Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

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Skeptiker

Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Skeptiker »

Im Spiegel ist heute ein Artikel zur Veränderung der Mitgliederzahlen der christlichen Kirchen erschienen. Demnach geht die Mitgliederzahl bis 2060 auf ca. 22.7Mio Mitglieder zurück (insgesamt).
Demnach werden die Mitgliederzahlen beider Kirchen bis 2060 um etwa die Hälfte zurückgehen, von insgesamt 44,8 auf 22,7 Millionen Männer und Frauen. Grund dafür sind Sterbefälle und Kirchenaustritte, aber auch geburtenschwache Jahrgänge, die nachrücken. Die Babyboomer-Jahrgänge gehen in Rente, die sinkende Zahl der Kirchensteuerzahler wird dazu führen, dass die Einnahmen nicht im gleichen Maße wachsen wie die Ausgaben.
https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 65341.html

In einem zwei Jahre alten Artikel im Magazin "dieseits.de" sieht man die Konfessionslosen ab 2040 in der Bevölkerungsmehrheit.
Voraussichtlich ab etwa dem Jahr 2040 wird der größte Teil der deutschen Bevölkerung sich keiner der traditionellen Konfessionen mehr verbunden sehen. Die großen etablierten Kirchen werden in etwa zehn Jahren weniger als die Hälfte der Deutschen als Mitglieder verzeichnen können, sofern sich der Schwund der letzten Jahrzehnte fortsetzt. Gläubige Muslime werden eine relativ kleine religiöse Minderheit in Deutschland bleiben. Darauf hat heute der Vorstand des Humanistischen Verbandes Bayern anlässlich von Medienberichten zu einer aktuellen Prognose des US-amerikanischen Pew Research Center hingewiesen.
„Der mit Abstand bedeutendste Trend in der weltanschaulichen Landschaft bei uns ist das kontinuierliche Wachstum der Gruppe derjenigen Bürgerinnen und Bürger, die generell religionsdistanziert sind und keiner der religiösen Glaubensrichtungen mehr folgen. Wir erleben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Islamisierung, sondern stattdessen eine weitere Säkularisierung und Pluralisierung der Lebensauffassungen und Glaubensorientierungen. Dies ist die wesentliche Veränderung, mit der sich unsere Gesellschaft und die Politik auseinanderzusetzen hätten“, sagte Michael Bauer.
http://www.diesseits.de/perspektiven/na ... eutschland

Im gleichen Artikel wird eine PEW-Studie zitiert, welche den Anteil der Muslime um 2050 bei zwischen 6 und 17.5Mio liegen (mittel 8.5Mio).

Mit anderen Worten, Konfessionslose werden in ca. 20 Jahren die Mehrheit darstellen. Der Islam wird den christlichen Kirchen zwischen 2050 und 2060 von den Anteilen her ebenbürtig werden. Er wird dann erkennbar die Größe zumindest einer, vielleicht sogar beider christlichen Kirchen erreichen.

Was wird das für eine Gesellschaft bedeuten, die sich aktuell als Gesellschaft mit christlich aufgeklärtem Fundament identifiziert? Welchen Einfluss wird das haben auf die aktuell durch viele Trägerschaften in das Sozial- und Gesundheitswesen eingebundene Kirche und deren Unterorganisationen (Caritas, usw.)? Wird es zu einer weiteren Säkularisierung kommen, oder wird die Kirche diese Privilegien behalten aber mit anderen Religionsgemeinschaften teilen müssen? Wird sich eine mentale Wende vollziehen, weg von archaischem Spiritualismus, hin zu weltlichem Humanismus?
jellobiafra
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von jellobiafra »

Es ist zu erwarten, dass die AfD und die Linke dann die stärksten Parteien sind, da sie den größten Anteil an konfessionslosen Wählern haben. Eine muslimisch orientierte Partei wird dann auch im Bundestag vertreten sein.
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imp
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von imp »

Skeptiker hat geschrieben:(02 May 2019, 22:49)

Im Spiegel ist heute ein Artikel zur Veränderung der Mitgliederzahlen der christlichen Kirchen erschienen. Demnach geht die Mitgliederzahl bis 2060 auf ca. 22.7Mio Mitglieder zurück (insgesamt).

https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 65341.html

In einem zwei Jahre alten Artikel im Magazin "dieseits.de" sieht man die Konfessionslosen ab 2040 in der Bevölkerungsmehrheit.

http://www.diesseits.de/perspektiven/na ... eutschland

Im gleichen Artikel wird eine PEW-Studie zitiert, welche den Anteil der Muslime um 2050 bei zwischen 6 und 17.5Mio liegen (mittel 8.5Mio).

Mit anderen Worten, Konfessionslose werden in ca. 20 Jahren die Mehrheit darstellen. Der Islam wird den christlichen Kirchen zwischen 2050 und 2060 von den Anteilen her ebenbürtig werden. Er wird dann erkennbar die Größe zumindest einer, vielleicht sogar beider christlichen Kirchen erreichen.

Was wird das für eine Gesellschaft bedeuten, die sich aktuell als Gesellschaft mit christlich aufgeklärtem Fundament identifiziert? Welchen Einfluss wird das haben auf die aktuell durch viele Trägerschaften in das Sozial- und Gesundheitswesen eingebundene Kirche und deren Unterorganisationen (Caritas, usw.)? Wird es zu einer weiteren Säkularisierung kommen, oder wird die Kirche diese Privilegien behalten aber mit anderen Religionsgemeinschaften teilen müssen? Wird sich eine mentale Wende vollziehen, weg von archaischem Spiritualismus, hin zu weltlichem Humanismus?
Das sind teilweise die falschen Fragen. Für die Zustimmung zu liberaler Demokratie und Menschenrechten haben die Religionen weder positiven noch negativen Effekt. Auch die Sozialverbände brauchen nicht zwingend eine Kirche. AWO, ASB, DRK/BRK, VdK, die konservative Lebenshilfe e.V. oder die ostdeutsche Volkssolidarität betreiben Altenheime, Sozialstationen, Jugendclubs oder Kitas nicht grundsätzlich schlechter oder anders als Caritas, Diakonie oder lokale Stiftungen der evangelischen oder katholischen Kirchen. Vielerorts gibt es daneben kommerzielle Kita- und Pflegeangebote und wahnsinnig viele kleinteilige konfessionsferne Trägervereine für Kitas, Jugendclubs, Stadtteiltreffs, Dorfgemeindehäuser usw. Ein Rückgang der Kirchenmitglieder wird da wenig dran ändern.

