Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(19 Jul 2019, 00:21)

Die Pipeline wird kommen. Natürlich muss Flinten-Uschi dagegen sein, und zwar in ihrer einstigen Funktion als NATO-Tante.

Aber weder sie, noch der olle Trump haben das zu entscheiden. In diesen Zeiten müsste man ja auch ein wirtschaftspolitischer Amokläufer sein, wenn man sich mehr als nötig auf den Handel mit den USA einlassen würde. Einen unzuverlässigeren Handelspartner als die USA gibt es mit Sicherheit nicht.
Dieses Gasgeschäft pumpt den Krieg nach Europa.
Wer proeuropäisch sein will, kann eigentlich nur gegen die Putin-Schröder-Röhre sein. Unsere Nachbarn und Alliierten sind da in der Regel schon weiter.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von VaterMutterKind »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 00:41)

Dieses Gasgeschäft pumpt den Krieg nach Europa.
Wer proeuropäisch sein will, kann eigentlich nur gegen die Putin-Schröder-Röhre sein. Unsere Nachbarn und Alliierten sind da in der Regel schon weiter.
Ich verstehe nicht was das mit Proeuropäisch zu tun hat? Wenn Putin uns auf dem Sack geht, dann können wir die Leitung immer noch kappen. Bis dahin abgreifen was geht. Das ist eine reine wirtschaftliche Entscheidung.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Iwan der Liebe »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 00:41)

Dieses Gasgeschäft pumpt den Krieg nach Europa.
Wer proeuropäisch sein will, kann eigentlich nur gegen die Putin-Schröder-Röhre sein. Unsere Nachbarn und Alliierten sind da in der Regel schon weiter.


Sehe ich nicht so. Gute Handelsbeziehungen sind sogar förderlich für den Frieden, außer wenn es um Waffen geht.

Putin ist im Gespräch mit der Ukraine. Auch mit dem Iran. Er ist es nicht, der auf Kraftmeierei, Kriegsdrohungen, Erpressung und Sanktionen setzt, sondern es ist wohl eindeutig, dass die USA hier um jeden Preis Öl ins Feuer gießen wollen, wobei es ihnen selbstverständlich auch darum geht, den Deutschen ihr Fracking-Gas anzudrehen, welches sie ohne Erpressung gar nicht loswerden.

Ich dachte, es seien Verschwörungstheoretiker, die immer behaupten, das Imperium USA wolle zum eigenen Machterhalt Zwietracht in Europa säen. Mittlerweile sieht es tatsächlich so aus. Aber wie geschrieben, Deutschland lässt sich nicht gegen Russland aufhetzen, auch die Ukraine nicht. Da kann der alte Mann im Weißen Haus noch so sehr im Dreieck springen. Warum nimmt er sich eigentlich so viel Zeit, um Konflikte in Südamerika, Europa und Asien anzuheizen? Hat er sonst nichts zu tun, abgesehen vom Twittern?
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Iwan der Liebe »

VaterMutterKind hat geschrieben:(19 Jul 2019, 00:48)

Ich verstehe nicht was das mit Proeuropäisch zu tun hat? Wenn Putin uns auf dem Sack geht, dann können wir die Leitung immer noch kappen. Bis dahin abgreifen was geht. Das ist eine reine wirtschaftliche Entscheidung.

Abgesehen davon liegt auch ein wesentlicher Teil Russlands in Europa. Mit "proeuropäisch" meint man wohl "pro-USA", also im Interesse der US-Regierung.
Die USA liegen zwar in Amerika. Gleiches gilt auch für Kuba und Venezuela. Trotzdem gelten Kuba und Venezuela als "antiamerikanisch", weil sie halt nicht auf die US-Regierung hören. "Proeuropäisch" und "antiamerikanisch" sind ziemlich sinnfreie Kampfbegriffe, die jeder Logik entbehren.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

VaterMutterKind hat geschrieben:(19 Jul 2019, 00:48)

Ich verstehe nicht was das mit Proeuropäisch zu tun hat? Wenn Putin uns auf dem Sack geht, dann können wir die Leitung immer noch kappen. Bis dahin abgreifen was geht. Das ist eine reine wirtschaftliche Entscheidung.
Mit Nordstream 2 soll die Abhängigkeit vom russischen Gas auf 60 % erhöht werden. Außerdem greifen wir nicht ab, sondern werden abgegriffen. Der Verkaufserlös fließt in den russischen Staatshaushalt, aus dem heraus wiederum die Sanktionen abgemildert und der Krieg gegen die Ukraine finanziert wird.
Es hat schon seinen Grund, weshalb die EU und alle Anrainer-Staaten - ausgenommen DE - Sicherheitsbedenken haben. Nicht mal Schweden ist begeistert.

