Völlig ohne solche - zugegebenermassen subjektive und unscharfe - Zuordnungen auszukommen, ist aber in politischen Diskussionen kaum möglich. Nach deiner Logik dürfte man die AfD auch nicht als rechts bezeichnen, sagt ja mehr über einen selbst aus, oder?Sören74 hat geschrieben:(23 Jun 2019, 14:04)
Solche Eingruppierungen in links und rechts sagen doch mehr über die Leute aus, die sie verwenden, als diejenigen, die damit eingruppiert wird. Für einen Rechtsextremisten liegt die AfD in der Mitte und alles andere ist ganz weit rechts. Und für Linksextreme ist die Linke eine neoliberale Partei. Ich finde das nur peinlich, aber jeder wie er mag.
Lügenpresse oder Realitätspresse
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Ich sehe da schon eine Veränderung, die Welt war vor der Flüchtlingskrise grundsätzlich zitierfähig, als dann die Stimmung umschlug und die Welt kritischer berichtete, war es damit aus, die Welt wurde zum Blatt der "Neurechten", ähnliches gilt für den Focus. Ich habe natürlich keinen Anspruch auf die absolute Wahrheit, aber diesen Eindruck habe ich gewonnen.Brainiac hat geschrieben:(23 Jun 2019, 13:57)
Das taten sie aber schon immer, ich sehe da keine Veränderung
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Ich sehe es genau anders herum, ohne Links und Rechts in der Sprache wären wir gezwungen, mit mehr Worten die politische Ausrichtung einer Partei zu beschreiben. Wir würden dann eher Begriffe wie liberal, sozial, grün, konservativ, populistisch, arbeitnehmer- oder arbeitgeberorientiert, mehr städtisch oder ländlich, für Rentner oder Jugendliche, christlich, muslimisch, jüdisch, regional, nationalistisch, EU-Befürworter oder -Gegner usw. verwenden. Das wäre eine Bereicherung der Sprache statt rechts und linksgrünversifft.Brainiac hat geschrieben:(23 Jun 2019, 14:13)
Völlig ohne solche - zugegebenermassen subjektive und unscharfe - Zuordnungen auszukommen, ist aber in politischen Diskussionen kaum möglich. Nach deiner Logik dürfte man die AfD auch nicht als rechts bezeichnen, sagt ja mehr über einen selbst aus, oder?
Natürlich darf man die AfD als rechts bezeichnen, jeder wie er mag. Habe ich ja explizit geschrieben. Es muss einem nur bewusst sein, dass mit jeder Eingruppierung auch etwas von seiner eigenen Links-Rechts-Koordinate preisgibt.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Behaupten können sie so viel sie wollen und ablesen kann jeder was er will - BEWIESEN ist deswegen aber noch lange nichts; deine vorangegangenen Behauptungen sind folglich und faktisch BLÜHENDER BLÖDSINN.Julian hat geschrieben:(23 Jun 2019, 08:14)
Teilweise behaupten sie das selbst, teilweise lässt es sich an ihrer Art des Journalismus ablesen.
Manchmal muss man tatsächlich auch selbst denken und seine Schlüsse ziehen.
Problem ist, dass jeder anders denken und andere Schlüsse ziehen kann. Und jeder kann von sich behaupten, er hat recht und die anderen unrecht.
NA UND? Ich und du und alle anderen auch können TROTZDEM einer anderen (EIGENEN!) Meinung sein!Zu den Themen Flüchtlingskrise und Migrationspakt ist die einseitige, belehrende Berichterstattung im Sinne der Regierung durchaus belegt.
Und warum hast du mich dnn zuerst persönlich angegriffen?Auf persönliche Angriffe reagiere ich hier besser nicht.
"Wenn man natürlich mit diesen Medien aufgewachsen ist und von klein auf von linken Lehrern und später linken Professoren indoktriniert wurde, ist es schwer, das überhaupt zu erkennen. Ich empfehle einen längeren Auslandsaufenthalt, um sich einmal von der deutschen linksgrünen Blase zu entfernen."
Du kennst mich doch überhaupt gar nicht! Woher wollst du wissen, welche Medien ich konsumiere, welchen Bildungsweg ich genossen habe und welcher Doktrin ich erlegen bin? Ich behaupte doch schließlich auch nicht irgendeinen ersponnenen Unfug über dich!
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Die Welt war doch schon immer eher ein konservatives Blatt, da auch vom Axel-Springer-Verlag kommend.Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jun 2019, 14:20)
Ich sehe da schon eine Veränderung, die Welt war vor der Flüchtlingskrise grundsätzlich zitierfähig, als dann die Stimmung umschlug und die Welt kritischer berichtete, war es damit aus, die Welt wurde zum Blatt der "Neurechten", ähnliches gilt für den Focus. Ich habe natürlich keinen Anspruch auf die absolute Wahrheit, aber diesen Eindruck habe ich gewonnen.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Nein, Julian zeigt auf, dass das Mediensystem von der Ausbildung (Journalistenschule) bis zur Praxis (Relotius) ins Betrügerische tendiert.Cobra9 hat geschrieben:(23 Jun 2019, 08:08)
Du nimmst einen Betrüger als Maßstab für ein ganzes System?!
(Dank an Julian, fürs Heraussuchen dieser wirklich schockierenden Selbstentblößung eines Journalistenausbilders.)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Ok. Meine Frage ist halt, für wen "nicht mehr zitierfähig" und "Blatt der Neurechten"? Bei der breiten Bevölkerungsmehrheit kann ich solches nicht ausmachen. Werde aber mal drauf achten.Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jun 2019, 14:20)
Ich sehe da schon eine Veränderung, die Welt war vor der Flüchtlingskrise grundsätzlich zitierfähig, als dann die Stimmung umschlug und die Welt kritischer berichtete, war es damit aus, die Welt wurde zum Blatt der "Neurechten", ähnliches gilt für den Focus. Ich habe natürlich keinen Anspruch auf die absolute Wahrheit, aber diesen Eindruck habe ich gewonnen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Und damit ist was gewonnen? Nichts. Die meisten der von dir aufgeführten Begriffe sind ebenso subjektiv und vom eigenen Standpunkt abhängig.Sören74 hat geschrieben:(23 Jun 2019, 14:32)
Ich sehe es genau anders herum, ohne Links und Rechts in der Sprache wären wir gezwungen, mit mehr Worten die politische Ausrichtung einer Partei zu beschreiben. Wir würden dann eher Begriffe wie liberal, sozial, grün, konservativ, populistisch, arbeitnehmer- oder arbeitgeberorientiert, mehr städtisch oder ländlich, für Rentner oder Jugendliche, christlich, muslimisch, jüdisch, regional, nationalistisch, EU-Befürworter oder -Gegner usw. verwenden. Das wäre eine Bereicherung der Sprache statt rechts und linksgrünversifft.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Wie gesagt, davon war nicht die Rede, darüber habe ich auch keine Daten, daher kann ich das auch nicht behaupten.Brainiac hat geschrieben:(23 Jun 2019, 14:41)
Bei der breiten Bevölkerungsmehrheit kann ich solches nicht ausmachen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Die Welt hat ein ziemlich breites politisches Spektrum, und neben konservativen Texten findet man zuweilen auch grün und linksliberal angehauchte und ab und zu auch mal solche, mit denen die Neurechten konform gehen. Kommt aufs Thema an. Der Focus ist nochmal deutlich konservativer als die Welt meines Erachtens. Aber "Blätter der Neurechten" sind sie beide natürlich nicht. Da gibts innerhalb der Autorenschaft schon noch deutliche Schattierungen.Brainiac hat geschrieben:(23 Jun 2019, 14:41)
Ok. Meine Frage ist halt, für wen "nicht mehr zitierfähig" und "Blatt der Neurechten"? Bei der breiten Bevölkerungsmehrheit kann ich solches nicht ausmachen. Werde aber mal drauf achten.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Dem stimme ich ausdrücklich zu. Ich zitiere sehr viel aus Welt und Focus. Bislang sind diese Quellen mir gegenüber nicht als verseucht genannt worden. Wären sie das, dann würde ich eher von einem Problem bei demjenigen ausgehen, der das so sieht.Selina hat geschrieben:(23 Jun 2019, 14:47)
Die Welt hat ein ziemlich breites politisches Spektrum, und neben konservativen Texten findet man zuweilen auch grün und linksliberal angehauchte und ab und zu auch mal solche, mit denen die Neurechten konform gehen. Kommt aufs Thema an. Der Focus ist nochmal deutlich konservativer als die Welt meines Erachtens. Aber "Blätter der Neurechten" sind sie beide natürlich nicht. Da gibts innerhalb der Autorenschaft schon noch deutliche Schattierungen.
Selbst für die Welt gilt, dass ein Großteil der Journalisten eher grün sind. Ich finde aber die Quelle dazu gerade nicht …
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Qualitätspresse ist mir wichtig.
In jedem Presseprodukt spiegelt sich wider wie vielfältig dieses aufgestellt ist und wie viel Wert auf Recherchen gelegt wird.Oftmals widerspricht ein Artikel meiner persönlichen Meinung, aber führt ein guter Journalist den Leser doch dazu andere Seiten eines Themas zu sehen ohne
ihn bevormunden zu wollen .
Nicht nur nackte zahlen, auch menschliche Problematik in einem Artikel sticht hervor.
Das dazu die BILD nicht zählt ist klar!!
In jedem Presseprodukt spiegelt sich wider wie vielfältig dieses aufgestellt ist und wie viel Wert auf Recherchen gelegt wird.Oftmals widerspricht ein Artikel meiner persönlichen Meinung, aber führt ein guter Journalist den Leser doch dazu andere Seiten eines Themas zu sehen ohne
ihn bevormunden zu wollen .
Nicht nur nackte zahlen, auch menschliche Problematik in einem Artikel sticht hervor.
Das dazu die BILD nicht zählt ist klar!!
