Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

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imp
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von imp »

jack000 hat geschrieben:(23 May 2019, 16:51)

https://www.welt.de/politik/article1939 ... _RB78nChG4

In Deutschland gibt es doch Meinungsfreiheit und seine eigene Meinung frei zu äußern ist doch eher nur in Diktaturen nicht üblich. Wie kommt es dazu das man hier in Deutschland seine Meinung nicht frei äußert?
=> Sind Linksgewalt und sonstige Verunglimpfungen z.B. beim Arbeitgeber dir Ursache?
=> Wie kann wieder sichergestellt werden, die eigene Meinung frei zu äußern?
Es ist nicht so sehr Unfreiheit. Es ist auch die Unlust, ständig belehrt zu werden von den Flöten des Zeitgeistes.
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PeterK
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(24 May 2019, 19:02)
Über diese traut man sich allenfalls vorsichtig zu diskutieren:
Flüchtlingspolitik, Muslime oder den Islam
Worüber wird denn hier seit Jahren überwiegend (und ganz und gar nicht "vorsichtig") diskutiert?

Genau: Über Flüchtlingspolitik, Muslime und den Islam. Und natürlich über die pöhse "PC".

Meinungsfreiheit bedeutet auch, Gegenwind zu ertragen - und nicht darüber rumzujammern.
Skeptiker

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

PeterK hat geschrieben:(24 May 2019, 20:28)
Worüber wird denn hier seit Jahren überwiegend (und ganz und gar nicht "vorsichtig") diskutiert?

Genau: Über Flüchtlingspolitik, Muslime und den Islam. Und natürlich über die pöhse "PC".
Es geht um öffentliche politische Meinungsäußerung. Dieses ist ein Forum in dem man anonym ist. Jedem sollte klar sein, dass das ein Unterschied ist.
Meinungsfreiheit bedeutet auch, Gegenwind zu ertragen - und nicht darüber rumzujammern.
Erkläre das den Leuten die ich aufgrund des Klimas der Diskussion aus der öffentlichen Diskussion zurückgezogen haben. Ja, ich habe schon verstanden - die haben halt selber Schuld, deiner Meinung nach.
Seitdem wir aber über eine Mehrheit in der Gesellschaft reden, mag ich das Argument nicht mehr zählen lassen. Was hilft es uns wenn niemand mehr den Mund aufmachen will, aber wir uns zurücklehnen uns sagen dass sie ja selber Schuld sind. Auf mich wirkt das alles nurnoch zynisch.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(24 May 2019, 20:49)
Was hilft es uns wenn niemand mehr den Mund aufmachen will ...
Die Leute machen doch den Mund auf. Sowohl im Netz als auch im "RL" (bei Demonstrationen et al.).
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Teeernte
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Teeernte »

PeterK hat geschrieben:(24 May 2019, 21:01)

Die Leute machen doch den Mund auf. Sowohl im Netz als auch im "RL" (bei Demonstrationen et al.).
zum Atmen...
Nur rund jeder fünfte Deutsche fühlt sich in der Öffentlichkeit frei, seine Meinung zu äußern.35 Prozent ziehen für sich sogar den Schluss, dass freie Meinungsäußerung nur noch im privaten Kreis möglich sei.Völlig verständnislos reagieren die Bürger auf nachträgliche Korrekturvorschläge zu Texten, die sicherstellen sollen, dass sie heutigen Sensibilitäten und Normen entsprechen. Dass beispielsweise Astrid Lindgrens „Negerkönig“ in „Pippi Langstrumpf“ zum „Südseekönig“ mutieren müsste, um nach heutigen Maßstäben politisch korrekt zu sein, löst Kopfschütteln aus.
https://www.welt.de/politik/article1939 ... aenkt.html
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Unité 1 »

Skeptiker hat geschrieben:(24 May 2019, 19:02)

Ach so, alles Humbug.
Habe ich nicht geschrieben. Versuch's nochmal. Dann kannste ja auch gleich die Fragen beantworten und darauf eingehen, dass über die Hälfte nur mit Vorsicht über die Nazizeit und Juden sprechen möchte. Das haste ja aus irgendeinem Grund ausgelassen. Wenn ich nur wüsste, aus welchem. :rolleyes:
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Brainiac
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Brainiac »

Skeptiker hat geschrieben:(24 May 2019, 18:33)

Die Gesetze stecken die Grenzen der Gesellschaft ab. Bei diesem Thema ist die Frage was in der Mitte der Gesellschaft passiert. Es geht um Regeln des Zusammenlebens und politischer Kultiviertheit.

Nehme das Fahren mit Alkohol am Steuer. Wer macht soetwas heute noch? Bis in die Siebziger was noch sehr üblich. Heute ist es aber sozial nicht akzeptiert, die Gesetze mögen da noch nicht einmal soviel anders sein.
Genauso sollte es geächtet sein Menschen in Schubladen zu stecken. Natürlich muss jeder für seine Meinung eintreten, wenn aber die Breite Masse sich nurnoch vorsichtig öffentlich äußert, dann hat das eine andere Dimension. Das ist ein Anflug von Repression - zumindest wirkt er sich so aus.

Haben die 68iger die Mehrheit der Bevölkerung bebildet? Du solltest nicht von typischen Minderheitenproblemen auf Effekte schließen welche die breite Masse betreffen. Minderheiten, zumal solche die massiv die Regeln des Zusammenlebens ändern wollen und hochgradig politisch aktiv sind, stehen natürlich im Fokus. Was aber hat das damit zu tun, dass eine Minderheit das Verhalten der Mehrheit dominiert?
Ich würde gerne mal das tatsächliche Umfragedesign und die gestellten Fragen sehen, und auch, wie schon angemerkt, ob es frühere Umfragen dieser Art schon mal gab, womit man Vergleiche ziehen könnte.

