Elektro Tretroller

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Ein Terraner
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Ein Terraner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Jul 2019, 11:11)

Natürlich ist es oft auch eine Art Spleen. Eine Abneigung gegen die Ameisenhaftigjkeit menschlichen Tuns. Dass alle machen, was alle machen. Das gibts von den Kynikern im alten Griechenland bis zu Schopenhauer und Nietzsche. Und diese Abneigung kann man zum Beispiel so beschreiben: "Da ist jemand so töricht, zu glauben, dass er den technischen Fortschritt aufhalten kann".

Nichts steht aus meiner Sicht für "Ameisenhaftigkeit" so sehr wie "Autofahren". Auch im eigentlichen, physischen Sinne. In einem öffentlichen Verkehrsmittel kannst Du aufstehen und den Waggon wechseln oder einfach aussteigen und zu Fuß weitergehen. Du bist und bleibst ein freier Mensch. Nicht gekettet an ein Hilfsmittel. Die Frage ist, ob Du "Freiheit" eher darin siehst, zu einer gegebenen Zeit irgendwo zu sein oder eher darin, dein eigenes Ding zu machen.

Der Hype um neue technische Spielzeuge ist eher eine Ameisenhaftigkeit auf der Ebene von Konsumgewohnheiten.

So ein E-Tretroller steht wohl irgendwo dazwischen. Physikalisch verleiht er natürlich sehr wohl so etwas wie Autonomie und Selbstbestimmtheit.

Was das ganze Ökologische anbetrifft. Da unterschätzen wir wohl, mich eingeschlossen, häufig die Komplexität der Auswirkungen. Da sind sehr umfangreiche Rechnungen mit allen möglichen Nebenwirkungen anzustellen.
Mal eine kurze Zwischenfrage, wie stellst du dir die Stadt der Zukunft vor?
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Jul 2019, 12:06)

Mal eine kurze Zwischenfrage, wie stellst du dir die Stadt der Zukunft vor?
Die Stadt der Zukunft nach meinem Geschmack? Weitgehend autoungerecht jedenfalls und - was Verkehr anbelangt - weitgehend auf öffentlichen Nahverkehr basierend.

Die wahrscheinlich reale Stadt der Zukunft? Zunehmend unlebbar.

Was das Phänomen E-Scooter anbelangt. Irgendwo weiter oben hat jemand sinngemäß geschrieben, er könne das ja mal ausprobieren, und wenns nicht gefällt, kann er das Teil immer noch in die Weser schmeißen. Irgendein Juicer wird es schon herausfischen. Und irgendwann wird man irgendwo in Afrika die noch verwertbaren Bestandteile herausschrauben. So nüchtern muss man das vielleicht sehen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 09:29)

Die Stadt der Zukunft nach meinem Geschmack? Weitgehend autoungerecht jedenfalls und - was Verkehr anbelangt - weitgehend auf öffentlichen Nahverkehr basierend.

Die wahrscheinlich reale Stadt der Zukunft? Zunehmend unlebbar.

Was das Phänomen E-Scooter anbelangt. Irgendwo weiter oben hat jemand sinngemäß geschrieben, er könne das ja mal ausprobieren, und wenns nicht gefällt, kann er das Teil immer noch in die Weser schmeißen. Irgendein Juicer wird es schon herausfischen. Und irgendwann wird man irgendwo in Afrika die noch verwertbaren Bestandteile herausschrauben. So nüchtern muss man das vielleicht sehen.
Aber ein "langsames" Hooverbord ...wo man Tasche//Koffer//Einkauf mit abstellen kann - sollte denkbar sein... nicht rasend schnell, da ohne HAltegriff - aber der "Rollweg" am Flughafen funktioniert auch so.... Wenn dann alle Bords...auf dem Bordstein gleich schnell sind... geht es nur noch ums abbiegen und anhalten.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

Man sollte sich darüber im Klaren sein, was heute, 2019 "Rückwärtsgewandtheit" bedeutet. Blick zurück auf die 50er bis 70er: Eine deutsche Biedermeier-Nachkriegsgesellschaft, die folgende Ideale hat: Fressen, Einfamilienhaus, großes Auto, viel Zeugs. Ist eine Idee wie etwa "nur 300 Dinge besitzen" rückwärtsgewandt? Ist die Angewohnheit, alle 3 Jahre das eine Technikspielzeug durch das Spielzeug der nächsten Generation auszutauschen mit solchen Ideen vereinbar? Verschiebt sich mit der Sharing-Idee diese viel-zeugs-Ideologie nicht nur vom Individuum auf irgendwelche Gemeinschaften?
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(11 Jul 2019, 09:35)

Aber ein "langsames" Hooverbord ...wo man Tasche//Koffer//Einkauf mit abstellen kann - sollte denkbar sein... nicht rasend schnell, da ohne HAltegriff - aber der "Rollweg" am Flughafen funktioniert auch so.... Wenn dann alle Bords...auf dem Bordstein gleich schnell sind... geht es nur noch ums abbiegen und anhalten.
Hoverboard. Die Grenze lässt sich klar und eindeutig ziehen: Motorisierter Individualverkehr. Motorisiert und Individual. Beides. Und unabhängig von Größe und Gewicht.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 09:53)

Hoverboard. Die Grenze lässt sich klar und eindeutig ziehen: Motorisierter Individualverkehr. Motorisiert und Individual. Beides. Und unabhängig von Größe und Gewicht.
Ich mein schon eins mit Motor. Stadteinheitlich . Gleich schnell... unabhängig von Größe und Gewicht des Reisenden.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(11 Jul 2019, 09:57)

Ich mein schon eins mit Motor. Stadteinheitlich . Gleich schnell... unabhängig von Größe und Gewicht des Reisenden.
Allein "Motor" bzw. das "E-" davor garantiert, dass es eine schnelle Generationenabfolge gibt. Das Modell aus dem Jahr n ist im Jahr n+1 Zeug von gestern. Das ist der Unterschied oder einer der Unterschiede zu nicht E-Tretrollern oder konventionellen Fahrrädern. Es landet alles auf dem Müll (oder in der Spree).
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 09:45)

Man sollte sich darüber im Klaren sein, was heute, 2019 "Rückwärtsgewandtheit" bedeutet. Blick zurück auf die 50er bis 70er: Eine deutsche Biedermeier-Nachkriegsgesellschaft, die folgende Ideale hat: Fressen, Einfamilienhaus, großes Auto, viel Zeugs. Ist eine Idee wie etwa "nur 300 Dinge besitzen" rückwärtsgewandt? Ist die Angewohnheit, alle 3 Jahre das eine Technikspielzeug durch das Spielzeug der nächsten Generation auszutauschen mit solchen Ideen vereinbar? Verschiebt sich mit der Sharing-Idee diese viel-zeugs-Ideologie nicht nur vom Individuum auf irgendwelche Gemeinschaften?
Nur 300 Dinge besitzen? Finde ich spannend. Wird aber sicher nicht zukunftsfähig sein, wie es so schön heißt. Weil es zu wenige mitmachen würden. Ich finde auch nichts Schlimmes daran, dass jeder auch ein paar Dinge besitzt, die in seinen Augen purer Luxus und eigentlich nicht dringend nötig sind. Gerade, wenn man aus sehr ärmlichen Verhältnissen stammt, neigt man dazu, später etwas aufzuholen diesbezüglich. Menschlich ist das total verständlich. Wie gesagt, ein paar solche "Luxus"-Dinge (je nachdem, was jeder darunter versteht) sind in meinen Augen völlig normal. Sie machen das Leben rund. Dagegen würde ich kritikloses Raffen und sinnloses Konsumieren über das normale Maß hinaus als Umwelt schädigend und Horizont verengend bezeichnen. Besitzen um des Besitzes willen. Kaufen, kaufen, kaufen. Immer das Neueste, das Beste, das Teuerste. Nur noch den Konsum im Kopf haben und sich um das Wohlergehen der Mitmenschen nicht scheren. Nicht mehr kommunizieren, nicht mehr lesen, nicht mehr ins Theater und ins Kino gehen, sich nicht mehr mit Freunden treffen, nur noch Gegenstände kaufen, nur noch an Gegenstände denken. Sich mit Dingen völlig zudecken. Als Ventil für fehlende Interessen, fehlende Neugier auf Menschen. Das ist das Pathologische dabei (ohne, dass ich jetzt die spezielle Kaufsucht meine, das ist noch einmal etwas anderes). Mal ganz davon abgesehen, dass das auch wieder ne typisch europäische Mittel- und Wohlstands-Diskussion ist. Von solchen "Sorgen" können Menschen anderer Regionen der Welt nur träumen...

