Jobabbau in der Industrie

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Alter Stubentiger
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Alter Stubentiger »

frems hat geschrieben:(30 Jun 2019, 16:49)

Die Arbeit von Köchen und Kellnern ist ausgesprochen primitiv, da es sich auf wenige gelernte Handgriffe reduziert. Da braucht man keine Raketenwissenschaft, um solch -- derzeitig recht billige/günstige -- Arbeit überflüssig zu machen. Ein paar wenige 3-Sterne-Köche werden sicherlich weiterhin Zulauf finden, aber da sprechen wir ja von einem winzigen Prozentsatz.
Natürlich kann man automatisiert kochen. Bei Erasco und so klappt dass schon sehr lange. Aber selbst da kreieren und testen echte Köche die Rezepte und keine Roboter. Was derzeit den Computern für Fähigkeiten angedichtet werden ist unfassbar.

Und den Job eines Kellners kann auch kein Roboter ersetzen. Überhaupt finde ich dass bei dir an Wertschätzung für gute Arbeit fehlt.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Alter Stubentiger »

Nudelholz hat geschrieben:(30 Jun 2019, 18:04)

10 Posts zu dieser Roboterrestaurantsache, kein einziger Link, keine einzige Quelle, keine einzige Frage nach einer Quelle aber man weiß auch so Bescheid, einer sagt gibts, der andere sagt Humbug, du meinst, es ist keine Raketenwissenschaft.

@lili
Ist es das hier?

https://ngin-food.com/artikel/spyce-bos ... estaurant/
Auf jeden Fall hat ein Sternekoch die Rezepte kreiert und Roboter hauen die Zutaten nach Rezeptvorgaben in den Wok. Fertig. Und 7 Gerichte gibts. Nichts Beeindruckendes. Ist nur Systemgastronomie. Mit den richtigen Maschinen sich er auch für McDonalds interessant. Die nennen sich ja auch "Restaurant".
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Senexx »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(30 Jun 2019, 18:19)

Und den Job eines Kellners kann auch kein Roboter ersetzen. Überhaupt finde ich dass bei dir an Wertschätzung für gute Arbeit fehlt.
Hier muss ich Ihnen mal ausdrücklich zustimmen.

Ich finde diese Verachtung anderen Menschen und Berufen gegenüber einfach unerträglich.
Adam Smith
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Adam Smith »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(30 Jun 2019, 18:19)

Natürlich kann man automatisiert kochen. Bei Erasco und so klappt dass schon sehr lange. Aber selbst da kreieren und testen echte Köche die Rezepte und keine Roboter. Was derzeit den Computern für Fähigkeiten angedichtet werden ist unfassbar.

Und den Job eines Kellners kann auch kein Roboter ersetzen. Überhaupt finde ich dass bei dir an Wertschätzung für gute Arbeit fehlt.
Hier gibt es auch noch einen Link zu dem Thema.

https://www-derwesten-de.cdn.ampproject ... 59963.html

Die Roboter dienen der Unterhaltung und dürften mehr Aufwand verursachen als Nutzen.
Zuletzt geändert von Adam Smith am So 30. Jun 2019, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von frems »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(30 Jun 2019, 18:19)
Überhaupt finde ich dass bei dir an Wertschätzung für gute Arbeit fehlt.
Wenn man sich so anschaut, was Köche im Schnitt verdienen, kann man wohl kaum von "guter Arbeit" sprechen.
Zuletzt geändert von frems am So 30. Jun 2019, 21:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Jun 2019, 20:43)

Die Fischköppe kennen doch nur ranzige Fischbrötchen :p
Nein, wir sitzen direkt an der Quelle und genießen sie frisch. :cool:
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Misterfritz »

frems hat geschrieben:(30 Jun 2019, 21:41)

Wenn man sich so anschaut, was Köche im Schnitt verdienen, kann man wohl kaum von "guter Arbeit" sprechen.
Die Bezahlung spiegelt nicht unbedingt die Qualität der Arbeit wieder.
Gerade Köche werden im Grunde unterbezahlt.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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frems
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von frems »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Jun 2019, 21:54)

Die Bezahlung spiegelt nicht unbedingt die Qualität der Arbeit wieder.
Gerade Köche werden im Grunde unterbezahlt.
Das behauptet jede Zunft. Der Markt sieht es aber halt anders. So einfach ist das.
Labskaus!