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Fliege hat geschrieben:(23 Jun 2019, 14:38)
Nein, Julian zeigt auf, dass das Mediensystem von der Ausbildung (Journalistenschule) bis zur Praxis (Relotius) ins Betrügerische tendiert.
(Dank an Julian, fürs Heraussuchen dieser wirklich schockierenden Selbstentblößung eines Journalistenausbilders.)
Ähmm passt leider nicht. Wie gesagt würde diese Logik gelten würde das bedeuten in der AFD gibts nur Nazis und Straftäter.
Diese Logik ist aber absurd. Wer beispielsweise Journalismus studiert tut das an einer Universität und jeder Student hat andere Hintergründe. Jede Universität hat andere Ausrichtungen bsp. gibt's stark konservative Unis. Dazu Unterschiede im Lehrkörper. Nicht wenige Studenten haben auch diverse Ansichten.
Da von einer grundsätzlichen Ausrichtung zu sprechen kann also nur falsch sein. Wer in Tübingen studiert macht andere Erfahrungen als in Berlin. Das Journalisten aus diversen Gründen auch Betrüger oder Straftäter sein können bedeutet nicht das grundsätzlich alle so sind
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...
Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Ich mag deinen Optimismus, obgleich ich ihn in diesem Fall nicht teile, und denke, damit lässt sich leben. :-)Cobra9 hat geschrieben:(23 Jun 2019, 19:32)
Diese Logik ist aber absurd. Wer beispielsweise Journalismus studiert tut das an einer Universität und jeder Student hat andere Hintergründe. Jede Universität hat andere Ausrichtungen bsp. gibt's stark konservative Unis. Dazu Unterschiede im Lehrkörper. Nicht wenige Studenten haben auch diverse Ansichten.
Da von einer grundsätzlichen Ausrichtung zu sprechen kann also nur falsch sein. Wer in Tübingen studiert macht andere Erfahrungen als in Berlin. Das Journalisten aus diversen Gründen auch Betrüger oder Straftäter sein können bedeutet nicht das grundsätzlich alle so sind
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Journalismus "studiert" man nicht an Unis, sondern an Journalistenschulen und anderen zwielichtigen Einrichtungen.Cobra9 hat geschrieben:(23 Jun 2019, 19:32)
Diese Logik ist aber absurd. Wer beispielsweise Journalismus studiert tut das an einer Universität und jeder Student hat andere Hintergründe. Jede Universität hat andere Ausrichtungen bsp. gibt's stark konservative Unis.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Christlich, oder sozial oder arbeitgeberfreundlich ist subjektiv und vom eigenen Standpunkt abhängig? Okay, ich bin jetzt mal von der Aussage überrascht.Brainiac hat geschrieben:(23 Jun 2019, 14:44)
Und damit ist was gewonnen? Nichts. Die meisten der von dir aufgeführten Begriffe sind ebenso subjektiv und vom eigenen Standpunkt abhängig.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Ich habe geschrieben, die meisten. Und ja, selbstverständlich sind "sozial" und "arbeitgeberfreundlich" subjektive Wertungen. Ist auch nicht weiter schlimm, ohne sowas kommt keine politische Diskussion aus, dafür sind die Themen viel zu abstrakt. Damit entfällt aber auch dein Argument gegen "links" oder "rechts". Selbst der Verfassungsschutz arbeitet ja damit, um Links- von Rechtsextremismus zu unterscheiden.Sören74 hat geschrieben:(23 Jun 2019, 22:46)
Christlich, oder sozial oder arbeitgeberfreundlich ist subjektiv und vom eigenen Standpunkt abhängig? Okay, ich bin jetzt mal von der Aussage überrascht.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Worin besteht bitte eigentlich genau die Problematik mit einer - meinetwegen - "linksgrünversifften" Medienlandschaft?
In der heutigen Zeit finden die diversen Sozialen Medien weitaus mehr Gehör und Beachtung als wohl alle herkömmlichen Medienarten zusammen. Schon allein, weil sie schneller und aktueller sind. Jeder findet dort seine eigene, personifizierte Filterblase und kann sich mit Hinz und Kunz von überall auf der Welt x-beliebige Wahrheiten zusammenschustern, die fernab jedweder Realität sind. Man kann also getrost auf "linksgrünversiffte" Medien scheißen, weil man nicht mehr auf sie angewiesen ist, weil die Berichterstattung an sich (fachmännisch wie amateurhaft) unabhängig geworden ist.
Nachteilig an den Sozialen Medien ist, dass sie mittlerweil zu übermächtig und im Grunde unkontrollierbar geworden sind - geht es darum? Macht und Kontrolle über die Medien, die Qualität der Bericherstattung und die Menschen, die ihr Geld offiziell mit Journalismus verdienen? Wenn ja, wer soll diese Macht und Kontrolle übernehmen? Die Politik? Das Otto-Normal-Bürgertum? Oder gar die Justiz? Wer oder was ist den heute noch NEUTRAL?
In der heutigen Zeit finden die diversen Sozialen Medien weitaus mehr Gehör und Beachtung als wohl alle herkömmlichen Medienarten zusammen. Schon allein, weil sie schneller und aktueller sind. Jeder findet dort seine eigene, personifizierte Filterblase und kann sich mit Hinz und Kunz von überall auf der Welt x-beliebige Wahrheiten zusammenschustern, die fernab jedweder Realität sind. Man kann also getrost auf "linksgrünversiffte" Medien scheißen, weil man nicht mehr auf sie angewiesen ist, weil die Berichterstattung an sich (fachmännisch wie amateurhaft) unabhängig geworden ist.
Nachteilig an den Sozialen Medien ist, dass sie mittlerweil zu übermächtig und im Grunde unkontrollierbar geworden sind - geht es darum? Macht und Kontrolle über die Medien, die Qualität der Bericherstattung und die Menschen, die ihr Geld offiziell mit Journalismus verdienen? Wenn ja, wer soll diese Macht und Kontrolle übernehmen? Die Politik? Das Otto-Normal-Bürgertum? Oder gar die Justiz? Wer oder was ist den heute noch NEUTRAL?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Was so schlimm wäre an einer tendenziösen Presse? Ist das Dein Ernst?Uffhausen hat geschrieben:(23 Jun 2019, 23:36)
Worin besteht bitte eigentlich genau die Problematik mit einer - meinetwegen - "linksgrünversifften" Medienlandschaft?
In der heutigen Zeit finden die diversen Sozialen Medien weitaus mehr Gehör und Beachtung als wohl alle herkömmlichen Medienarten zusammen. Schon allein, weil sie schneller und aktueller sind. Jeder findet dort seine eigene, personifizierte Filterblase und kann sich mit Hinz und Kunz von überall auf der Welt x-beliebige Wahrheiten zusammenschustern, die fernab jedweder Realität sind. Man kann also getrost auf "linksgrünversiffte" Medien scheißen, weil man nicht mehr auf sie angewiesen ist, weil die Berichterstattung an sich (fachmännisch wie amateurhaft) unabhängig geworden ist.
Nachteilig an den Sozialen Medien ist, dass sie mittlerweil zu übermächtig und im Grunde unkontrollierbar geworden sind - geht es darum? Macht und Kontrolle über die Medien, die Qualität der Bericherstattung und die Menschen, die ihr Geld offiziell mit Journalismus verdienen? Wenn ja, wer soll diese Macht und Kontrolle übernehmen? Die Politik? Das Otto-Normal-Bürgertum? Oder gar die Justiz? Wer oder was ist den heute noch NEUTRAL?
Dann wäre es also für Dich total supi, wenn irgendein Politiker in Deutschland in die Position käme die Medien zu kontrolliere weil, hey, auf die hört doch eh keiner?
Hast Du Dir schonmal überlegt was aus dieser Argumentation folgt für den Kampf gegen die Unterwanderung der Pressefreiheit in autoritären Staaten dieser Welt? Das wäre dann ja alles halb so wild.
Nein, das ist eine massive Verharmlosung, die in meinen Augen auch nur auftreten kann, wenn derjenige auf der Gewinnerseite dieser - im Raum stehenden - medialen Tendenz steht. Klar, bin ich linksliberal, dann ist die Welt mit einer linksliberalen Presse natürlich vollkommen in Ordnung. Nur ist sie das auch für die anderen politischen Strömungen? Daher ist eine Presse ohne Voreingenommenheit ja so wichtig - sie gehört fundamental zumindest zu meinem Demokratieverständnis dazu.
Nochmal, wenn Du Dir die Frage selber beantworten möchtest, dann stelle Dir einfach vertauschte Rollen vor. Stelle dir vor die Presse wäre von dumpfen Rechtsknallern durchsetzt die gegen alles und jeden hetzen. Wäre dich halb so schlimm oder, da hört doch eh keiner drauf ...
Nein, sorry, aber da bin ich fundamental anderer Meinung.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Ach ne studiert man nicht an Universitäten. Wieso bietet die Uni Hamburg dann just den StudiengangSenexx hat geschrieben:(23 Jun 2019, 19:57)
Journalismus "studiert" man nicht an Unis, sondern an Journalistenschulen und anderen zwielichtigen Einrichtungen.
Journalistik + an als Master
https://www.uni-hamburg.de/campuscenter ... 1146580906
Auch die Universitäten Trier, Heidelberg usw. bieten den Studiengang an, sowie vorab den Bachelor dazu.
Natürlich gibt's auch ähnliche Möglichkeiten an Hochschulen oder Akademien. Die meisten Journalisten haben ein Studium absolviert.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Bullshit!Uffhausen hat geschrieben:(23 Jun 2019, 23:36)
Nachteilig an den Sozialen Medien ist, dass sie mittlerweil zu übermächtig und im Grunde unkontrollierbar geworden sind - geht es darum? Macht und Kontrolle über die Medien [...]?
Nachteilig ist, wenn die Bildung nicht ausreicht, Nachrichten (oder was sich dafür hält) einzuordnen.