Eine Frage wurde im Welt-Artikel abgedruckt, nämlich: „Würden Sie sagen, man kann seine Meinung in der Öffentlichkeit frei äußern oder muss man bei einigen oder vielen Themen vorsichtig sein?“ Das ist eine ganz andere Fragestellung als "fühle ich mich selbst in meiner Meinungsfreiheit generell eingeschränkt?" Das Thema Meinungsfreiheit ist ja erst seit einigen Jahren so stark en vogue, ua weil seit Sarrazin von bestimmter Seite immer wieder erklärt wird, man dürfe nicht sagen, was doch wahr sei. Diese immer wieder lautstark geäußerte Kritik bleibt natürlich bei vielen hängen und spielt in solche Umfragen herein, auch wenn es die Leute selbst gar nicht betrifft. Dass man bei bestimmten Themen vorsichtig sein muss, hätten sicher auch vor 20-30 Jahren viele bejaht. Nehmen wir nur Themen wie Abtreibung oder den Kalten Krieg.

Die AfD hatte und hat tatsächlich den von mir beschriebenen Nachteil, außerhalb des allgemein tolerierten Meinungskorridors zu liegen. Sie und ihre Anhänger sind aber keine Mehrheit, sondern eine Minderheit, wie eben zB die 68er oder die Grünen damals.

Wen meinst du überhaupt mit der Minderheit, die die Mehrheit dominieren soll. Die "linksgrünen Meinungsjournalisten"?
Es sollte Allgemeingut werden, dass Meinungen von einem extrem bis zum anderen extrem sachlich diskutiert werden können. Nachdem man den Menschen kennengelernt hat, darf man gerne die Meinung die man sich über ihn gebildet hat mit dem Menschen verknüpfen.
Heute passiert leider etwas anderes. Es ziehen linke Ideologen wie Kämpfer durch die Gesellschaft, immer auf der Suche nach Indizien für Nazis die sie an jeder Ecke vermuten. Wird jemand als socher "erkannt" - McCarthy lässt grüßen - darf man nur hoffen dass es bei Beschimpfungen bleibt.

Dieses Verhalten wird hier auch im Forum immer wieder als "Kampf gegen Rechts" gelobt, ist aber nichts weiter als eine aggressive und inakzetable Form der politischen Auseinandersetzung. Die hat nun zum erwartbaren Ergebnis geführt, indem die Leute einfach die Klappe halten um keinen Ärger zu bekommen.

Solche Verhaltensweisen sind typischerweise die Ruhe vor dem Sturm, den wir z.B. mit Gelbwestenprotesten in Frankreich zum Teil erkennen können.

Diskussion statt Repression kann da nur die Devise sein - und NEIN, die Repression geht nicht vom Staat aus. Da gibt es genug Menschen mit missionarischem Eifer, die keinerlei Motivation von Außen benötigen.
Das war die Antwort auf meine Frage, was denn geschehen soll. Da du staatliches Handeln nicht meinst, wünschst du dir also von der Gesellschaft und damit von uns allen, für die freie Meinungsäußerung einzustehen. Richtig?

Nun, da bekommst du sicher keinen Widerspruch, von mir jedenfalls nicht - solange Diffamierungen, Beleidigungen und sonstige Gesetzesverstöße aus dem Spiel bleiben. Ein Kommentar noch, ich teile durchaus deine Einschätzung des Diskussionsverhaltens so mancher aus dem linken Lager. Der Diskurs wird hier im Forum aber auch von rechts mit gleichermaßen harten Bandagen geführt. Ggfs nimmst du das selbst nur einfach nicht so wahr.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

Brainiac hat geschrieben:(24 May 2019, 12:16)

Ich nehme an, du willst auf Beispiele hinaus, wo Menschen etwa aufgrund von flüchtlingskritischen Äußerungen, obwohl sich diese im Rahmen der Meinungsfreiheit bewegten, berufliche Nachteile erfahren oder privat attackiert werden.
Nein, ich meine nicht Kritik an Flüchtlingen sondern wenn überhaupt Kritik an der Flüchtlingspolitik, das ist ein signifikanter Unterschied, der leider oft unterschlagen wird.
Aber was ist hier mit dem "Recht des Stärkeren" gemeint?
Na, wer meint, entweder den Mainstream hinter sich zu haben oder wer meint, die dickeren Muskeln zu haben, der kann schon deutlichen Druck auf den mit der unliebsamen Meinung ausüben. Entweder mit Gekeife inkl. öffentlichem Anschwärzen oder mit auf's Maul. Und das betrifft mitnichten nur "Rächte", nicht dass diese Schiene jetzt kommt, in den sog. "national befreiten Zonen" läuft das ja auch nicht anders ab. Oder zB. dieser ganze Schwachsinn, der da wegen der Kopftuchkonferenz an der Uni Frankfurt losgebrochen ist. Tut mir leid, ich finde das alles nicht mehr normal, in einer Demokratie muss man so gut wie alles diskutieren dürfen und nach dem Diskurs muss versucht werden, einen Kompromiss zu finden. Man kann aber erst gar keinen Kompromiss finden, wenn über alle möglichen und unmöglichen Themen gar nicht mehr debattiert werden soll und kann.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Brainiac hat geschrieben:(24 May 2019, 21:37)
Das Thema Meinungsfreiheit ist ja erst seit einigen Jahren so stark en vogue, ua weil seit Sarrazin von bestimmter Seite immer wieder erklärt wird, man dürfe nicht sagen, was doch wahr sei.
Es gibt Menschen, die meinen, ihre Meinungsfreiheit sei dadurch unterdrückt, dass andere Menschen anders meinen als sie.

Besonders schlimm ist das natürlich, wenn die anders Meinenden in der Mehrheit sind ("Mainstream"/"Hauptstrom"). Dann wird gejammert.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Teeernte »

PeterK hat geschrieben:(24 May 2019, 22:05)

Es gibt Menschen, die meinen, ihre Meinungsfreiheit sei dadurch unterdrückt, dass andere Menschen anders meinen als sie.

Besonders schlimm ist das natürlich, wenn die anders Meinenden in der Mehrheit sind ("Mainstream"/"Hauptstrom"). Dann wird gejammert.
Nur rund jeder fünfte Deutsche fühlt sich in der Öffentlichkeit frei, seine Meinung zu äußern.
20% fühlen sich frei...alles andere sind nazis... und Minderheit. - das hat sooooooo einen Bart. Gähn ......zurückleg....
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 May 2019, 21:58)

Nein, ich meine nicht Kritik an Flüchtlingen sondern wenn überhaupt Kritik an der Flüchtlingspolitik, das ist ein signifikanter Unterschied, der leider oft unterschlagen wird.


