Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

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H2O
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Jul 2019, 21:53)

Schneekanonen für die Westantarktis?
Klingt ja erstmal schräg, scheint aber eine interessante Idee zu sein.
Zumindest könnte man Pinguin-Wanderpfade anlegen, mit Tiefkühl-Hotels und Fischbreipumpen an Fütterungsstellen.
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Teeernte
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Teeernte »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Jul 2019, 21:53)

Schneekanonen für die Westantarktis?
Klingt ja erstmal schräg, scheint aber eine interessante Idee zu sein.
Weisse Farbe wär aber langlebiger...und Wetterfest.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Corella »

H2O hat geschrieben:(18 Jul 2019, 08:11)
...Gemachte Fehler lassen sich ansprechen und nachbessern, neue Projekte vermeiden solche Fehler von vornherein...

Leider kaum und das aus vielen Gründen. Zum Beispiel können gemachte Fehler irreversibel sein.

Im berufstätigen Artenschutz bestimmt die tägliche Arbeit eher, dass es keiner schafft, Standards (gesetzliche Regelungen) zu vollziehen und dass handwerklich miserable Regeln auf Lobbyeinfluss beruhen (einfaches Beispiel: die "Landwirtsschaftsklausel"). Das geht unfassbar weit! So "managen" die europäischen Schutzgebiete der Forst und die Landwirtschaft, nicht der Naturschutz!

Vieles ist mal wieder nicht leicht zu erklären. Ihr habt in hier geführten Diskussionen mitbekommen, wie wichtig die Wetteraufzeichnungen für die Klimatologie sind. Wir haben in unserer Branche solche Grundlagen nicht, weil niemand in entsprechende Erhebungen investiert hat. Die Krefelder Entomologen, die die Welt mit den Schwundzahlen neulich geschockt haben, machten das ehrenamtlich. Die Daten sind komplex und noch in Auswertung. Mittlerweile gibt es aber genügend Grundlagen, die Daten mal mit Biozid-Daten abzugleichen. Die Daten liegen bei den Landwirtschaftskammern. Sie rücken sie nicht raus. Gleichzeitig verkünden sie in der Presse: oh, also wenn die Offenlandarten so schwinden, dann sollten wir das näher untersuchen.

Lobbyismus schwächt Staat, schwacher Staat liefert Argumente, warum Staat schlecht sei. Konkret bei uns kommt dann etwas wie der Vertragsnaturschutz heraus und viele bunte Feigenblätter. Meine Opposition verstehe ich nicht. Es ist nicht nur der Artenschwund, auch die Bodendegration und schleichende Vergiftung ist bedrohlich. Warum tritt Lobby so auf? Ihre Funktionäre handeln Tag für Tag gegen ihre eigenen Interessen, auch den wirtschaftlichen.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

Es ist doch nicht grundfalsch, daß jene Kräfte mit dem Naturschutz befaßt werden, die ihn am liebsten abschaffen würden. Das Nachdenken darüber liegt beim Naturschutz. Nach strengen Regeln und deftigen Strafzahlungen in der Durchführung. Dann lernt man zugleich, daß sich Fehler nicht lohnen.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Corella »

H2O hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:31)

Es ist doch nicht grundfalsch, daß jene Kräfte mit dem Naturschutz befaßt werden, die ihn am liebsten abschaffen würden. Das Nachdenken darüber liegt beim Naturschutz. Nach strengen Regeln und deftigen Strafzahlungen in der Durchführung. Dann lernt man zugleich, daß sich Fehler nicht lohnen.
Das Gesetz wäre auch so formuliert (§19 BNatSchG in Verb. mit USchadG § 5ff). Mir ist noch kein erfolgreiches Verfahren dieser Art bekannt geworden. Der Teufel liegt in den Details, von denen ich einige versuchte, durchblicken zu lassen.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Corella »

Calvadorius hat geschrieben:(18 Jul 2019, 00:43)

Polemisches Geschwätz!

Ein nicht unerheblicher Teil der landwirtschaflichen Produktion landet in Biogas-Anlagen.
Aus Mais - Monokulturen, ertragsoptimiert gedüngt und gegen Schädlinge gespritzt.
Die Erntemaschinen (Häcksler) sind in der Schnittlänge auf ebendiesen Einsatz eingestellt.

Raps wird großflächig für die Ölgewinnung (bloß marginal für die Küche, eher für die energetische Umwandlung) angebaut.

Und wer sich schlau machen will, erfährt auch, daß ein großer Teil der Weizenproduktion in der Tiermast landet.
Schlagmichtot, ich glaube das Stichwort hieß "Veredelung".

Laß das mit dem "Brot".

