Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

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Weltregierung
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Weltregierung »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 17:56)


Korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch verstanden habe.

Für x Jahre wird die Miete gedeckelt, richtig?
Wer bezahlt dann klimatechnisch und Nebenkosten relevant Renovierungen, wie z.B. Türen und Fenster, Heizungsaustausch, Isolierung, etc.?
Oder bleibt das dann auch diese Jahre im bisherigen Zustand?
Vermieter, die eine Wohnung modernisieren, Energie einsparen und so die Betriebskosten senken, können weiterhin die Miete erhöhen. Sachverständige müssen die voraussichtliche Einsparung schriftlich nachweisen. Andere Modernisierungen müssen vorher genehmigt werden.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/20 ... scher.html
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JJazzGold
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

Ein interessanter Artikel, danke.
Jetzt würde mich noch interessieren, wer als Sachverständiger gilt. Kann ich selbst berechnen, wie hoch die Einsparungen in etwa sein könnten und einreichen, oder muss ich einen Sachverständigen bestellen, der berechnet, wie hoch die Einsparungen sein könnten? Und kann ich die Kosten für den Sachverständigen absetzen?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Tom Bombadil »

Weltregierung hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:33)

Der Steuerzahler bezahlt also demnächst die Modernisierung meiner Wohnung?
Nur wenn du brav Grün und Blutrot wählst.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Weltregierung »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:50)

Ein interessanter Artikel, danke.
Jetzt würde mich noch interessieren, wer als Sachverständiger gilt. Kann ich selbst berechnen, wie hoch die Einsparungen in etwa sein könnten und einreichen, oder muss ich einen Sachverständigen bestellen, der berechnet, wie hoch die Einsparungen sein könnten? Und kann ich die Kosten für den Sachverständigen absetzen?
Tja, da wird man wohl die Eckpunkte morgen abwarten müssen.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Weltregierung »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Jun 2019, 21:09)

Nur wenn du brav Grün und Blutrot wählst.
Ok. :thumbup:
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:50)

Ein interessanter Artikel, danke.
Jetzt würde mich noch interessieren, wer als Sachverständiger gilt. Kann ich selbst berechnen, wie hoch die Einsparungen in etwa sein könnten und einreichen, oder muss ich einen Sachverständigen bestellen, der berechnet, wie hoch die Einsparungen sein könnten? Und kann ich die Kosten für den Sachverständigen absetzen?
Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wie Energieberater...

Natürlich sind die Kosten absetzbar...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(17 Jun 2019, 21:31)

Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wie Energieberater...

Natürlich sind die Kosten absetzbar...
Dachte ich mir schon, dass es nicht reicht, selbst die Unterlagen zusammen zu stellen und einzureichen.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von MoOderSo »

Ein Plumpsklo gegen was Aktuelles zu tauschen bedarf also zukünftig der Genehmigung.
Aber bei der Geschwindigkeit der Berliner Bürokratie, bekommt man die Absage wenigstens nicht sofort.
Da investiert man doch gern.
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:50)

Ein interessanter Artikel, danke.
Jetzt würde mich noch interessieren, wer als Sachverständiger gilt. Kann ich selbst berechnen, wie hoch die Einsparungen in etwa sein könnten und einreichen, oder muss ich einen Sachverständigen bestellen, der berechnet, wie hoch die Einsparungen sein könnten? Und kann ich die Kosten für den Sachverständigen absetzen?
Wenn die Notwendigkeit eines Sachverständigen durch einen Sachverständigen bestätigt wird dürfen die Kosten abgesetzt werden, sofern der Ältestenrat der Sachverständigen keinen sachverständlichen Einspruch erhebt.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(18 Jun 2019, 11:22)

Wenn die Notwendigkeit eines Sachverständigen durch einen Sachverständigen bestätigt wird dürfen die Kosten abgesetzt werden, sofern der Ältestenrat der Sachverständigen keinen sachverständlichen Einspruch erhebt.
Fazit - steigende Bürokratie. So hatte ich mir das vorgestellt. ;)
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Jun 2019, 12:40)

Fazit - steigende Bürokratie. So hatte ich mir das vorgestellt. ;)
Nicht nur... Also zwei Schnellladestation am Parkplatz , 4 Fahrradstellplätze...und 100 quadratmeter Solar je Sozialwohnung sollte schon PFLICHT sein... :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(18 Jun 2019, 13:02)

Nicht nur... Also zwei Schnellladestation am Parkplatz , 4 Fahrradstellplätze...und 100 quadratmeter Solar je Sozialwohnung sollte schon PFLICHT sein... :D :D :D
Welcher Parkplatz? ;)
Für am Straßenrand geparkte Autos ist die Stadt zuständig.
Fahrräder kommen in den Fahrradkeller.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Jun 2019, 13:33)

Welcher Parkplatz? ;)
Für am Straßenrand geparkte Autos ist die Stadt zuständig.
Fahrräder kommen in den Fahrradkeller.
Das kommt noch... :D :D :D
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 17:56)


Korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch verstanden habe.

Für x Jahre wird die Miete gedeckelt, richtig?
Wer bezahlt dann klimatechnisch und Nebenkosten relevant Renovierungen, wie z.B. Türen und Fenster, Heizungsaustausch, Isolierung, etc.?
Oder bleibt das dann auch diese Jahre im bisherigen Zustand?
Sie haben mich vollkommen falsch verstanden, das Mietendeckeln ist nur ein Regulativ, das ich gar nicht erwähnte (trotzdem gut, dass dies heute beschlossen wurde) - hier geht es primär um den Zwangsverkauf ehemals städtischer Wohnung, um sie wieder in kommunalen Besitz zu bringen, um den Menschen wieder ein sicheres Wohnen zu garantieren.

