EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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sünnerklaas
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Wähler hat geschrieben:(22 May 2019, 13:09)

May hat sich wenigstens der Komplexität des Brexit gestellt, auch wenn sie letztlich überfordert war. Brexiteers und Remainer von Labour und anderen Parteien haben nichts Konstruktives auf die Reihe bekommen. Hauptsache ein Schuldiger wird gefunden. ;)
Auch da spielt die Opfererzählung eine große Rolle.
Insofern muss auch unbedingt das zweite Referendum verhindert werden.
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H2O
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Edit:
Ergänzung zum Thema Europawahlen. Nach der neuesten Umfrage landet die Brexit-Partei von Farage bei 37%, die Tories von May bei 7%!! Da wünsche ich der Theresa noch viel Gesundheit und einen angenehmen Lebensabend. Neben ihrer Pension als PM müsste sie eigentlich noch ordentlich Schmerzensgeld bekommen.
Frau May hat meine Hochachtung, daß sie sich diesen Qualen stellt, um ihrem Lande absehbares Ungemach zu ersparen. Inzwischen glaube ich aber, daß sie so sehr von ihrer Sendung überzeugt ist, daß ihr die ständigen Angriffe ihrer Gegner nichts mehr ausmachen. Die Briten werden schon noch erfahren, welchen groben Unfug sie da angezettelt haben.

Niederschmetternd der Umfrageerfolg der BREXIT Partei. Aber doch wieder gar nicht so überraschend... In der Umfrage 2015 gab es ja diese Mehrheit schon einmal. Wir lassen uns von dem britischen Mehrheitswahlsystem täuschen. Das Wahlsystem wird aber für das EU-Parlament nicht angewandt. Deshalb ist damit zu rechnen, daß die britischen Abgeordneten zu etwa 37%
von der BREXIT Partei entsandt werden.
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Nomen Nescio
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Wähler hat geschrieben:(22 May 2019, 13:09)

May hat sich wenigstens der Komplexität des Brexit gestellt, auch wenn sie letztlich überfordert war. Brexiteers und Remainer von Labour und anderen Parteien haben nichts Konstruktives auf die Reihe bekommen. Hauptsache ein Schuldiger wird gefunden. ;)
du meinst »der mohr hat seine schuldigkeit getan, der mohr kann gehen« ?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(22 May 2019, 13:09)
May hat sich wenigstens der Komplexität des Brexit gestellt, auch wenn sie letztlich überfordert war. Brexiteers und Remainer von Labour und anderen Parteien haben nichts Konstruktives auf die Reihe bekommen. Hauptsache ein Schuldiger wird gefunden. ;)
Nomen Nescio hat geschrieben:(22 May 2019, 16:25)
du meinst »der mohr hat seine schuldigkeit getan, der mohr kann gehen« ?
Nein. Der Mohr ist bisher gar nicht dazu gekommen, seine Arbeit zu machen. Mit Schuldigem meine ich eher Sündenbock.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mohr
„Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“ lautet im Original: „Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen.“ Friedrich Schiller legte diesen Satz in den Mund des Spitzbuben Muley Hassan, des Mohren von Tunis (Die Verschwörung des Fiesco zu Genua).
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Misterfritz
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(22 May 2019, 14:34)
Niederschmetternd der Umfrageerfolg der BREXIT Partei. Aber doch wieder gar nicht so überraschend... In der Umfrage 2015 gab es ja diese Mehrheit schon einmal. Wir lassen uns von dem britischen Mehrheitswahlsystem täuschen. Das Wahlsystem wird aber für das EU-Parlament nicht angewandt. Deshalb ist damit zu rechnen, daß die britischen Abgeordneten zu etwa 37%
von der BREXIT Partei entsandt werden.
Da die Brexitpartei aber nichts mehr will, als schnell aus der EU raus, wird dieser Spuk im EU-Parlament hoffentlich schnell vorbei sein. Evtl. kann die EU ja wichtige Entscheidungen auf nach endgültigem Austritt von GB verlegen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Briten um Neuwahlen herumkommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Liberty »

H2O hat geschrieben:(22 May 2019, 14:34)
Niederschmetternd der Umfrageerfolg der BREXIT Partei. Aber doch wieder gar nicht so überraschend... In der Umfrage 2015 gab es ja diese Mehrheit schon einmal.
Und 2016 gab es ein Referendum, in dem die Mehrheit der Briten für den Brexit gestimmt haben. Von daher doch nicht verwunderlich, dass die Brexit-Partei mit Abstand stärkste Kraft ist und insb. die Tories, die den Brexit einfach nicht liefern, so hart abgestraft werden bei der Europawahl.

Könnte mir aber vorstellen, wenn May endlich weg ist und Boris Johnson den Brexit endlich hart durchzieht, die Tories wieder an Oberwasser gewinnen.