Unsere Landwirtschaft ist längst durchindustrialisiert (nicht bloß auf den alten LPGs im Osten), und ich mag dises Geblöke der selbsternannten "Landschaftserhalter" nicht mehr hören.
Im Grunde ist dem zuzustimmen. Gehen wir 15-20 Jahre zurück, fände ich wohl wissenschaftlich zitatfähiges, in höflicherer Formulierung. Allerdings wandelt sich die Welt weiter. Das brutale ist, dass wir nicht Fossilenergie in Form von Maschinenbetrieb und produzierten Mineraldünger fressen. Es ist viel-viel prekärer! Die Organisation, der technische Aufwand und die eingesetzten Resourcen ermöglichen uns, die Bruttoprimärproduktion der Biosphäre gewaltigt nach oben zu schrauben (qualitatives Wirtschaftswachstum). Es hat weiter Potenzial, das ist das für die Optimisten. Aber wehe, es kommt irgendwas dazwischen. Die Fallhöhe für die Zivilisation wird ebenfalls immer höher und die Anfälligkeit steigt, wenn wir mit globalen Standards nicht erfolgreich gegensteuern. Sonst Armageddon, früher oder später. Alles eine Frage der Organisation.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

Corella hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:38)

Das Gesetz wäre auch so formuliert (§19 BNatSchG in Verb. mit USchadG § 5ff). Mir ist noch kein erfolgreiches Verfahren dieser Art bekannt geworden. Der Teufel liegt in den Details, von denen ich einige versuchte, durchblicken zu lassen.
Hilft doch aber nichts, vor der Schwierigkeit einer Aufgabe zurück zu prallen. Wir wollen leben und wirtschaften, wir wollen aber auch unsere Lebensgrundlagen nicht unwiederbringlich vernichten. Dann müssen wir uns aus meiner Sicht zäh und unermüdlich mit Nachbesserungen befassen, bis die Richtung eindeutig Besserung verspricht!
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Corella »

H2O hat geschrieben:(19 Jul 2019, 15:27)

Hilft doch aber nichts, vor der Schwierigkeit einer Aufgabe zurück zu prallen. Wir wollen leben und wirtschaften, wir wollen aber auch unsere Lebensgrundlagen nicht unwiederbringlich vernichten. Dann müssen wir uns aus meiner Sicht zäh und unermüdlich mit Nachbesserungen befassen, bis die Richtung eindeutig Besserung verspricht!
Schon in Ordnung. Sieh es als Bericht von der aktuellen Auseinandersetzung. Und die sieht halt so aus, nochmal: das von Dir im vorletzten post gewünschte ist seit 2010 gesetzliche Norm. Der Vollzug tendiert gegen Null.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

Corella hat geschrieben:(19 Jul 2019, 17:35)

Schon in Ordnung. Sieh es als Bericht von der aktuellen Auseinandersetzung. Und die sieht halt so aus, nochmal: das von Dir im vorletzten post gewünschte ist seit 2010 gesetzliche Norm. Der Vollzug tendiert gegen Null.
Das Ergebnis ist natürlich völlig unbefriedigend. Theoretisch darf man noch nicht einmal meckern, weil ein abgebrühter Politiker dann auf die eigens geschaffene Regelung verweist. Hoffen wir also auf einen ehrlich gemeinten Politikwechsel, und auf eine Neubesetzung des Landwirtschaftsministeriums, die die Zielvereinbarungen auch umsetzt. Auch das muß man unter "aus Fehlern lernen" und "nachbessern" einordnen.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von streicher »

Wiederbewaldung sei eine effektive Maßnahme, diskutiert haben wir es hier auch schon.
900 Millionen Hektar stünden demnach auf dem gesamten Globus zu diesem Zweck zur Verfügung, berichtet die Gruppe um den Ökologen Thomas Crowther von der ETH Zürich im Wissenschaftsjournal Science. Das entspräche fast der Fläche der USA oder der 25-fachen Fläche Deutschlands. Die Gesamtfläche Brasiliens umfasst 852 Millionen Hektar. Die Bewaldung der Erde könne demnach um etwa ein Drittel zunehmen, ohne dass Städte oder Landwirtschaft beeinträchtigt würden, schreiben die Forscher.
Lasst uns Milliarden Bäume pflanzen

Im gleichen Atemzug müsste allerdings Unternehmen wie Cargill Einhalt geboten werden.
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Re: Nehmen viele Menschen die Klimaerwärmung nicht wahr?

Beitrag von Corella »

Cat, Söhren, x haben Recht. Was hier über den Kohlenstoffkreislauf versucht wird, nachzuvollziehen, geht vom Niveau in Richtung Chemtrailer und Flatearther! Bevor Ihr mit Meinungen aggressiv reingrätscht, lest doch mal wenigstens einen Wiki-Artikel und bei Verstehproblemen, stellt eine Frage. So eine Frage ist nicht unbedingt peinlich, nur Mut. So einfach sind die verzahnten Kreisläufe nicht wirklich. Und wem dann eine Grundlage fehlt, etwa "Dampfdruck", oder die höchst unterschiedlichen Zeitdimensionen der Teilkreisläufe... Ist schon Oberschulstoff-LK, könnte ich in Mathe-Äquivalent auch nicht mehr und schäme mich nicht. Lesen, fragen! Nicht deftig meinen!
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Re: Nehmen viele Menschen die Klimaerwärmung nicht wahr?