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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Misterfritz »

frems hat geschrieben:(30 Jun 2019, 21:56)

Das behauptet jede Zunft. Der Markt sieht es aber halt anders. So einfach ist das.
Der Markt will hauptsächlich wenig bezahlen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von odiug »

Könntet ihr bitte beim Thema bleiben und die kulinarischen Ausflüge unterlassen :?:
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von watisdatdenn? »

lili hat geschrieben:(29 Jun 2019, 09:45)
Man braucht quasi nur Leute die die Roboter herstellen und ITler.
Sehr gut :).
Ich kann beides (Maschinenbauer, der in die IT quereingestiegen ist und sich privat einiges an Elektrotechnik angeeignet hat).

Tatsächlich würden ein paar automatisierte Kernstücke in einem für Deutschland wirtschaftlich wichtigen Sektor ohne meine Arbeit nicht funktionieren.

Ich verdiene nicht schlecht, aber wenn ich mir überlege, was an (unter anderem) meiner Arbeit alles an Wertschöpfung dran hängt, bin ich schwer unterbezahlt..


Die angespannte Job Situation in einem der im Thread angesprochenen Unternehmen kann ich bestätigen. (IT geht noch recht gut).

So schlimm kann es aber auch noch nicht sein, denn die Firma in der ich arbeite leistet sich unter anderem eine komplette wertschöpfungsfreie Abteilung für "diversity".
Zuletzt geändert von watisdatdenn? am Mo 1. Jul 2019, 06:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von watisdatdenn? »

frems hat geschrieben:(30 Jun 2019, 21:41)
Wenn man sich so anschaut, was Köche im Schnitt verdienen, kann man wohl kaum von "guter Arbeit" sprechen.
Sehe ich auch so.
Also jetzt von einem rein finanziellen Aspekt gesehen.

Natürlich kann auch eine schlecht bezahlte Arbeit eine "gute Arbeit" sein, z.B. wenn sie Leute glücklich macht.


Den (sozial verträglichen) Job Abbau sehe ich gar nicht mal so negativ.
Da kommen endlich mal wieder Dinge auf den Prüfstand und Automatisierungslösungen und Vereinfachungen sind wieder begehrt und nicht verpöhnt..
Ich sehe darin tatsächlich eine Chance.

Es passt aber überhaupt nicht mit dem Gejammer der Industrie nach Fachkräften und die Forderung nach mehr Flüchtlingen zusammen...
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Gruwe »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Jun 2019, 21:58)

Der Markt will hauptsächlich wenig bezahlen.
Der Markt will aber auch gleichzeitig viel Bezahlung!
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Misterfritz »

Gruwe hat geschrieben:(01 Jul 2019, 09:27)

Der Markt will aber auch gleichzeitig viel Bezahlung!
Sicherlich,
aber das heisst 1. nicht, dass der Kunde (z.B. Restaurantbesucher) das auch zahlen will und 2., dass das auch beim Arbeitnehmer auch ankommt ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Gruwe »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Jul 2019, 09:47)

Sicherlich,
aber das heisst 1. nicht, dass der Kunde (z.B. Restaurantbesucher) das auch zahlen will und 2., dass das auch beim Arbeitnehmer auch ankommt ;)
Es ging mir ja nicht um den Arbeitnehmer, sondern um den Anbieter des Produktes, also um die Tatsache, dass auf einem Markt eben immer Anbieter und Nachfrager aufeinandertreffen.
Das der Nachfrager möglichst wenig bezahlen möchte, ich trivial. Dass der Anbieter möglichst viel erhalten möchte, ebenso. Ich sehe jetzt nicht, warum das "negativ" sein sollte.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Adam Smith »

Gruwe hat geschrieben:(01 Jul 2019, 11:43)