Insofern ist Von der Leyens Haltung in diesem Punkt europäischer als die deutsche Haltung. Deutlich.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von VaterMutterKind »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 01:03)

Mit Nordstream 2 soll die Abhängigkeit vom russischen Gas auf 60 % erhöht werden. Außerdem greifen wir nicht ab, sondern werden abgegriffen. Der Verkaufserlös fließt in den russischen Staatshaushalt, aus dem heraus wiederum die Sanktionen abgemildert und der Krieg gegen die Ukraine finanziert wird.
Es hat schon seinen Grund, weshalb die EU und alle Anrainer-Staaten - ausgenommen DE - Sicherheitsbedenken haben. Nicht mal Schweden ist begeistert.

Insofern ist Von der Leyens Haltung in diesem Punkt europäischer als die deutsche Haltung. Deutlich.
Juckt mich nicht wohin das Geld fliesst und was damit gemacht wird. Mich interessiert nur das Gas und ein guter Preis. Wenn die Amis oder der Mann im Mond ein besseres Angebot machen, dann wird zugeschlagen.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(19 Jul 2019, 00:58)

Abgesehen davon liegt auch ein wesentlicher Teil Russlands in Europa. Mit "proeuropäisch" meint man wohl "pro-USA", also im Interesse der US-Regierung.
Die USA liegen zwar in Amerika. Gleiches gilt auch für Kuba und Venezuela. Trotzdem gelten Kuba und Venezuela als "antiamerikanisch", weil sie halt nicht auf die US-Regierung hören. "Proeuropäisch" und "antiamerikanisch" sind ziemlich sinnfreie Kampfbegriffe, die jeder Logik entbehren.
Gazprom ist kein gewöhnlicher Konzern, das Unternehmen unterhält einen eigenen Geheimdienst und hat Einfluß auf ganze Staaten.
Der Schattenkrieg gegen Europa wird aus dem russisch-föderalen Haushalt finanziert, wie auch der richtige Krieg gegen die Ukraine.
Wir sollen den Krieg gegen uns selbst finanzieren, das ist doch der Plan.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

VaterMutterKind hat geschrieben:(19 Jul 2019, 01:06)

Juckt mich nicht wohin das Geld fliesst und was damit gemacht wird. Mich interessiert nur das Gas und ein guter Preis. Wenn die Amis oder der Mann im Mond ein besseres Angebot machen, dann wird zugeschlagen.
So sieht das Uniper. Die Kriegsgewinnler könnten allerdings speziellen Sanktionen unterworfen werden. Ob sich das dann noch rechnet, ist sehr die Frage.

Die EU als solche ist für das Alternativmodell der sog. Diversifikation.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von VaterMutterKind »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(19 Jul 2019, 00:58)

Abgesehen davon liegt auch ein wesentlicher Teil Russlands in Europa. Mit "proeuropäisch" meint man wohl "pro-USA", also im Interesse der US-Regierung.
Die USA liegen zwar in Amerika. Gleiches gilt auch für Kuba und Venezuela. Trotzdem gelten Kuba und Venezuela als "antiamerikanisch", weil sie halt nicht auf die US-Regierung hören. "Proeuropäisch" und "antiamerikanisch" sind ziemlich sinnfreie Kampfbegriffe, die jeder Logik entbehren.
Deutschland sollte einfach deutsche Interessen verfolgen. Ob mit Amis, Russen, Mann im Mond, Katar oder wem auch immer ist mir ehrlich gesagt ziemlich schnurz. Warum sollte man wegen geheuchelter Moral auf Vorteile verzichten?

Die Sanktionen gegen Russland interessieren auch keine Sau. Die Ware gelangt dann halt über ein Drittland nach Russland.

Ich nehme auch gerne das Gas der Amis. Sollen die halt ein Angebot machen.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

VaterMutterKind hat geschrieben:(19 Jul 2019, 01:11)

Deutschland sollte einfach deutsche Interessen verfolgen. Ob mit Amis, Russen, Mann im Mond, Katar oder wem auch immer ist mir ehrlich gesagt ziemlich schnurz. Warum sollte man wegen geheuchelter Moral auf Vorteile verzichten?

Die Sanktionen gegen Russland interessieren auch keine Sau. Die Ware gelangt dann halt über ein Drittland nach Russland.

Ich nehme auch gerne das Gas der Amis. Sollen die halt ein Angebot machen.
Liegen eher deine Freunde in deinem Interesse oder eher deine Feinde?

Irgend jemand sagte mal, Sicherheit, das heißt, gut essen, gut trinken, gut schlafen - und niemals allein sein.
Das ist praktisch die Tradition deutscher Außen- und Sicherheitspolitik.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Iwan der Liebe »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 01:07)

Gazprom ist kein gewöhnlicher Konzern, das Unternehmen unterhält einen eigenen Geheimdienst und hat Einfluß auf ganze Staaten.
Der Schattenkrieg gegen Europa wird aus dem russisch-föderalen Haushalt finanziert, wie auch der richtige Krieg gegen die Ukraine.
Wir sollen den Krieg gegen uns selbst finanzieren, das ist doch der Plan.

Und was ist mit dem Schattenkrieg, den die USA gegen Europa führen? Ich meine hier die ständigen illegalen Abhöraktionen und die Kontrolle über persönliche Daten?