Für Farage ist die politische Arbeit dann sowieso getan und sein Lebenswerk vollendet. ;)
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Nomen Nescio
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

london ist eine gerüchteküche. immer neue lösen ältere ab.
so wird nicht so schnell wie geplant may abserviert. dennoch... sie baumelt.

die pools zeigen fremde ziffer: farages neue partei sollte durch 37% der briten gewählt worden. wird also die größte partei werden
eine neue überraschung. labour profitiert nicht, sondern die libdems. die würde die zweitgrößte werden (20%).
erst dann kommen die sozialisten (15%).
und die tories?? wenn sie 10% bekommen, dürfen sie glücklich sein.

einen sehr aktiven beitrag an diese misère hat natürlich auch der johnsonflügel, der kategorisch jedes kompromiß ablehnte.
mit etwas schadenfreude denke ich daran daß johnson aktiv helfen muß trümmer zu räumen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 May 2019, 18:35)

Theresa May hat angekündigt dass beim 4. Anlauf den Brexit-Deal durchs Parlament zu bringen u. a. auch eine vorübergehende Zollunion und ein zweites Referendum mit im Paket enthalten sind. Bei einigen Tories werden schon die Messer gewetzt um die Verräterin endlich ihrer gerechten Strafe zuzuführen.
Die gute Theresa May hat in Sachen Brexit nicht nur schon viel angekündigt oder absichtserklärt, sondern sogar als amtierende Regierungsvertreterin im März und September 2018 zweimal schriftlich (!) der sog. backstop-Lösung im ausgeverhandelten Austrittsvertrag zugestimmt, um dann kurze Zeit später alles für null und nichtig zu erklären. Weil ihr im Parlament oder im eigenen Regierungslager ein "njet" aus irgendeiner Ecke entgegen kam. Egal, ob es mal Arlene Foster oder Boris Johnson oder Rees-Mogg oder ...oder...war und ist. May ist als Premierministerin Großbritanniens mittlerweile jemand, der in Brüssel, im Parlament und im EU-Rat nicht mehr für voll oder gar entscheidungsfähig und diesbezüglich verlässlich angesehen wird. Man behandelt sie mit der Art Diplomatie, der ein großer Vorgänger von ihr, Winston Churchill anhängig war: Sinngemäß war für ihn Diplomatie der Weg, jemandem nett und in gepflegtem Umgangston zu sagen: "Fahr zur Hölle!" - Um in einem aus der Biologie entlehntem Bild zu bleiben, hat die politische Frau May keinen Monatszyklus, sondern einen täglichen, der stündlich zwischen Eisprung, Migräne, schicksalsanklagenden Feminismusattacken und einem five o'clock - Kamillentee hin- und her oszilliert. Selbstverständlich verabsäumte sie dabei nie, was ihr der "Kaffeesatz" des Kamillentees zum Lesen gab: "Die Europäer werden einknicken, das taten sie bisher immer".

Heute kam eine sehr interessante Doku über Guy Verhofstadt, den Leiter des Brexit-Koordinationsausschusses des EU-Parlaments, der mit (erlaubter) Kamera- und Tonaufnahme hinter die Verhandlungskulissen während der Brexitverhandlungen blicken ließ. Verhofstadt war als Leiter dabei auch in ständigem und engen Kontakt mit Michel Barnier, dem Leiter der Brexitverhandlungen auf EU-Seite. Als sich gegen Ende der zeitlich etwa über zwei Jahre gehenden Dokumentation das wiederholte "No" für den Austrittsvertrag durch das brit. Unterhaus ergab, war noch in einem Nebensatz die Einschätzung von Barnier (zum Scheitern der Austrittsverhandlungen) zu vernehmen, die auch in Verhofstadts EU-Koordinationsausschuß nicht überhört wurde:

Barnier kam zu dem Schluß, dass dieses Scheitern des Brexit letztlich das Ergebnis einer viel tiefergehenden, politischen Krise GBs sei.

Dem Barniergedanken folgend: Ein Land, das zwischen einer reichlich unaufgearbeiteten Vergangenheit der Weltmacht des British Empire, dem hier und heute der (veränderten) politischen Realität und dem , wie man sich und das britische Selbstverständnis künftig sieht oder wiedererlangen will. Sprich den Abstieg vom weltumspannenden big player und Wiege der Industrialisierung zur WWII - Siegermacht und der anschließenden wirtschaftlichen Mittelmäßigkeit, die in wichtigen, industriellen Schlüsselbereichen nur noch die dritte Geige spielt und seine politische und wirtschaftliche Bedeutung dadurch zurückgewinnen will, indem es in alter und liebgewohnter Machtdemonstration den mittlerweile unangenehm großen (wirtschaftlich) dominierenden Klotz EU verspeist und damit nicht nur dem eigenen Volk, sondern der ganzen Welt zeigt, "we are the champions. We were, we are and we'll be".

Um es britisch zu denken und zu fragen: Geht das noch oder wieder? - It won't work anymore, I presume. Cause the times are a changin', wie schon Robert Zimmermann wusste.

Festzuhalten bleibt, dass sich die politisch Verantwortlichen in GB diesen Fragen, besonders auch nicht May und Ihre Regierung, stellen wollen, genausowenig wie Labour. Und insofern irrt das Land derzeit von einem Zustand der Orientierungslosigkeit in einer Art identitärem Dauernebel umher, der sich zuweilen auf starken Bodennebel verdichten kann, wie die Brexitverhandlungen zeigten.