Das der Nachfrager möglichst wenig bezahlen möchte, ich trivial. Dass der Anbieter möglichst viel erhalten möchte, ebenso. Ich sehe jetzt nicht, warum das "negativ" sein sollte.
Im Prinzip natürlich nicht. Es wird auch das angeboten was nachgefragt wird. Auch wenn das immer mal wieder ungläubiges Staunen verursacht. Es kann aber durchaus manchmal vorteilhaft sein, die Marktwirtschaft außer Kraft zu setzen. Photovoltaikanlagen wären hier ein gutes Beispiel.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Senexx »

Die FAZ hat das Thema nun auch entdeckt:
Es gibt wieder Entlassungen. Plötzlich kündigen Konzerne Massenentlassungen an. Müssen wir uns wieder an Arbeitslosigkeit gewöhnen?
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 60651.html
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von zollagent »

Senexx hat geschrieben:(01 Jul 2019, 12:48)

Die FAZ hat das Thema nun auch entdeckt:



https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 60651.html
Das wäre nur die halbe Betrachtungsweise. Man sollte schon gegenchecken, ob die dort Entlassenen auch wieder neue Arbeitsverhältnisse finden.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Gruwe
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Gruwe »

Adam Smith hat geschrieben:(01 Jul 2019, 12:02)

Im Prinzip natürlich nicht. Es wird auch das angeboten was nachgefragt wird. Auch wenn das immer mal wieder ungläubiges Staunen verursacht. Es kann aber durchaus manchmal vorteilhaft sein, die Marktwirtschaft außer Kraft zu setzen. Photovoltaikanlagen wären hier ein gutes Beispiel.
Ja, das ist schon klar! Bei sowas liegt aber Marktversagen vor. Darauf wollte ich mit meiner einfachen "Klarstellung" jetzt nicht eingehen. Sowas liegt im Allgemeinen auch in der Gastronomie nicht vor.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Adam Smith »

Gruwe hat geschrieben:(01 Jul 2019, 14:54)

Ja, das ist schon klar! Bei sowas liegt aber Marktversagen vor. Darauf wollte ich mit meiner einfachen "Klarstellung" jetzt nicht eingehen. Sowas liegt im Allgemeinen auch in der Gastronomie nicht vor.
Nö. Nur sind hier viele Studenten beschäftigt.
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Alter Stubentiger
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Alter Stubentiger »

Adam Smith hat geschrieben:(30 Jun 2019, 19:22)

Hier gibt es auch noch einen Link zu dem Thema.

https://www-derwesten-de.cdn.ampproject ... 59963.html

Die Roboter dienen der Unterhaltung und dürften mehr Aufwand verursachen als Nutzen.
Richtig. Das ist etwas um ins Gespräch zu kommen. Ist aber auch gefährlich wenn man sonst eigentlich nichts zu bieten hat was es sonst an jeder Straßenecke kriegt.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von jorikke »

Senexx hat geschrieben:(01 Jul 2019, 12:48)

Die FAZ hat das Thema nun auch entdeckt:



https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 60651.html
Muss es denn unbedingt Arbeitsmangel sein, der Entlassungen bewirkt?
Ich war 45 Jahre in einem "hightec" Unternehmen beschäftigt.
In dieser Zeit habe ich 4 x eine Entlassungswelle mit erlebt.
In der gleichen Zeit stieg aber die Zahl der Beschäftigten von 120 auf jetzt ca. 9000 an.
Tatsächlich war der Hauptgrund jedes Mal die Qualifikationsfrage. Will eine Fa. technologisch an der Spitze bleiben, muss sie zwangsläufig auch Leute mit hoher Qualifikation beschäftigen. In einer Zeit in der die Elektronik drei mal am Tag Großvater wird, sind das, so schmerzlich es für die "erfahrenen" Mitarbeiter ist, die jungen, frisch von den Hochschulen kommenden.
Für die muss man Platz machen, übrigens auch ein ethisches Problem, die älteren Führungskräfte der mittleren Ebene können anständiger Weise nicht nach unten durchgereicht werden.
Diese Alten, Erfahrenen, müssen zwangsläufig "entsorgt" werden. Diese Zahlen tauchen dann als Arbeitsplatzverluste in der Presse auf und werden falsch interpretiert.
In meinem Fall bedeutete es drei Jahre vorzeitigen Ruhestand bei vollem finanziellen Ausgleich. Zusätzlich etwa 150.000 DM auf die Kralle.
Meine Kollegen und ich haben den "Rausschmiss" gefeiert.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Eiskalt »

