Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

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Alster
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Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Alster »

Würde eine drastische Besteuerung fossiler Brenstoffe für den Individualverkehr einen tatsächlichen Beitrag zum Klimasschutz leisten?
Meine Antwort hierzu ist positiv.

VW brachte vor 20 Jahren den Lupo 3l TDI auf den Markt und schob Prototypen mir Verbräuchen von 1-2 l/100km nach. Dass sich diese nicht durchsetzen konnten ist allein dem Underpricing im Brennstoffbereich geschuldet.
Zuletzt geändert von Alster am Do 4. Apr 2019, 11:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Alster
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Alster »

Zu meinem Vorschlag der erhöhten Besteuerung von Autotreibstoff schreibt der user:
John Galt hat geschrieben:(03 Apr 2019, 16:55)

Märchengeschichte. Die Steuerungswirkung ist egal wie hoch man die Steuer setzt sehr gering, weil es sich eben um eine unelastische Nachfrage handelt.

Selbst wenn der Liter 10 Euro kostet muss man trotzdem zur Arbeit, Supermarkt und zur Familie fahren.

Dummerweise wird sowas immer noch als Allheilmittel von den ökonomisch ahnungslosen Klimahysterikern verkauft.
Das ist eine krasse Fehleinschätzung. Die Nachfrage ist sogar seeehr elastisch. Das 1-3l Auto ist längst (seit 20 Jahren) Stand der Technik und setzt sich nur deshalb nicht durch, weil der Benzin/Diesel Preis zu gering ist.
Wir könnten die avisierten 30% CO2 Reduktion im Verkehr längst haben.

Das ist nicht gewollt. Fazit: Einen menschengemachten Klimaschutz wird es nicht geben.
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Tom Bombadil
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

Der User wird gebeten, seinen Eingangsbeitrag auszukleiden und selber auch eine Antwort auf die Frage zu geben, um minimalen Ansprüchen an die Strangeröffnung zu genügen.
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Ein Terraner
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Ein Terraner »

Der Preis ist nicht zu gering, der ist so hoch wie selten zuvor.

Aber kurz zu deinem Plan, das wäre A einfach nur der Tod für die Deutsche Wirtschaft da die Steuern nur für Deutschland gelten würden und sich die restliche Welt einen Grinst. Und B würde das einfach nur die breite Bevölkerung treffen die Finanziell nicht sehr gut aufgestellt ist, den Unternehmen mit großen Fuhrparks, Speditionen etc.. dürfte das recht egal sein. Die würden vermutlich eigenen Tankstellen bauen und den Sprit aus einem EU Nachbarland einfahren.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Nightrain »

Es gibt ja zwei Möglichkeiten. Entweder man besteuert fossile Brennstoffe immer höher, damit Alternativen im Vergleich günstiger werden oder man setzt gesetzliche Fristen für Verbote.

Mir schein die Politik derzeit lieber auf letzteres zu setzen, wie man auch bei der anstehenden Umstellung sämtlicher Heizungen in Deutschland auf Strom sieht. Da setzt man dann einfach gesetzlich fest, dass Neu- und Ersatzheizungen ab 2030 zwingend mit Strom laufen müssen und nicht mit Gas-, Öl- oder Pellets.
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McKnee
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von McKnee »

Ich habe diese Logik noch nie verstanden.

Haut dem Verbraucher in die Fresse, damit die Wirtschaft mit möglichen und angemessen Maßnahmen reagiert?! Wollte mir schon mal jemand als Förderprojekt für e-Fahrzeuge erläutern. Der Verbraucher muss leiden, damit die Hersteller reagieren.

MIr fallen da andere, geeignete Maßnahmen ein.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Tom Bombadil
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

McKnee hat geschrieben:(05 Apr 2019, 07:32)

Ich habe diese Logik noch nie verstanden.
Weil diese "Logik" in einer Marktwirtschaft nichts zu suchen hat. Wenn man Nachfrage nach einem Produkt erzeugen will, dann muss man dafür sorgen, dass es ein tolles Produkt ist (oder zumindest wie ein tolles Produkt rüberkommt -> Apple) und alle es haben wollen.

Mit Sanktionen für alle Verbraucher erzeugt man nur Unmut und Unwillen, wie man in Frankreich bei den Gelbwesten sehr schön sehen konnte, wo genau dieser Vorstoß "höhere Besteuerung fossiler Brennstoffe" die Proteste und Krawalle auslöste. Irgendwann passiert das dann auch mal in Deutschland, nur dass der Michel dann deutlich gründlicher aufräumt.

Einen Beitrag zum Klimaschutz würde so etwas in Deutschland sowieso nicht leisten, dazu ist der Ausstoß in Deutschland viel zu gering (weltweit gesehen), der Klimawandel geht ungebremst weiter, egal ob der Sprit in Deutschland 0,50 € oder 5,- € pro Liter kostet, das wäre höchstens das Feigenblättchen, mit dem die Politik so eine Maßnahme verhüllen wollen würde.
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Quatschki
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Quatschki »

Außerdem sind die übrigen verbauten Rohstoffe auch fossil, bei ihrer Gewinnung werden enorme Abraummengen bewegt und für ihre Herstellung enorme Energiemengen verbraucht.
Die ganzen Bleche, Kunststoffteile, Gummi, Aluminium(!)
ganz zu schweigen von Lithium.

In der Gesamtbilanz am Besten ist ein Auto, das lange genutzt wird und immer wieder repariert kann, so wie die alten US-Straßenkreuzer auf Kuba, obwohl die 20 Liter schlucken.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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H2O
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:18)
...

...

Einen Beitrag zum Klimaschutz würde so etwas in Deutschland sowieso nicht leisten, dazu ist der Ausstoß in Deutschland viel zu gering (weltweit gesehen), der Klimawandel geht ungebremst weiter, egal ob der Sprit in Deutschland 0,50 € oder 5,- € pro Liter kostet, das wäre höchstens das Feigenblättchen, mit dem die Politik so eine Maßnahme verhüllen wollen würde.
Sie wiederholen gebetsmühlenartig, daß unser Bemühen allein nichts bewirken kann. Das ist ja einsehbar, wenn auch unvernünftig. Das Gute Beispiel zählt und eine Überzeugungskraft, die weitere Partner zum Mitmachen bewegen kann. Wenn sich wie beim Beamtenmikado alle Beteiligten nur umschauen, wer sich nun zuerst bewegt, dann rollt nach meiner Überzeugung unsere Kutsche immer schneller auf den Abgrund zu.

Wenn wir auf Dauer allein bleiben mit unserem Guten Willen, dann haben wir etwas länger Opfer gebracht als andere, die sich auf das Beobachten verlegt haben. Diese Dummheit halte ich für erträglich angesichts der Folgen, die sich drohend auftürmen. Vorsichtshalber würde ich mich auch nicht darauf hinaus reden, daß niemand mit hoher Treffsicherheit das Ausmaß der Klimaveränderung vorher sagen kann. Denn auch das ist ja richtig, aber die Hoffnung auf glimpfliche Folgen wohl ebenso unvernünftig wie das tatenlose Beobachten.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:53)

Außerdem sind die übrigen verbauten Rohstoffe auch fossil, bei ihrer Gewinnung werden enorme Abraummengen bewegt und für ihre Herstellung enorme Energiemengen verbraucht.
Die ganzen Bleche, Kunststoffteile, Gummi, Aluminium(!)
ganz zu schweigen von Lithium.

