streicher hat geschrieben:st denn die AKP so homogen und völlig hinter der Regierung, so wie es scheint? Oder werden innerhalb der AKP auch kritische Stimmen laut?
Eine legitime und entscheidende Frage. Natürlich ist die AKP nicht homogen - Erdo hat sich in den letzten Jahren viele Feinde innerhalb seiner Partei gemacht und sukzessive alle Kritiker verdrängt (prominentesten Beispiele: Davutoglu und Gül). So wie jeder Diktator, präferiert auch der Sultan hohle Ja-Sager wie Binali Yildirim und Mevlüt Cavusoglu oder die eigene Familie als seinen inneren Zirkel. Auf Dauer wird das aber nicht gut gehen. Schon bei der letzten wichtigen Präsidentenwahl hätte die Opposition beinahe Abdullah Gül als seinen Kandidaten aufgestellt. Der ehemalige Präsident konnte sich aber mit der Opposition nicht einigen - vielleicht dachte er auch, dass der Zeitpunkt noch nicht gekommen war Erdo zu schlagen. Ich vertrete die Meinung, dass Erdo von der säkularen Opposition nicht gestürzt werden kann - wenn dann vom eigenen Zirkel oder ehemaligen Weggefährten.
streicher hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass allerdings ein Gesetz zur Beschränkung der Kommunen, wenn alles nach Verfassung laufen sollte, nicht so gute Chancen hat durchzukommen. Oder doch?
Die Türkei ist eine Diktatur - alles ist vorstellbar. Seitdem Erdo die Militärs kaltgestellt hat (vor dem Putsch), ist die Türkei von politischer Willkür geprägt. Das ist die Ironie der Geschichte. Ein Land, in dem das Militär die Gewaltenteilung aufrechterhält, hat grundlegende Probleme, die nicht erst mit der AKP begonnen haben. Die türkische Gesellschaft ist für die Demokratie noch nicht bereit - im Jahr 2019.
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