City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

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City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

City-Maut
2
25%
Nahverkehrsabgabe
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Keine Stimmen
Keine zusätzlichen Abgaben
6
75%
Was anderes, nämlich ...
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Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8
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jack000
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City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von jack000 »

Nahverkehrsabgabe statt City-Maut im Südwesten im Gespräch

In Berlin wird über eine City-Maut debattiert. Baden-Württemberg denkt dagegen über einen anderen Weg nach, um Lärm, Luftverschmutzung und Staus in den Städten zu verringern: Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) prüft eine Nahverkehrsabgabe. Wer mit dem Auto in die Innenstadt fahren will, bräuchte dann ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr, das auch für Busse und Bahnen genutzt werden kann.

Der Landtag könnte den Städten die Möglichkeit geben, eine solche Abgabe einzuführen und auszugestalten, sagte der Ministeriumssprecher Edgar Neumann am Mittwoch auf Anfrage. Mit dem zusätzlichen Geld könnten die Städte neue Fahrzeuge für ihren Nahverkehr finanzieren. Außerdem könnten die Innenstädte dadurch von einem Teil des Autoverkehrs entlastet werden.

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat sich bereits für eine solche Nahverkehrsabgabe ausgesprochen. Die Landeshauptstadt ist seit Sommer 2018 eine von mehreren Modellkommunen, die dem Ministerium Verkehrsdaten liefern für ein Gutachten über neue Finanzierungen des Nahverkehrs.

CDU-Landtagsfraktionschef Wolfgang Reinhart hatte einer Nahverkehrsabgabe im vergangenen Dezember eine Absage erteilt: „Zwangsabgaben sind in der heutigen Zeit keine Lösung.“ Der Chef der FDP-Landtagsfraktion, Hans-Ulrich Rülke, kritisierte es als das „nächste Folterinstrument“ von Grün-Schwarz. Tausende Pendler wären von einer solchen Abgabe täglich unmittelbar betroffen. „Das zeigt, dass diese Landesregierung vor keinem unsozialen Schlag mehr zurückscheut, wenn es darum geht, das Feindbild Auto zu pflegen.“ Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zeigte sich dagegen offen für eine Untersuchung.

Mehr Spielraum für Kommunen
Baden-Württembergs Städtetagspräsident, der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD), forderte im vergangenen Jahr mehr Möglichkeiten für die Kommunen: „Die Handlungsfähigkeit der Städte und Gemeinden muss erweitert werden — auch auf Citymaut und Nahverkehrsabgabe.“ Der Handelsverband Baden-Württemberg warnte daraufhin vor einer City-Maut: Ein solcher „Wegezoll“ würde dazu führen, dass weniger Menschen in die Innenstädte kämen und mehr Verbraucher im Internet einkauften.

Bei einer City-Maut zahlen Autofahrer dafür, wenn sie in bestimmte Stadtgebiete einfahren. Eine solche Gebühr wird zum Beispiel in London, Oslo, Stockholm und Mailand erhoben. Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos/für die Grünen) sagte jetzt der „Berliner Zeitung“: „Über kurz oder lang“ werde man in der Hauptstadt über eine solche Abgabe diskutieren müssen.
https://www.schwaebische.de/sueden/bade ... cxHqC0PdjI

Jede deutsche Großstadt hat ein Verkehrsproblem und es ist erstmal keine Besserung in Sicht. Daher wird sich über kurz oder lang irgendwann mal etwas ändern müssen um dem Problem Herr zu werden.
Daher grassieren Vorschläge wie die oben genannten. Was sagt das Forum zu dem Thema? Welche Vorschläge gibt es noch?
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garfield336
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von garfield336 »

jack000 hat geschrieben:(29 Apr 2019, 15:04)

https://www.schwaebische.de/sueden/bade ... cxHqC0PdjI

Jede deutsche Großstadt hat ein Verkehrsproblem und es ist erstmal keine Besserung in Sicht. Daher wird sich über kurz oder lang irgendwann mal etwas ändern müssen um dem Problem Herr zu werden.
Daher grassieren Vorschläge wie die oben genannten. Was sagt das Forum zu dem Thema? Welche Vorschläge gibt es noch?
Es gäbe da auch die Möglichkeit P&R zu installieren, wo das Parken mit einem gültigen Zugticket gratis ist.

Gleichzeitig könnte man die Parkgebühren in der Innenstadt erhöhen. und das Bautenreglement so anzupassen, dass keine neuen Tiefgaragen mehr gebaut werden oder deren Bau begrenzt wird.

Das hielte ich für sinnvoller und es gibt bereits viele Städte in Europa wo genau dieser Weg begangen wird. Wenn kein Parkraum da ist fährt man erst gar nicht rein.
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Quatschki
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Quatschki »

jack000 hat geschrieben:(29 Apr 2019, 15:04)

https://www.schwaebische.de/sueden/bade ... cxHqC0PdjI

Jede deutsche Großstadt hat ein Verkehrsproblem und es ist erstmal keine Besserung in Sicht. Daher wird sich über kurz oder lang irgendwann mal etwas ändern müssen um dem Problem Herr zu werden.
Daher grassieren Vorschläge wie die oben genannten. Was sagt das Forum zu dem Thema? Welche Vorschläge gibt es noch?
Im internationalen Vergleich sind die Verkehrsprobleme deutscher Städte Jammern auf hohem Niveau.
Natürlich kann man immer verbessern und optimieren, und das findet auch statt. Nicht per Patentrezept, sondern entsprechend den spezifischen Gegebenheiten.
Aber Alarmismus halte ich für übertrieben
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von garfield336 »

Quatschki hat geschrieben:(29 Apr 2019, 15:15)

Im internationalen Vergleich sind die Verkehrsprobleme deutscher Städte Jammern auf hohem Niveau.
Natürlich kann man immer verbessern und optimieren, und das findet auch statt. Nicht per Patentrezept, sondern entsprechend den spezifischen Gegebenheiten.
Aber Alarmismus halte ich für übertrieben
Es gibt sicherlich in eigenen Orten punktuelle Probleme, aber die lassen sich lösen. Man mus nur etwas Geld in die Hand nehmen.