Was könnte man daraus lernen: Blöd gelaufen, dat. Ausgerechnet zwei "Doofe" mit dem gleichen Problem öden sich an. Denn nicht nur die EU oder die Vision von Europa befindet sich in einer ungelösten und unbeantworteten Identitätskrise, sondern auch GB. Leider.
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JJazzGold
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Jetzt kommt es exakt so, wie ich es befürchtet hatte.
GB nimmt an der Wahl teil und platziert damit zusätzlich einen nicht unerheblichen Anteil EU Gegner im Parlament.

Soviel zur Einhaltung der EU Regularien zu einem Exit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(22 May 2019, 20:05)

Da die Brexitpartei aber nichts mehr will, als schnell aus der EU raus, wird dieser Spuk im EU-Parlament hoffentlich schnell vorbei sein. Evtl. kann die EU ja wichtige Entscheidungen auf nach endgültigem Austritt von GB verlegen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Briten um Neuwahlen herumkommen.
Das Bild des EU-Parlaments habe ich noch nicht schwarz genug gemalt. Wir sehen im EU-Parlament eines der größeren EU-Mitglieder mit 50% BREXIT-Freunden antreten. Denn auch von den übrigen Parteien(Labour und Tories) werden Freunde eines Brexits ins EU-Parlament entsandt werden. Ich halte dennoch diese Vorgehensweise der EU für sehr vernünftig: Für die Briten sind es irgendwann nur sie selbst es gewesen, die diesen Unfug auf den Weg gebracht haben, gegen alles Flehen der übrigen EU-Mitglieder und ihrer Verhandlungspartner.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

JJazzGold hat geschrieben:(23 May 2019, 07:17)

Jetzt kommt es exakt so, wie ich es befürchtet hatte.
GB nimmt an der Wahl teil und platziert damit zusätzlich einen nicht unerheblichen Anteil EU Gegner im Parlament.

Soviel zur Einhaltung der EU Regularien zu einem Exit.
Das ist zwar unangenehm aber die EU wird auf keinen Fall die Briten rausschmeissen. Die gehen wenn sie wollen, oder auch nicht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

garfield336 hat geschrieben:(23 May 2019, 09:09)

Das ist zwar unangenehm aber die EU wird auf keinen Fall die Briten rausschmeissen. Die gehen wenn sie wollen, oder auch nicht.
Momentan gehen sie eher nicht. Statt dessen laden sie ihre Probleme im EU Parlament ab.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Die Wahl in Luxemburg ist interessant. Die langjährige Regierungspartei von Mr Juncker versucht nach 2 Wahlschlappen mal was neues.

Sie starten mit 6 mir komplett unbekannten Kandidaten :D Ob es was hilft?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

JJazzGold hat geschrieben:(23 May 2019, 11:22)

Momentan gehen sie eher nicht. Statt dessen laden sie ihre Probleme im EU Parlament ab.
Wie zu erwarten war. :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Financial Times 23. Mai 2019 Hardlinern nicht das Feld überlassen
https://www.eurotopics.net/de/220455/st ... itat220406
„Es wird erwartet, dass Nigel Farages Brexit Party mit ihrem schrillen Ruf nach einem ungeregelten, harten EU-Austritt die britische EU-Wahl gewinnt. Das könnte viele Abgeordnete und Parteimitglieder der Tories davon überzeugen, dass die Wahl eines Brexit-Hardliners zum neuen Parteichef die beste Möglichkeit darstellt, wieder in die Erfolgsspur zu kommen. ... Bisher ist es gemäßigten Abgeordneten auf allen Seiten nicht gelungen, einen Kompromiss zu finden. Doch letztlich wird es an ihnen liegen, Vernunft zu bewahren. Sie müssen sicherstellen, dass die Mehrheit im Parlament gegen einen No-Deal-Brexit erhalten bleibt. Und sie müssen bereit sein, einen neuen Regierungschef der Tories, der ein Hardliner ist, davon abzuhalten, das Land in den Abgrund zu stürzen.“
Wenn es im Parlament keine Mehrheit für Irgendetwas gibt, bleiben nur Neuwahlen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Eiskalt hat geschrieben:(23 May 2019, 17:38)

Wie zu erwarten war. :)

Genau so habe ich mir das vorgestellt, ein endloses Vielleicht, das uns letztendlich Farage&Konsorten ins EU Parlament spült.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

JJazzGold hat geschrieben:(23 May 2019, 18:03)


Genau so habe ich mir das vorgestellt, ein endloses Vielleicht, das uns letztendlich Farage&Konsorten ins EU Parlament spült.

Tja die EU Politik mit Merkel vorne weg ist eben zu blöd. :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Eiskalt hat geschrieben:(23 May 2019, 18:04)

Tja die EU Politik mit Merkel vorne weg ist eben zu blöd. :)
Ein “Merkel ist schuld“, ist zu dünn, daran sind Viele beteiligt und an erster Stelle die Engländer.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

JJazzGold hat geschrieben:(23 May 2019, 18:07)

Ein “Merkel ist schuld“, ist zu dünn, daran sind Viele beteiligt und an erster Stelle die Engländer.
Nicht wirklich die wollten raus.
Es gab einen Termin und man hätte dann am Ende den Deckel drauf gemacht. Aber einige in der EU insbesondere Merkel waren ja wieder für eine Verlängerung.
Das übliche Aussitzen der Kanzlerin.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Wähler hat geschrieben:(23 May 2019, 17:57)

Wenn es im Parlament keine Mehrheit für Irgendetwas gibt, bleiben nur Neuwahlen.
Ich würde allerdings nicht davon ausgehen, daß es eine solche Mehrheit nach Neuwahlen gibt.

