Erzogen zum Verlieren

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Trifels
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Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Trifels »

Globalisierung = verstärkter Wettbewerb der human resources

Info 1:

https://www.sueddeutsche.de/karriere/pe ... ket-newtab
Wir befragen jedes Jahr rund 2500 Manager. Unsere Zahlen zeigen, dass es längst kein Modetrend mehr ist, sondern eine Tatsache. Die Entwicklung verstärkt sich sogar, je jünger die Arbeitnehmer sind. Aber beim Gehalt herrscht aus meiner Sicht trotz geringerer Leistungsbereitschaft weiter die gleiche Anspruchshaltung. Für uns ist das ein Problem. In Firmen wie einer Unternehmensberatung hört man nicht auf zu arbeiten, wenn es dunkel wird.


Info 2:
https://www.sueddeutsche.de/leben/china ... duced=true
Junge Deutsche fühlen sich weltgewandt. Und nehmen gar nicht wahr, dass sie gerade von ehrgeizigen Altersgenossen in Asien abgehängt werden. Eine kritische Betrachtung unserer China-Korrespondentin.
Alter Spruch -> es gibt kein größer Leid ( geben), als das, was der Mensch ( eine Gesellschaft) sich selbst andeit.
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Senexx

Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Senexx »

Die heutige Jugend ist überwiegend faul und bequem. Das Abitur ist billig geworden, die Leistungsanforderungen sinken permanent. Das Absenken der Leistungsanforderungen war die Voraussetzung für die Steigerung der Abiturquoten.
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Umetarek
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Umetarek »

Ohne Faulheit kein Fortschritt, wer hätte schon einen Computer erfunden, wenn er nicht faul gewesen wäre.
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
odiug

Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von odiug »

Dieser Strang ist für's erste gesperrt.
Muss mich beraten, ob das hier das richtige Forum ist, oder ob das nicht eher in das Forum 5 gehört.
Trifels
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Trifels »

Umetarek hat geschrieben:(12 Jul 2019, 09:24)

Ohne Faulheit kein Fortschritt, wer hätte schon einen Computer erfunden, wenn er nicht faul gewesen wäre.
Nicht so ganz richtig.

Hinter jeder Erfindung = Gedanken an einen materiellen Profit
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Vongole
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Vongole »

Senexx hat geschrieben:(12 Jul 2019, 09:19)

Die heutige Jugend ist überwiegend faul und bequem. Das Abitur ist billig geworden, die Leistungsanforderungen sinken permanent. Das Absenken der Leistungsanforderungen war die Voraussetzung für die Steigerung der Abiturquoten.
Sie leiden an fortgeschrittener Juvenoia.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Bremer
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Bremer »

Senexx hat geschrieben:(12 Jul 2019, 09:19)

Die heutige Jugend ist überwiegend faul und bequem.
Das sagen die Alten seit Jahrhunderten über ihre Jugend.
Trifels
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Trifels »

Bremer hat geschrieben:(12 Jul 2019, 18:49)

Das sagen die Alten seit Jahrhunderten über ihre Jugend.
Ja ! ...und ?

Meist ging es aufwärts für JEDEN jetzt siehe Eintrag 1

Info 1

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 9#p4518629
Junge Deutsche fühlen sich weltgewandt. Und nehmen gar nicht wahr, dass sie gerade von ehrgeizigen Altersgenossen in Asien abgehängt werden. Eine kritische Betrachtung unserer China-Korrespondentin.
Kein häusiges Mäkeln -> = Druck von außen. Prognose = Versagen
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Progressiver
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Progressiver »

