Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Moderator: Moderatoren Forum 2

Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28922
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Skull »

Selina hat geschrieben:(04 Apr 2019, 15:20)

Welche Größe! Das so abzutun von wegen,
die "Diskussion entwickelt sich nun so, wie man es erwarten konnte",
das ist schon grenzwertig.
Wieso kennt hier eigentlich niemand diesen selbstlosen mutigen Mann? Geschichtsunterricht, Klasse 7.
Was ist grenzwertig ???

Das dieser Mann sich selbstlos bis in den Tode für andere eingesetzt hat, steht außer Frage.

Was aber dieses BEISPIEL ... sich bis/mit dem Tod aufopferte...an die Adresse der vermeintlichen bürgerlichen Mitte
...im Jahre 2019 zur aktuellen Situation in der Deutschland hier...in diesem Thread soll...

...das erschliesst sich MIR...nicht. Es stellt sich allenfalls die Frage, welche Beispiele, Verweise und Bezüge ...

HIER grenzwertig SIND.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(04 Apr 2019, 11:14)
Was mich aber speziell beschäftigt, ist die Frage (ich spitze einmal zu): Kann man sich auf die bürgerliche Mitte verlassen, falls es zu einem neuen Faschismus käme bzw. erste Anzeichen dafür zu sehen sind? Wird diese bürgerliche Mitte in der Lage sein, temporäre Bündnisse mit anderen politischen Kräften einzugehen, um die Demokratie zu schützen? Oder ist die Aversion gegenüber anderen gesellschaftlichen Kräften so groß, so dass sich die bürgerliche Mitte eher zurückziehen und passiv bleiben wird? Damit ist beileibe nicht gemeint, dass irgendjemand seine politische Heimat aufgeben soll. Nein, denn auch dabei gilt immer: Jeder, wie er mag. Das ist doch klar. Hier gehts also nicht darum, zum Beispiel irgendjemanden für die Linke zu gewinnen. Nein, hier geht es darum, ob auf die bürgerliche Mitte Verlass ist im Falle der Fälle. Oder wird sie wieder umkippen wie zum Ende der Weimarer Republik, womit sie dazu beitrug, den Hitlerschergen den Weg zu bereiten?
Sollte es zu einem neuen Faschismus kommen, würde das nichts anderes bedeuten, dass auf Links kein Verlass ist - weil Links damit versagt hat. Und im Grunde bewegen wir uns genau auf diesen Zustand hin - überlege mal, wenn die AfD nicht mal aktiven Wahlkampf führen muss, weil allen voran Linke Parteien die AfD von sich aus ins Gespräch bringen und diese Partei somit aktiv und massiv beim Wähler bewerben, dann braucht man sich um die rechten Zugewinne und deren zunehmendes Selbstbewusstsein nicht wundern. Auf Links kommt es an - nicht auf die Mitte!
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: Sonntag 7. Juli 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Wolverine »

Uffhausen hat geschrieben:(04 Apr 2019, 15:57)

Sollte es zu einem neuen Faschismus kommen, würde das nichts anderes bedeuten, dass auf Links kein Verlass ist - weil Links damit versagt hat. Und im Grunde bewegen wir uns genau auf diesen Zustand hin - überlege mal, wenn die AfD nicht mal aktiven Wahlkampf führen muss, weil allen voran Linke Parteien die AfD von sich aus ins Gespräch bringen und diese Partei somit aktiv und massiv beim Wähler bewerben, dann braucht man sich um die rechten Zugewinne und deren zunehmendes Selbstbewusstsein nicht wundern. Auf Links kommt es an - nicht auf die Mitte!
Ich würde sagen, den Nagel auf den Kopf getroffen...… oder wie das heißt.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Skull hat geschrieben:(04 Apr 2019, 15:40)

Was ist grenzwertig ???

Das dieser Mann sich selbstlos bis in den Tode für andere eingesetzt hat, steht außer Frage.

Was aber dieses BEISPIEL ... sich bis/mit dem Tod aufopferte...an die Adresse der vermeintlichen bürgerlichen Mitte
...im Jahre 2019 zur aktuellen Situation in der Deutschland hier...in diesem Thread soll...

...das erschliesst sich MIR...nicht. Es stellt sich allenfalls die Frage, welche Beispiele, Verweise und Bezüge ...

HIER grenzwertig SIND.

mfg
Nochmal: Es ging um Fragen des Gewissens. Schau bitte in den Verlauf, dann siehst du es. Ich bin halt der Meinung, dass man im Ernstfall auch als Vertreter der bürgerlichen Mitte einfach seinem Gewissen folgen kann oder sollte. Und um Schlimmeres zu verhindern, tut man sich temporär mit anderen demokratischen Kräften zusammen. Nachdem einem das eigenen Gewissen gesagt hat, ich muss das jetzt tun, damit wir nicht als Gesellschaft da landen, wo Demokraten einfach nicht hinwollen. Hat schon alles mit meiner Thread-Ausgangs-Fragestellung zu tun.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81219
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Apr 2019, 13:52)

