Klassisches Missverständnis. Ich habe Deine Frage so verstanden, warum die DDR-Bürger nicht ihre Betriebe selbst gekauft haben. Du hast vermutlich gemeint, warum sie nicht ihre eigenen Produkte gekauft haben.Skull hat geschrieben:(15 Jun 2019, 21:42)
Deine Antwort ist also, die DDR Bürger kauften nicht Ihre eigenen Produkte,
nicht von den Betrieben, wo sie lebten und arbeiteten,
weil sie (nur) kein Geld hatten um einen eigenen Betrieb aufzumachen.
Muss ich nicht verstehen...
mfg
Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Na, wenn du das sagst...ich glaub mehr der WiWo, zumal sich das mit meinen Beobachtungen deckt.Skull hat geschrieben:(15 Jun 2019, 21:49)
Einige Einzel-Beispiele eines konkurrenzfähigen Betriebes sind eine verschwindende Minderheit
bei Zehntausend von Nicht-Konkurrenzfähigen Betrieben mit Nicht-Konkurrenzfähigen Produkten.
mfg
Die Firma, die den Wartburg hergestellt hat, wurde übrigends von Opel aufgekauft, und dort wird immer noch produziert - anstelle von Rüsselsheim. Der Motorradbau in Zschopau (MZ), der vor der Wende als der grösste Motorradbauer der Welt galt, hat noch bis 2008 produziert.
Im übrigen gab es gar nicht so wahnsinnig viel Betriebe, verglichen mit dem Westen. Weshalb die Schliessung von einigen dort ziemliche Löcher hinterliess. Also von wegen "zehntausende Betriebe", so viele waren das gar nicht.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Ja, vom Westen aufgekauft, die Opel-Technologie und Produktion dort installiert und dann produziert. Das hat mit der ehemaligen Wartburg-Fabrikation aber nichts mehr zu tun.Woppadaq hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:24)
Na, wenn du das sagst...ich glaub mehr der WiWo, zumal sich das mit meinen Beobachtungen deckt.
Die Firma, die den Wartburg hergestellt hat, wurde übrigends von Opel aufgekauft, und dort wird immer noch produziert - anstelle von Rüsselsheim.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Die Fertigungsstrasse, die heute den Opel produziert, war im wesentlichen schon vor der Wende da - und sehr wohl schon auf Westniveau.Misterfritz hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:34)
Ja, vom Westen aufgekauft, die Opel-Technologie und Produktion dort installiert und dann produziert. Das hat mit der ehemaligen Wartburg-Fabrikation aber nichts mehr zu tun.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Dein WiWO Bezug ist zusammenhanglos zu meiner Aussage.Woppadaq hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:24)
Na, wenn du das sagst...ich glaub mehr der WiWo, zumal sich das mit meinen Beobachtungen deckt.
Die Firma, die den Wartburg hergestellt hat, wurde übrigends von Opel aufgekauft,
und dort wird immer noch produziert - anstelle von Rüsselsheim.
Und Wartburg war eben ein klassisches NICHT-konkurrenzfähiges Produkt.
In einem klassisch nicht konkurrenzfähigen Betrieb. Bestätigt doch EXAKT meine Aussage.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
DAS möchte ich arg bezweifeln. Oder wie kam es, dass es trotz angeblicher Fertigungstrasse nach Westniveau die DDR es nie geschafft hat, Autos in der benötigten Menge zu produzieren (von der Qualität will ich gar nicht erst reden)?Woppadaq hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:43)
Die Fertigungsstrasse, die heute den Opel produziert, war im wesentlichen schon vor der Wende da - und sehr wohl schon auf Westniveau.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Dann frische mal Deine Erinnerungen auf. Wieviel (11.000 ?) klassische VEB‘s es gab,Woppadaq hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:24)
Also von wegen "zehntausende Betriebe", so viele waren das gar nicht.
von den vielen anderen HO‘s, LPG’s, PGH’s , Konsum’s ... und anderen „Unternehmen“ mal ganz abgesehen.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Woppadaq hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:43)
Die Fertigungsstrasse, die heute den Opel produziert,
war im wesentlichen schon vor der Wende da - und sehr wohl schon auf Westniveau.
Misterfritz hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:49)
DAS möchte ich arg bezweifeln.
Oder wie kam es, dass es trotz angeblicher Fertigungstrasse nach Westniveau die DDR es nie geschafft hat,
Autos in der benötigten Menge zu produzieren (von der Qualität will ich gar nicht erst reden)?
Am 13. Dezember 1990 unterzeichneten der Präsident der Treuhandanstalt, Detlev Rohwedder, der Vorstandsvorsitzende der Adam Opel AG, Louis R. Hughes, und der Geschäftsführer des Automobilwerkes Eisenach einen Grundstückskaufvertrag, um den Bau eines neuen Automobilmontagewerkes zu ermöglichen. Am 7. Februar 1991 erfolgte die Grundsteinlegung, am 9. September 1991 das Richtfest für das neue Werk, in das Opel rund eine Milliarde D-Mark investierte. Fast zeitgleich wurde das Automobilwerk Eisenach abgewickelt und die dortige Produktion des Wartburg 1.3 eingestellt.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Opel_Eisenach
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Ok, danke,Skull hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:57)
Am 13. Dezember 1990 unterzeichneten der Präsident der Treuhandanstalt, Detlev Rohwedder, der Vorstandsvorsitzende der Adam Opel AG, Louis R. Hughes, und der Geschäftsführer des Automobilwerkes Eisenach einen Grundstückskaufvertrag, um den Bau eines neuen Automobilmontagewerkes zu ermöglichen. Am 7. Februar 1991 erfolgte die Grundsteinlegung, am 9. September 1991 das Richtfest für das neue Werk, in das Opel rund eine Milliarde D-Mark investierte. Fast zeitgleich wurde das Automobilwerk Eisenach abgewickelt und die dortige Produktion des Wartburg 1.3 eingestellt.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Opel_Eisenach
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ich war zu faul zum Suchen
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Gewusst haben wir das ja wohl beide (auch vorher).