Damit Leute den övnp nutzen, mus es auch eine gute Vernetzung zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln geben, die nicht überall gegeben ist.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von garfield336 »

Ein anderen Weg ist sicher die Förderung von Kleinstädten ausserhalb der grossen Zentren. Es mus nicht alles zentralisiert werden.

Da kann der Staat mit Geld und Infrastrukturprojekten Gegensteuern. (Würde auch beim Wohnungsbau helfen) Aber es braucht Gesamtkonzepte. Keine Insellösungen.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von jack000 »

Quatschki hat geschrieben:(29 Apr 2019, 15:15)

Im internationalen Vergleich sind die Verkehrsprobleme deutscher Städte Jammern auf hohem Niveau.
Geht so:
Deutschlands Spitzenreiter Stuttgart (73 Stunden) kann immerhin mit New York mithalten, aber eben nicht mit dem Wahnsinn von Los Angeles.
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/wild ... welt-82317
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von jack000 »

garfield336 hat geschrieben:(29 Apr 2019, 15:13)

Es gäbe da auch die Möglichkeit P&R zu installieren, wo das Parken mit einem gültigen Zugticket gratis ist.
Das wäre bei einer Nahverkehrsabgabe meine Erwartungshaltung, das P&R integriert ist!
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Quatschki »

jack000 hat geschrieben:(29 Apr 2019, 16:31)

Geht so:

"Deutschlands Spitzenreiter Stuttgart (73 Stunden) kann immerhin mit New York mithalten, aber eben nicht mit dem Wahnsinn von Los Angeles."
In Stuttgart bauen sie die Dinger doch!
Je mehr Autos, desto länger der Stau, desto höher die Bonuszahlung bei Daimler, Porsche und Co.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Maikel »

jack000 hat geschrieben:(29 Apr 2019, 15:04)

Jede deutsche Großstadt hat ein Verkehrsproblem und es ist erstmal keine Besserung in Sicht.
Sind diese Probleme denn in Städten mit City-Maut geringer (geworden)?
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

In Stockholm, London und Dublin hat man ja ganz gute Erfahrung mit der City-Maut gesammelt. New York hat kürzlich auch eine beschlossen (s. https://www.n-tv.de/wirtschaft/New-York ... 41495.html). Das Geld soll primär in den ÖPNV fließen. Warum also das Rad neu erfinden?

Sinnvoll wäre sicherlich auch die Umwandlung der Pendlerpauschale in eine Pendlerabgabe. Um es nicht zu kompliziert für den gemeinen Autofahrer zu halten, könnte man ja erstmal bei 30 Cent pro Kilometer bleiben. Mittels Kennzeichenerfassung durch Kameras ist das ja sehr unkompliziert zu überwachen. In London wird dann lediglich geprüft, ob die Person per App oder per Lastschrift zahlen möchte. Wer nicht registriert ist, kriegt ein dreistelliges Bußgeld. So einfach ist das.

Ergänzen könnte man dies natürlich zusätzlich auch mit einer Nahverkehrsabgabe für die angrenzenden Landkreise der jeweiligen Großstadt.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

garfield336 hat geschrieben:(29 Apr 2019, 15:23)

Ein anderen Weg ist sicher die Förderung von Kleinstädten ausserhalb der grossen Zentren. Es mus nicht alles zentralisiert werden.

Da kann der Staat mit Geld und Infrastrukturprojekten Gegensteuern. (Würde auch beim Wohnungsbau helfen) Aber es braucht Gesamtkonzepte. Keine Insellösungen.
Regionalförderung verschlingt ja alleine in Deutschland jedes Jahr zig Milliarden, ob direkt oder indirekt. Dazu noch etliche EU-Programme. Die Urbanisierung hält man damit aber nicht auf, sondern verzögert nur den Tod trister Dörfer. Es gibt kaum einen Grund, sich aufm platten Land anzusiedeln und dort Arbeitsplätze zu schaffen, wenn man trotz höher Löhne keine Fachkräfte ansiedeln kann. Das macht man nur, wenn man extrem hohe Subventionen abkassieren kann, das Werk flott abschreibt und sich freut, ein paar Jahre gutes Geld abgegriffen zu haben. Aufs Land zieht man höchstens, wenn man eine Großstadt relativ einfach und schnell erreichen kann. Und genau dort beginnt das Problem für die Bevölkerung.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Maikel »

frems hat geschrieben:(30 Apr 2019, 05:02)

In Stockholm, London und Dublin hat man ja ganz gute Erfahrung mit der City-Maut gesammelt.
Dort hat man also kein Problem mehr mit dem Autoverkehr? Glaub ich nicht.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

Maikel hat geschrieben:(30 Apr 2019, 07:57)

Dort hat man also kein Problem mehr mit dem Autoverkehr? Glaub ich nicht.
Im Verkehrswesen gibt's die Frage nicht und niemand gab diese Antwort.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von garfield336 »

frems hat geschrieben:(30 Apr 2019, 05:24)

Regionalförderung verschlingt ja alleine in Deutschland jedes Jahr zig Milliarden, ob direkt oder indirekt. Dazu noch etliche EU-Programme. Die Urbanisierung hält man damit aber nicht auf, sondern verzögert nur den Tod trister Dörfer. Es gibt kaum einen Grund, sich aufm platten Land anzusiedeln und dort Arbeitsplätze zu schaffen, wenn man trotz höher Löhne keine Fachkräfte ansiedeln kann. Das macht man nur, wenn man extrem hohe Subventionen abkassieren kann, das Werk flott abschreibt und sich freut, ein paar Jahre gutes Geld abgegriffen zu haben. Aufs Land zieht man höchstens, wenn man eine Großstadt relativ einfach und schnell erreichen kann. Und genau dort beginnt das Problem für die Bevölkerung.
Ich will doch gar nicht die Urbanisierung aufhalten, sondern das Gegenteil. Nur mus es nicht immer nur Hamburg, München Berlin sein....
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

garfield336 hat geschrieben:(30 Apr 2019, 11:47)