Manche Regelungen leben heute aber aufgrund der Annahme, die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche sei der Normalfall. Diese Regelungen sind genauso zu überprüfen wie der Einzug der Kirchen-Mitgliedsbeiträge durch den Staat mit der Kirchensteuer.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Skeptiker »

jellobiafra hat geschrieben:(03 May 2019, 21:37)
Es ist zu erwarten, dass die AfD und die Linke dann die stärksten Parteien sind, da sie den größten Anteil an konfessionslosen Wählern haben. Eine muslimisch orientierte Partei wird dann auch im Bundestag vertreten sein.
Persönlich denke ich nicht, dass mehr Konfessionslose mehr Stimmen für AfD und Die Linke bedeuten. Es ist zwar richtig, dass diese Parteien eine große Anzahl Konfessionsloser haben, aber das ist nicht ihr Markenkern. Man wählt die AfD oder Die Linke nicht, weil man konfessionslos ist, sondern weil man mit der Politik in der Mitte nicht zufrieden ist - meine Einschätzung.

Von einer Migrantenpartei gehe ich ebenfalls aus. Die hat man schon in Belgien, wo sie mit interessanten Vorschlägen (Geschlechtertrennung im ÖPNV) von sich reden macht. Meiner Einschätzung nach wird es noch 5-10 Jahre dauern, aber dann wird eine solche Partei hochkommen und Erfolge haben.
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Teeernte
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(03 May 2019, 21:59)

Das sind teilweise die falschen Fragen. Für die Zustimmung zu liberaler Demokratie und Menschenrechten haben die Religionen weder positiven noch negativen Effekt. Auch die Sozialverbände brauchen nicht zwingend eine Kirche. AWO, ASB, DRK/BRK, VdK, die konservative Lebenshilfe e.V. oder die ostdeutsche Volkssolidarität betreiben Altenheime, Sozialstationen, Jugendclubs oder Kitas nicht grundsätzlich schlechter oder anders als Caritas, Diakonie oder lokale Stiftungen der evangelischen oder katholischen Kirchen. Vielerorts gibt es daneben kommerzielle Kita- und Pflegeangebote und wahnsinnig viele kleinteilige konfessionsferne Trägervereine für Kitas, Jugendclubs, Stadtteiltreffs, Dorfgemeindehäuser usw. Ein Rückgang der Kirchenmitglieder wird da wenig dran ändern.

Manche Regelungen leben heute aber aufgrund der Annahme, die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche sei der Normalfall. Diese Regelungen sind genauso zu überprüfen wie der Einzug der Kirchen-Mitgliedsbeiträge durch den Staat mit der Kirchensteuer.
Ich bin konfessionslos... halte jedoch die Politik der "ent-christianisierung" für falsch.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Quatschki
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Quatschki »

Fragt sich, wie verlässlich die Annahmen sind, die der Studie zugrunde liegen.
Die entsprechenden Ämter konnten ja in der Vergangenheit nichtmal den Bedarf an Kita- oder Schulplätzen korrekt vorhersagen. Oder die Entwicklung am Wohnungsmarkt beispielsweise.

Was sicher ist: dIe Alten gehen in Rente, zahlen da schon weniger Kirchensteuer. Und sterben absehbar irgendwann.(Wobei viele Kinderlose ihr Vermögen der Kirche vermachen)
Aber ob nun mehr Katholen oder Muslime zuwandern, wird ja politisch entschieden.
Eine Regierung, die die Idee hat, das Fachkräfteproblem mit muslimischen Flüchtlingen zu lösen, könnte auch auf die Idee kommen, das Kirchensteuerproblem mit der Massenaufnahme lateinamerikanischer oder afrikanischer gutkatholischer Slumbewohnern in den Griff zu kriegen.
Nur für die Protestanten gibt es kein solches Reservoir.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Skeptiker »

imp hat geschrieben:(03 May 2019, 21:59)
Das sind teilweise die falschen Fragen. Für die Zustimmung zu liberaler Demokratie und Menschenrechten haben die Religionen weder positiven noch negativen Effekt.
Energischer Einspruch! Wenn man sich die christlichen Kirchen anschaut, oder säkular geprägte Muslime, dann mag das stimmen. Es gibt aber einen weltweiten Trend zur konservativen Auslegung des Islam, und der verdrängt an vielen Stellen die gemäßigte Auslegung. Diese Form des Islam hat Machtanspruch und steht mit oben genannten Werten im Widerspruch. Das kann man mE nicht einfach ignorieren, auch wenn das sehr beliebt ist …
Auch die Sozialverbände brauchen nicht zwingend eine Kirche. AWO, ASB, DRK/BRK, VdK, die konservative Lebenshilfe e.V. oder die ostdeutsche Volkssolidarität betreiben Altenheime, Sozialstationen, Jugendclubs oder Kitas nicht grundsätzlich schlechter oder anders als Caritas, Diakonie oder lokale Stiftungen der evangelischen oder katholischen Kirchen. Vielerorts gibt es daneben kommerzielle Kita- und Pflegeangebote und wahnsinnig viele kleinteilige konfessionsferne Trägervereine für Kitas, Jugendclubs, Stadtteiltreffs, Dorfgemeindehäuser usw. Ein Rückgang der Kirchenmitglieder wird da wenig dran ändern.
Konfessionelle Trägerschaften durch weltliche abzulösen wäre ein sehr positiver Effekt. Die stille Machtausübung von Religionsgemeinschaften durch Trägerschaften im Gemein- und Sozialwesen, ist einer der größten Kritikpunkte meinerseits an der Vermischung von Religion und Staat in Deutschland. Man sieht, dass Du im Osten zuhause bist. Ich hier auf dem Land (im Westen) lebe in einer quasi 100% konfessionsgebundenen Infrastruktur. In unserem Ort gibt es schlicht keinen weltlichen Kindergarten (bei >17000 Einwohnern).
Allerdings ist nicht gesagt, dass die Kirchen - und auch die Muslime - sich dieser Einflussnahme ohne Gegenwehr berauben lassen. Diese werden versuchen die Privilegien eher auch anderen Religionsgemeinschaften zuzutragen, als selber darauf zu verzichten. Für mich eine offene Entwicklung. Vielleicht müssen sich die Menschen einfach auch mal darüber klarwerden ob sie Religionsonkel in der Leitung gesellschaftlicher Infrastruktur sehen wollen. Ich lieber nicht mehr, aber auf dem Lande gibt es sehr viele Menschen, die der Kirche dort immernoch einen riesen Bonus geben.
Manche Regelungen leben heute aber aufgrund der Annahme, die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche sei der Normalfall. Diese Regelungen sind genauso zu überprüfen wie der Einzug der Kirchen-Mitgliedsbeiträge durch den Staat mit der Kirchensteuer.
Klar, und eine Idee wird lauten die "Lasten" dann auch auf Konfessionslose zu verteilen. Da deutet sich dann an, dass in einer Gesellschaft mit mehrheitlich Konfessionslosen der eine oder andere gesellschaftliche Vertrag neu ausgehandelt werden muss.
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imp
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von imp »