In der Gesamtbilanz am Besten ist ein Auto, das lange genutzt wird und immer wieder repariert kann, so wie die alten US-Straßenkreuzer auf Kuba, obwohl die 20 Liter schlucken.
Genau das wird in sehr vielen Bereichen sichtbar: Die praktische Unmöglichkeit für technische Laien, die vielen kleinen Helferlein im Haushalt instand zu halten, Verschleißteile erneuern zu können, technische Verbesserungen nachrüsten zu können. Ehe man einen Katalysator nachrüstet, bieten Hersteller und Staat für Neubeschaffung hohe Preisnachlässe. Die dabei verbrauchte Umwelt kostet ja nichts. In diesem Sinne sind "Reparaturcafés" eine vernünftige Einrichtung, die preisgünstige Nutzungsdauer von Kleingeräten und "Weißer Ware" erheblich zu verlängern.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von H2O »

Alster hat geschrieben:(04 Apr 2019, 11:20)

Würde eine drastische Besteuerung fossiler Brenstoffe für den Individualverkehr einen tatsächlichen Beitrag zum Klimasschutz leisten?
Meine Antwort hierzu ist positiv.

VW brachte vor 20 Jahren den Lupo 3l TDI auf den Markt und schob Prototypen mir Verbräuchen von 1-2 l/100km nach. Dass sich diese nicht durchsetzen konnten ist allein dem Underpricing im Brennstoffbereich geschuldet.
Ich bin ein immer noch glücklicher Besitzer eines LUPO 3L TDI; seit 19 Jahren! Aber zur Ehenrettung der Verbraucher muß ich Ihrer Einschätzung entgegen halten, daß der Kleinstwagen durch Gewichtsersparnis (Aluminium, Magnesium anstelle von Stahl) auf geringsten Verbrauch getrimmt worden ist. Damals kostete die Grundausstattung des VW Lupo 3L TDI etwa 28.000 DM; kaum in Reichweite für die Menge der Käufer in einer Zeit, als sich der Standard VW Lupo TDI mit 4 l/100 km für annähernd den halben Preis erwerben ließ.

Den sparsamen VW LUPO 3 L TDI hat VW nach einer Versuchsserie von 60.000 Stück in 2005 aus der Produktion genommen. Damit war trotz hoher Verkaufspreise kein Gewinn zu erwirtschaften.

Dem ist nun noch hinzu zu setzen, daß für ein alleinstehendes Rentnerehepaar das Platzangebot des Fahrzeugs ganz ordentlich ist. Für eine Familie mit 2 Kindern völlig unbrauchbar, nicht nur wegen des viel zu hohen Kaufpreises (den ich ja begründet habe!). Mit meiner Technikbegeisterung habe ich mit dem Fahrzeug aus der Rückschau das große Los gezogen. Der beste VW, der je gebaut wurde!
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Alster »

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Apr 2019, 11:33)Der Preis ist nicht zu gering, der ist so hoch wie selten zuvor.
Dass der Preis historisch gesehen viel zu hoch ist

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Apr 2019, 11:33) das wäre A einfach nur der Tod für die Deutsche Wirtschaft da die Steuern nur für Deutschland gelten würden und sich die restliche Welt einen Grinst.
Wieso denn das? Wenn ein Land Importprodukte höher besteuert, grinst die Welt normalerweise nicht, sondern schreit Zeter und Mordio. Auch ist nicht nachvollziehbar wieso dieses Minimum an Protektionismus unsere Wirtschaft schädigen könnte. Weniger Geld nach Saudi Arabien heißt weniger Geld für den Terror, und schädigt damit unsere Waffenexporte oder wie hast Du das gemeint?


Ein Terraner hat geschrieben:(04 Apr 2019, 11:33)den Unternehmen mit großen Fuhrparks, Speditionen etc.. dürfte das recht egal sein. Die würden vermutlich eigenen Tankstellen bauen und den Sprit aus einem EU Nachbarland einfahren.
Einfuhrsteuern bei gleichzeitiger Zulassung von Schmuggel durch große Unternehmen wäre natürlich selten dämlich, wer macht denn sowas?
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von H2O »

McKnee hat geschrieben:(05 Apr 2019, 07:32)

Ich habe diese Logik noch nie verstanden.

...

MIr fallen da andere, geeignete Maßnahmen ein.
Bitte heraus damit; wer weiß, wie vielen Leuten Sie damit aus der Seele sprechen oder sie zum Handeln veranlassen!
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Ein Terraner »

Alster hat geschrieben:(05 Apr 2019, 10:10)

Wieso denn das? Wenn ein Land Importprodukte höher besteuert, grinst die Welt normalerweise nicht, sondern schreit Zeter und Mordio. Auch ist nicht nachvollziehbar wieso dieses Minimum an Protektionismus unsere Wirtschaft schädigen könnte. Weniger Geld nach Saudi Arabien heißt weniger Geld für den Terror, und schädigt damit unsere Waffenexporte oder wie hast Du das gemeint?


Einfuhrsteuern bei gleichzeitiger Zulassung von Schmuggel durch große Unternehmen wäre natürlich selten dämlich, wer macht denn sowas?
Dir ist klar das Deutschland sozusagen das Zentrum des europäischen Binnenmarkts ist, so mit zollfreien Güterverkehr zwischen den einzelnen Ländern der EU ? :?
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Apr 2019, 11:33)

Die würden vermutlich eigenen Tankstellen bauen und den Sprit aus einem EU Nachbarland einfahren.
Das ist ja nicht erlaubt. Wäre ja auch Steuerhinterziehung.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Ein Terraner
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Ein Terraner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Apr 2019, 11:18)

Das ist ja nicht erlaubt. Wäre ja auch Steuerhinterziehung.
Es ist nicht erlaubt im EU Ausland zu kaufen bzw. zu tanken ?
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Quatschki
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2019, 09:59)

Ich bin ein immer noch glücklicher Besitzer eines LUPO 3L TDI; seit 19 Jahren! Aber zur Ehenrettung der Verbraucher muß ich Ihrer Einschätzung entgegen halten, daß der Kleinstwagen durch Gewichtsersparnis (Aluminium, Magnesium anstelle von Stahl) auf geringsten Verbrauch getrimmt worden ist. Damals kostete die Grundausstattung des VW Lupo 3L TDI etwa 28.000 DM; kaum in Reichweite für die Menge der Käufer in einer Zeit, als sich der Standard VW Lupo TDI mit 4 l/100 km für annähernd den halben Preis erwerben ließ.

Den sparsamen VW LUPO 3 L TDI hat VW nach einer Versuchsserie von 60.000 Stück in 2005 aus der Produktion genommen. Damit war trotz hoher Verkaufspreise kein Gewinn zu erwirtschaften.

