Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

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schokoschendrezki
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben: Und wer sich in der Presse negativ über den Flüchtlingsandrang geäußert hat, wurde medial hingerichtet.
Wars nicht so?
Ger9374 hat geschrieben:(29 May 2019, 15:23)
War und ist so!!!!
Sofort in die Braune Ecke gestellt .
Am besten gleich auf den Scheiterhaufen!
Auch für dich nochmal: Frauke Petry sprach sich für den Schusswaffengebrauch im Notfall an der Grenze aus. Sie bekam ein sachlich geführtes Interview im "Mannheimer Morgen" und einen wohlwollend erklärenden Artikel in der sich intellektuell-rechtskonservativ gebenden Monatsschrift "Blaue Narzisse" (Link weiter oben) ... "Hinrichtungen" sehen anders aus. Und wenn selbst eine doch sehr polarisierende Äußerung wie die von Petry sich völlig ungehindert und frei in der Medienlandschaft präsentieren kann ... wie siehts dann wohl bei den einfach nur etwas skeptischen Äußerungen aus?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Wolverine hat geschrieben:(29 May 2019, 16:09)

Die verordnete gesellschaftliche Freudentaumelei erinnerte mich stellenweise an Auftritte von Kim Jong Un oder wie der Depp heißt...….
Was ist denn bitte eine "verordnete Freudentaumelei"? In welcher Form und wie kann eine "Freudentaumelei" in der Bundesrepublik "verordnet" werden? Als vor kurzem der Berlin-Köpenicker Fußballverein hier, drei Straßenbahnstationen weiter in die Bundesliga aufstieg, da hatte ich als jemand, den das Null Komma Null interessiert schon ein wenig den Eindruck einer "verordneten Freudentaumelei". Aber selbst dabei gilt: Jeder Mensch in der Bundesrepublik tut, denkt, sagt und schreibt frei und ungehindert das, was er meint tun, denken, sagen und schreiben zu sollen. Frei und ungehindert. Es sei denn, er oder sie verordnet sich selbst etwas oder gefällt sich in einer Opferrolle und stellt eine Verordnetheit zur Schau.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Sören74 hat geschrieben:(29 May 2019, 16:34)

Es ist vermutlich Dein persönliches Glück, dass Du das nie am eigenen Leib erlebt hast. Als jemand, der solche organisierten Jubelfeiern erleben und mitmachen musste, muss ich ehrlich sagen, dass dieser Vergleich so ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist. Es ist kein gesellschaftlich verordnenter Freudentaumel, wenn Zeitungen und Parteien sich damals positiv über die Ereignisse geäußert haben. Es kann natürlich auch sein, dass Dir die Bedeutung von "Verordnen" nicht wirklich bewusst ist und mit welchen harten Folgen man wirklich rechnen musste, wenn man dem nicht nachkam. Da hilft es durchaus, in zwei verschiedenen Gesellschaftsformen aufgewachsen zu sein.
Danke. Ich hätte so ziemlich wortgleich dasselbe geschrieben. Hatte aber die Befürchtung, damit so ein wenig altväterlich daherzukommen. In meiner Generation wurden viele Kinder, wenn sie am Essen herummäkelten noch daran erinnert, dass ihre Eltern nach dem Krieg hungern mussten.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Weltweit betrachtet sehen die Dinge vollkommen anders aus. John Lydon alias Johnny Rotten, Sänger der britischen Punkband Sex Pistols, ehemals Symbolfigur des anarachistischen linken Arbeiterwiderstands gibt sich heute, 2019 demonstrativ als Brexiteer, frisst demonstrativ Burger in sich hinein und bezeichnet Donald Trump als möglichen Freund. Der mächtigste Mann der Welt ist heute der Jesus Christus der politisch inkorrekten. "Nigger" sagen, Waffen tragen. Sowiesos Nation first.: Das ist der Zeitgeist 2019. Die andere Seite des Punk, die New Yorker CBGB-Generation, Patti Smith, liberale Intellektuelle aus dem jüdisch-kosmopolitisch geprägten Bereich: Die sind heute auf dem Rückzug und ins politische und soziale Abseits gedrängt. Schaut euch mal in anderen Ländern in Europa um. In Deutschland war das nur lange Zeit nicht so sichtbar. Wird aber zunehmend.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Sören74 hat geschrieben:(29 May 2019, 16:34)