Und da brauchen wir auch keine "Digitalisierung der Schulen", sondern schlicht das, was man früher "Allgemeinbildung" nannte.
Wer nix weiß, muß alles glauben.
Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die in jedem Fall tödlich endet.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Ich habe nicht behauptet, dass "linksgrünversiffte" Medien - oder seien es auch im vertauschten Sinne "rechtsbraunverseuchte" Medien - halb so schlimm wären, oder das eh keiner drauf hören würde. Keine Ahnung, was du gelesen hast - ich habe was ganz anderes geschrieben.Skeptiker hat geschrieben:(23 Jun 2019, 23:50)
Nochmal, wenn Du Dir die Frage selber beantworten möchtest, dann stelle Dir einfach vertauschte Rollen vor. Stelle dir vor die Presse wäre von dumpfen Rechtsknallern durchsetzt die gegen alles und jeden hetzen. Wäre dich halb so schlimm oder, da hört doch eh keiner drauf ...
Ich habe gefragt, was eigentlich genau die Problematik ist in Anbetracht der übermächtigen und unkontrollierbaren Sozialen Medien und folglich die Realisierung von Neutralität hinterfragt.
Du bist entschuldigt, weil du meine Meinung gar nicht kennen kannst - du hast schließlich nicht nach selbiger gefragt, sondern tatsächlich irgendwas behauptet, was dir in den Kram passt. Macht aber nicht, das ist heutzutage leider ganz normaler Umgangs- und Diskussionsstil!Nein, sorry, aber da bin ich fundamental anderer Meinung.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Wer ist denn heute nicht "allgemeingebildet" genug, um Nachrichten einordnen zu können? Bspw. die Youtube-Generation? Weil die sich vielleicht lieber von Rezo, Bibi und LeFloid undwiesiealleheißenmögen die Welt erklären lassen, anstatt eine seriöse Tagesszeitung zu lesen? Oder nicht mal ohne sich permanent von Whatsapp-, Facebook-, Twitter- und Instagrammitteilungen ablenken zulassen, die Fernsehnachrichten schauen können?Calvadorius hat geschrieben:(24 Jun 2019, 00:26)
Bullshit!
Nachteilig ist, wenn die Bildung nicht ausreicht, Nachrichten (oder was sich dafür hält) einzuordnen.
Und da brauchen wir auch keine "Digitalisierung der Schulen", sondern schlicht das, was man früher "Allgemeinbildung" nannte.
Wer nix weiß, muß alles glauben.
Was meinst du genau, auf wen oder was zielst du ab?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Wenn Du einen Post so beginnst ...Uffhausen hat geschrieben:(24 Jun 2019, 00:31)
Ich habe nicht behauptet, dass "linksgrünversiffte" Medien - oder seien es auch im vertauschten Sinne "rechtsbraunverseuchte" Medien - halb so schlimm wären, oder das eh keiner drauf hören würde. Keine Ahnung, was du gelesen hast - ich habe was ganz anderes geschrieben.
Ich habe gefragt, was eigentlich genau die Problematik ist in Anbetracht der übermächtigen und unkontrollierbaren Sozialen Medien und folglich die Realisierung von Neutralität hinterfragt.
... dann wunderst Du dich im ernst darüber, dass das als Abwertung der Wichtigkeit unabhängiger Medien gelesen wird?Uffhausen hat geschrieben:(23 Jun 2019, 23:36)
Worin besteht bitte eigentlich genau die Problematik mit einer - meinetwegen - "linksgrünversifften" Medienlandschaft? [...]
Es mag ja sein, dass Du nur vor hattest dem Aspekt der sozialen Netzwerke einzuleiten, aber es liest sich halt wie ein "und wenn schon - ist doch unwichtig".
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Falls sich hinter der Äußerung des Users verbirgt, dass er sich Sorgen macht wegen des ausufernden Geplappers in den sozialen Netzwerken, dann gebe ich ihm recht. Etliche Leute beziehen offenbar sämtliche Faktenkenntnis aus diesen Filterblasen, in die sie sich freiwillig hineinbegeben, und nicht aus den diversen Tageszeitungen, politischen Magazinen und entsprechenden TV-Sendungen. Und schon gar nicht aus tiefergehenden Gesprächen mit Freunden, Kollegen, Verwandten. Schwierig wirds da meines Erachtens für Leute, die politisch gerade auf der Suche sind, die nicht wissen, ob sie eher grün, rot, schwarz oder gar braun denken und wählen wollen und ob sie überhaupt wählen gehen. Die wachsende Vereinzelung bringt es mit sich, dass sie sich nicht mehr zusammensetzen unter Freunden und diskutieren, gemeinsam abwägen, prüfen, vergleichen... Sie sind oft so stark in den täglichen Broterwerb eingebunden, dass keine Zeit mehr für Besinnung, Nachdenken, Insichgehen bleibt. Die paar wenigen Freizeitstunden nutzen sie dann eher nicht für politische Bildung. Kann man zwar menschlich verstehen, dürfte aber keine gute Entwicklung sein und eine Entpolitisierung von Teilen der Gesellschaft zur Folge haben.Skeptiker hat geschrieben:(24 Jun 2019, 09:19)
Wenn Du einen Post so beginnst ...
... dann wunderst Du dich im ernst darüber, dass das als Abwertung der Wichtigkeit unabhängiger Medien gelesen wird?
Es mag ja sein, dass Du nur vor hattest dem Aspekt der sozialen Netzwerke einzuleiten, aber es liest sich halt wie ein "und wenn schon - ist doch unwichtig".
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Warum soll ich mich wundern, dass du meine Frage falsch interpretiert hast?Skeptiker hat geschrieben:(24 Jun 2019, 09:19)
Wenn Du einen Post so beginnst ...
... dann wunderst Du dich im ernst darüber, dass das als Abwertung der Wichtigkeit unabhängiger Medien gelesen wird?
Wie schon gesagt, wundern tut es mich nicht, weil es eben in den heutigen Zeiten - leider - ganz normal ist. Man will nichts mehr verstehen, sondern nur noch aburteilen.
Wenn du schon unbedingt diese deine Interpration besprechen möchtest:Es mag ja sein, dass Du nur vor hattest dem Aspekt der sozialen Netzwerke einzuleiten, aber es liest sich halt wie ein "und wenn schon - ist doch unwichtig".
Mir persönlich ist die politische Gesinnung eines Jounalisten oder eines Medienkonzerns unwichtig - solange selbige die Verantwortlichen nicht davon abhält, wahrheitsgemäße Nachricheninformationen zu veröffentlichen.
Bsp.: In einem vielleicht halbseitigen Zeitungsartikel, der z. B. eine geplante Gesetzesänderung anspricht, ist mir einzig und allein wichtig, dass die sogenannten W-Fragen beantwortet werden - also WARUM soll das Gesetz geändert werden, WOZU ist das Gesetz überhaupt da, WER will die Gesetzesveränderung, WANN soll die Gesetzesveränderung eintreten usw. Im Grunde ließe sich - für mich - so ein halbseitiger Zeitungsartikel in nur wenige Zeilen packen und der reinen Nachrichteninformation wäre aus neutraler Sicht voll und ganz Genüge getan.
Aber tatsächlich verhält es sich vielmals anders. Die Seite muss ja gefüllt werden und soll keine leeren Stellen beinhalten, ansonsten entstünde ja der Eindruck, die Jounalisten hätten nichts zu sagen oder kämen ihrer Arbeit nicht entsprechend nach oder die Medienkonzerne würden viel verlangen, aber wenig bieten... lassen wir das mal.
Die W-Fragen werden vielleicht auch in einem unnötig halbseitigen Artikel allesamt beantwortet, oder zumindest angesprochen, aber man muss die Antworten suchen - weil unheimlich viel nebensächliche Informationen mitgeteilt werden, die vielleicht für den einen oder den anderen interessant sind, aber im Grunde keinen nachrichtentechnischen Nutzen haben - z. B. die Äußerungen einzelner Politiker verschiedener Parteien nebst den Meinungen diverser Wissenschaftler oder sonstiger Öffentlichkeitsheinis, sowie Betroffene des Gesetzes und der Gesetzesänderung. Oder Statistiken werden detailliert aufgeführt. Vergangenes wird aufgewärmt, Zukunftsaussichten werden erstellt. Ganz schlimm auch immer die vergleichenden Blicke in Nachbarstaaten oder sonstiges Ausland und wie die mit unserer Problematik umegehen - oder gar was die davon halten. Und und und. Wie gesagt: Alles für den einen oder anderen ganz interessant - aber sind diese zusätzlichen Informationen auch nützlich? Dienen sie der Sache? Ändern sie was an der Umständen? Nein! Im Grunde kann man sagen, sie sind lediglich Lückenfüller und haben mit qualitaivem Journalismus und entsprechender Recherche oftmals herzlich wenig am Hut.
Und ja - vielleicht lässt anbei immer wieder ein Journalist seine persönliche politische Gesinnung durchscheinen; vielleicht halten sich wirklich einige Journalisten - wie ein User hier schon behauptete - für "Aktivisten", welche die Bürger politisch belehren und somit parteiorientiert beeinflußen wollen. Vielleicht steckt auch immer wieder mal gezielte partei-politisch instrumentalisierte Absicht von Medienkonzernen dahinter. Aber kann man gut von böse deswegen nicht mehr voneinander trennen? Muss man sich deswegen auf das eigentlich Unwichtige verkrampfen?
Keine Frage; im Falle einer "rechtsbraunverseuchten" Medienlandschaft wurde das alles nicht mehr so leicht vonstatten gehen können. Dagegen sind die angeblich jetzig "linksgrünversifften" Medien noch harmlos und gut zu bewältigen.
Ich persönlich hatte bislang noch nie den Eindruck, dass ein Medium irgendwie "linksgrünversifft" war oder ist - vielleicht weil ich Nachrichteninformationen von sonstigem Gewäsch zu trennen, zu unterscheiden weiß. Vielleicht auch, weil es meine (anerzogene) positivste Eigenschaft ist, mir IMMER eine eigene Meinung zu bilden und keinesfalls sich von anderen meinungstechnisch beeinflußen zu lassen.