Dem ist nun noch hinzu zu setzen, daß für ein alleinstehendes Rentnerehepaar das Platzangebot des Fahrzeugs ganz ordentlich ist. Für eine Familie mit 2 Kindern völlig unbrauchbar, nicht nur wegen des viel zu hohen Kaufpreises (den ich ja begründet habe!). Mit meiner Technikbegeisterung habe ich mit dem Fahrzeug aus der Rückschau das große Los gezogen. Der beste VW, der je gebaut wurde!
Was bringt es, den letzten Liter Einsparung herauszuholen, wenn sich der Fahrzeugpreis verdoppelt? Irgendwelche superleichten Karbonautos, die extra Vorkehrungen brauchen, damit der Wind sie nicht von der Brücke weht?
Das Geld ist doch dann an anderer Stelle besser investiert?
Nicht der relative Spritverbrauch des einzelnen Fahrzeuges, sondern der absolute Gesamtflottenverbrauch aller Fahrzeuge ist das, was zählt!
Und da gibt es viele Möglichkeiten, durch Wegeoptimierung und Fahrtenvermeidung oder andere Mobilitäts- und Logistikkonzepte ungleich mehr zu sparen, als durch Herumbasteleien der Autoindustrie.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2019, 12:01)

Was bringt es, den letzten Liter Einsparung herauszuholen, wenn sich der Fahrzeugpreis verdoppelt? Irgendwelche superleichten Karbonautos, die extra Vorkehrungen brauchen, damit der Wind sie nicht von der Brücke weht?
Das Geld ist doch dann an anderer Stelle besser investiert?
Nicht der relative Spritverbrauch des einzelnen Fahrzeuges, sondern der absolute Gesamtflottenverbrauch aller Fahrzeuge ist das, was zählt!
Und da gibt es viele Möglichkeiten, durch Wegeoptimierung und Fahrtenvermeidung oder andere Mobilitäts- und Logistikkonzepte ungleich mehr zu sparen, als durch Herumbasteleien der Autoindustrie.
An diese Technik gehen Sie mir zu abwertend heran. Als Privatmann fährt man vielleicht 10.000 bis 20.000 km im Jahr. Sagen wir 15.000. In 20 Jahren 300.000 km. Dann hätte dieses Leichtfahrzeug (übrigens: Vorzügliche Straßenlage!) 3.000 l Diesel eingespart (1l /100 km). Das ist doch schon ganz anständig etwas, oder?

Vor allem ist das sofort verfügbar; nicht könnte, würde, möchte... und es ist auch meins, höchstpersönlich. Vermutlich hält es auch länger als 20 Jahre: Kein Rost, auf der Hebebühne alljährlich eine Freude! Ein echter Gegenwert für das angelegte Geld. Allmählich wird es allerdings schwer, Ersatzteile zu finden. Vielleicht auf dem Schrottplatz?
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Tom Bombadil
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2019, 09:27)

Sie wiederholen gebetsmühlenartig, daß unser Bemühen allein nichts bewirken kann.
Weil es Fakt ist, während das von dir gebetsmühlenartig vorgetragene "gute Beispiel" lediglich ein unbelegter Wunschtraum ist.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ein Terraner hat geschrieben:(05 Apr 2019, 11:31)

Es ist nicht erlaubt im EU Ausland zu kaufen bzw. zu tanken ?
Nö, nur das was du im Tank hast.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Ein Terraner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Apr 2019, 13:00)

Nö, nur das was du im Tank hast.
Ok, wusste ich nicht. Wie wird das kontrolliert ?
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ein Terraner hat geschrieben:(05 Apr 2019, 13:10)

Ok, wusste ich nicht. Wie wird das kontrolliert ?
Aktuell im grenznahen Bereich. Da gibt's ja immer wieder mal Zollkontrollen und die Zöllner wissen in der Regel natürlich wo billig getankt wird. Ich glaube offiziell darf man auch noch das einführen was im Reservekanister ist. Da schauen die aber schon mal drauf, ob das was da drin ist auch zum Auto passt. Also einen Diesel fahren und dann im Ausland nochmal 20l Benzin für den Rasenmäher zu Hause in den Reservekanister geht schon mal nicht ;)
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Ein Terraner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Apr 2019, 13:15)

Aktuell im grenznahen Bereich. Da gibt's ja immer wieder mal Zollkontrollen und die Zöllner wissen in der Regel natürlich wo billig getankt wird. Ich glaube offiziell darf man auch noch das einführen was im Reservekanister ist. Da schauen die aber schon mal drauf, ob das was da drin ist auch zum Auto passt. Also einen Diesel fahren und dann im Ausland nochmal 20l Benzin für den Rasenmäher zu Hause in den Reservekanister geht schon mal nicht ;)
Ich dachte da jetzt eigentlich mehr an so 40 Tonner voll mit Diesel.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2019, 12:27)

An diese Technik gehen Sie mir zu abwertend heran. Als Privatmann fährt man vielleicht 10.000 bis 20.000 km im Jahr. Sagen wir 15.000. In 20 Jahren 300.000 km. Dann hätte dieses Leichtfahrzeug (übrigens: Vorzügliche Straßenlage!) 3.000 l Diesel eingespart (1l /100 km). Das ist doch schon ganz anständig etwas, oder?
Aber wenn man nur einen einzigen anderen Rentner überzeugen kann, vom SUV oder Limousine auf einen herkömmlichen Kleinstwagen zu wechseln, spart das bei gleicher Konstellation 12.000 oder 15.000 Liter!
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ein Terraner hat geschrieben:(05 Apr 2019, 13:24)

Ich dachte da jetzt eigentlich mehr an so 40 Tonner voll mit Diesel.
Wie soll das gehen? Das fällt ja schon bei der Umsatzsteuervoranmeldung auf.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

Kraftstoff dürfen Sie nur dann energiesteuerfrei aus einem EU-Mitgliedstaat einführen, wenn er sich im Tank Ihres Fahrzeugs oder in mitgeführten Reservebehältern befindet. Dabei wird eine Kraftstoffmenge von bis zu 20 Litern in den Reservebehältern nicht beanstandet. Es sind jedoch die einzelstaatlichen Bestimmungen über den Besitz und die Beförderung gefährlicher Stoffe einzuhalten.
https://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/R ... _node.html
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 12:49)

Weil es Fakt ist, während das von dir gebetsmühlenartig vorgetragene "gute Beispiel" lediglich ein unbelegter Wunschtraum ist.
Das ist ja wahr; nur liegt es mir nicht, auf zu geben, wenn man noch etwas bewirken könnte.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2019, 13:30)

Aber wenn man nur einen einzigen anderen Rentner überzeugen kann, vom SUV oder Limousine auf einen herkömmlichen Kleinstwagen zu wechseln, spart das bei gleicher Konstellation 12.000 oder 15.000 Liter!
Das ist alles sehr wahr; ich jedenfalls kann mich bescheiden, ohne dabei etwas zu entbehren. Vermutlich wird mich auch niemand beneiden... ist doch auch beruhigend. Mein kleiner Flitzer ist wirklich ein Geniestreich!
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Brainiac »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 08:18)

Einen Beitrag zum Klimaschutz würde so etwas in Deutschland sowieso nicht leisten, dazu ist der Ausstoß in Deutschland viel zu gering (weltweit gesehen), der Klimawandel geht ungebremst weiter, egal ob der Sprit in Deutschland 0,50 € oder 5,- € pro Liter kostet, das wäre höchstens das Feigenblättchen, mit dem die Politik so eine Maßnahme verhüllen wollen würde.
Darüber bin ich auch gerade gestolpert.