Aber andere muss man immer wieder ... allgemein bekannte Dinge NOCHMALS belegen...
Wie ich schon schrieb... viele (falsche) “Legenden“...
mfg
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Wenn du da mal nicht falsch liegst.Woppadaq hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:24)
Im übrigen gab es gar nicht so wahnsinnig viel Betriebe, verglichen mit dem Westen. Weshalb die Schliessung von einigen dort ziemliche Löcher hinterliess. Also von wegen "zehntausende Betriebe", so viele waren das gar nicht.
Es gibt in praktisch jeder Stadt und jedem größeren Ort liquidierte Industriebetriebe,
manchmal nur Betriebsstätten mit 50 Leuten, aber das gilt ja heutzutage im Osten schon als Großunternehmen.
Zum Beispiel das Landmaschinenkombinat "Fortschritt". 1990 waren das 55.000 Beschäftigte, dutzende Zweigwerke und hunderte Betriebsteile für Zulieferkomponenten.
Ein riesiger Maschinenbaukonzern, in der Oberlausitz der Hauptarbeitgeber.
Vor einigen Wochen bin ich am Mähdrescherwerk Singwitz vorbeigewandert.
Südlich von Bautzen im idyllischen Tal der Spree (die da noch ein kleines Flüßchen ist) ein großes stillgelegtes Werk an einer stillgelegten Bahnstrecke in einer stillgelegten Gegend.
Eine der Hallen wird von einem Nachfolgebetrieb mit ein paar Dutzend Beschäftigten genutzt,
eine andere ist Stützpunkt einer LKW-Spedition. Der Rest gammelt vor sich hin...
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Weil es eben nur eine Fertigungsstrasse war. Der Output von Autos aus jener Fertigungsstrasse ist heute nicht höher als damals.Misterfritz hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:49)
DAS möchte ich arg bezweifeln. Oder wie kam es, dass es trotz angeblicher Fertigungstrasse nach Westniveau die DDR es nie geschafft hat, Autos in der benötigten Menge zu produzieren (von der Qualität will ich gar nicht erst reden)?
Produktion von Wartburgs zwischen 88 und 91: 152.775 Stück
Produktion von Opel Adams zwischen 2013 und 2018: 136.069 Stück
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Wir frischen auf..... HO - Handelsorganisation ....sowas wie ein Laden .... LPG - Landwirtschaft.... PGH Handwerk Konsum - ähnlich HO.Skull hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:51)
Dann frische mal Deine Erinnerungen auf. Wieviel (11.000 ?) klassische VEB‘s es gab,
von den vielen anderen HO‘s, LPG’s, PGH’s , Konsum’s ... und anderen „Unternehmen“ mal ganz abgesehen.
mfg
Im Westen - kein Problem eine Pleite in Eigenregie der Beschäftigten (Firmenleitung) - und Neuanfang.
In den HO sicher mit einem Umbau und anderem Warensystem - so wie es die EDEKA in vielen übernommenen Kaufhallen gemacht hat .....
...sicher brauchte man für Fotoapparate keine Reparaturhandwerker mehr - aber Elektro, Bau ....Tischler... gibt es ja heute wieder.
Jede Firma kann dazu sicher ein eigenes Lied anstimmen.
-------------------------------------------------------------------------------------
Ich bin die andere Seite >> Firmen Gründer - in der WENDEZEIT .
Man benötigt eine Firmenanschrift - ....auf ein Gewerbeobjekt. Da ging keine Garage... keine Wohnung.
Start mit NULL - ähmmm...stimmt - mit 100 DM - das Begrüssungsgeld. - im Westen - eine Partnerfirma gefunden, (die im alten Rolleigelände für 5 Pfennig Quadratmeter Miete eine halbe Halle angemietet hat.)
Arbeit war da - Leute ausreichend - es hate mir nur die Immobile gefehlt.
Da haben sich die Pleitegeier festgefressen - selbst HEUTE noch sind die Hallenimmobilien NICHT anzumieten - deshalb der Verfall . Kauf zu utopischen Preisen wird gern angeboten.
Über einen Wessi als Strohmann hab ich dann eine PGH MIET-Immobilie 160 qm im NEUBAUBLOCK mit 15 Angestellten übernehmen dürfen .
Volles Auftragsbuch organisiert.. ..satte Tagesumsätze aber keinen Platz zum Arbeiten.
Kredit zum Kaufen ? Als Ossi erstmal nicht.
Am Rande der Stadt hab ich dann einen Kuhstall anmieten ----und umbauen dürfen. 5000 qm 150.000 DM Umbaukosten - daneben angesehene West Firmen .....ebenfalls Umbau - es waren 10 Kuhställe.
Gewerbeanmeldung...
Nach einem halben Jahr wunderbarem Geschäft - kam die Verfügung - Die normale Geschäftsöffnung am Montag der nächsten Woche wird untersagt - bei 250.000 DM Ordnungsgeld. (Erst mal ohne Grund)
(Die Nutzungsänderungsgenehmigung hat gefehlt... ) Hatten die anderen (West) Firmen auch nicht . Nur mich hatte es getroffen. Hier sind die umliegenden Firmen mit ihren Rechtsabteilungen eingesprungen - sonst wär ich platt.