Ich kenne auch niemanden, der von sich behauptet, dies oder das ist davon oder hiervon zu halten, weil es dieses oder jenes Medium so vorgibt (Ausnahmen bestätigen die Regel, aber das habe ich ehrlich gesagt so erst hier in diesem Forum kennengelernt. Ich meine damit das hier gängige Verlinken von bspw. medialen Ergüssen irgendwelcher offizieller Wichtigtuer gemäß dem Motto: "Wenn das da steht und der oder die sowas behaupten kann, dann ist das auch Gesetz, dem nicht widersprochen werden darf") - wenn schon, dann erzählen mir Menschen was von bestimmten Parteien und deren ideologischen Haltungen, die einzig gültig sein sollen. Ich habe schon so einige vor meiner Nase gehabt, die mir in einer Selbstverständlichkeit gesagt haben, weil bspw. die Linke oder die AfD dies und das so findet, haben das alle anderen auch gefälligst so zu finden - und wer was anders findet der hat entweder null Ahnung oder lügt, bzw. ist ein blödblauner Nazi oder ein linksgrüner Traumtänzer. Ich mag dieses Schubladendenken und -urteilen überhaupt nicht. Wenn ich auf etwas allergisch reagiere dann auf Denkfaulheit.
Das eigentliche Problem sind nicht die Medien und ihr Einfluß auf die Menschen, sondern die politischen Parteien - weil für sie Meinungsfreiheit nur in den Grenzer ihrer jeweiligen Ideologien befürwortet wird. Von dieser politischen Einflußnahme müssen wir uns zuerst lösen (siehe "Gesellschaftsspaltung") und dann klappt es vielleicht auch mit wirklich neutralem Journalismus in den Medien.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Danke Selina, genau das wollte ich ansprechen.Selina hat geschrieben:(24 Jun 2019, 12:06)
Falls sich hinter der Äußerung des Users verbirgt, dass er sich Sorgen macht wegen des ausufernden Geplappers in den sozialen Netzwerken, dann gebe ich ihm recht. Etliche Leute beziehen offenbar sämtliche Faktenkenntnis aus diesen Filterblasen, in die sie sich freiwillig hineinbegeben, und nicht aus den diversen Tageszeitungen, politischen Magazinen und entsprechenden TV-Sendungen.
In diesem Punkt kann einem eine angeblich "linksgrünversiffte" herkömmliche Medienlandschaft egal sein - nicht, weil es in den heutigen Zeiten durch die Sozialen Medien eine oder mehrere Alternativen gibt, sondern weil die herkömmlichen Medien im Gegensatz zu den Sozialen Medien mit steigender Tendenz an Bedeutung verlieren. Und der Gefahrenfokus bzgl. Manipulation und Beeinflußung verlegt sich somit immer mehr auf die Sozialen Medien und betrifft immer weniger die herkömmlichen Medien wie Zeitungen, TV und Radio.
Ich bin von Anbeginn strikter Verweigerer der Sozialen Medien (incl. Whatsapp), aber hin und wieder durchforste ich bspw. die eine oder andere offiziell zugängliche Facebook-Gruppe - und bin immer wieder zutiefst erschrocken, was in diesen Filterblasen so alles abgeht. Nein, nicht wegen der Rechtschreibfehler, auch nicht weger der verbalen Entgleisungen - sondern wegen den unlogischen, rücksichtslosen bis menschenverachtenden Denkprozessen, die dort stattfinden, geteilt und gehuldigt werden, die in vielen Fällen so entsetzlich fern von jedweder Realität sind (wie man sie derart selbst in noch so "linksgrünversifften" herkömmlichen Medien NIEMALS vorfinden würde!).
Das Dumme ist, dass diese Menschen in den Filterblasen ernst genommen werden müssen - weil sie sich anders gar nicht mehr mitzuteilen wissen, wie du ja auch so schön aufgeführt hast, Selina. Früher konnte man jemanden, der sich bspw. des Nazi-Vokabulars bediente, noch leichtfertig als Spinner abtun und damit war die Sache gegessen - heute muss man mit diesen Menschen ernsthaft über das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung diskutieren ("So was wird man ja noch sagen dürfen" usw.). Warum? Weil sie eine reale/weltweite "Community" hinter ich haben, die sie bestärkt, unterstützt und antreibt.
Und rein nutzerzahlenmäßig betrachtet haben die Sozialen Medien mehr Gewicht u. a. in puncto politischer Meinungsgewalt als bspw. eine FAZ oder eine Tagesschau. Und vom finanziellen will ich gar nicht erst anfangen. Facebook dürfte finanziell gesehen weitaus mächtiger sein, als so manche westliche Industriestaaten zusammen... aber gut, jammern wir wieder weiter über die bitterbösen "linksgrünversifften" deutschen Medien rum! Marc Zuckerberg & Co gefällt das.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Ja, da hast du recht. Ich glaube einfach, beides hat seine Daseinsberechtigung, die social networks und die Zeitungen und Sender. Letztere haben nun mal verschiedene politische Profile. Dazu hatte ich weiter oben mal was geschrieben. Das Ganze braucht man meines Erachtens nur locker wie eine Art politisches Warenhaus zu betrachten: Jeder holt und sucht sich das zusammen, was er für sich braucht, was er wissen will, wissen muss und was ihn unterhält, informiert, erfreut, nachdenklich werden lässt etcpp. Erst in diesem Mosaik aus allen möglichen Quellen plus in der Diskussion mit anderen (Kollegen, Freunde, Familie) formt man sich die eigene Meinung. Es wäre schade, wenn es irgendwas von alledem plötzlich nicht mehr gäbe. Und manchmal glaube ich auch: Die Kunst besteht wie immer im Weglassen. Einfach nur die Hälfte von all dem Zeuchs konsumieren, da lebt man ruhigerUffhausen hat geschrieben:(24 Jun 2019, 14:41)
Danke Selina, genau das wollte ich ansprechen.
In diesem Punkt kann einem eine angeblich "linksgrünversiffte" herkömmliche Medienlandschaft egal sein - nicht, weil es in den heutigen Zeiten durch die Sozialen Medien eine oder mehrere Alternativen gibt, sondern weil die herkömmlichen Medien im Gegensatz zu den Sozialen Medien mit steigender Tendenz an Bedeutung verlieren. Und der Gefahrenfokus bzgl. Manipulation und Beeinflußung verlegt sich somit immer mehr auf die Sozialen Medien und betrifft immer weniger die herkömmlichen Medien wie Zeitungen, TV und Radio.
Ich bin von Anbeginn strikter Verweigerer der Sozialen Medien (incl. Whatsapp), aber hin und wieder durchforste ich bspw. die eine oder andere offiziell zugängliche Facebook-Gruppe - und bin immer wieder zutiefst erschrocken, was in diesen Filterblasen so alles abgeht. Nein, nicht wegen der Rechtschreibfehler, auch nicht weger der verbalen Entgleisungen - sondern wegen den unlogischen, rücksichtslosen bis menschenverachtenden Denkprozessen, die dort stattfinden, geteilt und gehuldigt werden, die in vielen Fällen so entsetzlich fern von jedweder Realität sind (wie man sie derart selbst in noch so "linksgrünversifften" herkömmlichen Medien NIEMALS vorfinden würde!).
Das Dumme ist, dass diese Menschen in den Filterblasen ernst genommen werden müssen - weil sie sich anders gar nicht mehr mitzuteilen wissen, wie du ja auch so schön aufgeführt hast, Selina. Früher konnte man jemanden, der sich bspw. des Nazi-Vokabulars bediente, noch leichtfertig als Spinner abtun und damit war die Sache gegessen - heute muss man mit diesen Menschen ernsthaft über das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung diskutieren ("So was wird man ja noch sagen dürfen" usw.). Warum? Weil sie eine reale/weltweite "Community" hinter ich haben, die sie bestärkt, unterstützt und antreibt.
Und rein nutzerzahlenmäßig betrachtet haben die Sozialen Medien mehr Gewicht u. a. in puncto politischer Meinungsgewalt als bspw. eine FAZ oder eine Tagesschau. Und vom finanziellen will ich gar nicht erst anfangen. Facebook dürfte finanziell gesehen weitaus mächtiger sein, als so manche westliche Industriestaaten zusammen... aber gut, jammern wir wieder weiter über die bitterbösen "linksgrünversifften" deutschen Medien rum! Marc Zuckerberg & Co gefällt das.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Ich meine nicht, dass die Sozialen Netzwerke unnötig sind, bzw. weggelassen werden sollten - sie haben ihren gewissen Vorteil, einen realen Nutzen = aber genau dabei hätte es bleiben müssen! Heute sind sie allesamt nur noch Wirtschaftunternehmen. Viele - wenn nicht gar alle - wurden jedoch aus einem ganz bestimmten Zweck gegründet. Z. B. Facebook war nicht als das geplant, was es heute ist. Das wurde es erst, als die niederen Instinke der Gründer erwachten und man sich urplötzlich vom sozialen Grundgedanken, Menschen zu verbinden, entfernte und nur noch das ganz große Geld scheffeln wollte. Und so wurde ein Marc Zuckerberg innerhalb weniger Jahre zum Multimilliardär.Selina hat geschrieben:(24 Jun 2019, 16:08)
Ja, da hast du recht. Ich glaube einfach, beides hat seine Daseinsberechtigung, die social networks und die Zeitungen und Sender. Letztere haben nun mal verschiedene politische Profile. Dazu hatte ich weiter oben mal was geschrieben. Das Ganze braucht man meines Erachtens nur locker wie eine Art politisches Warenhaus zu betrachten: Jeder holt und sucht sich das zusammen, was er für sich braucht, was er wissen will, wissen muss und was ihn unterhält, informiert, erfreut, nachdenklich werden lässt etcpp. Erst in diesem Mosaik aus allen möglichen Quellen plus in der Diskussion mit anderen (Kollegen, Freunde, Familie) formt man sich die eigene Meinung. Es wäre schade, wenn es irgendwas von alledem plötzlich nicht mehr gäbe. Und manchmal glaube ich auch: Die Kunst besteht wie immer im Weglassen. Einfach nur die Hälfte von all dem Zeuchs konsumieren, da lebt man ruhiger
Man vergleiche Facebook mal mit einem Bankinstitut - verlangt eine Bank Gebühren für ihre Dienste und zahlt ihren Oberheinis hinterher davon Millionenboni aus, dann ist das Geschrei in der Gesellschaft hinterher groß. Umverschämtheit, Abzocke und soziale Ungerechtigkeit. Es mag moralisch nicht korrekt sein, aber es ist immer noch ehrlicher und im Fall des Falles abwendbar. Facebook dagegen verlangt für seine Dienste keine Gebühren - dafür verscherbelt man aber private Daten an die Werbeindustrie (und vielleicht noch sonstwohin) und die Oberfuzzis von Facebook, Google & Co verdienen sich dümmer und dämlicher, als wohl alle Bankfuzzis zusammen. Und es gibt immer mehr Menschen, die allein über ein Profil in den Sozialen Netzwerken ihren Lebensunterhalt verdienen. Die müssen am Tag nur ein paar mal Einblicke in ihr Leben veröffentlichen (darf sogar purer Fake sein, interessiert kein Schwein! Hauptsache die Leute klicken und kommentieren!) und das war's. Frage: Woher kommt denn das Geld, das diese Hänsels und Gretels damit verdienen? Die Sozialen Netzwerke sind doch allesamt kostenlos!