Putin ist zu Gesprächen bereit. Er spricht mit Selenski, und er will auch mit Rohani sprechen. Das ist der richtige Weg, wenn man Frieden will, nicht das Entsenden von Kriegsschiffen, Sanktionen und Erpressungen, Lügen und Beleidigungen.

Er will sogar mit Trump sprechen, was ich persönlich für sinnfrei halte. Trump lügt so pathologisch, der würde vermutlich nichtmal die Wahrheit sagen, wenn man ihn nach der Uhrzeit fragt. Außerdem hat er gezeigt, sich an keine Vereinbarungen gebunden zu fühlen und sein Ego als wichtiger zu erachten als alles andere.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Iwan der Liebe »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 01:16)

Liegen eher deine Freunde in deinem Interesse oder eher deine Feinde?

Irgend jemand sagte mal, Sicherheit, das heißt, gut essen, gut trinken, gut schlafen - und niemals allein sein.
Das ist praktisch die Tradition deutscher Außen- und Sicherheitspolitik.

Deutschland hat, soweit ich weiß, keine Staaten als Feinde. So bescheuert, sich das Gegenteil einreden zu lassen, ist doch niemand. :rolleyes:

Und Freunde, die einen abhören und damit massiv Gesetze brechen, sind keine Freunde.

Das Denken aus dem Kalten Krieg ist doch nun wirklich MEGAOUT.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(19 Jul 2019, 01:17)

Und was ist mit dem Schattenkrieg, den die USA gegen Europa führen? Ich meine hier die ständigen illegalen Abhöraktionen und die Kontrolle über persönliche Daten?
Wenn man schon abgehört wird, dann doch lieber von Freunden als von Feinden. Der Unterschied liegt in der Bedeutung.
Putin ist zu Gesprächen bereit. Er spricht mit Selenski, und er will auch mit Rohani sprechen. Das ist der richtige Weg, wenn man Frieden will, nicht das Entsenden von Kriegsschiffen, Sanktionen und Erpressungen, Lügen und Beleidigungen.
Er will sogar mit Trump sprechen, was ich persönlich für sinnfrei halte. Trump lügt so pathologisch, der würde vermutlich nichtmal die Wahrheit sagen, wenn man ihn nach der Uhrzeit fragt. Außerdem hat er gezeigt, sich an keine Vereinbarungen gebunden zu fühlen und sein Ego als wichtiger zu erachten als alles andere.
Gesprochen wird seit Jahren, darüber ist ja Minsk II eingeschlafen.

Selenskiy will die 24 Matrosen nach Hause holen und er war im übrigen derjenige im Wahlkampf, der sich als erster demonstrativ vor den Gefallenen verbeugt hat.
Er weiß, dass Minsk II nicht viel bringen wird und will deshalb noch weitere Garantiemächte an den Tisch holen - USA und China.

Die EU selbst ist in Europa leider etwas schwächlich aufgestellt.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Senexx »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 00:03)

Sie ist gegen das Putin-Gas? Dann muss ich ihr ja noch nachträglich meine Stimme geben. ;)
Als Verteidigungsministerin hat man das von ihr nicht gehört. Oder haben wir das nur überhört?
Senexx

Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Senexx »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 00:41)

Dieses Gasgeschäft pumpt den Krieg nach Europa.
Wer proeuropäisch sein will, kann eigentlich nur gegen die Putin-Schröder-Röhre.
Deshalb ist Merkel ja auch eine ausgewiesene Antieuropäerin. Gut, dass Sie das endlich erkennen.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Ger9374 »

Ihr verzagtes Bremsen ist nicht pro und nicht contra.Es zeigt Deutschlands bedenken gegen die Fiskalunion ziemlich gut wieder.
Deren auswirkungen nicht wirklich überschaubar sind.Sie Weiss sehr wohl wie das in der Heimat wirken kann.
Zumal deten Kontrolle ihr damit teilweise genommen würde!
Zu gross auch die Angst vor einer auflage von Eurobonds als Verschuldungsmittel für die ständig klamme Südliche Peripherie der E.U.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von JJazzGold »

Neandertaler hat geschrieben:(18 Jul 2019, 21:21)

Die Gegner einer demokratischen EU sind der Rat. Wenn sich das Parlament nicht mir diesen machtgeilen Typen anlegt die gleichgültig ob sie in die Kameras auf Vaterland schwören oder Heil Europa gröhlen, jede Demokratisierung und damit weiterentwickelung Europas Blockieren wird das nie was.

Demokratie bekommt man in der Regel nicht für geschenkt, sie muss erkämpft werden.

Hier wurden ja oft Analogien von der der deutschen Einigung im vorletzten Jahrhundert zur zur Europäischen Einigung gezogen. Wenn man diese zieht entspricht der Rat eindeutig den Fürsten während das Parlament die Paulskirche ist.

