Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

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Mendoza
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Mendoza »

relativ hat geschrieben:(15 Jul 2019, 11:47)

Wir sind Teil der europäischen Gemeinschaft, bei der Grenzziehung saß auch das damalige Deutsche Reich mit am Tisch und ausserdem haben wir wirtschaflich immer noch eine Mitschuld, da auch wir kein fairen Handel zulassen, der ausreichen würde, die dortigen Lebensentwürfe zu stabilisieren, als Beispiel sei nur die Fischer genannt, die zu Priraten wurden, weil EU Fischerreiflotten den dortigen Fischbestand geplündert haben.
Wie lange braucht man eigentlich um sich von der Kolonialzeit zu erholen? Liberia ist seit 1847 unabhängig und genau so arm wie seine Nachbarn. Korea dagegen war mal japanische Kolonie und früher bettelarm und der Südteil hat heute fast den Lebensstandard Mitteleuropas erreicht. Wie kommt das?
Zuletzt geändert von Mendoza am Mo 15. Jul 2019, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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relativ
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Mendoza hat geschrieben:(15 Jul 2019, 12:07)

Wie lange braucht man eigentlich um sich von der Kolonialzeit zu erholen? Liberia ist seit 1847 unabhängig und genau so arm wie seine Nachbarn. Korea dagegen war mal japanische Kolonie und früher bettelarm und hat heute fast den Lebensstandard Mitteleuropas erreicht. Wie kommt das?
Beschäftige dich doch mal mit der Historie und dann Vergleiche nochmal.
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Mendoza
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Mendoza »

relativ hat geschrieben:(15 Jul 2019, 12:08)

Beschäftige dich doch mal mit der Historie und dann Vergleiche nochmal.
Ich kann das auch 100x machen. Kommt immer wieder das gleiche Ergebnis bei raus.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Mendoza hat geschrieben:(15 Jul 2019, 12:07)

Wie lange braucht man eigentlich um sich von der Kolonialzeit zu erholen? Liberia ist seit 1847 unabhängig und genau so arm wie seine Nachbarn. Korea dagegen war mal japanische Kolonie und früher bettelarm und der Südteil hat heute fast den Lebensstandard Mitteleuropas erreicht. Wie kommt das?
Das ist nun mal der Unterschied zwichen Asien und Afrika!

Singapore war bis 1963 eine Kolonie der British Empire, Malaysia ebenso. Ich brauche hier nicht zu erwaehnen wo beide laender heute wirtschaftlich und sozial stehen.

Indien ein anderes Beispiel. Hong Kong, usw usw

Was wurde im Gegensatz dazu aus einem der reichsten laender Afrikas? Zimbabwe unter Mugabe???
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Mendoza
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Mendoza »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(15 Jul 2019, 12:23)

Was wurde im Gegensatz dazu aus einem der reichsten laender Afrikas? Zimbabwe unter Mugabe???
Das fiel mir auch gerade noch ein. Einst Kornkammer und nach Vertreibung der weißen Farmer nur noch Niedergang. Ein Teil der Siedler gingen dann von Zimbabwe nach Mosambik und war dort erfolgreich! Aber jetzt bin ich bestimmt wieder böser Rassist.
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Arcturus
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Arcturus »

Bremer hat geschrieben:(15 Jul 2019, 12:22)

Ja, wenn Sie auch meinen, die Lösung kann nur sein, das nicht näher erläuterte* Staatsinteresse* müsse *in aller Härte* gegen die Interessen eines Fluechtlings auf der Suche nach einem besseren Leben durchgesetzt werden, habe ich mich wohl auch in Ihnen getaeuscht.
Haben Sie eigentlich schon brauchbare Lösungen vorlegen können?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Neandertaler »

relativ hat geschrieben:(15 Jul 2019, 10:52)

Wie soll das funktionieren? Willst du in jedem Land eine riesige Bürokratie dafür installieren? Ich glaube die Gelder wären da direkt vor Ort, in Projekten, wesentlich wirkungsvoller.
Warum das wir leben im 21 Jahrhundert!
Internet Smartphone, Videochat Iris-Scan GPS etc.

Zumal ja nur die Vorprüfung und Auswahl
Vor Ort bzw Ortsnah gemacht werden müsste.
Das ist sicher besser als wenn wie bisher das Mittelmeer und die Sahara dafür zuständig sind
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
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relativ
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Bremer hat geschrieben:(15 Jul 2019, 12:22)

Ja, wenn Sie auch meinen, die Lösung kann nur sein, das nicht näher erläuterte* Staatsinteresse* müsse *in aller Härte* gegen die Interessen eines Fluechtlings auf der Suche nach einem besseren Leben durchgesetzt werden, habe ich mich wohl auch in Ihnen getaeuscht.
Ich meine das es so kommen wird, wenn es keine Gesamtlösung für das Problem in solchen Staaten gibt. Ob ich das gut oder schlecht finde habe ich überhaupt nicht thematisiert. Aber eigentlich dürfte meine Intention aus dem Diskurs hier klar hervorgehen. Irgendwelche Reflexe kannst du dir also auch sparen, sonst macht es dich eben auch nicht besser als die rechten Heinis hier.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Neandertaler »

relativ hat geschrieben:(15 Jul 2019, 10:52)

Wie soll das funktionieren? Willst du in jedem Land eine riesige Bürokratie dafür installieren? Ich glaube die Gelder wären da direkt vor Ort, in Projekten, wesentlich wirkungsvoller.
Wir leben im 21 Jahrhundert! Internet, Smartphone , Videochat, GPS, Iris Scan etc.

Und es müsste ja nur die Vorprüfung/Ausfall vor Ort bzw. Ortsnah staatfinden.

Sicher besser als wie bisher dies der Sahara und dem Mittelmeer zu überlassen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Neandertaler »

VaterMutterKind hat geschrieben:(15 Jul 2019, 13:31)

Die wirtschaftlichen Regeln sind für alle gleich. Jeder kann sie sich zu Nutze machen.

Du tust ja so als wären die Afrikaner zu unfähig, um auf dem Weltmarkt mithalten zu können. Ist das so?
Der Freie Welt Markt funktioniert nach dem Matthäus Effekt, wer hat dem wir gegeben.

