US-Todesstrafe - allgemein

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PeterK
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 18:09)
Ist denn lebenslanges Wegsperren nicht auch eine Form der Rache?
Der Sinn des Wegsperrens ist IMO zunächst der Schutz der Gesellschaft.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 18:07)
Wenn einwandfrei nachgewiesen kann, dass der Terrorist beruhend auf seiner Ideologie Morde an Zivilisten verübt hat.
Einwandfreie Nachweise sind bekanntlich schwierig zu führen. Was wäre, wenn er Morde an Soldaten verübt hätte?
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JJazzGold
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(27 May 2019, 18:32)

Einwandfreie Nachweise sind bekanntlich schwierig zu führen. Was wäre, wenn er Morde an Soldaten verübt hätte?
Du meinst jemanden wie diesen IS Terroristen, der vor laufender Kamera Soldaten, Journalisten und anderen Menschen den Kopf abgeschnitten hat? Der würde darunter fallen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 May 2019, 18:14)

Irgendetwas muß man mit Mördern etc. ja tun. Sie frei rumlaufen zu lassen wäre absurd und würde irgendwann auch Selbstjustiz anheizen.
Sie zu separieren bedeutet ja auch Selbstschutz. Von mir aus kann man das auch Rache nennen, hauptsache, Gewaltverbrecher laufen nicht frei durch die Gegend und gefährden andere.
Man könnte ihn arbeiten lassen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 18:37)
Du meinst jemanden wie diesen IS Terroristen, der vor laufender Kamera Soldaten, Journalisten und anderen Menschen den Kopf abgeschnitten hat? Der würde darunter fallen.
Ok. Die Einschränkung "Zivilisten" meintest Du also nicht so ernst.

Wärest Du bereit, willens und in der Lage a) solche Sondergesetze zu beschließen, b) Todesurteile zu verhängen und diese c) zu vollstrecken (Immer im Bewusstsein dessen, dass Fehlurteile möglich und gar nicht mal so selten sind)?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(27 May 2019, 18:45)

Ok. Die Einschränkung "Zivilisten" meintest Du also nicht so ernst.

Wärest Du bereit, willens und in der Lage a) solche Sondergesetze zu beschließen, b) Todesurteile zu verhängen und diese c) zu vollstrecken (Immer im Bewusstsein dessen, dass Fehlurteile möglich und gar nicht mal so selten sind)?
A) Alleine kann ich sie nicht beschließen, allenfalls mit beschließen, wenn ich entsprechen der Funktion wäre. Hast du vergessen, dass wir in Deutschland in einer Demokratie leben?
B) Selbstverständlich, alles Andere wäre inkonsequent.
C) Wenn ich schreibe, eindeutig nachweisbar, dann meine ich das auch so. Im Zweifel für den Angeklagten, habe ich verinnerlicht.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 19:44)

A) Alleine kann ich sie nicht beschließen, allenfalls mit beschließen, wenn ich entsprechen der Funktion wäre. Hast du vergessen, dass wir in Deutschland in einer Demokratie leben?
B) Selbstverständlich, alles Andere wäre inkonsequent.
C) Wenn ich schreibe, eindeutig nachweisbar, dann meine ich das auch so. Im Zweifel für den Angeklagten, habe ich verinnerlicht.
Meine Stimme hast Du.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2019, 17:14)

Ja...ist im Endeffekt ein und das selbe.(für Mich)
Völlig verschiedene Dinge. Eines ist das Urteil, das andere die unmittelbare, verhältnismäßige und damit erforderliche Zwangsanwendung bzw. Notwehr/-hilfe.

Aber um das gleich abzukürzen kommt ihr ja mit der Abwehr eines Angriffs... ab wieviel "Gegner" ohne sichtbare Schusswaffe (mit irgendeiner anderen Waffe) ballert ihr los ?
Zumindest da scheinst du ja vorausschauend zu sein. Was aber das GEfasel von "ballern" in dem Zusammenhang soll, erschließt sich mir nicht und lässt Hilflosigkeit vermuten.
Wieviel Wildschwein wurde auf Posten "erlegt" ? (Hier mein ich wirklich Wildschwein - weil das wird ja auch gern mit Personen verwechselt)
Wird ja immer schlimmer!
Jeder, der seine Waffe durchläd, weiß was Sache ist.
und hat trotzdem nichts mit einem rechtstaatlichen Urteil zu tun.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 17:22)

Nein, nach existierender Gesetzgebung. Das hat doch Bleibtreu detailliert aufgeführt.
In Deutschland existiert die Todesstrafe nicht, in meinen Augen ist sie eines Rechtstaats unwürdig und davon spreche ich für alle nachvollziehbar.

By the way, was bleibtreu dazu erklärt ist ihre Angelegenheit, ich äußere mich dazu und weiche dabei keiner Diskussion aus. Wenn ich mich äußere, vertrete ich meinen Standpunkt und erläutere ihn. Gibt es daran etwas auszusetzen?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2019, 17:24)

Nach Gesetz.....und zwar das gültige im Land.
Hast du aber fein nachgeplappert.

