Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

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JJazzGold
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 11:22)

Ich frage mich nur, wie es darauf ein so heftiges Echo gibt. Im österreichischen "Standard" waren die Auslassungen Kühnerts und die Reaktionen darauf am Freitag, 3. Mai Thema auf der Titelseite. So ganz normal ist das nicht.
Für mich ist das normal. In 100 Jahren hätten Kühnerts Visionen weniger Aufregung verursacht. Aber heute ist die Erinnerung an die entbehrungsreiche und gewaltvolle sozialistische Herrschaft, auch wenn sie im Fall Österreich, ebenso wie bei uns, nur die Nachbarstaaten betraf, noch allgegenwärtig. Kevin Kühnert ist vielleicht, vielleicht auch nicht, entweder 45 Jahre zu spät oder ein paar hundert Jahre zu früh geboren.
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JJazzGold
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(05 May 2019, 18:31)

Ich denke eher, dass das die panische Angst etlicher - vor allem konservativer - Leute ist, hier könnte irgendjemand klammheimlich so eine Art DDR-Sozialismus wieder einführen wollen :D Damit hat Kevin Kühnert natürlich nix am Hut. Logisch. Er möchte einfach als Sozialist, dass langfristig etwas gegen die großen sozialen Ungerechtigkeiten unternommen wird, dagegen, dass sich exorbitanter Reichtum in paar wenigen Eigentümer-Händen konzentriert, während die Masse in abhängiger Lohnarbeit so vor sich hinschuftet, ohne in der Wirtschaft maßgeblich mitentscheiden zu können.
Meine Güte....

Woraus sollte sich diese "panische Angst" rekrutieren? Aus der Tatsache, dass ein Juso Phanatasien hegt, die nicht einmal seine eigene Partei unisono teilt und die selbst die Die Linke längst aufgegeben hat, oder nur noch hinter vorgehaltener Hand murmelt, weil sie nicht unter 5% fallen will?

Was ihr Linken nicht begreift ist, dass man Reichtum nur ein einziges Mal umverteilen kann, was für einen äußerst kurzen Zeitraum "alle gleich reich" suggeriert. Danach kann nur noch "alle gleich arm" konstatiert werden.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von firlefanz11 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(03 May 2019, 16:00)
Die EU muß da auch mal dagegen halten. Wir können uns nicht vorschreiben lassen mit wem wir Geschäfte machen während die USA selbst keine Skrupel hat auch Kettensägen schwingende Potentaten mit Atomtechnologie zu versorgen.
Da geb ich Dir Recht...
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 11:41)

Meine Güte....
Aus der Tatsache, dass ein Juso Phanatasien hegt, die nicht einmal seine eigene Partei unisono teilt ...
Ähm, sorry to burst your bubble aber auch wenn seine Partei (SPD) die nicht teilt: Die Jusos als Gesamtheit teilen sie sehr wohl bzw. haben sie sogar im eigenen Programm festgeschrieben...
Das ist der Kern von Kühnerts gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Vorstellungen: die Überwindung des Kapitalismus. Das ist nicht nur sein privater Wunsch, sondern erklärtes Ziel der Jusos: "Wir wollen den Kapitalismus überwinden und treten für eine andere Gesellschaftsordnung, den Sozialismus, ein", heißt es klipp und klar auf der Webseite der SPD-Jugendorganisation. "Sozialismus ist für uns keine unerreichbare Utopie, sondern notwendig, um die Probleme unserer Zeit zu lösen."
https://www.n-tv.de/politik/Kuehnert-li ... 99803.html
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Iwan der Liebe »

firlefanz11 hat geschrieben:(06 May 2019, 11:48)

Ähm, sorry to burst your bubble aber auch wenn seine Partei (SPD) die nicht teilt: Die Jusos als Gesamtheit teilen sie sehr wohl bzw. haben sie sogar im eigenen Programm festgeschrieben...

https://www.n-tv.de/politik/Kuehnert-li ... 99803.html

Was denn, unterschiedliche Meinungen innerhalb einer Hartzpartei? Ist das denn gestattet? Wurde es von VW, RWE, Deutscher Bank und Bayer genehmigt?
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben:(06 May 2019, 11:48)

Ähm, sorry to burst your bubble aber auch wenn seine Partei (SPD) die nicht teilt: Die Jusos als Gesamtheit teilen sie sehr wohl bzw. haben sie sogar im eigenen Programm festgeschrieben...

https://www.n-tv.de/politik/Kuehnert-li ... 99803.html

Ok, ein paar Jungsozialisten teilen seine Visionen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die gesamte SPD diese Visionen übernimmt?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kühnerts Visionen Umsetzung erfahren?

Beides nicht annähernd so hoch, dass Altsozialisten Panik erkennen könnten.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 12:12)


Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kühnerts Visionen Umsetzung erfahren?