Maßnahmen können EU weit nur im Rahmen vorliegender Verträge getroffen werden und ein Blick auf Polen zeigt, dass sie getroffen werden.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jul 2019, 07:58)


Maßnahmen können EU weit nur im Rahmen vorliegender Verträge getroffen werden und ein Blick auf Polen zeigt, dass sie getroffen werden.
Der vorliegende Vertrag (Artikel 17) besagt, ich zitier's zum wiederholten male, folgendes:
Der Europäische Rat schlägt dem Europäischen Parlament nach entsprechenden Konsultationen mit qualifizierter Mehrheit einen Kandidaten für das Amt des Präsidenten der Kommission vor; dabei berücksichtigt er das Ergebnis der Wahlen zum Europäischen Parlament.
Ich stimme der oben zitierten Ansicht von user neandertaler völlig zu.

Die Verträge sind in Bezug auf die Rolle des Parlaments so nebulös formuliert, dass sie die Fürstenherrschaft des Rats de facto in keinster Weise einschränken. Und apropos Frankreich und Visegrád: Die Lanzierung der Kommisionspräsidentin erfolgte in Absprache der Fürsten Macron und Orbán.

In einem anderen Thread wird über das Problem der Verödung der Uckermark diskutiert. Der Sinn und Zweck der EU zeigt sich in meinen Augen nicht in diesem politischen Fürsteninstitutionengefüge sondern darin, wie zum Beispiel die Region Uckermark ganz praktisch und real Anschluss an die Metropolenregion Stettin findet.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2019, 08:11)

Der vorliegende Vertrag (Artikel 17) besagt, ich zitier's zum wiederholten male, folgendes:

Ich stimme der oben zitierten Ansicht von user neandertaler völlig zu.

Die Verträge sind in Bezug auf die Rolle des Parlaments so nebulös formuliert, dass sie die Fürstenherrschaft des Rats de facto in keinster Weise einschränken. Und apropos Frankreich und Visegrád: Die Lanzierung der Kommisionspräsidentin erfolgte in Absprache der Fürsten Macron und Orbán.

In einem anderen Thread wird über das Problem der Verödung der Uckermark diskutiert. Der Sinn und Zweck der EU zeigt sich in meinen Augen nicht in diesem politischen Fürsteninstitutionengefüge sondern darin, wie zum Beispiel die Region Uckermark ganz praktisch und real Anschluss an die Metropolenregion Stettin findet.
Im Gegensatz zu Ihnen wiederhole ich mich ungern. Nichts desto trotz hätte es in Händen der Sozialdemokraten im EU Parlament gelegen aufgrund des Ergebnisses Zustimmung zu Weber zu signalisieren. Damit wäre die Diskussion des EUR unterbunden gewesen.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jul 2019, 08:19)

Im Gegensatz zu Ihnen wiederhole ich mich ungern. Nichts desto trotz hätte es in Händen der Sozialdemokraten im EU Parlament gelegen aufgrund des Ergebnisses Zustimmung zu Weber zu signalisieren. Damit wäre die Diskussion des EUR unterbunden gewesen.
Es gibt dazu Kommentare wie diesen hier (in der FAZ)
Auch das Europäische Parlament war schon ein leuchtendes Beispiel der Zerstrittenheit gewesen. Weil Timmermans Sozialdemokraten nicht dem EVP-Wahlsieger Weber den Vortritt lassen wollten, hatte Macron noch leichteres Spiel damit, den deutschen Kandidaten abzulehnen.
Ja, aber um alles in der Welt: Wie kann man einem Parlament "Zerstrittenheit" vorwerfen? Parlamente sind dazu da, politischen Streit auf zivilisierte Art und nach einer Geschäftsordnung auszutragen.

Ich bin nicht der einzige, der diesem Brüsseler Theater der mächtigen Fürsten ablehnend gegenübersteht und stattdessen direkt und vor Ort und praktisch Europäer sein will.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Audi »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 01:16)

Liegen eher deine Freunde in deinem Interesse oder eher deine Feinde?

Irgend jemand sagte mal, Sicherheit, das heißt, gut essen, gut trinken, gut schlafen - und niemals allein sein.
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Man kauft dort wo es eben billiger ist. Ob ich jetzt US Bomben bezahle oder russische ist Latte. Wieso hast du denn China Produkte? Heuchler
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2019, 09:03)

Es gibt dazu Kommentare wie diesen hier (in der FAZ)

Ja, aber um alles in der Welt: Wie kann man einem Parlament "Zerstrittenheit" vorwerfen? Parlamente sind dazu da, politischen Streit auf zivilisierte Art und nach einer Geschäftsordnung auszutragen.

Ich bin nicht der einzige, der diesem Brüsseler Theater der mächtigen Fürsten ablehnend gegenübersteht und stattdessen direkt und vor Ort und praktisch Europäer sein will.
Ich bin nicht der Jammertyp, ich bin Pragmatikerin to the core.
Wenn ich schon erkenne, dass etwas nicht so funktioniert, wie sich, meiner Erinnerung nach, Herr Schulz sich das damals ausgemalt hat, dann werfe ich mich nicht wie ein rotziger Dreijähriger vor dem Supermarktregal brüllend zu Boden, sondern überlege, wie es am besten darstellbar wäre, das Modell so zu modifizieren, dass es klappt. Wobei ich spontan auf zwei Kreuze auf dem Wahlzettel setzen würde, eines für den sich EU weit präsentierenden Kandidaten und eines für die Partei. Als nächstes suche ich mir Verbündete in allen Lagern. Die wären z.B. für die SPD in der CSU leicht zu finden gewesen. Die war stinksauer, dass Weber abserviert wurde, aber mittels durchdachtem Konzept auch in der EVP und der ALDE. Letztere hat mit ihrem Team Konzept statt Spitzenkandidatin auch ihren Zoll gezahlt.