In der Printausgabe der Wochenzeitung DER FREITAG kam diese Woche auch ein interessanter Bericht. Dort steht in etwa, dass circa 50% aller Studenten in Deutschland mit Burnout-Symptomen kämpfen. Damit sind sie in bester Gesellschaft. Eine Studentin zum Beispiel berichtete, dass sie vor ihrem Studium ein freiwilliges soziales Jahr in einem Krankenhaus mitgemacht hat. Wegen Personalmangel etc. sieht die Lage dort nicht besser aus. Dass die deutschen Manager jetzt meinen, es wäre alles besser, wenn man den Leuten auch noch den Lohn kürzen sollte, weil sie nicht mehr so "leistungsbereit" seien, spricht für sich. Natürlich kann man den Arbeitsdruck noch weiter stärken. Vielleicht schafft man es auch, dass die Burnoutgefährdung noch viel gefährlicher ansteigt. Aber wem soll das nützen? Der Großteil des Volksvermögens landet auf den Konten der Multimillionäre. Diese lassen sich entweder arm rechnen bzw. schicken es gleich in Steueroasen. Oder aber sie investieren es in so illustre Firmen wie "Deutsche Wohnen", mit denen sie den Normalbürgern und Mietern das Leben noch mehr zur Hölle machen können.

Ein Vorteil hat natürlich die ganze Geschichte für die Reichen: Wer als Normalsterblicher im Hamsterrad sitzt und sich total auspowern muss, um über die Runden zu kommen, der hat keine Zeit mehr, um seine Situation zu überdenken und die richtigen Schlüsse zu ziehen. So bleibt der große Volksaufstand gegen das System aus.

Die römischen Herrscher waren da noch viel geschickter. Sie gaben ihrer Bevölkerung "Brot und Spiele". Manche hatten auch die Muße, sich mit Philosophie zu beschäftigen. Wohin aber wird es führen, wenn die Leute weniger Geld für die lebenswichtigen Dinge haben sollen, während die Zeit für die Spiele wegen der Erhöhung der Arbeitszeit flach fällt? Und wird die Arbeit besser, wenn man zehn bis zwölf Stunden arbeitet? Bleiben da nicht die Kreativität und der Erfindungsreichtum auf der Strecke? Diese Gesellschaft, in der wir leben, wird noch an multiplem Organversagen zugrunde gehen, wenn wir nicht aufpassen.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von watisdatdenn? »

Trifels hat geschrieben:(12 Jul 2019, 18:24)
Nicht so ganz richtig.

Hinter jeder Erfindung = Gedanken an einen materiellen Profit
Nö.

Ich habe vor kurzem eine billige Motorsteuerung auf Basis von Objekterkennung über die HandyKamera erfunden (mehr kann/darf ich dazu nicht sagen, solange das eventuelle Patent noch nicht durch ist).

Meine Motivation war die Automatisierung von Sockensortierung im Haushalt.

Ich habe/hatte das nötige Skillset für die Lösung (KI-Wissen, Web Technologie, Elektrik, Microcontroller, Bluetooth, PWM Mototsteuerung, CAD-Konstruktion usw..) und habe es einfach umgesetzt.
Nicht aus Geldgeilheit, sondern weil ich die Lösung brauch(t)e und es noch nichts derartig vergleichbares gibt/gab.

Da ist Umetarek schon näher an der Lösung dran..
Ich kann dumme und repetitive Aufgaben auf den Tod nicht ausstehen.. Und im Haushalt wimmelt es leider davon..
Klar habe ich einen Staubsaugerroboter und Wischroboter und einen automatischen Hemdenbügler. Es bleibt aber noch mehr als genug übrig was noch nicht automatisiert ist..
Ger9374

Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Ger9374 »

Burn Out, geistige und körperliche Verabschiedung aus der Leistungsgesellschaft, so sehe ich das.

Was unserer Elterngeneration gelang , komplette Arbeitsleben zu absolvieren, gelingt immer weniger Arbeitenden.
Der Druck in der Arbeitswelt anders wie früher?
Ich denke die Menschen können einiges nicht mehr ausreichend durch Urlaub und Geld kompensieren.Das geistige Verweigern beginnt.
Mit Losern und Weicheiern ist das nicht fair abgehandelt. Ernsthafte Probleme die auch den Arbeitsmarkt beeinflussen.
Iwan der Liebe
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Iwan der Liebe »

Senexx hat geschrieben:(12 Jul 2019, 09:19)

Die heutige Jugend ist überwiegend faul und bequem. Das Abitur ist billig geworden, die Leistungsanforderungen sinken permanent. Das Absenken der Leistungsanforderungen war die Voraussetzung für die Steigerung der Abiturquoten.

