https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 65341.htmlDemnach werden die Mitgliederzahlen beider Kirchen bis 2060 um etwa die Hälfte zurückgehen, von insgesamt 44,8 auf 22,7 Millionen Männer und Frauen. Grund dafür sind Sterbefälle und Kirchenaustritte, aber auch geburtenschwache Jahrgänge, die nachrücken. Die Babyboomer-Jahrgänge gehen in Rente, die sinkende Zahl der Kirchensteuerzahler wird dazu führen, dass die Einnahmen nicht im gleichen Maße wachsen wie die Ausgaben.
In einem zwei Jahre alten Artikel im Magazin "dieseits.de" sieht man die Konfessionslosen ab 2040 in der Bevölkerungsmehrheit.
http://www.diesseits.de/perspektiven/na ... eutschlandVoraussichtlich ab etwa dem Jahr 2040 wird der größte Teil der deutschen Bevölkerung sich keiner der traditionellen Konfessionen mehr verbunden sehen. Die großen etablierten Kirchen werden in etwa zehn Jahren weniger als die Hälfte der Deutschen als Mitglieder verzeichnen können, sofern sich der Schwund der letzten Jahrzehnte fortsetzt. Gläubige Muslime werden eine relativ kleine religiöse Minderheit in Deutschland bleiben. Darauf hat heute der Vorstand des Humanistischen Verbandes Bayern anlässlich von Medienberichten zu einer aktuellen Prognose des US-amerikanischen Pew Research Center hingewiesen.
„Der mit Abstand bedeutendste Trend in der weltanschaulichen Landschaft bei uns ist das kontinuierliche Wachstum der Gruppe derjenigen Bürgerinnen und Bürger, die generell religionsdistanziert sind und keiner der religiösen Glaubensrichtungen mehr folgen. Wir erleben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Islamisierung, sondern stattdessen eine weitere Säkularisierung und Pluralisierung der Lebensauffassungen und Glaubensorientierungen. Dies ist die wesentliche Veränderung, mit der sich unsere Gesellschaft und die Politik auseinanderzusetzen hätten“, sagte Michael Bauer.
Im gleichen Artikel wird eine PEW-Studie zitiert, welche den Anteil der Muslime um 2050 bei zwischen 6 und 17.5Mio liegen (mittel 8.5Mio).
Mit anderen Worten, Konfessionslose werden in ca. 20 Jahren die Mehrheit darstellen. Der Islam wird den christlichen Kirchen zwischen 2050 und 2060 von den Anteilen her ebenbürtig werden. Er wird dann erkennbar die Größe zumindest einer, vielleicht sogar beider christlichen Kirchen erreichen.
Was wird das für eine Gesellschaft bedeuten, die sich aktuell als Gesellschaft mit christlich aufgeklärtem Fundament identifiziert? Welchen Einfluss wird das haben auf die aktuell durch viele Trägerschaften in das Sozial- und Gesundheitswesen eingebundene Kirche und deren Unterorganisationen (Caritas, usw.)? Wird es zu einer weiteren Säkularisierung kommen, oder wird die Kirche diese Privilegien behalten aber mit anderen Religionsgemeinschaften teilen müssen? Wird sich eine mentale Wende vollziehen, weg von archaischem Spiritualismus, hin zu weltlichem Humanismus?