Ja und ich hab mich dazu geäußert. NIcht ich hab das Gespräch plump abgebrochen, Madame hätte es durchaus klarstellen können.
Ich unterstütze das Vorgehen der USA und Israel in diesem Fall....
Das steht dir frei, wenn ich es auch für falsch halte. In diesen Fällen handeln beide halt nicht rechtstaatlich. WEr das tolieren kann, muss es mit sich ausmachen.
Soll doch jeder wissen - hier gilt das alte Testament.
welches bei dem Thema nichts zu suchen hat.
Bisher konnte ich jede gezielte "VERGELTUNG/JUSTICE" nachvollziehen. Man sollte sich eben nicht mit solchen Ländern anlegen.
Noch einmal, wenn du dieser staatlichen Willkür zustimmst, ist es ein AbBbild deines demokratischen und rechtstaatlichen Verständnisses. Es ist nicht an mir es dir ausreden zu wollen. Es ist legilich an mir, es zu kritisieren und als das zu bezeichen, was es ist.
Das ist nun sehr Alttestamentarisch und hat mit dem deutschen Strafrecht nichts zu tun. Dass die Russen es auch so halten - ist ja bekannt.
Zumindest da sind wir uns dann ja einig
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 20:00)

In Deutschland existiert die Todesstrafe nicht, in meinen Augen ist sie eines Rechtstaats unwürdig und davon spreche ich für alle nachvollziehbar.

By the way, was bleibtreu dazu erklärt ist ihre Angelegenheit, ich äußere mich dazu und weiche dabei keiner Diskussion aus. Wenn ich mich äußere, vertrete ich meinen Standpunkt und erläutere ihn. Gibt es daran etwas auszusetzen?
Hatte ich irgendetwas daran ausgesetzt? Nach meiner Erinnerung habe ich Sie nur darauf hingewiesen. Andere Staaten, andere Regelungen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Kritikaster hat geschrieben:(27 May 2019, 17:27)

Aber doch wohl aus dem Hier und Jetzt. ;)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 20:05)

Hast du aber fein nachgeplappert.

Ja und ich hab mich dazu geäußert. NIcht ich hab das Gespräch plump abgebrochen, Madame hätte es durchaus klarstellen können.



Das steht dir frei, wenn ich es auch für falsch halte. In diesen Fällen handeln beide halt nicht rechtstaatlich. WEr das tolieren kann, muss es mit sich ausmachen.



welches bei dem Thema nichts zu suchen hat.



Noch einmal, wenn du dieser staatlichen Willkür zustimmst, ist es ein AbBbild deines demokratischen und rechtstaatlichen Verständnisses. Es ist nicht an mir es dir ausreden zu wollen. Es ist legilich an mir, es zu kritisieren und als das zu bezeichen, was es ist.



Zumindest da sind wir uns dann ja einig
Die "Nachplapperei" kannste steckenlassen... ich war unterwegs - und hatte die selbe Wortwahl. Soll vorkommen.

Du kannst es Willkür nennen....Dort ist es Recht.

Hier legt man mehr Wert auf den pädagogischen Effekt einer Resozialisierung... und woanders eben mehr aufs alte Testament rein demokratisch und rechtsstaatlich.
Zuletzt geändert von Teeernte am Mo 27. Mai 2019, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 20:17)

Hatte ich irgendetwas daran ausgesetzt? Nach meiner Erinnerung habe ich Sie nur darauf hingewiesen. Andere Staaten, andere Regelungen.
Warum versteht ihr eigentlich jedes meiner Worte als Angriff? Schließt ihr da von euch auf mich? Macht das nicht :D

Ich habe das jetzt offiziell zur Kenntnis genommen und bleibe bei meiner Kritik an diesen Regelungen, wie auch der Position einiger User dazu.

Ich halte sie für nicht rechtstaatlich und für sehr kritisch, es sei denn man verzichtet auf bestimmte Ansprüche von Rechtstaatlichkeit, auf die man ja immer wieder hinweist.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 20:25)

Warum versteht ihr eigentlich jedes meiner Worte als Angriff? Schließt ihr da von euch auf mich? Macht das nicht :D

Ich habe das jetzt offiziell zur Kenntnis genommen und bleibe bei meiner Kritik an diesen Regelungen, wie auch der Position einiger User dazu.

Ich halte sie für nicht rechtstaatlich und für sehr kritisch, es sei denn man verzichtet auf bestimmte Ansprüche von Rechtstaatlichkeit, auf die man ja immer wieder hinweist.
Thread ? US-Todesstrafe - allgemein

...ist die da rechtens ? ja...

Du kannst halten was Du willst .
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2019, 20:24)

Dort ist es Recht.
was nicht heißt, dass es rechtstaatlich ist.
Hier legt man mehr Wert auf den pädagogischen Effekt einer Resozialisierung...
auch darum geht es bei der Frage Lebenslänglich und Todesstrafe nicht.
und woanders eben mehr aufs alte Testament rein demokratisch und rechtsstaatlich.
Auch hier noch einmal der Hinweis AT ist nicht rechtstaatlich und auch auch mal gar nichts damit und er Demokratie zu tun.