Beides nicht annähernd so hoch, dass Altsozialisten Panik erkennen könnten.
Zum Glück...!
Ich wollte auch nur anführen, dass es nicht nur die feuchten Träume eines Einzelnen sind...
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 11:31)

Für mich ist das normal. In 100 Jahren hätten Kühnerts Visionen weniger Aufregung verursacht. Aber heute ist die Erinnerung an die entbehrungsreiche und gewaltvolle sozialistische Herrschaft, auch wenn sie im Fall Österreich, ebenso wie bei uns, nur die Nachbarstaaten betraf, noch allgegenwärtig. Kevin Kühnert ist vielleicht, vielleicht auch nicht, entweder 45 Jahre zu spät oder ein paar hundert Jahre zu früh geboren.
Auf Seite 1 war lediglich die Meldung im "Standard" zu lesen. Auf Seite 32, der Kommentar, beginnt folgendermaßen:
Wer es wie Kühnert angeht, der macht sich lächerlich
Birgit Baumann

2. Mai 2019, 18:02

Niemand muss an Wuchermieten und kargem Lohn verzweifeln. Stattdessen wohnen alle Deutschen im Genossenschaftsbau und gehen morgens in die staatseigenen Motorenwerke (ehemals BMW) zur Arbeit, wo sie fröhlich vor sich hin schrauben.

So sähe die Welt von Juso-Chef Kevin Kühnert aus, wäre er SPD-Chef und Kanzler einer sozialistischen Alleinregierung. Um zunächst eine kleine Lanze für den 29-Jährigen zu brechen: Es gehört zum Berufsbild eines Juso-Chefs, auch die eigene Parteispitze aufzuschrecken.
https://www.derstandard.de/story/200010 ... s-geblinkt

Das hört sich eher amüsiert als wirklich beängstigt an. Ich sag' Ihnen auch wenigstens einen Grund, warum man in Wien ein klein wenig lockerer mit solchen Vorstellungen umgeht als in Berlin oder München: Wien ist an sich eine ziemlich teure Stadt. Aber sage und schreibe 62 Prozent der Wiener wohnen in einer Wohnung mit staatlicherseits gedeckelten Mieten. 0,5 Prozent werden dafür sowohl von Arbeitnehmern wie von Arbeitgebern abgeführt. Eine kollektivistische Teilenteignung, wenn man so will. Zahnschmerzen jedenfalls tun etwas mehr weh als dieses Element von Sozialismus.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 12:52)

Auf Seite 1 war lediglich die Meldung im "Standard" zu lesen. Auf Seite 32, der Kommentar, beginnt folgendermaßen:

https://www.derstandard.de/story/200010 ... s-geblinkt

Das hört sich eher amüsiert als wirklich beängstigt an. Ich sag' Ihnen auch wenigstens einen Grund, warum man in Wien ein klein wenig lockerer mit solchen Vorstellungen umgeht als in Berlin oder München: Wien ist an sich eine ziemlich teure Stadt. Aber sage und schreibe 62 Prozent der Wiener wohnen in einer Wohnung mit staatlicherseits gedeckelten Mieten. 0,5 Prozent werden dafür sowohl von Arbeitnehmern wie von Arbeitgebern abgeführt. Eine kollektivistische Teilenteignung, wenn man so will. Zahnschmerzen jedenfalls tun etwas mehr weh als dieses Element von Sozialismus.

Wahrscheinlich, aber dann ist mir unverständlich, was Sie an der Berichterstattung irritierte.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 13:10)

Wahrscheinlich, aber dann ist mir unverständlich, was Sie an der Berichterstattung irritierte.

Direkt irritiert nicht. Die Chefin der SPÖ-Jugendorganisation Julia Herr hat vor einigen Tagen gefordert, dass jeder der möchte, einen staatlich garantierten Arbeitsplatz mit garantierten 1700 Euro Monatslohn und voller Versicherung bekommt. Auf die Titelseiten deutscher Tageszeitungen schaffen es solche utopischen Forderungen jedenfalls nicht.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mo 6. Mai 2019, 13:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 13:25)

Direkt irritiert nicht. Die Chefin der SPÖ-Jugendorganisation Julia Herr hat vor einigen Tagen gefordert, dass jeder der möchte, einen staatlich garantierten Arbeitsplatz mit garantierten 1700 Euro Monatslohn und voller Versicherung bekommt. Auf die Titelseiten deutscher Tageszeitungen schaffen es solche utopischen Forderungen jedenfalls nicht.
Dafür haben wir ja den Kevin, made in Germany, und seine utopischen Visionen, die es auf die Titelseiten schaffen. ;)
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 11:10)

Wenn man nur wüste, was Kühnert “diskutieren“ will.
Bisher hat er ja nichts anderes von sich gegeben , als seine vage persönliche Vision, ohne dazu zu liefern, wie die Umsetzung konkret aussehen soll.
Nunja hat er doch gesagt. Sein Hauptanliegen war erstmal der Diskursanstoss und keine konkreten Maßnahmen.
Aber wer dem Kevin nicht zuhören will, der macht sich eben sein eigenes Bild, auch wenn es wohl ziemlich falsch ist..
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Fliege
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

Tomaner hat geschrieben:(06 May 2019, 05:27)
In den 1970er Jahren wurde der Ausdruck Neoliberalismus wieder aufgegriffen und erfuhr einen Bedeutungswandel. Oppositionelle Wissenschaftler in Chile benutzten ihn mit negativer Konnotation und kritisierten damit die von Ideen der Chicagoer Schule sowie Friedrich August von Hayek beeinflussten radikalen Reformen durch die Chicago Boys. Heute wird der Begriff vorwiegend abwertend für „Marktfundamentalismus“ verwendet, nicht selten im Zusammenhang mit der New Right und der damit verbundenen Wirtschaftspolitik Ronald Reagans und Margaret Thatchers. https://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus
Diese Verwendung des Begriffs "Neoliberalismus" möchte ich mir nicht zu eigen machen, zumal m. E. Hayek als Ökonom und Sozialphilosoph sowie Thatcher als Politikerin je auf ihren Gebieten wesentliche Einsichten in gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge beisteuerten.