Gute Gelegenheit, aus dieser Perspektive einmal die aktuellen politischen Entwicklungen zu beleuchten.
Europa steht am Vorabend eines neuen Weltkrieges?
Die Mietpreise in deutschen Großstädten steigen unaufhörlich.
Das liegt am "alten weißen Mann"? Oder vllt. doch an Landflucht und ein bis zwei Millionen Neubürgern?
Und der "alte weiße Mann" hat 2018 das Innenministerium um ein Heimatministerium erweitert.
Und? Was genau ist an Heimat schlimm? Du als "wurzelloser Kosmopolit" magst mit einem Heimatgefühl ja nichts anfangen können, aber das ist dann auch nur eine Einzelmeinung. Ende 2015 meinten 90% der Deutschen, dass Heimat für sie wichtig oder sehr wichtig wäre: https://www.infratest-dimap.de/typo3tem ... 59fcef.png
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81219
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skull hat geschrieben:(04 Apr 2019, 13:55)

Da wird ein Ministerpräsident eines Bundeslandes als LinksRADIKAL diffamiert
Bleib mal lieber bei der Wahrheit bleiben und diffamiere nicht, den Ministerpräsident habe ich mit keinem Wort erwähnt und die Linkspartei IST linksradikal.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28922
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Skull »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Apr 2019, 18:03)

Bleib mal lieber bei der Wahrheit bleiben und diffamiere nicht,
den Ministerpräsident habe ich mit keinem Wort erwähnt und die Linkspartei IST linksradikal.
Nicht vergessen:
Alexyessin hat geschrieben:(04 Apr 2019, 14:42)

Bitte hierzu Quellen bezüglich des Landesverbandes Thüringen bringen.
mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(04 Apr 2019, 15:57)

Sollte es zu einem neuen Faschismus kommen, würde das nichts anderes bedeuten, dass auf Links kein Verlass ist - weil Links damit versagt hat. Und im Grunde bewegen wir uns genau auf diesen Zustand hin - überlege mal, wenn die AfD nicht mal aktiven Wahlkampf führen muss, weil allen voran Linke Parteien die AfD von sich aus ins Gespräch bringen und diese Partei somit aktiv und massiv beim Wähler bewerben, dann braucht man sich um die rechten Zugewinne und deren zunehmendes Selbstbewusstsein nicht wundern. Auf Links kommt es an - nicht auf die Mitte!
Naja, da nur wie gebannt auf die Fehler der Partei Die Linke zu schauen, ist mir zu einseitig. Alle Parteien haben Wählermassen an die rechtspopulistische AfD verloren, allen voran CDU (1.070.000 Abgewanderte) und SPD (500.000). An dritter Stelle steht da Die Linke (430.000) Auch von den Grünen und von der FDP sind Wähler zur AfD gewandert. Da müsste man schon überall schauen, woran es liegt. Wie ich bereits weiter oben verlinkte, ist es also gerade die bürgerliche Mitte als so genanntes "Rückgrat der Gesellschaft", die besonders viele Wähler an die AfD verlor: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p4437710

https://www.welt.de/politik/deutschland ... loren.html
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Apr 2019, 18:03)

Bleib mal lieber bei der Wahrheit bleiben und diffamiere nicht, den Ministerpräsident habe ich mit keinem Wort erwähnt und die Linkspartei IST linksradikal.
Linksradikal sind beide nicht: Weder der Ministerpräsident Ramelow noch die gesamte Partei Die Linke.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28922
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Skull »

Selina hat geschrieben:(04 Apr 2019, 18:29)

Linksradikal sind beide nicht: Weder der Ministerpräsident Ramelow noch die gesamte Partei Die Linke.
Datt sehe übrigens auch so.

Ich halte Null und Nichts von der Partei die LINKE. Aber linksradikal kann man sie auch nicht nennen.
Noch weniger DORT, wo sie in Kommunalparlamenten oder in Landesparlamenten
(gerade auch noch in Regierungsverantwortung) zu finden ist.

Aber genau DAS ist ja, was mir an EUCH missfällt.

Konservative und eher rechte Menschen werden ruckzuck in eine (extreme oder radikale) Rechte Ecke gedrückt.
Genauso wie die Linke als Partei oder deren Vertreter in eine (extreme oder radikale) Linke Ecke gestellt werden.

Und dann wundern sich immer beide Seiten über die ... andere Seite.

Und die bürgerliche Mitte...kann manchmal darüber lachen und manchmal eben auch nicht. :dead:

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Skull hat geschrieben:(04 Apr 2019, 18:35)

Datt sehe übrigens auch so.

Ich halte Null und Nichts von der Partei die LINKE. Aber linksradikal kann man sie auch nicht nennen.
Noch weniger DORT, wo sie in Kommunalparlamenten oder in Landesparlamenten
(gerade auch noch in Regierungsverantwortung) zu finden ist.

Aber genau DAS ist ja, was mir an EUCH missfällt.

Konservative und eher rechte Menschen werden ruckzuck in eine (extreme oder radikale) Rechte Ecke gedrückt.
Genauso wie die Linke als Partei oder deren Vertreter in eine (extreme oder radikale) Linke Ecke gestellt werden.