Beitrag von Sören74 »

Übrigens, nach der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration), eine US-Wetterbehörde hat vermeldet, dass der Juni 2019 weltweit der wärmste Monat seit der Aufzeichnung war.

https://www.wetter.com/news/noaa-juni-2 ... ba4ef.html
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Re: Nehmen viele Menschen die Klimaerwärmung nicht wahr?

Beitrag von Senexx »

Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2019, 22:45)

Übrigens, nach der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration), eine US-Wetterbehörde hat vermeldet, dass der Juni 2019 weltweit der wärmste Monat seit der Aufzeichnung war.

https://www.wetter.com/news/noaa-juni-2 ... ba4ef.html
Es gibt immer einen wärmsten Juni. Rekorde warten darauf, gebrochen zu werden.
Sören74

Re: Nehmen viele Menschen die Klimaerwärmung nicht wahr?

Beitrag von Sören74 »

Senexx hat geschrieben:(20 Jul 2019, 22:51)Rekorde warten darauf, gebrochen zu werden.
Nö, eigentlich nicht. Oder wartet jemand darauf, dass der Rekord mit den meisten Hitzetoten oder Todesopfern bei Terroranschlägen gebrochen wird?
Senexx

Re: Nehmen viele Menschen die Klimaerwärmung nicht wahr?

Beitrag von Senexx »

Sören74 hat geschrieben:(20 Jul 2019, 22:59)

Nö, eigentlich nicht. Oder wartet jemand darauf, dass der Rekord mit den meisten Hitzetoten oder Todesopfern bei Terroranschlägen gebrochen wird?
Er wird irgendwann gebrochen werden. So wie in der Vergangenheit.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Ammianus »

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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Senexx »

Jetzt sterben mal wieder die Wälder

https://m.spiegel.de/wissenschaft/natur ... 79002.html
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von lili »

Das mit dem Klimawandel wird immer schlimmer. :( Es gab gerade ein Bericht das Spanien in den nächsten Jahren eine Art Wüste bekommt und Berlin soll wie Australien werden. Das dauert zwar noch eine Weile, aber das macht mir Angst. Ich halte die Hitze jetzt schon nicht aus.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von streicher »

lili hat geschrieben:(25 Jul 2019, 20:54)

Das mit dem Klimawandel wird immer schlimmer. :( Es gab gerade ein Bericht das Spanien in den nächsten Jahren eine Art Wüste bekommt und Berlin soll wie Australien werden. Das dauert zwar noch eine Weile, aber das macht mir Angst. Ich halte die Hitze jetzt schon nicht aus.
Ja, gerade in Spanien und Italien besteht die Gefahr der Wüstenbildung. Aber andere Projekte machen auch wieder Hoffnung, denn Wald wurde auch schon in Wüstengebieten aufgeforstet: Wälder in der Wüste.

Oder dieses Projekt: Wüste oder Paradies?

Oder in diesem Beitrag erwähnt - Kämpfer gegen die Desertifikation: Für den Kampf für ein besseres Leben
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von lili »

streicher hat geschrieben:(25 Jul 2019, 21:08)

Ja, gerade in Spanien und Italien besteht die Gefahr der Wüstenbildung. Aber andere Projekte machen auch wieder Hoffnung, denn Wald wurde auch schon in Wüstengebieten aufgeforstet: Wälder in der Wüste.

Oder dieses Projekt: Wüste oder Paradies?

Oder in diesem Beitrag erwähnt - Kämpfer gegen die Desertifikation: Für den Kampf für ein besseres Leben
Ich finde es nicht gut den Klimawandel zu verleugnen, für mich ist es schon der Beweis schlechthin.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(25 Jul 2019, 20:49)

Jetzt sterben mal wieder die Wälder
Den Eindruck habe ich auch wenn ich mit der Drohne über die hiesigen Wälder fliege oder mit den Waldbauern spreche. Die bekommen ihr von Schädlingen befallenes Holz gar nicht mehr aus den Wäldern raus weil es dafür keine Kapazitäten mehr gibt. Da bin ich mal gespannt wie weit die mit der angestrebten Aufforstung kommen. Ich fürchte zumindest hierzulande nicht sehr weit. Vielleicht funktioniert das ja in Russland oder anderswo.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Sören74 »

streicher hat geschrieben:(25 Jul 2019, 21:08)

Ja, gerade in Spanien und Italien besteht die Gefahr der Wüstenbildung. Aber andere Projekte machen auch wieder Hoffnung, denn Wald wurde auch schon in Wüstengebieten aufgeforstet: Wälder in der Wüste.