Nur nebenbei: Die Minimalismus-Idee hat auch ihre Grenzen. Da wird vieles zur Marotte, zum Spleen. Weil es viele gerade tun, will man es halt auch tun. Nachdem ich den taz-Text las, habe ich gleich weniger Lust, das auszuprobieren :D
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von firlefanz11 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 09:29)

Die Stadt der Zukunft nach meinem Geschmack? ... weitgehend auf öffentlichen Nahverkehr basierend.
Wenn wirklich JEDER mit Öffis führe ginge NICHTS mehr! Vööiger Kollaps! Siehe U-Bahn in Berlin wenn mal 3 cm Schnee gefallen sind... :rolleyes:
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(11 Jul 2019, 12:23)

Nur 300 Dinge besitzen? Finde ich spannend. Wird aber sicher nicht zukunftsfähig sein, wie es so schön heißt. Weil es zu wenige mitmachen würden. Ich finde auch nichts Schlimmes daran, dass jeder auch ein paar Dinge besitzt, die in seinen Augen purer Luxus und eigentlich nicht dringend nötig sind. Gerade, wenn man aus sehr ärmlichen Verhältnissen stammt, neigt man dazu, später etwas aufzuholen diesbezüglich. Menschlich ist das total verständlich. Wie gesagt, ein paar solche "Luxus"-Dinge (je nachdem, was jeder darunter versteht) sind in meinen Augen völlig normal. Sie machen das Leben rund. Dagegen würde ich kritikloses Raffen und sinnloses Konsumieren über das normale Maß hinaus als Umwelt schädigend und Horizont verengend bezeichnen. Besitzen um des Besitzes willen. Kaufen, kaufen, kaufen. Immer das Neueste, das Beste, das Teuerste. Nur noch den Konsum im Kopf haben und sich um das Wohlergehen der Mitmenschen nicht scheren. Nicht mehr kommunizieren, nicht mehr lesen, nicht mehr ins Theater und ins Kino gehen, sich nicht mehr mit Freunden treffen, nur noch Gegenstände kaufen, nur noch an Gegenstände denken. Sich mit Dingen völlig zudecken. Als Ventil für fehlende Interessen, fehlende Neugier auf Menschen. Das ist das Pathologische dabei (ohne, dass ich jetzt die spezielle Kaufsucht meine, das ist noch einmal etwas anderes). Mal ganz davon abgesehen, dass das auch wieder ne typisch europäische Mittel- und Wohlstands-Diskussion ist. Von solchen "Sorgen" können Menschen anderer Regionen der Welt nur träumen...

Nur nebenbei: Die Minimalismus-Idee hat auch ihre Grenzen. Da wird vieles zur Marotte, zum Spleen. Weil es viele gerade tun, will man es halt auch tun. Nachdem ich den taz-Text las, habe ich gleich weniger Lust, das auszuprobieren :D
Natürlich ist dieses 300-Dinge-Ding ein Extrembeispiel. Und ich selbst bin Lichtjahre von einem solchen Zustand entfernt. Ich finds aber trotzdem bewundernswert.

Der Punkt zum Thema ist, dass in immer kürzeren Generationenzyklen irgendwelche Gadgets auf den Markt geworfen werden. Zusammen mit den rosa Brillen, die das dann als schöne neue Welt erscheinen lassen.

Eine Mindestvoraussetzung, damit ich das nicht als Schnickschnack ansehe, wäre irgendeine Form von Langlebigkeit. Es ist aber so: Sobald dort Digitaltechnik oder Antriebstechnik verbaut ist, hat es sich mit der Langlebigkeit. Nicht aus technischen Gründen sondern weil Version x.y bereits bei Auslieferung veraltet ist. Weil das Bewerben und Verkaufen von Konsumtechnik nach diesem Grundmodell verläuft. Du musst die neue Version haben! Zur Not wechselt man die Steckernormen und dann kannst du nicht mehr aufladen. Will man nicht vollständig aus der Gesellschaft aussteigen, bleibt nur der konsequente Rückzug auf irgendeine konventionelle Technik, die zumindest in Teilbereichen aus diesen Teufels-Zyklen raus ist. Und das ist im Bereich der individuellen Fortbewegung im Nahbereich nun mal das konventionelle Fahrrad.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

firlefanz11 hat geschrieben:(11 Jul 2019, 15:11)

Wenn wirklich JEDER mit Öffis führe ginge NICHTS mehr! Vööiger Kollaps! Siehe U-Bahn in Berlin wenn mal 3 cm Schnee gefallen sind... :rolleyes:
Ich wurde nicht nach der Stadt gefragt, in der ich gegenwärtig lebe sondern nach der, die ich mir für eine gute Zukunft vorstelle.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 15:49)

Natürlich ist dieses 300-Dinge-Ding ein Extrembeispiel. Und ich selbst bin Lichtjahre von einem solchen Zustand entfernt. Ich finds aber trotzdem bewundernswert.

Der Punkt zum Thema ist, dass in immer kürzeren Generationenzyklen irgendwelche Gadgets auf den Markt geworfen werden. Zusammen mit den rosa Brillen, die das dann als schöne neue Welt erscheinen lassen.

Eine Mindestvoraussetzung, damit ich das nicht als Schnickschnack ansehe, wäre irgendeine Form von Langlebigkeit. Es ist aber so: Sobald dort Digitaltechnik oder Antriebstechnik verbaut ist, hat es sich mit der Langlebigkeit. Nicht aus technischen Gründen sondern weil Version x.y bereits bei Auslieferung veraltet ist. Weil das Bewerben und Verkaufen von Konsumtechnik nach diesem Grundmodell verläuft. Du musst die neue Version haben! Zur Not wechselt man die Steckernormen und dann kannst du nicht mehr aufladen. Will man nicht vollständig aus der Gesellschaft aussteigen, bleibt nur der konsequente Rückzug auf irgendeine konventionelle Technik, die zumindest in Teilbereichen aus diesen Teufels-Zyklen raus ist. Und das ist im Bereich der individuellen Fortbewegung im Nahbereich nun mal das konventionelle Fahrrad.
Ja. Aber das ist nun mal Kapitalismus live. So funktioniert er. Man soll sich nach Möglichkeit alle drei Jahre ein neues Auto kaufen, wünschen sich die Produzenten. Was ja Schwachsinn ist. Oder siehe das Kapitel der "geplanten Obsoleszenz". Langlebigkeit von Konsumgütern gabs schon mal. Man hatte zwar wenige davon und keine große Auswahl und sie waren meistens relativ teuer, aber sie leben noch heute.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von firlefanz11 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 15:51)

Ich wurde nicht nach der Stadt gefragt, in der ich gegenwärtig lebe sondern nach der, die ich mir für eine gute Zukunft vorstelle.
Das würde auch in Deinem Utopia nicht anders laufen...
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

firlefanz11 hat geschrieben:(11 Jul 2019, 16:20)

Das würde auch in Deinem Utopia nicht anders laufen...
Na, dann stellen wir uns doch mal vor, dass jeder, wirklich jeder in der Stadt mit dem Auto fährt.