Es ist vermutlich Dein persönliches Glück, dass Du das nie am eigenen Leib erlebt hast. Als jemand, der solche organisierten Jubelfeiern erleben und mitmachen musste, muss ich ehrlich sagen, dass dieser Vergleich so ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist. Es ist kein gesellschaftlich verordnenter Freudentaumel, wenn Zeitungen und Parteien sich damals positiv über die Ereignisse geäußert haben. Es kann natürlich auch sein, dass Dir die Bedeutung von "Verordnen" nicht wirklich bewusst ist und mit welchen harten Folgen man wirklich rechnen musste, wenn man dem nicht nachkam. Da hilft es durchaus, in zwei verschiedenen Gesellschaftsformen aufgewachsen zu sein.
Ja, dieses Erleben zweier Gesellschaftssysteme kann auf alle Fälle nicht schaden. Aber das mit den "verordneten Jubelfeiern" in der DDR sehe ich ein wenig anders. Gerade in der Zeit um Glasnost und Perestroika herum hat sich doch keiner mehr zu irgendsoner Demo oder Jubel-Veranstaltung zwingen lassen. Bin nie hin zu sowas. Und vorher auch nicht. Die haben zwar mal kurz gefragt an der Uni und später auf Arbeit, naaa, wo warste denn am 1. Mai, aber dass man da Ärger gekriegt hat, wenn man nicht hinging, kann ich nicht bestätigen. Das war vielleicht auch von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich und anders. Manche Betriebe sollen ja sogar Schmiergeld (5 Mark) an die Kollegen ausgegeben haben, damit die zur Maidemo gehen. Hab ich selbst nie erlebt und wenn man die Leute konkret und persönlich fragte, na, hast du auch Demo-Geld gekriegt, sagten sie, nein, das muss woanders gewesen sein. Das kannte man immer nur vom Hörensagen. Ich weiß, gleich springen wieder einige im Dreieck, wenn ich sowas sage: Aber ich persönlich hab da keinen Zwang erlebt. Im Gegenteil: Meine Kollegen und ich haben uns an den Kopf gegriffen, gelacht und gesagt, die mit ihrem Mist, nee, muss nicht sein. Wir gingen nur manchmal ganz gerne und sogar freiwillig zu sowas, weil wir da zusammen waren und wussten, dass wir hinterher mörderisch einen draufmachen konnten in einem Klub. Das, was da palavert wurde von den Oberen, hat keine Sau interessiert. Aber dass es natürlich viele Jubelfeiern von Staat und Partei zu allen möglichen Anlässen gab, das steht außer Frage. Und die waren alle bescheuert und hohl. Hingehen hat man nicht gemusst. Was aber die flachen und oberflächlichen Sonntagsreden anbelangt, die gibt es auch heute zur Genüge. Ich erinnere nur an die jährlichen offiziellen Einheitstagsfeiern mit ihren diversen Reden, wo nie erwähnt wird, welche gravierenden Probleme es bis heute mit dem "Zusammenwachsen" gibt. Alles Friede, Freude, Eierkuchen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Und was das heutige Äußern der Meinung in der Öffentlichkeit anbelangt, das kann doch jeder halten, wie er will. Ich sehe da keine Einschränkungen. Dieses ständige Behaupten, es gebe "Denk- und Redeverbote" und eine "Meinungshoheit" irgendwelcher Linksgrünen, das ist alles Kalkül und Taktik Neurechter. Wie ich weiter oben schon sagte: Wenn man stur und steif immer wieder behauptet, man könne seine Meinung nicht mehr öffentlich äußern, dann will man damit sagen, dass die Machtstrukturen geändert werden müssten, um wieder frei seine Meinung sagen zu können. Was natürlich alles Quatsch ist. Diese fantasierten "Denkverbote" sind also ein Art trojanisches Pferd.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ger9374 »

Es gibt sehr wohl Risiken wenn jemand im öffentlichen Dienst arbeitet, gar Beamter und der AFD angehört oder offen deren Politik befürwortet.Genauso Privatwirtschaft wo auch immer der Arbeitsplatzverlust lauert.Wird nur anders verkauft bei den Privaten.Ist Realität!
Auch eine Art Meinungen zu unterdrücken.
In unserer Links dominierten Gesellschaft ist das ganz selbstverständlich geworden .
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(31 May 2019, 10:02)

Ja, dieses Erleben zweier Gesellschaftssysteme kann auf alle Fälle nicht schaden. Aber das mit den "verordneten Jubelfeiern" in der DDR sehe ich ein wenig anders. Gerade in der Zeit um Glasnost und Perestroika herum hat sich doch keiner mehr zu irgendsoner Demo oder Jubel-Veranstaltung zwingen lassen. Bin nie hin zu sowas.
Wir wollen das mal nicht zu einem der zahlreichen D-Ost/West-Threads verkommen lassen. Aber bezogen ganz wörtlich auf das Thread-Thema: "Die Mehrheit der DDR-Bürger äußerte sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig" (mit der Ergänzung: und die Unvorsichtigen landeten schon mal in Hohenschönhausen) ... das stimmt wirklich haargenau und bringt hundertprozentig die DDR-Wirklichkeit der 80er Jahre auf den Punkt.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Ger9374 hat geschrieben:(31 May 2019, 10:28)