In der PGH Mietimmobilie >> Besuch vom Gewerbeamt - für die Menge Angestellte - zu wenig Toiletten... Nicht mehr als 10 Angestellte und nur ein Geschlecht. (es gab keine getrennten Toiletten - ein NEUBAU Klo im DDR Neubaublock da ist kein Umbau möglich gewesen)
Jeden Monat einen kleinen "Einschlag" ....alle halbe Jahre eben eine "Detonation" - Beispiel >> Knast/Hausdurchsuchung wegen "Verstoß" gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz .....ich hatte !einen! LO des Fischwarenkombinates an einen Holländer verkauft.....der diesen an einen Bulgaren verkauft hat. Der LO sieht so aus >> https://images.app.goo.gl/zEkijAQLPZuLTzwKA
und war GRÜN lackiert. Nach Zahlung von 50 DM "Ordnungsgeld" ein paar Seiten Papier weiter auf dem bewährten Kurs...
Lange Rede.... Nach 5 Jahren "Selbsthaftender" hab ich dann die 40 Leute entlassen - Arbeit war noch GENUG da
Letzter Grund ...Steuernachzahlung - die Fahrtenbücher (die man auf der Tankstelle kauft ) der Firma werden nicht anerkannt - weil nicht gebunden sondern NUR geklammert. ->> bin ich dann als Berater - mit dem selben Gewinn unterwegs gewesen.
Mein RAT >> Keine Selbständige NIEDERLASSUNG im OSTEN !!!
Kein Ost FINANZAMT ! Heute das größte Investitionshemmnis. Rechtsstaat ??? - klar kannst Du klagen....das Geld aber gleich zahlen - und die Verfahren verjähren - weil der Staat die Verfahrensmenge nicht schafft.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Woa @Teeernte!
Das ist ein krasser Erfahrungsbericht!
Wobei das heute mit der haftungsbeschränkten UA einfacher sein sollte?
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- sünnerklaas
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Das fehlende Eigenkapital war und ist das Drama Osteuropas. Der Teufelskreis wurde dadurch verstärkt, dass qualifizierte Arbeitskräfte die neuen Länder und die Länder Osteuropas in Scharen verlassen haben. Für die osteuropäischen Länder war das am Anfang eine feine Sache: es kamen die Heimatüberweisungen in harter Valuta. das eigentliche Drame wird aber heute sichtbar: man ist auf Gedeih und Verderb auf ausländische Investoren und ausländisches Geld angewiesen. Eine wirkliche Gründerszene gibt es nicht, einen wirklichen Mittelstand auch nicht. Der polnische Handwerker geht lieber nach D, Benelux oder GB und meldet dort sein Unternehmen an. Der polnische Tüftler mach das erst recht - bei dem kommt noch hinzu, dass ein beim Bundespatentamt eingetragenes Patent einen deutlich besseren Ruf hat, als ein in Polen eingetragenes polnisches Patent. Ein polnischstämmiger Unternehmer, der hier in D ansässig ist und mehrere Patente angemeldet hat, hat mir mal erzählt, dass er dem Bundespatentamt mehr vertraut, als dem polnischten Patentamt...Sören74 hat geschrieben:(15 Jun 2019, 20:49)
Einfache Antwort. Weil die DDR-Bürger praktisch kein Kapital hatten. Viele hätten es wirklich gerne gemacht, ihren eigen Betrieb zu übernehmen.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Nö - das Amt wittert hinter ALLEM kriminelle Energie.watisdatdenn? hat geschrieben:(16 Jun 2019, 07:00)
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Wobei das heute mit der haftungsbeschränkten UA einfacher sein sollte?
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Vorstellen kann man viel. Man muß aber liefern und Gewinn damit machen. Bedenke auch dass die Prozessoren der DDR und illegale Raubkopien waren. Robotron hatte kein Lizenz für Z-80 oder x86 Prozessoren!Woppadaq hat geschrieben:(15 Jun 2019, 21:24)
Ich würd das nicht so eng sehen. Der KC85 war in etwa auf Höhe mit dem C64, der selbst anfang der 90er noch zahlreich verkauft wurde. Der 1990 vorgestellte EC1835 Turbo war bereits ein 80386, das war zur damaligen Zeit Mittelklasse.
Viele ehemalige Ostler machen sich über die Konkurrenzfähigkeit der damaligen Ostbetriebe ziemlich Illusionen.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Opel mußte beim Restart im Osten alles neu bauen. Von den Produktionsstätten des Wartburgs konnte nichts genutzt werden. Alles marode. Alles uralt. Die DDR-Industrie lebte von der Substanz.Woppadaq hat geschrieben:(15 Jun 2019, 22:24)
Na, wenn du das sagst...ich glaub mehr der WiWo, zumal sich das mit meinen Beobachtungen deckt.
Die Firma, die den Wartburg hergestellt hat, wurde übrigends von Opel aufgekauft, und dort wird immer noch produziert - anstelle von Rüsselsheim. Der Motorradbau in Zschopau (MZ), der vor der Wende als der grösste Motorradbauer der Welt galt, hat noch bis 2008 produziert.