Apropos Zukunftsvorstellungen. Angeblich hat man in den 50er bis 70er Jahren für die Straßenbauplanung der Stadt Hannover, die viele (ich auch) als typisch "autogerecht" empfinden, die Radfahrer gemeinsam mit den Autofahrern zusammengezählt. Nach dem Motto: Das Fahrrad ist eine nachkriegsbedingte Notübergangslösung und früher oder später, bei steigenden Einkünften, werden die Radfahrer ohnehin aufs Auto wechseln. So ändern sich die Zukunftsvisionen.

Ab einer bestimmten Größe und DIchte gibt es schon rein theoretisch eigentlich kaum eine andere Möglichkeit als weitestgehend nur Öffentliche plus Fußgänger plus vielleicht noch Roller. Selbst Fahrrad wird irgendwann problematisch.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von firlefanz11 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 16:28)

Na, dann stellen wir uns doch mal vor, dass jeder, wirklich jeder in der Stadt mit dem Auto fährt.

Apropos Zukunftsvorstellungen. Angeblich hat man in den 50er bis 70er Jahren für die Straßenbauplanung der Stadt Hannover, die viele (ich auch) als typisch "autogerecht" empfinden, die Radfahrer gemeinsam mit den Autofahrern zusammengezählt. Nach dem Motto: Das Fahrrad ist eine nachkriegsbedingte Notübergangslösung und früher oder später, bei steigenden Einkünften, werden die Radfahrer ohnehin aufs Auto wechseln. So ändern sich die Zukunftsvisionen.
Du lamentierst an meinem Argument dass der ÖVNP kollabierte, sollte JEDER damit fahren vorbei... :rolleyes:
Ab einer bestimmten Größe und DIchte gibt es schon rein theoretisch eigentlich kaum eine andere Möglichkeit als weitestgehend nur Öffentliche plus Fußgänger plus vielleicht noch Roller. Selbst Fahrrad wird irgendwann problematisch.
FALSCH! Wie am Beispiel Berlin belegt gilt: Ab einer bestimmten Größe und DIchte gibt es schon rein PRAKTISCH keine andere Möglichkeit als neben Öffentlichen den Individualverkehr zubetreiben... Schau Dir Bilder aus dem tokioter ÖPNV an... DA wird einem ganz anders...!
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von frems »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Jul 2019, 10:29)

Du lamentierst an meinem Argument dass der ÖVNP kollabierte, sollte JEDER damit fahren vorbei... :rolleyes:
Öffentliche Verkehrnahpersonen?
Schau Dir Bilder aus dem tokioter ÖPNV an... DA wird einem ganz anders...!
Im Raum Tokio leben einerseits zehnmal so viele Menschen, andererseits sollte man sich nicht nur Bildchen im Internet anschauen, sondern selbst man in die Stadt reisen. Dann stellt man fest, dass es nur sehr wenige Stationen gibt, wo gequetscht wird. Aber das sind eben die Bilder, die sich Leute merken. Ein normal voller Bahnsteig ist unspektakulär. Aber in Tokio die Regel. Aber dass alte, weiße Männer gerne aus Einzelfällen bei Bedarf, wenn es ins Weltbild passt, die Regel machen, ist kein neues Phänomen.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von jack000 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 15:51)

Ich wurde nicht nach der Stadt gefragt, in der ich gegenwärtig lebe sondern nach der, die ich mir für eine gute Zukunft vorstelle.
Genau da aber liegt der Knackpunkt. Es ist mit dem derzeitigen ÖPNV nicht möglich einen signifikanten Umstieg auf diesen zu ermöglichen, da definitiv die Kapazitäten fehlen!

Es ist nicht so, dass die Autofahrer im Stau stehen während leere Bahnen an denen vorbei fahren. In meinem Beispiel nutze ich nach Stuttgart i.d.R. die P&R-Möglichkeit, die funktioniert gut, ist aber sehr teuer. Ebenso aber auch dicht, weil die Kapazitäten belegt sind (Unter der Woche sowieso, am WE aber auch teilweise)
=> Zur Arbeit zu fahren würde meine Wegzeit (1 Fahrt) aber mehr als verdreifachen und ca. bei 01:45h liegen und das ist so nicht zumutbar!

Wie ich es richtig sehe, wohnst du ja in Berlin. In Stuttgart ist das Thema "Unpünktlichkeit" und "Ausfälle" bei der S-Bahn ein ähnliches Thema wie in Stuttgart, daher muss das auch erstmal angegangen werden (Wobei die Ursachen unterschiedlich sein werden)

Ebenso beobachte ich z.B. seit ca. 8 Jahren die Reaktivierungsbemühungen der Bahnstrecke Calw-Renningen (Weil der Stadt). Es ist unglaublich, welche Hürden einem solchen Projekt in den Weg gelegt werden und wenn die Rahmenbedingungen so bleiben, ist es chancenlos das zeitnah der ÖPNV attraktiv als Alternative ausgebaut werden kann. Da geht es um:
- Da hängen Landkreis, Land, Stadt und Bund mit drin
- Dann kommen die Anwohner der Strecke "Ich kann ja nicht mehr auf meinen Balkon grillen wenn da in 40-50m Entfernung eine Diesellok vorbeifährt
- Dann kommen die Umweltschützer, die sich sorgen um die geschützten Fledermäuse die in den Tunneln wohnen und Vorschläge machen wie: "Tempo 30 und Busersatzverkehr" in bestimmten Monaten (Obwohl die Fledermäuse schon in dem Tunnel gewohnt hatten als da noch Dampfloks durchgefahren sind)
- etc, etc...

=> Also müssen erstmal die Rahmenbedingungen und die Kapazitäten geschaffen werden, dann kann man über einen Umstieg diskutieren. Ein "Die, die jetzt mit dem Auto fahren sollen doch einfach auf den ÖPNV umsteigen", kann unter den aktuellen Bedingungen m.E. in keiner Stadt Deutschlands funktionieren!
=> Daher müssen die Wünsche erstmal zu Ende gedacht werden!
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von John Galt »

Was hindert einen eigentlich daran, die Mietroller einfach mit nach Hause zu nehmen und die Teile zu "hacken"?

GPS, Wegfahrelektronik in den Mülleimer zu schmeißen oder was für Sicherheitsgeschichten haben die Dinger?
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von X3Q »

John Galt hat geschrieben:(14 Jul 2019, 12:23)

Was hindert einen eigentlich daran, die Mietroller einfach mit nach Hause zu nehmen und die Teile zu "hacken"?