Es gibt sehr wohl Risiken wenn jemand im öffentlichen Dienst arbeitet, gar Beamter und der AFD angehört oder offen deren Politik befürwortet.
Die Fachkräftesituation in vielen Bereichen des öffentlichen DIensts heute ist teils so dramatisch, dass man schon mit einem AfD-T-Shirt bekleidet eine Studentin belästigen muss, um ernsthaft einen Arbeitsplatzverlust zu riskieren.
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Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 May 2019, 10:33)

Wir wollen das mal nicht zu einem der zahlreichen D-Ost/West-Threads verkommen lassen. Aber bezogen ganz wörtlich auf das Thread-Thema: "Die Mehrheit der DDR-Bürger äußerte sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig" (mit der Ergänzung: und die Unvorsichtigen landeten schon mal in Hohenschönhausen) ... das stimmt wirklich haargenau und bringt hundertprozentig die DDR-Wirklichkeit der 80er Jahre auf den Punkt.
Für eine angenommene "Mehrheit" kann niemand sprechen. Das gilt für heute, aber auch für damals. Ja, einige äußerten sich vorsichtig, die anderen äußerten sich durchaus auch kritisch in der Öffentlichkeit. Und ja, einige landeten im Knast, aber eben nicht alle und auch keine "Mehrheit". Das war weitaus differenzierter. Hatte um mich rum permanent sehr kritische Leute, wirklich kritische, die alles Mögliche erlebt haben in der DDR, auch viel Negatives, aber die wanderten doch nicht alle permanent in den Stasi-Knast. Das wird vom ständigen Wiederholen auch nicht wahrer.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(31 May 2019, 11:16)

Für eine angenommene "Mehrheit" kann niemand sprechen. Das gilt für heute, aber auch für damals. Ja, einige äußerten sich vorsichtig, die anderen äußerten sich durchaus auch kritisch in der Öffentlichkeit. Und ja, einige landeten im Knast, aber eben nicht alle und auch keine "Mehrheit". Das war weitaus differenzierter. Hatte um mich rum permanent sehr kritische Leute, wirklich kritische, die alles Mögliche erlebt haben in der DDR, auch viel Negatives, aber die wanderten doch nicht alle permanent in den Stasi-Knast. Das wird vom ständigen Wiederholen auch nicht wahrer.
Allein schon die Tatsache, dass ein Satz wie "Die Mehrheit der DDR-Bürger äußerte sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig" kaum zu bestreiten ist und nun in der Form "Die Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig" die heutige bundesdeutsche Wirklichkeit beschreiben soll, mutet schon etwas kurios an.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 May 2019, 13:14)

Allein schon die Tatsache, dass ein Satz wie "Die Mehrheit der DDR-Bürger äußerte sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig" kaum zu bestreiten ist und nun in der Form "Die Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig" die heutige bundesdeutsche Wirklichkeit beschreiben soll, mutet schon etwas kurios an.
Ja, das mutet echt kurios an. Weil es für beide "Gesellschaftssysteme" nicht in dieser Schlichtheit zutrifft. Hinter solchen merkwürdigen verallgemeinernden Thesen stecken natürlich politische Absichten, wenn auch völlig konträre. In der DDR-Debatte dienen solche Thesen der nachträglichen Delegitimierung eines lange untergegangenen Staates, ohne jegliche differenzierende Analyse. Was an sich sinnlos ist, denn der Staat existiert ja schon ewig nicht mehr. Und in der gegenwärtigen Deutschland-Debatte dienen solche Thesen dem politischen Kalkül der Neurechten, es müssten angeblich neue Verhältnisse her, um endlich frei und ohne "Denkverbote" reden zu dürfen. Auch sinnlos, aber nicht ganz ungefährlich, falls sich das durchsetzen sollte. So mancher Sachse wird sich bei "Machtübernahme" durch die AfD dann wirklich nicht mehr frei äußern können. Eigentlich unvorstellbar. Dabei planen die AfD-Leute sowas schon für den kommenden Herbst.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von space »

Ger9374 hat geschrieben:(31 May 2019, 10:28)

Es gibt sehr wohl Risiken wenn jemand im öffentlichen Dienst arbeitet, gar Beamter und der AFD angehört oder offen deren Politik befürwortet.
Das stimmt einfach nicht. Kein Beamter in Deutschland wurde alleine wegen seiner AfD Mitgliedschaft entlassen.
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Kael
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Kael »

Konformitätsdruck ist wohl die Hauptursache. Diese wird aber auch von der Regierung getragen.
Viele sind froh 'geheim' wählen zu können und eben nicht sagen zu müssen das sie die AfD oder andere 'nicht konforme Parteien' wählen.

Wenigstens kann ich mittlerweile sagen das die SPD für mich nicht mehr wählbar ist.
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Selina
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Kael hat geschrieben:(31 May 2019, 14:29)

Konformitätsdruck ist wohl die Hauptursache. Diese wird aber auch von der Regierung getragen.
Viele sind froh 'geheim' wählen zu können und eben nicht sagen zu müssen das sie die AfD oder andere 'nicht konforme Parteien' wählen.