Renovierungen waren für die ehemals städtischen Wohnungen überhaupt kein Problem, hat fast 70 Jahre prima funktioniert und funktioniert jetzt, nach der Privatisierung so ganz und gar nicht.

Bei den gedeckelten Mieten funktioniert das auch, nur die Gewinnspanne der Eigentümer wird kleiner.
Zuletzt geändert von blues am Mi 19. Jun 2019, 01:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

Teeernte hat geschrieben:(17 Jun 2019, 19:01)

Man braucht Freitags in Zukunft keine Schule mehr... da kann man sparen - und das Geld dann für die Renovierung der Mietnomadenwohnungen nehmen.

Ansonsten gibt es ein gutes Vorbild, DDR...die verfallenen Städte bilden selbst heute noch eine gut laufende Filmkulisse.

Der Grundbucheintrag ist also an der Wohnungsnot Schuld.... :D :D :D
Das ist einfach zu einfach, der DDR-Vergleich,

In den 20er Jahren wurde in allen großen und weniger großen Städten der öffentliche Wohnungsbau gefördert, in Berlin war das der Baustadtrat Martin Wagner (SPD) der mit den schicksten und modernsten Architekten (du erinnerst dich, da gab sowas wie das Bauhaus) für Ottonormalbürger ungemein helle und - für damalige Verhältnisse große und vor allem günstige Wohnungen baute die zu dem noch von Grün umgeben mit Schulen, Läden, Ärzten vervollkommnet wurden.
Das ging prima, bis in die 90er hinein, in denen die SPD ihre Identität verkaufte ... nun wird es Zeit diese wieder zu finden, einen Riesenfehler einzugestehe nund dafür Sorge zu tragen diesen Fehler wieder gut zu machen ... Zwangsverkauf nach Art. 15 GG.
Dann können sich die Leute wieder ihre Wohnungen leisten und natürlich muß dann Neubau der öffentlichen Hand noch folgen um neuen Wohnraum zu schaffen.
Damit die Welt wieder ein Stückweit gerechter wird und die Bürger wieder ein bisschen zufriedener ... dann wählen die auch nicht mehr diese dusseligen Ränder.

Wie gut, dass unsere Grundgesetzväter so schlau waren.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

blues hat geschrieben:(18 Jun 2019, 21:02)

Sie haben mich vollkommen falsch verstanden, das Mietendeckeln ist nur ein Regulativ, das ich gar nicht erwähnte (trotzdem gut, dass dies heute beschlossen wurde) - hier geht es primär um den Zwangsverkauf ehemals städtischer Wohnung, um sie wieder in kommunalen Besitz zu bringen, um den Menschen wieder ein sicheres Wohnen zu garantieren.

Renovierungen waren für die ehemals städtischen Wohnungen überhaupt kein Problem, hat fast 70 Jahre prima funktioniert und funktioniert jetzt, nach der Privatisierung so ganz und gar nicht.

Bei den gedeckten Mieten funktioniert das auch, nur die Gewinnspanne der Eigentümer wird kleiner.
Da hatte ich Sie in der Tat missverstanden.
Ist der Zwangsverkauf ehemaliger städtischer Wohnungen in Berlin auch schon beschlossen?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Jun 2019, 21:45)

Da hatte ich Sie in der Tat missverstanden.
Ist der Zwangsverkauf ehemaliger städtischer Wohnungen in Berlin auch schon beschlossen?
Die Bürgerinitiative brauchte 20000 Unterschriften um das Volksbegehren einzuleiten,
77001 sind es geworden,

nun prüft der Senat ob das Volksbegehren rechtskonform ist, ist es das, kann der Senat die Forderung umsetzen, stimmt der Senat dagegen wird die
Bürgerinitiative die Umsetzung des Volksbegehrens verlangen, diesem müßten 7% , ca. 170000 der wahlberechtigten Bevölkerung zustimmen, lustigerweise ab 16 Jahren wenn ich das richtig in Erinnerung hab.
Danach kommt es zur Abstimmung und hier müssen ca. 600000 Unterschriften erreicht werden, dann klappts.

Wenn alle Grünen und Linkswähler für das Volksbegehren stimmen, wären das allein ca. 500000 Unterschriften, die Parteien, die Linke und die Grünen unterstützen das Volksbegehren wobei natürlich nicht gesagt ist, dass da alle Grünenwähler zustimmen, wenn aber noch ein paar enttäuschte Sozialdemokraten (350000 Wähler 2016) dazu kommen + Piraten und die Parteiwähler und noch ein paar Enttäuschte Nichtwähler, kann das was werden.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-06/ ... nungsmarkt
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von unity in diversity »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:35)

Das kann ich mir jetzt schwer vorstellen, dass der Berliner Senat diese Kosten übernimmt, nachdem er die Mieten für x Jahre gedeckelt hat. Diese Kosten wird wohl niemand übernehmen.
Wenn man die Mieten für 5 Jahre deckelt, sind Instandhaltungsmaßnahmen weiterhin möglich, dafür wird ja Miete gezahlt, nur Luxusmodernisierungen werden unattraktiv.
Außerdem ist kurzfristig mit einem Bevölkerungszuwachs zu rechnen. Mietenstopp kann den spekulativen Lehrstand verringern, weil sich das Abwarten auf steigende Mieten nicht lohnt.
Sogar „grüne“ Modernisierungen sind problemlos ohne Mietsteigerungen möglich. Immerhin gab es bislang haufenweise Modernisierungsumlagen, die nach ihrer Abzahlung durch die Mieter, nicht etwa aus der Miete genommen wurden, sondern als „Gewohnheitsrecht“ weiterhin drin blieben. Dadurch sind erhebliche Gelder zusammengekommen, die auf ihren Einsatz warten.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

unity in diversity hat geschrieben:(19 Jun 2019, 02:42)