Zwischenzeitlich werden die Tories zeigen, wie man sicher zu einer Mehrheitsentscheidung kommen kann: Bei der Wahl des/der neuen Vorsitzenden können "alle" als Kandidaten antreten. Es gibt dann mehrere Wahlgänge; in jedem scheidet der Kandidat mit der geringsten Stimmenanzahl aus. Am Ende bleiben dann zwei Kandidaten, von denen im letzten Wahlgang einer eine Mehrheit bekommt.

So sollte das Parlament auch mit den diversen zur Diskussion stehenden Varianten zum Brexit verfahren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(23 May 2019, 17:57)
Financial Times 23. Mai 2019 Hardlinern nicht das Feld überlassen
https://www.eurotopics.net/de/220455/st ... itat220406
„Es wird erwartet, dass Nigel Farages Brexit Party mit ihrem schrillen Ruf nach einem ungeregelten, harten EU-Austritt die britische EU-Wahl gewinnt. Das könnte viele Abgeordnete und Parteimitglieder der Tories davon überzeugen, dass die Wahl eines Brexit-Hardliners zum neuen Parteichef die beste Möglichkeit darstellt, wieder in die Erfolgsspur zu kommen. ... Bisher ist es gemäßigten Abgeordneten auf allen Seiten nicht gelungen, einen Kompromiss zu finden. Doch letztlich wird es an ihnen liegen, Vernunft zu bewahren. Sie müssen sicherstellen, dass die Mehrheit im Parlament gegen einen No-Deal-Brexit erhalten bleibt. Und sie müssen bereit sein, einen neuen Regierungschef der Tories, der ein Hardliner ist, davon abzuhalten, das Land in den Abgrund zu stürzen.“
Wenn es im Parlament keine Mehrheit für Irgendetwas gibt, bleiben nur Neuwahlen.
Maikel hat geschrieben:(23 May 2019, 18:50)
Ich würde allerdings nicht davon ausgehen, daß es eine solche Mehrheit nach Neuwahlen gibt.
Zwischenzeitlich werden die Tories zeigen, wie man sicher zu einer Mehrheitsentscheidung kommen kann: Bei der Wahl des/der neuen Vorsitzenden können "alle" als Kandidaten antreten. Es gibt dann mehrere Wahlgänge; in jedem scheidet der Kandidat mit der geringsten Stimmenanzahl aus. Am Ende bleiben dann zwei Kandidaten, von denen im letzten Wahlgang einer eine Mehrheit bekommt.
So sollte das Parlament auch mit den diversen zur Diskussion stehenden Varianten zum Brexit verfahren.
Das Parlament in seiner jetzigen Zusammensetzung spiegelt auch auf Grund des Mehrheitswahlrechts die pluralistischer gewordene Parteienlandschaft in Großbritannien nicht mehr richtig wider. Allerdings könnte es ihm gelingen, Alternativentwürfe für ein zweites Referendum auszuarbeiten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Maikel hat geschrieben:(23 May 2019, 18:50)

Ich würde allerdings nicht davon ausgehen, daß es eine solche Mehrheit nach Neuwahlen gibt.
Naja wenn Farage nach einer Neuwahl auch 30%+ bekommt dann hat er 75% aller Sitze im House of commons. :rolleyes:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

---- BREAKING NEWS -----

May hat soeben ihr Rücktritt als PM angekündigt. für den 7.Juni.

Die Tories sollten bis dahin einen Nachfolger gefunden haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

garfield336 hat geschrieben:(24 May 2019, 11:09)

---- BREAKING NEWS -----

May hat soeben ihr Rücktritt als PM angekündigt. für den 7.Juni.

Die Tories sollten bis dahin einen Nachfolger gefunden haben.
D-Day!!!

GB hat sich total in eine unhaltsame Position manoevriert. Neuwahlen und eine neues Referendum sind die einzige Moeglichkeit, ansonsten bye bye UK und Welcome Scotland
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alexyessin »

May go in June............. ich liebe die englische Sprache :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

garfield336 hat geschrieben:(24 May 2019, 11:09)

---- BREAKING NEWS -----

May hat soeben ihr Rücktritt als PM angekündigt. für den 7.Juni.

Die Tories sollten bis dahin einen Nachfolger gefunden haben.
Soweit ich gehört habe, kann ihr Rücktritt am 7. Juni erst der Startschuß für das Wahlverfahren für einen Nachfolger sein, und dieses Verfahren kann mehrere Wochen dauern. Am Ende stimmen die Parteimitglieder der Tories über die zwei dann verbliebenen Kandidaten ab.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Troh.Klaus »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 May 2019, 11:37)
D-Day!!!
Wohl eher M-Day.
Die Tories sind innerpoarteilich mittlerweile so zerstritten, dass es fraglich ist, ob sie sich überhaupt auf jemanden einigen können. Boris Johnson ist der meist Genannte derzeit, aber auch der müsste mit einer widerspenstigen DUP regieren.
Vermutlich kommt es sowieso bald zu Neuwahlen, und dann wird wohl eher Mr. Farage nach Downing Street 10 ziehen. Dann gibbet es No-Deal-Brexit und Ruhe ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Troh.Klaus hat geschrieben:(24 May 2019, 17:27)

Die Tories sind innerpoarteilich mittlerweile so zerstritten, dass es fraglich ist, ob sie sich überhaupt auf jemanden einigen können.
Wie ich kürzlich hier beschrieb, haben die Tories für die Wahl eines/r Vorsitzenden ein Verfahren, bei dem am Ende in jedem Fall einer der Kandidaten eine Mehrheit bekommt und somit gewählt ist.
Ähnlich wie z.B. bei der Präsidentenwahl in Frankreich, und bei Bürgermeisterwahlen in D.