Wenigstens kann ich mittlerweile sagen das die SPD für mich nicht mehr wählbar ist.
Ich halte die AfD nicht für wählbar. Sie führt uns durch Nationalismus, Ignoranz, Verbohrtheit und Xenophobie an den Abgrund. Dort, wo wir schon einmal standen. Wenn diese Herrschaften einmal das Sagen haben, werden sich viele Menschen sehr unfrei fühlen und sich wirklich überlegen müssen, was sie äußern. Dann hätte dieser Thread auch einen Sinn.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Kael »

Kernaussage verpasst.

Die AfD hat ihre Wählergruppe weil es ihren Wählern wichtig ist das diese Punkte die sie ansprechen erfüllt werden sollen. Aber um die AfD gehts hier nicht.
Ger9374

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ger9374 »

Wo vehement mit der Keule auf die Kritiker der Merkelschen Asyl und Einwanderungspolitik eingedroschen wird, da ist es doch einleuchtend das diese dann leider verstummt oder hinter vorgehaltener Hand geäußert wird.Nachdem im Bundestag quasi eine Einheitsfront pro Asyl entstand würde Kritik so oder so in die rechte Ecke geschoben oder runter geknüppelt. Das war Demokratie zum Fremdschämen.Das viele Menschen diese bedenken mit Teilten interessierte niemanden im abgehobenen Bundestag mehr .
Ger9374

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ger9374 »

space hat geschrieben:(31 May 2019, 13:38)

Das stimmt einfach nicht. Kein Beamter in Deutschland wurde alleine wegen seiner AfD Mitgliedschaft entlassen.
Vordergründig waren es natürlich andere Gründe!Wo ein wille ist , ist auch ein Weg.
Scheinheilig werden politischen Gegner so als abschreckendes Beispiel mundtot gemacht!?
Wer fürsorge für Familie hat und um Seine Existenz bangt steht als Afdler immer unter Druck.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Sören74 »

Ger9374 hat geschrieben:(01 Jun 2019, 06:18)

Nachdem im Bundestag quasi eine Einheitsfront pro Asyl entstand würde Kritik so oder so in die rechte Ecke geschoben oder runter geknüppelt.
Und trotzdem hat man seit 2015 die Gesetze pro Asyl weiter geschliffen. Seltsam, nicht? Das ist eben der Unterschied zwischen Mythos und Wirklichkeit.
Sören74

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Sören74 »

Ger9374 hat geschrieben:(01 Jun 2019, 12:58)

Vordergründig waren es natürlich andere Gründe!Wo ein wille ist , ist auch ein Weg.
Scheinheilig werden politischen Gegner so als abschreckendes Beispiel mundtot gemacht!?
Wer fürsorge für Familie hat und um Seine Existenz bangt steht als Afdler immer unter Druck.
Auf die Art kann man natürlich immer die Behauptung aufstellen, dass offiziell andere Gründe genannt werden, aber in Wirklichkeit hat denen die politische Meinung nicht gepasst. Praktisch bei jeder Entlassung, Nichtberücksichtigung bei beruflichen Aufstiegen usw.könnte man das sagen. Aber schon Popper sagte, eine These, die nicht falsifizierbar ist, ist auch wertlos. :)
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Ger9374 hat geschrieben:(01 Jun 2019, 06:18)

Wo vehement mit der Keule auf die Kritiker der Merkelschen Asyl und Einwanderungspolitik eingedroschen wird, da ist es doch einleuchtend das diese dann leider verstummt oder hinter vorgehaltener Hand geäußert wird.Nachdem im Bundestag quasi eine Einheitsfront pro Asyl entstand würde Kritik so oder so in die rechte Ecke geschoben oder runter geknüppelt. Das war Demokratie zum Fremdschämen.Das viele Menschen diese bedenken mit Teilten interessierte niemanden im abgehobenen Bundestag mehr .
Ich sehe nur Leute, die mit der Keule auf politische Gegner eindreschen und sich hinterher übers Echo wundern. Und von einer "Einheitsfront pro Asyl" ist nirgendwo was zu sehen. Das ist so eine vereinfachende Sichtweise. Wie im Kindergarten. Ich hoffe nur, dass Leute mit so einem Weltbild nicht das Sagen kriegen im Land.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Fuerst_48 »

Selina hat geschrieben:(01 Jun 2019, 20:12)

Ich sehe nur Leute, die mit der Keule auf politische Gegner eindreschen und sich hinterher übers Echo wundern. Und von einer "Einheitsfront pro Asyl" ist nirgendwo was zu sehen. Das ist so eine vereinfachende Sichtweise. Wie im Kindergarten. Ich hoffe nur, dass Leute mit so einem Weltbild nicht das Sagen kriegen im Land.
Komplexe Weltbilder sind politisch kaum umsetzbar. Und der sog. Durchschnittsbürger ist mit solchen "Weltbildern" oftmals überfordert.
Was bleibt also übrig, für die schlichten Gemüter??? :cool:
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Teeernte »

Ger9374 hat geschrieben:(01 Jun 2019, 12:58)

Vordergründig waren es natürlich andere Gründe!Wo ein wille ist , ist auch ein Weg.
Scheinheilig werden politischen Gegner so als abschreckendes Beispiel mundtot gemacht!?
Wer fürsorge für Familie hat und um Seine Existenz bangt steht als Afdler immer unter Druck.
Nun das führt natürlich zur Netzwerkbildung - und der junge Standard AfD ler wird über die alten Deutschen Ideale auf Arbeit motiviert.