Ich will doch gar nicht die Urbanisierung aufhalten, sondern das Gegenteil. Nur mus es nicht immer nur Hamburg, München Berlin sein....
Naja, in Deutschland spricht man ja auch von den Big 7. Die drei von Dir genannten Städte plus Köln, Stuttgart, Frankfurt und Düsseldorf. Und klar, es kann auch mal Dachau, Wedel oder Potsdam sein. S-Bahnanbindung sollte aber schon gegeben sein.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

"Zwei Drittel aller Autos müssen verschwinden - und zwar nicht nur von den Straßen"
Verkehrsexperte Heiner Monheim geht die City-Maut nicht weit genug. Er fordert eine Gebühr für jeden Kilometer auf allen Straßen. Bisher seien Autofahrer faktisch Schwarzfahrer.

https://www.spiegel.de/auto/aktuell/cit ... 64408.html

Da sticht der gute Herr aber in ein Wespennest. Besonders schön und richtig:
Monheim: Wir brauchen eine massive Reduzierung des Autoverkehrs - nicht nur in den Innenstädten. Denn besonders große Verkehrsprobleme gibt es an den Stadträndern. Dieses suburbane Chaos ist klimapolitisch viel schlimmer als das, was wir in den Innenstädten haben. Am Stadtrand herrscht das eigentliche Chaos und der Stau und zugleich ist der ÖPNV dort schlecht ausgebaut. Es geht ja außerdem nicht um Verdrängung, sondern um die Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmer.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Maikel »

frems hat geschrieben:(30 Apr 2019, 10:42)

Im Verkehrswesen gibt's die Frage nicht und niemand gab diese Antwort.
Woran machst du denn dann die "guten Erfahrungen mit der City-Maut" In Stockholm, London und Dublin fest?
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

Maikel hat geschrieben:(30 Apr 2019, 13:46)

Woran machst du denn dann die "guten Erfahrungen mit der City-Maut" In Stockholm, London und Dublin fest?
Da sich die Situation gebessert hat. Das heißt nicht, dass nicht noch mehr Luft nach oben sei und alle Probleme gelöst.
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jack000
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von jack000 »

Meine Sicht der Dinge wäre eine City-Maut sinnvoll unter der Voraussetzung das sämtliche Einnahmen für den ÖPNV (Ausbau und Preissenkungen) verwendet werden.
Es hat den faden Beigeschmack, dass dann nur noch die gut situierten Autofahrer in die Stadt können, aber nach irgendwas muss man ja nun gehen.

Eine Nahverkehrsabgabe würde m.E. zu einem bürokratischen Monster mutieren und/oder diverse Ungerechtigkeiten erzeugen.

Nichts machen kann man auch nicht, denn verstopfte Städte können ja nicht der Dauerzustand sein
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von imp »

Quatschki hat geschrieben:(29 Apr 2019, 17:18)

In Stuttgart bauen sie die Dinger doch!
Je mehr Autos, desto länger der Stau, desto höher die Bonuszahlung bei Daimler, Porsche und Co.
Ich kann da kein Mitleid empfinden!
Hat dein Sachsen etwa keine Autoindustrie?
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von imp »

Man bezahlt bereits für jeden Kilometer den Sprit.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Quatschki »

imp hat geschrieben:(30 Apr 2019, 16:52)

Hat dein Sachsen etwa keine Autoindustrie?
Doch. Ein paar Montagewerke und Zulieferfirmen,
Aber die brauchen im Gegensatz zu den Konzernzentralen und Marketingabteilungen nicht viel Personal.
Und sorgen auch nicht für innerstädtische Staus, weil sie draußen an der Autobahn liegen
und das einzige Innenstadt-Werk mit Güterstraßenbahnen beliefert wird.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Teeernte »

Vielleicht einfach mal anders herum sehen....

City-Maut oder Nahverkehrsabgabe.

Städte bezahlen an den Autofahrer pro Minute Stau 100 Euro - und der Nahverkehr wird nur je genutzter Sitzplatz mit Steuergeld gestützt.....Stehplätze wegen Überfüllung bekommen ihr TicketGeld zurück.

Bin mir SICHER, dass die Städte mit ausreichend Vorlauf das dann auch packen......flüssiger Verkehr - und gut organisierten Nahverkehr.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Iwan der Liebe »

frems hat geschrieben:(30 Apr 2019, 05:02)

In Stockholm, London und Dublin hat man ja ganz gute Erfahrung mit der City-Maut gesammelt. New York hat kürzlich auch eine beschlossen (s. https://www.n-tv.de/wirtschaft/New-York ... 41495.html). Das Geld soll primär in den ÖPNV fließen. Warum also das Rad neu erfinden?

Sinnvoll wäre sicherlich auch die Umwandlung der Pendlerpauschale in eine Pendlerabgabe. Um es nicht zu kompliziert für den gemeinen Autofahrer zu halten, könnte man ja erstmal bei 30 Cent pro Kilometer bleiben. Mittels Kennzeichenerfassung durch Kameras ist das ja sehr unkompliziert zu überwachen. In London wird dann lediglich geprüft, ob die Person per App oder per Lastschrift zahlen möchte. Wer nicht registriert ist, kriegt ein dreistelliges Bußgeld. So einfach ist das.

Ergänzen könnte man dies natürlich zusätzlich auch mit einer Nahverkehrsabgabe für die angrenzenden Landkreise der jeweiligen Großstadt.