Das glaube ich nicht. Wahr ist allerdings, dass die alte Generation immer so über die junge Generation denkt, und es ist immer falsch.

Die Anforderungen in der Arbeitswelt sind heute ganz anders als früher. Abitur -> Studium -> Arbeit -> Rente oder Pension, das funktioniert heute nicht mehr. Heute sieht es eher so aus: Abitur -> Studium -> Praktikum -> Praktikum -> prekäre Beschäftigung -> Arbeitslosigkeit -> Aushilfsjob -> ... -> GruSi.
Das liegt aber mit Sicherheit nicht daran, dass die Menschen plötzlich fauler geworden sind, sondern die Rahmenbedingungen haben sich seit GerHartz dem Ungetönten radikal geändert, die soziale Marktwirtschaft wurde wegreformiert. Es gibt kaum noch Menschen, die vernünftige Arbeitszeiten und vernünftige Einkommen haben. Die meisten sind entweder Aufstocker, oder sie arbeiten praktisch rund um die Uhr, was total bescheuert ist, weil sie zwar dann im Geld schwimmen, aber gar keine Zeit mehr haben, es auszugeben. :rolleyes:
PeterK
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von PeterK »

Senexx hat geschrieben:(12 Jul 2019, 09:19)
Die heutige Jugend ist überwiegend faul und bequem. Das ist billig geworden, die Leistungsanforderungen sinken permanent.
Die alten Säcke sind faul und bequem. Rente und Betriebsrente werden freudig angenommen und auf Kosten der jungen Generation in Kreuzfahrten et al. "investiert". Man kann auch mit 70+ arbeiten.
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unity in diversity
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von unity in diversity »

PeterK hat geschrieben:(12 Jul 2019, 23:59)

Die alten Säcke sind faul und bequem. Rente und Betriebsrente werden freudig angenommen und auf Kosten der jungen Generation in Kreuzfahrten et al. "investiert". Man kann auch mit 70+ arbeiten.
So wird es kommen, weil die Geringverdiener eine wesentlich längere Lebensarbeitszeit brauchen, um Rentenanwartschaften oberhalb der Grundsicherung zu erwerben.
Privatvorsorge machen sie nicht, weil die Erträge später besteuert und angerechnet werden können und das aktuelle Einkommen dazu nicht reicht.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Ewu »

Manager, die mit 50 an Herzinfarkt und Stress sterben, sind doch Legende! Wir sind doch keine verrückten Konfuzianer, die sich zu Tode schuften, um nicht das Gesicht zu verlieren! Dann lieber auf kleinerem Niveau leben, dafür hat man dann aber auch mehr vom Leben! Konfuzianische Gesellschaften machen krank mit ihrem permanenten Leistungsdruck! Das andere Extrem ist die afrikanische Kultur, wo höchstens die Frauen ein bisschen arbeiten - ein gesundes Mittelmaß wäre die Lösung der Wahl!
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Ewu »

PeterK hat geschrieben:(12 Jul 2019, 23:59)

Die alten Säcke sind faul und bequem. Rente und Betriebsrente werden freudig angenommen und auf Kosten der jungen Generation in Kreuzfahrten et al. "investiert". Man kann auch mit 70+ arbeiten.
Genau, wer noch etwas vom Leben haben will, der muss es JETZT tun: schon in zehn Jahren wird kein Geld mehr für die Rente dasein!
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Ewu »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(12 Jul 2019, 23:46)

Das glaube ich nicht. Wahr ist allerdings, dass die alte Generation immer so über die junge Generation denkt, und es ist immer falsch.