Wenn man die Mieten für 5 Jahre deckelt, sind Instandhaltungsmaßnahmen weiterhin möglich, dafür wird ja Miete gezahlt, nur Luxusmodernisierungen werden unattraktiv.
Außerdem ist kurzfristig mit einem Bevölkerungszuwachs zu rechnen. Mietenstopp kann den spekulativen Lehrstand verringern, weil sich das Abwarten auf steigende Mieten nicht lohnt.
Sogar „grüne“ Modernisierungen sind problemlos ohne Mietsteigerungen möglich. Immerhin gab es bislang haufenweise Modernisierungsumlagen, die nach ihrer Abzahlung durch die Mieter, nicht etwa aus der Miete genommen wurden, sondern als „Gewohnheitsrecht“ weiterhin drin blieben. Dadurch sind erhebliche Gelder zusammengekommen, die auf ihren Einsatz warten.
Trifft das nicht auch den noch abzahlenden Eigentümer einer Wohnanlage mit 6 Wohnungen?
Ist gesichert, dass der Mietdeckel nach 5 Jahren aufgehoben wird?
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 00:58)

Die Bürgerinitiative brauchte 20000 Unterschriften um das Volksbegehren einzuleiten,
77001 sind es geworden,

nun prüft der Senat ob das Volksbegehren rechtskonform ist, ist es das, kann der Senat die Forderung umsetzen, stimmt der Senat dagegen wird die
Bürgerinitiative die Umsetzung des Volksbegehrens verlangen, diesem müßten 7% , ca. 170000 der wahlberechtigten Bevölkerung zustimmen, lustigerweise ab 16 Jahren wenn ich das richtig in Erinnerung hab.
Danach kommt es zur Abstimmung und hier müssen ca. 600000 Unterschriften erreicht werden, dann klappts.

Wenn alle Grünen und Linkswähler für das Volksbegehren stimmen, wären das allein ca. 500000 Unterschriften, die Parteien, die Linke und die Grünen unterstützen das Volksbegehren wobei natürlich nicht gesagt ist, dass da alle Grünenwähler zustimmen, wenn aber noch ein paar enttäuschte Sozialdemokraten (350000 Wähler 2016) dazu kommen + Piraten und die Parteiwähler und noch ein paar Enttäuschte Nichtwähler, kann das was werden.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-06/ ... nungsmarkt
Sehr interessant.
Besonders für die Mieter, die heute in diesen ehemaligen Wohnungen in städtischem Besitz wohnen und zukünftig deutlich weniger Miete zahlen müssen. Das schafft zwar keinen neuen Wohnraum und dürfte Investoren zur Überlegung zwingen, wo es sich lohnt in Wohnraum zu investieren, aber wenn ich in einer solchen Wohnung sitzen würde, fände ich es auch klasse, wenn die Stadt diese zurück kauft, die Miete halbiert und die Kosten für Instandhaltung und Renovierung übernimmt. Wie das bei Sozialwohnungen Usus ist.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jun 2019, 07:53)

Sehr interessant.
Besonders für die Mieter, die heute in diesen ehemaligen Wohnungen in städtischem Besitz wohnen und zukünftig deutlich weniger Miete zahlen müssen. Das schafft zwar keinen neuen Wohnraum und dürfte Investoren zur Überlegung zwingen, wo es sich lohnt in Wohnraum zu investieren, aber wenn ich in einer solchen Wohnung sitzen würde, fände ich es auch klasse, wenn die Stadt diese zurück kauft, die Miete halbiert und die Kosten für Instandhaltung und Renovierung übernimmt. Wie das bei Sozialwohnungen Usus ist.
Die Stadt übernimmt nicht die Renovierungskosten und Modernisierungsmaßnamen, landeseigene Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften arbeiteteten seit den 20er Jahren wirtschaftlich, es ist ja nicht so, dass hier keine Mieten gezahlt werden - die Gewinne sind nur wesentlich geringer, es gibt kein Geld das von Aktionären abgeschöpft und einbehalten wurde.
Zuletzt geändert von blues am Mi 19. Jun 2019, 14:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 11:16)

Die Stadt übernimmt nicht die Renovierungs und Modernisierungsmaßnamen, landeseigene Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften arbeiteteten seit den 20er Jahren wirtschaftlich, es ist ja nicht so, dass hier keine Mieten gezahlt werden - die Gewinne sind nur wesentlich geringer, es gibt kein Geld das von Aktionären einbehalten wird.
Die Wohnungen sind aber doch momentan vermietet, oder? Wahrscheinlich zu einem nicht gerade günstigem Preis.
Wird der dann nur gedeckelt, oder bedingt durch die Rückführung in städtisches Eigentum auch ordentlich gekürzt?
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jun 2019, 11:23)

Die Wohnungen sind aber doch momentan vermietet, oder? Wahrscheinlich zu einem nicht gerade günstigem Preis.
Wird der dann nur gedeckelt, oder bedingt durch die Rückführung in städtisches Eigentum auch ordentlich gekürzt?
Selbstredend auf ein sozialverträgliches Niveau reduziert, darum geht es ja, um die Wiedereinführung der sozialen Marktwirtschaft,
jedwede Privatisierung brachte den Bürgern nichts ausser höhere Kosten.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Senexx »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 12:40)

Selbstredend auf ein sozialverträgliches Niveau reduziert, darum geht es ja, um die Wiedereinführung der sozialen Marktwirtschaft,
jedwede Privatisierung brachte den Bürgern nichts ausser höhere Kosten.
Der Preis des Wohnens bestimmt sich nach Angebot und Nachfrage. Ein "sozialverträgliches Niveau" als solches existiert nicht.