Na, wer meint, entweder den Mainstream hinter sich zu haben oder wer meint, die dickeren Muskeln zu haben, der kann schon deutlichen Druck auf den mit der unliebsamen Meinung ausüben. Entweder mit Gekeife inkl. öffentlichem Anschwärzen oder mit auf's Maul. Und das betrifft mitnichten nur "Rächte", nicht dass diese Schiene jetzt kommt, in den sog. "national befreiten Zonen" läuft das ja auch nicht anders ab. Oder zB. dieser ganze Schwachsinn, der da wegen der Kopftuchkonferenz an der Uni Frankfurt losgebrochen ist. Tut mir leid, ich finde das alles nicht mehr normal, in einer Demokratie muss man so gut wie alles diskutieren dürfen und nach dem Diskurs muss versucht werden, einen Kompromiss zu finden. Man kann aber erst gar keinen Kompromiss finden, wenn über alle möglichen und unmöglichen Themen gar nicht mehr debattiert werden soll und kann.
Ja, der Vorfall an der Uni Frankfurt ist ein gutes Beispiel für den Versuch der Meinungsunterdrückung, eine Tendenz ist da.
War aber in diesem Fall nicht erfolgreich, im Gegenteil, und das zeigt m.M.n., dass das keine breite Akzeptanz erfährt. Ganz so schwarz wie Du und Skeptiker kann ich es nicht sehen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Teeernte hat geschrieben:(24 May 2019, 22:09)
20% fühlen sich frei...alles andere sind nazis... und Minderheit. - das hat sooooooo einen Bart. Gähn ......zurückleg....
Ich gehöre auch zu denen, die nicht jede ihrer Meinungen öffentlich äußern.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

Du lieferst hier zwei wunderbare Beispiele ab, wie das läuft.
PeterK hat geschrieben:(24 May 2019, 22:05)

Es gibt Menschen, die meinen, ihre Meinungsfreiheit sei dadurch unterdrückt, dass andere Menschen anders meinen als sie.
Ich weiß, du beziehst das vor allen Dingen auf "Rächte", dabei sind es aber oft Linke und Linksliberale, die sofort aufschreien, wenn sie mit anderen Meinungen konfrontiert werden, die ihnen nicht in den Kram passen. Dieser ganze PC-Kram gehört da auch mit rein, man will sowas gar nicht erst hören und lesen müssen, deswegen muss man den Negerkönig auch zum Südseekönig machen oder Bücher mit Warnungen versehen, die das zarte Gemüt evtl. mit verstörenden Bildern konfrontieren könnten.
Dann wird gejammert.
Zweites Beispiel: Verächtlichmachung. In die Kategorie gehört auch das oft gelesene "mimimi" und Gabriels "Pack". Damit soll erreicht werden, dass die "Jammerer", die "Mimis" und das "Pack" den Mund halten, bei einigen wird das auch sicherlich Erfolg zeitigen, denn niemand wird gerne so tituliert. Daran schließt sich dann nahtlos die Rassisten und Nazi-Kategorie an, in die die Menschen mit unliebsamer Meinung einsortiert werden, wohlwissend, dass das in Deutschland die allerschlimmste Stigmatisierung ist.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(24 May 2019, 22:13)

Ganz so schwarz wie Du und Skeptiker kann ich es nicht sehen.
Steter Tropfen höhlt den Stein. Wir sehen uns das nochmal an, wo wir in 10 Jahren stehen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Teeernte »

PeterK hat geschrieben:(24 May 2019, 22:14)

Ich gehöre auch zu denen, die nicht jede ihrer Meinungen öffentlich äußern.
Mit welcher Deiner multiplen Persönlichkeiten bist Du hier präsent ?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 May 2019, 22:15)

Steter Tropfen höhlt den Stein. Wir sehen uns das nochmal an, wo wir in 10 Jahren stehen.
Vielleicht. Was ich erkennen kann und erlebt habe, sind Versuche der physischen Einschüchterung, in meinem Fall durch Rechtsextreme und einer ähnlich tickenden Gruppe.
Ansonsten ist mir noch nie der Mund verboten worden, runterschreien schon. Auch hab ich den Eindruck, dass das im Netz viel schlimmer abläuft als in RL.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 May 2019, 22:14)
Ich weiß, du beziehst das vor allen Dingen auf "Rächte" ...
Nein. Ich beziehe das auf Menschen, die nicht verstehen, dass Meinungsfreiheit für alle gilt. Wer eine Meinung äußert, darf sich IMO nicht darüber beschweren, dass ein anderer (oder gar viele andere) seiner Meinung widerspricht/widersprechen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Vongole hat geschrieben:(24 May 2019, 22:22)
Auch hab ich den Eindruck, dass das im Netz viel schlimmer abläuft als in RL.
Hier im PF geht es aber doch recht zivilisiert zu.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(24 May 2019, 22:22)

Vielleicht. Was ich erkennen kann und erlebt habe, sind Versuche der physischen Einschüchterung, in meinem Fall durch Rechtsextreme und einer ähnlich tickenden Gruppe.
Ansonsten ist mir noch nie der Mund verboten worden, runterschreien schon. Auch hab ich den Eindruck, dass das im Netz viel schlimmer abläuft als in RL.
Unschöne Erfahrungen mit Mehrheiten hatte ich u.a. schon mit Christentum, mit Heranwachsenden, mit technisch nicht fundierten Präferenzen in eher technischen Fragen... überhaupt sind Vertreter von Mehrheitsmeinungen am ehesten unangenehm, wenn sie ihre Haltungen nicht fundiert begründen können sondern eher als sittliches Gebot verstehen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von imp »

Ammianus hat geschrieben:(24 May 2019, 15:07)

Also bitte, bezieht man die Aussage deines ersten Satze auf den zweiten, dann postulierst du sehr wohl einen Zusammenhang:

"Es gab, lang lang ists her, in der BUndesrepublik 1972 etwas, das im allgemeinen Bewusstsein als "Radikalenerlass" bekannt ist. 1991 wurde in Bayern auf Landesebene eine letzte Verordnung dieser Art abgeschafft. Seitdem sind ungefähr 28 Jahre vergangen. Es haben sich in ganz Europa die verschiedensten extremen politischen Parteien gebildet."