Und ich würde mich Ursula von der Leyens bedienen, die angeboten hat, das Spitzenkandidaten Modell neu und sattelfest zu konzipieren und intern zu vermarkten. Auf das Angebot hätte ich sie festgenagelt.

So, und damit wäre auch ein Instrumentarium geschaffen, dass, richtig und präzise formuliert, dem Rat anteilig die Entscheidung über den einzelnen Kandidaten im Nachgang aus der Hand nimmt und sie in erster Linie dem Wähler in die Hand drückt.

Die haben fünf Jahre Zeit, hoffentlich wacht nicht nur die SPD auf und nutzt diese.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Fr 19. Jul 2019, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Senexx »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jul 2019, 09:37)

Ich bin nicht der Jammertyp, ich bin Pragmatikerin to the core.
Wenn ich schon erkenne, dass etwas nicht so funktioniert, wie sich, meiner Erinnerung nach, Herr Schulz sich das damals ausgemalt hat, dann werfe ich mich nicht wie ein rotziger Dreijähriger vor dem Supermarktregal brüllend zu Boden, sondern überlege, wie es am besten darstellbar wäre, das Modell so zu modifizieren, dass es klappt. Wobei ich spontan auf zwei Kreuze auf dem Wahlzettel setzen würde, eines für den sich EU weit präsentierenden Kandidaten und eines für die Partei. Als nächstes suche ich mir Verbündete in allen Lagern. Die wären z.B. für die SPD in der CSU leicht zu finden gewesen. Die war stinkender, dass Weber abserviert wurde, aber mittels durchdachtem Konzept auch in der EVP und der ALDE. Letztere hat mit ihrem Team Konzept statt Spitzenkandidatin auch ihren Zoll gezahlt.

Und ich würde mich Ursula von der Leyens bedienen, die angeboten hat, das Spitzenkandidaten Modell neu und sattelfest zu konzipieren und intern zu vermarkten. Auf das Angebot hätte ich sie festgenagelt.

So, und damit wäre auch ein Instrumentarium geschaffen, dass, richtig und präzise formuliert, dem Rat anteilig die Entscheidung über den einzelnen Kandidaten im Nachgang aus der Hand nimmt und sie in erster Linie dem Wähler in die Hand drückt.

Die haben fünf Jahre Zeit, hoffentlich wacht nicht nur die SPD auf und nutzt diese.
Ich sage nur Barley.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Marmelada »

https://www.sueddeutsche.de/politik/ley ... -1.4530981
"Wir alle müssen lernen, dass volle Rechtsstaatlichkeit immer unser Ziel ist, aber keiner ist perfekt", sagte von der Leyen.
Die Gewaltenteilung in Polen zu zerstören, war also "nicht perfekt". Da ist schon der Dank für die PiS-Stimmen herauszuhören.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von JJazzGold »

Sorry, sollte eine Korrektur werden.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(19 Jul 2019, 09:44)

Ich sage nur Barley.
Nicht nur Barley, was die SPD da geliefert hat, einschließlich Anti-von der Leyen Pamphlet, mit dessen Inhalt sie auch noch gleich ihre Giffey abgeschossen haben, war an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Senexx »

Von einer Barley, die ja vorher Kabinettskollegin war, hätte man erwarten dürfen, dass sie das verhindert.

Inwiefern hat man auch gleich Giffey abgeschossen?
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Kohlhaas »

Neandertaler hat geschrieben:(18 Jul 2019, 21:21)

Die Gegner einer demokratischen EU sind der Rat. Wenn sich das Parlament nicht mir diesen machtgeilen Typen anlegt die gleichgültig ob sie in die Kameras auf Vaterland schwören oder Heil Europa gröhlen, jede Demokratisierung und damit weiterentwickelung Europas Blockieren wird das nie was.

Demokratie bekommt man in der Regel nicht für geschenkt, sie muss erkämpft werden.

Hier wurden ja oft Analogien von der der deutschen Einigung im vorletzten Jahrhundert zur zur Europäischen Einigung gezogen. Wenn man diese zieht entspricht der Rat eindeutig den Fürsten während das Parlament die Paulskirche ist.
Dann müsssten die EU-Verträge geändert werden. In diesen Verträgen ist vorgesehen, dass es den Rat gibt und dass er vorschlägt, wer Kommissionspräsident werden soll. Ich denke, dass das auch gut so ist, solange die EU eine Staatenbund und kein Bundesstaat ist. Der Rat hat ja die Funktion, die Interessen der einzelnen Mitgliedsländer in der Union geltend zu machen - und die Ratsmitglieder sind schließlich auch demokratisch gewählt. Die kleineren Nationen hätten sich der Union sicher nie angeschlossen, wenn sie hätten befürchten müssen, im EU-Parlament regelmäßig niedergestimmt zu werden.