Ohne Projektion der eigene Wirtschaft hat es noch keine Nation geschafft aufzuschließen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Neandertaler hat geschrieben:(15 Jul 2019, 13:25)

Warum das wir leben im 21 Jahrhundert!
Internet Smartphone, Videochat Iris-Scan GPS etc.
Wie soll das bei der Einschätzung helfen, ob Asyl gewährt werden kann oder nicht?
Zumal ja nur die Vorprüfung und Auswahl
Vor Ort bzw Ortsnah gemacht werden müsste.
Die Vorrauswahl von möglicherweise Millionen Anträgen soll wie jetzt genau geschehen?
Das ist sicher besser als wenn wie bisher das Mittelmeer und die Sahara dafür zuständig sind
Ja klar vieles ist besser als ein möglicher Tod im Mittelmeeer , aber wenn die Vorrauswahl wegen zu wenig Personal fehlender Technik nur schleppend vorrangeht, kannst du dir ja selber ausmalen was dann wieder passiert.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Neandertaler »

relativ hat geschrieben:(15 Jul 2019, 09:50)

Argumentativ hat sie mit jeder Silbe recht. Realistisch sind ihre Forderungen trotzdem nicht.
Warum? Immerhin will sie ja die Migranten aus Lybien abholen aber warum müssen diese diessen Gefährlichen Weg nach Lybien unternehmen.
Sind Sahara Tote besser als Mittelmeer Tote?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

VaterMutterKind hat geschrieben:(15 Jul 2019, 13:31)

Die wirtschaftlichen Regeln sind für alle gleich. Jeder kann sie sich zu Nutze machen.
Aber naiv bist du nicht, oder?
Du tust ja so als wären die Afrikaner zu unfähig, um auf dem Weltmarkt mithalten zu können. Ist das so?
Ja klar weil sie immer noch die weit aus schwächere wirtschaftliche Position haben und in der Regel noch zu viele korrupte Politiker, bzw. vorherrschende Clans, Sippen.
Sollten es die afrikanischen Länder mal schaffen sowas wir eine Wirtschaftsunion zu bilden, dann werden ihre Verhandlungsmöglichkeiten auch besser, "nur" das Problem mit der Korruption bleibt da noch zu regeln, das wird weit aus schwieriger.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Neandertaler hat geschrieben:(15 Jul 2019, 13:40)

Warum? Immerhin will sie ja die Migranten aus Lybien abholen aber warum müssen diese diessen Gefährlichen Weg nach Lybien unternehmen.
Sind Sahara Tote besser als Mittelmeer Tote?
Weil ja schon 1 Millionen Flüchtlinge es geschaftt haben unsere Gesellschaften zu spalten. Es ist mom. naiv zu glauben dies würde sich verbessern, wenn man jetzt noch anfängt Hunderttausende abzuholen.
Ich habe großes Interesse an einer weitgehend humanen Lösung egal wie sie gestaltet wird, nur darf sie nicht unsere eigene Gesellschaft zerrstören und dies meine ich nicht wirtschaftlich. Ohne einen 2/3 Konsens in der Bevölkerung würde ich sowas wie Rackete vorschlägt nicht zustimmen. Integration von Menschen braucht Zeit. zu viele auf einmal überfordert Gesellschaften und damit meine ich jede Gesellschaft.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Bremer »

Arcturus hat geschrieben:(15 Jul 2019, 13:20)

Haben Sie eigentlich schon brauchbare Lösungen vorlegen können?
Nein, die habe ich nicht. Aber wie hier von Menschen gesprochen wird, die auf der Flucht vor Krieg und bitterer Armut sind, wie sie dargestellt werden, was für *Lösungen* angedacht sind, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. In diesem Thread blickt man in die Abgründe der menschlichen Seele, wenn sie meint, sie müsse ihre Pfründe mit Haut und Haaren und jeden Preis verteidigen. Es ist einfach nur zum Fremdschämen. Das einzig Beruhigende ist, dass niemand hier tatsächlich jemals etwas zu entscheiden haben wird.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

VaterMutterKind hat geschrieben:(15 Jul 2019, 13:42)

Nein. Jeder hat die Chance. Man muss nur etwas dafür tun. Und das tun viele afrikanische Länder nicht. Die führen lieber Krieg, verscherbeln ihre Bodenschätze, kenne keine Grenze bei der Vermehrung.
Ich habe mal eine hypothetische Frage an dich: Was glaubst du wäre passiert, wenn Deutschland nach dem 2 Weltkrieg nicht vom Marschallplan und dem OST/West Konflikt der massive Investitionen mit sich brachte, profitiert hätte? In Afrika zieht sich die Nackkolonialsordnung wie ein roter Faden bis in die heutige Zeit. der Westen hatte da schon längst sein globalen hegemonialen Status fest betoniert
Ein Afrikaner sagt mal Folgendes zu mir. "Wenn ein Deutscher sieht, dass sein Nachbar ein zweistöckiges Haus gebaut hat, dann baut er sich ein dreistöckiges Haus. Wenn ein Afrikaner sieht, dass sein Nachbar ein zweistöckiges Haus gebaut hat, dann brennt er es nieder".
Die Stammesunterschiede und Verteilungskämpfe sind in Afrika noch nicht in dem Maße überwunden wie in Europa. Da gibt es sowas wie den sozialen Ausgleich eben nicht.
Das ist die Mentalität. Die bekommt man aus den Menschen so schnell nicht heraus.
Ich gehe jede Wette ein, wenn wir in Europa noch in der selben Position wären wie in Afrika, würdest du hier ähnliches erleben. Die sogenannte Mentalität hängt als direkt von den örtlichen Begebenheiten ab. Richtig ist, daß die gewisse Denkschemata nur schwer aus Menschen heraus bekommst, dies sieht man im besonderen Maße gut in Europa und z.B. dem aufblühen xenophober und rechter Denkschemata
Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Man behandelt die Afrikaner wie Kinder oder wie Erwachsene. Beides hat Konsequenzen.
Wie wäre es mal mit auf Augenhöhe? Wie wäre es mal ein wenig weiter in die Zukunft zu schauen und sich zu Fragen was ist es mir Wert nicht mehr jährlich millionen Menschen auf der Flucht nach Europa zu erleben?
Das so etwas mit viel Mühe und auch Rückschlägen zusammenhängt sollte jedem klar sein.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Keoma »