Kannst du mal ausführen, was an folgender Argumentation falsch ist:

1. Wirksamer Klimaschutz kann nur möglichst weltweit koordiniert erreicht werden.
2. Um aber andere Nationen dazu zu bewegen, muss man selbst mit gutem Beispiel voran gehen, ansonsten kriegt man bei jedem entsprechendem Vorschlag genau das vorgehalten.
3. Wenn jeder Staat sich sagt "ich allein kann das Klima nicht retten, also lasse ich es bleiben", kommt vielleicht das individuell bessere, aber für die Staatengemeinschaft insgesamt schlechtere Ergebnis heraus (Gefangenendilemma).

Man könnte auch den Kategorischen Imperativ bemühen. Man (Deutschland) sollte so handeln, wie es weltweit sinnvoll wäre.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von McKnee »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2019, 10:12)

Bitte heraus damit; wer weiß, wie vielen Leuten Sie damit aus der Seele sprechen oder sie zum Handeln veranlassen!
Auf Herstellerseite kann man mit sanftem Druck durch den Staat bestimmte Produktionen fördern.

Flüssige Verkehrskonzepte sparen Sprit.
Dazu kommen ganz einfache Maßnahmen, wie eine Vermeidung unnötiger Beeinträchtigungen durch Baustellen und deren schnelle Abwicklung auf BAB und Landstraßen.
Verkehrsleitsysteme, die sich am tatsächlichen Verkehrsaufkommen orientieren und nicht nach einem prognostizierten.
Ein Überholverbot für LKW.

Einen angemessen getakteten und schnellen, wie bezahlbaren ÖPNV. Eine Deutsche Bahn, die ein verlässliches Angebot zu angemessenen Preisen gewährleistet.

nur so für den Anfang....
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

Brainiac hat geschrieben:(05 Apr 2019, 15:04)

Kannst du mal ausführen, was an folgender Argumentation falsch ist:
Staaten sind Egoisten, die tun das, was für sie am Besten ist. Wen interessieren denn in der Geopolitik moralisch "gute Beispiele"? Wir stehen im knallharten Wettbewerb mit anderen Volkswirtschaften und alles was wir tun, um unsere Wirtschaft zu schwächen stärkt die Wirtschaft in anderen Staaten, genau deswegen gibt es ja die EEG-Ausnahmen für die Industrie und genau deswegen wird einem auch noch so "gutem Beispiel" nicht gefolgt. Das sind Konzepte, um Kinder möglichst gut zu erziehen, aber nicht für die unerbittliche Globalisierung, zumindest dann nicht, wenn man sich sein hart erarbeitetes Wohlstandsniveau erhalten will.
Wenn man wirklich die Klimaerwärmung verlangsamen will, dann muss man die größten CO2-Emittenten ins Boot holen und verbindliche Abmachungen treffen, wer was einzuhalten hat und man muss auch einen Sanktionsmechanismus einführen, denn sonst macht doch eh wieder jeder, was er will. Aber selbst das ist ja nicht möglich, kein Staat lässt sich dazu zwingen, das Pariser Abkommen ist eine Luftnummer, weil es keine Sanktionen gibt und deswegen steigt der CO2-Ausstoß auch munter weiter. Ein Abkommen mit Sanktionen macht aber keiner mit und trotzdem meint ihr ernsthaft, man müsse nur mit gutem Beispiel vorangehen und dann würden die anderen schon folgen? Ich will niemand angreifen, aber das ist doch echt naiv, wenn man sich anguckt, was auf der Welt so los ist.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von John Galt »

Alster hat geschrieben:(04 Apr 2019, 11:20)

Würde eine drastische Besteuerung fossiler Brenstoffe für den Individualverkehr einen tatsächlichen Beitrag zum Klimasschutz leisten?
Meine Antwort hierzu ist positiv.
Bei einem Spritpreis von 1,40 Euro sind bereits ~1 Euro Steuern enthalten. Das Geld leistet gar nichts für den Klimaschutz, sondern landet einfach nur im Haushalt.

Die Alternativen wie Elektromobilität wären letztendlich teurer und schädlicher, da man Kohlestrom tankt.

Würde Deutschland einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen, müsste man Atomkraftwerke bauen ohne Ende und zwar nicht nur zum Spaß wie in Mülheim wo man 3 Milliarden verbuddelt für ein paar Tage Betrieb.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 18:35)

Staaten sind Egoisten, die tun das, was für sie am Besten ist. Wen interessieren denn in der Geopolitik moralisch "gute Beispiele"? Wir stehen im knallharten Wettbewerb mit anderen Volkswirtschaften und alles was wir tun, um unsere Wirtschaft zu schwächen stärkt die Wirtschaft in anderen Staaten, genau deswegen gibt es ja die EEG-Ausnahmen für die Industrie und genau deswegen wird einem auch noch so "gutem Beispiel" nicht gefolgt.
Wenn das in dieser Extremheit wirklich stimmen würde, dürfte es zwischen den Staaten keine bilaterale Abkommen geben. Eine Welthandelsorganisation gebe es auch nicht, deren Mitglieder sich auf Basics im internationalen Wettbewerb geeinigt haben.
Tom Bombadil hat geschrieben: Aber selbst das ist ja nicht möglich, kein Staat lässt sich dazu zwingen, das Pariser Abkommen ist eine Luftnummer, weil es keine Sanktionen gibt und deswegen steigt der CO2-Ausstoß auch munter weiter. Ein Abkommen mit Sanktionen macht aber keiner mit und trotzdem meint ihr ernsthaft, man müsse nur mit gutem Beispiel vorangehen und dann würden die anderen schon folgen? Ich will niemand angreifen, aber das ist doch echt naiv, wenn man sich anguckt, was auf der Welt so los ist.
Ich bezweifle ehrlich gesagt, ob ein Klimaabkommen mit Sanktionen überhaupt was bringt. Entweder die Staaten sind wirklich bereit, etwas für den Klimaschutz zu tun, oder sie sind es nicht. Da werden auch finanzielle Sanktionen nicht viel ändern.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Sören74 »

John Galt hat geschrieben:(05 Apr 2019, 18:48)

Bei einem Spritpreis von 1,40 Euro sind bereits ~1 Euro Steuern enthalten. Das Geld leistet gar nichts für den Klimaschutz, sondern landet einfach nur im Haushalt.
Es geht in erster Linie nicht darum, Gelder für den Klimaschutz zu sammeln, sondern ein Preissignal in Bezug auf fossile Brennstoffe zu setzen und damit die Alternativen zu fördern.
John Galt hat geschrieben: Würde Deutschland einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen, müsste man Atomkraftwerke bauen ohne Ende und zwar nicht nur zum Spaß wie in Mülheim wo man 3 Milliarden verbuddelt für ein paar Tage Betrieb.
Das ist unsinnig. Atomkraftwerke können höchstens einen Beitrag in der Verstromung leisten, aber da ist der Anteil der Erneuerbaren schon am höchsten. Richtigen Nachholebedarf haben wir auf den Gebieten der Mobilität und der Heizung. Und da konnten Atomkraftwerke bisher keinen Beitrag leisten. Das Problem ist, dass die Öffentlichkeit sich fast nur mit dem Stromsektor befasst, aber das ist nur eine Baustelle.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Brainiac »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 18:35)

Staaten sind Egoisten, die tun das, was für sie am Besten ist.