GPS, Wegfahrelektronik in den Mülleimer zu schmeißen oder was für Sicherheitsgeschichten haben die Dinger?
Im einfachsten Fall immer noch der Anstand ... musst du dann hat im Duden nachschlagen.

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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Misterfritz »

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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Ein Terraner »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Jul 2019, 15:15)

Tödlicher Unfall mit E-Scooter
https://www.spiegel.de/panorama/leute/e ... 77259.html
Die Moderatorin Emily Hartridge ist mit einem E-Scooter in einen Lkw gefahren
Na klar, anders herum wäre das ja auch nie denkbar. :rolleyes:
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

jack000 hat geschrieben:(12 Jul 2019, 20:46)
=> Also müssen erstmal die Rahmenbedingungen und die Kapazitäten geschaffen werden, dann kann man über einen Umstieg diskutieren. Ein "Die, die jetzt mit dem Auto fahren sollen doch einfach auf den ÖPNV umsteigen", kann unter den aktuellen Bedingungen m.E. in keiner Stadt Deutschlands funktionieren!
=> Daher müssen die Wünsche erstmal zu Ende gedacht werden!
Nein. Natürlich nicht. Aber wie schon geschrieben: Ich wurde nicht nach den aktuellen Bedingungen gefragt sondern nach einer Wunschstadt von morgen.

Würde man den Fokus vom motorisierten Individualverkehr auf öffentlichen Nah- und Fernverkehr legen ... es wäre sooviel möglich. Der in irgendeiner Art und Weise schienengeführte Verkehr ist ideal für alle denkbaren IT-Anwendungen einschließlich schwacher KI und einschleßlich fahrerlosem Fahren geeignet. Schon seit langem werden Weichen und Signale nicht mehr handbetätigt. Er muss nur wieder voll und dicht in die Fläche, auch außerhalb von Metropolen gehen. Es kommt mir einfach widersinnig vor, was da momentan alles an IT-isierung in den motorisierten Individualverkehr gesteckt wird, wo doch der Schienenverkehr schon jetzt und sowohl konventionell wie auch neu umfassend IT-isisert werden könnte. Aber auch in jeder anderen Hinsicht. Ich stelle mir bequeme große Waggons mit vermietbaren Computerarbeitsplätzen oder Wagen mit Konfrenzräumen und dergleichen vor. Warum will man unter allen Umständen am Einzwingen in eine Blechkiste festhalten?

Die "Luft" scheint auch eher eine Scheinalternative zu sein. Ich stehe noch unter dem Eindruck einer Kurzflugreise von Berlin nach Wien und zurück an einem WE, wo in mehreren Teilen Europas die Schulferien beginnen. Der Aufwand ist zu hoch. Einfach in den Zug einsteigen, und selbst wenn der dann ein paar Stunden fährt, ist immer noch besser als sich stundenlang in irgendwelchen Abflugbereichen aufzuhalten. Und auch beim Nahverkehr scheinen sich bei Modellberechnungen mit Lufttaxis die Bepackungsdichten nicht wesentlich erhöhen zu lassen.

Und zum eigentlichen Thema nochmal: In Wien sieht man deutlich mehr E-Tretroller in der Innenstadt als in Berlin. Dass das aber irgendwie was bringt, kann ich dennoch nicht erkennen.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mo 15. Jul 2019, 09:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(12 Jul 2019, 20:46)
=> Zur Arbeit zu fahren würde meine Wegzeit (1 Fahrt) aber mehr als verdreifachen und ca. bei 01:45h liegen und das ist so nicht zumutbar!
Augen auf beim Wohnungskauf. Aber Du könntest ja mit einem Tretroller mal zur Bahn fahren. :p
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von firlefanz11 »

frems hat geschrieben:(12 Jul 2019, 19:07)
Aber dass alte, weiße Männer gerne aus Einzelfällen bei Bedarf, wenn es ins Weltbild passt, die Regel machen, ist kein neues Phänomen.
Jüngelchen, ich hab Jahrzehnte in B gewohnt, und weiss genau wie es dort in der U-Bahn abgeht wenn mal 3cm Schnee gefallen sind. DA haste die Quetscherei den ganzen Tag lang, und in kürzeren Intervallen als 3 min können die Bahnen aus technischen Gründen nun mal nicht fahren. Wenn ALLE Berliner NUR Öffis führen ginge NICHTS mehr...! Das lässt sich auch mit fadenscheinigen Ausflüchten bzw. drum herum lamentieren nicht wegdiskutieren.
Dort müsste das System komplett grundüberholt werden wenn wirklich JEDER nur noch Öffis fahren sollte, und ich postuliere mal, dass das auch in jeder anderen Größeren Stadt so wäre.
In den ländlichen Gebieten müsste hingegen erstmal die nötige Frequenz beim ÖPNV erreicht werden, um Individualverkehr unnötig zu machen. Wenn der Bus aber nur morgens u. abends ein mal fährt, wird dat nix...
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von frems »

firlefanz11 hat geschrieben:(15 Jul 2019, 11:09)

Jüngelchen, ich hab Jahrzehnte in B gewohnt, und weiss genau wie es dort in der U-Bahn abgeht wenn mal 3cm Schnee gefallen sind. DA haste die Quetscherei den ganzen Tag lang, und in kürzeren Intervallen als 3 min können die Bahnen aus technischen Gründen nun mal nicht fahren. Wenn ALLE Berliner NUR Öffis führen ginge NICHTS mehr...! Das lässt sich auch mit fadenscheinigen Ausflüchten bzw. drum herum lamentieren nicht wegdiskutieren.
Dort müsste das System komplett grundüberholt werden wenn wirklich JEDER nur noch Öffis fahren sollte, und ich postuliere mal, dass das auch in jeder anderen Größeren Stadt so wäre.
In den ländlichen Gebieten müsste hingegen erstmal die nötige Frequenz beim ÖPNV erreicht werden, um Individualverkehr unnötig zu machen. Wenn der Bus aber nur morgens u. abends ein mal fährt, wird dat nix...
Das ist eine sehr realitätsferne Betrachtung, da niemand verlangt, dass alle Fußgänger und Radfahrer ab morgen mit dem ÖPNV fahren sollen. Einen wertloseren Beitrag zum Thema kann ich mir gar nicht vorstellen, da die Angebots- und Produktionsplanung nirgends danach ausgerichtet wird. Die Behauptung zu den drei Minuten kann auch nur von einem Laien stammen, der noch nie etwas von ETCS gehört hat. Nur wirre Prämissen. Also wirklich. Babyboomer?
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von firlefanz11 »

frems hat geschrieben:(15 Jul 2019, 11:22)

Das ist eine sehr realitätsferne Betrachtung, da niemand verlangt, dass alle Fußgänger und Radfahrer ab morgen mit dem ÖPNV fahren sollen.
Nun, der gute schoko meinte das sollte das Endziel sein...
Die Behauptung zu den drei Minuten kann auch nur von einem Laien stammen, der noch nie etwas von ETCS gehört hat.
Keine Behauptung... :rolleyes:
Dann erklär doch mal wie ein automatisches Leitsystem bewirken soll, dass die Züge quasi Stoßstange an Stoßstange in den Bahnhof einfahren können... :rolleyes:
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von ThorsHamar »

X3Q hat geschrieben:(14 Jul 2019, 12:28)

Im einfachsten Fall immer noch der Anstand ... musst du dann hat im Duden nachschlagen.