De iure herrscht zwar "absolute und völlig uneingeschränkte Meinungsäußerungsfreiheit". De facto aber kann man durchaus ernste Probleme bekommen, so man diese Freiheit wahrnimmt.
Konkretes Beispiel:

Stellen wir uns vor, ich wäre Kleinunternehmer mit 2 bis 3 Angestellten. Ich suche jemanden. Von einem der Bewerber weiss ich, dass er aktives Mitglied der KPD, der NPD oder in der AfD dem Höckeflügel zuzurechnenn wäre. Erstmal möchte ich solche Leute selbst nicht haben aber es kommt nämlich dann noch dazu, dass ich vielleicht von anderer Seite dafür angegriffen werde was bis zur geschäftlichen Schädigung führen kann.

Der Betroffene ist auf Grund seiner Meinung, die er mit der Mitgliedschaft deutlich zum Ausdruck bringt und deren Freiheit ja garantiert ist, in einer dieser Gruppierungen. Deswegen nun hat er Probleme am Arbeitsmarkt. Gleichzeitig wird mir unterstellt, dass ich durch die Einstellung eine als negativ zu beurteilende Meinung zum Ausdruck bringe. Und damit werde ich dann u.U. gesellschaftlich Sanktioniert.

Und genau den Punkt der gesellschaftlichen Sanktionen muss man ins Blickfeld rücken. Die können nämlich existenzbedrohend sein.
Das ist aber Meinungsfreiheit. Ich kann ruhig meinen, dass ich beim Handwerker x genauso gut bedient werde wie beim Handwerker y, der mir die Nazikommunistenszientology ins Haus schickt und dann geh ich lieber zu x. Das ist doch mein gutes Recht.

Wenn wir sagen, dass man seine Meinung frei sagen darf, meinen wir nicht folgenlos. Deshalb rede oder schreibe ich zu bestimmten Themen nicht. Die Anonymität irgendwelcher Kneipen oder Foren ist immer sehr bedingt, die Verantwortung für die Familie, Glaubensgemeinschaft oder sonstige Kameradschaften verbietet da eben manche Einlassung.

Meinungsfreiheit ist eben auch für die anderen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von McKnee »

imp hat geschrieben:(25 May 2019, 07:20)

Unschöne Erfahrungen mit Mehrheiten hatte ich u.a. schon mit Christentum, mit Heranwachsenden, mit technisch nicht fundierten Präferenzen in eher technischen Fragen... überhaupt sind Vertreter von Mehrheitsmeinungen am ehesten unangenehm, wenn sie ihre Haltungen nicht fundiert begründen können sondern eher als sittliches Gebot verstehen.
Deine Aufzählung ist durchaus erweiterbar. Deinem letzten Satz dagegen, ist nichts hinzuzufügen.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

PeterK hat geschrieben:(24 May 2019, 22:32)

Wer eine Meinung äußert, darf sich IMO nicht darüber beschweren, dass ein anderer (oder gar viele andere) seiner Meinung widerspricht/widersprechen.
Solange dieser Widerspruch zivilisiert und fundiert ausfällt, sehe ich das genauso. Nur gehören "Mimi", "Jammerer" und "Pack" nicht dazu.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 May 2019, 10:48)

Solange dieser Widerspruch zivilisiert und fundiert ausfällt, sehe ich das genauso. Nur gehören "Mimi", "Jammerer" und "Pack" nicht dazu.
Der Grad der Aggressivität gegen anderslautende Meinungen ist hier bei rechts und links ziemlich ausgewogen, kaum jemand reagiert gelassen auf Meinungen, die seiner eigenen widersprechen. Beide Seiten beleidigen die andere, weil beide von der Richtigkeit der eigenen Meinung und der Minderwertigkeit der anderen überzeugt sind. Da gibt es keine qualitativen Unterschiede.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

Ja, natürlich, da wird sich wenig geschenkt, der Ton ist viel rauher geworden, "linksgrünversifft" gehört auch in diese Kategorie.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Umetarek »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 May 2019, 11:12)

Ja, natürlich, da wird sich wenig geschenkt, der Ton ist viel rauher geworden, "linksgrünversifft" gehört auch in diese Kategorie.
Richtig, im Internet und jetzt wundern sich die Protagonisten, dass sie sich so nicht im wirklichen Leben äußern können.

Ist aber nichts Neues, das konnten sie noch nie. Sie denken nur, weil sie sich jetzt im Internet auskotzen können, müßte das ja im Reallife auch gehen.

Das ist nicht nur ein Denkfehler, das ist sogar dumm.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Teeernte »

Billie Holiday hat geschrieben:(25 May 2019, 11:00)

Der Grad der Aggressivität gegen anderslautende Meinungen ist hier bei rechts und links ziemlich ausgewogen, kaum jemand reagiert gelassen auf Meinungen, die seiner eigenen widersprechen. Beide Seiten beleidigen die andere, weil beide von der Richtigkeit der eigenen Meinung und der Minderwertigkeit der anderen überzeugt sind. Da gibt es keine qualitativen Unterschiede.
Nur nebenbei....ein paar Dinge müssen eingehalten werden... :D :D :D

Nach guuuten alten
drei Grundsätzen:
Warum sachlich, wenn es persönlich geht.
Warum recherchieren, wenn man schreiben kann.
Warum beweisen, wenn man behaupten kann.
https://taz.de/ueber-die-Wahrheit/!5068762/
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 May 2019, 10:48)
Solange dieser Widerspruch zivilisiert und fundiert ausfällt, sehe ich das genauso. Nur gehören "Mimi", "Jammerer" und "Pack" nicht dazu.
Ich halte "Mimimi" oder "Gejammer" als Bezeichnung für das Verhalten mancher Rechtspopulisten, die meinen, die politische Korrektheit gehöre "auf den Müllhaufen der Geschichte", sich dann aber bei Widerspruch sofort in die Opferrolle zurückziehen, durchaus für angebracht.

