Andere Menschen wiederum identifizieren das Wesen des Menschen mit der von ihm vertretenen Meinung.
Das scheinen mir zwei grundsätzlich unterschiedliche Haltungen zu sein, mit der Menschen sich begegnen und miteinander diskutieren - oder eben der Diskussion ausweichen. Wie hier jedem bekannt ist vertrete ich die Position, dass jeder möglichst die volle Bandbreite der legal erlaubten Meinungsvielfalt auch verteten darf, ohne dass man jemandem daraus in der Bewertung seiner Person einen Nachteil daraus macht. Das kann natürlich nur dann funktionieren, wenn man zwischen Meinungen und Personen unterscheidet.
In einem anderen Strang finde ich folgenden Kommentar einer Userin:
... Das, was die jeweilige Person sagt, ist selbstverständlich eng mit ihr selbst verbunden. Die Person hat sich ihre Argumentation vorher genau überlegt, diese Gedanken sind untrennbar mit ihr selbst verbunden, machen sie zu einem großen Teil aus. ...
(07 Apr 2019, 14:59)
Ganz offensichtlich trägt eine Grundhaltung, welche den Menschen als solches mit der von ihm geäußerten Meinung gleichsetzt, nicht zu einer entspannten Diskussion bei. Wertschätze ich also die Meinung einer anderen Person nicht, dann liegt nahe, dass ich die andere Person "als solche" ebenso nicht wertschätze.
Wie ist die Meinung der Forenteilnehmer zu diesem Thema? Sollte man Meinungen und Personen strikt auseinanderhalten, oder wäre es eine Illusion das tun zu können? Gibt es Grenzen innerhalb derer das möglich ist, oder nicht, oder gilt die Trennung sogar universell?