Die willkürliche Entscheidung wem man ein faires Verfahren zubilligt und wen man ohne Verfahren hinrichtet, hat keinen Anspruch auf Rechtstaatlichkeit. Und verweise dabei auf meinen Beitrag, der diese Hinrichtung differenziert betrachtet und abgrenzt.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2019, 20:28)

Thread ? US-Todesstrafe - allgemein

...ist die da rechtens ? ja...

Du kannst halten was Du willst .
in dem Kontext haben wir uns über die Todesstrafe allgemein diskutiert und mit der Frage einer Todesstrafe in Deutschland auseinander gesetzt.

Natürlich halte ich es, wie ich will und darum nutze ich die Chance zu argumentieren ohne dabei von Ballereien zu sprechen. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du mich damit hinter dem Ofen herlocken kannst.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 20:36)

was nicht heißt, dass es rechtstaatlich ist..
Wenn Du meinst die USA sind kein Rechtsstaat - DEINE Ansicht ....
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 20:25)

Warum versteht ihr eigentlich jedes meiner Worte als Angriff? Schließt ihr da von euch auf mich? Macht das nicht :D

Ich habe das jetzt offiziell zur Kenntnis genommen und bleibe bei meiner Kritik an diesen Regelungen, wie auch der Position einiger User dazu.

Ich halte sie für nicht rechtstaatlich und für sehr kritisch, es sei denn man verzichtet auf bestimmte Ansprüche von Rechtstaatlichkeit, auf die man ja immer wieder hinweist.
Ich verstehe Ihre Worte nicht als Angriff, sondern wollte nur richtig stellen, dass ich an Ihrer Einstellung nichts auszusetzen finde und bezüglich anderer Staaten andere Regelungen existieren. Die kann man nach Prüfung der Sachlage, die diese Regelung anscheinend erforderlich machte, akzeptieren oder sie generell ablehnen. Das gehört doch zur freien Meinungsäusserung.

Wir müssen auch nicht generell übereinstimmen. Wäre dem so, dann gäbe es diesen Thread zur Diskussion unterschiedlicher Standpunkte nicht. ;)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 20:38)

in dem Kontext haben wir uns über die Todesstrafe allgemein diskutiert und mit der Frage einer Todesstrafe in Deutschland auseinander gesetzt.
.
Nö nicht mit mir.

Du hast einen OFEN ? Denk an das Klima ! ich hab Gasheizung - da passt KEINER dahinter.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2019, 20:40)

Wenn Du meinst die USA sind kein Rechtsstaat - DEINE Ansicht ....
warum verdrehst du meine Worte?

Das Vorgehen der USA ist nicht rechtstaatlich. Ich habe es erklärt. Ich habe auch erklärt, warum ich die Todesstrafe eines Rechtstaates für unwürdig halte.

Es gibt auch in Deutschland Vorfälle und Handhabungen, deren Rechtstaatlichkeit ich in Zweifel ziehe. Ich komme nicht auf die Idee Deutschland nicht als Rechtstaat zu sehen!
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 20:43)

Ich verstehe Ihre Worte nicht als Angriff, sondern wollte nur richtig stellen, dass ich an Ihrer Einstellung nichts auszusetzen finde und bezüglich anderer Staaten andere Regelungen existieren. Die kann man nach Prüfung der Sachlage, die diese Regelung anscheinend erforderlich machte, akzeptieren oder sie generell ablehnen. Das gehört doch zur freien Meinungsäusserung.

Wir müssen auch nicht generell übereinstimmen. Wäre dem so, dann gäbe es diesen Thread zur Diskussion unterschiedlicher Standpunkte nicht. ;)

Dann war es vielleicht ein Mißverständnis meinerseits oder eine mißverständliche Äußerung.

Ich bleibe dabei, es gibt unumstößliche Prinzipien und da gibt es keine Aussnahme ohne Willkür, weil jede ohne rechtlichen Rahmen eine willkürliche Entscheidung ist. Wenn Recht beliebig wird, werden Türen geöffnet, die wir geschlossen glaubten.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2019, 20:43)

Nö nicht mit mir.
dann hast du es vielleicht ausgeblendet.
Du hast einen OFEN ? Denk an das Klima ! ich hab Gasheizung - da passt KEINER dahinter.
hab kurz gelacht, bin dnn in den Keller gegangen, wo meine Gasheizung, auch Ofen genannt, steht. Was soll ich sagen, ICH passe dahinter. Deine Masse sind mir unbekannt. Dein Einwurf lässt aber vermuten, dass du da für dich Probleme sehen würdest. Naja ...
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 20:48)

Dann war es vielleicht ein Mißverständnis meinerseits oder eine mißverständliche Äußerung.

Ich bleibe dabei, es gibt unumstößliche Prinzipien und da gibt es keine Aussnahme ohne Willkür, weil jede ohne rechtlichen Rahmen eine willkürliche Entscheidung ist. Wenn Recht beliebig wird, werden Türen geöffnet, die wir geschlossen glaubten.
Innerhalb einer strikten gesetzlichen Regelung, die auch heute schon das Einlegen von Widerspruch gestattet, ist Willkür meines Erachtens ausgeschlossen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 20:45)

warum verdrehst du meine Worte?