Im übrigen gab es gar nicht so wahnsinnig viel Betriebe, verglichen mit dem Westen. Weshalb die Schliessung von einigen dort ziemliche Löcher hinterliess. Also von wegen "zehntausende Betriebe", so viele waren das gar nicht.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Oder so gesagt: Wäre der Realsozialismus der DDR so konkurrenzfähig gewesen, wie manche (immer noch) fantasieren, dann hätte man keine große teure Mauer um ihn bauen müssen und stattdessen wären die Menschen scharenweise vom "kapitalistischen Ausland" ins sozialistische Paradies geströmt. Die Strömungsrichtung war aber bekanntlich entgegengesetzt ... und dieser Sog wirkt ja bis heute über 30 Jahre nach der Revolution noch nach. Und die eigentliche spannende Frage bleibt, wie sich der Osten in Zukunft entwickelt, wie man wirklich konkurrenzfähig wird, wie man die Kehrtwende schafft ...
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Also Halle und Leipzig sind schon recht schön, fortschrittlich und schneiden im Vgl. mit westdeutschen Städten derselben Größe ganz gut ab, wenn es um den ÖPNV oder die Innenstadt geht (weniger Autos). Braunschweig, Hannover, Wolfsburg etc. - das sind betonierte Massengräber ohne städtische Kultur, aber für eine desaströse Lebensweise.Inspyration hat geschrieben:(13 Jun 2019, 19:56)
danach werden sich viele Westdeutsche in ihren Legebatterien namens Köln oder Bremen, wo ich nicht mal tot überm Zaun hängen wollte, noch sehnen.
Aber Du kannst halt auch nicht leugnen, dass schöne Städtchen wie Bautzen gruselig sind, weil halt die Menschen fehlen...
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Wenn man Ende der 80er ein Ostkid gefragt hätte, ob es lieber einen KC85/87 (der im offenen Handel praktisch nicht zu erwerben war - ein Heimcomputer, der in keinem Heim zu finden war) oder einen C64 oder gar einen Amiga 500 oder einen Atari haben will, dann wäre wohl die Antwort in allen Fällen gleich ausgefallen. Für solche Geräte wurden utopische Preise auf dem Schwarzmarkt gezahlt.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
https://de.wikipedia.org/wiki/Einwohner ... on_BautzenAgesilaos Megas hat geschrieben:(17 Jun 2019, 17:06)
Aber Du kannst halt auch nicht leugnen, dass schöne Städtchen wie Bautzen gruselig sind, weil halt die Menschen fehlen...
So gruselig liest sich die Entwicklung gar nicht. Man sollte nun auch nicht so tun, als ob im Osten nur noch menschenleere Steppe ist. Der Osten ist sicherlicher "luftiger" bewohnt, was aber auch durchaus mal ein Vorteil sein kann, etwa wenn man eine Wohnung sucht. M.E. wird sich sowieso der Trend umkehren und die Menschen müssen sich wieder mehr verteilen, raus aus den ganz extremen Ansammlungen. Da helfen eben keine "Mietpreisbremsen" und all dieser Quatsch, sondern ... Fortbewegung.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Es ist immer wieder geil, wenn irgendjemand über den Ossi redet. Niemals aber mit ihm. Wollen wir gemeinsam über uns reden, und nicht über "die", Kollege? Ich bin Ost-West-Gänger, Du auch? Und ich muss sagen, dass es ein bisschen simpel ist, zu suggerieren, die AfD würde nur gewählt, um Dir eins auszuwischen. Die Sache ist viel komplexer und teilweise unbequem.Woppadaq hat geschrieben:(15 Jun 2019, 20:24)
Na nun mal langsam. Ich sehe bei den Ossis nach all den Jahren eher sowas wie Widerspruchsgeist, der spricht auch für ein etwas gestiegeneres Selbstbewusstsein. Wenn die in den Osten ziehenden Wessis damit umgehen können, ist irgendwann auch das Vertrauen wieder da. Was man als Wessi jetzt sieht, sind Leute, die sich für die falsche Partei entscheiden, was manch Ossi sieht, ist, dass er sich für eine Partei entscheidet, die die Wessis auf eine Art hassen, die sie an die Verfolgung Andersdenkender in der DDR erinnert. Ost und West mögen nicht ganz gleich denken und fühlen, aber sie brauchen einander, und im Normalfall erkennen sie das auch.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Das weisst du woher?BlueMonday hat geschrieben:(17 Jun 2019, 17:14)
Wenn man Ende der 80er ein Ostkid gefragt hätte, ob es lieber einen KC85/87 (der im offenen Handel praktisch nicht zu erwerben war - ein Heimcomputer, der in keinem Heim zu finden war) oder einen C64 oder gar einen Amiga 500 oder einen Atari haben will, dann wäre wohl die Antwort in allen Fällen gleich ausgefallen. Für solche Geräte wurden utopische Preise auf dem Schwarzmarkt gezahlt.
Der Amiga 500 war zur damaligen Zeit für Ossis unbezahlbar, der KC85/3 war aber auf Höhe mit C64 oder Atari 800XL, und der Preis, wenn man sie denn bekam, war in etwa gleich. Der KC war sogar recht beliebt, weil man problemlos mit jedem Kasettenrekorder abspeichern konnte - während die anderen beiden Spezialkabel oder Extra-Equipment brauchten.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Unbequem für wen? Für mich bestimmt nicht.Agesilaos Megas hat geschrieben:(17 Jun 2019, 17:29)
Es ist immer wieder geil, wenn irgendjemand über den Ossi redet. Niemals aber mit ihm. Wollen wir gemeinsam über uns reden, und nicht über "die", Kollege? Ich bin Ost-West-Gänger, Du auch? Und ich muss sagen, dass es ein bisschen simpel ist, zu suggerieren, die AfD würde nur gewählt, um Dir eins auszuwischen. Die Sache ist viel komplexer und teilweise unbequem.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Guten Tag,Agesilaos Megas hat geschrieben:(17 Jun 2019, 17:29)
Und ich muss sagen, dass es ein bisschen simpel ist, zu suggerieren, die AfD würde nur gewählt,
um Dir eins auszuwischen. Die Sache ist viel komplexer und teilweise unbequem.
ich möchte daran erinnern, das dieses kein AfD-Strang ist.