Die Anforderungen in der Arbeitswelt sind heute ganz anders als früher. Abitur -> Studium -> Arbeit -> Rente oder Pension, das funktioniert heute nicht mehr. Heute sieht es eher so aus: Abitur -> Studium -> Praktikum -> Praktikum -> prekäre Beschäftigung -> Arbeitslosigkeit -> Aushilfsjob -> ... -> GruSi.
Das liegt aber mit Sicherheit nicht daran, dass die Menschen plötzlich fauler geworden sind, sondern die Rahmenbedingungen haben sich seit GerHartz dem Ungetönten radikal geändert, die soziale Marktwirtschaft wurde wegreformiert. Es gibt kaum noch Menschen, die vernünftige Arbeitszeiten und vernünftige Einkommen haben. Die meisten sind entweder Aufstocker, oder sie arbeiten praktisch rund um die Uhr, was total bescheuert ist, weil sie zwar dann im Geld schwimmen, aber gar keine Zeit mehr haben, es auszugeben. :rolleyes:
So ist es - und das bisschen Geld, dass sich diese armen Schweine dann im Schweiße ihres Angesichts erarbeitet haben, wird ihnen dann später doch noch durch Inflation, Eurozusammenbruch und Neuwährung weggenommen! Das Einzige, was man machen kann, ist, die Zeit bis zum großen Crash wenigsten noch so gut es geht zu genießen!
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Teeernte
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Teeernte »

Ger9374 hat geschrieben:(12 Jul 2019, 21:49)

Burn Out, geistige und körperliche Verabschiedung aus der Leistungsgesellschaft, so sehe ich das.

Was unserer Elterngeneration gelang , komplette Arbeitsleben zu absolvieren, gelingt immer weniger Arbeitenden.
Der Druck in der Arbeitswelt anders wie früher?
Ich denke die Menschen können einiges nicht mehr ausreichend durch Urlaub und Geld kompensieren.Das geistige Verweigern beginnt.
Mit Losern und Weicheiern ist das nicht fair abgehandelt. Ernsthafte Probleme die auch den Arbeitsmarkt beeinflussen.
Ja - ein wichtiger Einwurf. ABER - wer hat denn "noch richtig Arbeiten" gelernt ? ...und das mein ich nicht böse.

Sehen wir uns doch einen Jugendlichen an - ..... das könnte man so machen ...da ein Maschinchen einsetzen...

>>>> MANNNNNN FEG !

Die Generation schafft es nicht - für "niedere" // sehr mechanische //monotone Arbeit - den Geist aus//um//abzuschalten.

Da rattert das Getriebe ...warum den Hof fegen ? ....der ist nun schon fast sauber. ...warum ich... man könnte da eine MAschine, sogar einen Roboter einsetzen.

Man kann dann ja später kommen - muss sowiso NUR Hof fegen... nein , das Auto vom Chef waschen - mach ich nicht...

zick zick zick.


Da MUSS man ausbrennen ! ! !

Dann muss man eben den Berg Sand von Links nach rechts schaufeln ...bis man es gelernt hat....und wenn der Berg rechts liegt ...wieder zurück !
Wenn das klappt ...ohne murren ...bei 20 Kubikmetern - kann man arbeiten.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Trifels
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Trifels »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Jul 2019, 07:27)

So wird es kommen, weil die Geringverdiener eine wesentlich längere Lebensarbeitszeit brauchen, um Rentenanwartschaften oberhalb der Grundsicherung zu erwerben.
Privatvorsorge machen sie nicht, weil die Erträge später besteuert und angerechnet werden können und das aktuelle Einkommen dazu nicht reicht.
Darum geht es nicht !

Es geht darum -> wir verkacken unsere Zukunft an diesem Platz hier- Für diese Gesellschaft hier. Wir ! haben beschlossen , den globalen Wettkampf für die ZUKUNFT nicht mit Anstrengung anzugehen. Wir machen Trallalala und inkludieren alles.

Info 1:

z.B.

https://www.timeshighereducation.com/wo ... cols/stats

Today business as usual -> Germany = zero points
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Julian
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Julian »

Trifels hat geschrieben:(13 Jul 2019, 10:34)

Darum geht es nicht !

Es geht darum -> wir verkacken unsere Zukunft an diesem Platz hier- Für diese Gesellschaft hier. Wir ! haben beschlossen , den globalen Wettkampf für die ZUKUNFT nicht mit Anstrengung anzugehen. Wir machen Trallalala und inkludieren alles.