Das Vorgehen der USA ist nicht rechtstaatlich.
Warum windest Du Dich - wenn die USA nicht rechtsstaatlich vorgehen ...sind sie Deiner Ansicht nach kein Rechtsstaat.

Oder versuchst Du ...."Etwas" Schwanger in Rechtsstaatlichkeit umzusetzen ?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 20:53)

dann hast du es vielleicht ausgeblendet...
Heee ich hab nicht die Macht hier Beiträge verschwinden zu lassen...

Das Ding im Keller ist ein KESSEL kein Ofen. - falls neh Heizung dranhängt. Soviel Rechtsstaat muss bleiben. :D :D :D
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 19:44)
A) Alleine kann ich sie nicht beschließen, allenfalls mit beschließen, wenn ich entsprechen der Funktion wäre. Hast du vergessen, dass wir in Deutschland in einer Demokratie leben?
Ich denke, dass wir - trotz aller Meinungsverschiedenheiten - einander nicht unterstellen, vergessen zu haben, dass wir in D/E in Demokratien leben. Ich schicke Dir aber trotzdem ein "mit" ;).
B) Selbstverständlich, alles Andere wäre inkonsequent.
Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem Du richten darfst.
C) Wenn ich schreibe, eindeutig nachweisbar, dann meine ich das auch so. Im Zweifel für den Angeklagten, habe ich verinnerlicht.
Das ist keine Beantwortung meiner Frage. Würdest Du dem - seine Unschuld beteuernden - Todeskandidaten die Spritze verabreichen oder den Knopf drücken?
Zuletzt geändert von PeterK am Mo 27. Mai 2019, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(27 May 2019, 21:08)

Ich denke, dass wir - trotz aller Meinungsverschiedenheiten - einander nicht unterstellen vergessen zu haben, dass wir in D/E in Demokratien leben. Ich schicke Dir aber trotzdem ein "mit" ;).


Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem Du richten darfst.


Das ist keine Beantwortung meiner Frage. Würdest Du dem seine Unschuld beteuernden Todeskandidaten die Spritze verabreichen oder den Knopf drücken?
Ich auch nicht, habe Jazz aber so verstanden, dass sie nicht willkürlich nach Lust und Laune hinrichten würde, sondern nach eindeutiger Feststellung der Tat.

Würdest du denn einem Breivik seine Unschuldsbeteuerungen abkaufen?

(Nein, ich bin immer noch gegen die Todesstrafe.)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(27 May 2019, 21:08)

Ich denke, dass wir - trotz aller Meinungsverschiedenheiten - einander nicht unterstellen, vergessen zu haben, dass wir in D/E in Demokratien leben. Ich schicke Dir aber trotzdem ein "mit" ;).


Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem Du richten darfst.


Das ist keine Beantwortung meiner Frage. Würdest Du dem - seine Unschuld beteuernden - Todeskandidaten die Spritze verabreichen oder den Knopf drücken?
Nein, nicht solange nicht eindeutig nachgewiesen ist, dass z.B. er Derjenige war, der die Köpfe abschlug.
Und ich kann Dich beruhigen, nicht, dass Du heute Nacht nicht schlafen kannst, ich bin bereits in Rente, habe nicht Jura studiert und somit auch keinerlei Aussicht, noch weniger Ambitionen, Richterin zu werden.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 May 2019, 21:12)

Ich auch nicht, habe Jazz aber so verstanden, dass sie nicht willkürlich nach Lust und Laune hinrichten würde, sondern nach eindeutiger Feststellung der Tat.

Würdest du denn einem Breivik seine Unschuldsbeteuerungen abkaufen?

(Nein, ich bin immer noch gegen die Todesstrafe.)
Das hast Du völlig richtig verstanden und ich möchte noch einmal betonen, dass ich diese Form der Justiz ausschließlich auf mordende Terroristen angewandt betrachte.
Alle Anderen würde ich zur Kompensation des Schadens arbeiten lassen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 21:21)

Das hast Du völlig richtig verstanden und ich möchte noch einmal betonen, dass ich diese Form der Justiz ausschließlich auf mordende Terroristen angewandt betrachte.
Alle Anderen würde ich zur Kompensation des Schadens arbeiten lassen.
Ich war immer gegen die Todesstrafe, nicht unbedingt leidenschaftlich, aber dennoch dagegen. Vor Jahren hatte ich im Freundeskreis diese Diskussion. Da mußte ich zugeben, dass Terroristen wohl meine Wahl wären, müßte ich jemanden hinrichten.