Dieses Verfahren ist somit effizienter als die Versuche im britischen Parlament, für eine der Brexit-Varianten eine Mehrheit zu finden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Maikel hat geschrieben:(24 May 2019, 18:32)
Wie ich kürzlich hier beschrieb, haben die Tories für die Wahl eines/r Vorsitzenden ein Verfahren, bei dem am Ende in jedem Fall einer der Kandidaten eine Mehrheit bekommt und somit gewählt ist.
Ähnlich wie z.B. bei der Präsidentenwahl in Frankreich, und bei Bürgermeisterwahlen in D.
Dieses Verfahren ist somit effizienter als die Versuche im britischen Parlament, für eine der Brexit-Varianten eine Mehrheit zu finden.
Die Wahl einer Person kann man nicht mit der Einigung auf einen Gesetzesvorschlag vergleichen. Der innenpolitische Streit um den Brexit führt offensichtlich zu einer Spaltung der Torries beziehungsweise bei der nächsten Parlamentswahl zur Wahl einer möglichen 1-Themen-Partei. Die mangelnde Kompromissfähigkeit im derzeitigen Parlament ist wohl auch ein Nachteil des britischen Mehrheitswahlrechts.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wir Europäer werden das britische Wahlergebnis als Maß für die Zustimmung / Ablehnung der Briten zum BREXIT verwerten können. Wenn es denn schon eine BREXIT-Partei gibt für ein EU-Parlament, dem diese Partei nicht lange angehören will... warum sollte ein überzeugter britischer EU-Gegner andere Kandidaten entsenden. Das hat doch gar keinen innenpolitischen Sinn! Weiterhin bilden die Wahlergebnisse auch die Stimmungslage in den Provinzen ab, etwa in Schottland oder Nord-Irland. Daran entlang gibt es dann Raum für viele Spekulationen, wie es in GB nach dem BREXIT weiter gehen könnte.

Im Grunde ist die EU-Wahl nach der langen öffentlichen Auseinandersetzung zum Thema BREXIT-Remain als zweite Volksabstimmung verwertbar. Schau'n wir 'mal!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(24 May 2019, 22:02)

Wir Europäer werden das britische Wahlergebnis als Maß für die Zustimmung / Ablehnung der Briten zum BREXIT verwerten können. Wenn es denn schon eine BREXIT-Partei gibt für ein EU-Parlament, dem diese Partei nicht lange angehören will... warum sollte ein überzeugter britischer EU-Gegner andere Kandidaten entsenden. Das hat doch gar keinen innenpolitischen Sinn! Weiterhin bilden die Wahlergebnisse auch die Stimmungslage in den Provinzen ab, etwa in Schottland oder Nord-Irland. Daran entlang gibt es dann Raum für viele Spekulationen, wie es in GB nach dem BREXIT weiter gehen könnte.

Im Grunde ist die EU-Wahl nach der langen öffentlichen Auseinandersetzung zum Thema BREXIT-Remain als zweite Volksabstimmung verwertbar. Schau'n wir 'mal!
Ja, eine Art Volksabstimmung, könnte man so sehen.
Aber weder Tories noch Labour werden nach diesen Ergebnissen Neuwahlen wollen (auch wenn Labour das offizielle fordert). Sie müssen damit rechnen, herbe Niederlagen einzufahren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Wähler hat geschrieben:(24 May 2019, 18:39)