Skeptiker hat geschrieben:(03 May 2019, 22:27)

Energischer Einspruch! Wenn man sich die christlichen Kirchen anschaut, oder säkular geprägte Muslime, dann mag das stimmen. Es gibt aber einen weltweiten Trend zur konservativen Auslegung des Islam, und der verdrängt an vielen Stellen die gemäßigte Auslegung. Diese Form des Islam hat Machtanspruch und steht mit oben genannten Werten im Widerspruch. Das kann man mE nicht einfach ignorieren, auch wenn das sehr beliebt ist …
Klar kann man diesen Unsinn ignorieren. Zumal nicht mal gesagt ist, wer von den jungen Muslimen in 20 Jahren überhaupt noch praktisch religiös ist. Mitgliedschaft gibt es da keine.
Konfessionelle Trägerschaften durch weltliche abzulösen wäre ein sehr positiver Effekt. Die stille Machtausübung von Religionsgemeinschaften durch Trägerschaften im Gemein- und Sozialwesen, ist einer der größten Kritikpunkte meinerseits an der Vermischung von Religion und Staat in Deutschland.
Die Diakonie trägt ihre Sozialdienste ganz überwiegend aus staatlichen Zuwendungen, Zuwendungen der Sozialkassen, Zuwendungen von Stiftungen sowie aus Spenden und Nachlässen - wie andere Träger auch. Ein sehr wichtiger kleiner Teil kommt bei Diakonie und Caritas noch aus den Kirchenbeiträgen. Ich würde behaupten, die Caritas kann Ehrenamt und Spenden auch heute schon von vielen Gutwilligen ohne Konfessionsbindung einwerben und das kann sie auch, wenn die Kirchen mal schwächer dastehen.
Man sieht, dass Du im Osten zuhause bist.
Ich wohne in einem bayrischen Städtchen. Beide Kitas sind inzwischen kommunal, die kirchennahe Stiftung hat sie übergeben. Ich kenne aber auch die Zustände weiter nördlich. Wichtig ist, dass Angebote da sind und dass Menschen sich auch außerhalb von Beruf und Steuer engagieren. Ob nun mit Kreuz oder ohne...
Allerdings ist nicht gesagt, dass die Kirchen - und auch die Muslime - sich dieser Einflussnahme ohne Gegenwehr berauben lassen.
Dafür haben wie die Demokratie, dass die Übermacht der Mehrheit nicht zur Diktatur gegen die Minderheit wird, sondern die Gesellschaft eine Fortentwicklung nimmt, mit der alle irgendwie leben können.


Klar, und eine Idee wird lauten die "Lasten" dann auch auf Konfessionslose zu verteilen. Da deutet sich dann an, dass in einer Gesellschaft mit mehrheitlich Konfessionslosen der eine oder andere gesellschaftliche Vertrag neu ausgehandelt werden muss.
Heisst es nicht so in der Bibel der Steuerbürger? Ein jeder teile des anderen Last ein?

Ich sehe da viel Dialog und Kompromiss über die Jahre kommen. Angst haben müssen die Kirchler nicht.
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sunny.crockett
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von sunny.crockett »

Skeptiker hat geschrieben:(03 May 2019, 22:09)
Von einer Migrantenpartei gehe ich ebenfalls aus. Die hat man schon in Belgien, wo sie mit interessanten Vorschlägen (Geschlechtertrennung im ÖPNV) von sich reden macht. Meiner Einschätzung nach wird es noch 5-10 Jahre dauern, aber dann wird eine solche Partei hochkommen und Erfolge haben.
Ich glaube, da reiben sich schon einige Parteien die Hände. So eine linksgrün-islamische Koalition könnte dann eine Mehrheit erlangen.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Skeptiker »

sunny.crockett hat geschrieben:(03 May 2019, 23:15)
Ich glaube, da reiben sich schon einige Parteien die Hände. So eine linksgrün-islamische Koalition könnte dann eine Mehrheit erlangen.
Ich würde eine Migrantenpartei, insbesondere wenn sie islamlastig wäre, eher dem konservativen Spektrum zuordnen. Aktuell wählen doch viele Migranten weniger aus weltanschaulichen Gründen links, als schlicht aus der Tatsache heraus, dass linke Parteien ihnen gegenüber besonders wohlgesonnen sind.
Mit einem größeren Anteil Muslimen, in der Größenordnung der Christen in Deutschland, würde der Opferstatus zurückgedrängt. Stattdessen würden weltanschauliche Themen in den Vordergrund rücken - und die sind bei einer zunehmenden Anzahl von Muslimen in der Welt erzkonservativ. Ich bin mir also nicht so sicher, dass Migrantenparteien gute Koalitionspartner für linke Parteien wären - jedenfalls nicht solange die ihre feministische Politik ernst nehmen.
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sunny.crockett
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von sunny.crockett »

Skeptiker hat geschrieben:(03 May 2019, 23:50)