Vergleiche man dies wiederrum mit der Arbeit bspw. der Zeitungs-Journalisten. Die arbeiten unter streng geregelten Vorgaben und unter teils massiven Zeitdruck. Die können nicht einfach nur ein Selfie von sich und ein paar nichtsnutzige Sätze drunter tippen, ein paar Emojis zur Stimmunguntermalung hinzufügen und das dann in den Druck geben. Vergleichsweise zu den sogenannten Influencern leisten die Journalisten "harte" Arbeit - in der Regel auch mit einer entsprechenden Fach-Ausbildung. Und dennoch sind sie von "Shitstorms" betroffen, Gewalt- und Morddrohungen ausgesetzt. Gut, dass sind Influencer bestimmt auch immer wieder, als bei denen gehört sowas im Grunde mittlerweile wohl zum normalen Internet-Alltag.
Es ist in den heutigen Zeiten ganz bestimmt nicht angenehm als Journalist, oder sonstwie vordergründig in der herkömmlichen medialen Branche tätig zu sein. Weil da wird alles auf die Goldwaage gelegt, da bekommst du sofort Kloppe, wenn du dich nicht an die Regeln hältst - im Internet kannst du den ganzen Tag lang nur gequirlte Scheiße von dir geben und bekommst dafür den Daumen nach oben, steigende Aufrufzahlen oder neue Abos. Und nicht zu vergessen: Mit gequirlter Scheiße kannst du im Internet sogar echtes Geld verdienen! Das muss man sich einfach mal vorstellen. Apropos: Ich möchte gar nicht wissen, vielviel Geld Rezo mit seinem Anti-CDU-Video mittlerweile verdient hat. Er hat in seinem Video bestimmt viel richtiges gesagt und bestimmt auch vieles ernsthaft recherchiert, trotzdem ist das Endprodukt nichts anderes als gequirlte Scheiße - weil sich durch ein paar Prozente weniger für die CDU/ein paar Prozente mehr für die Grünen u. a. der Klimawandel nicht verhindern oder auch nur ansatzweise in den Griff kriegen lässt. Man stelle sich mal vor, die herkömmlichen Medien hätten statt Rezo diesen Zug gefahren. Hätten sie auch im positiven Sinne millionenfache Aufmerksamkeit bekommen? Oder wären sie doch eher wegen versuchter Meinungs- und Wahlmanipulation von der Öffentlichkeit negativ verurteilt worden? Ganz bestimmt letzteres. Und da regt man sich tatsächlich über eine angebliche "linksgrünversiffte" Medienlandschaft in Deutschland auf und nebenbei kommt ein blauhaariger Rezo daher und liefert in Internet so ein Ding ab. Die herkömmlichen Medien müssen neutraler werden - das Soziale Internet aber nicht?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Uffhausen, ich halte Dich für ein helles Köpfchen, also wirst Du mir nicht weissmachen können Du hättest nicht verstanden, dass das einfach eine sehr misslungene Einleitung zu dem Thema war, das Dir eigentlich am Herzen lag. Sei's drumUffhausen hat geschrieben:(24 Jun 2019, 14:00)
Warum soll ich mich wundern, dass du meine Frage falsch interpretiert hast?
Wie schon gesagt, wundern tut es mich nicht, weil es eben in den heutigen Zeiten - leider - ganz normal ist. Man will nichts mehr verstehen, sondern nur noch aburteilen.
Was Du in der Folge hier beschreibst ist das Verhalten eines sehr medienkompetenten Menschen. Du machst aber einen Fehler Dein Verhalten zu verallgemeinern. Die große Masse der Menschen läßt sich sehr wohl von vorgekauten Meinungen beeinflussen. Es ist eine Binsenweisheit, dass Propaganda funktioniert - auch wenn die so beschallten wissen dass es Propaganda ist. Die Menschen sind nicht annäherungsweise so immun gegen Manipulation wie sie das selber von sich glauben - Dich eingeschlossen.Wenn du schon unbedingt diese deine Interpration besprechen möchtest:
Mir persönlich ist die politische Gesinnung eines Jounalisten oder eines Medienkonzerns unwichtig - solange selbige die Verantwortlichen nicht davon abhält, wahrheitsgemäße Nachricheninformationen zu veröffentlichen.
[…]
Dabei ist das was in den Zeitungen und im ÖR-Fernsehen zu sehen ist keine bewusste von irgendwem gesteuerte Manipulation. Es ist die Berichterstattung die man erwarten kann, wenn das berichtende Medium überwiegend aus Leuten besetzt ist, die einer bestimmten Ausrichtung entsprechen.
Beobachte mal ältere Menschen die nicht unbedingt dem Bildungsbürgertum entstammen. Du hast im Seniorenheim gearbeitet - dir sollte das geläufig sein. Meine ganz persönliche Erfahrung - Du magst da mehr haben als ich - ist, dass diese Menschen sehr stark emphatisch mit dem Nachrichtensprecher interagieren. Da geht es weniger darum welche Fakten verkündet werden, es wird die Stimmung abgekauft, so wie als wenn ein guter Freund es einem erzählt habe. Meine Mutter teilt bis heute sämtliche Politiker in gut und böse ein - mit sehr guter Deckung zur Berichterstattung im heute-journal mit Frau Slomka.
Nein, das Problem sind nicht die Parteien, weil die ein offenes Interesse haben Meinungen zu beeinflussen - da kann man mit umgehen. Das Problem liegt in einem teils mangelhaft ausgefüllten Berufsethos insbesondere dort, wo Ausgewogenheit Verpflichtung ist. Die Menschen erwarten Ausgewogenheit und bekommen anstatt Berichterstattung Kommentare und Meinungen - siehe Tump-Thema - wo der arglose Zuschauer sich noch auf der Sachebene wähnt. Dieses fördert, aufgrund mangelhafter Sachlichkeit, massiv das auch von Dir zurecht kritisierte Schubladendenken.
Du magst einwenden, dass die Leute ja eh in die sozialen Medien flüchten. Mag sein. Aber diejenigen die sich sachlich informieren möchten, wo machen die das denn dann? Bislang jedenfalls in Zeitungen und im Fernsehen. Umso wichtiger also deren Rolle bei einer ausgewogenen Informationsversorgung. Diese zu unterschätzen, weil man glaubt sie wären eh nicht mehr einflussreich, halte ich für eine massive Fehleinschätzung.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Das finde ich ehrlich gesagt eine Unterstellung zu sagen, wenn jemand eine bestimmte politische Ausrichtung besitzt, dann seine journalistische Arbeit genauso politisch ausgerichtet ist. Das wäre ungefähr so, als wenn man einen Professor vorwirft, dass er diejenigen Studenten guten Noten gibt, die er auch persönlich sympathisch findet. Gerade in Berufen, wo es um Objektivität ankommt, achtet man selbst wesentlich mehr darauf, dass die persönliche Präferenz die eigene Arbeit nicht überlagert.Skeptiker hat geschrieben:(24 Jun 2019, 22:26)
Dabei ist das was in den Zeitungen und im ÖR-Fernsehen zu sehen ist keine bewusste von irgendwem gesteuerte Manipulation. Es ist die Berichterstattung die man erwarten kann, wenn das berichtende Medium überwiegend aus Leuten besetzt ist, die einer bestimmten Ausrichtung entsprechen.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Siehst, du, so kann man sich ob der Intergrität eines Berufsstandes täuschen.Sören74 hat geschrieben:(24 Jun 2019, 23:48)
Das finde ich ehrlich gesagt eine Unterstellung zu sagen, wenn jemand eine bestimmte politische Ausrichtung besitzt, dann seine journalistische Arbeit genauso politisch ausgerichtet ist. Das wäre ungefähr so, als wenn man einen Professor vorwirft, dass er diejenigen Studenten guten Noten gibt, die er auch persönlich sympathisch findet. Gerade in Berufen, wo es um Objektivität ankommt, achtet man selbst wesentlich mehr darauf, dass die persönliche Präferenz die eigene Arbeit nicht überlagert.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Freilich ziele ich auf die ab, die im www irgendwelchen Nonsense verbreiten.Uffhausen hat geschrieben:(24 Jun 2019, 00:49)
Wer ist denn heute nicht "allgemeingebildet" genug, um Nachrichten einordnen zu können? Bspw. die Youtube-Generation? Weil die sich vielleicht lieber von Rezo, Bibi und LeFloid undwiesiealleheißenmögen die Welt erklären lassen, anstatt eine seriöse Tagesszeitung zu lesen? Oder nicht mal ohne sich permanent von Whatsapp-, Facebook-, Twitter- und Instagrammitteilungen ablenken zulassen, die Fernsehnachrichten schauen können?