"Pack" ist nicht nett. Da gebe ich Dir recht. Ich habe den Begriff laut Suchfunktion hier mal verwendet und bitte dafür bei denjenigen, die sich angesprochen fühlten, um Entschuldigung.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Alpha Centauri »

Billie Holiday hat geschrieben:(25 May 2019, 11:00)

Der Grad der Aggressivität gegen anderslautende Meinungen ist hier bei rechts und links ziemlich ausgewogen, kaum jemand reagiert gelassen auf Meinungen, die seiner eigenen widersprechen. Beide Seiten beleidigen die andere, weil beide von der Richtigkeit der eigenen Meinung und der Minderwertigkeit der anderen überzeugt sind. Da gibt es keine qualitativen Unterschiede.
Absolut dass halt der Unterschied zwischen Pragmatikern und radikalen Ideologen ( links wie rechts)
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Teeernte »

PeterK hat geschrieben:(25 May 2019, 11:22)

Ich halte "Mimimi" oder "Gejammer" als Bezeichnung für das Verhalten mancher Rechtspopulisten, die meinen, die politische Korrektheit gehöre "auf den Müllhaufen der Geschichte", sich dann aber bei Widerspruch sofort in die Opferrolle zurückziehen, durchaus für angebracht.
Political correctness (Abkürzung: PC) meint im allgemeinen die Anbiederung des Sprach­gebrauchs an die jeweilig aktuelle Ausrichtung des gerade vorherrschenden (politischen) Zeitgeistes, indem sie die Meinungs­hoheit ausschließlich für sich beansprucht. Die Anhänger und Nacheiferer verstehen sich selbst immer als die Vertreter einer "politisch korrekten" Sprache im Sinne der Opportunität[wp] und somit zugleich als vorgeblich moralische Instanz.
Abweichende Meinungen können mittels der PC verächtlich gemacht und gegen Andersdenkende repressiv vorgegangen werden.

Kritikern kann so die berufliche und wirtschaftliche Existenz zerstört werden.


dreizehn Punkte die den Körper der politischen Korrektheit in Deutschland bilden:

Ungleichheit ist schlecht, Gleichheit ist gut.

Sekundärtugenden wie Fleiß, Präzision oder Pünktlichkeit haben keinen besonderen Wert. Wettbewerb ist moralisch fragwürdig (außer im Sport), weil er zu Ungleichheit führt.

Die Reichen sollten sich schuldig fühlen. Ausnahme: Reiche Athleten oder Popstars.

Verschiedene Lebensbedingungen hängen nicht mit individuellen Entscheidungen zusammen, sondern mit den Umständen.

Alle Kulturen sind gleichwertig und haben denselben Rang. Speziell die Werte und der Lebensstil des christlichen Westens und der westlichen Industriestaaten sollten keinen Vorrang genießen. Wer da anders denkt, ist provinzionell und xenophob.

Der Islam ist eine Religion des Friedens. Wer Probleme mit der Einwanderung aus islamischen Staaten sieht, macht sich der Islamophobie schuldig. Die ist fast genauso schlimm wie Antisemitismus.

Die westlichen Industriestaaten sind hauptverantwortlich für die Armut und Rückständigkeit in anderen Teilen der Welt.

Zwischen Mann und Frau gibt es keine natürlichen Unterschiede, außer ihren physischen Sexualmerkmalen.

Menschliche Fähigkeiten hängen von Ausbildung und Erziehung ab, Vererbung spielt kaum eine Rolle.

Es gibt keine Unterschiede zwischen Völkern und Rassen, außer ihrer physischen Erscheinung.

Der Nationalstaat ist ein Auslaufmodell. Nationale Identitäten und Charakteristika haben keinen Wert. Das Nationale ist an sich schlecht; es sollte nicht erhalten werden. Die Zukunft gehört der Weltgesellschaft.

Alle Leute in der Welt haben nicht nur die gleichen Rechte, sie sind auch gleich. Sie sind zumindest berechtigt, die Wohltaten des deutschen Wohlfahrtsstaats zu kriegen.

Kinder sind Privatsache. Die Einwanderung kümmert sich um den Arbeitsmarkt und um andere demo­graphische Probleme.


Auf diese Weise kann man auch aus einer argumentativ schwachen Position heraus sein Stück die Diskurshoheit zurückgewinnen und sich als verschworene Elite wider den Mainstream fühlen.
http://de.wikimannia.org/Political_correctness

Schön - wie Du meinst dass man anderen vorschreiben könnte - wie sie denken müssen. Joseph Goebbels wär stolz drauf !
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Selina
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(25 May 2019, 11:22)

Ich halte "Mimimi" oder "Gejammer" als Bezeichnung für das Verhalten mancher Rechtspopulisten, die meinen, die politische Korrektheit gehöre "auf den Müllhaufen der Geschichte", sich dann aber bei Widerspruch sofort in die Opferrolle zurückziehen, durchaus für angebracht.

"Pack" ist nicht nett. Da gebe ich Dir recht. Ich habe den Begriff laut Suchfunktion hier mal verwendet und bitte dafür bei denjenigen, die sich angesprochen fühlten, um Entschuldigung.
Ich stimme dir auf der ganzen Linie zu und möchte noch ergänzen, dass man immer und jederzeit widersprechen sollte, wenn menschenfeindlich argumentiert wird. Das ist einfach das Gebot der Stunde, schaut man sich Deutschland und Europa an. Das ist ja gerade der Witz: Diejenigen, die sonst gar keine Feinen und auch gar keine Sensiblen sind, wenn es etwa um Flüchtlinge und die Asylpolitik geht, die beklagen sich dann oft besonders laut, wie schlimm man sie behandele, wie sehr man sie ausgrenze und dass man ihnen "Denkverbote" auferlege. Wenn das alles nicht so folgenreich wäre im Alltag, wär diese verdrehte und verquere Argumentation wirklich fast zum Lachen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

Umetarek hat geschrieben:(25 May 2019, 11:15)
Richtig, im Internet und jetzt wundern sich die Protagonisten, dass sie sich so nicht im wirklichen Leben äußern können.

Ist aber nichts Neues, das konnten sie noch nie. Sie denken nur, weil sie sich jetzt im Internet auskotzen können, müßte das ja im Reallife auch gehen.

Das ist nicht nur ein Denkfehler, das ist sogar dumm.
Also nochmal, der Strang handelt hier von der Mehrheit der Deutschen. Es geht eben NICHT um eine Minderheit von rechten Trollen.