Meiner Ansicht nach ist die jetzt bestehende Verteilung der Kräfte in der EU gut. Wenn einzelne oder alle Staaten eng genug zusammengewachsen sind, kann man über eine gemeinsame Verfassung nachdenken, mit der neue Gremien geschaffen oder die Kompetenzen der bestehenden Gremien neu geregelt werden. Auch in dem Fall müsste es allerdings eine angemessene Vertretung der Länder geben. Vielleicht analog der Verfassung Deutschlands mit einem Bundestag und einem Bundesrat.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jul 2019, 09:37)

Ich bin nicht der Jammertyp, ich bin Pragmatikerin to the core.
Wenn ich schon erkenne, dass etwas nicht so funktioniert, wie sich, meiner Erinnerung nach, Herr Schulz sich das damals ausgemalt hat, dann werfe ich mich nicht wie ein rotziger Dreijähriger vor dem Supermarktregal brüllend zu Boden, sondern überlege, wie es am besten darstellbar wäre, das Modell so zu modifizieren, dass es klappt. Wobei ich spontan auf zwei Kreuze auf dem Wahlzettel setzen würde, eines für den sich EU weit präsentierenden Kandidaten und eines für die Partei. Als nächstes suche ich mir Verbündete in allen Lagern. Die wären z.B. für die SPD in der CSU leicht zu finden gewesen. Die war stinksauer, dass Weber abserviert wurde, aber mittels durchdachtem Konzept auch in der EVP und der ALDE. Letztere hat mit ihrem Team Konzept statt Spitzenkandidatin auch ihren Zoll gezahlt.

Und ich würde mich Ursula von der Leyens bedienen, die angeboten hat, das Spitzenkandidaten Modell neu und sattelfest zu konzipieren und intern zu vermarkten. Auf das Angebot hätte ich sie festgenagelt.

So, und damit wäre auch ein Instrumentarium geschaffen, dass, richtig und präzise formuliert, dem Rat anteilig die Entscheidung über den einzelnen Kandidaten im Nachgang aus der Hand nimmt und sie in erster Linie dem Wähler in die Hand drückt.

Die haben fünf Jahre Zeit, hoffentlich wacht nicht nur die SPD auf und nutzt diese.
Da hilft kein Jammern und kein Schrein, Mutter Ursel muss es sein ...

Originalzitat Viktor Orbán:
Wir haben eine deutsche Familienmutter, die Mutter von sieben Kindern an die Spitze der Kommission gewählt ...
Hilfe!!!

Dass die deutschen Sozialdemokraten auch über diese Vorgänge sich mokieren ... ja was kann ich dafür. Ich hab mit denen nix zu tun.

Das Kreuz auf dem EU-Stimmzettel ... bitte,ja, die Gelegenheit habe ich natürlich genutzt. Es bleibt aber dabei: Ich will eine "EU von unten".
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(19 Jul 2019, 12:13)

Von einer Barley, die ja vorher Kabinettskollegin war, hätte man erwarten dürfen, dass sie das verhindert.

Inwiefern hat man auch gleich Giffey abgeschossen?
Weil die SPD per Pamphlet verkündet hat, dass eine Überprüfung der Doktorarbeit, ungeachtet der abschließenden Beurteilung, sich disqualifizieren auf eine Führungsposition auswirkt. Wer selbst im Glahaus sitzt.......
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:15)

Da hilft kein Jammern und kein Schrein, Mutter Ursel muss es sein ...

Originalzitat Viktor Orbán:

Hilfe!!!

Dass die deutschen Sozialdemokraten auch über diese Vorgänge sich mokieren ... ja was kann ich dafür. Ich hab mit denen nix zu tun.

Das Kreuz auf dem EU-Stimmzettel ... bitte,ja, die Gelegenheit habe ich natürlich genutzt. Es bleibt aber dabei: Ich will eine "EU von unten".
Finden Sie nicht, dass Sie von Orban etwas zu viel Intellekt erwarten?
Er kann bis sieben zählen.

Eine EU von unten bekommen Sie nur dann, wenn der Wähler direkt über den Spitzenkandidaten abstimmen kann.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Senexx hat geschrieben:(19 Jul 2019, 05:19)

Als Verteidigungsministerin hat man das von ihr nicht gehört. Oder haben wir das nur überhört?
In Deutschland ist das anders. Man spricht nicht gern über Korruption, man ahnt wohl, Schröder hat etwas damit zu tun, es gibt Parties usw.

Weshalb man sich just als Europäer dann von der Gazprom-Klammer befreien kann, versteh ich aber auch nicht.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Senexx »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:29)

Weil die SPD per Pamphlet verkündet hat, dass eine Überprüfung der Doktorarbeit, ungeachtet der abschließenden Beurteilung, sich disqualifizieren auf eine Führungsposition auswirkt. Wer selbst im Glahaus sitzt.......
haben die tatsächlich?
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:36)

haben die tatsächlich?