Was meinst du genau, auf wen oder was zielst du ab?
Die Truther, die Leugner und Umerklärer.
Diejenigen, die hinter Allem eine ominöse "Macht" vermuten.
Aber doch: ja, doch auch auf die, welche solcherlei Schwachsinn (bzw. die Medien, die dafür genutzt werden) für "übermächtig" halten.
Sieh Dir die Zahl der Nutzer socher Kanäle an (zB. auf Youtube).
(Und die Kommentare )
Das zeigt Dir recht drastisch den Stand der Allgemeinbildung.
Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die in jedem Fall tödlich endet.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Alles hängt an Informationen...selbst der Kurs von "Fuckbook".... 90% der Anleger (und der Menschheit) lassen sich manipulieren. Einige Firmen mit 8 Mrd VERLUST in den USA sind teuerer als VW.Uffhausen hat geschrieben:(24 Jun 2019, 19:36)
Ich meine nicht, dass die Sozialen Netzwerke unnötig sind, bzw. weggelassen werden sollten ..
Natürlich ist das organisiert.
Schauen wir in unsere Presse......da sind "Aktivisten" am Werk. (Nachfolger von Adolf Henecke und Frieda Hockauf ? ....die kennen die Schreiberlinge sicher nicht.)
Gesetzesbruch wird da zum "Kinderspiel" - weil es ja "Widerstand" ist....weil D ja eine Diktatur ist ?
Schaltkästen brennen, Bahnstrecken werden "besetzt". Indymedia verbreitet Losungen , von denen nur wenige öffentlich werden.
Alles gaaaaanz harmlos - ein paar Polizisten sind verletzt - ...nicht weiter schlimm.
Die meisten von denen, die da demonstrieren würden nicht existieren - ohne Kohle, ohne Verbrennungsmotoren und ohne CO2 Ausstoß...den ihre Vorfahren "veranstaltet" haben.
Ob die nach Hause fahren und der eigenen Oma in die Fr....esse hauen ? ....danach die Eltern in den A... treten - wegen CO2 ? - ich glaubs auch nicht.
Die MASSE der VERSAGER ist manipuliert. Wenige davon werden bezahlt - ein TEIL der "Bezahlten" - ist die Presse.....
>>>Schuld sind die Imperialistischen Bankenkonsortien der DDR Hinterlassenschaft, die mongolische Mikroelektronik und die schwedischen Nazis...
(Übersetzung ....Schuld sind ALLE ANDEREN - nur nicht die VERSAGER selbst !)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
und wieder erwischt, die rechten Verbindungen des mutmaßlichen Lübcke- Attentäters erstunken und erlogen. kurz vor drei Landtagswahlen. Alles klar
Folgen sie den Anweisungen
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Da sind zwei Fragen auseinanderzuhalten: Ob Propaganda funktioniert? Auf jeden Fall! Massenwirksam. Und ob man sich Propaganda nicht entziehen kann, ob man ihr mehr oder weniger zwangsläufig hilflos ausgeliefert ist? Auf keinen Fall. "Sprache" ist das Zauberwort. Spätestens nach vier, fünf Sätzen habe ich eine Mail als Spam. verdeckte Werbung, politische Agitation identifiziert. Selbst wenn sie orthographisch und grammatisch korrekt ist. Sprache lässt sich auf Dauer nicht manipulieren. Wenn man sich das richtige Gespür dafür bewahrt.Skeptiker hat geschrieben:(24 Jun 2019, 22:26)
Was Du in der Folge hier beschreibst ist das Verhalten eines sehr medienkompetenten Menschen. Du machst aber einen Fehler Dein Verhalten zu verallgemeinern. Die große Masse der Menschen läßt sich sehr wohl von vorgekauten Meinungen beeinflussen. Es ist eine Binsenweisheit, dass Propaganda funktioniert - auch wenn die so beschallten wissen dass es Propaganda ist. Die Menschen sind nicht annäherungsweise so immun gegen Manipulation wie sie das selber von sich glauben - Dich eingeschlossen.
Einfach auf Zufallstreffer ein aktueller Gastbeitrag auf vera-lengsfeld.de (https://vera-lengsfeld.de/2019/06/23/fu ... tscheiden/)
Mal abgesehen davon, dass auch hier im Eifer des medialen Gefechts die Regeln der Kommasetzung verletzt wurden: Es wird sofort deutlich, dass hier gewünschte Ansichten so mit Nichtwidersprechbarkeiten vermischt werden, dass Gegenmeinungen abgedämpft und Zustimmungen aufgedreht werden.Tauber begibt sich hier auf den Kriegspfad des einzigen menschgemachten Klimawandels unserer Zeit: Es ist das Klima der gesellschaftlichen Debatte welches er noch mehr vergiftet.
Jede Debatte lebt nicht vom Konsens, sondern von der Kontroverse, vom besseren Argument, einer der zentralen Errungenschaften der Aufklärung. Es ist nämlich der teurere Mut zum Gebrauch des eigenen Verstandes, nicht der billige zum Nachbeten regierungsamtlicher Propaganda, der von uns allen abverlangt wird.
Der "Gebrauch des eigenen Verstandes" ist für jeden halbwegs gebildeten Menschen ein hohes Gut. Verbinde diese verbindliche Aussage einfach mit der Aussage, dass "uns allen" das "Nachbeten regierungsamtlicher Propaganda" "abverlangt wird". Es anzuzweifeln, dass uns da wirklich und tatsächlich etwas abverlangt wird, wird schwierig, wenn wir damit gleichzeitig der Aussage entgegentreten, dass es positiv ist, den eigenen Verstand zu gebrauchen. Vier, fünf Sätze dieses Gastbeitrags reichen für mich ... Papierkorb!
Schwierig wird es, wenn a) Multimedia-Anteile überwiegen und/oder wenn es b) keine mindestens vier, fünf Sätze gibt, weil Meldungen in Informationshäppchen zerhäckselt werden. Nach wie vor gilt: Bilder lügen. Ob bewegte oder unbewegte.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Frage: Lässt dich der erste Satz des Zitats, der auf mich bezogen ist, nachfolgend auf den zweiten Satz des Zitats und auf dich beziehen?Skeptiker hat geschrieben:(24 Jun 2019, 22:26)
Du machst aber einen Fehler Dein Verhalten zu verallgemeinern. Die große Masse der Menschen läßt sich sehr wohl von vorgekauten Meinungen beeinflussen.
Kann es sein, dass du dich gemeinhin als Propaganda-Opfer identifizierst und meinst, was dir passiert, passiert auch anderen - weswegen du nunmehr freigemut von einer verallgemeinerten "großen Masse" an Propaganda-Opfern sprichst?
Ist das nicht eigentlich ein propagandistisches Vorgehen - du machst aus dir "eine Masse" = so wie es auch u. a. die politischen Ränder tun: Wenn ein AfD-Wähler sich als Nazi entpuppt, sind alle anderen AfD-Wähler auch Nazis. Oder wenn eine Frau in Deutschland von einem Flüchtling sexuell belästigt wird, kann sich keine Frau in Deutschland mehr sicher fühlen. Usw.
Im Grunde kann man doch alles als Propaganda festmachen (wenn man nur will!). In der Regel hat Propaganda dann auch verschiedene Bezeichnungen: Z. B. Sonderangebot, Reklame, Hitparade - oder sogar Speisekarte! Und selbst x-beliebigen Menschen auf der Straße kann man Propaganda unterstellen - findest du nicht auch, die Leute bspw. Marken-Sneaker tragen die ohne bestimmte Absicht? Hey, die werden von der Sportartikel-Mafia dafür bezahlt!!! Das Leben an sich ist doch schließlich auch nichts anderes als Propaganda!
Ja, es stimmt: Der Mensch ist beeinflussbar. Aber was uns beeinflußt, kann man nicht vorhersagen, das wissen wir vielfach nicht mal selbst genau - somit gibt es für Propaganda jedweder Natur auch keine Erfolgsgarantie. Ansonsten würden mir als Mann doch garantiert nicht im Internet u.a. Damenbinden angeboten werden! Das nennt man REALITÄT!
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
War die deutsche Presse jemals neutral und objektiv? Hat sie nicht bestimmte Situationen ausgenutzt? Es gäbe da einige Beispiele wie Sharping, Wulff, etc.Fliege hat geschrieben:(24 Jun 2019, 23:56)
Siehst, du, so kann man sich ob der Intergrität eines Berufsstandes täuschen.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Jedenfalls sieht der deutsche Pressecodex in Ziffer 1 vor: "Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse. Jede in der Presse tätige Person wahrt auf dieser Grundlage das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Medien."Wolverine hat geschrieben:(25 Jun 2019, 11:39)
War die deutsche Presse jemals neutral und objektiv? Hat sie nicht bestimmte Situationen ausgenutzt? Es gäbe da einige Beispiele wie Sharping, Wulff, etc.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Jo, und den Verstoß sieht man deutlich. Na, Verstoß ist das falsche Wort. Eigene Interpretation der Wahrheit passt da eher.Fliege hat geschrieben:(25 Jun 2019, 12:03)
Jedenfalls sieht der deutsche Pressecodex in Ziffer 1 vor: "Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse. Jede in der Presse tätige Person wahrt auf dieser Grundlage das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Medien."