Und dann wundern sich immer beide Seiten über die ... andere Seite. :dead:

mfg
Ich drücke niemanden in eine extreme oder radikale rechte Ecke. Das tun die Leute, die sich da befinden, schon selbst. Es gibt klare Kriterien dafür, was rechtsradikal ist und was rechtsextremistisch. Das hier ist zum Beispiel rechtsradikal:

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... t#p4393248
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81219
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(04 Apr 2019, 18:29)

Linksradikal sind beide nicht: Weder der Ministerpräsident Ramelow noch die gesamte Partei Die Linke.
Selbstverständlich ist die Linkspartei linksradikal. Wer am Grundgesetz rüttelt ist antidemokratisch und damit radikal.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81219
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skull hat geschrieben:(04 Apr 2019, 18:24)

Nicht vergessen:
Lest das Grundsatzprogramm der Linkspartei zu der auch immer noch der Landesverband Thüringen gehört.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(04 Apr 2019, 18:25)
Naja, da nur wie gebannt auf die Fehler der Partei Die Linke zu schauen, ist mir zu einseitig.
Ach! Aber die Verlässlichkeit der Mitte zu hinterfragen und von selbiger das Wohl oder Übel unseres Landes abhängig zu machen - weil Links nichts gebacken kriegt! - ist nicht einseitig, ja? :rolleyes:
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Trifels
Beiträge: 848
Registriert: Samstag 9. März 2019, 18:24

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Trifels »

Die Mitte = zwingend Konservativ. Mitte ist keine Größe, ist ein Punkt. Standpunk daher = Konservativ.

Mitte bewahrt. Mitte bewahrt Status. Statusgefährdung = konservativer.

Gut hier :

https://www.cicero.de/wirtschaft/mittel ... ntelligenz
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(04 Apr 2019, 18:40)

Ich drücke niemanden in eine extreme oder radikale rechte Ecke. Das tun die Leute, die sich da befinden, schon selbst. Es gibt klare Kriterien dafür, was rechtsradikal ist und was rechtsextremistisch. Das hier ist zum Beispiel rechtsradikal:

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... t#p4393248
Das ist mal wieder ein typischer Selina-Selbstwiderspruch! :dead:

Wenn du angeblich niemanden in eine bestimmte Ecke drängen willst, warum diktierst du dann bitte Kriterien, die ein In-die Ecke-drängen ermöglichen, hm? :rolleyes:
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81219
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

Uffhausen hat geschrieben:(04 Apr 2019, 20:22)

Wenn du angeblich niemanden in eine bestimmte Ecke drängen willst, warum diktierst du dann bitte Kriterien, die ein In-die Ecke-drängen ermöglichen, hm? :rolleyes:
Dabei nutzt Selina selber eine ähnliche Diktion, zB. "Krebsschaden".
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 21468
Registriert: Donnerstag 10. August 2017, 15:41

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von sünnerklaas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Apr 2019, 10:55)

Oh ja, Als Faktum erst mal nicht weiter von Bedeutung. Als Symptom umso mehr. Das geht viel viel tiefer an die Substanz der Veränderungen, die in der Welt grad stattfinden. Orbán/Soros, Erdogan/Gülen, die Rachefeldzüge innerhalb der ukrainischen Milliardärsoligarchie, USA/Trump sowieso ... die Reihe lässt sich fortsetzen. Alte, weiße. heterosexuelle, chauvinistische, krankhaft narzistische Männerclubs beherrschen zunehemend auch große und mächtige Staatsgebilde. Nicht nur weil sie so sind wie sie sind sondern weil sie von Massen darum verehrt und vergöttert werden. Hundert Jahre Bauhaus, "Neue Sachlichkeit" 2019. Die meisten werden mit dem Begriff Bauhaus zunächst mal eine Baumarktkette verbinden. Die Zeit der "Neuen Sachlichkeit" ist vorüber. Handwerklich gute Produkte? Preiswerte Wohnanlagen auch für Arbeiter? Licht, Luft, Kindergärten? Nix da. Die "heilige Schlacht auf dem Amselfeld" oder auch der "Schandvertrag von Trianon" stehen auf dem Programm.
Ich frage mich inzwischen, ob es im Alter nicht eine entgegengesetzte Form der Pubertät gibt.
Iwan der Liebe
Beiträge: 2168
Registriert: Donnerstag 6. Dezember 2018, 20:54

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Iwan der Liebe »

sünnerklaas hat geschrieben:(04 Apr 2019, 21:03)

Ich frage mich inzwischen, ob es im Alter nicht eine entgegengesetzte Form der Pubertät gibt.

Gibt es, man nennt es "Altersstarrsinn". Er trifft allerdings, im Gegensatz zur Pubertät, nicht alle Menschen, wohl aber einen großen Teil.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Apr 2019, 21:01)

Dabei nutzt Selina selber eine ähnliche Diktion, zB. "Krebsschaden".
Ja, das mit dem "Krebsschaden" stimmt. Hab gerade noch einmal nachgeschaut, und wahrhaftig, das ist ebenfalls solch ein furchtbarer LTI-Begriff. Danke für den Hinweis, ich werde dieses Wort künftig meiden. Allerdings dürfte es ansonsten schwierig werden, mir bei anderen Formulierungen die Sprache des Dritten Reiches unterjubeln zu wollen. Solche Begriffe wie folgt wirst du bei mir nicht finden und natürlich auch nicht das Denken, das hinter diesen Begriffen steckt: "Wucherung am deutschen Volkskörper", "entartet", "völkisch", "Überfremdung", "Mischvolk", "Volksgemeinschaft", "Stolz auf deutsche Soldaten zweier Weltkriege", "Vogelschiss" (für die zwölf Jahre Nazizeit), "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad", "dämliche Bewältigungspolitik". Du wirst bei mir auch keinen Hass auf Minderheiten finden, keine Frauen-, Homosexuellen- und Fremdenfeindlichkeit, keinen Biologismus und keinen übersteigerten Nationalismus. All das macht sich aber hierzulande und anderswo wieder breit. Eine Tatsache, die ich noch vor Jahren nicht für möglich gehalten hätte.
Zuletzt geändert von Selina am Donnerstag 4. April 2019, 23:40, insgesamt 1-mal geändert.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(04 Apr 2019, 20:22)

