Neues von der Mitleidsindustrie

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Kamikaze
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kamikaze »

Gibt es denn schon ein Urteil zu dem verlinkten Fall?
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
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zollagent
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von zollagent »

Kamikaze hat geschrieben:(22 Jun 2018, 07:41)

Gibt es denn schon ein Urteil zu dem verlinkten Fall?
Möglich, in dem Link ist ja die Rede von einem zu fällenden Urteil. Hier ein anderer Link, der zeigt, daß, wenn man von seinen Sozialleistungen etwas spart, dieses Ersparte dazu führen kann, daß die Bedürftigkeit bis zum Aufbrauch dieser Ersparnisse wegfallen kann.
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zollagent
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von zollagent »

zollagent hat geschrieben:(22 Jun 2018, 08:13)

Möglich, in dem Link ist ja die Rede von einem zu fällenden Urteil. Hier ein anderer Link, der zeigt, daß, wenn man von seinen Sozialleistungen etwas spart, dieses Ersparte dazu führen kann, daß die Bedürftigkeit bis zum Aufbrauch dieser Ersparnisse wegfallen kann.
Wir sind hier aber bei einem anderen Thema und an das sollten wir uns halten.
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H2O
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von H2O »

Kleinlok hat geschrieben:(16 Jun 2018, 19:15)

Ich habe nichts gegen ein humanes Engagement, aber ein solches muss und darf nicht die politische Arbeit ausschließen.
Das ist aber genau das Problem bei vielen Hilfsorganisationen wie z.B. den SOS-Kinderdörfern: Probleme, die meist durch eine verfehlte unsoziale Politik verursacht bzw. verschärft worden sind, sollen ohne eine Beachtung dieser politischen Bezüge mit Hilfe der Gelder braver Bürger/innen gemildert werden. Das reicht systembedingt hinten und vorne nicht aus- es bleibt bei dem berühmt-berüchtigten Tropfen auf dem heißen Stein. Dann sehe ich diese Form der Hilfepolitik auch als sehr unfair denjenigen gegenüber, die da immer noch brav spenden. Die Hilfsorganisationen, die meistens erst einmal zu feige sind die politischen Hintergründe anzusprechen, wollen den Empfängern ihrer Bettelbriefe weismachen, wie wichtig doch deren Engagement bzw. deren Spende wäre. Was wirklich umfänglich helfen könnte, die Welt gerecht und lebenswert für möglichst alle Menschen zu machen, verschweigen diese Nutten des Kapitalismus. Artig und schicksalsergeben lassen diese Vereine die Kapitalisten die Welt weiter versauen, was immer wieder neu Elend bestehen lässt bzw. neues Elend provoziert. Dieser Beschiss muss aufhören, nur dessen Ende wird umfassend allen etwas nützen, die aus dem Elend befreit gehören.
Ich bin seit etwa 30 Jahren regelmäßiger Spender für SOS-Kinderdorf. Meine Frau verfolgt mit viel innerer Anteilnahme die Entwicklung von Kindern, die das Glück haben, eine Kindheit mit Zuwendung und Anteilnahme zu erleben, so wie sie unseren eigenen Kindern in der Familie zuteil wurde. In dem Zusammenhang bin ich mehr als befremdet, daß Sie sich in vorgefundener Weise über eine Organisation auslassen, die tätig Gutes tut. Die füllt auch keine politische Lücke, sondern bietet einen menschengerechten Ausgleich zu menschlichem Versagen. Wie Ämter mit Kindern aus gescheiterten Haushaltungen umgehen, das können Sie bei etwas Interesse in Ihrer Tageszeitung
lesen.

Kein Staat der Welt kann menschliche Zuwendung ersetzen. Das müssen schon Menschen mit Herz am rechten Fleck leisten. Ja, organisiert werden muß auch das; das Ergebnis des Zufalls ist dann doch zu unzuverlässig.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von zollagent »

H2O hat geschrieben:(22 Jun 2018, 08:14)

Ich bin seit etwa 30 Jahren regelmäßiger Spender für SOS-Kinderdorf. Meine Frau verfolgt mit viel innerer Anteilnahme die Entwicklung von Kindern, die das Glück haben, eine Kindheit mit Zuwendung und Anteilnahme zu erleben, so wie sie unseren eigenen Kindern in der Familie zuteil wurde. In dem Zusammenhang bin ich mehr als befremdet, daß Sie sich in vorgefundener Weise über eine Organisation auslassen, die tätig Gutes tut. Die füllt auch keine politische Lücke, sondern bietet einen menschengerechten Ausgleich zu menschlichem Versagen. Wie Ämter mit Kindern aus gescheiterten Haushaltungen umgehen, das können Sie bei etwas Interesse in Ihrer Tageszeitung
lesen.

Kein Staat der Welt kann menschliche Zuwendung ersetzen. Das müssen schon Menschen mit Herz am rechten Fleck leisten. Ja, organisiert werden muß auch das; das Ergebnis des Zufalls ist dann doch zu unzuverlässig.
Die Verrohung der verwöhnten Wohlstandskinder der Wohlstandsgesellschaft zeigt sich schon darin, daß offenbar gar nicht mehr nachvollzogen werden kann, was Not ist.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von sünnerklaas »

zollagent hat geschrieben:(22 Jun 2018, 08:18)

Die Verrohung der verwöhnten Wohlstandskinder der Wohlstandsgesellschaft zeigt sich schon darin, daß offenbar gar nicht mehr nachvollzogen werden kann, was Not ist.
Dafür sehen sie in ihrem Wahn nur irgendwelche finsteren Mächte, die Industrien betreiben:

- Mitleids-INDUSTRIE
- Anwalts-INDUSTRIE
- Therapie-INDUSTRIE
- Abtreibunge- und Verhütungs-INDUSTRIE
- Flüchtlinge-INDUSTRIE

sind schon schlümme Zeiten...
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zollagent
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von zollagent »

sünnerklaas hat geschrieben:(16 Jul 2018, 08:53)

Dafür sehen sie in ihrem Wahn nur irgendwelche finsteren Mächte, die Industrien betreiben:

- Mitleids-INDUSTRIE
- Anwalts-INDUSTRIE
- Therapie-INDUSTRIE
- Abtreibunge- und Verhütungs-INDUSTRIE
- Flüchtlinge-INDUSTRIE

sind schon schlümme Zeiten...
So benannt kann man sich auch schön als Opfer solcher "Industrien" darstellen, was ja auch fleißig getan wird.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(22 Jun 2018, 08:14)

Ich bin seit etwa 30 Jahren regelmäßiger Spender für SOS-Kinderdorf. Meine Frau verfolgt mit viel innerer Anteilnahme die Entwicklung von Kindern, die das Glück haben, eine Kindheit mit Zuwendung und Anteilnahme zu erleben, so wie sie unseren eigenen Kindern in der Familie zuteil wurde. In dem Zusammenhang bin ich mehr als befremdet, daß Sie sich in vorgefundener Weise über eine Organisation auslassen, die tätig Gutes tut. Die füllt auch keine politische Lücke, sondern bietet einen menschengerechten Ausgleich zu menschlichem Versagen. Wie Ämter mit Kindern aus gescheiterten Haushaltungen umgehen, das können Sie bei etwas Interesse in Ihrer Tageszeitung
lesen.

Kein Staat der Welt kann menschliche Zuwendung ersetzen. Das müssen schon Menschen mit Herz am rechten Fleck leisten. Ja, organisiert werden muß auch das; das Ergebnis des Zufalls ist dann doch zu unzuverlässig.
Hallo,

die SOS-Kinderdörfer stellen wichtige Lösungen für viele Kinder in Problemen, in Not dar. Das sind teilweise Tragödien, für die keine Politik der Welt was kann. Teilweise, da hat der Kritiker recht, schafft das karitative Engagement aber auch Einzellösungen für Probleme, die politisch herbeigeführt sind und die man politisch lösen sollte. Darin sieht tatsächlich die Mehrheit der Hilfsorganisationen nicht ihren Focus. Man sollte das politische Wirken und das Helfen im konkreten Einzelfall nicht gegeneinander stellen, da streiten sich zwei, die sich vertragen sollten. Für sich genommen ist aber das karitative Wirken tatsächlich Symptombehandlung, die an den schlimmen Zuständen nichts ändert und prinzipiell endlos laufen könnte/müsste, ähnlich der Welthungerhilfe. Man kann sowas aber auch ohne Sexarbeiter-Analogie sagen.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(16 Jul 2018, 11:19)

Hallo,

die SOS-Kinderdörfer stellen wichtige Lösungen für viele Kinder in Problemen, in Not dar. Das sind teilweise Tragödien, für die keine Politik der Welt was kann. Teilweise, da hat der Kritiker recht, schafft das karitative Engagement aber auch Einzellösungen für Probleme, die politisch herbeigeführt sind und die man politisch lösen sollte. Darin sieht tatsächlich die Mehrheit der Hilfsorganisationen nicht ihren Focus. Man sollte das politische Wirken und das Helfen im konkreten Einzelfall nicht gegeneinander stellen, da streiten sich zwei, die sich vertragen sollten. Für sich genommen ist aber das karitative Wirken tatsächlich Symptombehandlung, die an den schlimmen Zuständen nichts ändert und prinzipiell endlos laufen könnte/müsste, ähnlich der Welthungerhilfe. Man kann sowas aber auch ohne Sexarbeiter-Analogie sagen.
Nichts gegen das genauere Hinsehen, wenn man spendet. Aber eine flächendeckende Verdammung tätiger Nächstenliebe halte ich für bösartig. Worin besteht die persönliche Leistung dieser Kritiker; etwa darin, sich Mitleid mit Kindern zu verkneifen?
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(16 Jul 2018, 12:12)

