltern, Eltern und andere ältere Zeitzeugen) und an die Nachfahren weitergegeben. Und wenn man sich intensiv mit den Scheußlichkeiten in Nazideutschland befasst hat, wird man halt hellhörig und man achtet auf bestimmte Äußerungen sehr genau. Ich hab es hier schon oft verlinkt, aber was ist das hier anderes als faschistoid? Wird es besser dadurch, wenn man es nicht so nennt? Wie würdest du denn solche Äußerungen bezeichnen?

Und dass es schon Verlautbarungen bei den Neurechten gegeben hat und auch weiter geben wird, was sie mit den politischen Gegnern und mit Ausländern tun wollen, falls sie die "Macht übernommen" haben, das findet man bei genauer Recherche an vielen Ecken im Netz. Und auch auf der Straße. Ich finde das abgrundtief inhuman und undemokratisch. Davor die Augen zu verschließen, wäre grundfalsch.

Damit will ich keine Grundsatzkritik an deinen Kommentaren üben, das kommt mir gar nicht zu. Außerdem stimme ich ja in vielem mit dir überein. Wenn ich aber vor neurechten und ja, auch vor faschistoiden Tendenzen warne, dann kannst du getrost davon ausgehen, dass ich das mit Überlegung und einiger Erfahrung tue. Ich finde auch die Haltung mancher Leute - gerade wieder vor Wahlen häufig zu erleben - ziemlich grenzwertig, man dürfe die armen "besorgten Bürger" (AfD-Wähler) nicht verprellen und man dürfe sie nicht mit den Rechtsradikalen in der AfD in einen Topf werfen. Wieso nicht? Sie sind es doch selbst, die sich im Kreise dieser Leute so richtig wohlfühlen und die keinerlei Berührungsängste haben. Sie tolerieren rechtsradikales und rechtsextremistisches Denken oder nehmen es zumindest billigend in Kauf, wenn sie AfD wählen.
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Sören74

Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Sören74 »

Selina hat geschrieben:(20 Jul 2019, 16:53)

Ja, sicher sagst du deine Meinung. Genauso, wie ich es tue. Es ist eben so, dass sich die Situation mit den Neurechten im Osten ein wenig anders darstellt als im Westen. Was sich auch zu den kommenden Landtagswahlen wieder zeigen wird. Ich bin altersmäßig auch noch ein ganzes Stück näher dran an der Nachkriegszeit, meine Erziehung und die meiner Freunde war geprägt von ehrlichem Antifaschismus, also nicht von dem, was einige Leute unter "verordnetem Antifaschismus in der DDR" verstehen. Nein, bei uns im näheren Umfeld war diesbezüglich nix verordnet. Alles gesehen, alles erlebt (Großeltern, Eltern und andere ältere Zeitzeugen) und an die Nachfahren weitergegeben.
Das hat nun mal leider nicht verhindert, dass die AfD im Osten gerade auch von den Älteren gewählt wird.
Selina hat geschrieben:Ich hab es hier schon oft verlinkt, aber was ist das hier anderes als faschistoid? Wird es besser dadurch, wenn man es nicht so nennt? Wie würdest du denn solche Äußerungen bezeichnen?
Ich finde es seltsam, Faschismus am Gebrauch von bestimmten Wörtern festzumachen. Ich hab auch an keiner Stelle geschrieben, dass es gut ist, dass solche Wörter verwendet werden. Aber wenn wir Faschismus oder faschistoid ohne Bezug auf deren Definition gebrauchen oder andere danach einteilen, dann macht das eine sachbezogene Diskussion äußerst schwer.
Selina hat geschrieben:Davor die Augen zu verschließen, wäre grundfalsch.
Das tut auch keiner.
Selina hat geschrieben:Damit will ich keine Grundsatzkritik an deinen Kommentaren üben, das kommt mir gar nicht zu. Außerdem stimme ich ja in vielem mit dir überein. Wenn ich aber vor neurechten und ja, auch vor faschistoiden Tendenzen warne, dann kannst du getrost davon ausgehen, dass ich das mit Überlegung und einiger Erfahrung tue.
Der Ansicht darfst Du gerne sein, ändert aber nichts daran, dass ich denke, dass Du diese Begriffe falsch zuordnest. An der Stelle müssen wir konstatieren, dass wir unterschiedlicher Meinung sind. Mehr möchte ich zu dem Sachverhalt auch nicht schreiben. Das eigentliche Thema lautete Landtagswahlen in Sachsen und ich fände es gut, wenn wir wieder zu diesem Thema zurückkehren.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Selina »

Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2019, 18:21)

Das hat nun mal leider nicht verhindert, dass die AfD im Osten gerade auch von den Älteren gewählt wird.