Es gab in Russland diesen Verrückten, der über 100 Frauen und Mädchen gequält und ermordet haben soll. Nee, den sehe ich nicht bei der Arbeit, den sehe ich hinter zehnfachen Schlössern und Riegeln, menschenwürdig versorgt, aber ansonsten weggesperrt für immer.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 May 2019, 21:12)
Würdest du denn einem Breivik seine Unschuldsbeteuerungen abkaufen?
Das Problem ist IMO: Kann ich mir (ob als Person oder Staat) so sicher sein, dass ich guten Gewissens einem Menschen das Leben nehmen darf? Und die zweite Frage ist: Darf ich überhaupt einem Menschen das Leben nehmen? (Notwehr/Nothilfe etc. mal ausgenommen)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(27 May 2019, 21:30)

Das Problem ist IMO: Kann ich mir (ob als Person oder Staat) so sicher sein, dass ich guten Gewissens einem Menschen das Leben nehmen darf? Und die zweite Frage ist: Darf ich überhaupt einem Menschen das Leben nehmen? (Notwehr/Nothilfe mal ausgenommen)
Ich sage nein. :)

Ich vermute bloß nicht hinter jedem Gewaltverbrecher ein potentielles Unschuldslamm. Die meisten Verbrecher hinter Gittern sind genau am richtigen Ort. Und wie schon gesagt, ich will mit denen nicht auf einer Stufe stehen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 21:18)
Nein, nicht solange nicht eindeutig nachgewiesen ist, dass z.B. er Derjenige war, der die Köpfe abschlug.
Ich täte es (hoffentlich) selbst dann nicht, wenn es "eindeutig nachgewiesen" wäre.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 May 2019, 21:33)

Ich sage nein. :)

Ich vermute bloß nicht hinter jedem Gewaltverbrecher ein potentielles Unschuldslamm. Die meisten Verbrecher hinter Gittern sind genau am richtigen Ort. Und wie schon gesagt, ich will mit denen nicht auf einer Stufe stehen.
D'accord!
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(27 May 2019, 21:35)

Ich täte es (hoffentlich) selbst dann nicht, wenn es "eindeutig nachgewiesen" wäre.
Das ist Deine persönliche Einstellung, die steht Dir zu.
So, wie mir meine. :)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(27 May 2019, 21:35)

Ich täte es (hoffentlich) selbst dann nicht, wenn es "eindeutig nachgewiesen" wäre.
Ich würde für mich selbst nicht die Hand ins Feuer legen, wäre eines meiner Kinder das Opfer.

Aber wir leben nunmal in einem zivilisierten Rechtsstaat und die wenigsten können sich vermutlich vorstellen, dass Jan Hofer oder Susanne Daubner in sachlichem Ton über die Hinrichtung eines Strafgefangenen berichtet. Dieser Strang ist interessant, es schaudert einem ein wenig, aber eine ernsthafte Frage nach Einführung der Todesstrafe in D stellt sich ja nicht.
Ich würd die eine oder andere Bewährungsstrafe überdenken, aber mich niemals dafür einsetzen, dass wir hier per Gesetz töten lassen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 May 2019, 21:29)

Ich war immer gegen die Todesstrafe, nicht unbedingt leidenschaftlich, aber dennoch dagegen. Vor Jahren hatte ich im Freundeskreis diese Diskussion. Da mußte ich zugeben, dass Terroristen wohl meine Wahl wären, müßte ich jemanden hinrichten.

Es gab in Russland diesen Verrückten, der über 100 Frauen und Mädchen gequält und ermordet haben soll. Nee, den sehe ich nicht bei der Arbeit, den sehe ich hinter zehnfachen Schlössern und Riegeln, menschenwürdig versorgt, aber ansonsten weggesperrt für immer.
Ich war links, zutiefst pazifistisch eingestellt, in unverbrüchlichem Glauben an das Gute im Menschen, das nur den richtigen Rahmen benötigen würde, um sich zu entfalten - und dann kam de RAF und dann die Landshut. Seitdem bin ich mir dessen bewusst, dass es Menschen gibt, die für ihre Ideologie buchstäblich über Leichen gehen. Was mich zu der Einstellung brachte, dass ich es vorziehe, den Anteil an Leichen so gering wie möglich zu halten und gewillt bin, dazu alle verfügbaren Mittel einzusetzen, was bis zur Todesstrafe geht.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 May 2019, 21:43)
Ich würde für mich selbst nicht die Hand ins Feuer legen, wäre eines meiner Kinder das Opfer.
Ich auch nicht (s.o.)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 21:42)
Das ist Deine persönliche Einstellung, die steht Dir zu.
So, wie mir meine. :)
So ist es.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Nomen Nescio »

vor 30-40 jahren las ich ein buch »ich beantrage todesstrafe«. ich dachte von konsalik.

dieses buch sollte man lesen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Nomen Nescio »

PeterK hat geschrieben:(27 May 2019, 21:35)

Ich täte es (hoffentlich) selbst dann nicht, wenn es "eindeutig nachgewiesen" wäre.
IDEM :|
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Bleibtreu »

Vongole hat geschrieben:(27 May 2019, 14:35)

Genau diese Diskussion hatte ich dieser Tage schon mal, und ich sag Dir, was ich da (kürzer) geantwortet habe.