Wie ich auch schon geschrieben habe fühlen sich die "linksgrünversifften" auch nicht in ihrer Meinungsfreiheit bedroht. Es ist eher die Mitte, der diese Minderheit einen Stempel aufdrücken will.

Dass eine rechtsradikale Minderheit in Deutschland nicht die selbe Akzeptanz besitzt wie deren linksradikales Gegenstück, ist Allgemeingut. Das zu bezweifelt wird hier kaum jemand behaupten, oder?

Das Problem besteht darin, dass niemand von den "Religionswächtern" zum Rechtsradikalen "ernannt" werden möchte (Triggervokabular ist da tödlich) um damit einem gesellschaftlichen Spießrutenlauf ausgesetzt zu werden. Und da gibt es eben die Beispiele aus der Öffentlichkeit, denen niemand folgen möchte.

Das ist übrigens das Grundprinzip jeder Repression. Man sollte sich die Sensibilität wahren die Anfänge zu erkennen, noch bevor man von radikalen Minderheiten tyrannisiert wird.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(25 May 2019, 11:46)

Ich stimme dir auf der ganzen Linie zu und möchte noch ergänzen, dass man immer und jederzeit widersprechen sollte, wenn menschenfeindlich argumentiert wird. Das ist einfach das Gebot der Stunde, schaut man sich Deutschland und Europa an. Das ist ja gerade der Witz: Diejenigen, die sonst gar keine Feinen und auch gar keine Sensiblen sind, wenn es etwa um Flüchtlinge und die Asylpolitik geht, die beklagen sich dann oft besonders laut, wie schlimm man sie behandele, wie sehr man sie ausgrenze und dass man ihnen "Denkverbote" auferlege. Wenn das alles nicht so folgenreich wäre im Alltag, wär diese verdrehte und verquere Argumentation wirklich fast zum Lachen.
Widersprichst du auch, wenn es gegen Schlampen oder Ungläubige geht? Wenn Muslime gegen Juden vorgehen?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Teeernte hat geschrieben:(25 May 2019, 11:34)
...
Mein Verständnis von "political correctness" ist ist eher das allgemein anerkannte:
Since the late 1980s, the term has come to refer to a preference for inclusive language and avoiding language or behavior that can be seen as excluding, marginalizing, or insulting groups of people considered disadvantaged or discriminated against, especially groups defined by sex or race.
(Wiki)
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Senexx »

Selina hat geschrieben:(25 May 2019, 11:46)
[...] möchte noch ergänzen, dass man immer und jederzeit widersprechen sollte, wenn menschenfeindlich argumentiert wird. [...]
"menschenfeindliche Argumentation" - Die Erstschlagwaffe der Zensierer, die eine freie Diskussion und die Meinungsfreiheit unterdrücken wollen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von sunny.crockett »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 May 2019, 10:48)

Solange dieser Widerspruch zivilisiert und fundiert ausfällt, sehe ich das genauso. Nur gehören "Mimi", "Jammerer" und "Pack" nicht dazu.
Leider gibt es oft keinen fundierten Wiederspruch, oder auch Diskussion genannt, sondern man antwortet wegen fehlenden Argumenten dann mit einer Keule.
Beispiel kann ich auch gleich nennen, da wurde mir vorgestern auf meine Kritik zur ungeklärten Finanzierung der Grundrente folgendes geantwortet:

Antwort User:Ja wie immer soll es (...)am Besten noch ein neuer AnFührer richten.
Meine Antwort: " zu "AnFührer": genau, Kritik an der Politik der letzten Jahrzehnte gleich mit der Nazi-Keule kontern. Bravo."
Antort User:"Muss ja nicht gleich der Adolf sein, ich denke für einige würde auch Höcke und Co. ausreichen."

Das ist genau die Art und Weise, wie man versucht, Diskussionspartner zum schweigen zu bringen, auch wenn das Diskussionsthema überhaupt nichts mit Adolf oder Höcke zu tun hat. In einen anonymen Forum bringt das wohl meist nichts, aber einige Personen sind diese Verhaltensweise sicherlich aus dem RL gewohnt, wo man dann auch so agieren dürfte. Und im RL muss man dann doch aufpassen, ob man dann nicht in ein Mobbing-Problem wegen freier Meinungsäußerung bekommt, da hält man dann doch lieber mal die Schnauze und verzichtet eben auf ein Grundrecht. Sehr traurige Entwicklung. :mad:
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Umetarek »

Skeptiker hat geschrieben:(25 May 2019, 11:49)

Also nochmal, der Strang handelt hier von der Mehrheit der Deutschen. Es geht eben NICHT um eine Minderheit von rechten Trollen.

Wie ich auch schon geschrieben habe fühlen sich die "linksgrünversifften" auch nicht in ihrer Meinungsfreiheit bedroht. Es ist eher die Mitte, der diese Minderheit einen Stempel aufdrücken will.

Dass eine rechtsradikale Minderheit in Deutschland nicht die selbe Akzeptanz besitzt wie deren linksradikales Gegenstück, ist Allgemeingut. Das zu bezweifelt wird hier kaum jemand behaupten, oder?

Das Problem besteht darin, dass niemand von den "Religionswächtern" zum Rechtsradikalen "ernannt" werden möchte (Triggervokabular ist da tödlich) um damit einem gesellschaftlichen Spießrutenlauf ausgesetzt zu werden. Und da gibt es eben die Beispiele aus der Öffentlichkeit, denen niemand folgen möchte.

Das ist übrigens das Grundprinzip jeder Repression. Man sollte sich die Sensibilität wahren die Anfänge zu erkennen, noch bevor man von radikalen Minderheiten tyrannisiert wird.
Hab ich vom rechten Rand geredet?

Wie gesagt, man konnte noch nie alles sagen was man wollte, das ist nichts Neues, die Parameter verschieben sich vielleicht ein wenig mit den Jahren, aber natürlich kommt es immer auf die Anwesenden an, was ich von mir preisgebe oder nicht. Die Krux ist nur zu denken, das wäre unnormal.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(25 May 2019, 11:49)

Also nochmal, der Strang handelt hier von der Mehrheit der Deutschen. Es geht eben NICHT um eine Minderheit von rechten Trollen.