Die Wahl einer Person kann man nicht mit der Einigung auf einen Gesetzesvorschlag vergleichen.
Leider lieferst du keine Begründung. Warum eignet sich deiner Meinung nach der Weg zur Entscheidungsfindung bei Personenwahlen nicht für eine Entscheidung beim Brexit? Es wurde dabei ja nicht nur über May's Gesetzesvorschlag abgestimmt.
Es gab eine Runde, da stimmte das Parlament über diverse Varianten ab, von No-Brexit über Norwegen-Modell bis zum Hard-Brexit, aber eben immer nur einzelnd.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(24 May 2019, 18:39)
Die Wahl einer Person kann man nicht mit der Einigung auf einen Gesetzesvorschlag vergleichen. Der innenpolitische Streit um den Brexit führt offensichtlich zu einer Spaltung der Torries beziehungsweise bei der nächsten Parlamentswahl zur Wahl einer möglichen 1-Themen-Partei. Die mangelnde Kompromissfähigkeit im derzeitigen Parlament ist wohl auch ein Nachteil des britischen Mehrheitswahlrechts.
Maikel hat geschrieben:(25 May 2019, 09:12)
Leider lieferst du keine Begründung. Warum eignet sich deiner Meinung nach der Weg zur Entscheidungsfindung bei Personenwahlen nicht für eine Entscheidung beim Brexit? Es wurde dabei ja nicht nur über May's Gesetzesvorschlag abgestimmt.
Es gab eine Runde, da stimmte das Parlament über diverse Varianten ab, von No-Brexit über Norwegen-Modell bis zum Hard-Brexit, aber eben immer nur einzelnd.
Ein Parteiführer oder ein Regierungschef kann im dritten Wahlgang auch mit relativer Mehrheit gewählt werden. Bei einer so existenziellen Frage wie dem Brexit sollte es schon ein Mehrparteien- und Mehrregionen-Kompromiss sein, der eine deutliche absolute Mehrheit erreicht. Bei Grundgesetzänderungen in Deutschland muss es sogar eine Zwei-Drittel-Mehrheit sein. In der EU gibt es das Prinzip der Qualifizierten Mehrheit. Demokratie ist nicht nur eine rein quantitative Mehrheitsangelegenheit. Die Bedürfnisse von Minderheiten, zum Beispiel den Nordiren oder Schotten, sollten auch berücksichtigt werden. Das sollten auch die Brexit-Hardliner beherzigen, sonst wird Großbritannien territorial zerfallen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Wähler hat geschrieben:(25 May 2019, 09:28)Die Bedürfnisse von Minderheiten, zum Beispiel den Nordiren oder Schotten, sollten auch berücksichtigt werden. Das sollten auch die Brexit-Hardliner beherzigen, sonst wird Großbritannien territorial zerfallen.
Das ist richtig,
hat die Berexiteers bisher aber schon nicht interessiert. Und jetzt sind die Tories mit Nachfolgesuche beschäftigt, danach gehen sie in die Sommerpause.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Troh.Klaus hat geschrieben:(24 May 2019, 17:27)

Wohl eher M-Day.
Die Tories sind innerpoarteilich mittlerweile so zerstritten, dass es fraglich ist, ob sie sich überhaupt auf jemanden einigen können. Boris Johnson ist der meist Genannte derzeit, aber auch der müsste mit einer widerspenstigen DUP regieren.
Vermutlich kommt es sowieso bald zu Neuwahlen, und dann wird wohl eher Mr. Farage nach Downing Street 10 ziehen. Dann gibbet es No-Deal-Brexit und Ruhe ist.
Glaub ich nicht. Die moisten Briten wissen jestzt das La Farge ein Shit Head ist, ein verlogener Schleimscheisser
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(25 May 2019, 12:21)

Glaub ich nicht. Die moisten Briten wissen jestzt das La Farge ein Shit Head ist, ein verlogener Schleimscheisser
Gegen diese Aussage steht die hohe Zustimmung von angeblich 37% für die Farage-BREXIT-Partei.

Das Gerücht verbreitet man angeblich auch von BoJo. Dann können die Briten ihre
politische Klasse vermutlich in der Pfeife rauchen...und der letzte Mann im Parlament hat nun genervt aufgegeben!

Frage an Ihr Gefühl: Wird GB im Oktober noch Mitglied der EU sein... und an mein Gefühl: Wird die EU in 5 Jahren noch zusammenstehen? Ich beginne zu zweifeln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(25 May 2019, 12:35)
Frage an Ihr Gefühl: Wird GB im Oktober noch Mitglied der EU sein... und an mein Gefühl: Wird die EU in 5 Jahren noch zusammenstehen? Ich beginne zu zweifeln.
Es läuft wohl auf einen harten Brexit Ende Oktober hinaus, wenn im September Boris Johnson die neue Unterhaus-Saison eröffnen dürfte.
Ohne Kooperation würden die jetzigen EU-Mitglieder auf die ökonomische Verliererstraße einbiegen. Von daher wird es auch in 5 Jahren irgendwie weitergehen.
Wir Deutschen sind zu bedürftig nach Konsens. Gefragt ist eine mit Frankreich und den verschiedenen Interessenblöcken unter den EU-Mitgliedern abgestimmte Europapolitik der Bundesregierung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(25 May 2019, 12:47)
...

...Gefragt ist eine mit Frankreich und den verschiedenen Interessenblöcken unter den EU-Mitgliedern abgestimmte Europapolitik der Bundesregierung.
Tja, die bräuchten wir seit etlichen Jahren. Ob sich an dieser Bräsigkeit wohl etwas ändern wird?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fuerst_48 »

H2O hat geschrieben:(25 May 2019, 12:35)

Gegen diese Aussage steht die hohe Zustimmung von angeblich 37% für die Farage-BREXIT-Partei.

Das Gerücht verbreitet man angeblich auch von BoJo. Dann können die Briten ihre
politische Klasse vermutlich in der Pfeife rauchen...und der letzte Mann im Parlament hat nun genervt aufgegeben!