Es gab Todesurteile, hinter denen ich stand: Die aus den Nürnberger Prozessen, weil sie in der damaligen Zeit folgerichtig waren.
Hinter dem Urteil gegen Eichmann, weil es für das entsetzliche Verbrechen der systematischen Ermordung von 6 Millionen Juden, dass dieses personifizierte Böse in Menschengestalt mit zu verantworten und ausgeführt hatte, genauso folgerichtig nur ein Urteil gegen konnte.
Aus welchen Grund sollte das heute anders sein als 1962? Es sind nach wie vor dieselben unaussprechlich entsetzlichen Verbrechen. Verbrechen in einer Dimension, die der menschliche Verstand gar nicht in seiner Gaenze erfassen kann, so ungeheuerlich gross sind sie.
UNd weil es in meinen Augen unzumutbar war, dass dieses mörderische Ding in einer Zelle sitzt und von Menschen versorgt werden muss, die direkt oder indirekt von der Shoah betroffen waren, dass überhaupt Juden in Israel
und aller Welt mit der Tatsache hätte leben müssen, dass Eichmann noch existiert, wenn auch hinter Gittern.
Das Gleiche gilt auch für Mengele, hätte man seiner habhaft werden können.

Aber heute leben wir in einer anderen Zeit, das drückt sich auch daran aus, dass Israel die Todesstrafe eben nicht anwendet, obwohl sie gesetzlich möglich wäre, dass sich auch in den USA immer mehr Menschen dagegen aussprechen,
dass der intern. Menschengerichtshof die Todesstrafe nicht verhängt, trotz der monströsen Verbrechen, die da verhandelt werden.
Militärische Selbstverteidigung nehme ich davon aus, sie steht auf einem völlig anderen Blatt.
Die von mir zitierten AusnahmeGesetze von der TodesStrafe https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 2#p4476932 sind nach wie vor gueltig. Es sind, wie es der Begriff schon sagt, Ausnahmen von der Regel. Die gibt es sehr oft, auf Grund der besonderen schwere der Taten. Siehe GrundrechtsVerwirkung/Entzug der BuergerRechte, finaler RettungsSchuss etc. Die TodesStrafe fuer MassenMoerder eines Kalibers wie Eichmann, BinLaden, Saddam, Gaddafi, Stalin usw. fallen in diese Kategorie. MassenMoerder, die unsaegliches Leid ueber unzaehlbar viele Opfer und deren Angehoerige gebracht haben, sind noch mal eine andere Kategorie, als "normale" Moerder. Die Vorstellung, dass MassenMoerder dieser Kategorie die gleiche Strafe erhalten wie ein "Normaler" und in eine Zelle eingesperrt werden, ist mir nicht gerecht. Gaebe es die christliche oder islamische HoellenVorstellungen wirklich, waeren dies genau die richtigen Orte fuer diese Personen.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Vongole »

Bleibtreu hat geschrieben:(28 May 2019, 00:58)

Aus welchen Grund sollte das heute anders sein als 1962? Es sind nach wie vor dieselben unaussprechlich entsetzlichen Verbrechen. Verbrechen in einer Dimension, die der menschliche Verstand gar nicht in seiner Gaenze erfassen kann, so ungeheuerlich gross sind sie.

Die von mir zitierten AusnahmeGesetze von der TodesStrafe https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 2#p4476932 sind nach wie vor gueltig. Es sind, wie es der Begriff schon sagt, Ausnahmen von der Regel. Die gibt es sehr oft, auf Grund der besonderen schwere der Taten. Siehe GrundrechtsVerwirkung/Entzug der BuergerRechte, finaler RettungsSchuss etc. Die TodesStrafe fuer MassenMoerder eines Kalibers wie Eichmann, BinLaden, Saddam, Gaddafi, Stalin usw. fallen in diese Kategorie. MassenMoerder, die unsaegliches Leid ueber unzaehlbar viele Opfer und deren Angehoerige gebracht haben, sind noch mal eine andere Kategorie, als "normale" Moerder. Die Vorstellung, dass MassenMoerder dieser Kategorie die gleiche Strafe erhalten wie ein "Normaler" und in eine Zelle eingesperrt werden, ist mir nicht gerecht. Gaebe es die christliche oder islamische HoellenVorstellungen wirklich, waeren dies genau die richtigen Orte fuer diese Personen.
Ich stände auch heute hinter der Todesstrafe für Eichmann, Israel hätte jedes Recht dazu. Mag jetzt sehr widersprüchlich klingen, aber ich kann heute nicht anders denken als damals, und da war ich noch ein kleines Kind.

Keine Strafe für Mord, und schon gar nicht für Massenmord, ist gerecht. Ich habe auch den Tod der von Dir genannten Personen keineswegs bedauert, aber das ändert meine Meinung zur Todesstrafe nicht, aus all den Gründen,
die ich hier mehrmals im Strang erwähnt habe.
Die Ausnahmen, die Israel zulässt, kann ich nachvollziehen, aus der Situation dieses Staates und der Geschichte seiner Bewohner her, ich würde es auch nicht verurteilen.
Für mein Land lehne ich die Todesstrafe kategorisch ab.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Eine abschließende Anmerkung von mir noch.

Hier werden zur Rechtfertigung des eigenen Standpunktes (zu) oft verschiedenes, gar gegensätzliches miteinander vermengt.

Erstens reden wir vom HEUTE und MORGEN, nicht vom GESTERN. Jede der Zeiten hat seine Besonderheiten und Notwendigkeiten.