--X
.... oder einfach mal das Stadtbild anschauen. Hier in Gesundbrunnen liegen nun zu den verschiedenen Fahrrädern und Motorrollern und geparkten Autos auch noch die E-Roller wahllos auf den Gehwegen herum, von anständigen Leuten einfach der Öffentlichkeit überlassen ....
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von frems »

firlefanz11 hat geschrieben:(15 Jul 2019, 11:35)

Nun, der gute schoko meinte das sollte das Endziel sein...


Keine Behauptung... :rolleyes:
Dann erklär doch mal wie ein automatisches Leitsystem bewirken soll, dass die Züge quasi Stoßstange an Stoßstange in den Bahnhof einfahren können... :rolleyes:
Du stellst wieder eine leere Behauptung auf. Zwischen 180 Sekunden und "Stoßstange an Stoßstange" liegen Welten. Strohmanntrugschlüsse mögen bei der Generation ja beliebt sein, aber ein Diskurs ist so nicht möglich. Schon heute sind 80 bis 90 Sekunden ohne große Probleme möglich: https://www.siemens.ch/panorama/article/49

Keine Ahnung, wer Dir anderes eingetrichtert hat und Du es unkritisch einfach nachplapperst, obwohl man mit drei Suchbegriffen im Neuland eine Antwort gefunden hätte. Schlau genug, über Jahrzehnte das Klima zu zerstören, aber an solchen Übungen scheitert es dann... kurios.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von TheManFromDownUnder »

frems hat geschrieben:(12 Jul 2019, 19:07)

Öffentliche Verkehrnahpersonen?


Im Raum Tokio leben einerseits zehnmal so viele Menschen, andererseits sollte man sich nicht nur Bildchen im Internet anschauen, sondern selbst man in die Stadt reisen. Dann stellt man fest, dass es nur sehr wenige Stationen gibt, wo gequetscht wird. Aber das sind eben die Bilder, die sich Leute merken. Ein normal voller Bahnsteig ist unspektakulär. Aber in Tokio die Regel. Aber dass alte, weiße Männer gerne aus Einzelfällen bei Bedarf, wenn es ins Weltbild passt, die Regel machen, ist kein neues Phänomen.
LOL :D :D :D Alte Weisse Maenner! Fremsche Phobie!

Aber nix gegen oeffentliche Verkehr in Japan! Das funktioniert! Und warum??? Weil die Passagiere auch in "Stosszeiten" ruhig bleiben und vor allem hoeflich und dizipliniert. Nicht nur in Tokyo! Genauso in Korea, China HongKong und Suedostasien.

Ausserdem kein Grafitti, kein Dreck auf den Bahnsteigen , kein Vandalismus in den Zuegen.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(15 Jul 2019, 11:22)

Das ist eine sehr realitätsferne Betrachtung, da niemand verlangt, dass alle Fußgänger und Radfahrer ab morgen mit dem ÖPNV fahren sollen. Einen wertloseren Beitrag zum Thema kann ich mir gar nicht vorstellen, da die Angebots- und Produktionsplanung nirgends danach ausgerichtet wird. Die Behauptung zu den drei Minuten kann auch nur von einem Laien stammen, der noch nie etwas von ETCS gehört hat. Nur wirre Prämissen. Also wirklich. Babyboomer?
Nun - auch mit ETCS ist nicht viel mehr machbar. Puffer an Puffer wirst Du nicht hinbekommen. ...und Weichen haben laufzeiten.

Strecke FREI hat sich auch bei ETCS - trotz Laien im Vorstand noch nicht verabschiedet.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von firlefanz11 »

frems hat geschrieben:(15 Jul 2019, 11:58)
Schon heute sind 80 bis 90 Sekunden ohne große Probleme möglich: https://www.siemens.ch/panorama/article/49
OK, I stand corrected... Nur wie viele davon fahren ausser in Nürnberg in Deutschland, und nicht in New York, São Paulo, Paris oder Barcelona?
Na?
Keine Ahnung, wer Dir anderes eingetrichtert hat und Du es unkritisch einfach nachplapperst, ...
Hmm... ein BVG (jetzt BVB) U-Bahn Zugführer?
Und das war NICHT der ZUgführerh vom Schulz-Zug... :D
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von frems »

firlefanz11 hat geschrieben:(15 Jul 2019, 12:15)
Hmm... ein BVG (jetzt BVB) U-Bahn Zugführer?
Also jemand, der vom Thema entfernt ist und einer schlichten, leicht ersetzbaren Tätigkeit nachgeht. Wenn Du etwas über moderne Fahrzeugtechnik wissen willst, fragst Du doch auch einen Maschinenbauingenieur und nicht einen Taxi- oder Busfahrer.
Teeernte hat geschrieben:
Nun - auch mit ETCS ist nicht viel mehr machbar.
Wenn für Dich 90 statt 180 Sekunden "nicht viel mehr machbar" sind, ok.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(15 Jul 2019, 13:29)


Wenn für Dich 90 statt 180 Sekunden "nicht viel mehr machbar" sind, ok.
Wieviel Sekunden braucht - in D - das ETCS 1 von "Gefahr" (Zugschlussmeldung kommt nicht/Streckenmeldung - "Bahn in Gefahr-Alle Züge HALT" - Telefonische Meldung Baustelle ) bis ICE Nachfolger (250kmh) halt ...(Vor Gefahrenstelle ?) ?

Ach ja .....ICE 2 lass ich mal aussen vor.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(15 Jul 2019, 22:25)

Wieviel Sekunden braucht - in D - das ETCS 1 von "Gefahr" (Zugschlussmeldung kommt nicht/Streckenmeldung - "Bahn in Gefahr-Alle Züge HALT" - Telefonische Meldung Baustelle ) bis ICE Nachfolger (250kmh) halt ...(Vor Gefahrenstelle ?) ?

Ach ja .....ICE 2 lass ich mal aussen vor.
Guten Morgen Teeernte. Wir reden vom Nahverkehr. U-Bahn und so. Hast du vielleicht schon mal gehört.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

Vom SPIEGEL mag man ja halten was man will ... aber das wunderbar bösartige und zynische Titelbild der aktuellen Ausgabe bringt es auf den Punkt. Schöne-Neue-Welt-Brillen. Der Herr Versicherungsvertreter mit wiederverwendbarem Espresso-Becher und Gummiflugzeug und die Frau Deutsch-Gymnasiallehrerin mit Veggie-Tasche auf dem E-Tretroller. Wir stellen um und alles wird gut. Was? Du hast noch nicht auf E-Mobilität umgestellt? Was? Du bezahlst noch mit Bargeld? Was? Du hast gar keinen Messenger-Account?

Konsequente Verweigerung sieht anders aus. Erstens. Und ist zweitens ein Gewinn und kein Verzicht.

Auch wenn das eigentliche Thema des Titel-Artikels schwieriger und komplizierter ist.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von TheManFromDownUnder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jul 2019, 10:46)

Vom SPIEGEL mag man ja halten was man will ... aber das wunderbar bösartige und zynische Titelbild der aktuellen Ausgabe bringt es auf den Punkt. Schöne-Neue-Welt-Brillen. Der Herr Versicherungsvertreter mit wiederverwendbarem Espresso-Becher und Gummiflugzeug und die Frau Deutsch-Gymnasiallehrerin mit Veggie-Tasche auf dem E-Tretroller. Wir stellen um und alles wird gut. Was? Du hast noch nicht auf E-Mobilität umgestellt? Was? Du bezahlst noch mit Bargeld? Was? Du hast gar keinen Messenger-Account?