Nichts gegen das genauere Hinsehen, wenn man spendet. Aber eine flächendeckende Verdammung tätiger Nächstenliebe halte ich für bösartig. Worin besteht die persönliche Leistung dieser Kritiker; etwa darin, sich Mitleid mit Kindern zu verkneifen?
Na, das ist jetzt genauso über das Ziel hinaus wie die ursprüngliche Kritik. Ich finde das nicht schlechter, wenn sich jemand engagiert, dass sich Zustände ändern als wenn sich jemand für Leute engagiert, die unter Zuständen leiden. Es sind verschiedene Reaktionen auf teilweise gleiche Probleme.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(16 Jul 2018, 12:16)

Na, das ist jetzt genauso über das Ziel hinaus wie die ursprüngliche Kritik. Ich finde das nicht schlechter, wenn sich jemand engagiert, dass sich Zustände ändern als wenn sich jemand für Leute engagiert, die unter Zuständen leiden. Es sind verschiedene Reaktionen auf teilweise gleiche Probleme.
Beides ist notwendig; wobei ich nicht sehe, durch welches politische Wirken praktisch elternlosen Kindern geholfen werden könnte... außer durch Menschen, die das Herz am rechten Fleck haben.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(16 Jul 2018, 12:20)

Beides ist notwendig; wobei ich nicht sehe, durch welches politische Wirken praktisch elternlosen Kindern geholfen werden könnte... außer durch Menschen, die das Herz am rechten Fleck haben.
Ich kannte früher zwei solcher Einrichtungen, teilweise auch welche, die drin wohnten. Es gibt da sehr verschiedene Kategorien und Schicksale. Das gehört aber nicht unter die Rubrik "Außenpolitik".
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(16 Jul 2018, 12:23)

Ich kannte früher zwei solcher Einrichtungen, teilweise auch welche, die drin wohnten. Es gibt da sehr verschiedene Kategorien und Schicksale. Das gehört aber nicht unter die Rubrik "Außenpolitik".
Das ist sachlich völlig richtig; der Aufhänger war sicher die Spendenbereitschaft für Hilfsbedürftige in fernen Weltregionen. Daran habe ich auch meine Zweifel... aber eben nicht flächendeckend gegen das Einsammeln von Spenden.

Ihre Erfahrung: Das sind Menschen; die sind nicht alle gleich gut oder böse. Las ich auch: Ein 12-jähriger mußte nach Jahren eine liebevolle Betreuung verlassen, weil in der Gruppe unausstehlich und in diesem Alter schon als Rauschgifthändler unterwegs. Da macht man sich ja auch seine Gedanken: "Wie ist so etwas möglich?" Das verstehe, wer will!
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kleinlok »

imp hat geschrieben:(16 Jul 2018, 12:16)

Na, das ist jetzt genauso über das Ziel hinaus wie die ursprüngliche Kritik. Ich finde das nicht schlechter, wenn sich jemand engagiert, dass sich Zustände ändern als wenn sich jemand für Leute engagiert, die unter Zuständen leiden. Es sind verschiedene Reaktionen auf teilweise gleiche Probleme.
Ich kritisiere nicht im Grundsatz eine karitative Arbeit. Nur wenn diese karitative Arbeit nicht auf die eigentlichen Ursachen der Probleme eingeht, die da bekämpft werden sollen, dann sehe ich das als kritikwürdig und da schießt meine Kritik auch m.E. überhaupt nicht über das Ziel hinaus-im Gegenteil, ich sehe es als sinnvoll diese Problematik öffentlich zu machen. Viele Hilfsorganisationen versuchen aus dem Mitleid Kapital zu schlagen und ob das im Sinne derjenigen ist, denen da angeblich oder real geholfen werden soll, das stelle ich in Frage.

Beispiel Hunger und Unterentwicklung. In diesen Bereichen tut sich seit Jahrzehnten sehr wenig zum Besseren und das hat Ursachen, an denen die meisten Hilfsorganisationen entweder vorbei schauen oder diese Ursachen nicht ansprechen. Anfang der 1970er Jahre versprach ein Großteil der damals führenden Industrienationen, dass diese Nationen 0,7% ihres jeweiligen Bruttoinlandsprodukts (BIP)
für Entwicklung der armen Länder zur Verfügung stellen würde. Nur wenige Länder (wie z.B. Schweden) haben diese Absprache wahr gemacht, das reiche Deutschland hat das 0,7% Ziel bis heute (also knapp 50 Jahre lang) verfehlt.

Solange der Welthandel oft unfair gestaltet wird und eine wirklich gute und ausreichende Entwicklungsarbeit nicht erfolgt, solange wird die Arbeit der meisten Hilfsorganisationen die bedrängenden Symptome von Armut, Unterentwicklung und Elend nur bestenfalls mindern können und das ist zu wenig. Leider unterstützen die meisten Hilfsorganisationen dieses Dilemma, wenn sie den Bürger/innen mit ihren unehrlichen Spendenaufrufen suggerieren, dass deren Hilfe so einzig wertvoll wäre. Wenn Probleme durch eine falsche Politik mit bedingt sind, dann kann das feige unpolitisches Verhalten, das viele Hilfsorganisationen erkennen lassen, nicht wirklich das Blatt zum Besseren wenden.
Kleinlok
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kleinlok »

Ein weiteres Beispiel für die unehrlichen Vorgangsweisen, die nicht wenige Hilfsorganisationen beweisen, erkenne ich in der Aktion "Brot für die Welt". Die Mitglieder des Vorstandes kassieren jeweils über 100 000 Euro Brutto im Jahr, um eine "gerechtere Welt" zu schaffen. Schamlos bettelt "Brot für die Welt" , dass solche üppigen Vorstandsgehälter auszahlt, dann auch jede Menge Omas mit schmaler Rente an. Ich finde das nicht stimmig und versuche am 30.07.2018 mit den Verantwortlichen von Brot für die Welt" in das Gespräch zu kommen:
Thomas Schüller
63303 Dreieich

Brot für die Welt
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
10115 Berlin

Betreff: Anfrage zu Höhe Gehalt Vorstand und Relation der Einkommensstruktur bei "Brot für die Welt"

Sehr geehrte Frau Pfarrer Füllkrug-Weitzel,
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Claudia Warning,
Sehr geehrte Damen und Herren,

in diesem Jahr erhielt ich per Mail 2 Spendenaufrufe der Hilfsorganisation "SOS-Kinderdörfer", wobei beide Aufrufe wegen einer für meine Begriffe nicht stimmigen, weitgehend unreflektierten und betont unpolitisch gehaltenen Ansprache in meinem Fall genau das Gegenteil von dem bewirkten, als was mit diesen Aufrufen bezweckt gewesen sein dürfte. Anstatt mich zum Spenden motivieren zu können, fühlte ich mich von diesen Aufrufen unangenehm berührt und abgestoßen.

Ich habe in Folge dem Vorstandsvorsitzenden der "SOS-Kinderdörfer weltweit", welcher diese Aufrufe unterzeichnet hatte, auf jeden dieser beiden Aufrufe bezogen eine Kritik zukommen lassen. In einer dieser Kritik zuarbeitenden Recherche stieß ich zufällig auf die Information, dass die drei höchsten von "SOS-Kinderdörfer" gezahlten Jahresgehälter zusammen einen Betrag von 471.489,67 EUR umfassen.

http://sanderl.de/wasser-predigen-und-w ... nisationen

Diese Information bedeutet mir, dass der Herr Vorstandsvorsitzende der "SOS-Kinderdörfer", der sich mit seiner als Massenmail versendeten Spendenaufruf gut möglich auch an eine hohe Anzahl von Personen mit einem jeweils geringen Einkommen wendet (z.B. meine Wenigkeit), vermutlich Bruttobezüge in einer Höhe von mindestens 150 000 EUR pro Jahr bezieht. Wenn ein solcher Gutverdiener möglicherweise arme Menschen anbettelt- auch im Sinne einer sozialen Hilfe, dann empfinde ich persönlich das als sehr prekär.

Der oben verlinkten Seite entnahm ich auch die Information, dass die Mitglieder des Vorstands von "Brot für die Welt" jeweils ein Brutto-Jahresgehalt von über 100 000 EUR beziehen würden, als Quelle wurde der von "Brot für die Welt" herausgegebene Jahresbericht 2015 benannt, ich zitiere aus diesem S. 78:

"Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, M.A. Präsidentin Diakonie Katastrophenhilfe, Präsidentin Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, Vorstandsvorsitzende Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. 116.787,90 Euro (zzgl. 55.292,60 Euro Versorgungsumlage und Beiträge zur Versicherung für Pfarrer und Kirchenbeamte)"

Prof. Dr. Claudia Warning, Vorstand Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst: Internationale Programme und Inlandsförderung, seit 10/2015 auch Internationale Personaldienste 130.880,10 Euro (zzgl. 6.000,00 Euro Unterstützungskasse)"

https://www.brot-fuer-die-welt.de/filea ... ht2015.pdf

Diese für das Jahr 2015 als gültig gemeldeten Daten veranlassen mich zu folgender Anfrage:

Frage 1:

Können Sie Frau Füllkrug-Weitzel und Frau Prof. Dr. Warning
als Empfängerinnen der oben benannten Leistungen die oben genannten Informationen bestätigen?