Kooperation kann das Beste sein. Ansonsten gäbe es keine Staatenbünde, keine EU und keine NATO.
Wen interessieren denn in der Geopolitik moralisch "gute Beispiele"?

Diese interessieren dann, wenn einen jemand auf internationaler Ebene zu etwas drängen will und man sieht: der tut das selbst gar nicht. Das knallt man dem dann vor den Latz ("Wasser predigen und Wein trinken").

Das ist ein knallhartes und verhandlungstaktisch sehr wirkungsvolles Argument und hat mit "moralisch" wenig zu tun.
Ich will niemand angreifen, aber das ist doch echt naiv, wenn man sich anguckt, was auf der Welt so los ist.

Was los ist? ZB sowas.

https://m.tagesspiegel.de/politik/weckr ... 91728.html

Aber ok, wahrscheinlich sind die durch den Klimawandel induzierten Probleme für uns hier ansonsten, bis auf unerwünschte Flüchtlinge, noch nicht greifbar genug. Da freut man sich eher über das warme Wetter.

In ein paar Jahrhunderten, ggfs auch wesentlich früher, wird man vermutlich sagen: "Damals hatte die Menschheit noch eine reelle Chance, gegenzusteuern, aber die Staaten haben es vorgezogen, gegeneinander zu arbeiten und Handelskriege zu führen, um ihr jeweiliges 'Wohlstandsniveau' zu verteidigen.Wer das anders sah, wurde als 'naiv' abgeurteilt. Na ja, so war das damals eben."
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

Sören74 hat geschrieben:(05 Apr 2019, 20:39)

Wenn das in dieser Extremheit wirklich stimmen würde, dürfte es zwischen den Staaten keine bilaterale Abkommen geben. Eine Welthandelsorganisation gebe es auch nicht, deren Mitglieder sich auf Basics im internationalen Wettbewerb geeinigt haben.
Das ist falsch, denn nichts ist schädlicher für wirtschaftliche Prosperität als Handelsschranken, deswegen werden Abkommen geschlossen, bei denen jeder versucht, das Beste für seine Volkswirtschaft herauszuholen.
Ich bezweifle ehrlich gesagt, ob ein Klimaabkommen mit Sanktionen überhaupt was bringt. Entweder die Staaten sind wirklich bereit, etwas für den Klimaschutz zu tun, oder sie sind es nicht. Da werden auch finanzielle Sanktionen nicht viel ändern.
Gut möglich. Man wird eine CO2-Reduktion mMn. nur dann schaffen, wenn die Alternativen nicht zu teuer sind, sonst werden Staaten mit großem Energiehunger nicht mitmachen.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

Brainiac hat geschrieben:(05 Apr 2019, 21:12)

Kooperation kann das Beste sein. Ansonsten gäbe es keine Staatenbünde, keine EU und keine NATO.
Ja, wenn man sich Vorteile für den eigenen Staat davon verspricht. Deswegen ist der Warschauer Pakt auch zerbrochen, nachdem die UdSSR zu schwach wurde, um den Laden mit Gewalt zusammenzuhalten. Sowas funktioniert nur auf Basis von Freiwilligkeit und wenn man meint, dass man Vorteile daraus ziehen kann.
Diese interessieren dann, wenn einen jemand auf internationaler Ebene zu etwas drängen will und man sieht: der tut das selbst gar nicht. Das knallt man dem dann vor den Latz ("Wasser predigen und Wein trinken").
"Missionierung" ist aber etwas anderes als einfach nur mit gutem Beispiel voranzugehen. Zudem ist Deutschland viel zu machtlos, um große Nationen zu irgendetwas drängen zu können.
Das ist ein knallhartes und verhandlungstaktisch sehr wirkungsvolles Argument und hat mit "moralisch" wenig zu tun.
Welches knallharte Argument soll das denn sein, wenn in Deutschland zB. der Sprit 10 € pro Liter und der Strom 3 € pro kWh kosten würde? Dann wird sich erstmal angeguckt, welche Konsequenzen das für die eigene Bevölkerung hätte und dann wird abgewunken. Macron sähe vor seinem geistigen Auge wohl schon die Guillotine in Aktion...
Was los ist? ZB sowas.
Ja, eben. Diese Menschen interessieren die Machthaber in China, den USA, Indien und Russland kein bisschen.
Aber ok, wahrscheinlich sind die durch den Klimawandel induzierten Probleme für uns hier ansonsten, bis auf unerwünschte Flüchtlinge, noch nicht greifbar genug.
Selbst wenn Deutschland komplett das Atmen einstellt, ändert sich an der Klimaerwärmung allerhöchstens in der Nachkommastelle etwas. Wie viele anerkannte Klimaflüchtlinge gibt es denn in Deutschland?
In ein paar Jahrhunderten, ggfs auch wesentlich früher, wird man vermutlich sagen: "Damals hatte die Menschheit noch eine reelle Chance, gegenzusteuern, aber die Staaten haben es vorgezogen, gegeneinander zu arbeiten und Handelskriege zu führen, um ihr jeweiliges 'Wohlstandsniveau' zu verteidigen.Wer das anders sah, wurde als 'naiv' abgeurteilt. Na ja, so war das damals eben."
Offensichtlich habe ich ins Schwarze getroffen, du weißt genau, dass es naiv ist, willst es aber nicht zugeben. Glaubst du nicht, mir wäre es nicht auch lieber, die Menschheit würde alle Energie aus EE erzeugen, keinen Abfall und Müll produzieren, Ausbeutung, Hunger, Elend und Krieg wären besiegt und alle Menschen würden friedfertig miteinander leben? Doch, wäre mir lieber, man muss aber eben auch Realist bleiben und den Tatsachen ins Auge blicken, da hilft aller Sarkasmus nicht, zumal er eh den Falschen trifft, du solltest ihn an die Mächtigen der Welt richten. Vllt. bekommst du dann wie Greta ein paar Preise und danach geht dann alles seinen gewohnten Gang.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 21:46)

Das ist falsch, denn nichts ist schädlicher für wirtschaftliche Prosperität als Handelsschranken, deswegen werden Abkommen geschlossen, bei denen jeder versucht, das Beste für seine Volkswirtschaft herauszuholen.
Das ist absolut richtig, dass das schädlich wäre. Du sprachst davon, dass die Länder egoistisch handeln würden, und wenn sie das in Reinform tun, dann würde es sie schaden, siehe Trump und seine wirtschaftliche Abschottungspolitik. Also Du musst Dich schon entscheiden, handeln die Länder rein egoistisch oder so, dass sie das Beste für ihre Volkswirtschaft herausholen? Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

Sören74 hat geschrieben:(06 Apr 2019, 10:49)

Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Man sollte Egoismus nicht mit Isolationismus verwechseln, dem Egoisten geht es um den persönlichen Vorteil, den eigenen Nutzen und den kann man auch haben, indem man mit anderen kooperiert. Klimaschutz bringt aber kurzfristig keinerlei Vorteile, der kostet massenhaft Geld und sorgt für Unruhe in der Bevölkerung, gerade Autokratien wie in Russland oder Diktaturen wie in China können sich so etwas nicht leisten, die sichern ihre Herrschaft, komme was wolle.
Das mag sich ändern, wenn die Folgen der Klimaerwärmung spürbar werden, aber dann ist es wahrscheinlich zu spät.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Brainiac »