Ich würde eine Migrantenpartei, insbesondere wenn sie islamlastig wäre, eher dem konservativen Spektrum zuordnen. Aktuell wählen doch viele Migranten weniger aus weltanschaulichen Gründen links, als schlicht aus der Tatsache heraus, dass linke Parteien ihnen gegenüber besonders wohlgesonnen sind.
Mit einem größeren Anteil Muslimen, in der Größenordnung der Christen in Deutschland, würde der Opferstatus zurückgedrängt. Stattdessen würden weltanschauliche Themen in den Vordergrund rücken - und die sind bei einer zunehmenden Anzahl von Muslimen in der Welt erzkonservativ. Ich bin mir also nicht so sicher, dass Migrantenparteien gute Koalitionspartner für linke Parteien wären - jedenfalls nicht solange die ihre feministische Politik ernst nehmen.
Also ich sehe hier keine Möglichkeit, dass eine Islampartei beispielsweise mit der CDU/CSU koalitionsfähig wäre. Oder man legt das "C" im Parteinamen ab, so wie Bedford-Strom und Marx ja schon das Kreuz abgenommen haben, um den Islam nicht zu verärgern. Dagegen sind Grüne und Linke eigentlich wenig religiös, auch die frauenfeindliche Haltung hat bisher nicht mal die (frühere) Feministin Claudia Roth gestört. Bei einer Koalition von christlichen und islamischen Parteien ziehen sicher nicht die Muslime den Schwanz ein und übermehmen christliche Standpunkte.
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Domingo
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Domingo »

Skeptiker hat geschrieben:(02 May 2019, 22:49)

Im Spiegel ist heute ein Artikel zur Veränderung der Mitgliederzahlen der christlichen Kirchen erschienen. Demnach geht die Mitgliederzahl bis 2060 auf ca. 22.7Mio Mitglieder zurück (insgesamt).

https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 65341.html

In einem zwei Jahre alten Artikel im Magazin "dieseits.de" sieht man die Konfessionslosen ab 2040 in der Bevölkerungsmehrheit.

http://www.diesseits.de/perspektiven/na ... eutschland

Im gleichen Artikel wird eine PEW-Studie zitiert, welche den Anteil der Muslime um 2050 bei zwischen 6 und 17.5Mio liegen (mittel 8.5Mio).

Mit anderen Worten, Konfessionslose werden in ca. 20 Jahren die Mehrheit darstellen. Der Islam wird den christlichen Kirchen zwischen 2050 und 2060 von den Anteilen her ebenbürtig werden. Er wird dann erkennbar die Größe zumindest einer, vielleicht sogar beider christlichen Kirchen erreichen.

Was wird das für eine Gesellschaft bedeuten, die sich aktuell als Gesellschaft mit christlich aufgeklärtem Fundament identifiziert? Welchen Einfluss wird das haben auf die aktuell durch viele Trägerschaften in das Sozial- und Gesundheitswesen eingebundene Kirche und deren Unterorganisationen (Caritas, usw.)? Wird es zu einer weiteren Säkularisierung kommen, oder wird die Kirche diese Privilegien behalten aber mit anderen Religionsgemeinschaften teilen müssen? Wird sich eine mentale Wende vollziehen, weg von archaischem Spiritualismus, hin zu weltlichem Humanismus?
Willst du den Moslems anlasten das die Deutschen auf einem christlich aufgeklärten Fundament bestehen, aber reihenweise aus der Kirche austreten? :D
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Skeptiker »

sunny.crockett hat geschrieben:(04 May 2019, 00:08)
Also ich sehe hier keine Möglichkeit, dass eine Islampartei beispielsweise mit der CDU/CSU koalitionsfähig wäre. Oder man legt das "C" im Parteinamen ab, so wie Bedford-Strom und Marx ja schon das Kreuz abgenommen haben, um den Islam nicht zu verärgern. Dagegen sind Grüne und Linke eigentlich wenig religiös, auch die frauenfeindliche Haltung hat bisher nicht mal die (frühere) Feministin Claudia Roth gestört. Bei einer Koalition von christlichen und islamischen Parteien ziehen sicher nicht die Muslime den Schwanz ein und übermehmen christliche Standpunkte.
Die Trennlinie in der Gesellschaft wird nicht die sein zwischen Christen und Moslems, nein, die Trennlinie geht zwischen Religiös und Säkular. Das mit dem C meinst Du doch nicht ernst, oder? Das war vor 20 Jahren vielleicht noch so - heute ist das vorbei. Die CDU ist eine rein wirtschaftsliberale Partei mit einer ganz breit aufgestellten gesellschaftspolitischen Bandbreite. Dadurch ist sie ja profillos geworden. Die Religion spielt heute keine Rolle bei der Union.

Die religiösen Parteien sind typischerweise konservative Parteien - siehe AKP in der Türkei. Daher werden die sich von ihren linken Steigbügelhaltern emanzipieren sobald sie ausreichend eigene Machtbasis haben, und die wird eben in 20-30 Jahren auf jeden Fall da sein. So interpretiere ich die Zahlen.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Skeptiker »

Domingo hat geschrieben:(04 May 2019, 00:40)
Willst du den Moslems anlasten das die Deutschen auf einem christlich aufgeklärten Fundament bestehen, aber reihenweise aus der Kirche austreten? :D
:?: Äh, nein. Ich will niemandem was anlasten. Ich möchte einfach nur die prognostizierte Entwicklung diskutieren.

Ich weiss, es mag verrückt klingen, aber das ist hier nicht primär ein Strang um Moslems zu bashen. Es geht darum gesellschaftliche Entwicklungen zu bewerten, die in der Form zu erwarten sind. Da kann man sich ja mal fragen welche Auswirkungen die haben.

Du kennst ja meine Position zur Kirche. Ich kann auf den Laden auch vollständig verzichten. Trotzdem wäre es sinnvoll sich Gedanken zu machen wie es unsere Gesellschaft verändert, wenn - glücklicherweise - der Einfluss von Konfessionen zurückgeht.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Domingo »

sehe auch schwarz für das Jahr 2060! Die Zahl der Moslems wird sich vervierfacht haben! Jeder 2. Knabe heißt Mohamed! Eine Moslempartei stellt die Bundeskanzlerin mit Kopftuch! Kirchen werden abgerissen und Protzmoscheen werden gebaut! Morgens weckt uns der Ruf des Muezzin und nicht mehr der Wecker! Verzehr von Schweinefleisch wird unter Strafandrohung verboten! Arabisch wird in der Schule zur pflichtfremdsprache! O je!
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(04 May 2019, 00:41)

Die Trennlinie in der Gesellschaft wird nicht die sein zwischen Christen und Moslems, nein, die Trennlinie geht zwischen Religiös und Säkular. Das mit dem C meinst Du doch nicht ernst, oder? Das war vor 20 Jahren vielleicht noch so - heute ist das vorbei. Die CDU ist eine rein wirtschaftsliberale Partei mit einer ganz breit aufgestellten gesellschaftspolitischen Bandbreite. Dadurch ist sie ja profillos geworden. Die Religion spielt heute keine Rolle bei der Union.