Ja, haben sie. Ein klassischer Knieschuss.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Iwan der Liebe »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:34)

In Deutschland ist das anders. Man spricht nicht gern über Korruption, man ahnt wohl, Schröder hat etwas damit zu tun, es gibt Parties usw.

Weshalb man sich just als Europäer dann von der Gazprom-Klammer befreien kann, versteh ich aber auch nicht.

Selbst bei den 100.000 DM, die Herr Schäuble im Auftrag eines Waffenhändlers feierlich überreicht bekam, sprach man nicht von Korruption. Im Gegenteil, Schäuble wurde sogar Finanzminister.

Bei der Nachfrage eines Niederländers in der Pressekonferenz, wieso ein Mensch, der sich an die Annahme von 100.000 DM nicht erinnern kann, Finanzminister in Deutschland wird, konnten sich selbst Westerwelle und Seehofer ein Grinsen nicht verkneifen. Die Frage, wieso kein deutscher Qualitätsjournalist diese sich wahrlich aufdrängende Frage stellte, ist übrigens auch nicht gestellt worden, aber man kann es sich trotzdem denken...

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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Iwan der Liebe »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:34)

In Deutschland ist das anders. Man spricht nicht gern über Korruption, man ahnt wohl, Schröder hat etwas damit zu tun, es gibt Parties usw.

Weshalb man sich just als Europäer dann von der Gazprom-Klammer befreien kann, versteh ich aber auch nicht.

Korruption bzw., wie man das in Deutschland nennt, "Beratung durch unabhängige Experten", ist hierzulande allgegenwärtig, man vermutet es nicht nur bei Schröder (Versicherungsbranche, Gazprom), Clement (Energieriesen), der CDU (Rüstungsindustrie) und der FDP (Mövenpick-Skandal). Gibt es überhaupt ein Ministerium, in dem keine unabhängigen, von systemrelevanten Konzernen bezahlte "Experten" als "Berater" tätig sind?
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Audi hat geschrieben:(19 Jul 2019, 09:16)

Man kauft dort wo es eben billiger ist. Ob ich jetzt US Bomben bezahle oder russische ist Latte. Wieso hast du denn China Produkte? Heuchler
Überlandleitungen und Diversifikation wäre billiger und letztlich ist es ein politisch gesteuerter Preis.
Die Ukrainer erhalten ein und dasselbe Gas von der EU billiger als von Putin, es muss dazu aber erst Umwege nehmen.
China kostet eine Menge Arbeitsplätze in Europa, ist aber ein etwas anderer Fall.
Aber die Repräsentanten Moskaus, Pekings und Teherans wissen schon, was sie wollen - unser Bestes natürlich. ;)
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Senexx »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:40)


Ja, haben sie. Ein klassischer Knieschuss.
Die denken: Quod licet Iovi, non licet bovi.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:45)

Korruption bzw., wie man das in Deutschland nennt, "Beratung durch unabhängige Experten", ist hierzulande allgegenwärtig, man vermutet es nicht nur bei Schröder (Versicherungsbranche, Gazprom), Clement (Energieriesen), der CDU (Rüstungsindustrie) und der FDP (Mövenpick-Skandal). Gibt es überhaupt ein Ministerium, in dem keine unabhängigen, von systemrelevanten Konzernen bezahlte "Experten" als "Berater" tätig sind?
Viele wäre froh darüber, wenn ihre Schleichwerbung für Gazprom mit einem bißchen Bakschisch verwoben wäre.
Aber das Engagement just für diesen Konzern ist oftmals mit viel schlechteren Gründen motiviert - Kriegsinteresse.

Ökonomisch gesehen ist es irrational, eine unterseeische Verlegung zu finanzieren, die 1,5 mal mehr kostet als eine Überlandleitung.
Trotzdem beteiligt sich die BASF-Tochter Wintershall und Deutschland übernahm eine Bürgschaft in Höhe von fast einer Milliarde Euro.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:55)

Die denken: Quod licet Iovi, non licet bovi.
Ob “denken“ da noch der angemessene Begriff ist?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Arcturus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:46)

Aber die Repräsentanten Moskaus, Pekings und Teherans wissen schon, was sie wollen - unser Bestes natürlich. ;)
Die wollen wahrscheinlich genauso unser Bestes wie der Präsident unseres engsten Verbündeten ;) Sorry, das OT konnte ich mir nicht verkneifen.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Arcturus hat geschrieben:(19 Jul 2019, 14:59)

Die wollen wahrscheinlich genauso unser Bestes wie der Präsident unseres engsten Verbündeten ;) Sorry, das OT konnte ich mir nicht verkneifen.
Exportiert die EU nach Russland oder China? Nein, für die sind wir Kunden.

Und Europa braucht Verbündete, die etwas tun können, wenn es nicht selbst die internationalen Gewässer schützen will.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von VaterMutterKind »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 15:08)

Exportiert die EU nach Russland oder China? Nein, für die sind wir Kunden.