Frage 2:

Wie sehen die aktuell (2018) von "Brot für die Welt" für Sie jeweils aufgewendeten Jahresbezüge (inklusive aller Versorgungsleistungen) aus?

Frage 3:

Sehen Sie diese Bezüge in solch einer Größenordnung als gerechtfertigt an, wenn ja warum?

Ich zitiere aus dem Jahresbericht "Brot für die Welt" 2016, wo auf S. 87 die Vergütung der Mitarbeiter/innen von "Brot für die Welt" wie folgt dargestellt wird:

"Vergütungs­struktur

Monatliche Vergütung in Euro*
EG von bis

Abteilungsleitende 15 4.380,63 6.480,39
Referatsleitende 14 3.967,32 5.944,61
Referenten/-innen 13 3.657,34 5.523,65
Projektbearbeiter/-innen 10 -11 3.056,61 4.955,97
Sachbearbeiter/-innen 8 -9a 2.543,89 3.623,14
Sekretariatskräfte 6 -7 2.343,24 3.099,99
(...)
* Arbeitnehmerbrutto entsprechend Entgelttabelle TvöD Bund mit Gültigkeit vom 1.3.2015 - 28.2.2016
** Die Vergütungsstruktur gibt das aktuelle „Soll“ der Vergütung wieder, nicht das „Ist“. Im Einzelfall kann die Vergütung historisch bedingt bei langjährigen Mitarbeitenden abweichen. Dies kann zum Beispiel bei Mitarbeitenden der Fall sein, die im Rahmen der Überleitung von BAT in den TvöD in eine höhere Eingruppierung übergeleitet wurden."

https://www.brot-fuer-die-welt.de/filea ... t_2016.pdf

Die benannten Informationen lassen mutmaßen, dass Mitglieder des Vorstands von "Brot für die Welt" jeweils ein Brutto-Jahresgehalt von (teils deutlich) über 100 000 EUR beziehen, während die Arbeit der anderen Mitarbeiter/innen von "Brot für die Welr "mit deutlich geringeren Jahresgehältern vergütet wird.

So erhielt Frau Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel im Jahre 2015 vermutlich 116.787,90 Euro (zzgl. 55.292,60 Euro Versorgungsumlage) und Frau Prof. Dr. Claudia Warning 130.880,10 Euro (zzgl. 6.000,00 Euro Unterstützungskasse). Im Vergleich dazu erhielten z.B. die niedrig eingruppierten Sachbearbeiter/-innen (EG 8 -9a) möglicherweise Jahresgehälter von 30.526.68 Euro (12x 2.543,89 Euro) bis 43.477.68 Euro (12 x3.623,14 Euro), die noch niedriger eingruppierten Sekretariatskräfte (EG 6 -7) Jahresgehälter von 28.106.88 Euro (12 x 2.343 Euro) bis 37.199.88 Euro (12 x 3.099,99 Euro).

Frage 4a:

Gebe ich die eigentlichen Relationen in der Einkommensstruktur der Mitarbeiter/innen von Brot für die Welt richtig weder?

Frage 4b:

Sollten die eigentlichen Relationen in der Einkommensstruktur der Mitarbeiter/innen von Brot für die Welt mit der oben versuchten Darstellung nicht richtig wiedergegeben werden, würden Sie bitte eine Richtigstellung leisten?

Ich erkenne, dass die beiden benannten Damen des Vorstands mit einmal 116.787,90 Euro (zzgl. 55.292,60 Euro Versorgungsumlage) und einmal 130.880,10 Euro (zzgl. 6.000,00 Euro Unterstützungskasse) im Jahre 2015 pro Person etwa 4,5 bzw. 4,7 mal soviel als Jahresgehalt in 2015 erhielten als die in EG 6 eingruppierten Sekretariatskräfte als jeweiliges Jahresgehalt in 2016 (ca. 28.106.88 Euro)

Frage 5:

Empfinden Sie Frau Pfarrerin Füllkrug-Weitzel und Frau Prof. Dr. Claudia Warning die oben dargestellte Relation (sollte sie so in etwa stimmen) als gerecht und einem christlichen Verständnis entsprechend?

Frage 6:

Wie wenden Sie Frau Pfarrerin Füllkrug-Weitzel und Frau Prof. Dr. Claudia Warning die oben benannten Einkommensunterschiede auf eine sozialgeschichtliche Auslegung des "Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg" (Mt. 20.1-16) an?

Frage 7:

Können Sie Frau Pfarrerin Füllkrug-Weitzel und Frau Prof. Dr. Claudia Warning die oben benannten Einkommensunterschiede mit den Werten verbinden, an denen gelegen ist, "Brot für die Welr" laut eigener Darstellung, z.B. Stärkung der Armen, Friedensförderung und Bewahrung der Schöpfung (Jahresbericht 2016, S. 4)?

Frage 8:

Trotz gründlich versuchter Suche konnte ich im Jahresbericht 2016 von "Brot für die Welt" keine direkten Auskünfte zu den Bezügen des Vorstandes von "Brot für die Welt" (wie auf S. 78 des Jahresberichts 2015 geleistet) entdecken. Habe ich solch direkten Auskünfte übersehen, wenn ja - wo finden sich diese im Jahresbericht 2016?

Ich würde es schätzen,
wenn Sie sich für eine sorgfältige Bearbeitung der obenstehenden Fragen 1 - 8 verwenden würden. ´

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller
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Tom Bombadil
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Tja, Brot predigen und Brioche fressen, das hat schon was von Marie Antoinette. Würde mich wundern, wenn eine Antwort käme, die über das übliche PR Blabla hinausginge.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kleinlok »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Jan 2019, 12:51)

Tja, Brot predigen und Brioche fressen, das hat schon was von Marie Antoinette. Würde mich wundern, wenn eine Antwort käme, die über das übliche PR Blabla hinausginge.
Ich habe eine Antwort bekommen, in dieser versucht "Brot für die Welt" die Bezüge der Vorstandsmitglieder mit der Bundesbesoldungsordnung, die ein Teil des Bundesbesoldungsgesetzes wäre zu erklären, der auch das Kirchenbeamtenrecht zugrunde liegen würde. Auf meine kritischen Fragen passt das Unternehmen und führt nur formaljuristische Argumente an. Hier eine Zusammenschau:
Frage 1:

Können Sie Frau Füllkrug-Weitzel und Frau Prof. Dr. Warning als Empfängerinnen der oben benannten Leistungen die oben genannten Informationen bestätigen?

Antwort "Brot für die Welt":

Ja, die Angaben aus dem Jhresbericht 2015 sind korrekt.

Frage 2:

Wie sehen die aktuell (2018) von "Brot für die Welt" für Sie jeweils aufgewendeten Jahresbezüge (inklusive aller Versorgungsleistungen) aus?

Antwort "Brot für die Welt":

Seit 2016 veröffentlichen wir die Bezüge der Vorstände als Gesamtsumme. Die Gesamtsumme der Bezüge aller Vorstandsmitglieder 2018 geben wir mit dem Jahresbericht 2018 bekannt, der voraussichtlich im August 2019 erscheinen wird.

Frage 3:

Sehen Sie diese Bezüge in solch einer Größenordnung als gerechtfertigt an, wenn ja warum?

Antwort "Brot für die Welt":

Die Bezüge der Vorstandsmitglieder richten sich nach der Bundesbesoldungsordnung, die ein Teil des Bundesbesoldungsgesetzes ist, das auch dem Kirchenbeamtenrecht zugrunde liegt.

Frage 4a:

Gebe ich die eigentlichen Relationen in der Einkommensstruktur der Mitarbeiter/innen von Brot für die Welt richtig wieder?

Antwort "Brot für die Welt":

Ja. Die Vergütung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Brot für die Welt ist angelehnt an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TvöD).

Frage 4b: (erübrigt sich auf Grund Antwort auf Frage 4a)

Frage 5:

Empfinden Sie Frau Pfarrerin Füllkrug-Weitzel und Frau Prof. Dr. Claudia Warning die oben dargestellte Relation (sollte sie so in etwa stimmen) als gerecht und einem christlichen Verständnis entsprechend?

Antwort "Brot für die Welt":

Die dargestellte Relation trägt der jeweiligen Verantwortung der Position und dem Status z.B. als Kirchenbeamtin Rechnung und bewegt sich in einem üblichen Rahmen.

Frage 6:

Wie wenden Sie Frau Pfarrerin Füllkrug-Weitzel und Frau Prof. Dr. Claudia Warning die oben benannten Einkommensunterschiede auf eine sozialgeschichtliche Auslegung des "Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg" (Mt. 20.1-16) an?

