Sören74 hat geschrieben:(29 Jun 2019, 00:36)Medial ist das Thema in aller Munde. Aber manchmal hat man den Eindruck, viele Menschen wissen nicht, was der derzeitige Klimawandel und seine Fortführung konkret bedeutet. Was sich an ihren Alltag, dem Wirtschaften, kurzum im ganzen Leben ändern wird und wie sich die Änderung auf die Umwelt auswirkt. Nur als Beispiel, nicht nur Tierarten werden in unseren Breiten verschwinden, auch die Wälder werden anders aussehen. Die Fichte wird voraussichtlich nur noch in wenigen schmalen Regionen in Deutschland zu erhalten sein. Durch das Holz war er ökonomisch gesehen der Brotbauern für die Forstwirtschaft. Eine massive Änderung des Baumartenbestands steht bevor.
Ich halte den Klimawandel für real, dramatisch und menschengemacht. Die Veränderung von Baumkulturen würde ich aber eher als schwaches Beispiel sehen. Auch in Italien gibt es Bäume. Wir würden es überleben.
Ich denke um dem Anliegen zu dienen einen Großteil der Bevölkerung abzuholen, musste das ganze Thema aus der ideologiegetriebenen Ecke herauskommen. Solange es als das Steckenpferd von Revoluzzern gilt, wird man pauschal auf weite Ablehnung treffen.
Jedes einzelne Beispiel ist für sich genommen nicht unbedingt schlimm. Veränderungen oder Aussterben gab es schon immer. In Summe hat es allerdings eine Größe erreicht, die die (Um-)Welt komplett verändern wird. Nun ist jeder unterschiedlich an solchen Themen interessiert. Wer beispielsweise sich einfach darum kümmern muss, über die Runden zu kommen, der hat nicht die halbe Stunde am Tag Zeit, um sich eingehender mit den Inhalten zu befassen. Denen würde ich nie einen Vorwurf machen.
Meine Familie kommt ursprunglich aus dem Emsland. Das war und ist eine erzkatholische Gegend. Wenn meine Eltern mir von fruheren Zeiten erzählt haben, dann z.B. auch solche Sachen wie, dass dort 5x am Tag die Arbeit unterbrochen wurde um ein Gebet zu halten.
Wenn jemand sehr gute Gründe gehabt hat, dann konnte er sich dem ggf. entziehen. Ich weiss nicht was genau an deinem Text die Assoziation zu dieser Geschichte geliefert hat, aber irgendwie fühle ich mich daran erinnert.
Was mich persönlich aufregt, sind hingegen viele der sogenannten Klimaskeptiker, die sich eigentlich eingehend mit dem Thema der Klimaerwärmung befassen und fast immer dabei sind, die Veränderungen runterzureden. Sie müssten es eigentlich besser wissen.
Ich bin kein Wissenschaftler, aber mir scheint das Thema plausibel zu sein. Schade ist allerdings, dass dadurch, dass Ideologen das Thema übernommen haben, die Masse der eher unideologisch denkenden Menschen auf Abwehrhaltung gehen.
Ideologen teilen die Welt in gut und böse ein. Das reicht aber nicht aus um die Leute abzuholen. Die Menschen wollen konkrete belegbare Aussagen darüber haben, warum sie Einschränkungen hinnehmen sollen. Nicht nur weil jemand es als “gut” einstuft, sondern weil es sinnvoll und notwendig ist. Vertrauen ist dabei ein wichtiger Baustein. Das geht mit Besserwisserei aber eher verloren, als dass man es gewinnt.