Brainiac hat geschrieben:(05 Apr 2019, 21:12)
Kooperation kann das Beste sein. Ansonsten gäbe es keine Staatenbünde, keine EU und keine NATO.
Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 22:06)
Ja, wenn man sich Vorteile für den eigenen Staat davon verspricht. Deswegen ist der Warschauer Pakt auch zerbrochen, nachdem die UdSSR zu schwach wurde, um den Laden mit Gewalt zusammenzuhalten. Sowas funktioniert nur auf Basis von Freiwilligkeit und wenn man meint, dass man Vorteile daraus ziehen kann.
Natürlich. Bekämpfung der negativen Folgen des Klimawandels hat ja auch Vorteile für alle – diese sind derzeit nur noch nicht präsent genug und die Angst vor kurzfristigen Wohlstandseinbußen überwiegt. Das wird nicht so bleiben.
Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 22:06)
“Missionierung" ist aber etwas anderes als einfach nur mit gutem Beispiel voranzugehen. Zudem ist Deutschland viel zu machtlos, um große Nationen zu irgendetwas drängen zu können.
Welches knallharte Argument soll das denn sein, wenn in Deutschland zB. der Sprit 10 € pro Liter und der Strom 3 € pro kWh kosten würde? Dann wird sich erstmal angeguckt, welche Konsequenzen das für die eigene Bevölkerung hätte und dann wird abgewunken. Macron sähe vor seinem geistigen Auge wohl schon die Guillotine in Aktion...
Wer spricht von Missionierung?
Man kann zB auf der Klimakonferenz konstruktive Vorschläge machen – Deutschland ist ja nun nicht das einzige Land, das Sorgen bzgl des Klimawandels hat. Und das macht sich eben besser und überzeugender und findet auch eher viele Mitstreiter, wenn man selbst national mit gutem Beispiel vorangeht und beispielsweise auch zeigt, dass nicht aufgrund einer Energiewende das ganze Wirtschaftssystem zusammen bricht.
Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 22:06)Ja, eben. Diese Menschen interessieren die Machthaber in China, den USA, Indien und Russland kein bisschen.
Woher willst du das wissen? Indien ist selbst schon jetzt stark betroffen, btw. Und wenn die Migrationsströme noch stärker werden, auch die anderen genannten Staaten.
Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 22:06)
Selbst wenn Deutschland komplett das Atmen einstellt, ändert sich an der Klimaerwärmung allerhöchstens in der Nachkommastelle etwas. Wie viele anerkannte Klimaflüchtlinge gibt es denn in Deutschland?
Das hatten wir schon. Dass auf D begrenzte Maßnahmen weltweit einen nur marginalen Effekt haben, streite ich doch gar nicht ab. Es geht um die Vorbildfunktion, siehe oben, und dass funktionierende Konzepte von anderen adaptiert werden können..
Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Apr 2019, 22:06)
Offensichtlich habe ich ins Schwarze getroffen, du weißt genau, dass es naiv ist, willst es aber nicht zugeben. Glaubst du nicht, mir wäre es nicht auch lieber, die Menschheit würde alle Energie aus EE erzeugen, keinen Abfall und Müll produzieren, Ausbeutung, Hunger, Elend und Krieg wären besiegt und alle Menschen würden friedfertig miteinander leben? Doch, wäre mir lieber, man muss aber eben auch Realist bleiben und den Tatsachen ins Auge blicken, da hilft aller Sarkasmus nicht, zumal er eh den Falschen trifft, du solltest ihn an die Mächtigen der Welt richten. Vllt. bekommst du dann wie Greta ein paar Preise und danach geht dann alles seinen gewohnten Gang.
Meine Argumentation steht oben, und nein, ich weiß nicht, was daran naiv sein soll. Natürlich wird die Welt nicht springen und Deutschland alles sofort nachmachen. Und selbstverständlich ist D nicht alleine in der Pflicht, aber was ist das denn für ein Ansatz, immer nur zu sagen „weil die anderen nichts tun, tun wir auch nichts“. Mit derselben Logik könnte man zum Nichtwähler werden, weil die eigene Stimme marginal ist.

Dass ist anderen nichts tun, ist sowieso falsch.
CAN Europe hat die Länder beispielsweise danach bewertet, wie sich die Pro-Kopf-Emissionen entwickelt haben, wie der Ausbau der Erneuerbaren vorangeht und auf welche Weise sie sich auf EU-Ebene für höhere Klimaziele einsetzen.
An erster Stelle des Rankings steht Schweden mit 77 Prozent der von CAN geforderten Maßnahmen. Das skandinavische Land sei auf gutem Weg, seine nationalen Ziele für Emissionen und Energie bis 2020 zu erreichen, und habe einen großen Anteil an erneuerbaren Energien. Außerdem setze sich das Land für ehrgeizigere Ziele innerhalb der EU ein: 55 Prozent Emissionsminderung bis 2030. Spätestens 2050 sollen die Emissionen nach dem Willen der Regierung netto bei null liegen.
Nach Schweden folgen in der Rangliste Portugal, Frankreich, die Niederlande und Luxemburg, vor allem weil auch sie sich für anspruchsvollere EU-Ziele einsetzten. Deutschland kommt erst an siebter Stelle kurz vor Kroatien und Litauen.
https://www.klimareporter.de/europaisch ... klimaziele

Es geht um einen Prozess über mehrere Jahrzehnte. D hat die Möglichkeit, ein klein wenig dazu beizutragen, dass es in die richtige Richtung geht.

Was ist denn dein Ansatz, denn den begreife ich wirklich nicht - du streitest den Klimawandel und seine Gefahren ja nicht ab, wenn ich das richtig sehe. Nichts machen, ja?
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Nightrain »

Ich vermute es geht darum, dass Deutschlands Energiewende von anderen Ländern gerade nicht als Vorbild genommen wird, sondern aufgrund der hohen Kosten und dabei geringem Nutzen eher als abschreckendes Beispiel, wie man es genau nicht machen sollte.
Ein gutes Beispiel ist z.B. die rigorose Abschaltung der wichtigen Übergangstechnologie Kernkraft zugunsten jahrzehntelanger Weiternutzung der Kohleverstromung.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2019, 11:21)

Man sollte Egoismus nicht mit Isolationismus verwechseln, dem Egoisten geht es um den persönlichen Vorteil, den eigenen Nutzen und den kann man auch haben, indem man mit anderen kooperiert. Klimaschutz bringt aber kurzfristig keinerlei Vorteile, der kostet massenhaft Geld und sorgt für Unruhe in der Bevölkerung, gerade Autokratien wie in Russland oder Diktaturen wie in China können sich so etwas nicht leisten, die sichern ihre Herrschaft, komme was wolle.
Das mag sich ändern, wenn die Folgen der Klimaerwärmung spürbar werden, aber dann ist es wahrscheinlich zu spät.
Dann müsstest Du nicht die Unterscheidung zwischen egoistisch und nicht-egoistisch machen, sondern zwischen kurz- und weitsichtig. Im übrigen glaube ich sogar, dass China in vielen Bereichen weitsichtiger plant und handelt als beispielsweise die USA. Von daher denke ich, dass wir in Sachen Klimaschutz von China noch einiges erwarten dürften, denn sie werden auch erheblich an den Klimaveränderungen zu leiden haben. Des Weiteren, für eine Diktatur wie China ist es viel gefährlicher, wenn man die Luftverschmutzung nicht in den Griff bekommt.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Sören74 »