Richtig, solange dem arbeitenden Pöbel auch nur ein einziger Cent für völlig überflüssige Dinge wie Freizeit, Urlaub und warmes Essen bleibt, ist dafür zu sorgen, dass er ihn auch wieder abgibt. :thumbup:

Warum immer so destruktiv? Warum muss man immer Dinge verschlechtern und verteuern, um andere Dinge "attraktiver" zu machen? Verstehe ich nicht.

Vielleicht könnte man ja auch den Nahverkehr so attraktiv machen, dass ihn zumindest arme Leute nutzen? Wie wäre es denn, die Preise zu senken? Einsparungen sind z.B. bei den Fahrzeugen möglich. Eine Straßenbahn kann mindestens so lange betrieben werden wie ein Kernkraftwerk, ein Bus muss auch nicht aller 5 Jahre ersetzt werden. Wenn man vernünftig wirtschaftet, dann sind Einsparungen und Preissenkungen durchaus möglich, der ÖPNV könnte eine Alternative für viele Menschen werden.

Aber unsere verehrten Volks(ver)treter kommen grundsätzlich nur auf destruktive Ideen, also z.B. Citymaut, rote Wellen, teurere Stellplätze usw. Wofür zahlen wir Steuern, damit diese Figuren uns in die Suppe spucken? :?:
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(01 May 2019, 01:45)

Richtig, solange dem arbeitenden Pöbel auch nur ein einziger Cent für völlig überflüssige Dinge wie Freizeit, Urlaub und warmes Essen bleibt, ist dafür zu sorgen, dass er ihn auch wieder abgibt. :thumbup:
Mit einer Nahverkehrsabgabe und ÖPNV-Nutzung hat der arbeitende Pöbel, wie Du ihn nennst, ja mehr Geld zur Verfügung.
Warum immer so destruktiv? Warum muss man immer Dinge verschlechtern und verteuern, um andere Dinge "attraktiver" zu machen? Verstehe ich nicht.
Destruktiv ist die bisherige Verkehrspolitik.
Vielleicht könnte man ja auch den Nahverkehr so attraktiv machen, dass ihn zumindest arme Leute nutzen? Wie wäre es denn, die Preise zu senken? Einsparungen sind z.B. bei den Fahrzeugen möglich. Eine Straßenbahn kann mindestens so lange betrieben werden wie ein Kernkraftwerk, ein Bus muss auch nicht aller 5 Jahre ersetzt werden. Wenn man vernünftig wirtschaftet, dann sind Einsparungen und Preissenkungen durchaus möglich, der ÖPNV könnte eine Alternative für viele Menschen werden.
Der ÖPNV ist für arme Leute nicht zu teuer in Deutschland. Die soziale Funktion hat der ÖPNV auch primär in der Peripherie, nicht in den prosperierenden Metropolen. Wer kann sich denn finanziell kein Sozialticket beim ÖPNV leisten und fährt deshalb mit einer gummibereiften Kasperbude?
Aber unsere verehrten Volks(ver)treter kommen grundsätzlich nur auf destruktive Ideen, also z.B. Citymaut, rote Wellen, teurere Stellplätze usw. Wofür zahlen wir Steuern, damit diese Figuren uns in die Suppe spucken? :?:
Teure Stellplätze? Mal umgerechnet, was der Boden in Stuttgart, Hamburg, München oder Frankfurt kostet? Da ist man pro Stellplatz gerne bei einer fünfstelligen Summe und Wartung/Betrieb ist noch nicht einmal mit drin. Die grüne Welle galt mal als Lösung, aber nach einigen Jahren stellten alle fest: die Autofahrer sind unfähig, sie zu nutzen. Denn damit sie optimal funktioniert, müsste sich der Mob, pardon, Pulk ans Tempolimit halten. Rast manch einer mit über 60 statt 50, während jemand anderes parkplatzsuchend mit 30 herumkrebst, funktioniert es nicht. Das Fehlverhalten kann keine Programmierung der Signalisierung berücksichtigen.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von JJazzGold »

Weshalb ist eine City Maut auf die Einfahrt in eine Stadt beschränkt?

Ebenso sinnvoll sehe ich die Erhebung einer Maut bei Ausfahrt. Das würde dazu führen, dass sich der Stadtbewohner möglichst gar nicht erst ein eigenes Auto zulegt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln seine Stadt verlässt.

Was wiederum dazu führen würde, dass bei uns als Naherholungsgebiet der Großstadt nicht jeden Sommertag wild geparkte Fahrzeuge abgeschleppt werden müssten und die eigentlich recht üppig angelegten Parkplätze ausreichen würden.
Staus auf AB und Landstraßen würden sich damit minimieren und die Landluft bliebe von der städtischen PKW Verpestung verschont.

Also, wenn schon City Maut, dann doch fair, für Einfahrt und Ausfahrt.

Zuletzt geändert von JJazzGold am Mi 1. Mai 2019, 08:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von PeterK »

frems hat geschrieben:(01 May 2019, 06:05)
Die grüne Welle galt mal als Lösung, aber nach einigen Jahren stellten alle fest: die Autofahrer sind unfähig, sie zu nutzen. Denn damit sie optimal funktioniert, müsste sich der Mob, pardon, Pulk ans Tempolimit halten. Rast manch einer mit über 60 statt 50, während jemand anderes parkplatzsuchend mit 30 herumkrebst, funktioniert es nicht. Das Fehlverhalten kann keine Programmierung der Signalisierung berücksichtigen.
Auf der Sierichstraße in HH funktioniert die grüne Welle doch prima - eher so bei knapp 70 km/h. :thumbup:
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

frems hat geschrieben:(30 Apr 2019, 05:02)



Sinnvoll wäre sicherlich auch die Umwandlung der Pendlerpauschale in eine Pendlerabgabe. Um es nicht zu kompliziert für den gemeinen Autofahrer zu halten, könnte man ja erstmal bei 30 Cent pro Kilometer bleiben. Mittels Kennzeichenerfassung durch Kameras ist das ja sehr unkompliziert zu überwachen. In London wird dann lediglich geprüft, ob die Person per App oder per Lastschrift zahlen möchte. Wer nicht registriert ist, kriegt ein dreistelliges Bußgeld. So einfach ist das.
Du willst also Leute dafuer bestrafen das sie in die Arbeit mit dem eigenen PKW fahren und dafuer das sie ausserhalb (meistens aus Kostengruenden) der Stadt und nicht in unmittelbarer Naehe ihres Arbeitsplatzes wohnen. Ist das die neue Oeko Diktatur?