Das ist mal wieder ein typischer Selina-Selbstwiderspruch! :dead:

Wenn du angeblich niemanden in eine bestimmte Ecke drängen willst, warum diktierst du dann bitte Kriterien, die ein In-die Ecke-drängen ermöglichen, hm? :rolleyes:
Die Kriterien für Rechtsextremismus "diktiere" nicht ich, die sind gesellschaftlicher Konsens. Und dass es in der rechtspopulistischen AfD rechtsextreme Tendenzen gibt, ist ebenfalls immer noch Konsens einer gesellschaftlichen Mehrheit. Zum Glück.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus

https://de.wikipedia.org/wiki/Alternati ... eutschland
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(04 Apr 2019, 23:33)

Die Kriterien für Rechtsextremismus "diktiere" nicht ich, die sind gesellschaftlicher Konsens. Und dass es in der rechtspopulistischen AfD rechtsextreme Tendenzen gibt, ist ebenfalls immer noch Konsens einer gesellschaftlichen Mehrheit. Zum Glück.
Wenn es um die gesellschaftliche Mehrheit doch so gut bestellt ist, so dass du sogar zu populistischen Winkelzügen greifen kannst, selbige für dich und deine Kriterien zu vereinnahmen, dann möchte ich mal gerne wissen, warum du die Mitte hinterfragst, sie bewusst schlechtredest und sogar versuchst, sie gezielt in die rechtsbraune Schublade zu verfrachten:
Selina hat geschrieben:(03 Apr 2019, 14:38)
Ich selbst finde, dass sich die bürgerliche Mitte zurzeit wie ein Blatt im Wind zu verschiedenen Seiten neigt. Und dass sie sich oft nicht klar genug gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit äußert. Da wird bagatellisiert und abgewiegelt nach dem Motto "so schlimm ist das alles doch gar nicht". Und beim persönlichen Unwort "Nazi" sträuben sich alle Nackenhaare der Mitte-Leute. Je stärker die Neue Rechte mit AfD, Identitären, Burschenschaften und Teilen der Reichsbürger werden, desto kleinlauter wird die bürgerliche Mitte. Das wirkt so, als wolle sie gewappnet sein im Falle eines gravierenden Wechsels politischer Mehrheiten. So kann man dann immer sagen, "ich hab nie was gegen die AfD gesagt. Ich habe nie jemanden Nazi genannt. Ich habe immer Verständnis gezeigt für diese frustrierten Wähler" und dergleichen mehr. Man sichert sich quasi ab für mögliche schlechte Zeiten.

Warum ist das so? Warum ist die Mitte immer schwankend? Hängt das mit den vorwiegend kleinbürgerlichen Wurzeln zusammen? Hat man Angst um das bisschen erworbenen Wohlstand, der einen noch ein wenig abhebt von denen ganz unten? Fragen über Fragen. Eure Meinung würde mich interessieren.
Ist's im linken Lager grad ein wengle langweilig, oder was? Habt ihr eigentlich sonst nix zu tun? Armes Deutschland... :s
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(05 Apr 2019, 00:35)

Wenn es um die gesellschaftliche Mehrheit doch so gut bestellt ist, so dass du sogar zu populistischen Winkelzügen greifen kannst, selbige für dich und deine Kriterien zu vereinnahmen, dann möchte ich mal gerne wissen, warum du die Mitte hinterfragst, sie bewusst schlechtredest und sogar versuchst, sie gezielt in die rechtsbraune Schublade zu verfrachten:
Nein. Ich "verfrachte" die bürgerliche Mitte nicht "in die rechtsbraune Schublade", wie du sagst, sondern ich beschreibe sie als unentschlossen, schwankend und als häufig schweigend, wo es meines Erachtens besser wäre, etwas zu sagen. Das ist ein großer Unterschied.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 21468
Registriert: Donnerstag 10. August 2017, 15:41

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von sünnerklaas »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(04 Apr 2019, 22:56)

Gibt es, man nennt es "Altersstarrsinn". Er trifft allerdings, im Gegensatz zur Pubertät, nicht alle Menschen, wohl aber einen großen Teil.
Nicht umsonst schickt man Leute ab einem gewissen Alter in Rente bzw. Pension. Und das hat eben auch handfeste Gründe: irgendwann nehmen die körperlichen Kräfte ab, man ist froh, die gewohnte Tagsroutine bewältigen zu können. Für nicht wenige werden Neuerungen zum Problem, sie tun sich zunehmend schwer damit. Wenn man dann zum Beispiel im Betrieb grundlegende Änderungen im Bereich Software und Betriebssysteme einführt, kündigen viele aus der Generation Ü50 innerlich, weil sie einfach keine Lust und auch keine Kraft mehr haben, noch einmal etwas neues zu lernen oder sogar ganz von vorne anzufangen.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59135
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von JJazzGold »

Uffhausen hat geschrieben:(05 Apr 2019, 00:35)



Ist's im linken Lager grad ein wengle langweilig, oder was? Habt ihr eigentlich sonst nix zu tun? Armes Deutschland... :s
Die linke politische Organisationen “Aufstehen“ hat es nicht vermocht, die bürgerliche Mitte zum Beitritt in linke Lager zu animieren.
Jetzt ist die Sahra auch noch weg.......