Oder dieses Projekt: Wüste oder Paradies?
Hauptsache die Wälder fackeln nicht vorher ab. :s
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2019, 21:24)

Den Eindruck habe ich auch wenn ich mit der Drohne über die hiesigen Wälder fliege oder mit den Waldbauern spreche. Die bekommen ihr von Schädlingen befallenes Holz gar nicht mehr aus den Wäldern raus weil es dafür keine Kapazitäten mehr gibt. Da bin ich mal gespannt wie weit die mit der angestrebten Aufforstung kommen. Ich fürchte zumindest hierzulande nicht sehr weit. Vielleicht funktioniert das ja in Russland oder anderswo.
Wir haben hier doch Gründe dargestellt, die eine Aufforstung auch unabhängig von der gewerblichen Waldwirtschaft dringend nahelegen. Wenn unsere Gesellschaft noch einen Funken Selbsterhaltungstrieb abrufen kann, dann sollte die Sache mit der Wiederaufforstung von Brachflächen und geschädigten Waldflächen recht bald in Gang kommen. Jahrhunderte abwarten, ob sich von allein etwas bessert, wird uns vom Ziel der Neuerschaffung von natürlichen Lebensgrundlagen immer weiter entfernen. Auch unsere Städte lassen sich zum Teil wieder entsiegeln und für kleine Biotope nutzen. Das Bewußtsein für die Notwendigkeit muß dafür allerdings erst noch entwickelt werden.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2019, 22:09)

Wir haben hier doch Gründe dargestellt, die eine Aufforstung auch unabhängig von der gewerblichen Waldwirtschaft dringend nahelegen. Wenn unsere Gesellschaft noch einen Funken Selbsterhaltungstrieb abrufen kann, dann sollte die Sache mit der Wiederaufforstung von Brachflächen und geschädigten Waldflächen recht bald in Gang kommen.
Mit Bäumchen pflanzen ist es ja nicht getan, die müssen auch ein Menschenalter lang wachsen. Ob das unter den hiesigen Bedingungen überhaupt noch möglich ist weiß niemand, Zweifel kann man anmelden.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2019, 22:24)

Mit Bäumchen pflanzen ist es ja nicht getan, die müssen auch ein Menschenalter lang wachsen. Ob das unter den hiesigen Bedingungen überhaupt noch möglich ist weiß niemand, Zweifel kann man anmelden.
Sollen wir nun, nachdem wir fürchten müssen, daß viele gut gemeinte Maßnahmen ihren Nutzen nicht entfalten werden, diese Maßnahmen entmutigt unterlassen? Was träte dann an deren Stelle?
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Corella »

H2O hat geschrieben:(27 Jul 2019, 07:44)

Sollen wir nun, nachdem wir fürchten müssen, daß viele gut gemeinte Maßnahmen ihren Nutzen nicht entfalten werden, diese Maßnahmen entmutigt unterlassen? Was träte dann an deren Stelle?
Weg von einer Wirtschaft "wachse oder kollabiere" und "weg von fossil" hat absolute Priorität.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

Corella hat geschrieben:(27 Jul 2019, 13:57)

Weg von einer Wirtschaft "wachse oder kollabiere" und "weg von fossil" hat absolute Priorität.
Diese Notwendigkeit sehen wir doch schon seit sehr langer Zeit ein; dennoch müssen wir mit Plänen umgehen, die "weg von fossil" auf einen Übergangsbereich von 40 Jahren allein für die Stromerzeugung verteilen. Und das jetzt bei einigermaßen dramatischer Wiederholung von Hitzewellen in Mitteleuropa. Der beängstigende Punkt bleibt ja, daß es offenbar Schaltpunkte der Erderwärmung gibt, die die Menschheit leichtfertig hinter sich gelassen hat. Insofern ist die entmutigende Sicht auf die so gut gemeinte Aufforstung von Brachflächen schon zu verstehen. Werden diese Pflanzen überhaupt noch gedeihen können?
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Corella »

H2O hat geschrieben:(27 Jul 2019, 14:49)

Diese Notwendigkeit sehen wir doch schon seit sehr langer Zeit ein; dennoch müssen wir mit Plänen umgehen, die "weg von fossil" auf einen Übergangsbereich von 40 Jahren allein für die Stromerzeugung verteilen. Und das jetzt bei einigermaßen dramatischer Wiederholung von Hitzewellen in Mitteleuropa. Der beängstigende Punkt bleibt ja, daß es offenbar Schaltpunkte der Erderwärmung gibt, die die Menschheit leichtfertig hinter sich gelassen hat. Insofern ist die entmutigende Sicht auf die so gut gemeinte Aufforstung von Brachflächen schon zu verstehen. Werden diese Pflanzen überhaupt noch gedeihen können?
Die Aufforstungmaßnahmen müssten ja maßgeblich in Russland, Südamerika, Afrika gemacht werden. Schon die konservative Australische Regierung würde nicht oder nicht rechtzeitig mitziehen. Entmutigende Utopien erwarten uns überall.
Trostworte fallen mir leider nicht viele ein. Trotzdem ein Versuch: die aktuelle, sehr beeindruckende Hitzewelle ist nicht nur direkt spürbare globale Erwärmung. Es ist Klimawandel im engeren Sinne. Neuartige Ausprägung von Großwetterlage (Omega-Lage) schafft das Wetter aus dem Süden in selten gekannter Dauer zu uns rüber.
Wir jammern auf hohem Niveau. Echter Leidensdruck wächst aber auch. Nach langer Zeit sinken neuerdings globale Erträge, Hunger nimmt wieder zu, die Warnungen vor Flüchtlingsmassen werden konkret. Nun ist wirklich Zeit, aus Schaden klug zu werden.
Wie vielfach eingebracht: ich verstehe Lobbyisten und Großteile der Ökonomen nicht. Wir haben uns jetzt lang genug von Möchtegern-kritisch-Hinterfragenden quälen lassen. Die Evidenzbasis ist überwältigend. Nun könnten wir endlich beharrlich beginnen, von den Kritikern und Verhinderern aller Lösungsvorschläge besseres als Problemleugnung einzufordern. So ein Werner Sinn etwa, mit seinem Wirtschaftsforum hat ja angefangen. Die Wirtschaftsweisen auch. Immernoch etwas gestelzt exklusiv gehaltene Klubs mit Etikette und recht armseligen Vorschlägen, aber da ist was in Bewegung.
Druck von der Straße kann helfen. Bürgerrechtsbewegungen u.ä. haben mitunter schon was erreicht. Wir könnten alle mal schaun, ob und wo wir unseren Arsch hoch kriegen und Greta unterstützen.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