Die religiösen Parteien sind typischerweise konservative Parteien - siehe AKP in der Türkei. Daher werden die sich von ihren linken Steigbügelhaltern emanzipieren sobald sie ausreichend eigene Machtbasis haben, und die wird eben in 20-30 Jahren auf jeden Fall da sein. So interpretiere ich die Zahlen.
Ich denke, wie sich in Zukunft die Parteienlandschaft zusammen setzt, hat überhaupt nichts mit dem Glauben zu tun, sondern damit, welche Parteien in einer sich fast täglich verändernden Welt
die richtigen Lösungsansätze bieten.
Dass die Kirchen reihenweise auch schon heute Mitglieder verlieren, liegt m.E. nicht an gesteigerter Säkularität, sondern an Enttäuschung und natürlich nach den Missbrauchsfällen auch an Abscheu.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Domingo »

Skeptiker hat geschrieben:(04 May 2019, 00:46)

Ich weiss, es mag verrückt klingen, aber das ist hier nicht primär ein Strang um Moslems zu bashen. Es geht darum gesellschaftliche Entwicklungen zu bewerten, die in der Form zu erwarten sind. Da kann man sich ja mal fragen welche Auswirkungen die haben.
.
Wer denkt denn an Moslembashing nur weil man über machtübernahme durch erzreligiöse Islamparteien und linke Steigbügelhalter nachdenkt? :D
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Bielefeld09 »

Domingo hat geschrieben:(04 May 2019, 01:04)

Wer denkt denn an Moslembashing nur weil man über machtübernahme durch erzreligiöse Islamparteien und linke Steigbügelhalter nachdenkt? :D
Keiner, wo liegt eigentlich das Problem?
Bestimmt doch nicht in der Verschiebung der Konfessionsanteile.
Die Zeit der Religionskriege ist einfach vorbei!
Wann wird das für alle klar?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von DarkLightbringer »

sunny.crockett hat geschrieben:(03 May 2019, 23:15)

Ich glaube, da reiben sich schon einige Parteien die Hände. So eine linksgrün-islamische Koalition könnte dann eine Mehrheit erlangen.
Da könnten dann nationalradikale Templer dagegen halten.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von jellobiafra »

Es gibt ein relativ einfaches Mittel Kirchenaustritten vorzubeugen und das ist die Abschaffung der Kirchensteuer.
Die Zahl der Christen wird dann aus demographischen Gründen trotzdem sinken aber beileibe nicht so stark.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von jack000 »

Grundsätzlich ist Religion Privatsache und es muss streng verboten werden, das Religion einen Einfluss auf politische Entscheidungen hat. Ebenso haben nicht religiöse Menschen das Recht nicht von Religionen belästigt zu werden.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von jack000 »

Domingo hat geschrieben:(04 May 2019, 00:54)

sehe auch schwarz für das Jahr 2060! Die Zahl der Moslems wird sich vervierfacht haben! Jeder 2. Knabe heißt Mohamed! Eine Moslempartei stellt die Bundeskanzlerin mit Kopftuch! Kirchen werden abgerissen und Protzmoscheen werden gebaut! Morgens weckt uns der Ruf des Muezzin und nicht mehr der Wecker! Verzehr von Schweinefleisch wird unter Strafandrohung verboten! Arabisch wird in der Schule zur pflichtfremdsprache! O je!
Es gibt Länder wo das so ist. Willst du da wohnen?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Skeptiker »

Domingo hat geschrieben:(04 May 2019, 01:04)

Wer denkt denn an Moslembashing nur weil man über machtübernahme durch erzreligiöse Islamparteien und linke Steigbügelhalter nachdenkt? :D
Wer schreibt hier was von der Machtübernahme von Islamparteien? Hast du den Eingangsbeitrag verstanden?
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von jellobiafra »

Man sollte die Konfessionszugehörigkeit bei der politischen Selbstverortung und dem Wahlverhalten nicht vernachlässigen. Es gibt tatsächliche konfessionsgebundene
Stammwählerschaften. Die CDU-Wähler sind z.B. überwiegend katholisch. Klar gibt es auch konfessionslose CDU-Wähler - die sind aber volatiler. Wenn sie aus irgendeinem Grund sauer sind,
dann sind sie halt weg. Sie neigen eher zu politischen Extremen und sei es nur aus Protest.

Hätten 2017 nur die Konfessionslosen gewählt, Schwarz-Rot hätte niemals eine Mehrheit zusammenbekommen. Das lässt sich übrigens nachlesen.

https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... f-data.pdf

Die zunehmende Zersplitterung der Parteienlandschaft der letzten Jahrzehnte lässt sich ziemlich gut aus dem Mitgliederschwund beider großen Kirchen erklären.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von imp »

Skeptiker hat geschrieben:(04 May 2019, 00:41)

Die Trennlinie in der Gesellschaft wird nicht die sein zwischen Christen und Moslems, nein, die Trennlinie geht zwischen Religiös und Säkular. Das mit dem C meinst Du doch nicht ernst, oder? Das war vor 20 Jahren vielleicht noch so - heute ist das vorbei. Die CDU ist eine rein wirtschaftsliberale Partei mit einer ganz breit aufgestellten gesellschaftspolitischen Bandbreite. Dadurch ist sie ja profillos geworden. Die Religion spielt heute keine Rolle bei der Union.