Die Bauern bekommen ja auch angeblich nicht genug für die Milch um kostendeckend zu arbeiten. Aber dann müsste es ja ein Bauernsterben geben.
Hab ich aber nichts von gehört.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Odin1506 »

jorikke hat geschrieben:(01 Jul 2019, 20:44)

Muss es denn unbedingt Arbeitsmangel sein, der Entlassungen bewirkt?
Ich war 45 Jahre in einem "hightec" Unternehmen beschäftigt.
In dieser Zeit habe ich 4 x eine Entlassungswelle mit erlebt.
In der gleichen Zeit stieg aber die Zahl der Beschäftigten von 120 auf jetzt ca. 9000 an.
Tatsächlich war der Hauptgrund jedes Mal die Qualifikationsfrage. Will eine Fa. technologisch an der Spitze bleiben, muss sie zwangsläufig auch Leute mit hoher Qualifikation beschäftigen. In einer Zeit in der die Elektronik drei mal am Tag Großvater wird, sind das, so schmerzlich es für die "erfahrenen" Mitarbeiter ist, die jungen, frisch von den Hochschulen kommenden.
Für die muss man Platz machen, übrigens auch ein ethisches Problem, die älteren Führungskräfte der mittleren Ebene können anständiger Weise nicht nach unten durchgereicht werden.
Diese Alten, Erfahrenen, müssen zwangsläufig "entsorgt" werden. Diese Zahlen tauchen dann als Arbeitsplatzverluste in der Presse auf und werden falsch interpretiert.
In meinem Fall bedeutete es drei Jahre vorzeitigen Ruhestand bei vollem finanziellen Ausgleich. Zusätzlich etwa 150.000 DM auf die Kralle.
Meine Kollegen und ich haben den "Rausschmiss" gefeiert.
Ist ja schön für dich, aber was macht ein Werftarbeiter, der 40 Jahre bei einer Werft war(inklusiv seiner Lehre), also von seinem 16. Lebensjahr an, und wegen Stellenabbau "sozialverträglich" entlassen wird.
Achso, der hat dann die Arschkarte gezogen. Mit 56 arbeitslos ALG1 ind mit 58 dann Hartz4 und Altersarmut. Tolle Aussichten.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von zollagent »

Odin1506 hat geschrieben:(01 Jul 2019, 21:18)

Ist ja schön für dich, aber was macht ein Werftarbeiter, der 40 Jahre bei einer Werft war(inklusiv seiner Lehre), also von seinem 16. Lebensjahr an, und wegen Stellenabbau "sozialverträglich" entlassen wird.
Achso, der hat dann die Arschkarte gezogen. Mit 56 arbeitslos ALG1 ind mit 58 dann Hartz4 und Altersarmut. Tolle Aussichten.
Wer so lange beschäftigt war und Rentenbeiträge gezahlt hat, wird nicht "altersarm". Denn die Rentenansprüche verfallen ja nicht.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Trifels »

Geht nicht um Rente -> Zukunft.

Weiter geht es.

Info 1 :

https://www.ksta.de/wirtschaft/vorwerk- ... n-32790128

Lauf der Dinge = heute wandern die Produkte. Nicht die Waren.
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Gruwe »

Odin1506 hat geschrieben:(01 Jul 2019, 21:18)