Die "Täter" sind diejenigen, die den Wohnungsbau beschränken. Und die die Eigentumsbildung verhindert haben.

Früher Sozialisten, heute Linksgrüne.

Das Ideal der Sozialisten ist der abhängige Mensch, den Bürokratien ausgeliefert. Der lässt sich besser beherrschen.

Das ist Ideal der Linksgrünen ist: Die Nuggets für mich, die Krumen für den Pöbel.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

Senexx hat geschrieben:(19 Jun 2019, 12:46)

Der Preis des Wohnens bestimmt sich nach Angebot und Nachfrage.
wenn man nur dem Prinzip der ökonomischen Optimierung folgt mag das stimmen, hat aber nichts mehr mit sozialer Marktwirtschaft zu tun und genau darum geht es der öffentlichen Hand, ein Gegengewicht gegen den freien Markt zu schaffen - wir hatten das schonmal und es funktionierte prima.
Und wir werden es wieder bekommen. Wir schaffen das.
Ein "sozialverträgliches Niveau" als solches existiert nicht.
Selbstverständlich existiert dies im Schaffen von Wohnraum der nicht dem Diktat des Marktes unterworfen wird.
Art. 15 GG unsere Grundgesetzväter waren eben weitsichtiger und schlauer als wirtschaftsliberales Denken.
Die "Täter" sind diejenigen, die den Wohnungsbau beschränken. Und die die Eigentumsbildung verhindert haben.

Früher Sozialisten, heute Linksgrüne.

Das Ideal der Sozialisten ist der abhängige Mensch, den Bürokratien ausgeliefert. Der lässt sich besser beherrschen.

Das ist Ideal der Linksgrünen ist: Die Nuggets für mich, die Krumen für den Pöbel.
Nein,
wie erklärst du dir, dass der soziale Wohnungsbau seit den 20er Jahren bis zum Verkauf geradezu 70 Jahre ziemlich perfekt funktionierte?
In den 20er Jahren waren es die städtischen Unternehmen, die flächendeckend sozialverträgliche Wohnungen bauten und verwalteten.
Zuletzt geändert von blues am Mi 19. Jun 2019, 14:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Senexx »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 12:55)

wenn man nur dem Prinzip der ökonomischen Optimierung folgt mag das stimmen, hat aber nichts mehr mit sozialer Marktwirtschaft zu tun und genau darum geht es der öffentlichen Hand, ein Gegengewicht gegen den freien Markt zu schaffen - wir hatten das schonmal und es funktionierte prima.
Und wir werden es wieder bekommen. Wir schaffen das.

Selbstverständlich existiert dies im Schaffen von Wohnraum der nicht dem Diktat des Marktes unterworfen wird.
Art. 15 GG unsere Grundgesetzväter waren eben weitsichtiger und schlauer als wirtschaftsliberales Denken.

Nein,
wie erklärst du dir, dass der soziale Wohnungsbau seit den 20er Jahren bis zum Verkauf geradezu 70 Jahre ziemlich perfekt funktionierte?
In den 20er Jahren waren es die städtischen Unternehmen, die flächendeckend sozialverträgliche Wohnungen bauten und verwalteten.
Der Soziale Wohnungsbau hat eben nicht funktioniert. Nur für die Wohnungsbesitzer und die Eigentümer.

Wir haben eine rekordnierdige Eigentumsquate, eine Schnade für dieses Land.

Wären die Deutschen wach, hätten Sie dagegen rebelliert.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

Senexx hat geschrieben:(19 Jun 2019, 12:58)

Der Soziale Wohnungsbau hat eben nicht funktioniert. Nur für die Wohnungsbesitzer und die Eigentümer.
das stimmt nicht, die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften wirtschafteten in den 20ern bis 33. einwandfrei - und sie tun das heute noch mit den Resten der im landeseigenen Besitz befindlichen Wohnungen.
Sie sind nur nicht derart Gewinnorientiert wie der private Wohnungsbau, das deutest du vermutlich als, sie funktionieren nicht.

Nach dem ersten Weltkrieg fehlte es in Berlin an 100000 günstigen Wohnungen, der Wohnungsbau war bis zum Ende WKI größtenteils in privater Hand (es gab seit dem Ende des 19.Jhd. genossenschaftlichen Wohnungsbau) und die war nicht befähigt Wohnraum auf sozialvertretbarem Niveau zu bauen und wollte das auch nicht (wie heute) also tat das die Stadt, Berlin wurde flächendeckend mit sozial vertretbaren modernen Wohnungen bebaut, letztlich reichte es nicht, da der öffentliche Wohnungsbau dem Zuzug von immer mehr Menschen nach Berlin nicht nachkommen konnte und 1933 das passierte was immer passieren kann läßt man den sozialen Frieden ausser Acht.
Wir haben eine rekordnierdige Eigentumsquate, eine Schnade für dieses Land.

Wären die Deutschen wach, hätten Sie dagegen rebelliert.
Eigentum schaffen? Für geringe Einkünfte und prekäre Beschäftigungsverhältnisse ? Wie willst du denn das subventionieren? Mindestlohn auf 25 €?


Übrigens, die übriggebliebenen, landeseigenen Wohnungen funktionieren heute immer noch und die ehemals im Landeseigentum befindlichen Wohnungen funktionierten bis zur Privatisierung prima danach gings für die Mieter bergab.

Merke: der Markt regelt nichts, er regelt nur für diejenigen die was haben, da bleibt für Ottonormalbürger nix und der zieht aufs Land und nimmt einen Arbeitsweg von 2 Std. in Kauf, ganz prima, das erhält den sozialen Frieden und schafft zufriedene Bürger ... Nee, Neee.

Wir brauchen wieder eine starke öffentliche Hand als Gegengewicht zum freien Markt.