Bremer hat geschrieben:(15 Jul 2019, 14:01)

Nein, die habe ich nicht. Aber wie hier von Menschen gesprochen wird, die auf der Flucht vor Krieg und bitterer Armut sind, wie sie dargestellt werden, was für *Lösungen* angedacht sind, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. In diesem Thread blickt man in die Abgründe der menschlichen Seele, wenn sie meint, sie müsse ihre Pfründe mit Haut und Haaren und jeden Preis verteidigen. Es ist einfach nur zum Fremdschämen. Das einzig Beruhigende ist, dass niemand hier tatsächlich jemals etwas zu entscheiden haben wird.
Na ja, wenn alle Politiker wären, wie du, hätten wir jedenfalls gar keine Entscheidung.
Du erklärst nur, was nicht geht.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Arcturus »

Bremer hat geschrieben:(15 Jul 2019, 14:01)

Nein, die habe ich nicht. Aber wie hier von Menschen gesprochen wird, die auf der Flucht vor Krieg und bitterer Armut sind, wie sie dargestellt werden, was für *Lösungen* angedacht sind, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. In diesem Thread blickt man in die Abgründe der menschlichen Seele, wenn sie meint, sie müsse ihre Pfründe mit Haut und Haaren und jeden Preis verteidigen. Es ist einfach nur zum Fremdschämen. Das einzig Beruhigende ist, dass niemand hier tatsächlich jemals etwas zu entscheiden haben wird.
Es ist aber wohl so, dass selbst die der Migration wohlwollend gegenüber stehen Politiker irgendwann Basta sagen. Wir sind noch weit davon entfernt, aber auch die Gesellschaft hat irgendwann genug. Irgendwann wird eine Schwelle überschritten, wo der Gesellschaft zuviel zugemutet wird - bestes Beispiel Italien aktuell. Ursprünglich ein "linkes" Land, wo die Bevölkerung wo es nur ging die Migranten unterstütze zum aktuellen Status, wo (mindestens) 60% mit der aktuellen Politik einverstanden sind. Sind das alles plötzlich böse Menschen?
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relativ
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

VaterMutterKind hat geschrieben:(15 Jul 2019, 13:47)

Diese Politiker, Clans und Sippen sind Afrikaner. Du tust ja so als wären das andere Menschen. In Afrika gibt es Korruption, weil es von der Gesellschaft unterstützt wird.
Du tust so als wären Afrikaner ein homogenes Gebilde /Volk und nochmal, die europäischen Regierungen haben Jahrzehntelang Machthaber hofiert, damit sie besser ihre Geschäfte dort machen konnten, auf Kosten der Bevölkerung.
Du glaubst auch, dass das normale Volk aus lupenreinen Demokraten besteht, oder? Da irrst du dich aber gewaltig.
Wo habe ich geschrieben , oder angedeutet, daß ich sowas glaube?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von ThorsHamar »

VaterMutterKind hat geschrieben:(15 Jul 2019, 13:47)

... In Afrika gibt es Korruption, weil es von der Gesellschaft unterstützt wird. ....
Das ist so nicht ganz richtig formuliert.
In Afrika gibt es tausende Stämme mit noch mehr Häuptlingen, Schamamen und anderen Hierarchien ....
Die Korruption wird nicht von "der Gesellschaft" unterstützt, sondern sie ist völlig normaler Zustand in einem System, in welchem es gar kein gemeinsames Interesse gibt! Das, was wir Korruption nennen, ist in den afrikanischen Pseudostaaten systemimmanent.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Europa2050 »

H2O hat geschrieben:(15 Jul 2019, 13:15)

Bei Ihnen liegt es aber ganz allein, ein Staatsinteresse, nämlich sein Überleben in einer in sich selbst solidarischen Gemeinschaft, nicht erkennen zu wollen. Harte Maßnahmen der FRONTEX sind dann tätliche Polizeizugriffe an unseren EU-Außengrenzen, um unerwünschte Zuwanderung zu verhindern. Den Tatbestand "Hausfriedensbruch" kennen Sie doch, oder? Und Türsteher vor einer Disko sind sicher auch nichts Neues für Sie?

Das alles für den Fall, daß tatsächlich ein geordnetes Zuwanderungsverfahren in den Herkunftsländern der Zuwanderer organisiert werden kann. Na ja, man wird doch auch einmal träumen dürfen...
Letztlich ist die Herausforderung, eine vernünftige Lösung zwischen „Kommet doch alle“ und „Hier kommt keiner rein“ zu finden, und das zudem unter Wahrung der verbrieften Menschenrechte und ohne Hetzkampagnen gegen die betroffenen Menschen.

Unser Asylrecht und zugehörige Verordnungen von AEMR bis Dublin3 stammen aus einer Zeit, in der Flüchtlinge zuerst den faschistischen Diktaturen und später dem real existierenden Sozialismus entflohen.
In beiden Fällen sorgten die Heimatländer der Flüchtenden dafür, diese Flucht zu verhindern, der Sozialismus sogar noch stärker als der Faschismus. Kurzum, Mauern und Zäune wirkten nach innen, nicht nach außen. Logisch war natürlich auch, dass Asyl erst im Fluchtland beantragt werden konnte, und manche abenteuerliche Flucht ohne Papiere etc. endete - im
Heimatland wäre das vom Staatsapparat verfolgt worden, bzw. waren die Papiere vom Staatsapparat eingezogen worden.

Somit war es kein Problem, die Flüchtlinge aus dem ComeCon (DDR-Bürger hatten ja eh einen anderen Status) zu versorgen, einem komplexen rechtsstaatlichen Verfahren zuzuführen und letztlich hier zu behalten.

Mit dem Syrienkrieg und der bisher nicht bekannten Grausamkeit nahezu aller Beteiligten kamen nun schlagartig wesentlich größere (für Europa) Flüchtlingsmengen zusammen, zumal dort auch keine Zentralregierung ihre „Schäfchen“ mehr einsperren konnte.

Ab diesem Moment versagte das europäische Flüchtlingssystem, der rechtlich einwandfreie, aber bürokratische Apparat zur Sicherstellung der Rechtsstaatlichkeit packte die reine Menge nicht mehr.