Sicherlich wuerden mehr Leute den oeffentlichen Nahverkehr benutzen, wenn dieser komfortabel, schnell, zuverlaessig funktioniert. Da braucht es keine Maut und keine Abgabenzwang.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

frems hat geschrieben:(01 May 2019, 06:05)

Mit einer Nahverkehrsabgabe und ÖPNV-Nutzung hat der arbeitende Pöbel, wie Du ihn nennst, ja mehr Geld zur Verfügung.


.
Sozi Politik. Mit einer Hand nehmen und mit der anderen geben! Zuckerbrot und Peitsche.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(01 May 2019, 08:41)

Sozi Politik. Mit einer Hand nehmen und mit der anderen geben! Zuckerbrot und Peitsche.
Mit Sozis hat es wenig zu tun, dass ein voller Bus im Betrieb günstiger ist als 50 Pkw.

TheManFromDownUnder hat geschrieben:
Du willst also Leute dafuer bestrafen das sie in die Arbeit mit dem eigenen PKW fahren und dafuer das sie ausserhalb (meistens aus Kostengruenden) der Stadt und nicht in unmittelbarer Naehe ihres Arbeitsplatzes wohnen. Ist das die neue Oeko Diktatur?
Wenn Leute die Kosten, die sie verursachen, selber tragen, ist das "Bestrafung"? Stattdessen lieber weiterhin die Schäden vergesellschaften? Sorry, das klingt deutlich stärker nach Sozialismus. Ich bin als Hanseat mehr so freiheitliche Typ und halte mich an Kant: "Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt."
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

frems hat geschrieben:(01 May 2019, 08:47)

Mit Sozis hat es wenig zu tun, dass ein voller Bus im Betrieb günstiger ist als 50 Pkw.



Wenn Leute die Kosten, die sie verursachen, selber tragen, ist das "Bestrafung"? Stattdessen lieber weiterhin die Schäden vergesellschaften? Sorry, das klingt deutlich stärker nach Sozialismus. Ich bin als Hanseat mehr so freiheitliche Typ und halte mich an Kant: "Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt."
Streite ich nicht ab dein Busbeispiel aber wenn ich einerseits gerupft werde damit ich ein billigeres Busticket bekomme, dann ist das mit einer Hand nehmen und mit der anderen geben.

Dein Kant Spruch ist ja sehr nett aber meine Freiheit endet nicht dort wo mir von oben diktiert wird. Ich allein entscheide ob ich mit dem Auto oder mit dem Bus in die Arbeit fahre. Und wie gesagt wenn Nahverkehr attraktiv ist braucht es kein Schroepfen von Autobesitzern.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(01 May 2019, 08:54)

Streite ich nicht ab dein Busbeispiel aber wenn ich einerseits gerupft werde damit ich ein billigeres Busticket bekomme, dann ist das mit einer Hand nehmen und mit der anderen geben.

Dein Kant Spruch ist ja sehr nett aber meine Freiheit endet nicht dort wo mir von oben diktiert wird. Ich allein entscheide ob ich mit dem Auto oder mit dem Bus in die Arbeit fahre. Und wie gesagt wenn Nahverkehr attraktiv ist braucht es kein Schroepfen von Autobesitzern.
Es soll auch jeder so fahren, wie er es möchte. Nur warum sollte ein Fußgänger das Privatvergnügen eines Autofahrers subventionieren, der ihn mit Lärm und Abgasen vollstänkert? Letzteres ist ja schon so oder so fragwürdig, aber dann auch noch finanziell unterstützen? :?:
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

frems hat geschrieben:(01 May 2019, 09:07)

Es soll auch jeder so fahren, wie er es möchte. Nur warum sollte ein Fußgänger das Privatvergnügen eines Autofahrers subventionieren, der ihn mit Lärm und Abgasen vollstänkert? Letzteres ist ja schon so oder so fragwürdig, aber dann auch noch finanziell unterstützen? :?:
Der Autofahrer lebt vielleicht 10-15 km und mehr von der naechsten Haltestelle entfernt? Vielleicht gibt es keine ausreichende Park & Ride Moeglichkeit? Vielleicht muss der Autofahrer einen Umweg fahren um ein Kind an der Schule oder Day Care Center abzuladen? Vielleicht hat er eine Behinderung? Vielleicht geht er nach der Arbeit in den Supermarkt den Wocheneinkauf machen?

Glaubst du wirklich Leute fahren zum Vergnuegen in die Arbeit????? Und viele koennen sich keine Stadtwohnung neben der U-Bahn Haltestelle leisten.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(01 May 2019, 09:14)

Der Autofahrer lebt vielleicht 10-15 km und mehr von der naechsten Haltestelle entfernt? Vielleicht gibt es keine ausreichende Park & Ride Moeglichkeit? Vielleicht muss der Autofahrer einen Umweg fahren um ein Kind an der Schule oder Day Care Center abzuladen? Vielleicht hat er eine Behinderung? Vielleicht geht er nach der Arbeit in den Supermarkt den Wocheneinkauf machen?