Das Thema ist:
Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Es sei denn jemand vertritt die These, dass die AfD schuld sei, dass die Einwohnerzahl im Osten sinkt.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Ach, warme Worte, vielen Dank. Wie schmeichelhaft. Ja, in der virtuellen Welt sind die realen Probleme immer so leicht lösbar - mit viel "müsste", "könnte" und "sollte". Aber sorry, ich miete nicht billig in Bautzen, um ins fette BaWü zu pendeln. Das gibt nicht einmal der westlichste Lebensstil her. Vllt. hast Du ja geniale neue Ansätze, Menschen aus dem Westen in den Osten fortzubewegen? Die Menschen brauchen sie dringend...BlueMonday hat geschrieben:(17 Jun 2019, 17:21)
https://de.wikipedia.org/wiki/Einwohner ... on_Bautzen
So gruselig liest sich die Entwicklung gar nicht. Man sollte nun auch nicht so tun, als ob im Osten nur noch menschenleere Steppe ist. Der Osten ist sicherlicher "luftiger" bewohnt, was aber auch durchaus mal ein Vorteil sein kann, etwa wenn man eine Wohnung sucht. M.E. wird sich sowieso der Trend umkehren und die Menschen müssen sich wieder mehr verteilen, raus aus den ganz extremen Ansammlungen. Da helfen eben keine "Mietpreisbremsen" und all dieser Quatsch, sondern ... Fortbewegung.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Es ist sehr differenziert. Einige Städte verlieren derart schnell Einwohner, dass die Kanalisation versandet. Einige wachsen. Einige haben moderate Rückgänge, die höchstens fiskalische Probleme bereiten.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Tja, man kann ja immer wieder nur den eigenen Eindruck schildern: Vor einigen Monaten war die Nord-Autobahn A20 vor Rostock unterbrochen (weggesackt!), und so bin ich versuchsweise über die Landstraße 110 ausgewichen, so richtig hinein ins Brandenburger Land, oder war das das südliche Mecklenburg-Vorpommern? Das war eine Reise in eine andere Welt. Auf Hauptstraßen durch den historisch bekannten Ort mit Tischlerplatten zugenagelte Häuser, seit vielen Jahren nicht mehr gestrichen. Kein funktionierender Laden oder Betrieb zu entdecken. Am Ortsrand etwas Gewerbegebiet und eine Tankstelle. Da geriet meine Stimmung wie von allein auf einen Nullpunkt... und dann denke ich an die Menschen, die in dieser trostlosen Umgebung ihr Leben fristen sollen. Da bleibt doch nur noch die Flucht für alle jene, die aus ihrem Leben etwas machen möchten... eine beruflich erfolgreiche Laufbahn, gelegentlich einmal nett ausgehen mit Freunden... und da meine ich keine Soljanka-Bude... nix gegen diese Suppe, aber als Höhepunkt eines abendlichen Ausgangs wenig anziehend. Ich vermute, daß diese Suppe in großen Eimern vertrieben wird...imp hat geschrieben:(16 Jul 2019, 22:05)
Es ist sehr differenziert. Einige Städte verlieren derart schnell Einwohner, dass die Kanalisation versandet. Einige wachsen. Einige haben moderate Rückgänge, die höchstens fiskalische Probleme bereiten.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Ich bereise die Ostgebiete gelegentlich aber was ist eine Soljanka-Bude?H2O hat geschrieben:(16 Jul 2019, 22:33)
Tja, man kann ja immer wieder nur den eigenen Eindruck schildern: Vor einigen Monaten war die Nord-Autobahn A20 vor Rostock unterbrochen (weggesackt!), und so bin ich versuchsweise über die Landstraße 110 ausgewichen, so richtig hinein ins Brandenburger Land, oder war das das südliche Mecklenburg-Vorpommern? Das war eine Reise in eine andere Welt. Auf Hauptstraßen durch den historisch bekannten Ort mit Tischlerplatten zugenagelte Häuser, seit vielen Jahren nicht mehr gestrichen. Kein funktionierender Laden oder Betrieb zu entdecken. Am Ortsrand etwas Gewerbegebiet und eine Tankstelle. Da geriet meine Stimmung wie von allein auf einen Nullpunkt... und dann denke ich an die Menschen, die in dieser trostlosen Umgebung ihr Leben fristen sollen. Da bleibt doch nur noch die Flucht für alle jene, die aus ihrem Leben etwas machen möchten... eine beruflich erfolgreiche Laufbahn, gelegentlich einmal nett ausgehen mit Freunden... und da meine ich keine Soljanka-Bude... nix gegen diese Suppe, aber als Höhepunkt eines abendlichen Ausgangs wenig anziehend. Ich vermute, daß diese Suppe in großen Eimern vertrieben wird...
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Eine Soljankabude ist in meinem Sprachgebrauch eine Gartenlaube in einem Hausgarten, der zur behelfsmäßigen Kneipe für die wenigen verbliebenen Kumpels im Ort entwickelt wurde. Eine ganz andere Welt, wenn ich mit westlichen Kleinstädten vergleiche. Kein Ort zum Ausspannen für verwöhnte Wessis.imp hat geschrieben:(16 Jul 2019, 22:37)
Ich bereise die Ostgebiete gelegentlich aber was ist eine Soljanka-Bude?