Anstatt jedoch gemeinsam ein passenderes Verfahren zu entwickeln, erging man sich im St. Floriansprinzip:
- die Südländer, die nach Dublin3 die A...Karte gezogen hatten wundern im Stich gelassen (Fast Alle EU, besonders die Visegradskis haben sich da hervor getan).
- diese wiederum begannen in Notwehr die Menschen freundlich gen Norden zu geleiten (I, GR) und an sonsten zu ignorieren.
- oder mit Verzicht auch humanitäre Mindeststandards andere erpressen (HUN).

Und weil alles zusammenpasst, kamen dann zu den eigentlichen Diktatur- und Kriegsflüchtlingen noch Menschen (vornehmlich aus Afrika), die ihre Chance sahen, in dem Chaos ihre Chance auf wirtschaftlichen Aufstieg zu suchen.

Klar ist:
- Das Asylsystem aus dem kalten Krieg funktioniert nicht mehr
- Die AEMR gilt nach wie vor, d.h. Menschen, die vor Krieg oder Diktatur flüchten, ist Schutz zu gewähren
- die Entscheidung, ob der betreffende Mensch Asyl berechtigt ist, muss schneller und standardisierter fallen, nicht erst, wenn die Menschen, insbesondere Kinder, integriert sind, und aus Beruf oder Schule gerissen werden.

In sofern würde ich schon einen Nachweis für Asylberechtigung verlangen:

- Papiere, andere Nachweise oder einwandfreie Zeugen, dass derjenige aus einem Land kommt, das als nicht sicher gilt,

oder für die anderen

- Nachweise individueller politischer Verfolgung (sowas wie eine Dokumentation einer Mitgliedschaft einer sozialistischen Partei im Iran o.ä.). Gerade in Internetzeiten, wo alles und jedes festgehalten wird, muss das binnen angemessener Zeit möglich sein.

Und den Leuten (wie auch den integrierten Flüchtlingen aus 2015ff.) dann schnellstmöglich die Sicherheit und rechtliche Stellung verleihen, dass sie hier etwas aufbauen können.

Und immer bedenken - es handelt sich um Menschen auf der Suche nach individuellem Glück - nicht um Monster, die Europa zerstören wollen. So sollte man sie auch behandeln, unabhängig vom Asylverfahren. (Ausnahmen, die mit unserem Rechtsstaat massiv im Konflikt geraten, sind natürlich anders zu sehen).

Und die nicht Berechtigten wird man abweisen und auf eine Immigrationsbewerbung verweisen (die es dann natürlich auch geben muss). Aber nicht erst nach 5-10 Jahren.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Bremer hat geschrieben:(15 Jul 2019, 14:01)

Nein, die habe ich nicht. Aber wie hier von Menschen gesprochen wird, die auf der Flucht vor Krieg und bitterer Armut sind, wie sie dargestellt werden, was für *Lösungen* angedacht sind, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. In diesem Thread blickt man in die Abgründe der menschlichen Seele, wenn sie meint, sie müsse ihre Pfründe mit Haut und Haaren und jeden Preis verteidigen. Es ist einfach nur zum Fremdschämen. Das einzig Beruhigende ist, dass niemand hier tatsächlich jemals etwas zu entscheiden haben wird.
Evtl. hast du diesbezüglich nur wenig Erfahrung, aber du wirst dich Wundern zu was ein Mensche alles fähig ist, um seine Pfründe, oder Haut zu retten , oder auch nur seinen Status Quo zu zementieren. Was glaubt man eigentlich warum die Dinge in der Welt so laufen wie sie laufen?
Ich bin sofort dabei wenn es darum geht der nächsten Generation diese nächste evolutionäre Stufe eines Samaritertum einzuimpfen , es vorzuleben ect.pp. Aber leider Gottes sind wir noch lange nicht so weit, ohne Kompromisse des kleinsten Nenneres zu schließen, um überhaupt Fortschritte zu erzielen.
Ich kritisiere Aktioen wie die von Rackete und ähnliches aber nicht, weil ich glaube der öffentliche Fokus ist bei dieser Entwicklung von entscheidener Bedeutung und diese Menschen helfen dabei indem sie es vorleben.
Anders als beim Klima schlucke ich diese Kröte der politischen und gesellschaftftlichen Langsamkeit
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wolverine »

Mendoza hat geschrieben:(15 Jul 2019, 10:57)

Du meinst Presseclub...
Jaaaa….. bin einfach nicht mehr drauf gekommen.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von VaterMutterKind »

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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wolverine »

ThorsHamar hat geschrieben:(15 Jul 2019, 14:29)

Das ist so nicht ganz richtig formuliert.
In Afrika gibt es tausende Stämme mit noch mehr Häuptlingen, Schamamen und anderen Hierarchien ....
Die Korruption wird nicht von "der Gesellschaft" unterstützt, sondern sie ist völlig normaler Zustand in einem System, in welchem es gar kein gemeinsames Interesse gibt! Das, was wir Korruption nennen, ist in den afrikanischen Pseudostaaten systemimmanent.

Exakt so ist es. :thumbup:
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

VaterMutterKind hat geschrieben:(15 Jul 2019, 14:53)

Korrekt Herr Amthor https://www.welt.de/politik/deutschland ... ieren.html
„Nicht alle Probleme der Welt nach Europa importieren“

Diese Sprechblase ist schon mal ein rechtes Argumentationsmuster. Bravo Anthor...und da wundert man sich, über die Kritik an der Union bezüglich den hinterherhecheln rechter Propaganda.
Auf den weiteren Inhalt gehe ich jetzt mal noch nicht ein.
Zuletzt geändert von relativ am Mo 15. Jul 2019, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Troh.Klaus »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Jul 2019, 14:30)
Letztlich ist die Herausforderung, eine vernünftige Lösung zwischen „Kommet doch alle“ und „Hier kommt keiner rein“ zu finden, und das zudem unter Wahrung der verbrieften Menschenrechte und ohne Hetzkampagnen gegen die betroffenen Menschen.
...
Ja, Deinen Überlegungen und Vorschlägen kann ich mich anschließen. Praktikable Lösungen suchen, ohne Schaum vorm Mund.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Moses »

Bei der Schlagzahl an Spamproduktion muss ich hier mal dicht machen zum putzen.