Und

Wir schaffen das.
Zuletzt geändert von blues am Mi 19. Jun 2019, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Senexx »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 13:36)
Wir brauchen wieder eine starke öffentliche Hand als Gegengewicht zum freien Markt.

Und

Wir schaffen das.
Nein. Wir brauchen hohe Fehlbelegunsabgaben, langfristig die Auflösung des sozialen Wohnungsbaus und eine Eigentumsbildung.

Bauland muss endgültig großzügig ausgewiesen werden. Bauvorschriften abgeschafft werden.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

Senexx hat geschrieben:(19 Jun 2019, 14:06)

Nein. Wir brauchen hohe Fehlbelegunsabgaben, langfristig die Auflösung des sozialen Wohnungsbaus und eine Eigentumsbildung.
Auflösen? wo bitte bringst du dann die ärmeren Ottonormalmieter unter?
Bauland muss endgültig großzügig ausgewiesen werden. Bauvorschriften abgeschafft werden.

Das sind doch nur Tropfen auf dem heißen Stein.
Das Übel an der Wurzel packen.
Rekommunalisierung und sozialer Wohnungsbau ist das Gebot der Stunde.

Wir Schaffen das.
Zuletzt geändert von blues am Mi 19. Jun 2019, 18:25, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Mendoza »

Ich habe nicht besonders viel Verständnis für den Mietendeckel. Die Probleme sind zum Teil hausgemacht. Klar kann der Berliner Senat nichts dafür, dass es Landflucht gibt und Einwanderung aus Osteuropa und Flüchtlingsländern. Andererseits wird ja kaum seitens der Stadt gebaut und es gibt unbotmäßig viel Bürokratie und ständig wird das Baurecht verkompliziert (Baurecht ist Landessache). Anstatt aber mal diese Probleme anzugehen und mehr Bauland zur Verfügung zu stellen, macht man es sich einfach, verbietet Mieterhöhungen und vergrault Investoren. Weil, das ist ja einfacher. Bloß gibts dadurch keine einzige Wohnung mehr. Im Übrigen gab es auch in Dresden Privatisierungen von Wohnraum (2006), die Mieten sind dort trotzdem relativ niedrig geblieben - aktuell um die 6,50 € pro qm kalt.

Innerhalb Deutschlands liegt Berlin mietpreismäßig im Mittelfeld. Allerdings sind die Mieten in den letzten Jahren am stärksten gestiegen - von einem niedrigen Niveau aus.
München 17,90
Frankfurt 13,80
Stuttgart 12,30
Hamburg 11,90
Berlin 11,40
Köln 10,70
Düsseldorf 10,20
Dortmund 7,00
Essen 6,80
Leipzig 6,50

Quelle: https://www.readsmarter.de/finanzen-wir ... edte-2018/

Im internationalen Vergleich sind die Mieten in Berlin sogar noch günstig. Beispiele (von 2017)
London 30,20
Paris 24,20
Rom 14,00
Budapest 12,80
Berlin 10,70
Prag 9,80
Zagreb 7,60

Quelle: https://www.dw.com/de/so-teuer-sind-die ... a-39856849
(Preise für Neuvermietungen)

Zur Deutsche Wohnen AG habe ich gefunden:
Bei den Bestandsmieten liegt die Deutsche Wohnen in Berlin nach eigenen Angaben nur wenige Cent über dem Berliner Durchschnitt. Bei den Neuvermietungen liegt das Unternehmen deutlich unter dem Gesamt-Berliner Durchschnitt. 2017 zahlten Neumieter in der Bundeshauptstadt durchschnittlich 9,79 Euro kalt je Quadratmeter.

Steht auf rbb24 https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag ... ndite.html
Zuletzt geändert von Mendoza am Mi 19. Jun 2019, 15:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Mendoza »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 14:23)

Das sind doch nur Tropfen auf dem heißen Stein.
Das Übel an der Wurzel packen.
Rekommunalisierung und sozialer Wohnungsbau ist das Gebot der Stunde.

Wir Schaffen das.
Gesetzt den Fall das Enteignung überhaupt geht- ich bezweifele das. Die Wohnungen müssen ja zum Marktwert erworben werden. Womit will die Stadt das denn bezahlen. Berlin ist arm wie eine Kirchenmaus!
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

Mendoza hat geschrieben:(19 Jun 2019, 15:09)

Gesetzt den Fall das Enteignung überhaupt geht- ich bezweifele das. Die Wohnungen müssen ja zum Marktwert erworben werden. Womit will die Stadt das denn bezahlen. Berlin ist arm wie eine Kirchenmaus!
Der Senat hat bereits drei Gutachten erstellen lassen die sagen:

"Vergesellschaftung möglich, Entschädigung unter Verkehrswert"

"Aus Sicht von Verfassungsrechtler Dr. Reiner Geulen ist es grundsätzlich möglich, auch Wohnimmobilien gemäß Art. 15 GG in eine gemeinschaftliche, nicht-gewinnorientierte Form zu überführen. Dazu bräuchte es (...) ein formelles Gesetz, zuständig wäre das Land Berlin." das kann der Senat jederzeit verabschieden, weiter

(...) Eine Entschädigung an die Wohnungsunternehmen könnte laut Geulen auch deutlich unter dem Verkehrswert der Immobilien liegen. Geulen verweist auf die ständige Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, dass der Gesetzgeber nicht verpflichtet ist, in Höhe des Verkehrswerts zu entschädigen."

