Muss ich das echt belegen - nach Skandalen wie Relotius? Der SPIEGEL berichtet nicht, was ist, sondern Dinge, die er als belehrend für das Volk empfindet und sieht seinen politischen Auftrag im Kampf gegen Rechts, also gegen alles, was nicht links ist. Dazu muss man Dinge weglassen, andere ausschmücken oder eben ganz erfinden. Strafbar ist das nicht.Cobra9 hat geschrieben:(23 Jun 2019, 02:43)
Bei Dir ist alles links. Ich empfehle Dir mal eine längere Kur in Theran oder Moskau. Istanbul ist auch schön. Da gibt's keine Linken und es dürfte politisch passen.
Oder siedel ganz um. Du kannst bestimmt belegen was Da blubbern tust ?!
Bezogen auf
diese Propagandisten sehen sich selbst als Aktivisten, die das Volk belehren und in eine bestimmte Richtung drängen wollen.
Relotius selbst war nicht das Hauptproblem. Das Hauptproblem war, wie sehr seine Lügen angekommen sind, wie viele Preise er abgeräumt hat, wie sehr er mit Lorbeeren überschüttet wurde, wie sehr er als Vorbild dargestellt wurde. Dies zeigt nämlich, dass wir es nicht mit einem isolierten Lügner zu tun haben, sondern mit einem lügnerischen System, das solche Figuren heranzüchtet.
Das Problem geht auch über den SPIEGEL hinaus und betrifft den Journalismus insgesamt, denn das Lügen wird an Journalistenschulen sogar gelehrt: So wird gelehrt, dass bei der Reportage bestimmte Lügen erlaubt sind, die der Dramatisierung dienen, etwa das Verdichten von mehreren realen Personen zu einer Person. Ich nenne das Fiktion, und wenn es als solche nicht gekennzeichnet ist, eine Lüge.
https://www.spiegel.de/media/media-44510.pdfMichael Schmuck, Journalist, heute Anwalt für Presserecht, Dozent und ehemaliger Geschäftsführer der Nachfolge-Schule der Nannen-Schul-Dependance in Berlin (KLARA), bestätigte der Kommission auf Anfrage, dass es dort im Reportageseminar im Rahmen eines sechswöchigen Volontärskurses eine Unterrichtseinheit gegeben habe zum Thema »Ist Schwindeln und Erfinden erlaubt?« – die Frage sei von Dozenten keineswegs klar und kurz mit »Nein« beantwortet worden. Unterthemen seien gewesen:
l Darf es eine »Kunstfigur« geben? Einen Zusammenbau mehrerer realer Personen?
l Darf eine Woche Reportagezeit für den Leser zum Beispiel auf einen Tag verkürzt werden?
l Darf der Reporter dem Leser suggerieren, er habe selbst Beobachtungen gemacht, obwohl er nicht vor Ort war?
l Dürfen störende Fakten weggelassen oder fehlende ergänzt werden, um die Geschichte rund zu machen?
Schmuck: »Zu dieser Diskussionseinheit wurden bekannte Reporter oder Reporterinnen eingeladen. In aller Regel waren sie der Meinung: Ja, das alles darf man in gewissem Umfang. Was nun immer ›gewisser Umfang‹ heißen mag. Sie erzählten
dann auch aus ihren Reportagen solche Beispiele, die dann eben mal mehr und mal weniger die wahre Geschichte verfälschten. Aber Einigkeit bestand immer darin, dass das erlaubt sei.«
Derselbe Geist weht leider immer noch in den Redaktionen. Letztlich hat sich dort eine linksgrün dominierte Blase gebildet, die die Realität gar nicht mehr wahrnimmt.
https://www.spiegel.de/media/media-44510.pdfInnerhalb eines selbstreferenziellen Systems der medialen Blase war niemand in der Lage, das Unwahrscheinliche in Relotius’ Texten als Fälschung zu vermuten oder gar zu erkennen. Was heißt das für den Journalismus, den Reportagejournalismus im Besonderen? Ganz allgemein gesagt: Man kann nicht einfach so weitermachen, wenn klar ist, wie anfällig diese journalistische Form für Betrug ist, wie leicht es für Relotius war, damit durchzukommen. Die Reportage ist eben nicht nur eine Form, und damit unschuldig. Sie verführt zur Fälschung und macht das Aufspüren der Fälschung oder der Verfälschung schwer. In der Reportage liegt also eine Gefahr, die umso größer ist, je weiter weg ihre Handlung spielt.
Außerdem spielt natürlich der Ehrgeiz eine Rolle - man möchte Preise abräumen. Dazu muss man eben entsprechende Geschichten erzählen, sonst klappt das nicht. Beispiele, was gut ankommt, ist die böse AfD oder der gute Flüchtling.
https://www.spiegel.de/media/media-44510.pdfKein anderes SPIEGEL-Ressort wird auch nur annähernd so oft mit Journalistenpreisen ausgezeichnet wie das Gesellschaftsressort, und im Ressort entsteht entsprechender Druck auf junge Kollegen. Einer sagt, zwei Ressortleiter hätten ihm vor Jahren vorgeworfen, seine Geschichten seien zwar gut, doch sie würden keine Preise gewinnen: »Aber darum geht es nun mal in unserem Ressort«, habe einer der Ressortleiter gesagt. Die ehemalige stellvertretende Chefredakteurin Susanne Beyer bestätigte im Gespräch mit der Kommission, dass von der Chefredaktion Journalistenpreise ausdrücklich gewünscht worden seien. Besonders auf das Gesellschaftsressort habe es dabei erheblichen Druck gegeben.