Info 1:

z.B.

https://www.timeshighereducation.com/wo ... cols/stats

Today business as usual -> Germany = zero points
Unterschiedliche Länder haben eben unterschiedliche Ziele. Das ist auch vollkommen legitim. Deutschland sieht sich primär als Zufluchtsort für Menschen aus aller Welt, die aufgrund ihrer mangelnden Bildung oder aufgrund ihres mangelnden Integrationswillens anderswo keine Chance auf Einwanderung hätten. Dazu möchte man Vorreiter bei der Umweltpolitik und überhaupt bei der Rettung der Welt sein.

Die eigene Stärke, der eigene Vorteil ist den Deutschen nicht so wichtig. Im Gegenteil: Das eigene Land hat viel Böses getan, und muss nun der Welt viel Gutes zurückgeben. Deswegen wird wenig Wert auf militärische oder wirtschaftliche Stärke, eigene Identität und auch Bildung gelegt. Man geht davon aus, dass sich nationale Grenzen ohnehin in einem wohligen, flockigen Einerlei auflösen werden. Ebenso denkt man, dass Tugenden wie Offenheit wichtiger sind als Bildung und Sekundärtugenden wie Disziplin.

Gegen ehrgeizige, gebildete, in ihrer kulturellen und ethnischen Identität geschärfte, stolze Jugendliche aus anderen Teilen der Welt kann diese deutsche Jugend natürlich nicht bestehen. Das will sie aber auch gar nicht - sie will eher untergehen in einer größeren Weltidentität. Sie kann sich, bei all ihren Niederlagen und ihrer Erfolglosigkeit, immer noch sonnen in dem Gefühl, moralisch das Richtige zu tun, zumindest im Urteil derer, die gegenwärtig über die Diskurshoheit verfügen.

Eine künftige Generation, die sich erst wieder aus dem von ihren Vorfahren selbst gewählten Niedergang hocharbeiten müsste, wird das vielleicht wieder anders sehen.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Trifels
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Trifels »

Julian hat geschrieben:(13 Jul 2019, 11:05)

Unterschiedliche Länder haben eben unterschiedliche Ziele. Das ist auch vollkommen legitim. Deutschland sieht sich primär als Zufluchtsort für Menschen aus aller Welt, die aufgrund ihrer mangelnden Bildung oder aufgrund ihres mangelnden Integrationswillens anderswo keine Chance auf Einwanderung hätten. Dazu möchte man Vorreiter bei der Umweltpolitik und überhaupt bei der Rettung der Welt sein.

Die eigene Stärke, der eigene Vorteil ist den Deutschen nicht so wichtig. Im Gegenteil: Das eigene Land hat viel Böses getan, und muss nun der Welt viel Gutes zurückgeben. Deswegen wird wenig Wert auf militärische oder wirtschaftliche Stärke, eigene Identität und auch Bildung gelegt. Man geht davon aus, dass sich nationale Grenzen ohnehin in einem wohligen, flockigen Einerlei auflösen werden. Ebenso denkt man, dass Tugenden wie Offenheit wichtiger sind als Bildung und Sekundärtugenden wie Disziplin.

Gegen ehrgeizige, gebildete, in ihrer kulturellen und ethnischen Identität geschärfte, stolze Jugendliche aus anderen Teilen der Welt kann diese deutsche Jugend natürlich nicht bestehen. Das will sie aber auch gar nicht - sie will eher untergehen in einer größeren Weltidentität. Sie kann sich, bei all ihren Niederlagen und ihrer Erfolglosigkeit, immer noch sonnen in dem Gefühl, moralisch das Richtige zu tun, zumindest im Urteil derer, die gegenwärtig über die Diskurshoheit verfügen.

Eine künftige Generation, die sich erst wieder aus dem von ihren Vorfahren selbst gewählten Niedergang hocharbeiten müsste, wird das vielleicht wieder anders sehen.
Diskurs -> wo ?