"BGH-Anwalt Prof. Dr. Volkert Vorwerk, renommierter Bau- und Zivilrechtler, will die Berliner Pläne ebenfalls nur an Art. 15 GG messen, weil das geplante "Vergesellschaftungsgesetz" das Eigentum in eine Form der Gemeinwirtschaft überführen und nicht zugunsten der öffentlichen Hand entziehen will. (...)
Aus Sicht von Vorwerk fordert das Sozialstaatsprinzip einen Eingriff des Gesetzgebers zur Sozialisierung von Wohnraum, um bei ständig steigenden Mieten und angespanntem Wohnraumangebot einer Verarmung von Mietern als Teil der Gesellschaft entgegenzuwirken."

"Auch Beckmann, dessen Kanzlei überwiegend für die Öffentliche Hand und Verbände tätig ist, (...) beschäftigt sich wie die beiden anderen Gutachter mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz aus Art. 3. Die Grenze von 3.000 Wohnungen, ab denen Unternehmen vergesellschaftet werden sollen, ist aus seiner Sicht begründbar, müsste aber auch begründet werden."

Aus: https://www.lto.de/recht/hintergruende/ ... gutachten/

Also, namhafte Juristen sehen eine Möglichkeit Art.15 anzuwenden.

Finanzierbar durch langfristig Kredite,
und nicht vergessen, auch Mieter von vergesellschafteten Wohnungen zahlen Miete - und jetzt mußt du noch akzeptieren dass vergesellschaftete Wohnungen keine Gewinne an Aktionäre abführen müssen, sondern Mieteinnahmen zur Finanzierung der Kredite benutzt werden können, abzüglich Sicherungseinbehalt.


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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Tom Bombadil »

Tja, das sollen sie nur mal machen, dann wird in Deutschland niemand mehr investieren.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Wähler »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 14:23)
Rekommunalisierung und sozialer Wohnungsbau ist das Gebot der Stunde.
Das ist sicherlich sinnvoll für diejenigen Vollzeiterwerbstätigen, die deutlich unter dem Medianlohn im Niedriglohnbereich liegen - etwa 10 bis 15% der Erwerbstätigen.
Persönlich wohne ich in einem Genossenschaftsprojekt in München, wo das zweite Drittel der Wohnungen über das sogenannte München-Modell für Durchschnittsverdiener mit Kindern läuft und das dritte Drittel freifinanziert ist. Das erste Drittel wird als Sozialmieten vom Staat subventioniert.
Im neu entstandenen Wohnviertel gibt es auch viele Baugemeinschaften, die allerdings im Vergleich zu den Genossenschaften den vollen Gründstückpreis - kein München-Modell - zahlen mussten und daher nur aus Gutverdienern bestehen, also deutlich oberhalb des Durchschnittlohnes - nicht mit Medianlohn zu verwechseln.
Die Genossenschaftsprojekte laufen mit teilweise öffentlichen Krediten über 60 bis 80 Jahre, bis ein Gebäudelebenszyklus abgeschlossen ist. Wirklich nachhaltig zu bauen und das Gebäude zu bewirtschaften ist für einzelne Familien vor allem in Ballungsräumen sehr schwierig geworden, so dass Sharing-Modelle einfach zeitgemäß sind.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Jun 2019, 17:09)

Tja, das sollen sie nur mal machen, dann wird in Deutschland niemand mehr investieren.

Ach je, natürlich, als die Grünen das erste Mal in den Bundestag einzogen sprachen die Ängstlichen vom Ende des Rechsstaates.

Dir sind die Gewinne einiger Aktionäre wichtiger als zufriedene Bürger? Siehst du, deswegen gibts den Art,15 GG, die waren eben schlau die Väter unseres GG.

Investoren haben mannigfaltige Möglichkeiten zu investieren, in die Entwicklung und Nutzung regenerativer Energien beispielsweise ... da ist dann aber der Gewinn vielleicht nicht mehr ganz so groß ...
Zuletzt geändert von blues am Mi 19. Jun 2019, 18:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

Wähler hat geschrieben:(19 Jun 2019, 17:24)

Das ist sicherlich sinnvoll für diejenigen Vollzeiterwerbstätigen, die deutlich unter dem Medianlohn im Niedriglohnbereich liegen - etwa 10 bis 15% der Erwerbstätigen.
Persönlich wohne ich in einem Genossenschaftsprojekt in München, wo das zweite Drittel der Wohnungen über das sogenannte München-Modell für Durchschnittsverdiener mit Kindern läuft und das dritte Drittel freifinanziert ist. Das erste Drittel wird als Sozialmieten vom Staat subventioniert.
Im neu entstandenen Wohnviertel gibt es auch viele Baugemeinschaften, die allerdings im Vergleich zu den Genossenschaften den vollen Gründstückpreis - kein München-Modell - zahlen mussten und daher nur aus Gutverdienern bestehen, also deutlich oberhalb des Durchschnittlohnes - nicht mit Medianlohn zu verwechseln.
Die Genossenschaftsprojekte laufen mit teilweise öffentlichen Krediten über 60 bis 80 Jahre, bis ein Gebäudelebenszyklus abgeschlossen ist. Wirklich nachhaltig zu bauen und das Gebäude zu bewirtschaften ist für einzelne Familien vor allem in Ballungsräumen sehr schwierig geworden, so dass Sharing-Modelle einfach zeitgemäß sind.
Das eine schließt das andere ja nicht aus.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von firlefanz11 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Jun 2019, 17:09)

Tja, das sollen sie nur mal machen, dann wird in Deutschland niemand mehr investieren.
Doch! In Betriebe die gelbe Westen produzieren... :D
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 12:40)

Selbstredend auf ein sozialverträgliches Niveau reduziert, darum geht es ja, um die Wiedereinführung der sozialen Marktwirtschaft,
jedwede Privatisierung brachte den Bürgern nichts ausser höhere Kosten.
Was geschieht denn dann mit Denjenigen, die in diese teureren Wohnungen zogen, weil sie es sich leisten konnten, denen aber eigentlich keine Sozialwohnung zusteht? Wirft man die dann aus der Wohnung, obwohl sie einen gültigen Vertrag haben und mit welcher Begründung? Oder können diese in der Wohnung bleiben und zahlen einfach die geringere Miete?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jun 2019, 19:54)