Hier gibt es ganze FirmenGRUPPEN die fast Nur AfD "Kameraden" nehmen. Arbeit schafft Wähler.

Nach und nach verfängt die Praxis der öffentlichen "Verfolgung" des Gegners nicht mehr.

NACHTEIL >> die AfD stellt dort dann die grösste WÄHLERGRUPPE. ....und die "Verfolgung" kehrt sich um.

...ist ja nicht die MEHRHEIT in der AfD.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von watisdatdenn? »

Selina hat geschrieben:(01 Jun 2019, 20:12)
Ich sehe nur Leute, die mit der Keule auf politische Gegner eindreschen und sich hinterher übers Echo wundern.
Meinst du den Fall in der Bundeswehr, wo der eine Soldat entlassen wurde, weil er Kameraden als Nazis gemeldet hat?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von jack000 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 May 2019, 10:40)

Die Fachkräftesituation in vielen Bereichen des öffentlichen DIensts heute ist teils so dramatisch, dass man schon mit einem AfD-T-Shirt bekleidet eine Studentin belästigen muss, um ernsthaft einen Arbeitsplatzverlust zu riskieren.
Nun, das ist doch Alltag. Liest man jeden Tag in der Zeitung das Frauen belästigt werden und die Täterbeschreibung deutet auf Afdler hin ... :rolleyes:
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ger9374 »

jack000 hat geschrieben:(03 Jun 2019, 13:00)

Nun, das ist doch Alltag. Liest man jeden Tag in der Zeitung das Frauen belästigt werden und die Täterbeschreibung deutet auf Afdler hin ... :rolleyes:

T -Shirts, junge Studentinnen

Strasse, Ort, Name , Telefonnr., wird dringend gebraucht um schlimmeres zu vermeiden :-))
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Inspyration »

Selina hat geschrieben:(01 Jun 2019, 20:12)

. Wie im Kindergarten. Ich hoffe nur, dass Leute mit so einem Weltbild nicht das Sagen kriegen im Land.
Habe( ck) n sie ja im Grunde schon. Läufste mit im Gänsemarsch?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Inspyration hat geschrieben:(05 Jun 2019, 06:50)

Habe( ck) n sie ja im Grunde schon. Läufste mit im Gänsemarsch?
Mit den Rechtspopulisten? Nee du, ganz bestimmt nicht.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(05 Jun 2019, 09:23)

Mit den Rechtspopulisten? Nee du, ganz bestimmt nicht.
Dafür marschierst du ja auch bei den Linkspopulisten ganz vorne vorweg :)
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Jun 2019, 15:03)

Dafür marschierst du ja auch bei den Linkspopulisten ganz vorne vorweg :)
Wer bitte sind die "Linkspopulisten"?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von firlefanz11 »

Selina hat geschrieben:(05 Jun 2019, 15:45)

Wer bitte sind die "Linkspopulisten"?
Nun, nach dieser Definition hier Linke u. Grüne...
Dem Begriff Populismus (von lateinisch populus ‚Volk‘) werden von Sozialwissenschaftlern mehrere Attribute zugeordnet. Charakteristisch ist eine mit politischen Absichten verbundene, auf Volksstimmungen gerichtete Themenwahl (edit von mir: Klima, Vermögensverteilung) und Rhetorik. Dabei geht es mal um die Erzeugung bestimmter Stimmungen, mal um die Ausnutzung und Verstärkung vorhandener Stimmungslagen zu eigenen politischen Zwecken. ... Oft thematisieren Populisten einen Gegensatz zwischen „Volk“ und „Elite“ und nehmen dabei in Anspruch, auf der Seite des „einfachen Volkes“ zu stehen.
...
Linkspopulismus bezeichnet einen zur politischen Linken neigenden Populismus, der sich für soziale Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Frieden, Umverteilung und für mehr Demokratie einsetzt. So wie die rechten bedienen laut der Bundeszentrale für politische Bildung auch die linken Populisten das anti-elitäre Ressentiment, die Gegnerschaft zum System und die Parteinahme für den „kleinen Mann“.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Inspyration »

:?
Selina hat geschrieben:(05 Jun 2019, 09:23)

Mit den Rechtspopulisten? Nee du, ganz bestimmt nicht.
Nee, ich meinte da eher den Kriechgang beim linksgrünen Establishment. Da wo alles so schön cool ist und hip(p).
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(05 Jun 2019, 15:45)