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Sowas kenne ich nicht. Ich kenne Dönerläden und sowas.H2O hat geschrieben:(16 Jul 2019, 22:44)
Eine Soljankabude ist in meinem Sprachgebrauch eine Gartenlaube in einem Hausgarten, der zur behelfsmäßigen Kneipe für die wenigen verbliebenen Kumpels im Ort entwickelt wurde. Eine ganz andere Welt, wenn ich mit westlichen Kleinstädten vergleiche. Kein Ort zum Ausspannen für verwöhnte Wessis.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Tja, ich hatte die Landstraße benannt und den Landesteil.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Irgendwie sind das auch Deutsche. Evtl kann man eine Art Franchise für Dorfkneipen auflegen, um das zu ändern. Sowas wie McDonald's, wo es äußerlich aussieht wie Hamburger, aber knallhart durchkalkuliert und tausendfach erprobt.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Glaube ich nicht, dass das funktioniert.imp hat geschrieben:(16 Jul 2019, 23:13)
Irgendwie sind das auch Deutsche. Evtl kann man eine Art Franchise für Dorfkneipen auflegen, um das zu ändern. Sowas wie McDonald's, wo es äußerlich aussieht wie Hamburger, aber knallhart durchkalkuliert und tausendfach erprobt.
In dem Moment, wo Miete oder Pacht erwirtschaftet werden muß, könnte so eine Bude schon nicht mehr kostendeckend betrieben werden.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Das ist achon möglich, dass das scheitert. Andererseits kann man vielleicht der Kommune einen Zuschuss aus der Tasche ziehen, leerstehende Ex-Kitas oder dergleichen, die man von der Gemeinde verbilligt pachtet oder sowas. Da können dann die Ex - Kinder auf die Zukunft exen.Quatschki hat geschrieben:(16 Jul 2019, 23:21)
Glaube ich nicht, dass das funktioniert.
In dem Moment, wo Miete oder Pacht erwirtschaftet werden muß, könnte so eine Bude schon nicht mehr kostendeckend betrieben werden.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Wenn man eine gut gehende Mafia hätte, könnte man solche Kneipen zur Geldwäsche nutzen.
Da käme es dann auf die tatsächliche Besucherfrequenz nicht so an.
Aber in manchen Gegenden geht sogar die Mafia pleite.
Da käme es dann auf die tatsächliche Besucherfrequenz nicht so an.
Aber in manchen Gegenden geht sogar die Mafia pleite.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Die andere Option wäre, eine Kneipe von AWO, Diakonie, VS oder dergleichen betreiben zu lassen. Das wäre das Pendant zur Mafia. Oder eine rollende Kneipe auf stillgelegten Bahngleisen pendeln zu lassen. Man müsste nur die Bäume wegsägen, die darauf wachsen. So könnte man auch die Kaufkraft mehrer Dörfer verbinden.Quatschki hat geschrieben:(16 Jul 2019, 23:28)
Wenn man eine gut gehende Mafia hätte, könnte man solche Kneipen zur Geldwäsche nutzen.
Da käme es dann auf die tatsächliche Besucherfrequenz nicht so an.
Aber in manchen Gegenden geht sogar die Mafia pleite.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Was soll die Panik? Nach dem Wahlsieg der AfD in Sachsen wird dort eine Mauer gebaut und der Zuzug von Wirtschaftsflüchtlingen aus dieser Region verhindert!
Als Mauerschützen könnte man vielleicht neben Frau von Storch ein paar alte DDR-Grenzer gewinnen, die sich auf diese Weise ihre GruSi aufbessern würden.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
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Hmmm, es bewegt sich doch was im Osten.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
H2O hat geschrieben:(16 Jul 2019, 22:33)
Tja, man kann ja immer wieder nur den eigenen Eindruck schildern: Vor einigen Monaten war die Nord-Autobahn A20 vor Rostock unterbrochen (weggesackt!), und so bin ich versuchsweise über die Landstraße 110 ausgewichen, so richtig hinein ins Brandenburger Land, oder war das das südliche Mecklenburg-Vorpommern? Das war eine Reise in eine andere Welt. Auf Hauptstraßen durch den historisch bekannten Ort mit Tischlerplatten zugenagelte Häuser, seit vielen Jahren nicht mehr gestrichen. Kein funktionierender Laden oder Betrieb zu entdecken. Am Ortsrand etwas Gewerbegebiet und eine Tankstelle. Da geriet meine Stimmung wie von allein auf einen Nullpunkt... und dann denke ich an die Menschen, die in dieser trostlosen Umgebung ihr Leben fristen sollen. Da bleibt doch nur noch die Flucht für alle jene, die aus ihrem Leben etwas machen möchten... eine beruflich erfolgreiche Laufbahn, gelegentlich einmal nett ausgehen mit Freunden... und da meine ich keine Soljanka-Bude... nix gegen diese Suppe, aber als Höhepunkt eines abendlichen Ausgangs wenig anziehend. Ich vermute, daß diese Suppe in großen Eimern vertrieben wird...
Es war mir nicht klar das der Wegzug aus dem Osten so krass ausfällt .