Konsequente Verweigerung sieht anders aus. Erstens. Und ist zweitens ein Gewinn und kein Verzicht.

Auch wenn das eigentliche Thema des Titel-Artikels schwieriger und komplizierter ist.
Den Artikel den ich lessen wollte war auf Spiegel+. Ich habe keine subscription dafuer!

Wie ich vermute viel Yuppie Getue. Es ist in...…

Sah schon vor jahren Typen in LA im Anzug auf Treetrollern mit Schnuller im Mund.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von frems »

Es hatten auch viele Menschen Angst bei der Einführung der Eisenbahn. Das legt sich über die Zeit von selbst.
Den Deutschen wird gerne nachgesagt, dass sie passionierte Bedenkträger seien. Egal wie gut es ihnen gehe und welche Vorteile man ihnen gewähre, sie fänden immer ein Haar in der Suppe. Johannes Gross hat diese Auffassung in einem Beitrag des FAZ Magazins folgendermaßen karikiert: „Als die ersten Menschen sich aufrichteten, um auf zwei Beinen zu gehen, ist gleich ein Deutscher zugeeilt, um dringlich zu warnen: Das sei gefährlich, es drohe der Sturz, besonders bei Kindern und Alten; vor allem sei es unsolidarisch gegen die übrigen Vierbeiner, auch theologisch bedenklich, denn es wende das Menschengesicht ab von der Erde, dem mütterlichen Grund“
Aus "Das Risikoparadox" von Prof. Ortwin Renn. Aber nun gut, er bezieht sich viel auf Statistiken und weitere wissenschaftliche Quellen. Geht es nur um das Bedürfnis, wonach jeder mitkriegen muss, worauf man verzichtet (ob nun Fleisch oder Elektronik), dann stirbt der akademische Anspruch vor seiner Geburt.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Ein Terraner »

frems hat geschrieben:(16 Jul 2019, 13:01)

Es hatten auch viele Menschen Angst bei der Einführung der Eisenbahn. Das legt sich über die Zeit von selbst.
Konservative, panische Angst vor Veränderung.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Jul 2019, 13:07)

Konservative, panische Angst vor Veränderung.
Apropos "Konservativ". Es gibt den in sich eigentlich völlig paradoxen Begriff des "Neokonservativismus". Es gibt die "neo cons". Eines ihrer Kennzeichen: Voraussetzungslose Bejahung von Technologie und technologischen Neuerungen.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(16 Jul 2019, 13:01)
Es hatten auch viele Menschen Angst bei der Einführung der Eisenbahn. Das legt sich über die Zeit von selbst.
Diese Entwicklungen werden von wirtschaftlichen und allen möglichen anderen Interessen gelenkt.

Es gibt das sogenannte "Wunder von Echterdingen". Nach einer Havarie des Luftschiffs LZ 4 1908 gab es eine Sammelspende von 6 Millionen Reichsmark, die zur Weiterführung der Luftschifftechnologie führte. Das Volk wollte ein großes stolzes Deutschland mit großen stolzen "Luftschiffen". Es ist heute kaum vorstellbar, dass ausgerechnet eine schwere Havarie zu einer populären Unterstützung für eine bestimmte Verkehrstechnologie führte.

Und es gibt DIskontinuitäten. Sowohl um die Jahrhundertwende 1900 herum als auch in der unmittelbaren Nachkriegszeit war die Technologie-Begeisterung schier grenzenlos. Alles schien möglich. Ein kluger Mensch steht immer mindestens einen Meter abseits und beobachtet das Treiben mit Skepsis.

Das Hyperloop-Projekt von Elon Musk wäre wohl so etwas wie die Zeppeline von gestern. Einschließlich der Tatsache, dass für den Güterverkehr sowohl Luftschiffe wie auch Hyperloop-Transportkapseln interessant sind/wären. Abseits von den populären Erzählungen. Hyperloop ist vielleicht aber ein Thema für sich.

Was E-Scooter anbelangt ist gar nicht so sehr die Technik sondern die Art und Weise der gesellschaftlichen Akzeptanzerzeugung interessant.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jul 2019, 13:48)

Diese Entwicklungen werden von wirtschaftlichen und allen möglichen anderen Interessen gelenkt.
Damals wie heute, genau. Völlig normal.
Es ist heute kaum vorstellbar, dass ausgerechnet eine schwere Havarie zu einer populären Unterstützung für eine bestimmte Verkehrstechnologie führte.
So eine Spende ist ja auch nicht nötig, wenn man bereits Kunden bedienen kann und somit Geld einnimmt. Aber ich stimme Dir zu: in Deutschland ist das nicht mehr vorstellbar. Zu gesättigt und überaltert. Alles, was neu erscheint, gilt als Feind. Und erst danach schaut man, was für skurrile "Einwände" man dramatisch bis polemisch einbringen kann. Manchmal ist es ja auch lustig. Beim autonomen Fahren sagte mal ein Diskutant, dass dies niemals möglich sein wird. Seine stichhaltige Begründung: das Übersetzungsprogramm für Fremdsprachen von Google war vor Jahren noch nicht zu seiner Zufriedenheit.
Ein kluger Mensch steht immer mindestens einen Meter abseits und beobachtet das Treiben mit Skepsis.
Naja, Skepsis und Kritik sind immer so schön gesagt. Geht es um totale Fundamentalopposition aus ideologischen Gründen, dann ist das nicht mehr ganz treffend. Ein Beobachter krakeelt nicht vom Hand herum und prophezeit den Weltuntergang, wenn mehr Leute irgendeine Technik nutzen.
Das Hyperloop-Projekt von Elon Musk wäre wohl so etwas wie die Zeppeline von gestern. Einschließlich der Tatsache, dass für den Güterverkehr sowohl Luftschiffe wie auch Hyperloop-Transportkapseln interessant sind/wären. Abseits von den populären Erzählungen. Hyperloop ist vielleicht aber ein Thema für sich.
So sehr steckt Musk da nicht (mehr) drin. Die beiden großen Betreiber sind ohne Bezug. Musk ist aber ein schönes Beispiel für eine andere Mentalität, die viele deutsche Spitzenforscher in die Ferne treibt. Man lernt aus Fehlschlägen und macht es besser. In Deutschland ist man schon enttäuscht, wenn man ein vermeintliches Problem analysieren möchte und und im Laufe der Forschung feststellt, dass es eigentlich gar kein Problem ist. Oder wenn sich jemand selbstständig gemacht hat und das Unternehmen nach wenigen Jahren bereits gescheitert ist. "Hab ich's doch gewusst", "Such Dir doch einen festen Job", "Das Unternehmertum ist nichts für Dich" hört man sicherlich häufiger als "Na, Du hast ja viel gelernt und kennst die Gründe. Mach's beim nächsten mal mit diesen Erkenntnissen besser".

[youtube][/youtube]
Was E-Scooter anbelangt ist gar nicht so sehr die Technik sondern die Art und Weise der gesellschaftlichen Akzeptanzerzeugung interessant.
Find ich nicht, da es die selben niederen Beweggründe sind, die man bei anderen technischen Entwicklungen und Neuheiten auch immer wieder zu hören bekam. Das verschwindet mit der Zeit, sobald der beobachtende Skeptiker seine Komfortzone verlässt und zum Beispiel mal selbst so ein Gerät ausprobiert. Oder mit einem guten Bekannten redet, der ihm von seinen Erfahrungen berichtet und man sich das mal unvoreingenommen anhört. Dann löst sich die verkrampfte Sicht, wonach es niemand braucht (auch wenn man es, mit Ausnahme von Behinderten, mantraartig über Jahre predigte), von selbst und man sieht unemotional, dass es einfach ein Gerät ist, das einigen Leuten Spaß macht und für andere eine kleine Nische einer Distanz, die zwischen typischen Fußverkehrs- und Radverkehrsnutzungen liegt, ausmacht. Alles nicht so spektakulär.