Unser standhafter Daueropponent hatte ja schon den Ausdruck anerkannt, daß Einsicht zu wachsen beginnt, wenn bei uns schließlich der Kittel brennt. Also, etwas früher möchte ich dann doch ansetzen. Auch bei uns kann man aufforsten, kann "Paradiese aus Menschenhand" schaffen. Nicht nur zum nackten Überleben, sondern auch zur Förderung unserer Gemüter. Immerhin waren wir doch deren Schöpfer aus 2. Hand!

So, wie ich mich freuen kann und konnte, wenn ich ein Aquarium mit harmonischem Pflanzen- und Fischbesatz über Jahre pflegen konnte. Natürlich ist dort gar nichts, aber auf eigene Weise schön dann doch!
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Corella »

H2O hat geschrieben:(27 Jul 2019, 21:43)

Unser standhafter Daueropponent hatte ja schon den Ausdruck anerkannt, daß Einsicht zu wachsen beginnt, wenn bei uns schließlich der Kittel brennt. Also, etwas früher möchte ich dann doch ansetzen. Auch bei uns kann man aufforsten, kann "Paradiese aus Menschenhand" schaffen. Nicht nur zum nackten Überleben, sondern auch zur Förderung unserer Gemüter. Immerhin waren wir doch deren Schöpfer aus 2. Hand!

So, wie ich mich freuen kann und konnte, wenn ich ein Aquarium mit harmonischem Pflanzen- und Fischbesatz über Jahre pflegen konnte. Natürlich ist dort gar nichts, aber auf eigene Weise schön dann doch!
Da beneide ich Dich etwas! Berufsbedingt sehe ich in 80% + unserer "Wälder" bloß Forstäcker. Ich seh ja ein, dass wir Forstwirtschaft brauchen, aber die Qualität des Handwerklichen? Diese sogenannte naturnahe Waldwirtschaft? Grad wird ordentlich gestorben, in unseren Forstäckern. Wer vor 30 Jahren noch Fichten gepflanzt hat, soll meiner Meinung nach auf den unternehmerischen Risiken sitzen bleiben. Da muss Klöckner kein gutes Geld schlechtem hinterher werfen. Der Rest ist subtiler...
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

Corella hat geschrieben:(27 Jul 2019, 21:58)

Da beneide ich Dich etwas! Berufsbedingt sehe ich in 80% + unserer "Wälder" bloß Forstäcker. Ich seh ja ein, dass wir Forstwirtschaft brauchen, aber die Qualität des Handwerklichen? Diese sogenannte naturnahe Waldwirtschaft? Grad wird ordentlich gestorben, in unseren Forstäckern. Wer vor 30 Jahren noch Fichten gepflanzt hat, soll meiner Meinung nach auf den unternehmerischen Risiken sitzen bleiben. Da muss Klöckner kein gutes Geld schlechtem hinterher werfen. Der Rest ist subtiler...
Ja, da bin ich auf gleicher Wellenlänge; wen jemand oberschlau seinen Gewinn maximieren möchte, gegen alles andere Geunke, dann soll er durchaus auch mit seinem Vermögen dafür einstehen. Trotzdem kann ich mich über einen gelungenen Park, eine gewerbliche Teichwirtschaft freuen, wenn sie mit Verstand angelegt wurden und auch zur Freude aller irgendwie Beteiligten funktionieren. So erinnere ich mich fast 65 Jahre später an Wanderungen mit meinem Großvater durch den Hochwald im Soonwald zur Hirschbrunft. Um so mehr, als ich vor einigen Jahren auf einer Reise in die Vergangenheit erleben konnte, daß es diesen Hochwald immer noch gibt! Davon hätte ich systematisch gern viel mehr!
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Stromkunden in Deutschland geben ca. 25 Mrd. € pro Jahr für die EEG-Unlage aus. Was passiert eigentlich mit diesem Geld? Wie viel davon wird in "Klimaschutz" investiert? Was macht der Bauer, der seine Scheunen und Ställe mit geförderten PV-Anklagen gepflastert und vllt. noch ein paar subventionierte Windräder auf seinem Land laufen hat, mit der Einspeisevergütung? Was machen die "big player" mit dem Geld? Man muss wohl davon ausgehen, dass der Bauer damit seinen Lebensunterhalt bestreitet, bei Kapitalgesellschaften landet das Geld bei den Anteilseignern. Klimaschutz? Fehlanzeige. Das EEG taugt nicht zum Klimaschutz, es ist ein pures Geldumverteilungssystem.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Corella hat geschrieben:(27 Jul 2019, 21:13)