Wie ich auch schon geschrieben habe fühlen sich die "linksgrünversifften" auch nicht in ihrer Meinungsfreiheit bedroht. Es ist eher die Mitte, der diese Minderheit einen Stempel aufdrücken will.

Dass eine rechtsradikale Minderheit in Deutschland nicht die selbe Akzeptanz besitzt wie deren linksradikales Gegenstück, ist Allgemeingut. Das zu bezweifelt wird hier kaum jemand behaupten, oder?

Das Problem besteht darin, dass niemand von den "Religionswächtern" zum Rechtsradikalen "ernannt" werden möchte (Triggervokabular ist da tödlich) um damit einem gesellschaftlichen Spießrutenlauf ausgesetzt zu werden. Und da gibt es eben die Beispiele aus der Öffentlichkeit, denen niemand folgen möchte.

Das ist übrigens das Grundprinzip jeder Repression. Man sollte sich die Sensibilität wahren die Anfänge zu erkennen, noch bevor man von radikalen Minderheiten tyrannisiert wird.
Ich glaube es einfach nicht, dass es wirklich eine Mehrheit ist, die sich "in der Öffentlichkeit nur vorsichtig äußert". Genauso wie hier Machart und Ergebnisse der jüngsten Mitte-Studie vehement angezweifelt werden, kann man solche Allensbach-Umfragen, deren Ergebnisse dann noch in der bürgerlich-konservativen FAZ veröffentlicht werden (das sage ich völlig ohne Vorwurf, es ist aber einfach so), ebenfalls anzweifeln. Wäre es eine Umfrage im Auftrag der "Zeit" oder der "Süddeutschen" oder auch der LVZ, wären die Ergebnisse ganz andere, weil auch die Befragten ganz andere wären. Hinzu kommt das tägliche Erleben im Alltag: Auch da bestätigt sich nicht, dass eine Mehrheit übervorsichtig ist, wenn sie sich äußert. Im Gegenteil: Es fällt auf, dass zum Beispiel rechtsradikale Äußerungen viel häufiger und viel lauter in der Öffentlichkeit getätigt werden, als das früher der Fall war. Da ist die Schwelle schon ganz schön gesunken. Ganz ohne Schamgefühl wird früher Unsagbares heute nur so herausgepoltert. Das ist es, was mir Sorgen bereitet.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(25 May 2019, 11:50)

Widersprichst du auch, wenn es gegen Schlampen oder Ungläubige geht? Wenn Muslime gegen Juden vorgehen?
Ich schrieb wortwörtlich: "Ich stimme dir auf der ganzen Linie zu und möchte noch ergänzen, dass man immer und jederzeit widersprechen sollte, wenn menschenfeindlich argumentiert wird". Damit meine ich alle menschenfeindlichen Äußerungen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Teeernte »

Selina hat geschrieben:(25 May 2019, 11:46)

Ich stimme dir auf der ganzen Linie zu und möchte noch ergänzen, dass man immer und jederzeit widersprechen sollte, wenn menschenfeindlich argumentiert wird. Das ist einfach das Gebot der Stunde, schaut man sich Deutschland und Europa an. Das ist ja gerade der Witz: Diejenigen, die sonst gar keine Feinen und auch gar keine Sensiblen sind, wenn es etwa um Flüchtlinge und die Asylpolitik geht, die beklagen sich dann oft besonders laut, wie schlimm man sie behandele, wie sehr man sie ausgrenze und dass man ihnen "Denkverbote" auferlege. Wenn das alles nicht so folgenreich wäre im Alltag, wär diese verdrehte und verquere Argumentation wirklich fast zum Lachen.

Wenn Du einen schönen Bürgerkrieg magst...empfehle ich eine Tour ....Gaza, Tripolis, Ar-Raqqah... ganz ohne Denkverbote und Ausgrenzung .
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Teeernte »

PeterK hat geschrieben:(25 May 2019, 11:51)

Mein Verständnis von "political correctness" ist ist eher das allgemein anerkannte:
(Wiki)
allgemein anerkannte ??? US Import - allgemein anerkannt .....??

Hier ist "D" - wir mache ALLES besser , schöner, vollkommener als andere ! auch PC ....jeder von seiner Sicht.....aber vorsichtig eben gegenüber Fremden.
Zuletzt geändert von Teeernte am Sa 25. Mai 2019, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

sunny.crockett hat geschrieben:(25 May 2019, 11:53)
Leider gibt es oft keinen fundierten Wiederspruch ...
Den gibt es z.B. hier im PF doch ständig. Die Themen "Grenzöffnung", "Dublin", "Art. 16a GG" seien nur als Beispiele genannt.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Senexx hat geschrieben:(25 May 2019, 11:52)

"menschenfeindliche Argumentation" - Die Erstschlagwaffe der Zensierer, die eine freie Diskussion und die Meinungsfreiheit unterdrücken wollen.
Aha. "Erstschlagwaffe der Zensierer". So so. In welchen Punkten fühlst du dich denn unterdrückt? Was genau darfst du nicht äußern? Nun werd doch mal konkret! "Freie Diskussion" - Worüber möchtest du denn frei diskutieren? Und wer hat dir wann und mit welcher Formulierung gesagt, dass du das nicht darfst?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Teeernte »

Selina hat geschrieben:(25 May 2019, 12:02)

Es fällt auf, dass zum Beispiel rechtsradikale Äußerungen viel häufiger und viel lauter in der Öffentlichkeit getätigt werden, als das früher der Fall war. Da ist die Schwelle schon ganz schön gesunken. Ganz ohne Schamgefühl wird früher Unsagbares heute nur so herausgepoltert. Das ist es, was mir Sorgen bereitet.
eben....die anderen 80% trauen sich öffentlich noch nicht....... ja, da kann man(n) sich Sorgen machen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

Umetarek hat geschrieben:(25 May 2019, 11:55)
Hab ich vom rechten Rand geredet?

Wie gesagt, man konnte noch nie alles sagen was man wollte, das ist nichts Neues, die Parameter verschieben sich vielleicht ein wenig mit den Jahren, aber natürlich kommt es immer auf die Anwesenden an, was ich von mir preisgebe oder nicht. Die Krux ist nur zu denken, das wäre unnormal.
Es IST unnormal wenn alle linkslastigen Themen von allen Menschen bedenkenlos öffentlich diskutiert werden können, während man bei alles rechtslastigen Themen "aufpassen muss was mal sagt". Der User Unite 1 hat dazu schon das Beispiel ausgelegt.