Die anfänglichen Wehwehchen sind da normal. Das war bei Handys nicht anders. Oder E-Zigaretten. Oder Gasautos. Irgendwo am anderen Ende der Welt passiert etwas und man leidet unter dem, was der besagte Prof. Renn in dem erwähnten Buch mal gut beschrieb:
Gedankenanker: Eine Information wird überbewertet oder die darin erhaltene Aussage als wichtiger oder wahrscheinlicher eingestuft, je mehr Anknüpfungspunkte an bereits im Gedächtnis verankerte Assoziationen mit dieser Information vorliegen.

Verfügbarkeit: Eine Information wird überbewertet oder die darin erhaltene Aussage als wichtiger oder wahrscheinlicher eingestuft, je eher der Inhalt dieser Information mental verfügbar ist, d.h. er bereits früher im Gedächtnis abgespeichert wurde.

Repräsentationsschluss: Informationen zu Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten werden auch dann zu allgemeinen Schlussfolgerungen genutzt, a) wenn viel zu wenig Einzelfälle vorliegen, b) wenn redundante Informationen als unabhängig voneinander gewertet, c) wenn man von sich aus erwartet, dass man schnell und kompetent Schlüsse ziehen kann (ungerechtfertigte Sicherheit) und d) wenn Informationen den schon eingenommen Standpunkt verstärken (Status-quo-Erhalt).

Affekt-Heurismus: Eine Information wird überbewertet oder die darin erhaltene Aussage als wichtiger oder wahrscheinlicher eingestuft, je mehr emotionale Anknüpfungspunkte mit dieser Information verbunden sind.
Man muss schon sehr klug sein, wenn man Einzelerlebnisse entsprechend nicht mehr angemessen einordnen kann und hysterisch bis bestätigend auf sie reagiert. Das zeugt von Weitsicht und dem Streben nach Objektivität.

Und so hört man von einem autonomen Google-Auto, das in Nevada irgendwo von einem Bus (mit menschlichem Fahrer) angefahren wurde und redet darüber in deutschen Talkshows. Oder eine Britin auf einem Roller wird von einem Lkw übersehen und überfahren. Oder ein Australier kriegt auf einem Roller einen Herzinfarkt und stirbt danach. Oder eine (selbstgebaute) E-Zigarette explodiert. Oder ein illegaler Umbau eines Pkw in Osteuropa für die Verwendung von Erdgas fängt Feuer. Oder in Norwegen explodiert eine Wasserstofftankstelle. Währenddessen im kleinen Deutschland: 2.636.468 polizeilich erfasste Unfälle, 396.018 Verletzte und 3.275 Tote: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesel ... cationFile

Aber dafür hat der Skeptiker in der Ferne kein Auge. Es ist für ihn normal und er sieht keinen Handlungsbedarf. Neue Verkehrsmittel hingegen nicht. Die sind unbekannt und fremd. Natürliche Reaktion: totale Ablehnung.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(15 Jul 2019, 23:09)

Guten Morgen Teeernte. Wir reden vom Nahverkehr. U-Bahn und so. Hast du vielleicht schon mal gehört.
Blöd dass bei der Bahn nicht jeder Zug SEIN Gleis hat....

Wenn Du natürlich NUR S-Bahn hast - NACH Sasel... :D :D :D
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(16 Jul 2019, 15:44)
Find ich nicht, da es die selben niederen Beweggründe sind, die man bei anderen technischen Entwicklungen und Neuheiten auch immer wieder zu hören bekam. Das verschwindet mit der Zeit, sobald der beobachtende Skeptiker seine Komfortzone verlässt und zum Beispiel mal selbst so ein Gerät ausprobiert.
Was vermutest Du als "niedere" Beweggründe? Das würde mich mal interessieren.

In der aktuellen ZEIT gibts einen Artikel zur Krise des politischen Konservativismus. (Thomas Biebricher : "Ein Schwundprozess", aktuell noch nicht frei online verfügbar). Darin gibts eine interessante Passage zu Helmut Schelsky und dem von ihm so bezeichneten "technokratischen Konservativismus". Das entspricht weit eher meinen persönlichen Erfahrungen als der etwas weiter oben von user Terraner herbeigeredete Zusammenhang von Konservativismus und Veränderungsangst. Der politische Konservativismus jüngerer Zeit und Technologieaufgeschlossenheit, Technikbegeisterung sind schon seit längerem unzertrennliche Brüder und dicke Freunde. Fortschrittlichkeit, Progressivität dagegen schließt immer auch Skepsis ein.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von firlefanz11 »

Meanwhile back in the jungle:
Angesichts zunehmender Meldungen über Unfälle mit Elektro-Tretrollern und über alkoholisierte Fahrer ruft Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zu härterem Durchgreifen auf.
https://www.n-tv.de/politik/Scheuer-nim ... 50137.html
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von Ein Terraner »

firlefanz11 hat geschrieben:(17 Jul 2019, 11:57)

Meanwhile back in the jungle:

https://www.n-tv.de/politik/Scheuer-nim ... 50137.html
Meine letzte eScooter Begegnung ist Wochen her, ich frage mich echt wo die immer diese Weltuntergänge her bekommen.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:45)

Was vermutest Du als "niedere" Beweggründe? Das würde mich mal interessieren.
Die damit verbundene Selbstsucht und Profilieren, fatalistisch jede Veränderung abzulehnen, sich selbst zu erhöhen und den eigenen Lebensstil als den einzig richten zu verkünden. Die Muster wiederholen sich halt und haben viele gemeinsame Nenner, von denen ich einige genannt habe.
Fortschrittlichkeit, Progressivität dagegen schließt immer auch Skepsis ein.
Von Skepsis ist wenig zu sehen, wenn man sich nicht näher mit einer Materie beschäftigt hat und sie als Teufelszeug bezeichnet, das es am besten gar nicht geben sollte. Das ist so als wenn ich "Ausländer raus!" in Dresden oder "Israel ist unser Unglück!" in Dortmund brülle und mich darauf berufe, dass ich doch nur etwas Abstand zu einem Thema suche und doch auch ein wenig skeptisch sein darf. Man sieht sich als passiv, aber ist aktiv. Fakten sind hingegen nie da, sondern Scheinargumente und Ablenkungsmanöver. Das ist halt leicht zu durchschauen. Frag mal Genosse Lobo:
Das Geschimpfe und Getöse gegen E-Scooter ist typisch deutsch: Neues wird erst einmal pauschal abgelehnt, notfalls unter Verdrehung der Tatsachen.