Antwort "Brot für die Welt": Keine Antwort

Frage 7:

Können Sie Frau Pfarrerin Füllkrug-Weitzel und Frau Prof. Dr. Claudia Warning die oben benannten Einkommensunterschiede mit den Werten verbinden, an denen gelegen ist, "Brot für die Welt" laut eigener Darstellung, z.B. Stärkung der Armen, Friedensförderung und Bewahrung der Schöpfung (Jahresbericht 2016, S. 4)?

Antwort "Brot für die Welt":

Das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung steht mit anderen Arbeitgebern in
Konkurrenz um gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte. Die Vergütung der Mitglieder des
Vorstands erfolgt wie gesagt gemäß Bundesbesoldungsordnung, die ein Teil des
Bundesbesoldungsgesetzes ist, das auch dem Kirchenbeamtenrecht zugrunde liegt. Die
Vergütungsstruktur insgesamt ist angelehnt an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TvöD)

Frage 8:

Trotz gründlich versuchter Suche konnte ich im Jahresbericht 2016 von "Brot für die Welt" keine
direkten Auskünfte zu den Bezügen des Vorstandes von "Brot für die Welt" (wie auf S. 78 des
Jahresberichts 2015 geleistet) entdecken. Habe ich solch direkten Auskünfte übersehen, wenn ja -
wo finden sich diese im Jahresbericht 2016?

Antwort "Brot für die Welt":

Im Jahresbericht 2016 geben wir die Gesamtsumme der Arbeitgeber-Bruttobezüge der fünf hauptamtlichen Vorstandsmitglieder von Brot für die Welt und Diakonie Deutschland inkl. Versorgungsumlagen, Beiträgen zur Versicherung für Pfarrer und Kirchenbeamte und
Unterstützungskassen an (Seite 84). Seit Mai 2018 besteht der Vorstand des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung e.V. aus vier Personen.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von nietoperz »

"Mitleidsindustrie" könnte auch als Unwort des Jahres durchgehen.
Echt
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Echt »

nietoperz hat geschrieben:(19 Jan 2019, 15:24)

"Mitleidsindustrie" könnte auch als Unwort des Jahres durchgehen.
Das Wort ist unangemessen. Die Flüchtlingsindustrie hat kein Mitleid.
nietoperz
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von nietoperz »

Echt hat geschrieben:(19 Jan 2019, 15:43)

Das Wort ist unangemessen. Die Flüchtlingsindustrie hat kein Mitleid.
  • Flüchtlingsindustrie
  • Mitleidsindustrie
  • Abschiebeindustrie
Wem fallen noch mehr Fake-Industrien ein?

Die Bosse der "Flüchtlingsindustrie" sind bestimmt Assad, Putin, und ihre befreundeten Islamisten von ISIS, Hisbollah und Co.
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Tom Bombadil
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Kleinlok hat geschrieben:(19 Jan 2019, 14:41)

Auf meine kritischen Fragen passt das Unternehmen und führt nur formaljuristische Argumente an.
Wie zu erwarten war.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kleinlok »

nietoperz hat geschrieben:(19 Jan 2019, 15:24)

"Mitleidsindustrie" könnte auch als Unwort des Jahres durchgehen.

Das würde mich nicht wundern, denn Kritik an der vielen halbherzigen deutschen Gutmenschelei können diejenigen scheinbar nicht gut ab,
die als selbsternannte Sittenwächter den dt. Sprachgebrauch sauber halten wollen.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von nietoperz »

Kleinlok hat geschrieben:(20 Jan 2019, 12:21)

Das würde mich nicht wundern, denn Kritik an der vielen halbherzigen deutschen Gutmenschelei können diejenigen scheinbar nicht gut ab,
die als selbsternannte Sittenwächter den dt. Sprachgebrauch sauber halten wollen.
Wo sich Schlechtmenschen aus ihren Rattenlöchern wagen, werden Sittenwächter wichtig. Ist doch erfreulich, dass es sie gibt.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kleinlok »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Jan 2019, 16:32)

Wie zu erwarten war.
Ich habe die Antwort seitens "Brot für die Welt" kritisch kommentiert:
Thomas Schüller
63303 Dreieich

Brot für die Welt
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
10115 Berlin

Betreff: Antwort Thomas Schüller 31.08.2018 auf Antwort „Brot für die Welt“ 01.08.2018


Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Ihnen sehr herzlich für Ihre am 1. August 2018 erfolgte Antwort danken. (...) Ich möchte nun zu Ihren Antworten Stellung nehmen, da ich den behandelten Themenkomplex für überaus wichtig sehe bezogen auf Aspekte sozialer Gerechtigkeit, Solidarität und einem überzeugend gelebten
Christentum.

Stellungnahme zu Ihren Antworten:

Ich erkenne die Rechtmäßigkeit der Bezüge der Vorstandsmitglieder an, wenn diese Bezüge gemäß der Bundesbesoldungsordnung erfolgen, die als Teil des Bundesbesoldungsgesetzes dem Kirchenbeamtenrecht zugrunde liegt. Ein Verstoß bzw. eine Abweichung von dieser Besoldungsordnung bzw. dem Kirchenbeamtenrecht mag für die evangelische Kirche Deutschland in Deutschland und damit auch für Unternehmen wie "Brot für die Welt" in formaljuristischer Hinsicht nicht in Frage kommen (?), aber ich möchte darauf weisen, dass ich persönlich zwischen einer formaljuristischen Legitimation und einer Legitimation im Sinne eines Christentums unterscheiden möchte, dass der Religionsstifter Jesus Christus in seinem Bekenntnis und Handeln bezeugt und vorgelebt hat und welches für die evangelische Kirche in Deutschland laut ihrem
eigenen Bekenntnis verbindlich sein dürfte.

Ich erkenne in der aktuellen Anwendung der Bundesbesoldungsordnung bzw. des Kirchenbeamtenrechts eine Unstimmigkeit zu Aspekten eines glaubhaft gelebten Christentums, das sich für ein gelingendes Zusammenleben aller Menschen geistig wie handlungsorientiert überzeugend einsetzt. "Brot für die Welt" geht es laut eigenem Bekunden um eine global wirkende Gerechtigkeit,da sehe ich es als unbedingt erforderlich, dass Menschen, Gruppen, Staaten, Unternehmen und Aktionsformen, die sich für eine globale Gerechtigkeit und Solidarität einsetzen wollen, in ihrer eigenen Praxis bzw. in ihren eigenen Reihen eine wirksam gelebte Gerechtigkeit und Solidarität in analogen Bezügen erkennen lassen.

Genau diese gelebte Gerechtigkeit und Solidarität kann ich bezogen auf "Brot für die Welt" und das "Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V" nicht erkennen. Die hier erkennbare Differenz zwischen dem Gehalt eines Vorstandsmitgliedes und dem Gehalt einer niedrig eingruppierten Miterbeiters/Mitarbeiterin (z.B. auf das Jahr 2015 bezogen 116.787,90 Euro zzgl. 55.292,60 Euro Versorgungsumlage für ein Vorstandsmitglied versus 28.106.88 Euro für eine/n in EG 6 eingruppierten Mitarbeiter/in) lässt mich erkennen, dass Mitglieder des Vorstands in 2015 mehr als das 4 fache des Gehalts eines niedrig eingruppierten Mitarbeiter/in bekamen. Ich persönlich empfinde das als nicht gerecht, auch im Hinblick darauf, dass ein Jahresgehalt von 28.106.88 Euro im reichen Deutschland je nach privaten Lebensumständen nicht unbedingt ein
wirklich sozial abgesichertes Leben für den/die Empfänger/in dieses Gehalts einschließlich der eventuellen Angehörigen bedeuten kann. (...)

Der Rahmen einer solche Verdienstrelation mag wie Sie es formulieren "üblich" sein, aber als üblich sehe ich in Deutschland vieles, was ich persönlich als (teils sehr) ungerecht und damit als eine Missachtung der gebührenden Wertschätzung der von dieser Ungerechtigkeit betroffenen Menschen empfinde. Angesichts der in Deutschland zunehmenden Armut kann unschwer der Schluss gebildet werden, dass der deutsche Rechtsstaat die Bildung einer solchen Armutsentwicklung seit langer Zeit zulässt, wenn nicht sogar befördert. Und das weist dem deutschen Staat, aber auch staatstragenden Institutionen wie z.B. der EKD eine Mitverantwortung für diese Armutsentwicklung zu. Wenn wir als offiziell demokratisch verfasster Rechtsstaat solche Ungerechtigkeiten in unserem Staats- bzw. Wirtschaftsgeschehen zulassen, können wir dann ethisch berechtigt daran Anstoß nehmen, dass Ungerechtigkeiten in undemokratischaufgestellten Staaten noch drastischer ausfallen?

Insgesamt erscheinen mir die Antworten von "Brot für die Welt" als an die juristische bzw. faktische Normalität des deutschen Staates angepasst, ohne dass in diesen Antworten eine wirklich eigenständig formulierte Auseinandersetzung mit den Grundwerten für mich erkennbar wäre, für die"Brot für die Welt" eigentlich stehen will: Stärkung der Armen, Friedensförderung und Bewahrung der Schöpfung (Jahresbericht 2016, S. 4). (...)