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wieder offen, Spam bitte vermeiden, danke

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Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

Interessanter Presseclub (+ Nachgefragt als Podcast) zum Thema: Seenotrettung und Schlepperbanden – wie soll eine europäische Flüchtlingspolitik aussehen?
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge ... k-100.html
Fazit:
Die Einstellung der Seenotrettungsmission Sophia hat den Focus auf die privaten Seenotretter verschoben.
Frankreich, Spanien und Kroatien könnten Häfen als Ausschiffungsplattformen innerhalb der EU zur Verfügung stellen, um Italien zu entlasten.
Die libysche Küstenwache bringt etwa die Hälfte der Mittelmeer-Flüchtlinge zurück nach Libyen in Flüchtlingslager, in denen viele Menschenrechtsverletzungen stattfinden.
Pragmatische Lösungen von willigen EU-Ländern sind sinnvoller, als nichtwillige EU-Länder durch Strafen zur Kooperation zu zwingen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

Wähler hat geschrieben:(16 Jul 2019, 17:02)

Frankreich, Spanien und Kroatien könnten Häfen als Ausschiffungsplattformen innerhalb der EU zur Verfügung stellen, um Italien zu entlasten.
Kann mal bitte jemand erklären wieso Italien entlastet werden muß? Dort kommen 2019 mit Abstand am wenigsten Migranten über die bekannten Mittelmeerrouten an. Und die hatten 2018 als einer der großen EU-Staaten keine 50.000 Asylbewerber, Frankreich hatte mehr als doppelt soviel, Deutschland hatte mehr als 3 mal soviel. Selbst das kleine Griechenland hatte 30% mehr Asylbewerber als italien. Das Rumgejammere aus Italien ist vollkommen unbegründet.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von VaterMutterKind »

Orbiter1 hat geschrieben:(16 Jul 2019, 17:38)

Kann mal bitte jemand erklären wieso Italien entlastet werden muß? Dort kommen 2019 mit Abstand am wenigsten Migranten über die bekannten Mittelmeerrouten an. Und die hatten 2018 als einer der großen EU-Staaten keine 50.000 Asylbewerber, Frankreich hatte mehr als doppelt soviel, Deutschland hatte mehr als 3 mal soviel. Selbst das kleine Griechenland hatte 30% mehr Asylbewerber als italien. Das Rumgejammere aus Italien ist vollkommen unbegründet.
Niemand ist verpflichtet Wirtschaftsflüchtlinge aufzunehmen. Die Italiener können jammern wie sie lustig sind. Die Aufnahme von Wirtschaftsflüchtlingen ist weder humanitäre Verpflichtung noch ist sie in irgendeinem Gesetz verankert. Wenn Italien sagt sie wollen keine Wirtschaftsflüchtlinge, dann ist das so.

Deutschland springt ja gerne in die Bresche. Solange bis ein Salvini gewählt wird. Am Ende will es wieder niemand gewesen sein.
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Julian
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(15 Jul 2019, 07:44)

Erstaunlich welches Insider Wissen du an den Tag legst.

Welche empirische Daten liegen dir vor, das "Die die etwas drauf haben" zu uns kommen, bzw Canada und USA?

Und das "sie" manuelle Arbeit scheuen" weil es als ehrlos angesehen wird?

Komisch bei uns im shopping centre schieben Sudanesen die Einkaufs Trolleys vom Parkplatz zurueck zum Supermarkt. Das muessen alles ehrlose Sudanesen sein. Ach ja kein Otto Normal Australier wuerde einen solchen Scheiss Job machen. Lieber Stuetze kassieren. Ist wohl nicht anders als bei euch. Nun wer ist hier ehrlos?
Es gibt durchaus empirische Untersuchungen, auf die ich meine Aussagen gründe.
Over the last 20 years, Europe has attracted a substantial number of immigrants (26 million) compared with the US (23 million), Australia (1.6 million) and Japan (0.5 million); (Boeri 2010). Europe also devotes a larger fraction of GDP to social expenditure relative to other immigration countries. Indeed, the Table shows that the average aggregate social spending as a percent of GDP for Europe, between 1980–95, was around 21 percent compared to around 18 percent in the US, 17 percent in Canada and 13 percent in Australia. At the same time Europe, on average, attracts more unskilled immigrants relative to the US, Canada and Australia, which have a relatively high skill composition of immigrants.
https://www.ifo.de/DocDL/dicereport411-forum5.pdf

Aus dem Bericht geht hervor, dass der Anteil der unqualifizierten Einwanderer beispielsweise in Deutschland 65,9% betrug, in Australien dagegen 35,3%, und in Kanada sogar nur 29,6% (siehe Link, dort Tabelle 1).

Das sind Zahlen aus dem Jahr 2000, aber daran hat sich wenig geändert. 2015 wurde das in der WELT geschrieben:
Wie erfolgreich das nordamerikanische Land (Anm. Julian: Kanada) bei der Integration der Migranten ist, zeigt sich auch im Bildungssystem. So schneiden bei den internationalen Pisa-Untersuchungen ausländische Kinder in Kanada regelmäßig sogar besser ab als die einheimischen. In Deutschland gibt es hingegen unter den Migranten übermäßig viele Bildungsverlierer. Die gezielte Auswahl der Zuwanderer führt dazu, dass Kanada einen hohen Anteil gebildeter und ambitionierter Migranten anzieht.
https://www.welt.de/print/die_welt/poli ... ernen.html

Dies setzt sich auch in nachfolgenden Generationen fort:
Denn die hier (Anm. Julian: in Deutschland) geborene zweite Generation schneidet am Arbeitsmarkt und im Bildungssystem weit schlechter ab als die Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. Die Aufstiegschancen der nachfolgenden Generation aber seien der wichtigste Gradmesser für den Integrationserfolg, heißt es in der Studie. Hier erzielten klassische Einwanderungsländer wie Kanada oder die USA deutlich bessere Ergebnisse als die Bundesrepublik.
(...)
„Auch bei der Bildung bleiben Kinder von Zuwanderern auf der Strecke“, monieren die OECD-Experten. Nur jeder Sechste erreiche einen Hochschulabschluss oder verfüge über einen Meisterbrief. Bei den Deutschen liege diese Quote mit einem Drittel deutlich höher. Eine derartige tiefe Kluft zwischen jungen Menschen mit und ohne ausländische Wurzeln gibt es im Bildungssystem ansonsten nur noch in Österreich.