Frage an Ihr Gefühl: Wird GB im Oktober noch Mitglied der EU sein... und an mein Gefühl: Wird die EU in 5 Jahren noch zusammenstehen? Ich beginne zu zweifeln.
So oder so...der Brexit nimmt einen Verlauf, der an Peinlichkeit nicht zu überbieten ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Wähler hat geschrieben:(25 May 2019, 09:28)

Bei einer so existenziellen Frage wie dem Brexit sollte es schon ein Mehrparteien- und Mehrregionen-Kompromiss sein, der eine deutliche absolute Mehrheit erreicht.
So eine deutliche absolute Mehrheit wäre natürlich besser, aber dieser Wunsch nützt doch nichts, wenn bei Nichterfüllung eine so existenzielle Frage gar nicht entschieden wird.
Diese aktuelle Hängepartie ist doch, je nach Standpunkt, schlimmer als fast jede mögliche Brexit-Variante.

Wissensfrage: Braucht es für eine Brexit-Entscheidung im britischen Parlament die absolute Mehrheit, oder reicht, formal, ggf. eine relative Mehrheit?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Fuerst_48 hat geschrieben:(25 May 2019, 13:43)

So oder so...der Brexit nimmt einen Verlauf, der an Peinlichkeit nicht zu überbieten ist.
Im Augenblick ist mit der politischen Klasse der großen europäischen Staaten wenig an zu fangen. Kraft- und ideenlos, vor allem ohne Kurs und gemeinsames Ziel: zerstörerisches Gewurstele. Vor allem aber habe ich den Eindruck, daß die jungen Leute mehr Weitblick entwickeln als die politische Klasse. Das gilt für GB wie für D. Da bilden sich spontan Bewegungen wie "Pulse of Europe", und die Politik rührt sich nicht. Für überzeugte Europäer, für das europäische Projekt einer Friedens- und Wertegemeinschaft ist das Gewurstele niederschmetternd. Der BREXIT ist Teil davon.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(25 May 2019, 09:28)
Ein Parteiführer oder ein Regierungschef kann im dritten Wahlgang auch mit relativer Mehrheit gewählt werden. Bei einer so existenziellen Frage wie dem Brexit sollte es schon ein Mehrparteien- und Mehrregionen-Kompromiss sein, der eine deutliche absolute Mehrheit erreicht. Bei Grundgesetzänderungen in Deutschland muss es sogar eine Zwei-Drittel-Mehrheit sein. In der EU gibt es das Prinzip der Qualifizierten Mehrheit. Demokratie ist nicht nur eine rein quantitative Mehrheitsangelegenheit. Die Bedürfnisse von Minderheiten, zum Beispiel den Nordiren oder Schotten, sollten auch berücksichtigt werden. Das sollten auch die Brexit-Hardliner beherzigen, sonst wird Großbritannien territorial zerfallen.
Maikel hat geschrieben:(25 May 2019, 13:58)
So eine deutliche absolute Mehrheit wäre natürlich besser, aber dieser Wunsch nützt doch nichts, wenn bei Nichterfüllung eine so existenzielle Frage gar nicht entschieden wird.
Diese aktuelle Hängepartie ist doch, je nach Standpunkt, schlimmer als fast jede mögliche Brexit-Variante.
Ein harter Brexit würde vielleicht den Druck erhöhen, eine mittel- und langfristig tragbare Lösung zu finden. Bis zum 31. Oktober wird wohl weder das Unterhaus neu gewählt, noch dürfte ein Boris Johnson einen anderen Deal mit der EU aushandeln. Labour hat ja eine große Koalition in Sachen Brexit ausgeschlagen. Wo soll also auch eine relative Mehrheit im bestehenden Unterhaus für was herkommen? Die Möglichkeiten sind bereits ausgeschöpft, befürchte ich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Welch ein Hohn, was für ein Verschleiss an Mensch und Material! Wäre so etwas schon 2015 denkbar gewesen.Cameron hat aus reinem Machtkalkül die Insel in ein Politisches Chaos geführt.Obwohl keine Not bestand. Wirtschaftlich ging es den Briten nicht schlecht, der Brexit wurde förmlich herbei gebetet.Ergeht es so zu träge gewordenen Gesellschaften die errungene Freiheiten und Vorteile nicht mehr zu schätzen wissen!? Die Briten sind nicht mit der Deutschen E.U affinität zu vergleichen, aber auch hier nimmt man vieles zu selbstverständlich hin.Ich hoffe das der Inselwahnsinn abschreckt und nicht zum nacheifern anregt!!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Wähler hat geschrieben:(25 May 2019, 18:18)

Ein harter Brexit würde vielleicht den Druck erhöhen, eine mittel- und langfristig tragbare Lösung zu finden. Bis zum 31. Oktober wird wohl weder das Unterhaus neu gewählt, noch dürfte ein Boris Johnson einen anderen Deal mit der EU aushandeln. Labour hat ja eine große Koalition in Sachen Brexit ausgeschlagen. Wo soll also auch eine relative Mehrheit im bestehenden Unterhaus für was herkommen? Die Möglichkeiten sind bereits ausgeschöpft, befürchte ich.
Die Möglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft. Das von mir vorgeschlagene Wahlverfahren, zwei oder mehr Wahlgänge wie bei vielen Personenwahlen üblich, führt mit Sicherheit dazu, daß am Ende eine der zwei "beliebtesten" Varianten eine relative Mehrheit bekäme, auch im bestehenden Unterhaus.

Der "Trick" bei diesem Wahlmodus ist, daß die Ablehnung der einen Variante gleichzeitig eine Stimme für die andere verbliebene Variante ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Nach aktueller Lage läuft es in Richtung Boris Johnson als Nachfolger von May und einem harten Brexit hinaus.