Glaubst du wirklich Leute fahren zum Vergnuegen in die Arbeit????? Und viele koennen sich keine Stadtwohnung neben der U-Bahn Haltestelle leisten.
Kann Vergnügen sein. Vielleicht auch einfach Gewohnheit und Faulheit. Und glaubst Du, die einkaufende Person fährt dann alle zwei Wochen einmal mit dem Pkw zur Arbeit, um danach auf dem Heimweg noch bei Aldi vorbeizuschauen, und die restlichen Tage mit dem Umweltverbund? Höhö.

Gerne können ja aber Leute mit Gehbehinderung weiterhin fahren. Von welchem Prozentsatz reden wir da? 1-2%? Oder ist es im Promillebereich? :?:
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Misterfritz »

frems hat geschrieben:(01 May 2019, 08:47)

Mit Sozis hat es wenig zu tun, dass ein voller Bus im Betrieb günstiger ist als 50 Pkw.



Wenn Leute die Kosten, die sie verursachen, selber tragen, ist das "Bestrafung"? Stattdessen lieber weiterhin die Schäden vergesellschaften? Sorry, das klingt deutlich stärker nach Sozialismus. Ich bin als Hanseat mehr so freiheitliche Typ und halte mich an Kant: "Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt."
Du hast vor Allem als Hanseat einen gut ausgebauten ÖPNV vor der Tür.
Das ist beileibe nicht in allen Städten so und gerade Einpendlern bleibt oft gar keine andere Möglichkeit, als mit dem Auto zu fahren oder eben mal eben eine Stunde mehr Fahrtzeit zur Arbeit einzuplanen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

Misterfritz hat geschrieben:(01 May 2019, 09:24)

Du hast vor Allem als Hanseat einen gut ausgebauten ÖPNV vor der Tür.
Das ist beileibe nicht in allen Städten so und gerade Einpendlern bleibt oft gar keine andere Möglichkeit, als mit dem Auto zu fahren oder eben mal eben eine Stunde mehr Fahrtzeit zur Arbeit einzuplanen.
Hier haben selbst kleine Dörfer Richtung Stade eine S-Bahnanbindung, wo alle 20 Minuten eine Bahn kommt und sie staufrei bis in die City für wenige Euro bringt. Trotzdem pendeln die meisten mit dem Pkw die gesamte Strecke mit dem Pkw. Haben vermutlich alle eine Gehbehinderung oder kaufen täglich den halben Supermarkt leer. Die nutzen ja noch nicht einmal das billige P&R-Angebot, das es an etlichen Haltestellen gibt. :?
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Misterfritz »

frems hat geschrieben:(01 May 2019, 09:32)

Hier haben selbst kleine Dörfer Richtung Stade eine S-Bahnanbindung, wo alle 20 Minuten eine Bahn kommt und sie staufrei bis in die City für wenige Euro bringt. Trotzdem pendeln die meisten mit dem Pkw die gesamte Strecke mit dem Pkw. Haben vermutlich alle eine Gehbehinderung oder kaufen täglich den halben Supermarkt leer. Die nutzen ja noch nicht einmal das billige P&R-Angebot, das es an etlichen Haltestellen gibt. :?
Wie gesagt,
Ihr habt gute ÖPNV-Verbindungen - dass nicht alle die nutzen, muss man nicht verstehen.
Aber das ist halt in anderen Gegenden/Städten völlig anders.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

Misterfritz hat geschrieben:(01 May 2019, 09:38)

Wie gesagt,
Ihr habt gute ÖPNV-Verbindungen - dass nicht alle die nutzen, muss man nicht verstehen.
Aber das ist halt in anderen Gegenden/Städten völlig anders.
Klar, aber die Verkehrsprobleme von Ballungsräumen hat man ja nicht in ländlicheren Gebieten. Von mir aus soll auch jeder fahren, wie er möchte. Gründe interessieren mich nicht und gehen eigentlich auch niemanden etwas an. Es spricht ja aber nichts daran, die Pendler an den entstehenden Kosten angemessen zu beteiligen. Die zahlen hier keinen Cent Steuern und fahren zu Hunderttausenden die Straßen und Brücken kaputt, gerne mit -- für den Straßenverkehr -- völlig überdimensionierten Dreckschleudern. Wer sich das -- aus welchen Gründen auch immer -- gönnt, kann doch ein paar Euro Citymaut zahlen. Wird's ihm zu teuer: macht er halt am Stadtrand bei der P&R-Station Halt.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von PeterK »

frems hat geschrieben:(01 May 2019, 09:43)
Es spricht ja aber nichts daran, die Pendler an den entstehenden Kosten angemessen zu beteiligen. Die zahlen hier keinen Cent Steuern und fahren zu Hunderttausenden die Straßen und Brücken kaputt, gerne mit -- für den Straßenverkehr -- völlig überdimensionierten Dreckschleudern.
Du schreibst Unsinn. Pendler werden durch Kfz-, Lohn- , Einkommen- und Energiesteuer angemessen beteiligt. Straßen und Brücken werden eher durch LKW "kaputtgefahren", die Dir z.B Deine Autisten-Kopfhörer rankarren.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

PeterK hat geschrieben:(01 May 2019, 13:07)

Du schreibst Unsinn. Pendler werden durch Kfz-, Lohn- , Einkommen- und Energiesteuer angemessen beteiligt.
Lies in Deinem geistigen Rausch doch nochmal, worum es ging statt nur aus Prinzip herumzupöbeln und wieder Deine Ahnungslosigkeit mitzuteilen. Tief durchatmen. Und wenn Du lieb fragst, erkläre ich Dir die Finanzierung von Verkehrsinfrastrukturen auf Ebene von Ländern und Kommunen gerne in Ruhe.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

frems hat geschrieben:(01 May 2019, 09:18)

Kann Vergnügen sein. Vielleicht auch einfach Gewohnheit und Faulheit. :
Meinst du zur Arbeit fahren?