Was geschieht denn dann mit Denjenigen, die in diese teureren Wohnungen zogen, weil sie es sich leisten konnten, denen aber eigentlich keine Sozialwohnung zusteht? Wirft man die dann aus der Wohnung, obwohl sie einen gültigen Vertrag haben und mit welcher Begründung? Oder können diese in der Wohnung bleiben und zahlen einfach die geringere Miete?
Gute Frage, ich weiß das alle Mietverträge neu verhandelt werden sollen um "leistbare" Mieten zu ermitteln, maximal 30% vom Nettoeinkommen für die Brutowarmmiete ... bei einem Eigentümerwechsel tritt der neue Eigentümer in den bestehenden Mietvertrag ein und kann keinen neuen verlangen; wenn der aber wesentlich günstiger ist wäre der Mieter natürlich doof wenn er dies nicht täte; bei den Neumietern gibts vielleicht eine Art Bemessungsgrenze, vwahrscheinlich bleiben die Mietverträge bestehen (da im Mietrecht beim Eigentümerwechsel o.g. gilt, es sei den sie können eine Bedürftigkeit nachweisen.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Quatschki »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 16:46)

Wir schaffen das.
Hast du daran gedacht, dass sich das "Ostberliner Modell" wiederholt könnte?
Wie sah es denn aus in Prenzlauer Berg 1990?
Mieten 50 Jahre lang eingefroren, Wert der nominal gleich gebliebenen Miete durch schleichende Inflation nur noch ein Taschengeld.
bröckelner Putz, undichte Dächer, kaputte Dachrinnen,
Ausstattung und sanitäre Einrichtungen auf dem Stand des Zeitpunktes, als die Mieten eingefroren wurden, also Vorkriegsniveau.
öffentlicher und genossenschaftlicher Wohnungsbestand verrottet
verbliebene private Vermieter verschenken ihre Mietshäuser nach und nach an den Staat...

So war es doch unter der "Linken", als sie noch SED hieß!
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 20:56)

Gute Frage, ich weiß das alle Mietverträge neu verhandelt werden sollen um "leistbare" Mieten zu ermitteln, maximal 30% vom Nettoeinkommen für die Brutowarmmiete ... bei einem Eigentümerwechsel tritt der neue Eigentümer in den bestehenden Mietvertrag ein und kann keinen neuen verlangen; wenn der aber wesentlich günstiger ist wäre der Mieter natürlich doof wenn er dies nicht täte; bei den Neumietern gibts vielleicht eine Art Bemessungsgrenze, vwahrscheinlich bleiben die Mietverträge bestehen (da im Mietrecht beim Eigentümerwechsel o.g. gilt, es sei den sie können eine Bedürftigkeit nachweisen.
An Eigenbedarf hatte ich auch schon gedacht, aber der kann meines Erachtens hier nicht geltend gemacht werden.
Im Zweifelsfall würden dann Mieter aufgrund bestehender Verträge vergünstigt in einer Wohnung verbleiben, die sich auch die zuvor höhere Miete leisten konnten und damit diese Wohnungen für Diejenigen blockieren, für die sie nach der zwangsweisen Rückführung in städtischen Besitz gedacht sind.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

Quatschki hat geschrieben:(19 Jun 2019, 20:58)

Hast du daran gedacht, dass sich das "Ostberliner Modell" wiederholt könnte?
Wie sah es denn aus in Prenzlauer Berg 1990?
Mieten 50 Jahre lang eingefroren, Wert der nominal gleich gebliebenen Miete durch schleichende Inflation nur noch ein Taschengeld.
bröckelner Putz, undichte Dächer, kaputte Dachrinnen,
Ausstattung und sanitäre Einrichtungen auf dem Stand des Zeitpunktes, als die Mieten eingefroren wurden, also Vorkriegsniveau.
öffentlicher und genossenschaftlicher Wohnungsbestand verrottet
verbliebene private Vermieter verschenken ihre Mietshäuser nach und nach an den Staat...

So war es doch unter der "Linken", als sie noch SED hieß!
Der DDR Vergleich ist einfach zu einfach.

Ich habe das schon weiter oben verdeutlicht. Lange vor der DDR gab es landeseigenen und genossenschaftlich organisierten Wohnungsbau, in den 20er Jahren gab es einen Baustadtrat Martin Wagner - SPD - der Berlin flächendeckend mit öffentlichen Wohnungsbau beglückte, die schicksten Architekten (gab mal sowas wie das Bauhaus) bauten - für damalige Zeiten lichtdurchflutete Paläste, mit Balkons und Badezimmer, für die weniger begüterten Ottonormalbürger.
Diese städtischen Anlagen wurden gehegt und gepflegt - bei uns im Westen bis in die 90er, die Mieten waren nicht eingefroren sondern stiegen in einem vertretbaren Rahmen und hatten nichts aber auch gar nichts mit der Wohnraumbewirtschtung der DDR zutun.

Vergesellschaftung hat nichts mit der SED zu tun sie war über hundert Jahre ein Grundprinzip des öffentlichen Wohnungsbaus als Gegengewicht zum freien Markt - und ist es heute noch.
Vergesellschaftung hat auch nichts mit Kommunismus zu tun sondern ist eine Grundfeste der sozialen Marktwirtschaft.
Der anvisierte Zwangsverkauf der deutschen Wohnen ist auch keine Enteignung sondern wird teuer bezahlt. Das Recht zu Rekommunalisieren ist ein Verfassungsgebot und wird durch Art.15 GG geschützt.

