Alter Stubentiger hat geschrieben:(30 Mar 2019, 18:22)An der Impfpflicht führt kein Weg vorbei. Die heutigen Menschen wissen nichts mehr über Geiseln wie Diphtherie und Kinderlähmung. Meine Mutter hatte noch Kinderlähmung und deren Generation wäre gar nicht auf die Idee gekommen Impfungen abzulehnen. Und gerade heute wo Antibiotika immer öfter nicht mehr wirken sollte da Volk gegen so viel wie möglich geimpft sein. Wenn nicht wird es in Zukunft große Probleme und auch viele Tote geben wie früher als es noch keine Impfungen gab.
Schluckimpfung ist süß - Kinderlähmung ist grausam (So warb eine Kampagne aus meiner Jugend)
Impfungen gibt es vor allem gegen virale Erkrankungen (Bsp.: Masern, Kinderlähmung), bei denen Antibiotika ohnehin nicht helfen, oder gegen bakterielle Erkrankungen, deren Verlauf durch Toxine bestimmt wird (Bsp.: Diphtherie, Tetanus) und bei denen Antibiotikaresistenzen auch nicht das Problem sind.
Ich war erstaunt, dass die Impfquoten im Prinzip sehr hoch sind und zumindest bei Masern noch tendentiell steigen.
Die Frage ist doch: Warum sind einige Kinder immer noch nicht geimpft? Sind dies alles Kinder von Impfgegnern? Oder handelt es sich nicht eher um Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht erreicht wurden. Könnte man ohne Zwangsmaßnahmen nicht auch eine deutlich höhere Quote erreichen?
Es gibt Hinweise, dass das Problem nicht bei den Impfgegner besteht, zumindest nicht quantitativ:
Auch der Pädiater und Infektiologe Horst von Bernuth von der Charite – Universitätsmedizin Berlin warnt: „Viele Menschen nehmen gar nicht mehr richtig die Gefahren der Krankheit wahr, sondern nur die minimalen Risiken einer Impfung.“ Bei einer Diskussion der Friedrich-Naumann-Stiftung zur Impfpflicht heute in Berlin verwies er auf den geringen Anteil der Menschen, die sich und ihre Kinder nicht impfen ließen. „Zwei Drittel davon haben es einfach vergessen und brauchten eigentlich eine Erinnerung“, sagte er. Die wenigsten – etwa ein Prozent der Bevölkerung – seien tatsächlich Impfgegner, die allerdings Impfskeptiker beeinflussten. „Eine Impfpflicht ist deshalb gar nicht nötig – zumal sie nur schwer durchsetzbar wäre“, argumentierte der Arzt.
Sachgemäß informieren
[b]Als viel entscheidender sieht von Bernuth eine sachgemäße Information an. „Diese muss im persönlichen Gespräch mit dem Kinderarzt erfolgen“, sagte er. „Menschen vertrauen Personen, nicht Institutionen.“ Problematisch sei jedoch, dass Impfberatung in den meisten Fällen nicht bezahlt werde, sondern lediglich die durchgeführte Impfung. Eine Ausnahme bilde die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein. Von Bernuths Fazit: „Eine verpflichtende Information zu Impfungen, die auch vergütet wird, bringt mehr als die Einführung einer Impfpflicht.“
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... eim-Impfen