Wie vielfach eingebracht: ich verstehe Lobbyisten und Großteile der Ökonomen nicht.
Die denken nur noch quartalsweise und die dann anstehenden Veröffentlichungen, in denen mehr Umsatz und mehr Gewinn präsentiert werden muss, weil sonst der Aktienkurs fällt. Langfristiges, strategisches Denken und Nachhaltigkeit gibt es nicht mehr, es geht nur noch um den kurzfristigen "Erfolg". Deswegen werden die Produkte auch immer schlechter, damit schneller Ersatz gekauft wird.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Jul 2019, 10:34)

Man muss wohl davon ausgehen, dass der Bauer damit seinen Lebensunterhalt bestreitet, bei Kapitalgesellschaften landet das Geld bei den Anteilseignern. Klimaschutz? Fehlanzeige. Das EEG taugt nicht zum Klimaschutz, es ist ein pures Geldumverteilungssystem.
Naja, in einem kapitalistischen System muss man davon ausgehen, dass die Wirtschaftsakteure nichts umsonst machen werden. Das ist jetzt keine große Überraschung. Trotzdem hilft ihr Handeln CO2-Emissionen einzusparen.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sören74 hat geschrieben:(28 Jul 2019, 12:20)

Naja, in einem kapitalistischen System muss man davon ausgehen, dass die Wirtschaftsakteure nichts umsonst machen werden.
Nicht nur in einem kapitalistischen
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Sören74 hat geschrieben:(28 Jul 2019, 12:20)

Naja, in einem kapitalistischen System muss man davon ausgehen, dass die Wirtschaftsakteure nichts umsonst machen werden.
Da stellt sich mir die Frage, warum man Klimaschutz "Wirtschaftsakteuren" überlassen sollte. Das hat gleich zwei Nachteile: wenn es sich nicht mehr lohnt, ist der Klimaschutz gestorben und der Klimaschutz wird teurer, als er eigentlich sein müsste, weil ja Gewinn damit gemacht werden muss. Es bleibt beim Umverteilungsmechanismus, "Klimaschutz" ist nur das Deckmäntelchen. Ginge es wirklich darum, würde man das Geld auch in entsprechende Maßnahmen stecken.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Jul 2019, 16:41)

Da stellt sich mir die Frage, warum man Klimaschutz "Wirtschaftsakteuren" überlassen sollte. Das hat gleich zwei Nachteile: wenn es sich nicht mehr lohnt, ist der Klimaschutz gestorben und der Klimaschutz wird teurer, als er eigentlich sein müsste, weil ja Gewinn damit gemacht werden muss. Es bleibt beim Umverteilungsmechanismus, "Klimaschutz" ist nur das Deckmäntelchen.
Unseren jetzigen Wohlstand haben wir auch weitgehend unseren Wirtschaftsakteuren überlassen. Das Erreichen des Klimaschutzes kann man auch einen Preis zu ordnen, den wir bereit sind zu zahlen, ähnlich wie es uns erst, ein teures Gesundheitssystem zu unterhalten.
Tom Bombadil hat geschrieben:Ginge es wirklich darum, würde man das Geld auch in entsprechende Maßnahmen stecken.
In welche Maßnahmen?
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Corella hat geschrieben:(27 Jul 2019, 21:13)

Schon die konservative Australische Regierung würde nicht oder nicht rechtzeitig mitziehen. Entmutigende Utopien erwarten uns überall.
.
Du liegst falsch. Irgenwelchen links/gruenen Fabrikationen aufgesessen?

https://www.environment.gov.au/land/20-million-trees

he Australian Government will work with the community to plant 20 million trees by 2020, to re-establish green corridors and urban forests.
The Programme has four strategic objectives:
20 million trees – 20 million trees and associated understorey planted by 2020.
Environmental conservation – support local environmental outcomes by improving the extent, connectivity and condition of native vegetation that supports native species
Community engagement – work cooperatively with the community
Carbon reduction – contribute to Australia reducing its greenhouse gas emissions.
Support the Australian Republican Movement
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von streicher »

Nachricht aus Äthiopien: in einer Mammutaktion wurden 350 Millionen Bäume gepflanzt. Äthiopien hatte wohl mal 30% Waldfläche, die aber auf 4% reduziert wurde. Nun lässt die Regierung gegensteuern: Rekord: Äthiopien pflanzt an einem Tag mehr als 350 Millionen Bäume.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Orbiter1 »

streicher hat geschrieben:(30 Jul 2019, 21:59)