Landflucht auch aus kleineren Orten vermutlich.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Es ist sehr unterschiedlich, wie gesagt. Manchen Klein- und Mittelstädten geht es gar nicht so schlecht, in manchen Dörfern sind die Häuser herausgeputzt und die Grundstücke sehr nachgefragt von jungen Familien oder Zuzüglern. Die Zeit des Strukturwandels haben sich viele Familien eingeigelt, wenn sie nicht wegzogen. Die Rente von "glücklichen Jahrgängen" (Vollverdienerpaare, die rechtzeitig spätestens 1992 mit geringen Abschlägen in den Feierabend gingen) war in vielen Fällen der soziale Rettungsanker für etliche Kleinstadtfamilien. Der Wegzug vieler anderer hat sich auch positiv auf die Arbeitslosigkeit und auf den Lohndruck ausgewirkt. Vereinfacht gesagt, haben die Weggezogenen nicht nur für sich selbst ein besseres Leben ermöglicht - Weil das vereinfacht ist, muss man auch über die Schattenseiten reden: Fachkräfte- und Azubimangel, in vielen Fällen steht bei kleinen Firmen die Schließung aus Altersgründen an, weil oft keine geeigneten Nachfolger gefunden werden. Manche Orte veröden regelrecht, auch wenn das nicht die Regel ist. Zudem schlägt sich der Abfluss mobiler, geistig beweglicher jung-erwachsener Jahrgänge über mehrere Jahrzehnte auch im Wahlverhalten nieder, im bürgerschaftlichen Engagement, im Spendenverhalten. Aktuell gehen auch einige Geschäftsmodelle kaputt, weil sie lediglich auf den geringeren Löhnen in der Region basierten - entweder müssen sie die Löhne wegen Mindestlohnregeln erhöhen oder in anderen Fällen finden sie keine guten Nachfolger mehr auf freiwerdende Stellen, da viele Arbeitnehmer bessere Optionen haben - und der Wegzug ist ultimativ immer noch eine Option.Ger9374 hat geschrieben:(17 Jul 2019, 06:59)
Es war mir nicht klar das der Wegzug aus dem Osten so krass ausfällt .
Landflucht auch aus kleineren Orten vermutlich.
Daneben gibt es einige Städte wie Potsdam, Jena, Dresden, Halle oder Chemnitz, die mittlerweile wieder an ihren Rang vor dem zweiten Weltkrieg anknüpfen können und Zuzüge aus ganz Deutschland, EU-Land und darüber hinaus anziehen. Die kleinen Firmen oder Konzernfilialen sind teilweise kleine Champions des Weltmarktes und ziehen international hoch- und höchstqualifizierte mobile jüngere Menschen an, teilweise mit Familie. Dadurch wird in diesen Städten ein wesentlich liberaleres und moderneres Gesellschaftsklima in einigen Milieus gestärkt, was umgekehrt in anderen Teilen der Stadtbevölkerung vor allem in Randlagen zu extremen Gegenbeispielen im Kontrast steht. Man darf nicht vergessen, Freital und Heidenau sind im Prinzip Dresden-Vorstadt, ebenso liegen rund um Jena und Potsdam einige Kleinstädte und Dörfer mit extrem rückwärtsgewandten Einflüssen. Über Chemnitz muss an dieser Stelle kaum etwas gesagt werden. Auch Leipzig, in meinen Augen ein Has-Been der ostdeutschen Aufschwung-Story, hat neben dem viel gelobten liberalen Element eine verfestigte rechtsextreme Szene, hat neben den wichtigen Firmen und der Universität auch eine über Jahrzehnte etablierte Schicht von Langzeitarbeitslosen und Teilzeitbeschäftigten in unteren Lohngruppen.
Insgesamt darf man nicht sein Bild von den neuen Bundesländern allein aus dem Besuch einer ausgewählten Großstadt oder eines verfallenen Autobahndorfs beziehen, wenn man das Thema voll erfassen möchte. Soll die Wirtschaft im deutschen Osten auf Dauer bestehen, muss sie das Problem der Betriebsnachfolge und des Arbeitskräftemangels aktiv angehen - das wird nur möglich, wenn die Gesellschaft dort ihren Frieden auch mit Zuzügen von weiter her macht.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Auch wenn es zynisch klingt. Aber irgendwann stirbt auch die Generation aus, die durch den Sozialismus versaut wurde und es wächst eine neue Generation heran, die diese Bürde nicht tragen muss. Und die weiß schon, was sie tun muss.Misterfritz hat geschrieben:(17 Jul 2019, 06:26)
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Diese Entwicklung trifft sicher auch Gemeinden im Westen Deutschlands; wenn dort der altbewährte Broterwerb entfällt, dann findet man dort überwiegend Menschen, die von öffentlichen Geldern leben. Natürlich sind für Pendler die Entfernungen nicht so groß wie im Osten. In Rheinland-Pfalz, Landkreis Donnersberg, konnte ich solche Verödung auch sehen: Kein Bäcker, kein Schlachter, kein Tante Emma-Laden, nichts. Die Kinder werden in Omnibussen abgefahren... tote Hose. Die Gastwirtschaft meist geschlossen. Ich meine, daß unser Wirtschaftssystem nicht vernünftig aufgebaut ist. Ungesund hohe Verdichtung an vielen Orten und noch mehr Verödung an anderen Orten... wo doch schon einmal Leben war; nicht nur kleine Landwirtschaft. In Lothringen ist das aber auch nicht anders.Ger9374 hat geschrieben:(17 Jul 2019, 06:59)
Es war mir nicht klar das der Wegzug aus dem Osten so krass ausfällt .
Landflucht auch aus kleineren Orten vermutlich.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Das glaube ich nicht... das mit dem Aussterben schon, aber die Sache mit dem Aufschwung weniger. Das sind Fehlleistungen unserer Wirtschaftsweise, die in ganz Deutschland zu beobachten sind. Eine kaum für möglich zu haltende Selbstlosigkeit überhitzter Standorte müßte geweckt werden, damit Investitionen und Menschen wieder "in die Fläche" geleitet werden. Das Gegenteil ist wirksam: Wo schon etwas brummt, kommen mehr Unternehmen, die da mitbrummen wollen.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:41)
Auch wenn es zynisch klingt. Aber irgendwann stirbt auch die Generation aus, die durch den Sozialismus versaut wurde und es wächst eine neue Generation heran, die diese Bürde nicht tragen muss. Und die weiß schon, was sie tun muss.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Die neue Generation muss nur schauen, dass sie sich nicht von den einfachen Parolen des Faschismus versauen lässt.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:41)
Auch wenn es zynisch klingt. Aber irgendwann stirbt auch die Generation aus, die durch den Sozialismus versaut wurde und es wächst eine neue Generation heran, die diese Bürde nicht tragen muss. Und die weiß schon, was sie tun muss.