In klassischen Einwanderungsländern wie Kanada, Australien oder den USA schneiden die Nachkommen der Zuwanderer dagegen sogar besser ab als die Altersgenossen ohne Migrationshintergrund. Liebig verweist darauf, dass die Zuwanderer, die in diese Länder kommen, oft über ein sehr hohes Bildungsniveau verfügten. „In diesen Ländern ist es deshalb für einheimische Kinder auch kein Nachteil, sondern eher ein Vorteil, wenn sie in Schulklassen mit einem hohen Migrantenanteil kommen“, stellt Liebig fest.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... chwer.html

Von daher wundert es mich nicht, dass Sie aus der Ferne gar nicht beurteilen können, was in Deutschland passiert. Die Einwanderer unterscheiden sich sehr stark von den Einwanderern nach Australien oder Kanada. Sie sind deutlich weniger gebildet und geben dies auch an nachfolgende Generationen weiter.

Auch meine Aussage, dass diese weniger gebildeten Einwanderer dennoch nicht unbedingt manuell arbeiten wollen, lässt sich belegen.
Die gern erzählten Erfolgsgeschichten von jungen Flüchtlingen, die hierzulande erfolgreich eine Ausbildung zum Bäcker oder Tischler absolvieren, sind immer noch Einzelfälle. Denn obwohl es in Deutschland in vielen Regionen ein Überangebot an Ausbildungsplätzen gibt, findet die Mehrheit der Flüchtlinge keinen.
(...)
Die IW-Forscherin hat für ihren Report untersucht, was Kinder und Jugendliche an den Schulen und Berufsschulen in den sechs Hauptherkunftsländern Syrien, Irak, Afghanistan, Eritrea, Iran und Somalia gelernt haben.
(...)
Dabei fand sie sehr viele Gemeinsamkeiten in den sechs Ländern – und gravierende Unterschiede zum deutschen System. Die Berufsausbildung genießt in allen Herkunftsländern ein gesellschaftlich sehr geringes Ansehen im Vergleich zum Studium.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ystem.html
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Ger9374 »

Wenn da überhaupt zur Schule gegangen wird . Bei Mädchen oft nur einige Jahre .
Die sind zum Heiraten usw. da.
Da fehlt überhaupt der Gesellschaftliche Konsens über Schulpflicht.
Da fehlt oft das Geld für Schule!
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(16 Jul 2019, 19:50)

Wenn da überhaupt zur Schule gegangen wird . Bei Mädchen oft nur einige Jahre .
Die sind zum Heiraten usw. da.
Da fehlt überhaupt der Gesellschaftliche Konsens über Schulpflicht.
Da fehlt oft das Geld für Schule!
Könnten Sie bitte "usw" näher erläutern?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Julian hat geschrieben:(16 Jul 2019, 18:11)

Es gibt durchaus empirische Untersuchungen, auf die ich meine Aussagen gründe.


https://www.ifo.de/DocDL/dicereport411-forum5.pdf

Aus dem Bericht geht hervor, dass der Anteil der unqualifizierten Einwanderer beispielsweise in Deutschland 65,9% betrug, in Australien dagegen 35,3%, und in Kanada sogar nur 29,6% (siehe Link, dort Tabelle 1).

Das sind Zahlen aus dem Jahr 2000, aber daran hat sich wenig geändert. 2015 wurde das in der WELT geschrieben:

https://www.welt.de/print/die_welt/poli ... ernen.html

Dies setzt sich auch in nachfolgenden Generationen fort:

https://www.welt.de/politik/deutschland ... chwer.html

Von daher wundert es mich nicht, dass Sie aus der Ferne gar nicht beurteilen können, was in Deutschland passiert. Die Einwanderer unterscheiden sich sehr stark von den Einwanderern nach Australien oder Kanada. Sie sind deutlich weniger gebildet und geben dies auch an nachfolgende Generationen weiter.

Auch meine Aussage, dass diese weniger gebildeten Einwanderer dennoch nicht unbedingt manuell arbeiten wollen, lässt sich belegen.


https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ystem.html
Deine Untersuchungen unterliegen einem Denkfehler und das du diesen nicht erkennst ist kein Wunder.

Erstens sind Deutschland und andere westeuropaeische Laender keine traditionellen Einwandererlaender im Gegensatz zu Australien, Kanada und den USA. Zweitens sind der Hauptanteil der Einwanderer nach Australien, Kanada und den USA Leute wie zum Beispiel ich, die wegen life style und nicht wirtschaftlicher Not oder politischer Verfolgung eingewandert sind und um dies zu tun muss der Einwanderer sehr viele Kriterien erfuellen.

Aber auch diejenigen, die als Fluechtlinge hierherkamen zB Vietnamesen, Lebanesen, Chinesen findet man seit der 2 Generation (die hier geborenen Kinder) in Berufen wie Aerzte, Rechtsanwaelte, Ingenieure, Lehrer usw usw. Kinder asiatischer Herkunft haben ueberdurchschnittlich bessere Abiturabschluesse als Kinder australisch/europaeischer Herkunft. Du liegst also falsch, genauso wie mit der Bemerkung das Einwanderer faul sind! Die Fluechtlinge bei uns aus Sued Sudan sind nicht faul und nehmen jede Arbeit an, den sie sind von zu Hause her gewoehnt, das wer nicht arbeitet auch nichts zu Essen hat.

Mich wundert es nicht das bei ihnen eine gewisse Xenophobie bei der Meinungsbildung mitspielt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(16 Jul 2019, 21:10)

Könnten Sie bitte "usw" näher erläutern?