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59135
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Apr 2019, 07:45)

Nicht umsonst schickt man Leute ab einem gewissen Alter in Rente bzw. Pension. Und das hat eben auch handfeste Gründe: irgendwann nehmen die körperlichen Kräfte ab, man ist froh, die gewohnte Tagsroutine bewältigen zu können. Für nicht wenige werden Neuerungen zum Problem, sie tun sich zunehmend schwer damit. Wenn man dann zum Beispiel im Betrieb grundlegende Änderungen im Bereich Software und Betriebssysteme einführt, kündigen viele aus der Generation Ü50 innerlich, weil sie einfach keine Lust und auch keine Kraft mehr haben, noch einmal etwas neues zu lernen oder sogar ganz von vorne anzufangen.
Wenn ich das lese, dann bin ich sehr froh, nicht zur bürgerlichen Mitte zu gehören.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81219
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(04 Apr 2019, 23:27)

Du wirst bei mir auch keinen Hass auf Minderheiten finden...
Sind Nazis nicht auch eine Minderheit? :p
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Montag 9. Februar 2015, 09:56

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tomaner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Apr 2019, 18:52)

Selbstverständlich ist die Linkspartei linksradikal. Wer am Grundgesetz rüttelt ist antidemokratisch und damit radikal.
Wo rüttelt die Linkspartei genau am Grundgesetz? Da fällt mir nichts ein. Während viele Programme der AfD nicht mit GG konform gehen dürften. Vor kurzem kam eine Aufforderung eine AfD Mannes die Todesstrafe wieder einzuführen und dies für legale unkriminelle Flüchtlinge zur Abschreckung, weil jemand legal das zweite mal Asylantrag gestellt hat.

Nimmt man mal die bayerische Verfassung, besthet dort sogar Pflicht zu Erbschaftssteuer oder der Erhalt von Bauernhöfe. Dort müßten sich die meisten CSUler dann sogar selbst vom Verfassungsschutz beobachten lassen, wenn sie Erbschaftssteuer abschaffen wollen und das Sterben von hundertausend Bauernhöfe.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81219
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

Tomaner hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:07)

Wo rüttelt die Linkspartei genau am Grundgesetz?
Art. 14 GG
Während viele Programme der AfD nicht mit GG konform gehen dürften.
Ja, die AfD ist ein ähnlicher Misthaufen wie die Linkspartei, da wirst du von mir keinen Widerspruch bekommen.

Die bürgerliche Mitte muss sich gegen beide Ränder der Parteienlandschaft wehren und die Verfassung beschützen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer bringt vieles wunderbar auf den Punkt, was sich im Moment unter Beteiligung der bürgerlichen Mitte so alles abspielt. Er spricht von "neuem Autoritarismus", von "roher Bürgerlichkeit" und einer "Schweigespirale". Sehr interessantes, sehr empfehlenswertes Interview:

Zitat:

Sie sprechen von „roher Bürgerlichkeit“. Was meinen Sie damit?

Eliten fungieren als Transmissionsakteure bei der Verschiebung von Normalitätsstandards. Ein Beispiel ist Alexander Gauland, der als CDU-Politiker mit dem konservativen „Berliner Kreis“ unter Angela Merkel das erlebt hat, was man „relative politische Deprivation“ nennen kann: ein Gefühl von ungerechter Behandlung, Anerkennungsverlust und Isolation. Darauf gibt es mehrere Reaktionsmöglichkeiten. Man kann sich in die Resignation oder in die Depression verabschieden. Gauland entschied sich für die Radikalisierung und für die Anerkennung in einer neuen Bezugsgruppe. Das funktioniert auch in Gruppen, etwa wenn Ostdeutsche sich mit Flüchtlingen vergleichen und glauben, dass ihre Lebensleistung nicht anerkannt wird, wo doch die Flüchtlinge noch keine Lebensleistung erbracht hätten und dann auch noch Geld oder Wohnungen bekämen. Eine Folge: Man wertet sich selbst auf, indem man andere abwertet oder diskriminiert.


https://www.tagesspiegel.de/kultur/sozi ... 04660.html
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:01)

Die linke politische Organisationen “Aufstehen“ hat es nicht vermocht, die bürgerliche Mitte zum Beitritt in linke Lager zu animieren.
Jetzt ist die Sahra auch noch weg.......

"Aufstehen" ist nicht dazu gedacht, "die bürgerliche Mitte zum Beitritt in linke Lager zu animieren", wie Sie meinen. Das ist eine Fehlinterpretation. Diese Bewegung hat einfach bereits vorhandenes linkes und linksliberales Potenzial in der Bevölkerung gesammelt. Dieses linke Potenzial gibt es nicht nur bei Anhängern der Partei Die Linke, sondern auch bei den Grünen und bei den Sozialdemokraten und ihren Anhängern. Und auch unter vielen Nichtwählern. Alles Leute, die in ihren Herkunftsparteien oder früheren Parteien ihrer Wahl keine Kraft, keinen Veränderungswillen mehr sahen. Und Leute, die linksorientiert denken, aber noch nie gewählt haben. Solche Bündelungs-Aktionen gibt es in anderen Ländern auch. Nix Ungewöhnliches. Mal sehen, wie es nach der jetzigen Krise (auch nix Ungewöhnliches für eine neue Bewegung) weitergeht.
Zuletzt geändert von Selina am Freitag 5. April 2019, 08:25, insgesamt 1-mal geändert.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81219
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

So einer wie Gauland soll Elite sein? Armes Deutschland.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Stimmt. Es geht aber eher um den Begriff "rohe Bürgerlichkeit".
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59135
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:22)