Nightrain hat geschrieben:(06 Apr 2019, 11:38)

Ich vermute es geht darum, dass Deutschlands Energiewende von anderen Ländern gerade nicht als Vorbild genommen wird, sondern aufgrund der hohen Kosten und dabei geringem Nutzen eher als abschreckendes Beispiel, wie man es genau nicht machen sollte.
Ein gutes Beispiel ist z.B. die rigorose Abschaltung der wichtigen Übergangstechnologie Kernkraft zugunsten jahrzehntelanger Weiternutzung der Kohleverstromung.
Da muss man schon konkret sagen, was man an der Energiewende genau als Vorbild nimmt. Wenn es beispielsweise um die Einspeisevergütungen von Erneuerbaren Energien geht, dann haben das schon viele Länder übernommen. Und von der Kernkraft nehmen einige Länder Abschied, siehe Schweiz und Belgien.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

Brainiac hat geschrieben:(06 Apr 2019, 11:33)

[..]
Ich denke, wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner, ich glaube nicht, dass man Staaten wie China, die USA, Indien oder Russland durch Vorbildfunktion oder "gutes Beispiel" und Gerede auf Klimakonferenzen dazu bewegen kann, weniger CO2 auszustoßen und das sind nunmal die Staaten, die den größten Energiehunger haben und die das meiste CO2 produzieren. Ich halte so etwas auch nach wie vor als eine naive Sicht auf die geopolitischen Vorgänge auf der Welt, wo zum Wohlstands-/Machterhalt und -ausbau buchstäblich über Leichen gegangen wird.
Dass ist anderen nichts tun, ist sowieso falsch.
Wo hatte ich denn geschrieben, dass die anderen nichts tun würden? Es reicht aber alles nicht, weil gerade die größten CO2-Emittenten zu wenig tun.
Was ist denn dein Ansatz, denn den begreife ich wirklich nicht - du streitest den Klimawandel und seine Gefahren ja nicht ab, wenn ich das richtig sehe. Nichts machen, ja?
Ich bin der Meinung, dass Deutschland viel zu viel Geld seiner Bürger für einen Klimaschutz ausgibt, der die Bezeichnung nicht verdient, weil er wirkungslos ist. Weiterhin bin ich der Meinung, dass es sich um einen Geldumverteilungsmechanismus hin zu Kapitalbesitzern der EE-Lobby handelt.

Was meiner Meinung nach getan werden müsste hatte ich doch geschrieben: die größten CO2-Emittenten ins Boot holen, sich auf verbindliche CO2 Reduktion einigen und horrende Sanktionen bei Nichteinhaltung implementieren. Wenn das nicht möglich ist, würde ich als Bundeskanzler alles dafür tun, dass der dann unausweichliche Klimawandel die geringstmöglichen Auswirkungen auf Deutschland und seine Bürger hat, indem die Küsten zusammen mit den Nachbarländern geschützt werden, indem Flußläufe besser gegen Überflutungen abgesichert werden, indem vermehrt Trink- und Brauchwasserspeicher angelegt werden.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

Sören74 hat geschrieben:(06 Apr 2019, 11:43)

Dann müsstest Du...
Was ich müsste oder nicht kannst du mir überlassen. Du könntest es zur Abwechslung ja mal mit verstehendem Lesen versuchen anstatt immer nur zu versuchen, irgendwelche Widersprüche zu konstruieren.
Im übrigen glaube ich sogar, dass China in vielen Bereichen weitsichtiger plant und handelt als beispielsweise die USA.
Glauben kann man vieles. In China wird das gemacht, was die KP bzw. der Präsident will. So ein Projekt wie zB. die Drei-Schluchten-Talsperre ist in Demokratien überhaupt nicht mehr umsetzbar. In China sind übrigens 32 Kernreaktoren mit einer Netto-Gesamtleistung von 32.300 MW in Planung. Ein Vorbild auch für Deutschland?
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2019, 11:49)

Ich denke, wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner, ich glaube nicht, dass man Staaten wie China, die USA, Indien oder Russland durch Vorbildfunktion oder "gutes Beispiel" und Gerede auf Klimakonferenzen dazu bewegen kann, weniger CO2 auszustoßen und das sind nunmal die Staaten, die den größten Energiehunger haben und die das meiste CO2 produzieren. Ich halte so etwas auch nach wie vor als eine naive Sicht auf die geopolitischen Vorgänge auf der Welt, wo zum Wohlstands-/Machterhalt und -ausbau buchstäblich über Leichen gegangen wird.
Die CO2 Emissionen von Russland und USA (bis auf wenige Jahre) sinken ja permanent.
Tom Bombadil hat geschrieben: Ich bin der Meinung, dass Deutschland viel zu viel Geld seiner Bürger für einen Klimaschutz ausgibt, der die Bezeichnung nicht verdient, weil er wirkungslos ist. Weiterhin bin ich der Meinung, dass es sich um einen Geldumverteilungsmechanismus hin zu Kapitalbesitzern der EE-Lobby handelt.
Diese Meinung wird Dir auch niemand wegnehmen. :) Ich denke nur, im Vergleich zu unserer gesamten Wertschöpfung sind die derzeitigen Ausgaben bei uns noch recht moderat. Das man die Gelder effektiver nutzen könnte, das steht für mich außer Frage. Das es bei so einem Prozess auch Gewinner und Verlierer in der Wirtschaftswelt geben wird, halte ich auch für ziemlich normal. Das zuvor jede Menge Gelder und Subventionen in Richtung Kohle- und Kernkraft geflossen sind, schien Dich dagegen nicht sonderlich gestört zu haben.
Tom Bombadil hat geschrieben: Was meiner Meinung nach getan werden müsste hatte ich doch geschrieben: die größten CO2-Emittenten ins Boot holen, sich auf verbindliche CO2 Reduktion einigen und horrende Sanktionen bei Nichteinhaltung implementieren.
Den letzten Punkt halte ich weder für durchführbar noch für nützlich. Die Sanktionshöhen müssten schon in dreistelliger Milliardenhöhe liegen. Außerdem, wenn all diese Länder es wirklich wollen und es in ihren Verfassungen und politischen Zielen festschreiben, dann sind Sanktionen überflüssig. Man muss auch der deutschen Regierung keine Sanktionen androhen, wenn die Arbeitslosenquote über 8% liegt. Das Ziel, die Arbeitslosenzahlen gering zu halten, wird jede Bundesregierung haben. Hier sehe ich die Verantwortung auch bei der Bevölkerung, die Parteien abzuwählen, die zu wenig für den Klimaschutz machen.
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Brainiac »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2019, 11:49)
Was meiner Meinung nach getan werden müsste hatte ich doch geschrieben: die größten CO2-Emittenten ins Boot holen, sich auf verbindliche CO2 Reduktion einigen und horrende Sanktionen bei Nichteinhaltung implementieren.
Sehr gut. Dazu ist es nützlich, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen - dann ist so etwas politisch leichter umzusetzen. Ich fürchte aber, wir bewegen uns in einer Endlosschleife.
Wenn das nicht möglich ist,
Diese These hast du gestern um 17:35 ja aufgestellt ("macht aber keiner mit").
würde ich als Bundeskanzler alles dafür tun, dass der dann unausweichliche Klimawandel die geringstmöglichen Auswirkungen auf Deutschland und seine Bürger hat, indem die Küsten zusammen mit den Nachbarländern geschützt werden, indem Flußläufe besser gegen Überflutungen abgesichert werden, indem vermehrt Trink- und Brauchwasserspeicher angelegt werden.
Meine Frage ist zumindest beantwortet, danke dafür. Wir können uns ja in 10 Jahren noch mal über das Thema unterhalten. :|
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2019, 11:55)