Nachricht aus Äthiopien: in einer Mammutaktion wurden 350 Millionen Bäume gepflanzt. Äthiopien hatte wohl mal 30% Waldfläche, die aber auf 4% reduziert wurde. Nun lässt die Regierung gegensteuern: Rekord: Äthiopien pflanzt an einem Tag mehr als 350 Millionen Bäume.
Es sollen ja in Summe 4 Mrd Bäume in den kommenden Wochen gepflanzt werden. Wo bekommt man 4 Mrd Setzlinge her? Oder vergraben die nur Samen?
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von streicher »

Orbiter1 hat geschrieben:(30 Jul 2019, 22:22)

Es sollen ja in Summe 4 Mrd Bäume in den kommenden Wochen gepflanzt werden. Wo bekommt man 4 Mrd Setzlinge her? Oder vergraben die nur Samen?
Die pflanzen tatsächlich Setzlinge. Dafür braucht es allerdings einen großen Haufen Baumschulen, allerdings. Die Organisation "Menschen für Menschen" hat allein schon bald 600 Baumschulen eingerichtet und in der Vergangenheit schon reichlich Setzlinge an Bauern verteilt.
Die groß angelegte Aktion wird auch kritisiert: die Setzlinge würden nicht gehegt und zum großen Teil eingehen. Zudem sei es eher Aktionismus und eher dem Gemeinschaftsgefühl zuträglich als der Ökologie - besonders wenn man lokale Gegebenheiten nicht beachtet.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

streicher hat geschrieben:(02 Aug 2019, 21:18)

Die pflanzen tatsächlich Setzlinge. Dafür braucht es allerdings einen großen Haufen Baumschulen, allerdings. Die Organisation "Menschen für Menschen" hat allein schon bald 600 Baumschulen eingerichtet und in der Vergangenheit schon reichlich Setzlinge an Bauern verteilt.
Die groß angelegte Aktion wird auch kritisiert: die Setzlinge würden nicht gehegt und zum großen Teil eingehen. Zudem sei es eher Aktionismus und eher dem Gemeinschaftsgefühl zuträglich als der Ökologie - besonders wenn man lokale Gegebenheiten nicht beachtet.
Ohne fachliche Anleitung und Pflege kann man das Gelingen einer so umfangreichen Anpflanzaktion nur als Glücksfall bewerten. Das wäre in Mitteleuropa doch auch nicht anders.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Teeernte »

streicher hat geschrieben:(30 Jul 2019, 21:59)

Nachricht aus Äthiopien: in einer Mammutaktion wurden 350 Millionen Bäume gepflanzt. Äthiopien hatte wohl mal 30% Waldfläche, die aber auf 4% reduziert wurde. Nun lässt die Regierung gegensteuern: Rekord: Äthiopien pflanzt an einem Tag mehr als 350 Millionen Bäume.
Die verheizen am Tag mehr als im Jahr gepflanzt werden....

https://www.nesdis.noaa.gov/content/fir ... ran-africa

Wenn der Wunsch besteht schau ich nach den Echtzeitdaten ...>> Noaa fire africa...

Aber gern.....>>> Hier dieECHTZEIT-DATEN.... >>> https://eumetview.eumetsat.int/static-i ... ERNAFRICA/

----und die "frischen" Bäume fressen die Ziegen wieder ab.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von BlueMonday »

Auch ein Ansatz:

"Fighting Climate Change with Dance | KQED Arts"

"We worry that overemphasis on science may hamper the design of effective climate solutions."

ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von streicher »

Teeernte hat geschrieben:(03 Aug 2019, 13:42)
----und die "frischen" Bäume fressen die Ziegen wieder ab.
Und Ziegen sind gründlich. Vielleicht wäre ein Umstellung anzudenken, wenn man von seinen Pflanzen noch etwas haben will. Zur Verwüstung können diese Nutztiere erheblich beitragen. Es sei denn, man zäunt sie schlauerweise ein.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

streicher hat geschrieben:(03 Aug 2019, 21:46)

Und Ziegen sind gründlich. Vielleicht wäre ein Umstellung anzudenken, wenn man von seinen Pflanzen noch etwas haben will. Zur Verwüstung können diese Nutztiere erheblich beitragen. Es sei denn, man zäunt sie schlauerweise ein.
Erinnert mich an eine meiner ersten Reisen in die Türkei und Erzählungen von Freunden dort. Dort hatte Atatürk verboten, Ziegen in Anpflanzungen weiden zu lassen, wie das wohl seit "ewigen Zeiten" üblich war... und die Landschaft verkarstete. Schließlich hat das Militär die Anpflanzungen geschützt und erbarmungslos alle Ziegen abgeschossen, die gesetzwidrig dort hinein getrieben worden waren. Ob heute dort so strenge Bräuche noch an der Tagesordnung sind?
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von BlueMonday »

Hier mal wieder ein vernünftiger Beitrag, ein Auszug:
In summary, CO2 levels of 1500 ppm are hugely beneficial and CO2 levels up to 200 times higher than today’s levels won’t harm us. So where exactly is the problem?