Die Todesstrafe ist das Resultat eines Strafprozesses. Die Strafe ist Ausdruck des Staates für die Grenzen oder Grenzenlosigkeit seines Sühneverständnisses oder -bedürfnisses und dem Selbstverständnis von Rechtstaat und seinen Grenzen.

Die Tötung eines Menschen im Polizeieinsatz oder einem bewaffneten Konflikt hat nichts mit der Todesstrafe zu tun. Sie ist die unabwendbare Reaktion auf einen Angriff.

Völlig andere Bedingungen finden wir im Kriegsrecht, das auch über die Abgabe des letzten Schusses hinaus wirkt. Dieses Kriegsrecht ist aber nicht beliebig auslegbar und nach Belieben anwendbar.

So, das sollte es von meiner Seite gewesen sein. Dass ich die letzten Zitate nicht mehr kommentiere hat nichts mit Ignoranz oder Respektlosigkeit zu tun. Bei der Dreherei im Kreis wird einem auf die Dauer einfach nur schwindelig.

PS
Passt nicht hier her und würde als eigener Strang wieder nur den moralischen Nahkampf unvereinbarer Lager mit sich bringen. Aber die Frage sei mir gestattet, da sie keine Antwort erwartet.

Ist Folter unter bestimmten Umständen gerechtfertigt?
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Folter durch den Staat ist ebenso abzulehnen wie die Todesstrafe.

Einem Kidnapper meiner eigenen Kinder reiße ich jeden Fingernagel einzeln raus......
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 May 2019, 09:21)

Folter durch den Staat ist ebenso abzulehnen wie die Todesstrafe.

Einem Kidnapper meiner eigenen Kinder reiße ich jeden Fingernagel einzeln raus......
:D

Wie schnell sich doch die Einstellung ändert, wenn es die eigenen Lieben betrifft.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(28 May 2019, 10:08)

:D

Wie schnell sich doch die Einstellung ändert, wenn es die eigenen Lieben betrifft.
Selbstverständlich. Alles andere wäre geheuchelt. Gewalt, um das eigene Kind wiederzubekommen....warum nicht.
Ob ich nun wirklich so handeln könnte, bezweifle ich aber.
Deshalb will ich hier keine Foltergefängnisse etablieren oder so. Ich wollte mich nur nicht als gutesten Gutmenschen aufspielen, mein Kind wäre mir wichtiger als jede körperliche Unversehrtheit anderer.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 May 2019, 10:23)

Selbstverständlich. Alles andere wäre geheuchelt. Gewalt, um das eigene Kind wiederzubekommen....warum nicht.
Ob ich nun wirklich so handeln könnte, bezweifle ich aber.
Deshalb will ich hier keine Foltergefängnisse etablieren oder so. Ich wollte mich nur nicht als gutesten Gutmenschen aufspielen, mein Kind wäre mir wichtiger als jede körperliche Unversehrtheit anderer.
Genau aus diesem Grund gibt es auch eine unabhängige Justiz und Richter, die zu richten und zu urteilen haben, weil Betroffene, Opfer und Hinterbliebene niemals und -vollkommen verständlich-
anders denken und urteilen würden.

Der andere Fall würde nämlich Vendetta, Selbstjustiz etc. bedeuten. Und gute Gründe, andere dafür umzubringen, finden sich jederzeit für Opfer und Betroffene. Rein menschlich durchaus legitim. Selbst
Rache oder einfach das emotional gute Gefühl, dass wohl auch JazzGold zuweilen hat, oder vongole oder bleibtreu. Und um es zu betonen, ich kritisiere das nicht, noch stelle ich das in Abrede.
---------------------------------------

Allgemein:
Aber selbst im Fall Eichmann (siehe Hannah Arendts Buch "Eichmann in Jerusalem") und späteren Diskussionen, die bis heute andauern, sind die Sichtweisen und Begründungen sehr unterschiedlich.
Die zitierte Frau Arendt fand das Todesurteil gegen Eichmann falsch. Ihre Ansicht. Dafür wurde sie auch sehr stark kritisiert und angefeindet.

So monströs das Verbrechen des Eichmann u.a. auch sein mag, für mich gibt es keine Einteilung, die Mörder in Kategorien einteilt, die "zwingend den Tod durch Hinrichtung "verdienen" und solche, die es nicht oder "gerade nicht mehr" sind. Mord ist immer eine Tat, die als Motiv zumindest nach unserer modernen Rechtsauffassung "den niederen Beweggrund", z.B. "Habgier, reine Mordlust, absolute extremistisch-bürokratische Gefühlskälte oder schiere Menschenverachtung" hat.

Hannah Arendt sprach von der Banalität des Bösen, ohne dafür Eichmanns monströse Schuld und die Verantwortung dafür auch nur im Geringsten negieren oder relativieren zu wollen. Später kam sie bei allgemeinen philosophischen Betrachtungen, nicht zuletzt auch wegen der massiven Kritik in und ausserhalb Israels zu dem Schluß, dass sie ihre Sicht auf das Böse insofern revidieren musste.

Das Böse an sich sei nicht radikal, wie sie ursprünglich annahm, sondern nur extrem. Radikal und tief könne nur das Gute sein. Niemals das Böse. Egal, wie extrem es auftritt. Aber egal.

