Bei der tiefen Verbitterung, die inzwischen in einigen Regionen Ostdeutschlands herrscht, wohl eher nicht. Den AfD-Wählern dort ist inzwischen alles egal. Die "friedliche Revolution" wird inzwischen zu einer Katastrophen-Geschichte umerzählt und umgedeutet. Erschwerend kommt hinzu, dass die jungen Leute in der Regel weggehen und nicht mehr wieder kommen. Zurück bleiben Alte und diejenigen, die es - aus welchen Gründen auch immer - nicht schaffen, woanders hinzugehen.
Dass es in der Region den Menschen materiell eigentlich gut geht, ist vielen inzwischen vollkommen egal. Es geht um die Ablehnung der Bundesrepublik, also des Landes, dem man 1990 mit lautem Hurra beigetreten ist und bei dem es mit dem Beitritt gar nicht schnell genug gehen konnte.
Im Grunde sind so manche inzwischen bereit, zur Not den Selbstzerstörungsknopf zu drücken. Man wäre "gerne bereit", zur Not Abstriche in Kauf zu nehmen. Die Hoffnung: wenn's schief geht, käme doch bestimmt ein großer Zauberer, so ein Hl. Helmut aus Oggersheim oder ein Mr. Marshal vorbei und baue alles wieder auf und bezahle das auch alles. Man selber bräuchte nichts weiter zu tun. Wenn nicht, könnte man es mit "Hände-Hoch-Geld-Her" versuchen.