So stammt von Hayek der Hinweis, dass der Wohlfahrtsstaat als Umverteilungsagentur in die Ellenbogengesellschaft führt: "Der Sozialphilosoph Friedrich August von Hayek (1899–1992) nennt diesen Wohlfahrtsstaat eine 'Schacherdemokratie'. Jeder kämpft so gut er kann für sich oder seine Gruppe um Begünstigungen. Damit bringt der Sozialstaat erst jene Ellenbogengesellschaft hervor, die abzuschaffen er angetreten war. Denn nirgendwo sind Ellenbogen so nützlich wie gerade beim Erringen von Privilegien" (Rainer Hank, Warum der Sozialstaat in die Ellenbogengesellschaft führt; Bundeszentrale für politische Bildung online, 2016).

Und von Thatcher stammt das gut sitzende Bonmot: Das Problem mit dem Sozialismus ist, dass einem irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht.
Tomaner hat geschrieben:(06 May 2019, 05:27)
Arbeitgeber gründeten mit Millionen Organisationen, wie "Neu Soziale Marktwirtschaft" die nichts anderes bedeuten, wie Kürzung im sozialen Bereich, also Umverteilung von Unten nach Oben. Auch in vielen Ländern hieß es, Privatisierung letzter staatliche Unternehmen, wie Straßenbahnen usw., selbst Gedanken wie Verstaatlichung Wasserwerke. Dies führe aber nicht zu mehr Wohlstand, sondern Verelendung dieser Betriebe, wegen zu wenig Investitionen. Städte hatten dann zwar für kurze zeit mehr Geld, auf Dauer mußten sie aber Leistungen zurückkaufen, was ein Drauflegegeschäft ist. Um aber billiger zu sein, wird an Investitionen gespart und Personal. Preise wurden nicht billiger, Leistungen aber immer schlechter.
Ist es nicht die deutsche Bahn als Staatsunternehmen, die infolge Staatsdirigismus an "Verelendung" "wegen zu wenig Investitionen" leidet? Andererseits kann es eine schlechte Idee sein, kommunale Wasserwerke zu privatisieren, weil Monopole und Marktwirtschaft nicht gut zusammen passen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 13:51)

Nunja hat er doch gesagt. Sein Hauptanliegen war erstmal der Diskursanstoss und keine konkreten Maßnahmen.
Aber wer dem Kevin nicht zuhören will, der macht sich eben sein eigenes Bild, auch wenn es wohl ziemlich falsch ist..
Kann schon sein. Was genau soll denn diskutiert werden?
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 14:15)

Kann schon sein. Was genau soll denn diskutiert werden?
Ds der Kühnert mit seinem Vorstoss keine Tagespolitische Forderung gestellt hat, dürfte ja fast jedem klar sein. Das er ein wenig übers Ziel hinausgeschossen ist auch, aber dies macht z.B. ein Seehofer, scheuer ect.pp. wesentlich häufiger.
Bei dem Anstoss geht es natürlich unter Anderem wieder darum, der Gerechtigkeitsdebatte wieder neuen politischen Wind zuzufächern, diesmal über einen anderen Ansatz.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

firlefanz11 hat geschrieben:(06 May 2019, 11:48)
[...] auch wenn seine Partei (SPD) die nicht teilt: Die Jusos als Gesamtheit teilen sie sehr wohl bzw. haben sie sogar im eigenen Programm festgeschrieben...

"Das ist der Kern von Kühnerts gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Vorstellungen: die Überwindung des Kapitalismus. Das ist nicht nur sein privater Wunsch, sondern erklärtes Ziel der Jusos: 'Wir wollen den Kapitalismus überwinden und treten für eine andere Gesellschaftsordnung, den Sozialismus, ein', heißt es klipp und klar auf der Webseite der SPD-Jugendorganisation. 'Sozialismus ist für uns keine unerreichbare Utopie, sondern notwendig, um die Probleme unserer Zeit zu lösen.'"
https://www.n-tv.de/politik/Kuehnert-li ... 99803.html
Dieser Befund eröffnet m. E. zwei Perspektiven: Erstens darf sich die SPD angeregt fühlen, über die Trennung von ihrer bisherigen Jugendorganisation nachzudenken; und zweitens, falls dies nicht geschieht, dürfen sich, falls noch vorhanden, liberal geneigte SPD-ler angeregt fühlen, über die Trennung von ihrer nach links abgerutschen Partei nachzudenken, um eine alternative SPD zu gründen.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 14:28)

Ds der Kühnert mit seinem Vorstoss keine Tagespolitische Forderung gestellt hat, dürfte ja fast jedem klar sein. Das er ein wenig übers Ziel hinausgeschossen ist auch, aber dies macht z.B. ein Seehofer, scheuer ect.pp. wesentlich häufiger.
Bei dem Anstoss geht es natürlich unter Anderem wieder darum, der Gerechtigkeitsdebatte wieder neuen politischen Wind zuzufächern, diesmal über einen anderen Ansatz.
Alles kein linksgrünversifftes Hexenwerk , liebe Jazz. ;)
Ich stellte eine Frage.