Die christliche Lehre stellt die nichtkriegerische Tötung des Kain gegen seinen Bruder Abel in Bann. Und mir ist keine Stelle der Bibel oder anderer christlicher Glaubensgrundlagen bekannt, die diesen Bann, anderen aus irgendeinem Grund das Leben innerhalb der Zivilgesellschaft nehmen zu dürfen, aufhebt oder als Ausnahmefall erlauben würde.

Die Ansätze, "für überführte und eindeutig nachgewiesene Terrortaten und damit verbundene Ermordungen" Täter berechtigt zum Tode verurteilen und hinrichten zu können oder zu dürfen, legitim und auch "moralisch-ethisch" berechtigt, halte ich für sehr zweifelhaft und fragwürdig.

Denn das, was man unter Terroristen versteht - global - und quer durch die gesamte Menschheit hindurch, hängt sehr davon ab, auf wessen Seite man steht oder welche Seite man für richtig ansieht.
Was für den oder die ein Terrorist und übler Mörder ist, ist für andere ein Märtyrer. Und jede Seite reklamiert für sich, recht zu haben.

Entsprechend könnte man Ländern wie Saudi Arabien, Iran und China auch nicht vorwerfen oder kritisieren, dass diese die Todesstrafe nicht nur moralisch gerechtfertigt gutheissen, egal ob sie dann besonders grausam durch Aufhängen an einem Kran, Ersäufen (wie früher Hexen bei uns) oder per Giftspritze, Strang oder durch Erschiessen vollzogen wird. Und ebenso wäre es sehr dünnes Eis, die Anwendung von Todesstrafe von der Monströsität der Tat abhängig zu machen, also wann ein Mörder (also einer, der aus niedrigst möglichen Motiven heraus anderes Leben auslöschte) die Todesstrafe verdient und wann man das als Anwendung in einem Land für geradenoch vertretbar halten kann.

Natürlich muss das jede Zivilgesellschaft, jeder Staat und jede Gesellschaft für sich selbst ausmachen und entscheiden. Ich für mich kann nur sagen, ich bin froh, dass die Todesstrafe in D hoffentlich ein für allemall für jeden Fall
einer gerichtlichen Rechtssprechung als Strafmaß und Urteil ausgeschlossen ist und bleibt.

Und ganz offen gesprochen, mir ist völlig egal, ob eine lebenslange Haftstrafe für einen überführten und gerichtsfestgestellten Mörder und anschließende Sicherungsverwahrung bis zu seinem natürlichen Tod ggf. noch "inhumaner"
wäre als der Tod durch eine Hinrichtung (welcher Art auch immer).

Ich hab's nämlich nicht so mit irgendwelchen Mitgefühlen für Mörder/innen. Und rein emotional hätte ich auch nichts dagegen einzuwenden, wenn Richter für erwiesenen Mord als Höchststrafmaß nicht nur 25 Jahre verhängen könnten, sondern tatsächlich lebenslang im Wortsinne.

@JazzGold,
mein déjá vu war etwas früher, Olympia '72. Seitdem bin ich geneigt, jeden Terrorakt als Kriegshandlung einzustufen, und entsprechend auch die kranken Gehirne dahinter als Kombattanten einer kriegerischen Auseinandersetzung anzusehen und zu behandeln. Bei der andere Voraussetzungen (nämlich militärische) gegeben sind, als bei gerichtlicher Rechtssprechung innerhalb einer Zivilgesellschaft.

Deshalb sehe ich auch die Hinrichtung Eichmanns als Handlung und Folge einer militärisch-kriegerischen Auseinandersetzung und enstprechend dessen Exekution weniger innerhalb des Rechtsrahmens ziviler Rechtssprechung.
Und wer behaupten würde, es täte ihm um diesen unsäglichen Jahrtausend-Massenmörder leid oder andere wie Saddam Hussein, Bin Laden oder Sheik Yasin leid, der hat einen an der Waffel.

Und ob der mutige Kapitän der "Landshut" noch leben würde, wenn man alle bis dahin bekannten und als erwiesen schuldig angesehenen Terroristen/-innen, die inhaftiert waren, vorsorglich wg. möglicher erpresserischer Akte durch noch frei herumlaufende Terroristen staatlich legitimiert abgekragelt hätte, halte ich für eine sehr gewagte These. Siehe Lockerbie und andere Terrorakte, wo unschuldige Menschen einfach durch Terrorakte ermordet wurden.
Oder auch Israels große Entlassungsaktion vieler palästinensischer Terroristen. Hat es was gebracht, wurden deshalb weniger oder gar keine Juden mehr umgebracht, einfach wahllos ermordet. Hörte dieses hinterhältige und gemeine Morden damit auf? - Oder hätte es? Falls Israel all diese Mord- und Verbrechergestalten exekutiert hätte? - Ich glaube das nicht.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

Vongole hat geschrieben:(28 May 2019, 01:25)
[...] Mag jetzt sehr widersprüchlich klingen, aber ich kann heute nicht anders denken als damals, und da war ich noch ein kleines Kind.
Ja, klingt sehr widersprüchlich. Das ist es wohl auch.
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