Die religiösen Parteien sind typischerweise konservative Parteien - siehe AKP in der Türkei. Daher werden die sich von ihren linken Steigbügelhaltern emanzipieren sobald sie ausreichend eigene Machtbasis haben, und die wird eben in 20-30 Jahren auf jeden Fall da sein. So interpretiere ich die Zahlen.
Die Union ist konservativ. Sie hat auch Platz für demokratisch konservative Zuwanderer und Muslime.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Liegestuhl »

Ich halte nicht viel von solchen Versuchen, in die Zukunft zu schauen. Niemand weiß, ob nicht vorher etwas passieren wird, was uns alle tief-religiös werden lässt. Ebenso ist der gegenteilige Trend möglich.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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sunny.crockett
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von sunny.crockett »

Bielefeld09 hat geschrieben:(04 May 2019, 01:39)
Die Zeit der Religionskriege ist einfach vorbei!
Wann wird das für alle klar?
Ist das eine Feststellung? Oder wolltest du die Frage an diejenigen Stellen, die aktuell und in Zukunft Religionskriege führen?
Beispiel wäre Suniten gegen Schiiten im Jemen-Krieg, oder was hier in vielen afrikanischen Staaten (Nigeria, Mali etc.) zwischen Islamischen Truppen und nichtislamischer Bevölkerung abläuft.
Oder auch in Fernost, wo man mit Religion politische Gegner einknastet
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... blasphemie
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Skeptiker »

jack000 hat geschrieben:(04 May 2019, 07:53)

Grundsätzlich ist Religion Privatsache und es muss streng verboten werden, das Religion einen Einfluss auf politische Entscheidungen hat. Ebenso haben nicht religiöse Menschen das Recht nicht von Religionen belästigt zu werden.
Wie willst du einen Einfluß der Religion auf die Politik verhindern? Du meinst sicher eine Trennung zwischen Religion und Staat. Korrekt, aber über die Politik hat natürlich jede Ideologie Einfluß auf politische Entscheidungen.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von imp »

Liegestuhl hat geschrieben:(04 May 2019, 09:22)

Ich halte nicht viel von solchen Versuchen, in die Zukunft zu schauen. Niemand weiß, ob nicht vorher etwas passieren wird, was uns alle tief-religiös werden lässt. Ebenso ist der gegenteilige Trend möglich.
Ich könnte mal wieder so ein Winetasting mit Lachsschnittchen veranstalten.

Religion und Konfession sind auch in anderen Ländern in der Krise. In Polen hast du nominal noch 85 Prozent Katholiken und diesen ganzen Madonnenkitsch, doch die Gesellschaft ist auch nicht groß anders. Vielleicht ein wenig mehr mystischer Sums. In Dortmund mehr Chakra, in Stettin mehr Wege des Herrn. Wer will das messen.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Billie Holiday »

jack000 hat geschrieben:(04 May 2019, 08:15)

Es gibt Länder wo das so ist. Willst du da wohnen?
Gute Frage. Wer selbst für sich all diese Vorzüge genießen könnte, verzichtet dann aber doch gern. Warum eigentlich?
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Bielefeld09 »

sunny.crockett hat geschrieben:(04 May 2019, 09:26)

Ist das eine Feststellung? Oder wolltest du die Frage an diejenigen Stellen, die aktuell und in Zukunft Religionskriege führen?
Beispiel wäre Suniten gegen Schiiten im Jemen-Krieg, oder was hier in vielen afrikanischen Staaten (Nigeria, Mali etc.) zwischen Islamischen Truppen und nichtislamischer Bevölkerung abläuft.
Oder auch in Fernost, wo man mit Religion politische Gegner einknastet
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Es wird Zeit nicht in einer Opferrole zu verkommen.
Auch wir sind Täter.
Es geht um Ausgleich!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von imp »

Bielefeld09 hat geschrieben:(04 May 2019, 10:24)

Es wird Zeit nicht in einer Opferrole zu verkommen.
Auch wir sind Täter.
Es geht um Ausgleich!
Religion ist Privatsache. Da gleicht keiner was aus. Man schließt sich sowas in der Regel aus Opportunismus an, damit es mit 14 was zu saufen und Geld gibt. Oder weil man dran glaubt.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Kael »

Ich mag zwar böse sein, doch ich fühl mich...guuuut
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Liegestuhl »

imp hat geschrieben:(04 May 2019, 09:45)

Ich könnte mal wieder so ein Winetasting mit Lachsschnittchen veranstalten.

Religion und Konfession sind auch in anderen Ländern in der Krise. In Polen hast du nominal noch 85 Prozent Katholiken und diesen ganzen Madonnenkitsch, doch die Gesellschaft ist auch nicht groß anders. Vielleicht ein wenig mehr mystischer Sums. In Dortmund mehr Chakra, in Stettin mehr Wege des Herrn. Wer will das messen.
Glaubwürdige und weiterführende Informationen über die wahre Form der Erde könnten den religiösen Abwärtstrend aufhalten und umkehren.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von imp »

Liegestuhl hat geschrieben:(04 May 2019, 11:16)

Glaubwürdige und weiterführende Informationen über die wahre Form der Erde könnten den religiösen Abwärtstrend aufhalten und umkehren.
Ich denke eher, dass alle Konfessionen heute Bescheid wissen in der Frage.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von streicher »

Domingo hat geschrieben:(04 May 2019, 00:54)

sehe auch schwarz für das Jahr 2060! Die Zahl der Moslems wird sich vervierfacht haben! Jeder 2. Knabe heißt Mohamed! Eine Moslempartei stellt die Bundeskanzlerin mit Kopftuch! Kirchen werden abgerissen und Protzmoscheen werden gebaut! Morgens weckt uns der Ruf des Muezzin und nicht mehr der Wecker! Verzehr von Schweinefleisch wird unter Strafandrohung verboten! Arabisch wird in der Schule zur pflichtfremdsprache! O je!
Könnte doch auch sein, dass die Säkularisierung bei Muslimen keinen Halt macht. Passiert auch heute schon. Das muss dann auch nicht heißen, dass sie abschwören wie diese hier: Zentralrat der Ex-Muslime.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von imp »

streicher hat geschrieben:(04 May 2019, 19:56)

Könnte doch auch sein, dass die Säkularisierung bei Muslimen keinen Halt macht. Passiert auch heute schon. Das muss dann auch nicht heißen, dass sie abschwören wie diese hier: Zentralrat der Ex-Muslime.
Ich finde das auch eher befremdlich. Wenn ich keinen Bock mehr auf Eishockey habe, gehe ich da nicht mehr hin. Da gründe ich doch keinen Verein "Eis nervt" oder so.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von streicher »

jellobiafra hat geschrieben:(03 May 2019, 21:37)