"Was genau soll denn diskutiert werden?"


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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 14:47)

Ich stellte eine Frage.

"Was genau soll denn diskutiert werden?"


Habe ich doch geschrieben.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von aleph »

Man muss das Thema jetzt besprechen. Wenn Rezession herrscht, will niemand mehr Unternehmen besteuern.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 15:05)

Habe ich doch geschrieben.
Kühnert will eine Gerechtigkeitsdebatte führen?
Mit wem?
Müsste er dazu nicht erst einmal abklären, was jeder seiner gewünschten Gesprächspartner unter “gerecht“ versteht?
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 16:17)

Kühnert will eine Gerechtigkeitsdebatte führen?
Mit wem?
Na mit der Gesellschaft, mit wem sonst.
Müsste er dazu nicht erst einmal abklären, was jeder seiner gewünschten Gesprächspartner unter “gerecht“ versteht?
Ne wieso sollte er das, er bekommt doch feetback. Ob natürlich eine objektive Debatte wird, häng, wie man erkennen konnte, nicht von ihm ab.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 16:30)

Na mit der Gesellschaft, mit wem sonst.

Ne wieso sollte er das, er bekommt doch feetback. Ob natürlich eine objektive Debatte wird, häng, wie man erkennen konnte, nicht von ihm ab.
Also mich hat Kühnert noch nicht kontaktiert, um mit mir über seine Visionen zu diskutieren.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 16:34)

Also mich hat Kühnert noch nicht kontaktiert, um mit mir über seine Visionen zu diskutieren.
Naja evtl. hat er hier deine Beiträge gelesen und meinte ....lohnt sich nicht.... :D
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 16:38)

Naja evtl. hat er hier deine Beiträge gelesen und meinte ....lohnt sich nicht.... :D

Das glaube ich jetzt wieder weniger; es wohl eher so, dass er einfach mal einen rausgekloppt hat und sich jetzt freut, dass er wieder in den Medien auftaucht.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 16:43)


Das glaube ich jetzt wieder weniger; es wohl eher so, dass er einfach mal einen rausgekloppt hat und sich jetzt freut, dass er wieder in den Medien auftaucht.
Tja, er ist eben auch Politiker, oder ist er selbst unter denen etwas Besonderes?
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 16:17)

Kühnert will eine Gerechtigkeitsdebatte führen?
Mit wem?
Müsste er dazu nicht erst einmal abklären, was jeder seiner gewünschten Gesprächspartner unter “gerecht“ versteht?
wer Kühnert in verschiedenen TV-Sendungen gesehen hat, der weiß, dass er schlau genug ist, das Thema "Gerechtigkeit" mit seinen vielen individuellen Vorstellungen dazu nicht zur Diskussion zu stellen. Es geht vielmehr darum für die zukünftige Gesellschaft überlebenswichtige Fragen zur Verteilung von gesellschaftlich erarbeiteten Wohlstand zu klären. Nur konsensfähige Antworten auf diese Fragen können den Zusammenhalt der Gesellschaft sichern. Eine Wirtschaftsordnung wird nicht von Naturgesetzen bestimmt, sondern wird sich von den Menschen in der Gesellschaft gegeben.
Zuletzt geändert von Sanity am Mo 6. Mai 2019, 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

Fliege hat geschrieben:(06 May 2019, 14:12)

Diese Verwendung des Begriffs "Neoliberalismus" möchte ich mir nicht zu eigen machen, zumal m. E. Hayek als Ökonom und Sozialphilosoph sowie Thatcher als Politikerin je auf ihren Gebieten wesentliche Einsichten in gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge beisteuerten.

So stammt von Hayek der Hinweis, dass der Wohlfahrtsstaat als Umverteilungsagentur in die Ellenbogengesellschaft führt: "Der Sozialphilosoph Friedrich August von Hayek (1899–1992) nennt diesen Wohlfahrtsstaat eine 'Schacherdemokratie'. Jeder kämpft so gut er kann für sich oder seine Gruppe um Begünstigungen. Damit bringt der Sozialstaat erst jene Ellenbogengesellschaft hervor, die abzuschaffen er angetreten war. Denn nirgendwo sind Ellenbogen so nützlich wie gerade beim Erringen von Privilegien" (Rainer Hank, Warum der Sozialstaat in die Ellenbogengesellschaft führt; Bundeszentrale für politische Bildung online, 2016).

Und von Thatcher stammt das gut sitzende Bonmot: Das Problem mit dem Sozialismus ist, dass einem irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht.


Ist es nicht die deutsche Bahn als Staatsunternehmen, die infolge Staatsdirigismus an "Verelendung" "wegen zu wenig Investitionen" leidet? Andererseits kann es eine schlechte Idee sein, kommunale Wasserwerke zu privatisieren, weil Monopole und Marktwirtschaft nicht gut zusammen passen.
wen willst du denn mit deinen ständig geposteten Zitaten beeindrucken?! Zu Hayek, Thatcher, Smith und wie sie alle heißen, gibt es doch genügend Kritik in der "wirtschaftswissenschaftlichen" Literatur ;) z.B.: "Jeffrey Sachs kommt zu dem Ergebnis, dass Hayeks Behauptung, hohe Steuern und ein umfangreicher Sozialstaat stünden einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung entgegen, empirisch unhaltbar ist. So hatten die skandinavischen Staaten trotz hoher Steuern und Sozialausgaben in den meisten Indikatoren einschließlich des Pro-Kopf-Einkommens eine bessere Performance als Staaten mit eher niedrigen Steuern und Sozialausgaben."
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 17:55)