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Du liebe Güte, ja, man mag darauf achten, aber es sind eben alles Menschen.Sören74 hat geschrieben:(24 Jun 2019, 23:48)
Das finde ich ehrlich gesagt eine Unterstellung zu sagen, wenn jemand eine bestimmte politische Ausrichtung besitzt, dann seine journalistische Arbeit genauso politisch ausgerichtet ist. Das wäre ungefähr so, als wenn man einen Professor vorwirft, dass er diejenigen Studenten guten Noten gibt, die er auch persönlich sympathisch findet. Gerade in Berufen, wo es um Objektivität ankommt, achtet man selbst wesentlich mehr darauf, dass die persönliche Präferenz die eigene Arbeit nicht überlagert.
Schönes Beispiel das mit dem Professor. Zeige mir einen Lehrer der nicht offen zugibt, dass Sympathie letztendlich zu besseren Noten führt. Du versuchst hier eine Welt zu malen die es nur in idealisierten Träumen gibt. Menschen waren, sind und werden immer subjektive Wesen sein.
Um es anders zu formulieren: Auf dem Parteitag er Grünen nehmen die Menschen die Welt anders wahr als auf dem Parteitag der AfD. Die Menschen mögen sich da noch so viel Mühe um Objektivität geben, aber deren Wahrnehmung liegt meilenweit auseinander. Das äußert sich doch auch immer wieder in den vorgebrachten Beispielen, die dann hier immer wieder als Einzelfälle bezeichnet oder ignoriert werden.
Nochmal: Deine Meinung wäre ganz ganz sicher eine andere, wenn die politische Färbung der Journalisten nicht zufällig deiner eigenen entgegenkommen würde. Ja, das ist eine Behauptung - da soll doch jeder selber mal in sich gehen und einschätzen wieviel Wahrheit in der Aussage steckt. Ich persönlich empfinde es als massive Heuchelei eine politische Färbung der Journalistenschaft zu verniedlichen wenn es der eignen Position dient, dann aber zu verdammen wenn der politische Gegner Kapital daraus schlagen würde.
Ich jedenfalls habe nun gelernt, dass der Austausch kritischer Journalisten durch wohlgefällige Journalisten (Standardrepertoire jeder Autokratie) im Prinzip okay ist, weil man ja daraus noch nicht schließen kann, dass deren Berufsethos irgendwie drunter leiden würde. Erdogan wird sich bestätigt fühlen.
Es muss wohl enorm schwierig sein die Maßstäbe die man immerzu an die Verhaltensweisen des "gegnerischen" Auslands stellt, in ähnlicher Weise auch zur Bewertung des eigenen Ladens heranzuziehen. Wir sind ganz sicher keine Autokratie! Unser Journalismus, insbesondere auch im öffentlich rechtlichen Bereich, hat aber mE Defizite die auch links der Mitte gerne zur Kenntnis genommen werden dürfen. Diese Defizite tragen in meinen Augen ganz erheblich zur gesellschaftlichen Spaltung bei.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Korrekt. In der Masse wirkt Propaganda immer, der Individuum kann sich dem durch Bildung und Medienkompetenz ZUM TEIL entziehen. Soweit wäre ich mit die d'accord.schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jun 2019, 09:26)
Da sind zwei Fragen auseinanderzuhalten: Ob Propaganda funktioniert? Auf jeden Fall! Massenwirksam. Und ob man sich Propaganda nicht entziehen kann, ob man ihr mehr oder weniger zwangsläufig hilflos ausgeliefert ist? Auf keinen Fall. "Sprache" ist das Zauberwort.
[...]
Was ist nun das Ziel von Propaganda? Die Veränderung von Mehrheiten oder dass JEDER die Propaganda als Wahrheit anerkennt?
Natürlich ist ersteres der Fall. Daher empfinde ich es auch als extreme Heuchelei, wenn hier von manchen Usern zwar zugegeben wird, dass Journalisten im Verleich zur Gesamtbevölkerung links verschoben sind, dass das aber eigentlich egal wäre, weil da kann sich ja jeder persönlich gegen wehren. Gerade so als wenn es um den einzelnen geht. Mein Gefühl ist da stellen sich einige hier dümmer als die sind, schlicht um ihren Vorteil zu verteidigen. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Sonderlich überzeugend wirken dann pathetisches Klagen über Einschränkungen der Pressefreiheit in anderen Ländern nicht mehr, wenn man im eigenen Land latente journalistische Parteinahme ignoriert.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Wie ich weiter oben schon mal schrieb: Die Medienlandschaft ist unheimlich breitgefächert, politisch bunt und pluralistisch. Da gilt das so genannte Warenhaus-Prinzip oder in Abwandlung von Goethe: Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. Ein medienkompetenter Mensch wählt aus, welches Zeitungsprofil er bevorzugt und welche Zeitung des entsprechenden Profils, welchen Sender, welches Programm, welche Sendung er bevorzugt. Er bestimmt auch selbst, in welchem Forum oder Blog oder Thread oder Chat er sich zu Wort meldet. Nirgendwo gibt es einen Zwang mitzulesen, mitzumachen. Die höhere Stufe der Medienkompetenz wäre dann, sich zuweilen auch die Zeitungen (Blogs, Foren) oder einzelne Beiträge daraus anzuschauen, die eben gerade nicht dem eigenen politischen Denken entsprechen. Das schult den Durchblick, die Argumentationsfähigkeit. Aber all das ist freiwillig. Niemand befindet sich in irgendeiner "Propaganda"-Falle oder ist irgendeinem "Meinungsdiktat" unterworfen. Jeder entscheidet ganz alleine, wie sein Medien-Konsum aussieht, wann er mitmacht oder wann er sich ausklinkt. Und auch das nochmal: In der heutigen Medienlandschaft - einschließlich social networks - ist ein Weniger mehr. Je mehr man sich auf nur relativ wenige ausgewählte Beiträge und Sendungen konzentriert - dafür aber gründlich und möglicherweise mit entsprechender Hintergrundrecherche -, desto entspannter und klarer geht man durch die Medienlandschaft. Vieles taugt nämlich einfach nur zum Ignorieren
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
So ist es, zumal "Wahrhaftigkeit" bedeutet, nicht die Unwahrheit als Wahrheit auszugeben (oder ein X für ein U vorzumachen).Wolverine hat geschrieben:(25 Jun 2019, 12:19)
Jo, und den Verstoß sieht man deutlich. Na, Verstoß ist das falsche Wort. Eigene Interpretation der Wahrheit passt da eher.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Natürlich sind wir Menschen subjektive Wesen. Aber jeder, der seinen Job in diesem Bereich ernst nimmt, wird von sich aus bemühen, eine möglichst objektive Bewertung abzugeben, und die Sympathie hinten anzustellen. Ich selbst habe schon eine Reihe von studentischen Abschlussarbeiten bewertet. Die Studenten haben nun mal das Recht darauf, dass ich sie fair behandele, nicht aufgrund von Sympathiepunkte sondern wegen ihrer Leistung objektiv bewertet werden. Das ist auch mehr als fair gegenüber den anderen Studenten. 100%ige Objektivität wird nicht gelingen, aber man muss wenigstens versuchen, die eigenen Impulse in Richtung Plus- oder Minuspunkte nach Gutdünken zu unterdrücken.Skeptiker hat geschrieben:(25 Jun 2019, 12:29)
Du liebe Güte, ja, man mag darauf achten, aber es sind eben alles Menschen.
Schönes Beispiel das mit dem Professor. Zeige mir einen Lehrer der nicht offen zugibt, dass Sympathie letztendlich zu besseren Noten führt. Du versuchst hier eine Welt zu malen die es nur in idealisierten Träumen gibt. Menschen waren, sind und werden immer subjektive Wesen sein.
Angenommen es wäre absolut so, wie Du sagst. Was für eine Art von Journalismus würden wir uns mit dieser Denkweise heranzüchten? Doch einen Journalismus, der nicht informiert und Reizpunkte setzt, sondern ein Journalismus der gefallen will, der hofft, dass genau das geschrieben wird, was ich denke. Was für eine langweilige Welt ist das denn? Wenn ich etwas lese, was ich schon weiß und denke, ist das doch völlig verschwendete Zeit. Also warum soll ich es toll finden, wenn ein Journalist genau das schreibt, was ich längst schon weiß?Skeptiker hat geschrieben: Nochmal: Deine Meinung wäre ganz ganz sicher eine andere, wenn die politische Färbung der Journalisten nicht zufällig deiner eigenen entgegenkommen würde. Ja, das ist eine Behauptung - da soll doch jeder selber mal in sich gehen und einschätzen wieviel Wahrheit in der Aussage steckt. Ich persönlich empfinde es als massive Heuchelei eine politische Färbung der Journalistenschaft zu verniedlichen wenn es der eignen Position dient, dann aber zu verdammen wenn der politische Gegner Kapital daraus schlagen würde.
Es liegt doch zum großen Teil an uns selbst, welchen Journalismus wir unterstützen wollen. Wenn wir die Zeitungen und Zeitschriften abonnieren, die kritisch sind, dann müssen sich kritische Journalisten nicht Gedanken machen, bald keine Arbeit mehr zu haben. Wenn ich aber meine Informationen kostenlos aus dem Netz haben will, dann muss man sich doch nicht wundern, dass der Journalismus vor die Hunde geht und quasi eine Art Prekariatisierung stattfindet (keine Ahnung, ob man das Wort so schreibt). Ein Bekannter von mir hat lange Zeit als Wirtschaftsjournalist für ein Internetportal gearbeitet. Die Bezahlung wurde immer weiter zusammengestrichen. Am Ende war es nur noch so wenig, dass er für eine Seite weniger als eine Stunde Arbeitszeit hatte, um quasi auf den Mindestlohn zu kommen. Wie will man bei so wenig Zeit vernünftig recherchieren? Er hat das Ganze aufgegeben und fand es lukrativer wieder als Postzusteller zu arbeiten. Viele die den heutigen Journalismus kritisieren, wissen nicht wie die Arbeitsbedingungen mittlerweile geworden sind und wie das zustande kam. Aber Hauptsache man kann kostenlos seine Nachrichten im Netz ziehen.Skeptiker hat geschrieben:Ich jedenfalls habe nun gelernt, dass der Austausch kritischer Journalisten durch wohlgefällige Journalisten (Standardrepertoire jeder Autokratie) im Prinzip okay ist, weil man ja daraus noch nicht schließen kann, dass deren Berufsethos irgendwie drunter leiden würde. Erdogan wird sich bestätigt fühlen.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Man könnte vielleicht auch umgedreht mal fragen, wieso haben Menschen, die eher rechts von der Mitte stehen so wenig Lust im Journalismus zu arbeiten?Skeptiker hat geschrieben:(25 Jun 2019, 12:37)
Daher empfinde ich es auch als extreme Heuchelei, wenn hier von manchen Usern zwar zugegeben wird, dass Journalisten im Verleich zur Gesamtbevölkerung links verschoben sind, dass das aber eigentlich egal wäre, weil da kann sich ja jeder persönlich gegen wehren.