Moralin ausgießen und alberne Schlachtfelder von Nebensächlichkeiten aufmachen.

Info 1

https://www.land.nrw/de/pressemitteilun ... kommission

Wie viele völlig belanglose" Warum nicht Fragen" ( = ohne Belang für die Prosperität und Ertragskraft einer Gesllschaft) sieht man ?
Warum nicht …?“-Fragen

Die Zukunftskommission hat neben kritischen Analysen auch provokante Fragen formuliert:

Warum nicht ein Kopftuchverbot auch für Schülerinnen?
Warum nicht ein allgemeiner Sozialdienst für alle jungen Frauen und Männer?
Warum nicht (eine) papierlose öffentliche Verwaltung (E-Government)?
Warum nicht ein garantiertes Mindesteinkommen für alle?
Warum nicht ein staufreies Ruhrgebiet durch intelligente Autobahnen?
Warum nicht Kernkraft fortentwickeln und als Energiequelle weiter nutzen?
Warum nicht die Möglichkeiten der Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen erweitern?
Warum nicht: Ausbau der sozialen Arbeit?
Warum nicht: steuerfreier Gründerfonds?
Warum nicht: Nordrhein-Westfalen durchgehend geöffnet?
Warum nicht: starke Cluster für Nordrhein-Westfalen?
Warum nicht: NRW-Initiative „Erfahrung nutzen“?
Warum nicht: Forschung zur Kernfusion und Fusionskraftwerk?
Warum nicht: Großforschung gegen neurodegenerative Erkrankungen und Diabetes?
Warum nicht: Entwicklung einer wissensbasierten Bioökonomie?
Warum nicht: Eltern als erste Erzieher und Experten für ihr Kind?
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Trifels »

Einfach nur weitermachen:
Konkret heißt dies, dass die Bandbreite des „Normalen“ schmäler geworden ist und die Zahl individuell verschiedener Lernvoraussetzungen größer. Wenn von zunehmender Heterogenität im Klassenzimmer die Rede ist, dann ist damit längst nicht nur gemeint, dass Kinder mit Werkrealschulempfehlung in Realschulen oder Gymnasien sitzen. Sondern dass Kinder mit zunehmend psychischen Problemen im Klassenzimmer sitzen und aus unterschiedlichen Gründen nicht lernbereit sind
andere Gesellschaften legen mehr wert auf das Zustandekommen von Bildung, Anstrengungsbereitschaft und Lernerfolg. Nicht helicoptern und Arsch nachtragen, sondern einfach mal stringente Aufgabenerfüllung angehen. Eltern ( soweit es die noch gibt ) sind da auch gefordert.

Info 1:

https://www.cicero.de/kultur/bildung-sc ... bwesenheit
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Trifels »

Nur als Info.

In Deutsch lagen 52 Prozent der Schüler auf einem unterdurchschnittlichen Leistungsniveau, in Mathematik sogar 56 Prozent. Das geht aus der Antwort der Senatsbildungsverwaltung auf eine Anfrage des Berliner AfD-Abgeordneten Tommy Tabor hervor. Getestet wurden in Deutsch das Lesen und das Zuhören. Beim Lesen liegen 29 Prozent der Schüler auf der untersten Kompetenzstufe, erreichen also nicht einmal den Mindeststandard. Auf Stufe zwei (Mindestanforderungen erfüllt) liegen immer noch 23 Prozent, 13 Prozent auf Stufe drei (durchschnittliche Erwartungen der Bildungsstandards)

Info 1

https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... 97538.html

Immer schön weiter machen !
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
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All for One
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von All for One »

Ich frage mich nach diesem Artikel wirklich: "Muss ich denn immer der Beste sein? Wie weit darf, kann und muss Erfolg gehen?"

Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir immer höher, schneller und weiter MÜSSEN. Ob wir das wollen oder nicht... Damals war der Hauptschulabschluss ausreichend, um den Großteil der Berufe ausüben zu können. Heute muss man für fast jeden Job Abitur gemacht haben. Am besten zusätzlich noch ein abgeschlossenes Studium inkl. Berufserfahrung. Und ein guter Abschluss reicht auch nicht mehr. Es muss schon der Beste sein. Aber warum?