So beantworten Sie interessanterweise meine Frage, ob die oben benannten Einkommensunterschiede mit Werten verbunden werden könnten, die für „Brot für die Welt“ verbindlich wären. mit dem Hinweis, dass das "Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung" mit anderen Arbeitgebern in Konkurrenz um gut ausgebildete Fach-
und Führungskräfte stehen würde.Selbst wenn dem so wäre, dann empfinde ich diese Aussage erst einmal als wenig schmeichelhaft gegenüber den niedrig eingruppierten Mitarbeiter/innen Ihres Unternehmens, denn deren eher niederen Bezüge lassen dann bezogen auf die oben stehende Argumentation den Folgeschluss zu, dass die gering vergüteten Mitarbeiter/innen schlecht ausgebildet wären bzw. keinen wirklich qualifizierten Job machen würden. Ich erkenne hier leider einen für den deutschen Arbeitsmarkt typischen Chauvinismus: Wenn es um den/die kleine/n Mitarbeiter/in geht, sei es in der Pflege, Kinderbetreuung, Verwaltung, Produktion, Einzelhandel, Transport- und Dienstleistungsgewerbe und scheinbar auch bei „Brot für die Welt“, dann kann die Konkurrenz mit anderen Arbeitgebern als so lau erscheinen, so dass eine gute Besoldung dieser Menschen als scheinbar überflüssig gilt.

Wie anders könnte erklärt werden, dass es im Falle dieser Mitarbeiter/innen als ausreichend erscheint, wenn diese mit einem Bruchteil der für Führungskräfte üblichen Bezüge besoldet werden?

Bei den Führungskräften wird dann (m.E. wenig konsequent) das Angebot der verfügbaren Kräfte als so exklusiv und klein erachtet, so dass diese im Vergleich zu den einfachen Mitarbeiter/innen mit deutlich höheren Bezügen zur Mitarbeit motiviert werden müssten.Was eine solche Denkweise bei den Menschen auslösen kann, die in dieser Relation vergleichsweise geringe Bezüge erhalten, sollte Menschen die Leitungsfunktionen ausüben wollen, vorstellbar sein, (...)

Die oben benannte selektiv und damit unfair betriebene Befolgung marktwirtschaftlicher Prinzipien passt zudem überhaupt nicht zu der von Hilfsorganisationen und den Kirchen erbetenen Selbstlosigkeit, die so gerne und schnell beworben wird, wenn es um das Leisten von Spenden, Kirchengeldern, Kollekten und ehrenamtlich veranlagter Mitarbeit geht. Einerseits akzeptieren bzw. unterstützen die Kirchen und kirchliche Unternehmen mit ihrem eigenen Verhalten eine Marktwirtschaft, die m.E. als immer weniger sozial gelten kann (bzw. nie wirklich sozial war), andererseits stellen dieselben Kirchen und kirchliche Unternehmen bestimmten Zielgruppen ein Verhalten als wünschenswert dar, dass als Alternative oder Opposition zu diesem marktwirtschaftlichen Verständnis betrachtet werden kann. Die Kirchen und deren Umfeld beweisen hier einen Spagat, der mich eine eindeutige, glaubhaft und überzeugend gelebte Beziehung von Glaube, Geist und Handeln vermissen lässt. Ich sehe diese kritische Wahrnehmung
von zentraler Bedeutung für Kirche und deren Umfeld.

Zu dieser Unstimmigkeit passt, dass Sie eine Antwort auf meine Frage 6 ausfallen lassen, in der ich frage, wie die oben benannten Einkommensunterschiede auf eine sozialgeschichtliche Auslegung des "Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg" (Mt. 20.1-16) angewendet werden können?

Laut meiner Wahrnehmung, (...) dürfte es sich bei diesem Gleichnis um einen der am meisten im deutschsprachigen Bereich vernachlässigten Bibeltexte handeln, was ich mir damit erkläre, dass die Inhalte dieses Textes in einem deutlichen Gegensatz zu den Maximen unseres kapitalistischen Systems stehen. Das letztere setzte schon immer auf Eigensucht, Konkurrenz, Ungleichheit und nimmt billigend in Kauf, dass die Gewinne der Gewinner sich nicht selten auf den Verlusten der systembedingten Verlierer begründen. Verluste, welche den Verlierern dieses unfairen Spiels mitunter die Existenzgrundlagen rauben und das hat dann nichts mehr gemeinsam
mit dem, was im Gleichnis Mt. 20.1-16 angesprochen wird. Dort soll es keine Verlierer, sondern einen gemeinsamen Zugewinn geben, der allen Akteuren einen Zugang zu einem menschenwürdigen Leben ermöglicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichnis ... m_Weinberg

Es geht hier um Grundbedürfnisse deren Befriedigung allen Menschen zugestanden werden sollte. Diese Philosophie zeigt m.E. eine unmittelbare Übereinstimmung mit den Grundwerten von „Brot für die Welt“, aber gerade auf die Frage wie die bei „Brot für die Welt“ üblichen Einkommensunterschiede auf eine sozialgeschichtliche Auslegung des "Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg" (Mt. 20.1-16) angewendet werden können, passt „Brot für die Welt“. Das sehe ich als absurd bzw. als zumindest interessantes Phänomen, dass ich mir dahingehend erkläre:

Die Kirchen und auch kirchliche Unternehmen tun sich in ihrem Streben nach Harmonie allgemein sehr schwer mit Gegensätzen, die unser politisches wie wirtschaftliches System mit humanen und damit auch christlich geprägten Idealen bildet. Um solche Gegensätze leugnen zu können, betreiben die Kirchen einen Spagat: Aktiv (in ihrem eigenen Wirken) oder passiv (in Form bequemer Duldung) arbeiten sie den vielen Ungerechtigkeiten unserer Welt zu, um dann gleichzeitig Werte zu proklamieren, die dieser Ungerechtigkeit eigentlich den Kampf ansagen müssten. Dieser Spagat geht m.E. deutlich über ein Maß von Inkonsequenz hinaus, dass noch akzeptabel sein könnte und die gier erkennbare Unstimmigkeit verursacht dann m.E einen massiven Verlust moralischer Integrität, an dem die deutschen Kirchen leiden und deren schwindende bzw. längst geschwundene gesellschaftliche Bedeutung. (...)

De facto ist die Geschichte der Menschheit bis heute davon durchgehend gekennzeichnet, dass die Menschheit es bis dato nicht schafft für die gesamte Menschheit auskömmliche Lebensbedingungen zu schaffen, obwohl das technisch wie politisch grundsätzlich möglich ist. Menschen flogen zum Mond, bauen Computertomographen, die erbsengroße Tumore erkennen können und packen in ein Millimeter dickes Mobiltelefon eine Technologie, die vor 10 Jahren kaum vorstellbar schien.

Aber das was da am menschlichem Zusammenhalt in Mt. 20.1-16 und auch an weiteren Stellen des Neuen Testamentes proklamiert wird, das erscheint noch heute als ein Projekt, das seit Jahrtausenden schier unerfüllbar erscheint. Dieser Eindruck ist absurd und tragisch zugleich und muss ein Ende finden, denn wir haben vermutlich nur noch wenig Zeit um Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit endlich Wirklichkeit werden zu lassen.

Ich würde mich freuen, wenn wir diesbezüglich im Gespräch kommen könnten.

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kleinlok »

nietoperz hat geschrieben:(20 Jan 2019, 12:44)

Wo sich Schlechtmenschen aus ihren Rattenlöchern wagen, werden Sittenwächter wichtig. Ist doch erfreulich, dass es sie gibt.

Meinst du das wirklich so oder soll das Ironie sein?
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von nietoperz »

Kleinlok hat geschrieben:(20 Jan 2019, 13:23)

Meinst du das wirklich so oder soll das Ironie sein?
Es gibt zu viel Bullshit auf der Welt, wie z.B. hasserfüllte Wortkonstruktionen irgendwelcher Extremisten. Ich finde es gut, dass manche sowas kritisch thematisieren. Kunstwörter, die auf "Industrie" enden, kommen doch meistens von Rechtsunten und ähnlichen Deppen.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Quatschki »

nietoperz hat geschrieben:(20 Jan 2019, 13:42)

Es gibt zu viel Bullshit auf der Welt, wie z.B. hasserfüllte Wortkonstruktionen irgendwelcher Extremisten. Ich finde es gut, dass manche sowas kritisch thematisieren. Kunstwörter, die auf "Industrie" enden, kommen doch meistens von Rechtsunten und ähnlichen Deppen.
Es gibt auch zum Beispiel die Schönheitsindustrie oder die Schlankheitsindustrie, die Sex-Industrie, Doping-Industrie oder die Pflege-Industrie
Gemeint ist immer gewerbsmäßig organisierter profitorientierter betrügerisch ausbeuterischer Dummenfang.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kleinlok »

nietoperz hat geschrieben:(20 Jan 2019, 13:42)

Es gibt zu viel Bullshit auf der Welt, wie z.B. hasserfüllte Wortkonstruktionen irgendwelcher Extremisten. Ich finde es gut, dass manche sowas kritisch thematisieren. Kunstwörter, die auf "Industrie" enden, kommen doch meistens von Rechtsunten und ähnlichen Deppen.
Es gibt viel Bullshit auf der Welt, m.E. sind daran aber nicht nur die hasserfüllten Wortkonstruktionen irgendwelcher Extremisten schuld, sondern auch das feige bequeme Geschwurbel der selbsternannten Gutmenschen, die die Welt nach dem Motto verbessern wollen: "Wasche mir den Pelz, aber mache mich nicht nass!"
Nasen, die artig in den gesellschaftlichen bzw. wirtschaftlichen Systemen mitlaufen, die viel Ungerechtigkeit produzieren bzw. diesen Mist zumindest zulassen, die dann aber nicht die für sie selbst unangenehmen Zusammenhänge erkennen wollen. Nasen. die enthusiastisch "Rgefugee wellcome" skandieren und Teddybärchen werfen, aber einen Dreck danach fragen, warum die Menschen fliehen (müssen), die sie da so herzlich willkommen heißen wollen. Die nicht wissen wollen, woher das Erdöl kommt, aus dem der Sprit gemacht wird, den sie jeden Tag fleißig verfahren. Nase, die oft auch artig und fleißig mithelfen die Welt zu ruinieren, zumindest erst mal an den Stellen, wo dann die Menschen die Flucht ergreifen.