Ist ja schön für dich, aber was macht ein Werftarbeiter, der 40 Jahre bei einer Werft war(inklusiv seiner Lehre), also von seinem 16. Lebensjahr an, und wegen Stellenabbau "sozialverträglich" entlassen wird.
Achso, der hat dann die Arschkarte gezogen. Mit 56 arbeitslos ALG1 ind mit 58 dann Hartz4 und Altersarmut. Tolle Aussichten.
Naja, das ist in der Tat problematisch bei allen Produktiosntätigkeiten. Wer 10 Jahre am Band gestanden hat und rausfliegt, was hat der denn dann großartig vorzuweisen, weswegen man ihn einstellen sollte? Wenn er eine Berufsausbildung gemacht hat, ist diese nach 10 Jahren annähernd wertlos. Und auf Berufserfahrung in ach so tollen Projekten kann er auch nicht verweisen.
Klar, diese Jobs werden verhältnismäßig gut bezahlt...aber ob das dieses Risiko ausgleicht? Ich wage es zu bezweifeln!

Ansonsten denke ich, dass man von den Leuten durchaus erwarten kann, ihr "Risiko" während einer Beschäftigung zu antizipieren, d.h. sich stets klar machen, was es bedeuten würde, wenn man selbst "morgen" auf der Straße landet. Ist man durch seine Tätigkeit ausreichend darauf vorbereitet, also hat man Kompetenzen erlernt, die man später gut vorweisen kann oder nicht und wenn, wo kann man daran was verbessern. Sorry, aber wer 20 Jahre irgendwo arbeitet und dort stagniert, der hat dann eben ein Problem und ich sehe nicht, dass man diese Verantwortung (zu großen Stücken) auf die Gesellschaft abwälzen sollte!
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von imp »

Gruwe hat geschrieben:(02 Jul 2019, 15:02)

Naja, das ist in der Tat problematisch bei allen Produktiosntätigkeiten. Wer 10 Jahre am Band gestanden hat und rausfliegt, was hat der denn dann großartig vorzuweisen, weswegen man ihn einstellen sollte? Wenn er eine Berufsausbildung gemacht hat, ist diese nach 10 Jahren annähernd wertlos. Und auf Berufserfahrung in ach so tollen Projekten kann er auch nicht verweisen.
Klar, diese Jobs werden verhältnismäßig gut bezahlt...aber ob das dieses Risiko ausgleicht? Ich wage es zu bezweifeln!

Ansonsten denke ich, dass man von den Leuten durchaus erwarten kann, ihr "Risiko" während einer Beschäftigung zu antizipieren, d.h. sich stets klar machen, was es bedeuten würde, wenn man selbst "morgen" auf der Straße landet. Ist man durch seine Tätigkeit ausreichend darauf vorbereitet, also hat man Kompetenzen erlernt, die man später gut vorweisen kann oder nicht und wenn, wo kann man daran was verbessern. Sorry, aber wer 20 Jahre irgendwo arbeitet und dort stagniert, der hat dann eben ein Problem und ich sehe nicht, dass man diese Verantwortung (zu großen Stücken) auf die Gesellschaft abwälzen sollte!
Es ist immer die Frage. Wenn man mit körperlich oder geistig einseitigen Themen über Jahre ausgelaugt ist, vielleicht noch mit vielen Überstunden oder Unterbesetzung kämpft, dann ist es gerade im fortgeschrittenen Alter nicht so leicht, sich für ein neues Thema interessant zu machen, Wissen und Referenzen aufzubauen. Für viele heißt es ab einem gewissen Alter, hoffen, dass es halbwegs erträglich so weit ans Ziel wie möglich geht.

Es gibt in der aktuellen Situation für viele andere auch ein ganz anderes Bild, dass man sie in Teilzeit und mit netten Extras noch überredet, über das Rentenalter hinaus noch tätig werden, weil kein passender Ersatz so schnell gefunden werden kann. Es kann aber keiner sich drauf verlassen, dass es für ihn so laufen wird. So mancher gesuchte Spezialist war einfach nicht mehr relevant irgendwann.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von franktoast »

Senexx hat geschrieben:(27 Jun 2019, 11:14)

BASF, SAP, und, und, und...