"Aufstehen" ist nicht dazu gedacht, "die bürgerliche Mitte zum Beitritt in linke Lager zu animieren", wie Sie meinen. Das ist eine Fehlinterpretation. Diese Bewegung hat einfach bereits vorhandenes linkes und linksliberales Potenzial in der Bevölkerung gesammelt. Dieses linke Potenzial gibt es nicht nur bei Anhängern der Partei Die Linke, sondern auch bei den Grünen und bei den Sozialdemokraten und ihren Anhängern. Und auch unter vielen Nichtwählern. Alles Leute, die in ihren Herkunftsparteien oder früheren Parteien ihrer Wahl keine Kraft, keinen Veränderungswillen mehr sahen. Solche Bündelungs-Aktionen gibt es in anderen Ländern auch. Nix Ungewöhnliches. Mal sehen, wie es nach der jetzigen Krise (auch nix Ungewöhnliches für eine neue Bewegung) weitergeht.
Das “linke Potential“ ist für die bürgerliche Mitte unattraktiv, wie der Flop Aufstehen zeigte.
Daraus die Saga einer Rechtsruck geneigten bürgerlichen Mitte stricken zu wollen, ist purer linker Blickwinkel.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:11)

Art. 14 GG


Ja, die AfD ist ein ähnlicher Misthaufen wie die Linkspartei, da wirst du von mir keinen Widerspruch bekommen.

Die bürgerliche Mitte muss sich gegen beide Ränder der Parteienlandschaft wehren und die Verfassung beschützen.
AfD und Linkspartei sind politisch so weit auseinander wie Kaugummi und Schokolade :D In der Linkspartei findet man keinen Rassismus, keine Homosexuellen- und Behindertenfeindlichkeit, keine Frauenfeindlichkeit und keinen Biologismus. Alles Erscheinungen, die es in der AfD massenhaft gibt.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59135
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:35)

AfD und Linkspartei sind politisch so weit auseinander wie Kaugummi und Schokolade :D In der Linkspartei findet man keinen Rassismus, keine Homosexuellen- und Behindertenfeindlichkeit, keine Frauenfeindlichkeit und keinen Biologismus. Alles Erscheinungen, die es in der AfD massenhaft gibt.
Bezüglich Antisemitismus bieten Die Linke und die AfD Schnittfläche.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:31)

Das “linke Potential“ ist für die bürgerliche Mitte unattraktiv, wie der Flop Aufstehen zeigte.
Daraus die Saga einer Rechtsruck geneigten bürgerlichen Mitte stricken zu wollen, ist purer linker Blickwinkel.
Naja, ich sprach ja nicht von "einer Rechtsruck geneigten bürgerlichen Mitte", wie Sie es formulieren, sondern ich sprach von Passivität, vom Dulden und Wegschauen. Kleiner, aber feiner Unterschied. Das Thema, wer aus der bürgerlichen Mitte warum nach rechts außen abwandert, wäre eine andere nächste Frage.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:38)

Bezüglich Antisemitismus bieten Die Linke und die AfD Schnittfläche.
Die übergroße Mehrheit der Linken ist selbstverständlich nicht antisemitisch. Bei den einzelnen Vorfällen gab es harte Auseinandersetzungen mit denjenigen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59135
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:41)

Naja, ich sprach ja nicht von "einer Rechtsruck geneigten bürgerlichen Mitte", wie Sie es formulieren, sondern ich sprach von Passivität, vom Dulden und Wegschauen. Kleiner, aber feiner Unterschied. Das Thema, wer aus der bürgerlichen Mitte warum nach rechts außen abwandert, wäre eine andere nächste Frage.
Nur, dass Sie das nicht wissen, sondern nur, aus linker Sichtweise, vermuten, um nicht zu schreiben, unterstellen.
Belegen können Sie es nicht, selbst dann nicht, wenn Sie mutwillig eine undefinierte politische bürgerliche Mitte mit einer definierten gesellschaftlichen bürgerlichen Mitte vermischen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59135
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:44)

Die übergroße Mehrheit der Linken ist selbstverständlich nicht antisemitisch. Bei den einzelnen Vorfällen gab es harte Auseinandersetzungen mit denjenigen.
Von den angeblichen harten Auseinandersetzungen bekommt die bürgerliche Mitte wenig mit, wenn diese nach geschlossenem Verlassen der linken Fraktion des Bundestages auf dessen Flur oder auf der heimischen Toilette stattfinden.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28922
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Skull »

Selina hat geschrieben:(05 Apr 2019, 01:10)

wo es meines Erachtens besser wäre, etwas zu sagen.
Gerne.

Ich finde Die Linke...Scheisse. Und ich finde die AfD noch mehr...Scheisse.

Okay so ?