Teil all dieser politischen Blindheit sind Organisationen, die gegen Bargeld bzw. eine Überweisung ein bisserl gutes Gewissen an diejenigen verkaufen wollen, die keine Ahnung von der Welt haben (wollen) - und da wirkt m.E. auch feige opportunistisch unter anderem "Brot für die Welt" mit. Die eigentlichen Ursachen bleiben unbenannt, da schweigen die feigen Kirchenpisser.

Da finde es gut, dass manche sowas kritisch thematisieren. Der Scheiß, der unsere Erde zumüllt kommt nicht immer von Rechtsunten und ähnlichen.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von nietoperz »

Kleinlok hat geschrieben: Der Scheiß, der unsere Erde zumüllt kommt nicht immer von Rechtsunten und ähnlichen.
Natürlich nicht immer, aber immer öfter. Erst recht, seitdem diese Vögel das Internet entdeckt haben. Erst letztens habe ich ein Video von einem durchgeknallten Youtuber gesehen, der behauptet dass die Aufnahmen vom Überfall auf Magnitz retuschiert sind. Angeblich soll der Täter mit einem Gegenstand zugeschlagen haben. Mit sowas schafft man nur Verwirrung. Gesetze gegen Fake-News und Hate Speech soll es zwar geben, aber meistens kommen sie nicht zur Anwendung, nur in ganz harten Fällen.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Nudelholz »

Werden diese herzensguten, gutbezahlten Führungskräfte denn von der Kirchensteuer bezahlt?
Ist ja der Hammer mit der Konkurrenz, klingt, als würden sie Autos produzieren, daher finde ich Mitleidsindustrie hier ganz passend.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kleinlok »

nietoperz hat geschrieben:(19 Jan 2019, 15:24)

"Mitleidsindustrie" könnte auch als Unwort des Jahres durchgehen.
Es ist zur Unsitte seitens dieser Sprachenwächter geworden, politisch unliebsame Bezeichnungen zu diskreditieren.
Ich würde mir gerne das Wort Mitleidsindustrie" sparen, aber das mache ich nicht,
weil es genügend traurige Gründe gibt, die dafür sprechen die ständige Spendenabzocke als das zu bezeichnen,
wie sie betrieben wird:

Als gewerbliche industrialisierte Abzocke der meist entpolitisierten braven Rentner.

Das nutzt der Welt wenig und deswegen ist es gut diese Mitleidstour zu stören.
Unsere Sprach-Oberlehrer sollten mal lieber auf die Ursachen solcher Wortschöpfungen blicken.
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kleinlok »

Kleinlok hat geschrieben:(19 Jan 2019, 14:41)

Ich habe eine Antwort bekommen, in dieser versucht "Brot für die Welt" die Bezüge der Vorstandsmitglieder mit der Bundesbesoldungsordnung, die ein Teil des Bundesbesoldungsgesetzes wäre zu erklären, der auch das Kirchenbeamtenrecht zugrunde liegen würde. Auf meine kritischen Fragen passt das Unternehmen und führt nur formaljuristische Argumente an. Hier eine Zusammenschau:(...)
Es ist der Hammer, wie durchgeknallt "Brot für die Welt" und auch die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) auf meine am 31.08.2018 erbrachte Kritik reagieren bzw. nicht reagieren. "Brot für die Welt taucht seitdem völlig ab und ignoriert diese Kritik und meine Erinnerungen an diese. Am 26.02.2019 habe ich zum nun 2. Mal erinnert:
Thomas Schüller
Taunusstraße 50
63303 Dreieich

Brot für die Welt
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Caroline-Michaelis-Str.1
10115 Berlin

Betreff : 2. Erinnerung Aw: AW: Anfrage zu Höhe Gehalt Vorstand und Relation der Einkommensstruktur "Brot für die Welt"

Guten Tag Frau Vacker (Pressesprecherin "Brot für die Welt"),
Guten Tag Frau Füllkrug-Weitzel (Vorstand "Brot für die Welt),
Guten Tag die weiteren Damen und Herren,

ich empfinde es als mutlos seitens "Brot für die Welt", wenn Sie meine am Samstag 19. Januar 2019 erfolgte Erinnerung (s. Anlage 4) erneut unbeantwortet lassen. Solch eine verweigerter Kommunikation hat mit christlichen Leitsätzen nichts mehr zu tun. Ich erkenne klare Differenzen in unseren Ansichten und diese sollten geklärt werden. Das geht nur nicht, wenn Sie einigen meiner immer noch akuten Fragen ausweichen oder diese unbeantwortet lassen bzw. seit einem halben Jahr komplett eine Reaktion auf meine Schreiben verweigern.

Ich sehe es als unbedingt erforderlich, dass alle diejenigen, die sich für eine globale Gerechtigkeit und Solidarität einsetzen sowie laut ihrem eigenen Bekunden christlichen Idealen folgen wollen, in ihrer eigenen Praxis eine wirksam gelebte Gerechtigkeit und Solidarität erkennen lassen. "Brot für die Welt" mit Vorstandsgehältern deutlich über der 100 000 Euro Marke lässt mich eine solche Gerechtigkeit und Solidarität missen und verliert somit an Glaubwürdigkeit bezogen auf seine Anliegen. Das könnte auch eine Problematik für die evangelische Kirche allgemein abgeben, denn Wasser predigen und Wein trinken passte noch nie.

Diese von mir erkannte Glaubwürdigkeitslücke in der Arbeit bzw. Aufstellung von "Brot für die Welt" werde ich jetzt zunehmend zum Gegenstand machen. Es könnte anders und besser laufen, wenn wir uns an das halten würden, was ein Herr vor gut 2000 Jahren vorgelebt hat, dessen geistiges Wirken wie sein gelebtes Handeln angeblich für die evangelische Kirche in Deutschland wichtig war und ist. In der von "Brot für die Welt" vertretenen Gehaltsstruktur seiner Mitarbeiter/innen kann ich da keinen stimmigen Ansatz erkennen, der christlichen Idealen ausreichend folgt. Darüber sollten wir reden.

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller
Eine ganz schlappe Nummer spielt in dieser Angelegenheit auch der Vorsitzende der EKD, der bayrische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, Als ich meine Kritik an den Vorstandsgehältern von "Brot für die Welt" am 31.08.2018 in Kopie auch an seine Adresse versende, bekomme ich zeitnah die Rückmeldung, dass meine Adresse wegen dem Versand von Spam gesperrt wäre:

Gesendet: Freitag, 31. August 2018 um 14:17 Uhr
Von: postmaster@(...)
An: (....)@gmx.de

Betreff: Unzustellbar: Aw: AW: Anfrage zu Höhe Gehalt Vorstand und Relation der Einkommenstruktur "Brot für die Welt

Fehler bei der Nachrichtenzustellung an folgende Empfänger oder Gruppen:

landesbischof@(....)
Mail rejected - AntiSpam

Your message wasn't delivered due to an e-mail rule restriction created by the recipient's organization e-mail administrator. Please contact the recipient or the recipient's e-mail administrator to remove the restriction.
For more information about this error see DSN code 5.7.1 in Exchange Online.

(...)
Diese Rückmeldung befremdet mich, deswegen hake ich nach:
Thomas Schüller
Taunusstr. 50
63303 Dreieich

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm
Postfach 20 07 51
80007 München

Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Bayern
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publizistik (P.Ö.P.)
Katharina-von-Bora-Straße 11-13
80 333 München

Betreff: Anfrage zu fehlgeschlagene Übermittlung Mail an Adresse des Landesbischof der ELK Bayern

Sehr geehrter Herr Oberkirchenrat Dr. Minkius,
Sehr geehrter Herr Oberlirchenrat Dr. Blum,
Sehr geehrte Damen und Herren,

am Freitag, 31. August 2018 um 14:17 Uhr habe ich von meiner Adresse (...) eine Mail an mehrere Adressen aus dem Umfeld von "Brot für die Welt" sowie der EKD versendet (s. Anlage 1). Zeitnah erhielt ich die Rückmeldung, dass mit dieser Mail die Adresse des Landesbischofs nicht erreicht werden konnte (s. Anlage 2).