Wer bitte sind die "Linkspopulisten"?
Das linke Pendant zu den Rechtspopulisten.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

firlefanz11 hat geschrieben:(05 Jun 2019, 16:37)

Nun, nach dieser Definition hier Linke u. Grüne...
Ja, an einer Parteinahme für den "kleinen Mann" kann ich nichts Schlechtes sehen. Daran krankts nämlich im Land, schaut man sich die immer weiter auseinanderdriftende Schere zwischen Arm und Reich an (Zahlen dazu hab ich schon oft verlinkt). Die Parteinahme für den "kleinen Mann" ist in jedem Falle eine bessere Sache als dieses "völkische" Gerede von der "deutschen Identität" und besser als diese permante Fremdenfeindlichkeit.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Ger9374

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ger9374 »

Dann braucht es also eine auf die Nöte des kleinen Mannes ausgerichtete Partei ,wie es vor Jahrzehnten mal die SPD war in diesem Land. ( SPD leicht einfärben und statt der Internationalen Mal die Nationalhymne zwitschern) . :-)))
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firlefanz11
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von firlefanz11 »

Selina hat geschrieben:(06 Jun 2019, 11:10)

Ja, an einer Parteinahme für den "kleinen Mann" kann ich nichts Schlechtes sehen. Daran krankts nämlich im Land, schaut man sich die immer weiter auseinanderdriftende Schere zwischen Arm und Reich an (Zahlen dazu hab ich schon oft verlinkt). Die Parteinahme für den "kleinen Mann" ist in jedem Falle eine bessere Sache als dieses "völkische" Gerede von der "deutschen Identität" und besser als diese permante Fremdenfeindlichkeit.
HIer geht es nihct um eien Wertung welche Form von Populismus besser oder schlechter ist. Du stelltest die Frage:"Wer bitte sind die "Linkspopulisten"?". Die habe ich sachlich u. bewertungsfrei beantwortet...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Selina
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

firlefanz11 hat geschrieben:(06 Jun 2019, 15:51)

HIer geht es nihct um eien Wertung welche Form von Populismus besser oder schlechter ist. Du stelltest die Frage:"Wer bitte sind die "Linkspopulisten"?". Die habe ich sachlich u. bewertungsfrei beantwortet...
Genau. Und ich hab dann die Bewertung vorgenommen. Meinungsfreiheit...
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Inspyration »

Selina hat geschrieben:(05 Jun 2019, 15:45)

Wer bitte sind die "Linkspopulisten"?
Die deutschen Herrenmenschen von pseudolinks sind das. In Deutschland grassiert ein neuer unerträglicher Nationalismus, versteckt als Anti-Nationalismus.

So um die 70ger Jahre herum war ich Zeit optimistisch, dass Deutschland sich mit bescheidenem Selbstbewusstsein in ein Europa einordnen wird. Heute ist mein Optimismus dahin und ich fühle mich zunehmend fremd unter Deutschen.

Wenn Deutschland meint die ganze Welt durch Ermahnungen und seine Handlungen (man will seine Dinge nicht so gut als möglich machen, sondern fast immer “Vorbild” sein. Welche Überheblichkeit!) belehren zu wollen und zu können, ist das für mich ein Zeichen, dass man sich in der Tiefe seines Herzens als Übermensch, also den Anderen qua Geburt überlegen fühlt. Langsam frage ich mich, ob das nationalsozialistische Konzept des Übermenschen rein zufällig in Deutschland auf so fruchtbaren Boden fiel. Von braun zu grün, ein erschreckend grader Weg.

Niemand in Frankreich, Belgien, Polen, Ex-Jugoslawien, Ex-Tschechoslowakei, Dänemark oder Griechenland hat “Bock” auf arrogante deutsche EU-Führer, die an die Besatzungsoffiziere der Wehrmacht erinnern. Europa wird sich gegen den deutsch-grünen Fanatismus wehren. Ich stehe dann IMMER aufseiten der Nichtdeutschen.
Westdeutsche braucht die Welt nicht.
odiug

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von odiug »

Ich versteh den ganzen Strang nicht.
Nur weil ein Artikel in der Welt irgend einen Blödsinn verzapft, hier so ein Gedöns aufzuführen, finde ich eigenartig.
Wie falsch der Artikel liegt und wie wenig "vorsichtig" Deutsche mit ihren Meinungsäußerungen sind, belegen die Beiträge in diesem Strang ... besonders der über diesem.
Skeptiker

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(06 Jun 2019, 19:01)
Ich versteh den ganzen Strang nicht.
Nur weil ein Artikel in der Welt irgend einen Blödsinn verzapft, hier so ein Gedöns aufzuführen, finde ich eigenartig.
Wie falsch der Artikel liegt und wie wenig "vorsichtig" Deutsche mit ihren Meinungsäußerungen sind, belegen die Beiträge in diesem Strang ... besonders der über diesem.
Und auch an Dich nochmal der hier schon häufiger gebrachte Servicehinweis, dass dieses ein anonymes Forum ist. Dir sollte das im Zusammenhang mit Deiner zur Schau gestellten Verwunderung zu Denken geben.