Es ist nichts weniger als eine Todesgefahr, und obwohl sie so offen sichtbar ist, wird kaum darüber diskutiert. Schlimmer noch, wo man längst über ein Verbot reden sollte, sieht die Politik tatenlos zu. Die Rede ist vom Zufußgehen, einer der gefährlichsten Fortbewegungsarten überhaupt. Die international übliche Messgröße sind Tote je 100 Millionen Personenkilometer, und da ist die Wahrscheinlichkeit, als Fußgänger zu sterben, acht Mal höher als im Auto (Statistik als PDF). Und immer noch 50 Prozent höher als mit dem Fahrrad. In Städten sind die Zahlen noch dramatischer. Und trotzdem dürfen Millionen Menschen in diesem Land weiterhin jeden Tag unbehelligt und unkontrolliert herumfußgängern. Ohne Helm und ohne Gurt, dazu noch anonym.

Ich wünschte, es wäre ein Scherz, aber an der Debatte über E-Scooter erkennt man: Ist es nicht. Im Gegenteil. Es wird in Deutschland ernsthaft über die Gefährlichkeit von E-Scootern diskutiert unter kompletter Aussparung jenes Geräts, das die Gefahr wirklich verursacht - des Autos. Das ist ungefähr so, als würde man Menschen zwingen, Kreuzworträtsel im Tigerkäfig zu lösen, und wenn sie sterben, eine Diskussion über die Gefährlichkeit von Kreuzworträtseln anzetteln. Es ist so hochgradig irrational, so grotesk perspektivverschoben, dass ich nicht anders kann, als dahinter ein Prinzip zu vermuten.

Es ist eine menschliche, ganz besonders aber deutsche Spezialität, den Status quo für zwingend richtig, schützenswert und nachgerade heilig zu halten. Das größte deutsche Vermögen ist das Beharrungsvermögen, verwaltet wird es von der Gewohnheit. In deutschen Köpfen verschmelzen "Ich bin es so gewohnt" und "Es ist prinzipiell richtig" bis zur völligen Nichtunterscheidbarkeit. Das Problem: So wird die subjektive Empfindung zur objektiven Wahrheit umgedeutet. Und dann braucht man bizarre Verrenkungen, um seiner ganz persönlichen Gewohnheit den Anschein der Allgemeingültigkeit zu verleihen. Eine dieser bizarren Verrenkungen ist die Kausalumkehr, also Ursache und Folge einfach zu vertauschen: Es regnet, weil die Straße nass ist. E-Scooter, Fahrräder, Füße sind gefährlich, weil so oft Autos gegen die Verwender gegenfahren.
https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets ... 77730.html

So laufen übrigens viele Verkehrsthemen, ob autonomes Fahren, ob Stickoxide, ob Dieselfahrverbote, ob Temopolimits, ob Ökobilanzen.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von imp »

firlefanz11 hat geschrieben:(17 Jul 2019, 11:57)

Meanwhile back in the jungle:

https://www.n-tv.de/politik/Scheuer-nim ... 50137.html
Ja, das hätte man auch gleich haben können. Erfahrung aus andere Land es gab schon zu viel.

Auch in Frankreich, es sind viele neue Regeln. In den Dörfern, man sieht viele Menschen nicht mit dem Roller aber zu Fuß zu dem Autobus eilen.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(18 Jul 2019, 14:49)

Die damit verbundene Selbstsucht und Profilieren, fatalistisch jede Veränderung abzulehnen, sich selbst zu erhöhen und den eigenen Lebensstil als den einzig richten zu verkünden. Die Muster wiederholen sich halt und haben viele gemeinsame Nenner, von denen ich einige genannt habe.


Von Skepsis ist wenig zu sehen, wenn man sich nicht näher mit einer Materie beschäftigt hat und sie als Teufelszeug bezeichnet, das es am besten gar nicht geben sollte. Das ist so als wenn ich "Ausländer raus!" in Dresden oder "Israel ist unser Unglück!" in Dortmund brülle und mich darauf berufe, dass ich doch nur etwas Abstand zu einem Thema suche und doch auch ein wenig skeptisch sein darf. Man sieht sich als passiv, aber ist aktiv. Fakten sind hingegen nie da, sondern Scheinargumente und Ablenkungsmanöver. Das ist halt leicht zu durchschauen. Frag mal Genosse Lobo:


https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets ... 77730.html

So laufen übrigens viele Verkehrsthemen, ob autonomes Fahren, ob Stickoxide, ob Dieselfahrverbote, ob Temopolimits, ob Ökobilanzen.

Also erstens ... falls ich der Adressat bin: Ich trete für einen radikalen Bruch des bestehenden Zustands einer noch immer weitgehenden Orientierung auf den motorisierten Individualverkehr ein. Ich persönlich lehne nicht nur nicht jede Veränderung ab sondern fordere sie ein.

Zweitens: Dieselbe Zeitung Spiegel, die du zitierst, ich habe darauf hingewiesen, karikiert auf dem Titelbild mit dem E-Tretroller ihrer aktuellen Ausgabe, das was man als "schöne-neue-Welt-Euphorie" bezeichnen könnte. Und das sehe ich halt ebenfalls kritisch. Ansicht erstens und zweitens widersprechen sich nicht zwangsläufig.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Jul 2019, 15:40)

Also erstens ... falls ich der Adressat bin
Wenn Du Deine Show und meinen Kommentar in Verbindung gebracht siehst, wird das seine Gründe haben.
Zweitens: Dieselbe Zeitung Spiegel, die du zitierst, ich habe darauf hingewiesen, karikiert auf dem Titelbild mit dem E-Tretroller ihrer aktuellen Ausgabe, das was man als "schöne-neue-Welt-Euphorie" bezeichnen könnte. Und das sehe ich halt ebenfalls kritisch. Ansicht erstens und zweitens widersprechen sich nicht zwangsläufig.
Lobo nannte es "bizarrer Verrenkung". Damit das Weltbild heil bleibt, ignoriert man 90% der Kommentare von Personen und bei Links begnügt man sich mit dem Hinweis, das man inhaltlich zu den Punkten nichts sagen kann/will, aber in der Zeitung mal etwas gelesen hat, was man sich ebenfalls kreativ zurückbiegt, damit es einen bestätigt. Und das soll pari pari dann wohl irgendwas ausgleichen und fertig ist die Laube. Das ist schon sehr deutsch.
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Re: Elektro Tretroller

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(18 Jul 2019, 15:59)

Wenn Du Deine Show und meinen Kommentar in Verbindung gebracht siehst, wird das seine Gründe haben.


Lobo nannte es "bizarrer Verrenkung". Damit das Weltbild heil bleibt, ignoriert man 90% der Kommentare von Personen und bei Links begnügt man sich mit dem Hinweis, das man inhaltlich zu den Punkten nichts sagen kann/will, aber in der Zeitung mal etwas gelesen hat, was man sich ebenfalls kreativ zurückbiegt, damit es einen bestätigt. Und das soll pari pari dann wohl irgendwas ausgleichen und fertig ist die Laube. Das ist schon sehr deutsch.
Von mir aus. Wir diskutieren ja auch in deutscher Sprache. Ich hab' deinen Text schon gelesen. Sonst wäre ich nicht konkret auf die Formulierung "niedere Beweggründe" eingegangen. "Niedere Beweggründe" aus Richtung von "Wir sind die Guten" kann man auch auf den Gesichtern der beiden Personen auf dem Tretroller auf dem Spiegel-Titelbild ausmachen. Das Karikaturhafte biegt dies jedoch zu einem "Wir sind die Dummen" im Auge des Betrachters um.

Nebenbei. Heute sah ich auf einem LKW ein Firmenschild für eine "Stahlbiegerei". Das hat mir gefallen! Von einer "Stahlbiegerei" hab' ich noch nie etwas gehört. Ich liebe die deutsche Sprache!
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