Nun will auch Audi Stellen streichen - gleich ein Fünftel, insgesamt 10000 Jobs

https://www.focus.de/finanzen/boerse/ab ... 68755.html

Sind das die Vorboten eine großen Arbeisplatzvernichtungswelle oder nur unbeduetende Anpassungen? Oder lediglich Reaktionen auf die derzeitige Rezession in wichtigen Bereichen unserer Wirtschaft?
Wann hat Audi eigentlich diese 10 000 Stellen aufgebaut, die sie nun abbauen wollen? Die Schlagzeile hab ich wohl überlesen...

Eigentlich ist es ein normaler Prozess. Unzählige kleine Unternehmen gründen sich und steigern ihre Anzahl von Mitarbeitern. Manche gehen pleite, andere werden aufgekauft. Daraus ergeben sich Synergien und man kann das Gleiche mit weniger Arbeitskräften schaffen, wodurch einzelne Mitarbeiter mehr verdienen und Produkte für den Endverbraucher günstiger werden.

PS: Dass es bei manchen Unternehmen mal nicht so rund läuft wie bei den deutschen Autobauern, kann auch mal vorkommen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Orbiter1 »

franktoast hat geschrieben:(04 Jul 2019, 21:17)

Wann hat Audi eigentlich diese 10 000 Stellen aufgebaut, die sie nun abbauen wollen? Die Schlagzeile hab ich wohl überlesen...
Wenn Audi 3 Jahre nach Bekanntwerden des Diesel-Skandals noch Diesel-Fahrzeuge verkauft die mit 4 Abschaltvorrichtungen ausgestattet sind wundert es mich wieso die nur 20% der Arbeitsplätze streichen müssen.
VaterMutterKind

Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von VaterMutterKind »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 Jul 2019, 22:13)

Wenn Audi 3 Jahre nach Bekanntwerden des Diesel-Skandals noch Diesel-Fahrzeuge verkauft die mit 4 Abschaltvorrichtungen ausgestattet sind wundert es mich wieso die nur 20% der Arbeitsplätze streichen müssen.
Wäre es dir lieber, wenn Audi 50% der MAs rauswerfen müsste?
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Orbiter1 »

VaterMutterKind hat geschrieben:(04 Jul 2019, 22:17)

Wäre es dir lieber, wenn Audi 50% der MAs rauswerfen müsste?
Mir wäre es lieber wenn Audi ihr hyperarrogantes Verhalten schlagartig beendet, sich bei den Kunden entschuldigt und unverzüglich technisch korrekte Produkte auf den Markt gebracht hätte. Dann gäbe es auch keinen Vertrauensverlust und man müsste niemanden entlassen.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von franktoast »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 Jul 2019, 22:13)

Wenn Audi 3 Jahre nach Bekanntwerden des Diesel-Skandals noch Diesel-Fahrzeuge verkauft die mit 4 Abschaltvorrichtungen ausgestattet sind wundert es mich wieso die nur 20% der Arbeitsplätze streichen müssen.
Ich sehe es als Risiko an, dass die deutschen Autobauer an der Börse bald so beliebt werden, wie deutsche Banken oder deutsche Versorger (vor Allem vor 3-4 Jahren). Va. jetzt mit zwei immensen Herausforderungen: Elektroantrieb + autonomes Fahren. Das ist vergleichbar wie Analog- zu Digitalfotografie, oder normales Handy zu Smartphone. Da sind einige ehemalige Platzhirsche unter die Räder gekommen...
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Senexx »

Deutsche Bank: 18000 Stellen sollen gestrichen werden, wieviel davon in Deutschland ist unbekannt. Kosten von 7,4 Milliarden EUR.
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Misterfritz »

Senexx hat geschrieben:(07 Jul 2019, 18:06)

Deutsche Bank: 18000 Stellen sollen gestrichen werden, wieviel davon in Deutschland ist unbekannt. Kosten von 7,4 Milliarden EUR.
Die Deutsche Bank fällt neuerdings unter Industrie? :?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von Senexx »

Misterfritz hat geschrieben:(07 Jul 2019, 18:39)

Die Deutsche Bank fällt neuerdings unter Industrie? :?
Unter "Industrie" versteht man schon seit Langem nicht mehr nur das Verarbeitende Gewerbe.
MontyMontius
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Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von MontyMontius »