Es ist zu erwarten, dass die AfD und die Linke dann die stärksten Parteien sind, da sie den größten Anteil an konfessionslosen Wählern haben. Eine muslimisch orientierte Partei wird dann auch im Bundestag vertreten sein.
Gibt es da Zahlen? Die AfD hat zum Beispiel einen Anteil an Christen, der sich organisiert hat: Wer ist ChrAfD?
Bei den Linken kann ich mir gut vorstellen, dass der Anteil von Konfessionslosen groß ist, aber ist das ein entscheidender Faktor dafür, dass sie in (weiter) Zukunft so entscheidend an Kraft gewinnen könnte?
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Skeptiker »

imp hat geschrieben:(04 May 2019, 20:01)
Ich finde das auch eher befremdlich. Wenn ich keinen Bock mehr auf Eishockey habe, gehe ich da nicht mehr hin. Da gründe ich doch keinen Verein "Eis nervt" oder so.
Ich finde dass die Menschen die eine Organisation verlassen und dafür in manchen Ländern mit dem Tode bedroht werden, die dürfen durchaus etwas nachtragend sein, auch wenn es sich bei der Organisation nicht um die Mafia handelt.

Vielleicht kommt es ja auch in Deutschland irgendwann bei jedem mal an, dass der Islam kein Sportverein ist.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Ammianus »

imp hat geschrieben:(04 May 2019, 20:01)

Ich finde das auch eher befremdlich. Wenn ich keinen Bock mehr auf Eishockey habe, gehe ich da nicht mehr hin. Da gründe ich doch keinen Verein "Eis nervt" oder so.
Der Ex-Eishockey-Freak braucht sich auch nicht die geringsten Sorgen darüber machen ob ihm nicht vielleicht ein wütend geschwungener Schläger den Schädel spaltet.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Ammianus »

streicher hat geschrieben:(04 May 2019, 19:56)

Könnte doch auch sein, dass die Säkularisierung bei Muslimen keinen Halt macht. Passiert auch heute schon. Das muss dann auch nicht heißen, dass sie abschwören wie diese hier: Zentralrat der Ex-Muslime.
Dies ist tatsächlich möglich und macht die Ausgangsrechnung fragwürdig. Die geht davon aus, dass die Zunahme des Moslemanteils mehr oder weniger wie bisher verläuft. Aber 40 Jahre sind eine lange Zeit. Da kann manch überraschendes geschehen.
Allerdings auch im aus unserer Sicht Negatives ...
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von imp »

Skeptiker hat geschrieben:(04 May 2019, 20:15)

Ich finde dass die Menschen die eine Organisation verlassen
Ist der Islam in Deutschland eine Körperschaft wie die katholische Kirche, mit Mitgliederlisten und so? Oder ist es nicht eher so, dass die muslimische Konfession in Zahlen sehr schwer zu greifen ist, weil es keine solche Organisation, keine zentrale Mitgliedschaft gibt. Wenn man nicht mal Austrittsgeld zahlen muss wie bei den Katholischen, ist es auch verständlich, dass die meisten vom Glauben müden Muslime sich für den Zentralrat der Exiraner nicht so sehr interessieren. Ein paar Parallelen zu
"organisierten Atheisten" (IBKA eV usw) gibt es da schon.
In einem Land, in dem bald alle Konfessionen zusammen die Minderheit sind, erscheint das unnatürlich.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Domingo »

Skeptiker hat geschrieben:(04 May 2019, 20:15)



Vielleicht kommt es ja auch in Deutschland irgendwann bei jedem mal an, dass der Islam kein Sportverein ist.
Vielleicht kommt es auch bei dir mal an das du dich in Deutschland befindest und nicht in einer islamistischen Hochburg in Syrien!
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Skeptiker »

imp hat geschrieben:(04 May 2019, 20:37)
Ist der Islam in Deutschland eine Körperschaft wie die katholische Kirche, mit Mitgliederlisten und so? Oder ist es nicht eher so, dass die muslimische Konfession in Zahlen sehr schwer zu greifen ist, weil es keine solche Organisation, keine zentrale Mitgliedschaft gibt. Wenn man nicht mal Austrittsgeld zahlen muss wie bei den Katholischen, ist es auch verständlich, dass die meisten vom Glauben müden Muslime sich für den Zentralrat der Exiraner nicht so sehr interessieren. Ein paar Parallelen zu
"organisierten Atheisten" (IBKA eV usw) gibt es da schon.
In einem Land, in dem bald alle Konfessionen zusammen die Minderheit sind, erscheint das unnatürlich.
Es ging in dem Beitrag um den Zentralrat der Ex-Muslime, nicht Exiraner...
Es ging auch nicht um die Leute, die sich nicht dafür interessieren, sondern du fandest es befremdlich dass sich Leute dafür interessierten und entsprechend organisieren. Bring das nicht durcheinander!

Ex-Muslime haben leider unter erheblichen Repressionen zu leiden. Seien es kulturelle Zwänge, seien es aber auch konkrete aus Glaubensvorschriften abgeleitete Maßnahmen, in manchen Ländern sogar offizielles Recht. Das hier so lapidar abzutun und den Eindruck zu erwecken das da ein paar schräge Vögel ihre Verbitterung organisieren, zeigt einfach wiedermal wieviel man von Moralpredigten von links halten muss - herzlich wenig solange sie den linken nicht selber so wichtig sind, dass sie sie ohne ansehen der Person oder Personengruppe gleich praktizieren.

Wer aber zwischen guten und schlechten Opfern unterscheidet, bei dem kann ich über Moral nichts lernen.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Adam Smith »

Skeptiker hat geschrieben:(04 May 2019, 20:57)

Ex Muslime haben leider unter erheblichen Repressionen zu leiden.
Es gibt im Islam mehrere merkwürdige Vergehen die mit dem Tod bestraft werden. Dazu zählen schwuler Sex, Sex außerhalb der Ehe (aus dem Grund steht auf schwulen Sex der Tod) und natürlich wenn man nicht mehr an den Islam glaubt.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Skeptiker »

Domingo hat geschrieben:(04 May 2019, 20:51)
Vielleicht kommt es auch bei dir mal an das du dich in Deutschland befindest und nicht in einer islamistischen Hochburg in Syrien!
Ehrenmorde in Deutschland zeigen, dass kulturelle Zurückgebliebenheit verursacht auch durch konkrete islamische Glaubenslehre keine Frage des Ortes, sondern eine Frage der Mentalität ist. Die finden wir leider auch in Deutschland.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von imp »

Skeptiker hat geschrieben:(04 May 2019, 20:57)

Es ging in dem Beitrag um den Zentralrat der Ex-Muslime, nicht Exiraner...
Das ist derselbe Verein. Die beiden Exiranerinnen, die diesen Zentralrat in Wesentlichen ausmachen, touren durchs Land mit überwiegend Darbietungen zum Iran. Das machte sie als Verdachtsfälle auch zum Gegenstand mehrer Verfassungsschutzberichte.