Ich finde es seltsam, Faschismus am Gebrauch von bestimmten Wörtern festzumachen. Ich hab auch an keiner Stelle geschrieben, dass es gut ist, dass solche Wörter verwendet werden. Aber wenn wir Faschismus oder faschistoid ohne Bezug auf deren Definition gebrauchen oder andere danach einteilen, dann macht das eine sachbezogene Diskussion äußerst schwer.



Das tut auch keiner.



Der Ansicht darfst Du gerne sein, ändert aber nichts daran, dass ich denke, dass Du diese Begriffe falsch zuordnest. An der Stelle müssen wir konstatieren, dass wir unterschiedlicher Meinung sind. Mehr möchte ich zu dem Sachverhalt auch nicht schreiben. Das eigentliche Thema lautete Landtagswahlen in Sachsen und ich fände es gut, wenn wir wieder zu diesem Thema zurückkehren.
"Faschistoid" bedeutet nichts anderes, als dass eine Erscheinung faschistische Züge aufweist. Da ist nicht von Faschismus die Rede. Dass das natürlich nochmal was anderes ist, versteht sich von selbst. Dazu fehlen etliche politische, gesellschaftliche und ökonomische Bedingungen, um von Faschismus reden zu müssen. Das ist doch nun klar. Zum Glück ist es noch so. Und es soll auch so bleiben, finden die meisten Menschen, was man vielen Meinungsäußerungen entnehmen kann. "Faschistoid" ist etwas anderes und heute durchaus im Auftreten und im Reden der AfD zu beobachten. Siehe mein Zitat weiter oben. Und ja, das hat durchaus alles mit den bevorstehenden Landtagswahlen zu tun. Leider.
Zuletzt geändert von Selina am Sa 20. Jul 2019, 19:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Ger9374

Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Ger9374 »

Warum benutzt du Dann Faschistoid in seinen beiträgen?
Unlogisch und irreführend!
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Julian
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Julian »

Selina hat geschrieben:(20 Jul 2019, 12:06)

Die AfD ist kein "politischer Gegner" im herkömmlichen Sinne. Sie will die Demokratie abschaffen. Neben menschenfeindlichen und faschistoiden Ansichten (z.B. Ausländer und Linke müssen "liquidiert" werden) hat die AfD auf keinem einzigen Politikfeld Antworten auf dringende Fagen, etwa zu Sozialpolitik, Klimawandel, Bildung etcpp. Die 10 bis 25 Prozent der Menschen (regional unterschiedlich), die sich der AfD nahe fühlen, sollen doch gerne und jederzeit - wie man das auch im Forum erleben kann - weiterhin ihre Ansichten zum Besten geben. Hab ich kein Problem mit. Sie aber mittels Wahlen in wichtige Machtpositionen zu hieven, das sollte man tunlichst vermeiden, will man keine Dritte-Reich-Version mit all den bekannten ideologischen Verwerfungen und all den bekannten Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das dürfte doch nun sonnenklar sein.
Warum sind Sie eigentlich so sicher, dass die AfD die Demokratie abschaffen wolle? Ich sehe dazu keine Hinweise; ich halte dies für eine Diskreditierung, die von politischen Gegnern und den sie unterstützenden Medien betrieben wird.

Wenn Sie die AfD nicht "mittels Wahlen in wichtige Machtpositionen [...] hieven" möchten, würden Sie dann dazu auch zu Maßnahmen greifen wie der von den politischen Gegnern der AfD dominierte sächsische Landtagswahlausschuss?

Ich frage mich immer: Wer sind hier eigentlich die Demokraten? Und wer will hier nur die große Moralkeule schwingen, hat aber selbst nicht verinnerlicht, was Demokratie ist? Wer kann denn hier keine anderen Meinungen dulden, und diskreditiert sie deswegen als faschistoid?