Wie auch immer ich finde es diktaorisch wenn mir jemand vorschreiben will wie ich von A nach B gelange und wenn und wann ich mein Auto benutze und mich versucht mich zu besteuern nur weil ich nicht wie eine Sardine in einem ueberfuellten Zug oder Bus gedraengt sein will.

Ich habe ja geschrieben. Wenn die oeffentlichen Verkehrsmittel modern, schnell, effizient, bequem und kostenguenstig sind habe ich kein Problem diese zu benutzen.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(01 May 2019, 13:23)

Meinst du zur Arbeit fahren?

Wie auch immer ich finde es diktaorisch wenn mir jemand vorschreiben will wie ich von A nach B gelange und wenn und wann ich mein Auto benutze und mich versucht mich zu besteuern nur weil ich nicht wie eine Sardine in einem ueberfuellten Zug oder Bus gedraengt sein will.

Ich habe ja geschrieben. Wenn die oeffentlichen Verkehrsmittel modern, schnell, effizient, bequem und kostenguenstig sind habe ich kein Problem diese zu benutzen.
Also ich fahre gerne zur Arbeit. Wenn nicht, würde ich mir einen anderen Job suchen. Aber man freut sich, da man stets viel Spaß hat.

Und wer will Dir denn irgendetwas vorschreiben? Kann doch jeder seine Karre nutzen, solange er einen Lappen hat. Geht nur um die Frage, ob man das gesellschaftlich subventionieren muss, obwohl's zu erheblichen Problemen führt.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von PeterK »

frems hat geschrieben:(01 May 2019, 13:18)
Und wenn Du lieb fragst, erkläre ich Dir die Finanzierung von Verkehrsinfrastrukturen auf Ebene von Ländern und Kommunen gerne in Ruhe.
Lieber Frems, würdest Du mir bitte die Finanzierung von Verkehrsinfrastrukturen auf Ebene von Ländern und Kommunen in Ruhe erklären?
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Iwan der Liebe »

frems hat geschrieben:(01 May 2019, 13:31)

Also ich fahre gerne zur Arbeit. Wenn nicht, würde ich mir einen anderen Job suchen. Aber man freut sich, da man stets viel Spaß hat.

Und wer will Dir denn irgendetwas vorschreiben? Kann doch jeder seine Karre nutzen, solange er einen Lappen hat. Geht nur um die Frage, ob man das gesellschaftlich subventionieren muss, obwohl's zu erheblichen Problemen führt.

Nunja, es entsteht aber schon der Eindruck, als wollten einige Menschen andere bevormunden. Die Mühe, sie durch gute Angebote zum Verzicht aufs Auto zu animieren, macht sich niemand, man setzt eher darauf, die PKW-Nutzung künftig nur noch den Reichen zu ermöglichen, was eine wesentlich üblere Art des faktischen Verbots wäre als ein generelles Verbot.

Man kann ja sagen, die Abgase seien unverantwortlich. Dann muss man Autos verbieten, sinnlose Kurzstreckenflüge erst recht. Auch ein Reicher hat nicht das Recht, die Zukunft zu zerstören und Menschen vorzeitig ins Jenseits zu befördern, oder? Die Staus hingegen sind absolut kein Argument, denn jeder Mensch, dem sie nicht gefallen, kann auf ÖPNV oder das Fahrrad umsteigen.
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Julian
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Julian »

frems hat geschrieben:(01 May 2019, 08:47)
Wenn Leute die Kosten, die sie verursachen, selber tragen, ist das "Bestrafung"? Stattdessen lieber weiterhin die Schäden vergesellschaften? Sorry, das klingt deutlich stärker nach Sozialismus. Ich bin als Hanseat mehr so freiheitliche Typ und halte mich an Kant: "Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt."
Hier muss ich Ihnen zustimmen. Die Schäden, die durch den motorisierten Individualverkehr hervorgerufen werden, sind groß. Damit meine ich gar nicht so sehr die momentan heiß diskutierten Gesundheitsschäden durch Feinstaub, sondern die vielen anderen Begleiterscheinungen.

So sind Leute, die an vielbefahrenen Straßen wohnen, häufig Lärm und Abgasen ausgesetzt. Ihre Häuser sind weniger wert im Vergleich zu Häusern in weniger befahrenen Seitenstraßen, weil die Straße sie unattraktiver macht. Viele Bauwerke, gerade, aber nicht nur, historische, werden durch Abgase geschädigt und haben deswegen einen höheren Renovierungsbedarf. Ja, im Sinne der autogerechten Stadt wurden sogar ganze Stadtviertel unattraktiv gemacht, weil man sie durch den Bau breiter Straßenschneisen zerstört oder sie von anderen Stadtvierteln abgeschnitten hat.

Viele Orte in Großstädten sind heute unwirtlich, weil sie fast ausschließlich dem Verkehr dienen und kein Mensch auf die Idee kommen würde, dort freiwillig zu Fuß entlangzugehen. Dadurch ist viel Urbanität verloren gegangen.

Es wäre nur folgerichtig, wenn man diese wahren Kosten des motorisierten Individualverkehrs auf diejenigen umlegt, die diese Kosten verursachen. Man müsste dann aber auch Alternativen anbieten, also einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr. Hier gibt es durchaus noch Verbesserungsbedarf.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

PeterK hat geschrieben:(01 May 2019, 13:35)

Lieber Frems, würdest Du mir bitte die Finanzierung von Verkehrsinfrastrukturen auf Ebene von Ländern und Kommunen in Ruhe erklären?
Eine kreisfreie Großstadt hat nichts davon, wenn Bürger in der Nachbarkommune ihre Infrastruktur nutzen, da die genannten Steuern verbleiben oder an den Bund gehen (mit Umweg übers Land). Einige Bundesländer haben einen interkommunalen Finanzausgleich, um Städte mit hohen Infrastrukturkosten zu unterstützen, da die Umlandgemeinden selbst kaum Infrastruktur bereitstellen und sich freuen, dass e der Nachbar tut. Das bringt aber nichts, wenn es sich -- wie im genannten Beispiel -- um zwei unterschiedliche Länder handelt. Die Bundesfördertöpfe (RegG, GVFG, EntflechtG, ...) helfen da auch nicht, da sie zum Teil nur für Neubau (statt Betrieb) gelten, zum anderen wohlhabende Umlandgemeinden leichter an die Töpfe kommen, da man in Vorleistung geht. Ärmeren Städten fehlen da Mittel und Personal.