Tja, er ist eben auch Politiker, oder ist er selbst unter denen etwas Besonderes?
Für mich nicht, für Andere vielleicht.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

Sanity hat geschrieben:(06 May 2019, 17:57)

wer Kühnert in verschiedenen TV-Sendungen gesehen hat, der weiß, dass er schlau genug ist, das Thema "Gerechtigkeit" mit seinen vielen individuellen Vorstellungen dazu nicht zur Diskussion zu stellen. Es geht vielmehr darum für die zukünftige Gesellschaft überlebenswichtige Fragen zur Verteilung von gesellschaftlich erarbeiteten Wohlstand zu klären. Nur konsensfähige Antworten auf diese Fragen können den Zusammenhalt der Gesellschaft sichern. Eine Wirtschaftsordnung wird nicht von Naturgesetzen bestimmt, sondern wird sich von den Menschen in der Gesellschaft gegeben.

Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Verursacher der sozialen Marktwirtschaft Böses im Schilde führten. Und bisher hat sie mit einigen notwendigen Korrekturen ausgezeichnet funktioniert. Ergo ist es allenfalls notwendig über zukünftig weitere anfallende Korrekturen zu diskutieren, aber unsinnig über einen Systemwandel. Vor allem, wenn man nicht weiß, wie dieser aussehen und bewerkstelligt werden soll. Wir leben nämlich im bis dato best möglichen Wohlstand.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Iwan der Liebe »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 18:27)

Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Verursacher der sozialen Marktwirtschaft Böses im Schilde führten. Und bisher hat sie mit einigen notwendigen Korrekturen ausgezeichnet funktioniert. Ergo ist es allenfalls notwendig über zukünftig weitere anfallende Korrekturen zu diskutieren, aber unsinnig über einen Systemwandel. Vor allem, wenn man nicht weiß, wie dieser aussehen und bewerkstelligt werden soll. Wir leben nämlich im bis dato best möglichen Wohlstand.

Den letzten Satz haben die Sklavenhalter in der Sklaverei, die Adeligen im Feudalismus und die Profitmaximierer im Kapitalismus auch gesagt. :rolleyes:

Hätten immer nur Konservative das Sagen gehabt, würden wir heute noch in der Urgesellschaft leben, jeglicher Fortschritt wäre unterbunden worden. Vielleicht wäre es besser, aber normale Menschen sind grundsätzlich immer der Meinung, dass alles verbessert werden kann. Das liegt an der Intelligenz, und die kann auch von Konservativen nicht dauerhaft verboten bzw. in deren bevorzugte Richtung gelenkt werden.

Wenn man sich anschaut, wie heute das Vermögen verteilt ist, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass das gewaltig zum Himmel stinkt. Das haben auch die meisten Systemprofiteure erkannt.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tomaner »

Fliege hat geschrieben:(06 May 2019, 14:12)

Diese Verwendung des Begriffs "Neoliberalismus" möchte ich mir nicht zu eigen machen, zumal m. E. Hayek als Ökonom und Sozialphilosoph sowie Thatcher als Politikerin je auf ihren Gebieten wesentliche Einsichten in gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge beisteuerten.

So stammt von Hayek der Hinweis, dass der Wohlfahrtsstaat als Umverteilungsagentur in die Ellenbogengesellschaft führt: "Der Sozialphilosoph Friedrich August von Hayek (1899–1992) nennt diesen Wohlfahrtsstaat eine 'Schacherdemokratie'. Jeder kämpft so gut er kann für sich oder seine Gruppe um Begünstigungen. Damit bringt der Sozialstaat erst jene Ellenbogengesellschaft hervor, die abzuschaffen er angetreten war. Denn nirgendwo sind Ellenbogen so nützlich wie gerade beim Erringen von Privilegien" (Rainer Hank, Warum der Sozialstaat in die Ellenbogengesellschaft führt; Bundeszentrale für politische Bildung online, 2016).

Und von Thatcher stammt das gut sitzende Bonmot: Das Problem mit dem Sozialismus ist, dass einem irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht.


Ist es nicht die deutsche Bahn als Staatsunternehmen, die infolge Staatsdirigismus an "Verelendung" "wegen zu wenig Investitionen" leidet? Andererseits kann es eine schlechte Idee sein, kommunale Wasserwerke zu privatisieren, weil Monopole und Marktwirtschaft nicht gut zusammen passen.
Die Bahn hat diese Probleme, weil sie eben privatisiert werden sollte.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von BlueMonday »

Tomaner hat geschrieben:(06 May 2019, 05:27)