Wer die AfD nicht will, soll sie nicht wählen, und er soll gerne auch Wahlkampf gegen sie machen. Mit inhaltlichen Argumenten, und nicht mit Hilfe staatlicher Repression und Gewalt durch linke Fußtruppen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Bremer »

Julian hat geschrieben:(20 Jul 2019, 19:16)

Warum sind Sie eigentlich so sicher, dass die AfD die Demokratie abschaffen wolle? Ich sehe dazu keine Hinweise; ich halte dies für eine Diskreditierung, die von politischen Gegnern und den sie unterstützenden Medien betrieben wird.
Sie halten ja auch einen wegen Volksverhetzung Vorbestraften für einen Demokraten, der nur aufklärt. Sie sind kein Maßstab.
Ger9374

Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Ger9374 »

Julian hat geschrieben:(20 Jul 2019, 19:16)

Warum sind Sie eigentlich so sicher, dass die AfD die Demokratie abschaffen wolle? Ich sehe dazu keine Hinweise; ich halte dies für eine Diskreditierung, die von politischen Gegnern und den sie unterstützenden Medien betrieben wird.

Wenn Sie die AfD nicht "mittels Wahlen in wichtige Machtpositionen [...] hieven" möchten, würden Sie dann dazu auch zu Maßnahmen greifen wie der von den politischen Gegnern der AfD dominierte sächsische Landtagswahlausschuss?

Ich frage mich immer: Wer sind hier eigentlich die Demokraten? Und wer will hier nur die große Moralkeule schwingen, hat aber selbst nicht verinnerlicht, was Demokratie ist? Wer kann denn hier keine anderen Meinungen dulden, und diskreditiert sie deswegen als faschistoid?

Wer die AfD nicht will, soll sie nicht wählen, und er soll gerne auch Wahlkampf gegen sie machen. Mit inhaltlichen Argumenten, und nicht mit Hilfe staatlicher Repression und Gewalt durch linke Fußtruppen.



Das Gebot der Fairnis gilt scheinbar nicht für alle Parteien in unserer Demokratie.
Die Blockparteien nehmen für sich in
anspruch Rechtsstaatlich zu agieren.
Dabei demontieren diese selbst ihre wertvorstellungen einer Demokratie in dem die Demokratische gewählte Afd als Leprakranke behandeln. Millionen Stimmen werden als unwürdig der beachtung abgetan.
Eine Schande für jeden echten Demokraten in diesem Land.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Bremer »

Ger9374 hat geschrieben:(20 Jul 2019, 19:38)

Das Gebot der Fairnis gilt scheinbar nicht für alle Parteien in unserer Demokratie.
Die Blockparteien nehmen für sich in
anspruch Rechtsstaatlich zu agieren.
Dabei demontieren diese selbst ihre wertvorstellungen einer Demokratie in dem die Demokratische gewählte Afd als Leprakranke behandeln. Millionen Stimmen werden als unwürdig der beachtung abgetan.
Eine Schande für jeden echten Demokraten in diesem Land.
Politikbarometer Juli 2019:
83% der Befragten meinen, dass rechtsextremes Gedankengut in der AfD weit oder sehr verbreitet ist. Die sind bestimmt alle getriggert von den unfairen *Blockparteien*.
Sören74

Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Sören74 »

Ger9374 hat geschrieben:(20 Jul 2019, 19:38)
Millionen Stimmen werden als unwürdig der beachtung abgetan.
Man kann ja den Parteien vieles vorwerfen, aber ich glaube nicht, dass ihnen die Millionen Stimmen egal sind. In Wirklichkeit hat gerade die CSU in ihrem Wahlkampf versucht, AfD-like zu wirken und hoffte damit, die Stimmen zurückzugewinnen. Der Effekt war eher, dass sie Stimmen in der Mitte an die Grünen verloren.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Ebiker »

Da sich ja noch mehr Parteien der Wahl stellen hier mal eine besondere Perle der Linken

https://www.youtube.com/watch?time_cont ... yrvUQ5rdfA
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Quatschki »

Ebiker hat geschrieben:(21 Jul 2019, 12:00)

Da sich ja noch mehr Parteien der Wahl stellen hier mal eine besondere Perle der Linken

https://www.youtube.com/watch?time_cont ... yrvUQ5rdfA
Wer steht eigentlich bei den Linken auf Listenplatz "18"?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Landtagswahlen in Sachsen

Beitrag von Senexx »

Sachsen SED schäumt, weil CDU meint, Sozialismus richte nur Schaden an, egal ob Nationalsozialismus oder Linksdozialismus.

https://m.spiegel.de/politik/deutschlan ... 78338.html

Wahrheit tut weh.
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