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20874
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Apr 2019, 18:02)
Europa steht am Vorabend eines neuen Weltkrieges?
Nein. Aber die Gesellschaften in ziemlich allen europäischen Gesellschaften sind polarisiert und gespalten. Frankreich, UK, Österreich, Spanien/Katalonien nur als Beispiel.
Der Politikwissenschaftler und Blogger Manuel Müller beschreibt diesen Kontrast als eine Polarisierung zwischen Kosmopoliten und Souveränisten, ein Gegensatzpaar, das im Laufe der letzten Jahre an die Stelle des klassischen Links-Rechts-Musters getreten sei.
https://www.swr.de/-/id=23502710/proper ... 190401.pdf
Sehr viele Menschen vergessen, verdrängen oder ignorieren, dass bereits die Jugoslawien-Kriege von diesem Konflikt mit ausgelöst wurden. Insofern ist die Ironie dieser Frage "Europa steht am Vorabend eines neuen Weltkrieges?" ziemlich unangebracht. Bei diesen Kriegen handelte es sich nicht um irgendein lokales Regionalgeplänkel sondern um tatsächlich brutales Kriegsgeschehen. Leute, die gestern noch quer durch Religionen und Ethnien befreundet und verschwägert waren, wollten es plötzlich mit ihren Nachbarn nicht mehr aushalten können und gingen schließlich mit Waffen aufeinanderlos. Ein weltbekannter Filmregisseur ließ sich taufen. Ein bekannter deutscher Schriftsteller war plötzlich vom "Serbentum" wie betrunken. Also bitte: Heimat, Nation nur ein harmloses menschliches Bedürfnis? Kosmopoliten nur ein Haufen verwirrter und verdrehter Sonderlinge?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Uffhausen
Beiträge: 1943
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2016, 22:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(05 Apr 2019, 01:10)

Nein. Ich "verfrachte" die bürgerliche Mitte nicht "in die rechtsbraune Schublade", wie du sagst, sondern ich beschreibe sie als unentschlossen, schwankend und als häufig schweigend, wo es meines Erachtens besser wäre, etwas zu sagen. Das ist ein großer Unterschied.
Wenn jemand "unentschlossen" ist, dann kann man nicht genau sagen, wie er sich verhält - bspw., welchem politischen Lager jemand sich anschließt. Es ist also gut möglich, dass sich die Mitte dem linken Lager anschließt - du aber, liebe Selina, siehst die mittige "Unentschlossenheit" eher als Nachweis, dass sich die Mitte dem rechten Lager anschließt = ansonsten hättest du ja die gegenteilige Möglichkeit, AUCH erwähnt!

Warum ist alles, was du nicht sicher zuordnen kannst, was du vielleicht auch nicht verstehen oder nachvollziehen kannst, automatisch negativ, bzw. nicht Links, sondern Rechts?
Unterliegst du hier einem linkspolitischem Fanatismus oder bis du von Charakter einfach nur eher pessimistisch veranlagt?

Ich finde es immer wieder verstörend, wenn Links Demokratie, Freiheit und Beliebigkeit wortgewaltig glorifiziert, sich hinterher aber in "Diktaten" verstrickt, dass man das nicht sagen dürfe, dass man so nicht denken dürfe und dass man dies nicht tun dürfe (ganz genau so, wie es Rechts tut!) - und gleichzeitig noch bedrohlich mit der Nazi-Keule vor deiner Nase rumfuchtelt!

Die Mitte braucht SICHERHEIT - deswegen sind wir Mittigen gemäß deiner Definition "unentschlossen". Bei den Rechten besteht keine Hoffung für Offenheit, Meinungsverschiedenheit, Andersartigkeit. Sie setzen auf die Dummheit der Menschen und entsprechend inszenieren sie sich immer wieder als Opfer. Die Linken setzen mMn eher auf die Intelligenz der Menschen und inszenieren sich diesbezüglich gerne als Täter/Macher. Im Grunde ist Links ganz klar im Vorteil - nur stellt sich Links entsetzlich dumm an, wenn es darum geht, dass sie sich in Offenheit, Meinungsverschiedenheit und Andersartigkeit zu beweisen. Letztendlich wird man von Links vor die Wahl gestellt, entweder man unterwirft sich der linken Einheitlichkeit oder man ist ein Nazi. Das ist nicht intelligent. Das ist nicht einladend. Das ist nicht überzeugend. Aber das ist Links HEUTE. Ändert das und ihr habt die Stimmen aus der Mitte.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: Sonntag 7. Juli 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Wolverine »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Apr 2019, 21:01)

Dabei nutzt Selina selber eine ähnliche Diktion, zB. "Krebsschaden".
Selina drängt jeden in die rechte Ecke der nicht ihrem Feldzug gegen rechts folgt. Ich denke, dass muss man nicht diskutieren, das ist zu offensichtlich. Und so einfach geht das nicht. Das muss man den Leuten selbst überlassen. Es braucht keine "Aufklärer." Die Deutschen kennen ihre eigene Geschichte wohl am besten. Da bedarf es keiner Nachhilfe. Dann auf der Gegenseite die Linke zu verklären ist ebenfalls entlarvend. Die RAF war auch links, hat gemordet, gesprengt die Mitglieder waren kriminell (Banküberfälle etc.) und jetzt wird so getan als gäbe es das alles nicht mehr. In den 90er Jahren war man auch der Meinung der linke Terrorismus wäre eingedämmt und dann passierte das.

Niemand weiß, wie viele heimliche Unterstützer noch im Untergrund leben und wozu die bereit sind. Gerade Selinas Fokussierung auf die rechten, politischen Bereiche und Parteien ist mir zu einseitig.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20874
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von schokoschendrezki »

Uffhausen hat geschrieben:(05 Apr 2019, 10:01)
Die Mitte braucht SICHERHEIT - deswegen sind wir Mittigen gemäß deiner Definition "unentschlossen". Bei den Rechten besteht keine Hoffung für Offenheit, Meinungsverschiedenheit, Andersartigkeit. Sie setzen auf die Dummheit der Menschen und entsprechend inszenieren sie sich immer wieder als Opfer. Die Linken setzen mMn eher auf die Intelligenz der Menschen und inszenieren sich diesbezüglich gerne als Täter/Macher. Im Grunde ist Links ganz klar im Vorteil - nur stellt sich Links entsetzlich dumm an, wenn es darum geht, dass sie sich in Offenheit, Meinungsverschiedenheit und Andersartigkeit zu beweisen. Letztendlich wird man von Links vor die Wahl gestellt, entweder man unterwirft sich der linken Einheitlichkeit oder man ist ein Nazi. Das ist nicht intelligent. Das ist nicht einladend. Das ist nicht überzeugend. Aber das ist Links HEUTE. Ändert das und ihr habt die Stimmen aus der Mitte.
Das ist sehr schön sachlich und unaufgeregt formuliert.