Genau deshalb steht uns in den nächsten 20, 30 Jahren ja auch eine Transformation bevor. Da empfehle ich einen Blick ins Weißbuch der Europäischen Kommission, wo man sich schon vor Jahren einigte, langfristig eine Nutzer- statt Steuerfinanzierung im Verkehrswesen zu haben. Dann kann man tatsächlich davon sprechen, dass der Nutzer der Straßen (-> Kfz-Fahrer) diese auch entsprechend bezahlen. Du glaubst doch nicht, dass das derzeit entwickelte Mautsystem einzig dafür vorgesehen ist, in Zukunft nur den Österreichern heimzuzahlen, dass man sich über ihre Vignette ärgerte. Zur Zeit zahlt's die Allgemeinheit, zumal die Steuern nicht zweckgebunden sind und Nichtautofahrer auch Lohnsteuer etc. abdrücken. "Aber ich zahl doch dies und das und überhaupt" mag kurzfristig befriedigend sein, aber hilfreich ist es nicht. Vor allem löst es keine Verkehrsprobleme. Und ja, verstopfte Straßen mit viel Stau sind volkswirtschaftlich ein Problem. Ein einzelner mag sich da denken: "Ach, ob ich nun drei Minuten mehr oder weniger brauche, ist doch egal", aber rechnet man das auf die Milliarden an gefahrenen Kilometer hoch, kommt da ein stattliches Sümmchen zusammen.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben:(30 Apr 2019, 05:02)

Sinnvoll wäre sicherlich auch die Umwandlung der Pendlerpauschale in eine Pendlerabgabe.
Ob es wirklich so sinnvoll ist, wenn dann noch mehr Menschen in die Städte drängen, die Mieten noch mehr steigen und die Bodenspekulation noch stärker zunimmt, wage ich zu bezweifeln. Sind die Öffis in den in Frage kommenden Städten denn auf einen zusätzlich Ansturm neuer Fahrgäste überhaupt vorbereitet? Falls nicht, sind Frust und Ärger auch wieder vorprogammiert.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(01 May 2019, 07:54)

Also, wenn schon City Maut, dann doch fair, für Einfahrt und Ausfahrt.
Gute Idee! Diese Horden städtischer Ausflügler, die an Wochenenden und Feiertagen die Naherholungsgebiete heimsuchen, sollen auch ihren Beitrag leisten. Mit der Ausfahrtmaut wird dann der ÖPNV in den Regionen um die Stadt herum gestärkt.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 May 2019, 13:58)

Ob es wirklich so sinnvoll ist, wenn dann noch mehr Menschen in die Städte drängen, die Mieten noch mehr steigen und die Bodenspekulation noch stärker zunimmt, wage ich zu bezweifeln. Sind die Öffis in den in Frage kommenden Städten denn auf einen zusätzlich Ansturm neuer Fahrgäste überhaupt vorbereitet? Falls nicht, sind Frust und Ärger auch wieder vorprogammiert.
Das ist ja für die meisten Leute ein Nullsummenspiel, da Kaufkraft und Bereitschaft bei Wohnkosten korrelieren. Dass bspw. in München so hohe Mieten hat, liegt ja auch daran, dass die Leute dort mitunter die höchsten Löhne erzielen. Zieht man weit raus, um 700 statt 1000 Euro zu zahlen, fressen die Mobilitätskosten den Vorteil meist wieder auf oder übersteigen ihn auch. Das ist mehr eine Frage der persönlichen Prioritäten. Manch einer mag's urban, manch anderer rural. Ist doch ok, solange jeder so lebt, wie er es gerne hätte.

Zudem wird ja niemand von heute auf morgen wegen ein paar Euro umziehen. Eher ist das eins von sehr vielen Kriterien, wenn man umzieht und eine neue Bleibe sucht. Der ÖPNV ist ja so oder so ein Organismus und sein Angebot somit eine wachsende (oder auch schrumpfende) Summe.

Frag mal einen Berliner, wie es vor 25 Jahren aussah, als die Stadt rasch schrumpfte und man nicht nur das ÖPNV-Angebot runterfuhr, sondern auch Schulen schließen sowie Gebäude abreißen wollte. Heute ist man froh über alles, was man stehenließ. Vielleicht verliert die Stadt in einigen Jahrzehnten aus unvorhersehbaren Gründen auch wieder Einwohner. Wer kann das schon garantieren? Da muss man flexibel bleiben.
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Re: City-Maut oder Nahverkehrsabgabe?

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 May 2019, 14:03)

Gute Idee! Diese Horden städtischer Ausflügler, die an Wochenenden und Feiertagen die Naherholungsgebiete heimsuchen, sollen auch ihren Beitrag leisten. Mit der Ausfahrtmaut wird dann der ÖPNV in den Regionen um die Stadt herum gestärkt.
Da bin ich für Kleinstaaterei - jede Kuhbläke macht ihr eigenes Raubrittertum - ähhmmmm Durchfahrtzoll//Cittymaut.

Wenn die Städter am Wochenende kommen wird KAsse gemacht mit Sonnabend und Sonntagsaufschlag - rein und raus...... LKW - nach Ladung ....und Gewicht.

.....und Polizeiautos das Doppelte. (Jede Stadt sollte eigene haben..Arbeitsschutz)

Politiker haben generell mit dem Linien- Bus zu fahren
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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