Wir selbst erlegen uns doch diese Zwänge auf. Wir vergleichen uns ewig mit anderen. Wieso sind Burnout und Depressionen so präsent wie nie? Genau, weil wir schuften bis zum Umfallen, ohne an uns zu denken. Wir vernachlässigen unsere Befürdnisse für die Außenwirkung, die wir auf andere erzielen. Und ich frage mich: Ist es das wert?

Natürlich müssen wir arbeiten. Und es gibt immer jemanden, der härter arbeitet als man selbst. Das soll nicht bedeuten, dass wir nicht unser Bestes geben sollten. Allerdings muss es Grenzen geben. Nichts ist wichtiger als die eigene Gesundheit. Und wer nun behauptet, dass arbeiten bis tief in die Nacht gesund ist, der lügt. Der Stress der Arbeitswelt ist allgegenwärtig und teilweise unumgänglich. Umso wichtiger ist es, dass wir manchmal einen Gang runterfahren.

Und im asiatischen Raum ist dieser Stress und Druck noch viel höher. Kinder schuften regelrecht in Internaten von früh bis spät. Dort gibt es keine Freizeit, kein Abschalten und keine Kindheit. Natürlich ist das jetzt überspitzt gesagt aber leider ist es dort tatsächlich so. Zusätzlich kommt extremer Druck von den Familien. Den Kindern bleibt nichts anderes...

Letztendlich müssen wir aufhören, uns ewig mit anderen zu vergleichen. Wir sollten das leisten, was wir können, und auch gerne mal über uns hinauswachsen. Aber nur bis zu dem Punkt, wo unsere Ressourcen mitmachen. Wenn wir zusätzlich zu dem noch unsere Bildungspolitik ändern, dann können wir genauso erfolgreich sein wie andere Länder. Allerdings ohne Druck!
Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern
Alpha Centauri
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Alpha Centauri »

All for One hat geschrieben:(15 Oct 2019, 10:33)

Ich frage mich nach diesem Artikel wirklich: "Muss ich denn immer der Beste sein? Wie weit darf, kann und muss Erfolg gehen?"

Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir immer höher, schneller und weiter MÜSSEN. Ob wir das wollen oder nicht... Damals war der Hauptschulabschluss ausreichend, um den Großteil der Berufe ausüben zu können. Heute muss man für fast jeden Job Abitur gemacht haben. Am besten zusätzlich noch ein abgeschlossenes Studium inkl. Berufserfahrung. Und ein guter Abschluss reicht auch nicht mehr. Es muss schon der Beste sein. Aber warum?

Wir selbst erlegen uns doch diese Zwänge auf. Wir vergleichen uns ewig mit anderen. Wieso sind Burnout und Depressionen so präsent wie nie? Genau, weil wir schuften bis zum Umfallen, ohne an uns zu denken. Wir vernachlässigen unsere Befürdnisse für die Außenwirkung, die wir auf andere erzielen. Und ich frage mich: Ist es das wert?

Natürlich müssen wir arbeiten. Und es gibt immer jemanden, der härter arbeitet als man selbst. Das soll nicht bedeuten, dass wir nicht unser Bestes geben sollten. Allerdings muss es Grenzen geben. Nichts ist wichtiger als die eigene Gesundheit. Und wer nun behauptet, dass arbeiten bis tief in die Nacht gesund ist, der lügt. Der Stress der Arbeitswelt ist allgegenwärtig und teilweise unumgänglich. Umso wichtiger ist es, dass wir manchmal einen Gang runterfahren.

Und im asiatischen Raum ist dieser Stress und Druck noch viel höher. Kinder schuften regelrecht in Internaten von früh bis spät. Dort gibt es keine Freizeit, kein Abschalten und keine Kindheit. Natürlich ist das jetzt überspitzt gesagt aber leider ist es dort tatsächlich so. Zusätzlich kommt extremer Druck von den Familien. Den Kindern bleibt nichts anderes...