Aber nochmal als Gegenargument: Der Begriff "Mitte" ist vom Begriff her immer durch die Ränder definiert. "Mitte" ist das, was zu den Rändern Abstand hält. Die Mitte ist somit fremd- und nicht selbstbestimmt. Warum nicht "Demokraten" oder meinetwegen auch "Verfassungspatrioten" oder auch "Liberale"? Eine positive Bestimmtheit.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Iwan der Liebe
Beiträge: 2168
Registriert: Donnerstag 6. Dezember 2018, 20:54

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Iwan der Liebe »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:11)

Art. 14 GG


Ja, die AfD ist ein ähnlicher Misthaufen wie die Linkspartei, da wirst du von mir keinen Widerspruch bekommen.

Die bürgerliche Mitte muss sich gegen beide Ränder der Parteienlandschaft wehren und die Verfassung beschützen.

Artikel 14 GG:
"
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.
"

Wieso verstößt Die Linke dagegen? Eine Versteuerung von Erbschaften würde wohl eindeutig NICHT gegen diesen Artikel verstoßen.
Ich würde sogar behaupten, dass SPD, CDU, Grüne und FDP gegen diesen Artikel verstoßen, speziell gegen Punkt (2). So wurden massenhaft Sozialwohnungen privatisiert, nicht das Allgemeinwohl, sondern die Interessen derer stehen im Vordergrund, die leistungslos ihr Vermögen mehren lassen wollen. Dafür nimmt man Wohnungsnot und Obdachlosigkeit in Kauf.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: Sonntag 21. Dezember 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:29)

Stimmt. Es geht aber eher um den Begriff "rohe Bürgerlichkeit".
Die Agrumentationsarmut der "rohen Bürgerlichkeit" erkennt man an ihrer, totalitären, keinen Widerspruch duldenden Begriffswelt:
Rechtsdraußen, Wutbürger/Hutbürger, Je suis Pack, Besorgte, usw.
Diese ruppige, vereinfachte Sprache soll offenbar den Widerstandsgeist provozieren.
Diese rohe Bürgerlichkeit wird vermutlich zuerst in hellen Scharen zur AfD überlaufen, die sie aktuell angeblich bekämpft.
Noch!
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Montag 9. Februar 2015, 09:56

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tomaner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:11)

Art. 14 GG


Ja, die AfD ist ein ähnlicher Misthaufen wie die Linkspartei, da wirst du von mir keinen Widerspruch bekommen.

Die bürgerliche Mitte muss sich gegen beide Ränder der Parteienlandschaft wehren und die Verfassung beschützen.
Da rüttelt sie nicht am GG! Sie will innerhalb dessen Handeln.

Dann stellt sich auch mal die Frage, was Enteignung genau ist. Nimmt man alleine Metallgewerbe, enspricht 1 Prozent Lohnerhöhungin etwa 1 Milliarde bei Arbeitgebern weniger und entsprechend bei Arbeitnehmern mehr. Ist ein 5 Prozent Lohnerhöhung schon Enteignung??? Oder nehmen wir mal Banken bei Zwangsversteigerungen? Bei uns musste ein Brauhaus zu machen, weil sie Kredit gebraucht hätten und die Bank die am Brauhaus mitbeteiligt war, mehr verdient hatte an den Grundstücksverkauf, als mit Weiterführung der Brauerei. Oder Fälle wo große Betriebe Aufträge von Kleinen aufgeben und Zahlung total hinauszögern, bis die kleine Firma zahlungsunfähig ist und geschluckt wird.
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Montag 9. Februar 2015, 09:56

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tomaner »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(05 Apr 2019, 10:31)

Artikel 14 GG:
"
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.
"

Wieso verstößt Die Linke dagegen? Eine Versteuerung von Erbschaften würde wohl eindeutig NICHT gegen diesen Artikel verstoßen.
Ich würde sogar behaupten, dass SPD, CDU, Grüne und FDP gegen diesen Artikel verstoßen, speziell gegen Punkt (2). So wurden massenhaft Sozialwohnungen privatisiert, nicht das Allgemeinwohl, sondern die Interessen derer stehen im Vordergrund, die leistungslos ihr Vermögen mehren lassen wollen. Dafür nimmt man Wohnungsnot und Obdachlosigkeit in Kauf.
In der bayerischen Verfassung ist sogar Erbschaftssteuer vorgeschrieben! Also die Erbschaftssteuer abzuschaffen, wäre ein Verstoß gegen die Bayerische! Verstößt damit dann die bayerische Verfassung gegen GG?
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17855
Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 15:33

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Skull hat geschrieben:(05 Apr 2019, 09:02)

Gerne.

Ich finde Die Linke...Scheisse. Und ich finde die AfD noch mehr...Scheisse.

Okay so ?

mfg
Für ein Vorstandsmitglied ist das wirklich eine sehr sachliche und ausgewogen formulierte Äußerung. Hut ab! :D
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Antworten