"Glaubt man den Wettbüros, liegen Johnsons Chancen bei 60 Prozent, sind also dreimal höher als jene seiner nächsten Konkurrenten.  ... Die Anhänger eines ordentlichen Brexits und einer möglichst nahen Anlehnung an die EU befürchten, Johnson werde einen chaotischen No-Deal-Brexit geschehen lassen. Deal oder kein Deal, die Briten würden Ende Oktober austreten, sagte er am Freitag am Swiss Economic Forum in Interlaken. .... Die Äusserung in Interlaken ist Musik in den Ohren der Parteimitglieder an der Basis, wo der Brexit jedes andere Thema übertrumpft. Zwei Drittel von ihnen befürworten einen No-Deal-Brexit. In den letzten Monaten schnellte zudem die Mitgliederzahl um rund 30 000 auf über 150 000 in die Höhe. Der Zuwachs geht grösstenteils auf das Konto von Brexit-Anhängern, die mit Mays Kurs unzufrieden waren und einen kompromisslosen Brexit erzwingen wollen." Quelle: https://www.nzz.ch/amp/international/al ... ld.1484830

Dann halt Boris und harter Brexit. Hauptsache die Briten sind glücklich und zufrieden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

mal was kurioses. Es gab die Vorgabe dass keine Resultate vor 23 Uhr bekanntgegeben werden.

Die Engländer haben das mit Bravouur gemeistert und als (einziger ausser Italien ) gar erst 23Uhr mit zählen angefangen.
Sie sind im Herzen also doch wahre Europäer.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Maikel hat geschrieben:(26 May 2019, 09:08)

Die Möglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft. Das von mir vorgeschlagene Wahlverfahren, zwei oder mehr Wahlgänge wie bei vielen Personenwahlen üblich, führt mit Sicherheit dazu, daß am Ende eine der zwei "beliebtesten" Varianten eine relative Mehrheit bekäme, auch im bestehenden Unterhaus.

Der "Trick" bei diesem Wahlmodus ist, daß die Ablehnung der einen Variante gleichzeitig eine Stimme für die andere verbliebene Variante ist.
Das wurde doch längst im Parlament probiert. Es gab trotzdem ein "The Nos have it".....
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Ger9374 hat geschrieben:(25 May 2019, 22:56)

Welch ein Hohn, was für ein Verschleiss an Mensch und Material! Wäre so etwas schon 2015 denkbar gewesen.Cameron hat aus reinem Machtkalkül die Insel in ein Politisches Chaos geführt.Obwohl keine Not bestand. !
Die Not bestand darin, als Partei in die Bedeutungslosigkeit zu sinken.....

Das war nachdem UKIP die Europawahl gewann,.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von peterkneter »

Tja wie geht es weiter? Sobald ein Nachfolger für May gefunden ist wird er sich an die EU wenden und versuchen einen "neuen" Deal
auszuhandeln. Die werden sagen: "Nein, machen wir nicht". Und er wird sagen: "Gut, dann tschüss zum 31. Oktober." Wer weiß ob dann
die EU doch wieder einknickt und sagt na gut, dann verhandln wir nochmal. Für mich stellt sich die Frage, mit welchem Mandat würde der Nachfolger von May das UK in einen No Deal führen? Der neue MP ist nicht gewählt und auch für ein "No Deal" Abkommen gibt es keine Mehrheit. Was machen die Schotten? Trenten sie aus der Gemeinschaft aus um in der EU zu bleiben?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Maikel hat geschrieben:(26 May 2019, 09:08)

Die Möglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft. Das von mir vorgeschlagene Wahlverfahren, zwei oder mehr Wahlgänge wie bei vielen Personenwahlen üblich, führt mit Sicherheit dazu, daß am Ende eine der zwei "beliebtesten" Varianten eine relative Mehrheit bekäme, auch im bestehenden Unterhaus.

Der "Trick" bei diesem Wahlmodus ist, daß die Ablehnung der einen Variante gleichzeitig eine Stimme für die andere verbliebene Variante ist.
garfield336 hat geschrieben:(27 May 2019, 09:02)

Das wurde doch längst im Parlament probiert. Es gab trotzdem ein "The Nos have it".....
Nein, das wurde noch nicht probiert. Obwohl du ihn mitzitiert hast, hast du meinen letzten Satz scheinbar nicht verstanden, und somit das ganze von mir skizzierte Abstimmungsprinzip nicht.

Was im britischen Parlament gemacht wurde, ist, daß jede Variante einzelnd zur Abstimmung gestellt wurde, und die Abgeordneten konnten jeweils mit Yes oder No votieren.

"Mein" Abstimmungssystem, siehe frühere Beiträge, kennt keine "No"-Stimme.
Wenn du in D den Bürgermeister deiner Gemeinde mitwählst, bietet der Stimmzettel auch kein "No"an, stattdessen mußt du dich zwischen mehreren Kandidaten entscheiden. Auch im ggf. notwendigen zweiten Wahlgang mußt du dich, wenn du mitwählen willst, für das "geringere Übel" entscheiden; auch wenn dir beide Kandidaten nicht gefallen.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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