In den 1970er Jahren wurde der Ausdruck Neoliberalismus wieder aufgegriffen und erfuhr einen Bedeutungswandel. Oppositionelle Wissenschaftler in Chile benutzten ihn mit negativer Konnotation und kritisierten damit die von Ideen der Chicagoer Schule sowie Friedrich August von Hayek beeinflussten radikalen Reformen durch die Chicago Boys. Heute wird der Begriff vorwiegend abwertend für „Marktfundamentalismus“ verwendet, nicht selten im Zusammenhang mit der New Right und der damit verbundenen Wirtschaftspolitik Ronald Reagans und Margaret Thatchers. https://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus
Eben ein blödsinniger Bedeutungswandel, den man nicht mitmachen sollte. Wofür sollte dann noch der klassische Liberalismus stehen? Wovon grenzt das "Neo" noch ab? Ebenso war die "Old Right" weitaus weniger staatsgläubig als irgendeine "New Right". Der klassische Liberalismus stand für den minimalen Staat, für Staatsskepsis, für eine "laissez faire" Haltung usw. Der Neoliberalismus ist und bleibt hingegen ein aufgeweichter und zunehmend staatsgläubiger Liberalismus, bei dem der Liberalismus immer kleiner geschrieben wird. Bei der FDP taucht der Liberalismus nicht mal mehr im Namen auf. Bei Reagan und Thatcher lässt sich abseits vielleicht von ein paar Reden kein "Marktfundamentalismus" im Handeln entdecken. Weder in den USA noch in GB wurde während ihrer Amtszeiten der damals schon ausgeuferte Staat nennenswert abgebaut. Heutzutage haben wir mehr Staat und Staatsgläubigkeit denn je. Kurioserweise sind also gerade jene neoliberal, die den Neoliberalismus als Kampfbegriff gegen vermeintlichen "Marktfundamentalismus" verwenden.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

Sanity hat geschrieben:(06 May 2019, 18:06)
wen willst du denn mit deinen ständig geposteten Zitaten beeindrucken?! Zu Hayek, Thatcher, Smith und wie sie alle heißen, gibt es doch genügend Kritik in der "wirtschaftswissenschaftlichen" Literatur ;) z.B.: "Jeffrey Sachs kommt zu dem Ergebnis, dass Hayeks Behauptung, hohe Steuern und ein umfangreicher Sozialstaat stünden einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung entgegen, empirisch unhaltbar ist. So hatten die skandinavischen Staaten trotz hoher Steuern und Sozialausgaben in den meisten Indikatoren einschließlich des Pro-Kopf-Einkommens eine bessere Performance als Staaten mit eher niedrigen Steuern und Sozialausgaben."
Danke für deinen Hinweis auf Jeffrey Sachs.

Als Befürworter von Enteignung, Kollektivierung und sozialistischer Planwirtschaft ist er nicht bekannt geworden - und darum dürfte es hier im Thread am Anschluss an Kühnert gehen. So höre ich: "In 1989 Sachs advised Poland's anticommunist Solidarity movement and the government of Prime Minister Tadeusz Mazowiecki. He wrote a comprehensive plan for the transition from central planning to a market economy [...]."
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Iwan der Liebe »

Fliege hat geschrieben:(06 May 2019, 18:36)

Danke für deinen Hinweis auf Jeffrey Sachs.

Als Befürworter von Enteignung, Kollektivierung und sozialistischer Planwirtschaft ist er nicht bekannt geworden - und darum dürfte es hier im Thread am Anschluss an Kühnert gehen. So höre ich: "In 1989 Sachs advised Poland's anticommunist Solidarity movement and the government of Prime Minister Tadeusz Mazowiecki. He wrote a comprehensive plan for the transition from central planning to a market economy [...]."

So gut wie jeder Mensch ist ein Befürworter von Enteignung. Ohne Enteignungen gäbe es bei uns keine Fernstraßen und keine Eisenbahnlinie.

Kühnert ist kein Befürworter sozialistischer Planwirtschaft, und, nur für unsere Foreneindimensionalen, er ist auch nicht Stalin und Pol Pot in Personalunion.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von BlueMonday »

In Schweden ging es jedenfalls durch "big government" ... abwärts.

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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(06 May 2019, 18:43)
Kühnert ist kein Befürworter sozialistischer Planwirtschaft [...].
Er ist kein Befürworter sozialistischer Planwirtschaft? In der aktuellen Juso-Selbstbeschreibung heißt es: "Wir wollen den Kapitalismus überwinden und treten für eine andere Gesellschaftsordnung, den Sozialismus, ein."

Was befürwortet Kühnert stattdessen?
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(06 May 2019, 18:32)

Den letzten Satz haben die Sklavenhalter in der Sklaverei, die Adeligen im Feudalismus und die Profitmaximierer im Kapitalismus auch gesagt. :rolleyes:

Hätten immer nur Konservative das Sagen gehabt, würden wir heute noch in der Urgesellschaft leben, jeglicher Fortschritt wäre unterbunden worden. Vielleicht wäre es besser, aber normale Menschen sind grundsätzlich immer der Meinung, dass alles verbessert werden kann. Das liegt an der Intelligenz, und die kann auch von Konservativen nicht dauerhaft verboten bzw. in deren bevorzugte Richtung gelenkt werden.

Wenn man sich anschaut, wie heute das Vermögen verteilt ist, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass das gewaltig zum Himmel stinkt. Das haben auch die meisten Systemprofiteure erkannt.
Kann schon sein, dass das zuvor auch schon einmal Jemand gesagt hat, was nichts daran ändert, dass diese Aussage heutzutage in Deutschland zutrifft.
Ihre vermeintlichen Probleme mit den Konservativen klären Sie bitte mit diesen, dafür bin ich nicht zuständig. Es interessiert mich auch nicht.
Ich warte in Ruhe ab, wann Kevin Kühnert mit wem aus "der Gesellschaft" in Diskussion geht. Vielleicht wird dann klar, wie er sich die Umsetzung seiner Visionen vorstellt.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Iwan der Liebe »

Fliege hat geschrieben:(06 May 2019, 18:54)

Er ist kein Befürworter sozialistischer Planwirtschaft? In der aktuellen Juso-Selbstbeschreibung heißt es: "Wir wollen den Kapitalismus überwinden und treten für eine andere Gesellschaftsordnung, den Sozialismus, ein."