Da es sich bei der Adresse des Landesbischofs um eine zentral gültige Adresse zu handeln scheint, die ich auch gerne nutzen möchte, ist mir daran gelegen der/den Ursache/n für die oben benannte fehlgeschlagene Übermittlung nach zu gehen. Ich bitte Sie sich für eine Antwort auf folgende Fragen zu verwenden:

Frage 1: Wurde meine Adresse (...) für den Posteingang der Adresse des Landesbischofs gesperrt?

Frage 2: Falls meine Adresse <kleinlok@gmx.de> für den Posteingang der Adresse landesbischof@elkb.de gesperrt wurde,
wie begründen die für diese Sperrung verantwortlichen Personen diese Sperrung?

Frage 3: Wenn meine Adresse für den Posteingang der Adresse des Landesbischofs nicht gesperrt wurde,
was könnte die Ursache für die oben benannte fehlgeschlagene Übermittlung abgeben?

Für eine Bearbeitung meines Anliegens wäre ich Ihnen verbunden.

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller
Am Abend des gleichen Tags (31.08.2018) bekomme ich von dem Vorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschland Landesbischof Prof. Bedofrd-Strohm folgende Antwort:
Gesendet: Freitag, 31. August 2018 um 18:46 Uhr
Von: "Landesbischof" (...)
An: "Thomas Schüller" (...)
Betreff: AW: Erinnerung an Anfrage zu Osterpredigt Herr Prof. Bedford-Strohm

Sehr geehrter Herr Schüller,

leider kann ich im Moment nicht rekonstruieren, was mit Ihrer ersten Anfrage passiert ist. Es könnte sein, dass sie noch in dem Riesenstau ist, der sich seit meinem Urlaub angehäuft hat. Ich schaffe es einfach nicht, das alles zu beantworten. Auch nicht all Ihre einzelnen Fragen. Aber wenigstens sollen Sie die Predigt bekommen! Ich hefte sie Ihne nan....

Herzliche Grüße!

Ihr

Heinrich Bedford-Strohm
Ok, ich hatte eine Anfrage betreffs der Osterpredigt an Herrn Prof. Bedford-Strohm gestellt, die dieser am 01.April 2018 im Berliner Dom gehalten hat,
da mir die Aussagen dieser Predigt als realitätsfremd erscheinen. Diese Anfrage war aber am 31.08.2018 nicht Anlass meiner Nachfrage, warum meine
Kritik an den Vorstandsgehältern von "Brot für die Welt" als Spam von seinem Büro behandelt wurde. Insofern macht die Antwort des Herrn Prof. Bedford-Strohm
in diesem Zusammenhang keinen Sinn. Seine Antwort ist im zweifacher Hinsicht sinnlos, denn ich kannte seine Osterpredigt längst und Herr Bedford-Strohm bzw. sein Büro müssen das erkannt haben (wenn beide nicht verblödet sind), denn meine Anfrage setze sich dezidiert mit Inhalten dieser Predigt aus. Der unsinnige Versand seiner Osterpredigt ging weder auf meine diesbezügliche Anfrage ein, noch hatte der mit meiner Anfrage wegen der Spammeldung zu tun.

Ich bilde hier 3 Verdachtsmomente:

Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm bzw. sein Büro

1. wollten mit der oben zitierten Antwort seitens Bedford-Strohm ein Ablenkungsmanöver zur Ruhigstellung meiner Person versuchen.

2. wollen auf meine kritische Anfrage zu seiner Osterpredigt nicht inhaltlich eingehen und mich somit billig mit der Kopie seiner Predigt abspeisen.

3. wollen nicht sichtbar meine Kritik an den besagten Vorstandsgehältern von "Brot für die Welt" involviert werden.

4. fehlt der Mut mich wissen zu lassen, dass weder Bedford-Strohm noch sein Büro kein Interesse für meine Anfragen und Kritik mitbringen oder dass beiden der Mut fehlt sich damit auseinanderzusetzen. Stattdessen versuchen sich beide mit folgenden unehrlichen und unchristlichen Methoden dünne zu machen:

a) keine Antwort erteilen = Ignoranz
b) im Fall hartnäckiger Erinnerungen die Behandlung als Spam-Mail

Richtig absurd wurde es in dieser Hinsicht in den letzten Tagen: Am 26.02.2019 versendete ich die oben zitierte 2. Erinnerung an meine Anfrage zu Höhe Gehalt Vorstand und Relation der Einkommensstruktur "Brot für die Welt" einschließlich einer Sichtkopie an die Adresse des Landesbischofs. Prompt erhielt ich wieder eine Meldung, dass diese Mail als Spam gewertet wurden wäre:
Gesendet: Montag, 25. Februar 2019 um 15:39 Uhr
Von: postmaster@(...)
An: (...)k@gmx.de

Betreff: Unzustellbar: 2. Erinnerung Anfrage zu Höhe Gehalt Vorstand und Relation der Einkommensstruktur "Brot für die Welt"

Fehler bei der Nachrichtenzustellung an folgende Empfänger oder Gruppen:

landesbischof@(...)
Mail rejected - AntiSpam

Ihre Nachricht wurde aufgrund einer E-Mail-Regeleinschränkung, die vom E-Mail-Administrator für die Organisation des Empfängers erstellt wurde, nicht zugestellt. Wenden Sie sich an den Empfänger oder den E-Mail-Administrator des Empfängers, damit dieser die Einschränkung entfernt.
Weitere Informationen zu diesem Fehler finden Sie unter DSN 5.7.1-Fehler in Exchange Online.
Nun wurde es mir zu bunt, dieses mal fragte ich noch gezielter nach und dieses mal gehe ich der Sache unbedingt auf den Grund:
Thomas Schüller
Taunusstr. 50
63303 Dreieich

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm
Postfach 20 07 51
80007 München

Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Bayern
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publizistik (P.Ö.P.)
Katharina-von-Bora-Straße 11-13
80 333 München

Betreff: Anfrage zu fehlgeschlagene Übermittlung Mail an Adresse des Landesbischof der ELK Bayern


Sehr geehrter Herr Landesbischof Bedford-Strohm,
Sehr geehrter Herr Oberkirchenrat Dr. Minkius,
Sehr geehrter Herr Oberlirchenrat Dr. Blum,
Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Kommunikation mit der Adresse des Büros des Landesbischof gestaltet sich für mich so dann und wann schwierig, wenn ich die Organsiation "Brot für die Welt" bezogen auf eine kontroverse Thematik anschreibe und die Adresse des Landesbischofs in Sichtkopie an meinen Schreiben beteilige.

Das Problem, dass scheinbar der Spamfilter von Ihrer Seite für meine Versendeadresse (...) aktiviert wurde, ergab sich erstmals am Freitag, 31. August 2018, als ich um 14:17 Uh von meiner Adresse eine mail an mehere Adressen aus dem Umfeld von "Brot für die Welt" sowie der EKD versendet habe (s. Anlage 1).

Zeitnah erhielt ich die Rückmeldung, dass mit dieser Mail die Adresse des Landesbischofs nicht erreicht werden konnte (s. Anlage 2)

Da es sich für mich im Fall dieser Adresse um eine zentral gültige Adresse zu handeln schien, die ich auch gerne weiterhin nutzen möchte, war mir damals wie heute daran gelegen der Ursache für die oben benannte fehlgeschlagene Übermittlung nach zu gehen und deshalb bat ich Sie damals am 31. August 2018 darum, dass Sie sich für eine Antwort einiger Fragen verwenden (s. Anlage 3).

Immerhin erhielt ich am Abend dieses 31. Augist 2018 eine Rückmeldung seitens Herrn Landesbischofs Herrn Bedford-Strohm (interessanterweise von der Adresse aus versendet, welche die von mir benannte Mail als Spam behandelt hatte. In dieser Rückmeldung gab Herr Bedford-Strohm in einer anderen Angelegenheit eine kurz gehaltene Information (s.Anlage 4). Im weiteren Verlauf waren für mich Störungen nicht erkennbar, wenn ich die Adresse des Landesbischofs in Direktadressierung oder Kopie nutzte und von daher sah ich das Problem als zumindest vorläufig erledigt an, auch wenn ich leider von nie eine direkte Antwort auf meine in Anlage 3 benannte Anfrage erhalten habe.

Die Rückmeldung einer nicht machbaren Zustellbarkeit hat sich dafür leider heute Montag, 25. Februar 2019 um 15:39 Uhr wiederholt, die entsprechende Rückmeldung (Anlage 5) lässt mich eine Aktivierung des Spamschutzes annehmen. Zu allem Überflluss erscheint als Folge einer versuchten Kommunikation mit "Brot für die Welt" sowie der Adresse des Landesbischofs wiederholt eine technische Blockade meines E-Mail Accounts. Die konnte ich bisher immer beheben, aber das empfinde ich schon als starken Tobak. Sollte sich da ein kausaler Zusammenhang mit Betreibungen von Seiten der EKD oder"Brot für die Welt" nachweisen lassen, dann werde ich dagegen vorgehen.
Ich müsste eine solch eventuell vorsätzlich versuchte Kommuniokationsunterbindung als extrem unfair empfinden und an dem Demokratieverständnis der EKD zweifeln. Deswegen versuche ich erneut diese Problematik zu klären und wende mic erst einmal mit Fragen wie damals am 31.08.2018 an Ihre Adressen:

Frage 1: Wurde meine Adresse für den Posteingang der Adresse des Landesbischofs gesperrt?