Merkwürdig, kein einziger Rechter hat hier jemals die Tatsache vergessen, dass dieses ein anonymes Forum ist, während diejenigen die sich eher als links identifzieren, immer und immer wieder mit dem absout hohlen Argument kommen man "würde hier doch sehen, dass jeder seine Meinung sagt" ... :rolleyes: ... was auch bei der millionensten Wiederholung jedem als offensichtliches Fehlargument einleuchtet - außer eben scheinbar man ist links ...
Trifels
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Trifels »

odiug hat geschrieben:(06 Jun 2019, 19:01)

Ich versteh den ganzen Strang nicht.
Nur weil ein Artikel in der Welt irgend einen Blödsinn verzapft, hier so ein Gedöns aufzuführen, finde ich eigenartig.
Wie falsch der Artikel liegt und wie wenig "vorsichtig" Deutsche mit ihren Meinungsäußerungen sind, belegen die Beiträge in diesem Strang ... besonders der über diesem.
Debattenform in D verfällt zu Debattenform DDR 2 in D. Wer Negerkuss missverstehen will = versteht Neger nicht. Wer * braucht hat wenig * auf Lager.
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
odiug

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(06 Jun 2019, 19:19)

Und auch an Dich nochmal der hier schon häufiger gebrachte Servicehinweis, dass dieses ein anonymes Forum ist. Dir sollte das im Zusammenhang mit Deiner zur Schau gestellten Verwunderung zu Denken geben.

Merkwürdig, kein einziger Rechter hat hier jemals die Tatsache vergessen, dass dieses ein anonymes Forum ist, während diejenigen die sich eher als links identifzieren, immer und immer wieder mit dem absout hohlen Argument kommen man "würde hier doch sehen, dass jeder seine Meinung sagt" ... :rolleyes: ... was auch bei der millionensten Wiederholung jedem als offensichtliches Fehlargument einleuchtet - außer eben scheinbar man ist links ...
Dir ist schon klar, dass jeder Computer eine IP Adresse hat, die jederzeit zurückverfolgt werden kann :?:
Also zumindest hier ... wir sind ja nicht im Dark Net und erlauben auch keine proxy Server.
Oder sind diese Basics des Internets schon zu viel Neuland, für einen der sich rechts verortet :?:
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von sunny.crockett »

Selina hat geschrieben:(06 Jun 2019, 11:10)

Ja, an einer Parteinahme für den "kleinen Mann" kann ich nichts Schlechtes sehen. Daran krankts nämlich im Land, schaut man sich die immer weiter auseinanderdriftende Schere zwischen Arm und Reich an (Zahlen dazu hab ich schon oft verlinkt). Die Parteinahme für den "kleinen Mann" ist in jedem Falle eine bessere Sache als dieses "völkische" Gerede von der "deutschen Identität" und besser als diese permante Fremdenfeindlichkeit.
Also das Auseinanderdriften zwischen Arm und Reich und den Angriff auf den "kleinen Mann", was von Rot-Grün unter Schröder u.a. mit Leih/Zeit/Werksverträgen etc angeheizt wurde, rechnest du also der erst 10 Jahre später gegründeten AfD zu, die auch bisher noch keine Regierungsverantwortung hatte ? Diese Alibis lieben die eigentlich Verantwortlichen.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
"Dann sind die nicht insolvent, aber sie hören auf zu verkaufen." (Zitat Robert Habeck 2022)
Skeptiker

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(06 Jun 2019, 19:25)
Dir ist schon klar, dass jeder Computer eine IP Adresse hat, die jederzeit zurückverfolgt werden kann :?:
Also zumindest hier ... wir sind ja nicht im Dark Net und erlauben auch keine proxy Server.
Oder sind diese Basics des Internets schon zu viel Neuland, für einen der sich rechts verortet :?:
Du hast scheinbar das Thema immernoch nicht verstanden.

Es geht nicht darum, dass die MEHRHEIT DER BEVÖLKERUNG strafrechtlich relevante Inhalte nicht mehr öffentlich äußern möchte, sondern, dass eben diese Leute eingeschüchtert sind einen ganz normalen Diskurs zu heiklen Themen zu führen.

Glaubst Du hier hat irgendjemand die Befürchtung linke Hacker würden auf harmlose Foristen losgehen? In welcher Welt lebst Du denn? Nein, natürlich nicht! Es geht hier um öffentliche Äußerungen die direkt auf die Person zurückzuführen sind - mit Namen im Klartext.