Heiraten, Kinder kriegen, Haushalt , Feld bearbeiten ect.Und dem Manne Untertänigst dienen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(16 Jul 2019, 17:02)
Interessanter Presseclub (+ Nachgefragt als Podcast) zum Thema: Seenotrettung und Schlepperbanden – wie soll eine europäische Flüchtlingspolitik aussehen?
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge ... k-100.html
Fazit:
Die Einstellung der Seenotrettungsmission Sophia hat den Focus auf die privaten Seenotretter verschoben.
Frankreich, Spanien und Kroatien könnten Häfen als Ausschiffungsplattformen innerhalb der EU zur Verfügung stellen, um Italien zu entlasten.
Die libysche Küstenwache bringt etwa die Hälfte der Mittelmeer-Flüchtlinge zurück nach Libyen in Flüchtlingslager, in denen viele Menschenrechtsverletzungen stattfinden.
Pragmatische Lösungen von willigen EU-Ländern sind sinnvoller, als nichtwillige EU-Länder durch Strafen zur Kooperation zu zwingen.
Orbiter1 hat geschrieben:(16 Jul 2019, 17:38)
Kann mal bitte jemand erklären wieso Italien entlastet werden muß? Dort kommen 2019 mit Abstand am wenigsten Migranten über die bekannten Mittelmeerrouten an. Und die hatten 2018 als einer der großen EU-Staaten keine 50.000 Asylbewerber, Frankreich hatte mehr als doppelt soviel, Deutschland hatte mehr als 3 mal soviel. Selbst das kleine Griechenland hatte 30% mehr Asylbewerber als italien. Das Rumgejammere aus Italien ist vollkommen unbegründet.
Die Seenotrettungsaktion Sophia wurde von Italien koordiniert. Soll eine Neuauflage etwa ohne Italien stattfinden. Etwas mehr Pragmatismus würde in der Angelegenheit nicht schaden.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(17 Jul 2019, 06:03)

Heiraten, Kinder kriegen, Haushalt , Feld bearbeiten ect.Und dem Manne Untertänigst dienen.
Ja, das gefällt mir. Sollte man hier auch einführen. :D Nein, nein, eine kluge Lebenskameradin ist mir lieber.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

Wähler hat geschrieben:(17 Jul 2019, 06:16)

Die Seenotrettungsaktion Sophia wurde von Italien koordiniert. Soll eine Neuauflage etwa ohne Italien stattfinden. Etwas mehr Pragmatismus würde in der Angelegenheit nicht schaden.
Es wird keine Neuauflage von Sophia geben. Das war am Ende fast ausschließlich eine Seenotrettungs- und keine Schlepperbekämpfungsaktion. Italien lehnt so etwas ab und auch die EU insgesamt denkt nicht im Traum daran die Seenotrettung wieder staatlich zu organisieren. Es bleibt bei der Aussage dass Italien im Vergleich zu den anderen Mittelmeerflüchtlingsrouten und den anderen großen EU-Staaten weitaus weniger vom Migrantenstrom belastet wird. Die Rumjammerei von Salvini entbehrt jeder Grundlage.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Salvini möchte Italien davor bewahren, wieder zum Transitland zu werden. Für diese Anstrengungen haben die Lampeduser mehrheitlich seine Partei bei der Europawahl belohnt.

Noch immer hocken in Italien 90000 in irgendwelchen Erstaufnahme- und Folgeeinrichtungen. Hunderttausende sind illegal im Land und machen das Land unsicher und sind häufig in mafiaähnlichen Banden organisiert.

Italien plant übrigens gerade einen Zensus der Sinti und Roma im Lande. Wir dürfen gespannt sein, was dabei rauskommt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Mendoza hat geschrieben:(15 Jul 2019, 12:18)

Ich kann das auch 100x machen. Kommt immer wieder das gleiche Ergebnis bei raus.
Das wirft nun kein gutes Licht auf dich.
Also nur mal kurz.In Südkorea, ich denke du meinst dieses Land und nicht Nordkorea, hat die USA wie auch in Lapan und in Eurpa nach den Kriegen investiert. Sie waren somit die nutznießer des kalten Krieges.
Libera z.B. hat so ein Investitionsschub weder von der USA noch von sonst jemanden bekommen, wenn du etwas anderes weisst , nur her damit. Für die USA war Liberia nur eine ehemalige Sklavenkolonie und somit uninteressant.
Klar gehörte dazu auch, daß man Wirtschafts und Bildungspolitisch die richtigen Weichen stellte.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Ger9374 »

Senexx hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:34)

Salvini möchte Italien davor bewahren, wieder zum Transitland zu werden. Für diese Anstrengungen haben die Lampeduser mehrheitlich seine Partei bei der Europawahl belohnt.

Noch immer hocken in Italien 90000 in irgendwelchen Erstaufnahme- und Folgeeinrichtungen. Hunderttausende sind illegal im Land und machen das Land unsicher und sind häufig in mafiaähnlichen Banden organisiert.

Italien plant übrigens gerade einen Zensus der Sinti und Roma im Lande. Wir dürfen gespannt sein, was dabei rauskommt.


Erwartest du Probleme , Volkzählung ist doch normal .
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(17 Jul 2019, 06:16)
Die Seenotrettungsaktion Sophia wurde von Italien koordiniert. Soll eine Neuauflage etwa ohne Italien stattfinden. Etwas mehr Pragmatismus würde in der Angelegenheit nicht schaden.
Orbiter1 hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:27)
Es wird keine Neuauflage von Sophia geben. Das war am Ende fast ausschließlich eine Seenotrettungs- und keine Schlepperbekämpfungsaktion. Italien lehnt so etwas ab und auch die EU insgesamt denkt nicht im Traum daran die Seenotrettung wieder staatlich zu organisieren. Es bleibt bei der Aussage dass Italien im Vergleich zu den anderen Mittelmeerflüchtlingsrouten und den anderen großen EU-Staaten weitaus weniger vom Migrantenstrom belastet wird. Die Rumjammerei von Salvini entbehrt jeder Grundlage.
Auf dem EU-Gipfel im Juli letzten Jahres wurden Ausschiffungsplattformen außerhalb und innerhalb der EU für Mittelmeer-Flüchtlinge beschlossen. Politisches Nicht-Handeln nutzt nur den EU-Gegnern. Reine Erbsenzählerei hilft auf Dauer keinem EU-Mitglied, der eigenen Bevölkerung gegenüber einen sinnvolle Flüchtlingspolitik zu begründen. Völlige Abschottung ist unrealistisch, so dass es früher oder später auf asymmetrische Kontingente zumindestens für willige EU-Mitgliedsstaaten hinauslaufen wird.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

Ger9374 hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:46)

Erwartest du Probleme , Volkzählung ist doch normal .
Ich meinte, welche Zahlen und Erkenntnisse.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(17 Jul 2019, 01:30)

Deine Untersuchungen unterliegen einem Denkfehler und das du diesen nicht erkennst ist kein Wunder.