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Meine vollste Zustimmung. Und was die angeblich mehr linksorientierte Ausrichtung der Journalisten anbelangt, das ist natürlich ein Ammenmärchen. Die politische Vielfalt ist unter Journalisten genauso groß wie die unter anderen Leuten. Dass bei der taz und der Süddeutschen natürlich mehr Linksorientierte arbeiten als Konservative und bei der FAZ mehr konservativ Denkende als Linksorientierte, das ist doch völlig normal. Angehalten sind trotzdem alle - das gehört zum Berufsbild dazu und auch zum Berufsethos -, sachlich, kompetent und so objektiv wie möglich zu schreiben. Und die entsprechende Kommentierung wird dann so ausfallen, wie das Profil der jeweiligen Zeitung ist. Und nicht entgegengesetzt, logisch. Da gibts gar nichts dran herumzurätseln, wie das hier einige tun. Diese Unterstellung, Journalisten seien ja sowieso alle links angehaucht, entspricht dem Märchen der Neuen Rechten, die die so genannte Vierte Gewalt im Staat (die Medien) genauso anzweifeln wie die drei anderen Gewalten (Exekutive, Legislative und Judikative). Schließlich wollen sie ja eines Tages das Sagen haben, da muss schon vorher erst einmal alles schlecht- und kaputtgeredet werden. Sonst hätte ihre eigenes Machtstreben ja keinen Sinn. Der Nachteil der ganzen Debatte besteht nur darin, dass man auf diese Weise nie zu wirklicher inhaltlicher Medienkritik kommt, die ja durchaus nötig wäre.Sören74 hat geschrieben:(25 Jun 2019, 13:16)
Natürlich sind wir Menschen subjektive Wesen. Aber jeder, der seinen Job in diesem Bereich ernst nimmt, wird von sich aus bemühen, eine möglichst objektive Bewertung abzugeben, und die Sympathie hinten anzustellen. Ich selbst habe schon eine Reihe von studentischen Abschlussarbeiten bewertet. Die Studenten haben nun mal das Recht darauf, dass ich sie fair behandele, nicht aufgrund von Sympathiepunkte sondern wegen ihrer Leistung objektiv bewertet werden. Das ist auch mehr als fair gegenüber den anderen Studenten. 100%ige Objektivität wird nicht gelingen, aber man muss wenigstens versuchen, die eigenen Impulse in Richtung Plus- oder Minuspunkte nach Gutdünken zu unterdrücken.
Angenommen es wäre absolut so, wie Du sagst. Was für eine Art von Journalismus würden wir uns mit dieser Denkweise heranzüchten? Doch einen Journalismus, der nicht informiert und Reizpunkte setzt, sondern ein Journalismus der gefallen will, der hofft, dass genau das geschrieben wird, was ich denke. Was für eine langweilige Welt ist das denn? Wenn ich etwas lese, was ich schon weiß und denke, ist das doch völlig verschwendete Zeit. Also warum soll ich es toll finden, wenn ein Journalist genau das schreibt, was ich längst schon weiß?
Es liegt doch zum großen Teil an uns selbst, welchen Journalismus wir unterstützen wollen. Wenn wir die Zeitungen und Zeitschriften abonnieren, die kritisch sind, dann müssen sich kritische Journalisten nicht Gedanken machen, bald keine Arbeit mehr zu haben. Wenn ich aber meine Informationen kostenlos aus dem Netz haben will, dann muss man sich doch nicht wundern, dass der Journalismus vor die Hunde geht und quasi eine Art Prekariatisierung stattfindet (keine Ahnung, ob man das Wort so schreibt). Ein Bekannter von mir hat lange Zeit als Wirtschaftsjournalist für ein Internetportal gearbeitet. Die Bezahlung wurde immer weiter zusammengestrichen. Am Ende war es nur noch so wenig, dass er für eine Seite weniger als eine Stunde Arbeitszeit hatte, um quasi auf den Mindestlohn zu kommen. Wie will man bei so wenig Zeit vernünftig recherchieren? Er hat das Ganze aufgegeben und fand es lukrativer wieder als Postzusteller zu arbeiten. Viele die den heutigen Journalismus kritisieren, wissen nicht wie die Arbeitsbedingungen mittlerweile geworden sind und wie das zustande kam. Aber Hauptsache man kann kostenlos seine Nachrichten im Netz ziehen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Also, wie schon geschrieben, kann man dir Beweise um die Ohren fetzen, ohne dass es etwas bringt.Selina hat geschrieben:(25 Jun 2019, 13:32)
Meine vollste Zustimmung. Und was die angeblich mehr linksorientierte Ausrichtung der Journalisten anbelangt, das ist natürlich ein Ammenmärchen. Die politische Vielfalt ist unter Journalisten genauso groß wie die unter anderen Leuten. Dass bei der taz und der Süddeutschen natürlich mehr Linksorientierte arbeiten als Konservative und bei der FAZ mehr konservativ Denkende als Linksorientierte, das ist doch völlig normal. Angehalten sind trotzdem alle - das gehört zum Berufsbild dazu und auch zum Berufsethos -, sachlich, kompetent und so objektiv wie möglich zu schreiben. Und die entsprechende Kommentierung wird dann so ausfallen, wie das Profil der jeweiligen Zeitung ist. Und nicht entgegengesetzt, logisch. Da gibts gar nichts dran herumzurätseln, wie das hier einige tun. Diese Unterstellung, Journalisten seien ja sowieso alle links angehaucht, entspricht dem Märchen der Neuen Rechten, die die so genannte Vierte Gewalt im Staat (die Medien) genauso anzweifeln wie die drei anderen Gewalten (Exekutive, Legislative und Judikative). Schließlich wollen sie ja eines Tages das Sagen haben, da muss schon vorher erst einmal alles schlecht- und kaputtgeredet werden. Sonst hätte ihre eigenes Machtstreben ja keinen Sinn. Der Nachteil der ganzen Debatte besteht nur darin, dass man auf diese Weise nie zu wirklicher inhaltlicher Medienkritik kommt, die ja durchaus nötig wäre.
Es wurde doch schon mehrmals belegt, dass sich eine Mehrheit der Journalisten eher dem linken Lager zugehörig fühlen, und du lehnst es als Ammenmärchen deiner geliebten Neurechten ab.
Und was verstehst du dann unter inhaltlicher Medienkritik, zu der es deshalb nicht kommt?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Es ist schlicht und einfach eine Tatsache, dass Propaganda politische Mehrheitsverhältnisse verändert. Die AfD-Fraktion hat Anfang Mai eine "Erste Konferenz der freien Medien" im Bundestag und - soweit ich weiß - auch mit Mitteln des BUndestags veranstaltet. Natürlich ist das der direkte Versuch, Politik mit Medien-Propaganda zu machen. Dem bisherigen Kampfbegriff "Lügenpresse" wird nun mindestens auch noch "Haltungsjournalismus" und "Erziehungspresse" hinzugefügt. Nach dem Gesellschaftsmodell des Grundgesetzes der Bundesrepublik sind aber Presse und Medien eben gerade nicht Teil politischer Durchsetzung sondern haben eine unabhängige Funktion im System der Gewaltenteilung zu erfüllen. Ich kenne bislang keine andere effektive Methode, sich für diese Idee einzusetzen, als sich hinzustellen und demonstrativ seine eigene Unabhängigkeit unter Beweis zu stellen. Das ist weder Ignoranz "journalistischer Parteinahme" noch selbst-eitle Überschätzung der eigenen Möglichkeiten. Es geht durchaus um den Einzelnen. Weil man, wenn man für den Einzelnen steht, für ein liberales Gesellschaftsmodell eintritt.Skeptiker hat geschrieben:(25 Jun 2019, 12:37)
Korrekt. In der Masse wirkt Propaganda immer, der Individuum kann sich dem durch Bildung und Medienkompetenz ZUM TEIL entziehen. Soweit wäre ich mit die d'accord.
Was ist nun das Ziel von Propaganda? Die Veränderung von Mehrheiten oder dass JEDER die Propaganda als Wahrheit anerkennt?
Natürlich ist ersteres der Fall. Daher empfinde ich es auch als extreme Heuchelei, wenn hier von manchen Usern zwar zugegeben wird, dass Journalisten im Verleich zur Gesamtbevölkerung links verschoben sind, dass das aber eigentlich egal wäre, weil da kann sich ja jeder persönlich gegen wehren. Gerade so als wenn es um den einzelnen geht. Mein Gefühl ist da stellen sich einige hier dümmer als die sind, schlicht um ihren Vorteil zu verteidigen. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Sonderlich überzeugend wirken dann pathetisches Klagen über Einschränkungen der Pressefreiheit in anderen Ländern nicht mehr, wenn man im eigenen Land latente journalistische Parteinahme ignoriert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Lügenpresse oder Realitätspresse
Genau. Und dazu gehört die Wahlmöglichkeit in der Medienlandschaft. Niemand muss sich "erziehen" lassen, wenn das zuweilen sein Eindruck ist, dass das geschehe.
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