Frage 2: Falls meine Adresse für den Posteingang der Adresse des Landesbischofs gesperrt wurde,
wie begründen die für diese Sperrung verantwortlichen Personen diese Sperrung?

Frage 3: Wenn meine Adresse für den Posteingang der Adresse des Landesbischofs nicht gesperrt wurde,
was könnte die Ursache für die oben benannte fehlgeschlagene Übermittlung abgeben?

Frage 4: Warum habe ich auf das in Anlage 3 dokumentierte Schreiben datierend vom 32. Augist 2018 keine sachlich dienliche Antwort von Ihnen erhalten

Für eine Bearbeitung meines Anliegens wäre ich Ihnen verbunden, fordere das aber auch ein.

Wir sollten ehrlich miteinander umgehen, denn dann sind Probleme lösbar und ungute Verdächtigungen vermeidbar, die unter Chrsten nicht sein sollten.
Ich kann mit ehrlichen Aussagen leben, ohne diese geht das nur sehr schlecht. Mein Tag hat auch nur 24h, ich bekomme keinen Cent Bezahlung für meine ideelle Arbeit und erwarte einen ehrlichen Umgang mit mir und anderen Menschen gerade von Seiten derjenigen, die hauptberuflich die Nachfolge Christi betreiben möchten.

ich hoffe, dass Sie dieser Sichtweise folgen wollen/können.

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller
Relativ flott erhalte ich am 26.02.2019 vom Büro des Landesbischofs folgende Antwort:
Gesendet: Dienstag, 26. Februar 2019 um 13:18 Uhr
Von: "Landesbischof(...)
An: "Thomas Schüller(....)

Betreff: AW: Anfrage zu fehlgeschlagene Übermittlung Mail an Adresse des Landesbischof der ELK Bayern

Sehr geehrter Herr Schüller,

Ihre Mailadresse ist bei uns nicht gespamt. Ihr letztes Mail ist bei uns auch angekommen.
Warum Sie entsprechende Antworten erhalten, kann ich leider nicht ergründen.

Mit freundlichen Grüßen, (...)

Persönliche Referentin des Landesbischofs
Büro des Landesbischofs
Katharina-von-Bora-Straße 7-13
80333 München
Diese Antwort kann die vielen Wiedersprüche nicht klären, die ich bis dato in der Kommunikation mit dem Büro des Landesbischof der ELK Bayern erkennen muss(t)e.
Ich frage deswegen am 25.02.2019 nach:

Gesendet: Dienstag, 26. Februar 2019 um 14:58 Uhr
Von: "Thomas Schüller" (...)
An: "Landesbischof" (...)
Betreff: Aw: AW: Anfrage zu fehlgeschlagene Übermittlung Mail an Adresse des Landesbischof der ELK Bayern

Sehr geehrte Frau (...)

ich danke Ihnen für Ihre Rückmeldung (s. Anlage 1) und begrüße es, dass laut Ihrer Auskunft meine Mail Adresse nicht von Ihrer Seite aus gesperrt ist.
Allerdings kann ich Ihre Information nicht mit der Rückmeldung zusammenbringen, die das Postmaster-System Ihres Hauses gestern an mich gesendet hat.
Dort wurde die Nichtzustellung meiner gestern am 25.02.2019 versendeten Mail wegen Einstufung dieser Mail als Spam gemeldet.

Ich möchte deswegen konkret nachfragen, ob diese Mail mit dem Betreff "2. Erinnerung Aw: AW: Anfrage zu Höhe Gehalt Vorstand und Relation der Einkommensstruktur "Brot für die Welt"", die im unteren Textfeld in Anlage 2 dokumentiert ist, gestern Ihre Adresse erreichen konnte?

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller
Ich bin mal gespannt, was da aus München als Antwort kommt.
Ich vermute auf Grund meiner bisherigen Beobachtungen, dass denen im Büro des Landesbischof der ELK Bayern schwant,
dass ich deren Methoden durchschaue und im Falle weiterer Manöver die Bombe platzen lassen.
Geht ok, Kirchenleute brauchen den ganz satten Adrenalinkick.
Erst wenn beten nichts mehr hilft, wachen die auf.
Kleinlok
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kleinlok »

Eine Hilfsorganisation, die in Kamerun Schulen bauen will, sucht ehrenamtliche Mitarbeiter, die bei dem dortigen Projekten 4-12 Wochen in Vollzeit mitarbeiten. Die Ausschreibung verheißt nichts Gutes:

https://stellenmarkt.studentenwerkfrank ... /id/26638/

So dünn wie das Angebot beschreiben schmeckt diese danach, dass man da 4-12 Wochen in Vollzeit schafft, keinen Cent Vergütung bekommt und alle Kosten für Flug, Impfungen, Visa, Unterbringung und weitere Spesen selber zahlen muss. Eine Arbeit, wo es nichts gibt, die einen aber schnell 1000 -2500 Euro im Monat kosten kann = das wäre die Vollendung der Selbstverarsche in Punkto Weltverbesserung.

Mal sehen ob es wirklich so krass ist, ich frage am 18.03.2019 nach:
Thomas Schüller
Taunusstraße 50
63303 Dreieich

Hope Foundation e.V.
Petersburger Straße 92
10247Berlin

Betreff: Anfrage Konditionen Praktikum- Voluntärgelegenheit in Kamerun

Guten Tag Frau (...),

die Hope Foundation e.V. bietet Möglichkeiten für Praktika /Voluntariate in Kamerun an:

https://stellenmarkt.studentenwerkfrank ... /id/26638/

Leider empfinde ich die Ausschreibung als nicht ausreichend aussagefähig und möchte deswegen nachfragen:

Frage 1:

Wird dieses Praktikum vergütet/ nicht vergütet?

Frage 2:

Gibt es Zuwendungen betreffs Kosten für die Flüge, Impfungen, Visa?

Frage 3:

Die Kosten für Unterkunft und Malzeiten betragen ca. 110 € pro Woche.
Müssen diese Kosten von den Praktikanten selber getragen werden?

Für eine zeitnahe Beantwortung dieser Fragen wäre ich Ihnen bzw. der Hope Foundation e.V. verbunden.

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller
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Keoma
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Keoma »

Kleinlok hat geschrieben:(18 Mar 2019, 14:40)

Eine Hilfsorganisation, die in Kamerun Schulen bauen will, sucht ehrenamtliche Mitarbeiter, die bei dem dortigen Projekten 4-12 Wochen in Vollzeit mitarbeiten. Die Ausschreibung verheißt nichts Gutes:

https://stellenmarkt.studentenwerkfrank ... /id/26638/

So dünn wie das Angebot beschreiben schmeckt diese danach, dass man da 4-12 Wochen in Vollzeit schafft, keinen Cent Vergütung bekommt und alle Kosten für Flug, Impfungen, Visa, Unterbringung und weitere Spesen selber zahlen muss. Eine Arbeit, wo es nichts gibt, die einen aber schnell 1000 -2500 Euro im Monat kosten kann = das wäre die Vollendung der Selbstverarsche in Punkto Weltverbesserung.

Mal sehen ob es wirklich so krass ist, ich frage am 18.03.2019 nach:
Und mit ein bisserl Pech kostet es auch die Gesundheit oder das Leben.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Kleinlok »

Keoma hat geschrieben:(18 Mar 2019, 14:54)

Und mit ein bisserl Pech kostet es auch die Gesundheit oder das Leben.
Dafür können die Anbieter dieses Arbeitsangebotes erst einmal nichts. Sie sind aber in der Pflicht solide über die damit verbundenen Risiken zu informieren, das war zumindest bei der von mir beobachten Ausschreibung nicht der Fall. D
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Elser
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Re: Neues von der Mitleidsindustrie

Beitrag von Elser »

H2O hat geschrieben:(06 Mar 2018, 22:03)

Diese Zusammenhänge sind seit vielen Jahren bekannt; sie betreffen durchaus auch große und sehr angesehene Hilfsorganisationen. Vielleicht hilft der Gegenvorschlag: Stellen Sie sich eine verrückt gewordene Welt ganz ohne diese "Mitleidsindustrie" vor.

Hat die Autorin mit ihrem "schonungslosen Buch" die Welt ein wenig verbessert... oder ist auch sie auf ihre Weise eben auch nur ein Teil der "Mitleidsindustrie"?

Was wir als Spender weit ab vom Schuß tun können, das ist dort spenden, wo unmittelbar täglich sichtbar und regelmäßig das Spendengeld in gute Taten verwandelt wird. Mein Tipp: Das Hilfswerk "SOS Kinderdorf".

Was wir tun können ist, keine Parteien mehr zu wählen die Waffenexporte in nicht Nato-Länder zulassen !!!

Elser
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