Erstens sind Deutschland und andere westeuropaeische Laender keine traditionellen Einwandererlaender im Gegensatz zu Australien, Kanada und den USA. Zweitens sind der Hauptanteil der Einwanderer nach Australien, Kanada und den USA Leute wie zum Beispiel ich, die wegen life style und nicht wirtschaftlicher Not oder politischer Verfolgung eingewandert sind und um dies zu tun muss der Einwanderer sehr viele Kriterien erfuellen.

Aber auch diejenigen, die als Fluechtlinge hierherkamen zB Vietnamesen, Lebanesen, Chinesen findet man seit der 2 Generation (die hier geborenen Kinder) in Berufen wie Aerzte, Rechtsanwaelte, Ingenieure, Lehrer usw usw. Kinder asiatischer Herkunft haben ueberdurchschnittlich bessere Abiturabschluesse als Kinder australisch/europaeischer Herkunft. Du liegst also falsch, genauso wie mit der Bemerkung das Einwanderer faul sind! Die Fluechtlinge bei uns aus Sued Sudan sind nicht faul und nehmen jede Arbeit an, den sie sind von zu Hause her gewoehnt, das wer nicht arbeitet auch nichts zu Essen hat.

Mich wundert es nicht das bei ihnen eine gewisse Xenophobie bei der Meinungsbildung mitspielt.
So sehr wir bei der mom. australischen Migrationspolitik auseinanderliegen, für diese Meinung bekommst du von mir ein :thumbup:
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Nightrain »

Senexx hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:34)
Noch immer hocken in Italien 90000 in irgendwelchen Erstaufnahme- und Folgeeinrichtungen.
Finde ich unverständlich. Ein Flixbus Ticket Rom - München gibt es günstig für ca. 30€...
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Wähler hat geschrieben:(17 Jul 2019, 06:16)

Die Seenotrettungsaktion Sophia wurde von Italien koordiniert. Soll eine Neuauflage etwa ohne Italien stattfinden. Etwas mehr Pragmatismus würde in der Angelegenheit nicht schaden.
Ja sowas wäre schön, nur muss dann so ein Politiker wie z.B. Salvini seine Öffentlich zur schau gestellte Hasskappe abnehmen, sonst funktioniert m.M. sowas nicht.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Ger9374

Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Ger9374 »

Nightrain hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:59)

Finde ich unverständlich. Ein Flixbus Ticket Rom - München gibt es günstig für ca. 30€...

Vielleicht kommen die aus Gewohnheit zu Fuss! Dann dauert das noch;-))
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:34)

Salvini möchte Italien davor bewahren, wieder zum Transitland zu werden. Für diese Anstrengungen haben die Lampeduser mehrheitlich seine Partei bei der Europawahl belohnt.

Noch immer hocken in Italien 90000 in irgendwelchen Erstaufnahme- und Folgeeinrichtungen. Hunderttausende sind illegal im Land und machen das Land unsicher und sind häufig in mafiaähnlichen Banden organisiert.
Da offenbart sich das Scheitern der italienischen Integrationspolitik und das Komplettversagen beim Thema Abschiebung. Mehr als auf die NGOs eindreschen die in diesem Jahr in Summe 300 Migranten nach Italien gebracht haben bringt Salvini nicht zustande. Salvini ist Europas größter Versager, aber zumindest kann er gut davon ablenken.
Italien plant übrigens gerade einen Zensus der Sinti und Roma im Lande. Wir dürfen gespannt sein, was dabei rauskommt.
Was soll daran spannend sein, egal was bei der Zählung rauskommt auf die Sinti und Roma wird Salvini eindreschen und versuchen sie aus dem Land zu ekeln.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Mendoza »

relativ hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:41)

Das wirft nun kein gutes Licht auf dich.
Also nur mal kurz.In Südkorea, ich denke du meinst dieses Land und nicht Nordkorea, hat die USA wie auch in Lapan und in Eurpa nach den Kriegen investiert. Sie waren somit die nutznießer des kalten Krieges.
Libera z.B. hat so ein Investitionsschub weder von der USA noch von sonst jemanden bekommen, wenn du etwas anderes weisst , nur her damit. Für die USA war Liberia nur eine ehemalige Sklavenkolonie und somit uninteressant.
Klar gehörte dazu auch, daß man Wirtschafts und Bildungspolitisch die richtigen Weichen stellte.
Südkorea war bis in die 60er auf dem gleichen niedrigem Niveau wie Nordkorea und hat sich erst spät berappelt. Der Erfolg kam auch weil viele im Ausland arbeiten waren und die Erfahrungen mit nach Hause genommen haben. Und was Liberia betrifft: Warum schaffen es Regierungen und Bürger eines Landes in 172 (!) Jahren Unabhängigkeit etwas selber auf die Beine zu stellen? Wenn ehem. Kolonien so langfristig und tiefgreifend gehindert werden sich zu entwickeln, dann müssten die USA auch total unterentwickelt sein, denn die waren vorher selber britische Kolonie(en). Katastrophale Korruption, egoistisches Clandenken und fehlende Eigeninitiative bei gleichzeitig rasantem Bevölkerungswachstum hindern Afrika daran aus der Dauerkrise zu kommen! Die negativen Folgen der Kolonialzeit sind doch nach zig Jahren unbedeutend und nur eine faule Ausrede für die eigene Unfähigkeit. Ich sehe kein bisschen ein, dass wir hier unzählige Menschen aufnehmen und versorgen sollen. Wenn ihr das machen wollt, dann macht das privat und auf eigene Kosten! Diese Rumheulerei und Selbstkasteiung gemäß dem Motto: "Wir haben vor '45 so schlimme Verbrechen begangen und müssen jetzt alles opfern um die Welt zu retten" geht mir auf den Keks und mach ich nicht mit. Wenn ihr euch denn Schuh anzieht - euer Problem.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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