It is all about the greenhouse effect. But there are many proofs that the impact of this effect is grossly exaggerated. First, plants evolved to love 1500 ppm of CO2, which means the Earth did not burn up at that stage since we are all happily here today. Second, there is conclusive geological evidence of far higher CO2 levels in the past, even as the Earth was much hotter (the Earth has been cooling down since its creation). There was never any runaway greenhouse effect even at those much higher CO2 levels.

Climate change alarmists call those who question their false claims, “climate deniers” but they are the real climate deniers since they deny all proven biological and geological evidence. They rely, instead, on an entirely speculative impact.

The nature of the greenhouse effect is such that its “power” or “sensitivity” cannot be measured inside a lab. There are only two ways to do so: first, through geological studies which have already declared CO2 to be perfectly harmless even at much higher levels. The second is through climate models. So far, within just 30 years, the models have dramatically overshot reality. I expect them to even more badly overshoot reality by 2050.

https://timesofindia.indiatimes.com/blo ... s-in-2050/

Letztlich geht's auch gar nicht um "das Klima", sondern das ist nur der Aufhänger einer sozialistischen oder interventionistischen Attitüde, die unermüdlich nach Themen und Hebeln sucht, um top-down "einzugreifen".
2050 wird die Menschheit jedenfalls immer noch nicht untergangen sein. Es werden mehr Menschen auf der Welt leben. Die Menschen werden reicher sein als heute. Und es wird immer noch Alarmisten geben, die über sich scheinbar "schließende Zeitfenster" fabulieren und die Welt sonst untergehen sehen.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von Sören74 »

BlueMonday hat geschrieben:(04 Aug 2019, 19:37)

2050 wird die Menschheit jedenfalls immer noch nicht untergangen sein.
Das ist ja keine große Kunst. Aber vielleicht sollten die Parteien das in ihre Wahlprogramme schreiben: "Nicht bis 2050 untergehen".
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von streicher »

H2O hat geschrieben:(04 Aug 2019, 00:26)

Erinnert mich an eine meiner ersten Reisen in die Türkei und Erzählungen von Freunden dort. Dort hatte Atatürk verboten, Ziegen in Anpflanzungen weiden zu lassen, wie das wohl seit "ewigen Zeiten" üblich war... und die Landschaft verkarstete. Schließlich hat das Militär die Anpflanzungen geschützt und erbarmungslos alle Ziegen abgeschossen, die gesetzwidrig dort hinein getrieben worden waren. Ob heute dort so strenge Bräuche noch an der Tagesordnung sind?
Ziegen essen "gründlicher" als Schafe. Sie schädigen die Grasnarbe, so dass es zur Erosion kommt. Und was Blätter angeht, essen sie alles zusammen was nur geht. Die halten sich die Schafe eher zurück.
Es fehlt auch das Umherziehen von Herden. Ob gehaltene Tiere oder Wildtiere: sie würden bei der Erhaltung und Düngung des Erdreichs durchaus eine positive Rolle spielen.
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Re: Lässt sich der Klimawandel überhaupt verlangsamen?

Beitrag von H2O »

streicher hat geschrieben:(04 Aug 2019, 19:53)

Ziegen essen "gründlicher" als Schafe. Sie schädigen die Grasnarbe, so dass es zur Erosion kommt. Und was Blätter angeht, essen sie alles zusammen was nur geht. Die halten sich die Schafe eher zurück.
Es fehlt auch das Umherziehen von Herden. Ob gehaltene Tiere oder Wildtiere: sie würden bei der Erhaltung und Düngung des Erdreichs durchaus eine positive Rolle spielen.
Schwer zu beurteilen für einen Laien auf dem Gebiet der Schafherdenhaltung. In Südfrankreich wurden die Causses früher von einer Flut von Schafherden als Weide genutzt. Entsprechend verkarstet war auch dort die Landschaft. War sie das nun durch Überweidung oder durch Nutzung durch Schafsherden und Ziegenherden? Schwer zu sagen. Heute lohnen sich diese Herdenwanderungen wohl nicht mehr. Folglich würde ich jetzt eine Verbuschung und allmähliche Bewaldung mit Steineichen erwarten. Vielleicht ist es im Winter dort aber schon zu kalt! (Sommer > 40°C, Winter bis -30 °C)

Ich habe einmal unter "Causses de Quercy" nachgesehen; Schafzucht gibt es noch, aber die großen Herden wohl doch nicht mehr. Ich erinnere mich noch, wie in den 60er Jahren eine riesige Ziegenherde die Straße überflutete und uns die neugierigen Tiere noch in den Kofferraum unseres Autos sprangen. Die waren auf dem Heimweg zum Melken.

Im Sommer dürften aufgrund des Klimawandels dort die Temperaturen dafür sorgen, daß dort niemand mehr leben kann.
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