Wir schaffen das.

Der heute beschlossene Mietendeckel ist eine ganz andere Geschichte und betrifft nicht die Nebenkosten. Ich halte den auch für fragwürdig weil er das Problem nur verschiebt.
Generell aber benötigt der Wohnungsmarkt ein wirksames Regulativ.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von blues »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jun 2019, 21:11)

An Eigenbedarf hatte ich auch schon gedacht, aber der kann meines Erachtens hier nicht geltend gemacht werden.
Im Zweifelsfall würden dann Mieter aufgrund bestehender Verträge vergünstigt in einer Wohnung verbleiben, die sich auch die zuvor höhere Miete leisten konnten und damit diese Wohnungen für Diejenigen blockieren, für die sie nach der zwangsweisen Rückführung in städtischen Besitz gedacht sind.
Das stimmt. Eigenbedarf kann ich mir auch nicht vorstellen weil auch Mieterrechte geschützt sind und wie gesagt der neue Eigentümer die bestehenden Mietverträge nicht eigenmächtig kündigen darf.

Eine spannende Frage was mit denjenigen Mietern geschieht die die höheren Miete zahlen, ich meine sie werden übernommen, ggf. nach o.g. Modell neu berechnet.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Quatschki »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 21:36)
Generell aber benötigt der Wohnungsmarkt ein wirksames Regulativ.
Es ist doch überhaupt nicht klar, ob der jetzige Trend wirklich Bestand haben wird

Hier ein Artikel von 2007
https://www.berliner-mieterverein.de/ma ... 110720.htm
Das ist nur 12 Jahre her.
Da ging es um Leerstand und Abriß. Auch in Berlin.
Leerstandsquote 6,8 Prozent.

Laß mal eine richtige Wirtschaftskrise kommen, da wandert niemand mehr zu.
Und dann schlägt die Demographie zu.
Die Alten werden zwar immer älter, benötigen dadurch länger Wohnungen. Aber unsterblich sind sie nicht. Und wenn die sehr starken Jahrgänge abtreten, werden Jahr für Jahr mehr Wohnungen frei, als durch junge Menschen nachgefragt werden.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Tom Bombadil »

blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 17:51)

Ach je...
Wenn du einen Text nicht verstehst, solltest du nicht auf ihn eingehen, selbst wenn es ein sehr kurzer Text ist.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Teeernte »

blues hat geschrieben:(18 Jun 2019, 21:12)

Das ist einfach zu einfach, der DDR-Vergleich,

In den 20er Jahren wurde in allen großen und weniger großen Städten der öffentliche Wohnungsbau gefördert, in Berlin war das der Baustadtrat Martin Wagner (SPD) der mit den schicksten und modernsten Architekten (du erinnerst dich, da gab sowas wie das Bauhaus) für Ottonormalbürger ungemein helle und - für damalige Verhältnisse große und vor allem günstige Wohnungen baute die zu dem noch von Grün umgeben mit Schulen, Läden, Ärzten vervollkommnet wurden.
Das ging prima, bis in die 90er hinein, in denen die SPD ihre Identität verkaufte ... nun wird es Zeit diese wieder zu finden, einen Riesenfehler einzugestehe nund dafür Sorge zu tragen diesen Fehler wieder gut zu machen ... Zwangsverkauf nach Art. 15 GG.
Dann können sich die Leute wieder ihre Wohnungen leisten und natürlich muß dann Neubau der öffentlichen Hand noch folgen um neuen Wohnraum zu schaffen.
Damit die Welt wieder ein Stückweit gerechter wird und die Bürger wieder ein bisschen zufriedener ... dann wählen die auch nicht mehr diese dusseligen Ränder.

Wie gut, dass unsere Grundgesetzväter so schlau waren.
Früher .... :D :D :D

Was hat Berlin davon, die Wohnungen, die sie billig verschleudert haben ....nun teuer zurückzukaufen ( enteignen...zu Durchschnittspreis) ?

...und dann billig zu vermieten ..mit
Zuschuss ?

Was ist daran gerecht dass wenige eine billige Wohnung haben ...und alle dafür bluten ??
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Senexx »

Teeernte hat geschrieben:(19 Jun 2019, 23:45)

Früher .... :D :D :D

Was hat Berlin davon, die Wohnungen, die sie billig verschleudert haben ....nun teuer zurückzukaufen ( enteignen...zu Durchschnittspreis) ?

...und dann billig zu vermieten ..mit
Zuschuss ?

Was ist daran gerecht dass wenige eine billige Wohnung haben ...und alle dafür bluten ??
Das ist die falsche Frage.

Was hätten die potentiellen Bezieher davon?

Bereicherung auf Kosten anderer.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Teeernte »

Senexx hat geschrieben:(19 Jun 2019, 23:55)

Das ist die falsche Frage.

Was hätten die potentiellen Bezieher davon?

Bereicherung auf Kosten anderer.
Na wenn die Stadt billig an Hartzer weitergibt...muss sie weniger miete zahlen .... es entschärft jedoch nicht die Wohnungsnot der Werktätigen mit kleinem Gehalt.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Senexx

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Senexx »

Teeernte hat geschrieben:(20 Jun 2019, 00:04)

Na wenn die Stadt billig an Hartzer weitergibt...muss sie weniger miete zahlen .... es entschärft jedoch nicht die Wohnungsnot der Werktätigen mit kleinem Gehalt.
Sie muss aber die Wohnungen erst einmal finanzieren.
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Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Teeernte »

Senexx hat geschrieben:(20 Jun 2019, 00:06)

Sie muss aber die Wohnungen erst einmal finanzieren.
BANK. ein Byte weit vorn auf 1.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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