Glauben kann man vieles.
Tom Bombadil hat geschrieben:ich glaube nicht, dass man Staaten wie ...
Genau wie Du. :)
Tom Bombadil hat geschrieben: In China wird das gemacht, was die KP bzw. der Präsident will. So ein Projekt wie zB. die Drei-Schluchten-Talsperre ist in Demokratien überhaupt nicht mehr umsetzbar. In China sind übrigens 32 Kernreaktoren mit einer Netto-Gesamtleistung von 32.300 MW in Planung. Ein Vorbild auch für Deutschland?
Jedes Land muss nach seinen Gegebenheiten schauen, wie er die Reduzierung der CO2-Emissionen am besten hinbekommt. Es ist doch vollkommen logisch, dass nicht jedes Land die Wasserkraft massiv ausbauen kann. Es gibt keinen Masterplan, den man 1:1 auf jedes Land übertragen kann. Das sollte auch logisch sein. :)
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Alster »

Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2019, 12:01)Was bringt es, den letzten Liter Einsparung herauszuholen, wenn sich der Fahrzeugpreis verdoppelt?
Daher mein Thema "Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe".
Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2019, 12:01)Nicht der relative Spritverbrauch des einzelnen Fahrzeuges, sondern der absolute Gesamtflottenverbrauch aller Fahrzeuge ist das, was zählt!
... der sich aber wieder aus den Verbräuchen der einzelnen Fahrzeuge zusammensetzt
Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2019, 12:01)Und da gibt es viele Möglichkeiten, durch Wegeoptimierung und Fahrtenvermeidung oder andere Mobilitäts- und Logistikkonzepte ungleich mehr zu sparen, als durch Herumbasteleien der Autoindustrie.
Schon jetzt Google Maps und BlaBlaCar. Zukünftig aotonomes Fahren. Eine Förderung sparsamer Fahrzeuge sollte ZUSÄTZLICH erfolgen.
Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2019, 12:01) Irgendwelche superleichten Karbonautos, die extra Vorkehrungen brauchen, damit der Wind sie nicht von der Brücke weht?
Ist das hier nur leichtfertig dahergeschwätzt, oder kannst Du das substantiiert anhand realer Probleme mit dem Wind aus der Zeit von Kabinenroller, Isetta und 2CV belegen?
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

Sören74 hat geschrieben:(06 Apr 2019, 12:06)

Die CO2 Emissionen von Russland und USA (bis auf wenige Jahre) sinken ja permanent.
Mal ein paar neuere Headlines:
CO2-Emissionen steigen weiter
CO2-Emissionen steigen weltweit auf ein Rekordhoch
CO2-Ausstoß steigt ungebremst
Prognose: Weltweiter CO2-Ausstoß steigt weiter
CO2-Emissionen steigen auf Rekordwert


Oder auch als Zitat:
Zu den größten Emittenten von Treibhausgasen gehören im Jahr 2018 China, die USA, Indien, Russland, Japan, Deutschland, Iran, Saudi-Arabien, Südkorea und Kanada. Dabei ist China allein für 27 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Mit einer Steigerung um 4,7 Prozent gegenüber 2017 hat der Ausstoß aus fossilen Brennstoffen in China einen neuen Höchstwert erreicht. Ebenfalls relativ starke Anstiege gab es in Indien mit 6,3 Prozent und den USA mit 2,5 Prozent mehr gegenüber 2017.

Welche Wirkung hat also das deutsche "gute Beispiel" gezeigt? Richtig: gar keine.
Ich denke nur, im Vergleich zu unserer gesamten Wertschöpfung sind die derzeitigen Ausgaben bei uns noch recht moderat.
Das kannst du gerne denken, um keinen Effekt zu erzielen ist aber eine Ausgabe von >20 Mrd € pro Jahr nicht moderat, sondern sinnlos verschwendet.
Das es bei so einem Prozess auch Gewinner und Verlierer in der Wirtschaftswelt geben wird, halte ich auch für ziemlich normal.
Ich bin allerdings der Meinung, dass die Deutschen nicht gerne wirtschaftliche Verlierer sein möchten, erst recht nicht, wenn das so rein gar nichts nutzt. Mal ganz abgesehen davon, welche gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen so etwas hätte.
Das zuvor jede Menge Gelder und Subventionen in Richtung Kohle- und Kernkraft geflossen sind, schien Dich dagegen nicht sonderlich gestört zu haben.
Da sieht man mal wieder wie wenig Ahnung du von meiner Einstellung hast, denn ich lehne Subventionen grundsätzlich ab. Allerdings hatten Subventionen in Kohle- und Atomenergie ja einen Nutzen für den Bürger und die Industrie: man bekam eine verlässliche Stromversorgung, der produzierte Strom war auch für ärmere Menschen erschwinglich. Die Subventionen, die in die EE fließen, sorgen leider nicht für eine verlässliche Stromversorgung, erst recht nicht für die energieintensiven Industrien und sie sorgen dafür, dass der Strompreis explodiert, weder der Bürger noch das Weltklima haben einen Nutzen von diesen Subventionen.

Die Bevölkerung und Wirtschaft werden auch schon auf Stromausfälle vorbereitet, so mehren sich doch in den Medien die Warnungen davor und es gibt Ratschläge, wie man damit umgeht, insbesondere soll man ja Wasser bevorraten. Aber über Prepper macht man sich lustig... Ich hatte jetzt auch schon zwei Einladungen zu Seminaren in der Geschäftspost, in denen Unternehmen darin geschult werden, wie sie sich auf Stromausfälle vorbereiten können, u.a. wird empfohlen, sich ein Notstromaggregat zuzulegen.
Den letzten Punkt halte ich weder für durchführbar noch für nützlich.
Langsam scheint der Groschen ja zu fallen.
Hier sehe ich die Verantwortung auch bei der Bevölkerung, die Parteien abzuwählen, die zu wenig für den Klimaschutz machen.
ich hatte ja auch schon geschrieben, dass ihr euch dann bitte mal als Aufklärer in China, den USA, Indien und Russland betätigen sollt, damit das Volk dort andere Machthaber wählt, was mindestens in China wohl nicht funktionieren wird. Ich wünsche euch aufrichtig viel Erfolg.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Diffamierer der Linken.
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