https://www.focus.de/kultur/kino_tv/foc ... 34924.htmlLinken-Politikerin will Immobilien-Firmen enteignen - und ihnen einen Euro zahlen
300 Menschen stehen an für eine einzige Wohnung in Berlin. Polizisten und Altenpfleger können sich ein Leben in der Innenstadt nicht mehr leisten. „Hart aber fair“ diskutiert über Lösungen für eines der größten Probleme hierzulande. Linke und SPD sind sich sehr einig: Kapitalismus in Betonform geht gar nicht.
Lernen wir eine Polizistin kennen. Sie pendelt jeden Tag 80 Kilometer einfach zu ihrer Dienststelle nach Düsseldorf. Eine Wohnung in der City kann und will sie sich nicht leisten. Lieber steht sie morgens um 4 Uhr auf. Aber sie kennt auch Kollegen die 150 Kilometer – einfache Strecke! – fahren, um zur Arbeit zu kommen. Ist das normal?
Ist Wohnen ein Menschenrecht? Aber 20 Wohnungen besitzen?
„Hart aber fair“ will das Thema „Menschenrecht Wohnen“ beleuchten. Darf man überhaupt noch besitzen, außer zum Eigenbedarf? Oder wie der Jung-Star der SPD, Kevin Kühnert, unlängst in einer TV-Show fragte: „Mit welchem Recht hat jemand mehr als 20 Wohnungen?“ Wie bitte?
Wegnehmen könnte zum Trend werden in Deutschland
Wegnehmen könnte zum heißesten Trend Deutschlands werden. Weil zu wenig Wohnraum vorhanden ist, greifen jetzt SPD und Linke zunehmend zum Begriff von der Enteignung. Für Jürgen Michael Schick, seit Jahrzehnten im Maklergeschäft und als Lobbyist tätig, bedeutet das naturgemäß einen Irrweg. Keine Wohnung zusätzlich würde gebaut werden. Sagt er. Ein „Behördenkrieg“ würde vielmehr entstehen. Sagt er. Er sieht staatliche Versäumnisse. Zu lange dauerten Bauverfahren. Und, auch das: „Wir müssen weg von unsinnigen Öko-Vorschriften!“
Die Frau, die in der Regierung verantwortlich ist für solche unsinnigen Öko-Vorschriften, heißt Katarina Barley. Die SPD-Ministerin hat schöne Phrasen parat. Wenn in Berlin-Kreuzberg für eine günstige Wohnung (7,10 Euro kalt) etwa 300 Menschen Schlange stehen, meint sie: Das habe sie auch schon erlebt, damals in Hamburg. Schön, dass wir erfahren, dass die Politikerin eine von uns ist. Als Ministerin weiß sie: „Da müssen wir was tun!“ Was?
Lieber nicht regieren... Wie die FDP
Da hilft doch die Generalsekretärin der FDP, Nicola Beer, gerne mit einer Plattitüde weiter: „Wohnen muss für jeden erschwinglich sein!“ Gut, dass das mal gesagt wurde. Glücklicherweise ist die FDP nicht in Regierungsverantwortung. Sie wissen schon: Lieber nicht regieren...
Enteignen ist? Hart, aber fair, Herr Plasberg!
Regieren muss die Linke ja übrigens ebenso nicht. Deshalb kann Lucy Redler, Die Linke, auch vollmundig sagen: „Zum Glück gibt es Widerstand!“ Demos, etwa in Berlin, gehen ihr da eindeutig nicht weit genug. „Enteignen ist hart, aber fair, Herr Plasberg!“, ist ihre Parole im Montags-Talk. Und sie führt aus, dass Konzerne wie Deutsche Wohnen oder Vonovia nicht mehr von ihren Profiten leben sollen. Diese Firmen würden derzeit zu „fett abkassieren“.
Eine Idee hat die Linken-Politikerin auch. Ihr Vorschlag für Enteignung sieht so aus: 1 Euro pro Wohnung bekämen diese Immobilienkonzerne vom Staat. Der solle mit dem Erlös dann neue, bezahlbare Wohnungen bauen.
Das generelle Thema ist: "Lösungen für die Wohnungsnot". Da kamen Vorschläge die eine Enteignung von Wohnungseigentümern vorsieht. Das ganze soll hier nicht parteipolitisch diskutiert werden (Es ist ja erstmal egal wer das vorschlägt!), sondern um den Vorschlag an sich!
Ich selbst bin da sehr skeptisch, denn das eigentliche Problem ist ja, dass es nun mal zu wenig Wohnungen in so ziemlich allen Ballungsräumen gibt und jemand, der 20 Wohnungen besitzt wohnt ja nicht in 20 Wohnungen gleichzeitig, sondern hat i.d.R. 1 Zuhause und in den Wohnungen wohnt jemand anderes. Folglich wird kein Quadratzentimeter neuer Wohnraum geschaffen wenn man dem die Wohnungen wegnimmt.
Andersrum gibt es natürlich eine gewisse Marktmacht je mehr Wohnungen man besitzt, aber würde der Preis sinken wenn mehr Teilnehmer am Markt wären? Wenn z.B. jemand 2 Wohnungen besitzt und in 1 davon wohnt, wird er an Miete/Kaufpreis das verlangen was der Markt dafür hergibt.
Meine persönliche Ansicht ist, dass die Wohnungsproblematik nur so gelöst werden kann, in dem mehr Wohnungen gebaut werden und da sollten Hürden für den Neubau spürbar abgebaut werden. Andersrum hätte das natürlich den Nachteil, dass immer mehr Fläche versiegelt wird.
=> Kann die Wohnungsproblematik durch Enteignungen spürbar verbessert werden oder sind andere Lösungen sinnvoller?