Denn die Hinwendung zu westlich liberalen Werten sehe ich zumindestens flächendeckend nicht. Offensichtlich hält sich das geistige Vermächtnis von Eduard von Schn doch länger als gedacht.
Gibt halt solche und solche ...
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Das hat mit dem Witschaftssystem nichts zu tun. Das war schon bei den Römern und bei den alten Griechen und bei den Ägyptern so. Menschen ziehen da in wo die Bedingungen stimmen. Und in Ostdeutschland, auf dem platten Land, stimmt eben nichts. Das liegt oft an der Mentalität der Leute die da wohnen. Die hätten wie in Baden-Württemberg nach dem Krieg selber viel aktiver werden müssen. Aber man hat gedacht der Staat wäre dafür zuständig. An Neue Dinge gewöhnt man sich da auch viel zu langsam bis gar nicht. Darum wollen da allenfalls Polen hin die zumindest die Grenzregion an manchen Stellen etwas beleben. Die freuen sich über die billigen Immobilien und weil die Lebensbedingungen doch immerhin besser sind als in Westpolen/Schlesien. Und da haben wir es wieder. Die Menschen ziehen dahin wo die Bedingungen besser sind.H2O hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:43)
Diese Entwicklung trifft sicher auch Gemeinden im Westen Deutschlands; wenn dort der altbewährte Broterwerb entfällt, dann findet man dort überwiegend Menschen, die von öffentlichen Geldern leben. Natürlich sind für Pendler die Entfernungen nicht so groß wie im Osten. In Rheinland-Pfalz, Landkreis Donnersberg, konnte ich solche Verödung auch sehen: Kein Bäcker, kein Schlachter, kein Tante Emma-Laden, nichts. Die Kinder werden in Omnibussen abgefahren... tote Hose. Die Gastwirtschaft meist geschlossen. Ich meine, daß unser Wirtschaftssystem nicht vernünftig aufgebaut ist. Ungesund hohe Verdichtung an vielen Orten und noch mehr Verödung an anderen Orten... wo doch schon einmal Leben war; nicht nur kleine Landwirtschaft. In Lothringen ist das aber auch nicht anders.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Die Zahl der Erwerbstätigen im Osten ist kaum höher als 1996. Du hast also Recht. Die Erwerbsfähigen sterben aus oder ziehen weg. Und dann sinkt die Arbeitslosigkeit.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:41)
Auch wenn es zynisch klingt. Aber irgendwann stirbt auch die Generation aus, die durch den Sozialismus versaut wurde und es wächst eine neue Generation heran, die diese Bürde nicht tragen muss. Und die weiß schon, was sie tun muss.
Funktionierenden Strukturwandel gibt es wohl nur im Speckgürtel um Berlin oder Dresden oder Teilen von Thüringen.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Zu kurz gedacht. Die Gegenden die brummen deswegen, weil die Menschen, die dort leben etwas unternehmen. Daher kommt auch der Begriff "Unternehmer". Wenn alle aber nur darauf warten, dass andere was unternehmen .... dann passiert natürlich nix. Und da sind wir letztendlich wieder beim Sozialismus, der den Menschen das letzte Quäntchen Selbstverantwortung aberzogen hat. Aber wie geschrieben, diese Generationenproblem löst sich mit der Zeit.H2O hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:49)
Das glaube ich nicht... das mit dem Aussterben schon, aber die Sache mit dem Aufschwung weniger. Das sind Fehlleistungen unserer Wirtschaftsweise, die in ganz Deutschland zu beobachten sind. Eine kaum für möglich zu haltende Selbstlosigkeit überhitzter Standorte müßte geweckt werden, damit Investitionen und Menschen wieder "in die Fläche" geleitet werden. Das Gegenteil ist wirksam: Wo schon etwas brummt, kommen mehr Unternehmen, die da mitbrummen wollen.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Da sehe ich schon auch einen anderen Faktor am Werk. Neben der Tatsache, dass die Menschen im typischen Lebensalter für Selbständigkeit und Investition in der Region eher knapp sind, dürfte auch die meist schmale Kapitalausstattung manchen, der könnte und wollte, ausbremsen. Zwar bekommt man derzeit Kredite und andere Investitionsformen vergleichsweise billig, aber auch nur, wenn dem harte Faktoren wie Eigenkapital, erprobtes Geschäftsmodell, Erfahrungsnachweise hinzukommen. Basel III funktioniert für manche Sektoren nicht so gut, wenn man "einfach mal anpacken" will und am Anfang steht.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:36)
Zu kurz gedacht. Die Gegenden die brummen deswegen, weil die Menschen, die dort leben etwas unternehmen. Daher kommt auch der Begriff "Unternehmer". Wenn alle aber nur darauf warten, dass andere was unternehmen .... dann passiert natürlich nix. Und da sind wir letztendlich wieder beim Sozialismus, der den Menschen das letzte Quäntchen Selbstverantwortung aberzogen hat. Aber wie geschrieben, diese Generationenproblem löst sich mit der Zeit.
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