Hallo Leute,

Die Auswirkungen der entfesselten Finanzmärkte werden wir zunehmen zu spüren bekommen. Es gibt keine Job Sicherheit mehr, wo Geld verdient wird, muss man dabei sein. Verlagert sich das Kapital bzw. der Markt, muss man eine neue Quelle suchen. Nicht wenige fahren kreuz und quer durch Deutschland und Europa um irgendwo einen Auftrag zu erledigen und ein wenig Umsatz zu machen. Hierfür werden dringend Fachkräfte gesucht. Elektriker und Schlosser die für 13-14 Euro Wochenlang unterwegs sind,bei 40-55+ h . Dazu 24 Tage Urlaub, kein Weihnachtsgeld, oder sonstige Vergünstigungen. Die Fachkraft muss Helfer führen, welche öfters weder Deutsch noch Englisch sprechen. Wen man alleine losschicken kann, der bekommt im Moment sicher Arbeit. Das gleiche gilt für Inbetriebnehmer und Programmierer. Ein gescheiter IT Fachmann wird mit Sicherheit in vielen Firmen mit Handkuss erwartet, Moderne Netzwerkarchitekturen und Datenbank, sind an den meisten vorbei gegangen und wenn der Chef wieder mit Fotos aus dem Drucker ankommt, worauf man nichts erkennen kann, anstatt sie in einer Cloud hochzuladen, dann sagt das schon alles über die "haben wir immer so gemacht" Generation aus.
Die Industriedienstleister sind von einer schwachen Konjunktur grundsätzlich als erstes betroffen. Die übliche Flaute im Januar und Februar zog sich bis in den April. Grössere Projekte stehen bis jetzt, im Vergleich zum Vorjahr, auffallend wenig an.
Die Deutschen haben mit wehenden Fahnen alle nationalen Marktregulierungen demontiert. Die soziale Marktwirtschaft wurde erfolgreich vernichtet, das Kapital steht längst über Demokratie und Regierung. (https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-04/ ... gleichheit ). Das ganze war sowieso nicht mehr aufzuhalten. Das in Deutschland sich eine so große Anzahl an Menschen, inbesondere vermeintlich Gebildete, mit solcher Hingabe dem Markt unterwirft und ihre Mitmenschen verkaufen , dass wird selbst die Strippenzieher erstaunt haben.
Die Autobauer sind einer der wenigen Unterschiede, warum wir hier noch von Wohlstand sprechen. Die völlig lächerliche Grenzwert Debatte, war nichts als ein Angriff auf die deutsche Schlüssel Industrie. Unter dem Druck der Aktionäre, wussten sich die Ingenieure mit Sicherheit nicht mehr sich anders zu helfen. In Deutschland wartet man nun drauf die Sau durchs Dorf zu jagen, hängengeblieben wie im Mittelalter. Der DAX ist ohnehin ein Casino des US Kapitals. Siemens ist praktisch bereits amerikanisch, zumindest die wichtigen Sparten. Wenn man dann noch so leichtfertig KuKA an die Chinesen verhökert, wissentlich das Robotik der Markt der Zukunft ist. Was erwartet ihr noch? Es werden keinerlei Anstrengungen unternommen irgendetwas zu ändern. Auf der Aktiva Seite hat Deutschland praktisch nichts mehr. Wir werden uns an einen anderen Lebenstil gewöhnen müssen, die fetten Jahre sind nun mal vorbei. Grundsätzlich sollte ein Arbeiter auch verstehen, dass der globale Standard, eben kein Wohlstand für ihn vorsieht.