Für den normalen Religionsaustritt ist dieser Verein eher nichts. Dort mitzumachen, ist einfach befremdlich.
Indessen wollen wir über deine vielen Irrtümer - Bayern liegt nicht in Ostdeutschland und links hat nichts mit der Union zu tun - hinweggehen und uns auf das Thema besinnen. Die Konfessionen sind im Wandel. Die Jugend ist in Teilen religionsmüde. Millionen Christen und Muslime in Deutschland machen nur noch den Eltern zuliebe die Traditionen und Riten mit.

Übrigens auch in der Schweiz, der Türkei,
https://m.op-marburg.de/Themen/Specials ... er-Tuerkei

Sogar bei den Saudis.
https://www.nzz.ch/feuilleton/eine-post ... 1.18445785

Und die meisten tun es still, für sich selbst, ohne jede Folge. Nicht mal ein Austrittsschreiben braucht man, kein Kirchenamt will besucht werden, keine Gebühr fällt an.

Jetzt werden wieder einige ihren ganzen Müll auskippen, Ehrenmord hier, irgendwelche Länder da. Es geht um Konfessionen in Deutschland und da ist der Islam schwer messbar, seine Vereine eher klein, alle Moscheen zusammen würden keine Million Gläubige fassen.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von jellobiafra »

streicher hat geschrieben:(04 May 2019, 20:04)

Gibt es da Zahlen? Die AfD hat zum Beispiel einen Anteil an Christen, der sich organisiert hat: Wer ist ChrAfD?
Bei den Linken kann ich mir gut vorstellen, dass der Anteil von Konfessionslosen groß ist, aber ist das ein entscheidender Faktor dafür, dass sie in (weiter) Zukunft so entscheidend an Kraft gewinnen könnte?
Es gibt Zahlen:

https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... f-data.pdf

Bundestagswahl 2017

Linke:
katholisch 5 %
evangelisch 7 %
keine 15 %

AfD
katholisch 9 %
evangelisch 11 %
keine 17 %

Unter der Kategorie "keine" werden wohl auch Muslime gezählt. Unter denen vermute ich allerdings kaum AfD-Anhänger. Diese Gruppe verteilt sich dann eher auf die anderen Parteien.
Lediglich die CDU hat noch einen höheren Prozentwert an Wählern, die keiner christlichen Konfession angehören als die AfD.

Auf die Existenz dieser christlichen Gruppe würde ich jetzt nicht so viel geben. Die AfD hat ja auch eine jüdische Gruppe, ich glaube trotzdem eher nicht, dass sie für Juden insgesamt so attraktiv ist.

Ich bin mir tatsächlich nicht sicher, ob konfessionelle Gebundenheit eine so große Rolle bei der Stimmabgabe ausmacht, man sollte sie aber auch nicht unterschätzen. Es ist vielleicht eher ein negativer Effekt, dass zum Beispiel katholischen Wähler die AfD seltener wählen - was natürlich auch an der klar negativen Haltung der Katholischen Kirche zur AfD liegen mag. Am plausibelsten ist vielleicht der regionale Aspekt. Da wo die AfD am stärksten ist - in Ostdeutschland - gibt es eben weniger Katholiken und mehr Konfessionslose.

(Sehr interessant an der Quelle - ist aber Off-Topic - die Mehrheit der AfD Wähler sind Gewerkschaftsmitglieder)
Zuletzt geändert von jellobiafra am Sa 4. Mai 2019, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von imp »

jellobiafra hat geschrieben:(04 May 2019, 21:38)

Es gibt Zahlen:

https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... f-data.pdf

Auf die Existenz dieser christlichen Gruppe würde ich jetzt nicht so viel geben. Die AfD hat ja auch eine jüdische Gruppe, ich glaube trotzdem eher nicht, dass sie für Juden insgesamt so attraktiv ist.

Ich bin mir tatsächlich nicht sicher, ob konfessionelle Gebundenheit eine so große Rolle bei der Stimmabgabe ausmacht, man sollte sie aber auch nicht unterschätzen. Es ist vielleicht eher ein negativer Effekt, dass zum Beispiel katholischen Wähler die AfD seltener wählen - was natürlich auch an der klar negativen Haltung der Katholischen Kirche zur AfD liegen mag. Am plausibelsten ist vielleicht der regionale Aspekt. Da wo die AfD am stärksten ist - in Ostdeutschland - gibt es eben weniger Katholiken und mehr Konfessionslose.

(Sehr interessant an der Quelle - ist aber Off-Topic - die Mehrheit der AfD Wähler sind Gewerkschaftsmitglieder)
Das war bei den Republikanern am Anfang auch so: Viele Beamte, Polizisten und Gewerkschafter.
Das ist auch naheliegend. Das sind autoritäre Organisationen. Oder BiW - der Chef von denen ist Polizist. PRO - Der Schill war Richter.
Es ist wohl eher so, dass die Union Jahrzehnte lang in Sachsen stark war, obwohl es dort wenige Katholischen gibt - selbst in Bautzen sind es wenige.
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Re: Verschiebung der Konfessionsanteile bis 2060

Beitrag von Domingo »

Skeptiker hat geschrieben:(04 May 2019, 21:04)

Ehrenmorde in Deutschland zeigen, dass kulturelle Zurückgebliebenheit verursacht auch durch konkrete islamische Glaubenslehre keine Frage des Ortes, sondern eine Frage der Mentalität ist. Die finden wir leider auch in Deutschland.
Willst du jetzt alle antiislamischen Argumente durchhecheln und dann wieder behaupten das dies hier kein moslembashing Strang sein soll?
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