Dir ist der qualitative Unterschied klar?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

sunny.crockett hat geschrieben:(06 Jun 2019, 19:32)

Also das Auseinanderdriften zwischen Arm und Reich und den Angriff auf den "kleinen Mann", was von Rot-Grün unter Schröder u.a. mit Leih/Zeit/Werksverträgen etc angeheizt wurde, rechnest du also der erst 10 Jahre später gegründeten AfD zu, die auch bisher noch keine Regierungsverantwortung hatte ? Diese Alibis lieben die eigentlich Verantwortlichen.
Nein, das habe ich nicht gesagt. Selbstverständlich ging der Sozialverfall mit Schröders Agenda 2010 los. Und dagegen vorzugehen, ist dringend nötig. Das steht fest. Nur: Die AfD ist selbst eine neoliberale und damit unsoziale Partei, noch dazu rechtsradikal. Von denen kommt garantiert nichts Gutes, was soziale Gerechtigkeit anbelangt.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Die armen "eingeschüchterten" Kritiker. Mir kommen glatt die Tränen. Da hat odiug selbstverständlich recht. Wie offen und locker vom Hocker sich die Leute, darunter auch Neurechte, äußern können, sieht man doch hier auch. Das Argument "anonym" zieht da nicht, weil die paar Aktiven voneinander trotzdem mittlerweile ziemlich genau wissen, wie der eine oder andere denkt. Und da wird dann schon kräftig und überhaupt nicht "eingeschüchtert" ausgeteilt. Was mich natürlich nicht stört. Nur zeigt es eben, dass sich keiner verängstigt zurückzieht. Und die AfDler in den Parlamenten wirken auch nicht gerade "eingeschüchtert". Eher rotzfrech und dummdreist.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(06 Jun 2019, 19:34)

Du hast scheinbar das Thema immernoch nicht verstanden.

Es geht nicht darum, dass die MEHRHEIT DER BEVÖLKERUNG strafrechtlich relevante Inhalte nicht mehr öffentlich äußern möchte, sondern, dass eben diese Leute eingeschüchtert sind einen ganz normalen Diskurs zu heiklen Themen zu führen.

Glaubst Du hier hat irgendjemand die Befürchtung linke Hacker würden auf harmlose Foristen losgehen? In welcher Welt lebst Du denn? Nein, natürlich nicht! Es geht hier um öffentliche Äußerungen die direkt auf die Person zurückzuführen sind - mit Namen im Klartext.

Dir ist der qualitative Unterschied klar?
Und du willst nicht verstehen, dass so mancher Diskurs nicht normal ist, sondern im schlimmsten Fall eben strafrechtlich relevant, in der überwältigenden Mehrheit aber einfach nur unglaublich dumm.
Und wer es nicht aushalten kann, dass ihm das dann auch um die Ohren gehauen wird, hat in einer öffentlichen Diskussion auch nix zu suchen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Und wer rechtsradikalen und rechtsextremen Quatsch erzählt am laufenden Band, sollte sich durchaus ab einem gewissen Punkt auch mal etwas "eingeschüchtert" fühlen. Vor allem wenns "völkisch" und "identitär" wird. Schließlich braucht keiner eine neue NSDAP.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von sunny.crockett »

Selina hat geschrieben:(06 Jun 2019, 19:38)

Nein, das habe ich nicht gesagt. Selbstverständlich ging der Sozialverfall mit Schröders Agenda 2010 los. Und dagegen vorzugehen, ist dringend nötig. Das steht fest. Nur: Die AfD ist selbst eine neoliberale und damit unsoziale Partei, noch dazu rechtsradikal. Von denen kommt garantiert nichts Gutes, was soziale Gerechtigkeit anbelangt.
Du meinst also, das was die Linksregierung (Rot-Grün) an Sozialverfall angerichtet hat, muss mit einer Linksregierung bekämpft werden? Obwohl die Schuld bei Schröders Agenda eigentlich bekannt ist (und du auch wieder bestätigst), bringst du trotzdem jedes mal wieder das Alibi mit der AfD, die bisher zu dem Thema weder positiv noch negativ beigetragen hat. Aber wenn man noch einen Satz mit der AfD zu einer Diskussion anhängt, egal ob es mit dem Thema zu tun hat, kann gleich mal den Fokus vom eigentlichen Verantwortlichen nehmen. Praktisch.

Und das ist auch das Problem, das in diesem Strang diskutiert wird. Beim aktuellen Status Quo zum Thema Schere Arm/Reich hat die AfD gar nix dazu beigetragen. Aber wenn man dazu irgendwelche AfD. oder Rechtsradikale Aussagen zum Text hinzufügt, trauen sich vielleicht einige nicht mehr zu kritisieren.
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Mahmoud

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Mahmoud »

Wolverine hat geschrieben:[
Jo, bin ich rechts. Rechts ist für mich Einhaltung der Gesetze, Polizei, Innere Sicherheit u.v.a.m.
Meine Güte, sind wir jetzt schon soweit, daß normal-gesunder Menschenverstand als "Rechts" gilt?

Auf Einhaltung der Gesetze zu bauen, heißt auf die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens zu bauen. Und das soll Rechts sein?
Gesperrt