Spreche ich also Fragen der staatlichen Integrität und gesellschaftlichen Orientierung an, dann muss ich darauf gefasst sein aggressiv angegangen zu werden. Spreche ich dagegen Klimafragen an, ist das eine ganz normale freie Diskussion und man hat nichts zu befürchten.

Sorry, aber in der DDR konnte man auch vieles ganz entspannt ansprechen, aber eben nicht das Machtmonopol der SED. Meinungsfreiheit zeichnet sich eben durch Abwesenheit der Akzeptanz von Repression aus. Hier wird aber offene aggressive Agitation gegen "Rechtsverdächtige" stillschweigend akzeptiert. Dann muss man sich nicht wundern wenn eben diese Themen in der Öffentlichkeit nicht mehr, oder nurnoch "systemkonform" diskutiert werden.

Gibt es eine ähnliche Aggression von rechten Abtreibungsgegnern? In den USA ja, hier glücklicherweise nicht. Gibt es hier Bedrohung von Menschen mit linken Meinungen? In Sachsen lokal ja, im Rest der Republik sieht es eher andersherum aus. Nichts davon sollte stattfinden!
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Teeernte hat geschrieben:(25 May 2019, 12:13)

eben....die anderen 80% trauen sich öffentlich noch nicht....... ja, da kann man(n) sich Sorgen machen.
Mit welchen Menschen hast du denn zu tun? Wie kommst du auf 80 Prozent, die sich angeblich nicht trauen, öffentlich ihre Meinung kundzutun? Etwas nachdenken, bevor man "Lügenpresse" oder "Merkel muss weg" oder "Deutschland den Deutschen" oder "Ausländer raus" brüllt, kann doch nicht schaden. Da ist Vorsicht oder im Extremfall sogar Schweigen völlig angebracht. Denn wer will schon eine so dermaßen radikalisierte Gesellschaft, in der man pausenlos irgendwelche Papp-Galgen mit daran aufgeknüpften Politiker-Konterfeis sieht? Nein, eine Mehrheit will das nicht.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(25 May 2019, 12:14)
Es IST unnormal wenn alle linkslastigen Themen von allen Menschen bedenkenlos öffentlich diskutiert werden können, während man bei alles rechtslastigen Themen "aufpassen muss was mal sagt". Der User Unite 1 hat dazu schon das Beispiel ausgelegt.

Spreche ich also Fragen der staatlichen Integrität und gesellschaftlichen Orientierung an, dann muss ich darauf gefasst sein aggressiv angegangen zu werden. Spreche ich dagegen Klimafragen an, ist das eine ganz normale freie Diskussion und man hat nichts zu befürchten.
Ich verstehe Deine Einteilung in "linkslastige" und "rechtslastige" Themata nicht. Gerade zu den genannten haben doch sowohl "Linke" als auch "Rechte" ihre Meinungen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von sunny.crockett »

PeterK hat geschrieben:(25 May 2019, 12:11)

Den gibt es z.B. hier im PF doch ständig. Die Themen "Grenzöffnung", "Dublin", "Art. 16a GG" seien nur als Beispiele genannt.
Und wie überproportional wurde in den Threads statt einer Argumentation die Rassismuskeule geschwungen.....
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(25 May 2019, 12:02)
Ich glaube es einfach nicht, dass es wirklich eine Mehrheit ist, die sich "in der Öffentlichkeit nur vorsichtig äußert". Genauso wie hier Machart und Ergebnisse der jüngsten Mitte-Studie vehement angezweifelt werden, kann man solche Allensbach-Umfragen, deren Ergebnisse dann noch in der bürgerlich-konservativen FAZ veröffentlicht werden (das sage ich völlig ohne Vorwurf, es ist aber einfach so), ebenfalls anzweifeln. Wäre es eine Umfrage im Auftrag der "Zeit" oder der "Süddeutschen" oder auch der LVZ, wären die Ergebnisse ganz andere, weil auch die Befragten ganz andere wären. Hinzu kommt das tägliche Erleben im Alltag: Auch da bestätigt sich nicht, dass eine Mehrheit übervorsichtig ist, wenn sie sich äußert. Im Gegenteil: Es fällt auf, dass zum Beispiel rechtsradikale Äußerungen viel häufiger und viel lauter in der Öffentlichkeit getätigt werden, als das früher der Fall war. Da ist die Schwelle schon ganz schön gesunken. Ganz ohne Schamgefühl wird früher Unsagbares heute nur so herausgepoltert. Das ist es, was mir Sorgen bereitet.
Oh, ich bezweifle keineswegs, dass rechtsradikale Stimmen in der Öffentlichkeit immer lauter und radikaler werden. Ich habe ja immer wieder geschrieben welcher Effekt dahinter steht.

Die Polarisierung stärkt eben die Ränder und DIE äußern sich gerne und lautstark. Hier geht es aber um die Mehrheit und die liegt in der Mitte. Die geht dieser Diskussion aus dem Weg, weil sie nicht von Missionaren zur Ungläubigen erklärt werden wollen …
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

PeterK hat geschrieben:(25 May 2019, 12:22)
Ich verstehe Deine Einteilung in "linkslastige" und "rechtslastige" Themata nicht. Gerade zu den genannten haben doch sowohl "Linke" als auch "Rechte" ihre Meinungen.
Ja, aber es gibt Tabuthemen. Bei Flüchtlingen ist man linksseitig sofort im Affekt, beim Mindestlohn kann man noch sachlich argumentieren. Ebenso beim Thema Islam - da geht es mehr um eine Ideologie im Kopf als um eine sachliche Auseinandersetzung.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

sunny.crockett hat geschrieben:(25 May 2019, 12:23)
Und wie überproportional wurde in den Threads statt einer Argumentation die Rassismuskeule geschwungen.....
Die Frage (ist es eine Frage?) kann ich Dir nicht beantworten. In den Threads, in denen ich lese, wurde immer wieder sachlich darauf hingewiesen, dass die Grenzen nicht "geöffnet" wurden und dass man Art 16a GG i.V.m. Dublin III bitte bis zum Ende lesen möge.
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