Letztendlich müssen wir aufhören, uns ewig mit anderen zu vergleichen. Wir sollten das leisten, was wir können, und auch gerne mal über uns hinauswachsen. Aber nur bis zu dem Punkt, wo unsere Ressourcen mitmachen. Wenn wir zusätzlich zu dem noch unsere Bildungspolitik ändern, dann können wir genauso erfolgreich sein wie andere Länder. Allerdings ohne Druck!
Um in einer Leistungsgesellschaft erfolgreich zu sein gehen viele ziemlich weit es wird ja von Gesellschaft, Medien usw ja regelrecht propagiert " du musst was leisten, du musst erfolgreich sein , um jeden Preis" Stichwort die gedopte Gesellschaft ( Doping ist ja nicht nur ein Problem des Sports sondern in der gesamten Gesellschaft, Stichwort Hirndoping bei Schülern und Studenten und die der Arbeitswelt, ein Thema)

Die meisten verwechseln auch Erfolg mit Glück, wenn jemand erfolgreich ist, heißt nicht dass er oder sie auch ein glücklicher Mensch ist, hier macht man es sich aus meiner Sicht viel zu einfach.
Alpha Centauri
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Re: Erzogen zum Verlieren

Beitrag von Alpha Centauri »

All for One hat geschrieben:(15 Oct 2019, 10:33)

Ich frage mich nach diesem Artikel wirklich: "Muss ich denn immer der Beste sein? Wie weit darf, kann und muss Erfolg gehen?"

Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir immer höher, schneller und weiter MÜSSEN. Ob wir das wollen oder nicht... Damals war der Hauptschulabschluss ausreichend, um den Großteil der Berufe ausüben zu können. Heute muss man für fast jeden Job Abitur gemacht haben. Am besten zusätzlich noch ein abgeschlossenes Studium inkl. Berufserfahrung. Und ein guter Abschluss reicht auch nicht mehr. Es muss schon der Beste sein. Aber warum?

Wir selbst erlegen uns doch diese Zwänge auf. Wir vergleichen uns ewig mit anderen. Wieso sind Burnout und Depressionen so präsent wie nie? Genau, weil wir schuften bis zum Umfallen, ohne an uns zu denken. Wir vernachlässigen unsere Befürdnisse für die Außenwirkung, die wir auf andere erzielen. Und ich frage mich: Ist es das wert?

Natürlich müssen wir arbeiten. Und es gibt immer jemanden, der härter arbeitet als man selbst. Das soll nicht bedeuten, dass wir nicht unser Bestes geben sollten. Allerdings muss es Grenzen geben. Nichts ist wichtiger als die eigene Gesundheit. Und wer nun behauptet, dass arbeiten bis tief in die Nacht gesund ist, der lügt. Der Stress der Arbeitswelt ist allgegenwärtig und teilweise unumgänglich. Umso wichtiger ist es, dass wir manchmal einen Gang runterfahren.

Und im asiatischen Raum ist dieser Stress und Druck noch viel höher. Kinder schuften regelrecht in Internaten von früh bis spät. Dort gibt es keine Freizeit, kein Abschalten und keine Kindheit. Natürlich ist das jetzt überspitzt gesagt aber leider ist es dort tatsächlich so. Zusätzlich kommt extremer Druck von den Familien. Den Kindern bleibt nichts anderes...

Letztendlich müssen wir aufhören, uns ewig mit anderen zu vergleichen. Wir sollten das leisten, was wir können, und auch gerne mal über uns hinauswachsen. Aber nur bis zu dem Punkt, wo unsere Ressourcen mitmachen. Wenn wir zusätzlich zu dem noch unsere Bildungspolitik ändern, dann können wir genauso erfolgreich sein wie andere Länder. Allerdings ohne Druck!
Das mit dem " sich mit anderen vergleichen" ist leider zu tiefst( evolutionär bedingt) menschlich und reicht weit über dass rein ökonomische hinaus und frag dich mal warum es den klassischen Schwanzvergleich gibt , der mit dem Kürzeren zieht auch oft den Kürzeren.
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