Was befürwortet Kühnert stattdessen?

Wenn ich Deine Kommentare so lese, kommt mir der leise Verdacht, dass die AfD in einem Punkt eben doch recht hat: Es gibt bei uns Denkverbote. Zwar kann man hier hemmungslos rumpöbeln, egal ob gegen Muslime, sozial Schwache, Frauen oder Kinder. Aber das bestehende Wirtschaftssystem zu hinterfragen scheint dann doch politisch nicht korrekt zu sein.

Es ist doch offensichtlich, dass innerhalb des Kapitalismus die Probleme nicht zu lösen sind, im Gegenteil, sie vergrößern sich kontinuierlich. Die "Digitalisierung" ist übrigens der letzte Sargnagel des Systems, und es ist ziemlich witzig, dass ausgerechnet die größten Betonköpfe "mehr Digitalisierung" fordern, vermutlich ohne überhaupt zu wissen, was das bedeutet. :D
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von JJazzGold »

BlueMonday hat geschrieben:(06 May 2019, 18:36)

Eben ein blödsinniger Bedeutungswandel, den man nicht mitmachen sollte. Wofür sollte dann noch der klassische Liberalismus stehen? Wovon grenzt das "Neo" noch ab? Ebenso war die "Old Right" weitaus weniger staatsgläubig als irgendeine "New Right". Der klassische Liberalismus stand für den minimalen Staat, für Staatsskepsis, für eine "laissez faire" Haltung usw. Der Neoliberalismus ist und bleibt hingegen ein aufgeweichter und zunehmend staatsgläubiger Liberalismus, bei dem der Liberalismus immer kleiner geschrieben wird. Bei der FDP taucht der Liberalismus nicht mal mehr im Namen auf. Bei Reagan und Thatcher lässt sich abseits vielleicht von ein paar Reden kein "Marktfundamentalismus" im Handeln entdecken. Weder in den USA noch in GB wurde während ihrer Amtszeiten der damals schon ausgeuferte Staat nennenswert abgebaut. Heutzutage haben wir mehr Staat und Staatsgläubigkeit denn je. Kurioserweise sind also gerade jene neoliberal, die den Neoliberalismus als Kampfbegriff gegen vermeintlichen "Marktfundamentalismus" verwenden.

Synonyme zu liberal
aufgeklärt, freidenkerisch, freigeistig, freiheitlich, tolerant, vorurteilsfrei, vorurteilslos, zwanglos; (bildungssprachlich) repressionsfrei; (veraltet) freisinnig
Herkunft INFO

französisch libéral < lateinisch liberalis = freiheitlich; freigebig; edel, zu: liber = frei

FDP - Freie Demokratische Partei
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Iwan der Liebe »

JJazzGold hat geschrieben:(06 May 2019, 19:08)

Synonyme zu liberal
aufgeklärt, freidenkerisch, freigeistig, freiheitlich, tolerant, vorurteilsfrei, vorurteilslos, zwanglos; (bildungssprachlich) repressionsfrei; (veraltet) freisinnig
Herkunft INFO

französisch libéral < lateinisch liberalis = freiheitlich; freigebig; edel, zu: liber = frei

FDP - Freie Demokratische Partei

Gibt es bei uns eigentlich auch eine unfreie demokratische Partei? Oder eine freie undemokratische Partei? :?:
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Fliege »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(06 May 2019, 19:07)
Es ist doch offensichtlich, dass innerhalb des Kapitalismus die Probleme nicht zu lösen sind, im Gegenteil, sie vergrößern sich kontinuierlich. Die "Digitalisierung" ist übrigens der letzte Sargnagel des Systems, und es ist ziemlich witzig, dass ausgerechnet die größten Betonköpfe "mehr Digitalisierung" fordern, vermutlich ohne überhaupt zu wissen, was das bedeutet. :D
An dich geht die gleiche Frage wie an Kühnert:
Wenn du nicht sozialistische Planwirtschaft befürwortest, was stattdessen?
Oder wird doch sozialistische Planwirtschaft befürwortet, nur wird die betreffende Redewendung durch eine andere ersetzt wie "gerechte Wirtschaft"?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

Fliege hat geschrieben:(06 May 2019, 18:36)

Danke für deinen Hinweis auf Jeffrey Sachs.