Und Europa braucht Verbündete, die etwas tun können, wenn es nicht selbst die internationalen Gewässer schützen will.
Was spricht dagegen, wenn Europa selbst eine Macht wird? Bündnisse sind immer gut, aber man sollte sich im Klaren sein, dass auch das alles nur Zweckbündnisse sind.

Europa sollte eine gemeinsame schlagfertige Armee aufstellen.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:33)

Finden Sie nicht, dass Sie von Orban etwas zu viel Intellekt erwarten?
Er kann bis sieben zählen.
Wenns ihm nützt, kann er auch Differentialgleichungen lösen. Glauben Sies mir!

Eine EU von unten bekommen Sie nur dann, wenn der Wähler direkt über den Spitzenkandidaten abstimmen kann.
Das ist mit "EU von unten" nicht gemeint. Eher die Rückabwicklung des politischen Institutionengefüges bei Beibehaltung des freien Personen- und Güterverkehrs. Und dann einfach "EU leben".
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2019, 15:29)

Wenns ihm nützt, kann er auch Differentialgleichungen lösen. Glauben Sies mir!


Das ist mit "EU von unten" nicht gemeint. Eher die Rückabwicklung des politischen Institutionengefüges bei Beibehaltung des freien Personen- und Güterverkehrs. Und dann einfach "EU leben".

Ein Zurück zur EWG wird es nicht mehr geben, da längst nicht mehr jeder Externe mit “EU einfach leben“ einverstanden ist, was eine Allianz weit über die damaligen Intentionen hinaus erforderlich macht.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Sa 20. Jul 2019, 10:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

VaterMutterKind hat geschrieben:(19 Jul 2019, 15:22)

Was spricht dagegen, wenn Europa selbst eine Macht wird? Bündnisse sind immer gut, aber man sollte sich im Klaren sein, dass auch das alles nur Zweckbündnisse sind.

Europa sollte eine gemeinsame schlagfertige Armee aufstellen.
Die stärkste Macht der EU-Staaten liegt in der Allianz. Außerhalb dieser kann nicht viel geleistet werden.
70 Jahre Frieden sprechen für sich, insbesondere wenn man es mit dem selben Zeitraum davor vergleicht.

Schlagfertigkeit ergibt sich nicht daraus, sich auf die Brust zu trommeln. Die Frage wäre eher, was soll man können.
Was könnte Lissabon oder Kopenhagen in einer EU-Truppe, was es in der Allianz nicht kann?
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Kohlhaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 15:46)

Die stärkste Macht der EU-Staaten liegt in der Allianz. Außerhalb dieser kann nicht viel geleistet werden.
70 Jahre Frieden sprechen für sich, insbesondere wenn man es mit dem selben Zeitraum davor vergleicht.

Schlagfertigkeit ergibt sich nicht daraus, sich auf die Brust zu trommeln. Die Frage wäre eher, was soll man können.
Was könnte Lissabon oder Kopenhagen in einer EU-Truppe, was es in der Allianz nicht kann?
Ein europäisches Militär könnte agieren, ohne jedesmal die Zustimmung und die Beteiligung der USA erreichen zu müssen. Das wäre sinnvoll, da sich nicht erst seit Trump gezeigt hat, dass die geopolitischen Interessen Europas sich nicht immer mit denen der USA decken.
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jul 2019, 15:50)

Ein europäisches Militär könnte agieren, ohne jedesmal die Zustimmung und die Beteiligung der USA erreichen zu müssen. Das wäre sinnvoll, da sich nicht erst seit Trump gezeigt hat, dass die geopolitischen Interessen Europas sich nicht immer mit denen der USA decken.
Das ist doch auch jetzt so. Wer will, kann agieren. Und wer sich an der Sicherung von Lebensadern beteiligen will, kann auch das.
Billiger ist es aber, wenn andere das erledigen. ;)
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Kohlhaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jul 2019, 16:10)

Das ist doch auch jetzt so. Wer will, kann agieren. Und wer sich an der Sicherung von Lebensadern beteiligen will, kann auch das.
Das ist das Problem mit dem Konjunktiv. Es "könnte" alles gut sein, wenn nicht....

Wer agiert denn und wer sichert Lebensadern? Die Europäer jedenfalls nicht. Noch nicht. Leider.
Billiger ist es aber, wenn andere das erledigen. ;)
Genau so haben die Europäer bisher gelebt: Billiger ist es, wenn andere das erledigen. Billiger für uns. Aber eben nicht für die "anderen", die es dann "erledigen" müssen. Da kann man auch gleich hinzufügen: Genauso hat Deutschland das bisher gehandhabt! "Billiger ist es, wenn andere das erledigen". Die "Anderen" werden aber zunehmend unwillig. Die erledigen das nicht mehr so ohne weiteres. Und jetzt? Augen zu und durch?
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Re: Wahl zum Kommissionspräsidenten/präsidentin 2019

Beitrag von Ger9374 »

E. U Armee , Augenhöhe zu den USA anstreben .
Reaktionskräfte schaffen!
Eventuell Wehretat aufstocken!
Alles hat seinen Preis!
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