In Deutschland hat der Niedriglohn Sektor, bis hin zu Fachkräften, sowieso kaum eine politische Vertretung mehr. Kommen bei einem Projekt mehrere Gewerke und sonstige Dienstleister zusammen, wirst du kaum jemanden finden, der nach Tarif bezahlt wird. Die SPD kehrte ihnen den Rücken zu und möchte bei den Yuppies in den Großstädten und Universitäten mitmischen, ja Pech gehabt, die Grünen waren schneller. Das jemand der 10-12 Stunden Pakete ausliefert, nicht über die selbe Bildung und adäquate Ausdrucksweise verfügt, wie ein Student, welcher kostenlose Bildung genießt,dass sollte verständlich sein. Warum dieser Mann, ob er nun Deutscher oder anderer Herkunft ist, jetzt wieder mit anderen Abgaben belastet wird, um Projekte zu finanzieren, mit denen er nichts zu tun hat, das stößt zunehmend auf Unverständnis. Warum die Arbeitsbedingungen eines Paketzustellers, eines Leiharbeiters, eines Facharbeiters, weniger gesellschaftliche und finanzielle Aufmerksamkeit finden, als die Frage ob es eine dritten Sanitärbereich in öffentlichen Gebäuden geben muss. Das hat absolut nichts mit Homophobie oder Emphatielosigkeit zu tun, wenn dafür nur noch Kopfschütteln zu erwarten ist.
Auf beiden Rheinbrücken im Ruhrgebiet ist Baustelle, die A40 Brücke, hat eine Gewichtskontrolle, nachdem erhebliche Risse im Stahlbau festgestellt wurden. Die Neue Brücke soll in ein paar Jahre gebaut werden, wir werden sehen, ob sie vor dem Flughafen Berlin fertig wird. Bei den Autohändlern gehen schöne Diesel Fahrzeuge in den Export, wir fahren mit den alten Karren rum, weil niemand weiss, auf was für Ideen die als nächstes kommen.
Das Roboter den Menschen die Arbeit stehlen werden, davor sollte nicht zu viel Panik gemacht werden. Ich komme viel rum, die Fertigungsverfahren sind bereits automatisiert, dass ersetzt den Maschinenbediener nicht. Ich wage auch zu bezweifeln, dass in einer Rezession Investitionen in solchen Dimensionen getätigt werden. Sicher es gibt florierende und hochmoderne Produktionsstandorte. Die arbeit welche Menschen verrichten, kann kein Roboter so ohne weiteres übernehmen. Fließband Arbeiter, sind häufig über Fremdfirmen vom Ausland. Ihr Job Verlust würde in den Statistiken nicht auffallen, da Leiharbeiter als Material geführt werden.
Wie es in der Automobilbranche aussieht, kann ich nicht genau sagen, schon etwas her als ich zuletzt dort war. Ich denke, der Markt ist einfach gesättigt, Handelszölle und Sanktion tuen ihr übriges. Deshalb wird die Produktion zurückgefahren und auf E-Autos umgestellt.
Die deutsche Bank hat eine völlig veraltete IT und sich selber mit dubiosen Spekulation in diese Situation manövriert.
Ich denke das Roboter den Fabrikarbeiter im Moment wenig Konkurrenz machen. Büro Angestellte haben hingegen mit Algorithmen und Cloud Netzwerken, eine ernst zunehmende Konkurrenz. Die KI wird sicher auch bald Marktreif sein, um einfache Telefonate entgegen zunehmen.

Mfg
Monty
lili
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Registriert: Mi 5. Nov 2014, 20:51

Re: Jobabbau in der Industrie

Beitrag von lili »

watisdatdenn? hat geschrieben:(01 Jul 2019, 06:01)

Sehr gut :).
Ich kann beides (Maschinenbauer, der in die IT quereingestiegen ist und sich privat einiges an Elektrotechnik angeeignet hat).

Tatsächlich würden ein paar automatisierte Kernstücke in einem für Deutschland wirtschaftlich wichtigen Sektor ohne meine Arbeit nicht funktionieren.

Ich verdiene nicht schlecht, aber wenn ich mir überlege, was an (unter anderem) meiner Arbeit alles an Wertschöpfung dran hängt, bin ich schwer unterbezahlt..


Die angespannte Job Situation in einem der im Thread angesprochenen Unternehmen kann ich bestätigen. (IT geht noch recht gut).

So schlimm kann es aber auch noch nicht sein, denn die Firma in der ich arbeite leistet sich unter anderem eine komplette wertschöpfungsfreie Abteilung für "diversity".

Und was ist mit Silicon Valley?
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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