Als Befürworter von Enteignung, Kollektivierung und sozialistischer Planwirtschaft ist er nicht bekannt geworden - und darum dürfte es hier im Thread am Anschluss an Kühnert gehen.
das war eine Antwort auf dein Hayek-Zitat zum Sozialstaat. Weshalb du die Hayek-Kritik am Sozialstaat in die Kühnert-Diskussion einführst, bleibt dir überlassen. Hayeks Erkenntnisse gehören in die Ecke "unnützes Wissen" und dienen nur radikalen Markt-Apologeten als nützliche Quelle für hohle Phrasen
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Alexyessin »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(06 May 2019, 19:07)

Wenn ich Deine Kommentare so lese, kommt mir der leise Verdacht, dass die AfD in einem Punkt eben doch recht hat: Es gibt bei uns Denkverbote. Zwar kann man hier hemmungslos rumpöbeln, egal ob gegen Muslime, sozial Schwache, Frauen oder Kinder. Aber das bestehende Wirtschaftssystem zu hinterfragen scheint dann doch politisch nicht korrekt zu sein.
Das ist nicht das Problem, das Problem ist eher, das mit dem Wirtschaftssystem Sozialismus nicht wirklich gut gefahren wurde. Es ist eben nicht "was neues denken" sondern "wir probieren nochmal aus was bis jetzt noch nie funktioniert hat, weder in Demokratien noch in Diktaturen".
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von firlefanz11 »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(06 May 2019, 19:07)
Die "Digitalisierung" ist übrigens der letzte Sargnagel des Systems, und es ist ziemlich witzig, dass ausgerechnet die größten Betonköpfe "mehr Digitalisierung" fordern, vermutlich ohne überhaupt zu wissen, was das bedeutet. :D
Die einzigen Betonköpfe sind Linke wie Du, die Angst vorm Fortschritt haben weil sie befürchten abgehängt zu werden... :rolleyes:
Wenn Du so geil auf Sozialismus bist warum ziehste dann nicht da hin wo es ihn noch gibt? :rolleyes:
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

Fliege hat geschrieben:(06 May 2019, 19:31)

An dich geht die gleiche Frage wie an Kühnert:
Wenn du nicht sozialistische Planwirtschaft befürwortest, was stattdessen?
Oder wird doch sozialistische Planwirtschaft befürwortet, nur wird die betreffende Redewendung durch eine andere ersetzt wie "gerechte Wirtschaft"?
es geht in dieser Diskussion nicht um Begrifflichkeiten, an denen du dich dann abarbeiten kannst, sondern um Lösungen für akute gesellschaftliche Probleme. Was ist also passiert? Es wurde eine Diskussion darüber von jemanden angeschoben, an dem sich nun alle möglichen Vorurteile, Verlustängste und sonstige Dummheiten abreagieren. Allein das Nachdenken über Alternativen scheint in Deutschland bereits ausgeschlossen zu sein, so als würde es sich hier um Naturgesetze handeln, deren Korrektheit man in Frage stellen würde. Das ist einfach nur lächerlich.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

Alexyessin hat geschrieben:(07 May 2019, 10:17)

Das ist nicht das Problem, das Problem ist eher, das mit dem Wirtschaftssystem Sozialismus nicht wirklich gut gefahren wurde. Es ist eben nicht "was neues denken" sondern "wir probieren nochmal aus was bis jetzt noch nie funktioniert hat, weder in Demokratien noch in Diktaturen".
Wenn der Kapitalismus in der Vergangenheit bei jeder Staatspleite und jeder Finanzkrise als gescheitert deklariert worden wäre, hätten wir ihn vermutlich längst überwunden ;) Aber man hat immer wieder versucht neues auszuprobieren und genau diese Anpassungsfähigkeit hat ihn bisher überleben lassen. Die Widersprüche im Kapitalismus lassen sich jedoch bei aller Anpassungsfähigkeit nicht auflösen, genauso wie in autoritären sozialistischen Diktaturen, weshalb er zwangsläufig irgendwann genauso überwunden wird.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tom Bombadil »

Der Kapitalismus als solcher kann gar nicht scheitern, Krisen sind lediglich der eingebaute Resetmechanismus.
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Sanity »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 May 2019, 10:58)

Der Kapitalismus als solcher kann gar nicht scheitern, Krisen sind lediglich der eingebaute Resetmechanismus.
solange die Wähler das Spiel mitspielen ;)
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Iwan der Liebe »

firlefanz11 hat geschrieben:(07 May 2019, 10:28)

Die einzigen Betonköpfe sind Linke wie Du, die Angst vorm Fortschritt haben weil sie befürchten abgehängt zu werden... :rolleyes:
Wenn Du so geil auf Sozialismus bist warum ziehste dann nicht da hin wo es ihn noch gibt? :rolleyes:

Falsch.
Warum sollten ausgerechnet Linke Angst haben, abgehängt zu werden? Gerade Linke sind unter den Akademikern überproportional oft vertreten, und sie sind oft eher jung. Abgehängt werden die Alten und die Leute mit schlechter Ausbildung.

Aber das alte Wirtschaftssystem bricht dann zusammen. Und das macht den Besitzstandswahrern Angst. Aber es wird trotzdem zusammenbrechen, auch wenn sie Tag und Nacht heulen und ihre längst langweilig gewordene Propaganda in den Raum kotzen.

Genau wie es in der DDR Betonköpfe gab, die den alten Mist fortsetzen wollten, obwohl klar war, dass er nicht funktionierte, gibt es auch heute Betonköpfe, die nichts lernen, obwohl die Missstände doch ebenfalls offensichtlich sind. :rolleyes:
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Re: Kühnert möchte Firmen wie BMW verstaatlichen

Beitrag von Tom Bombadil »

Sanity hat geschrieben:(07 May 2019, 11:08)

solange die Wähler das Spiel mitspielen ;)
Wenn sie lieber in der Dauerkrise genannt Sozialismus leben wollen, nur zu :)
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