Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Moderator: Moderatoren Forum 2

Antworten
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41455
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von jack000 »

Linken-Politikerin will Immobilien-Firmen enteignen - und ihnen einen Euro zahlen

300 Menschen stehen an für eine einzige Wohnung in Berlin. Polizisten und Altenpfleger können sich ein Leben in der Innenstadt nicht mehr leisten. „Hart aber fair“ diskutiert über Lösungen für eines der größten Probleme hierzulande. Linke und SPD sind sich sehr einig: Kapitalismus in Betonform geht gar nicht.

Lernen wir eine Polizistin kennen. Sie pendelt jeden Tag 80 Kilometer einfach zu ihrer Dienststelle nach Düsseldorf. Eine Wohnung in der City kann und will sie sich nicht leisten. Lieber steht sie morgens um 4 Uhr auf. Aber sie kennt auch Kollegen die 150 Kilometer – einfache Strecke! – fahren, um zur Arbeit zu kommen. Ist das normal?

Ist Wohnen ein Menschenrecht? Aber 20 Wohnungen besitzen?
„Hart aber fair“ will das Thema „Menschenrecht Wohnen“ beleuchten. Darf man überhaupt noch besitzen, außer zum Eigenbedarf? Oder wie der Jung-Star der SPD, Kevin Kühnert, unlängst in einer TV-Show fragte: „Mit welchem Recht hat jemand mehr als 20 Wohnungen?“ Wie bitte?

Wegnehmen könnte zum Trend werden in Deutschland

Wegnehmen könnte zum heißesten Trend Deutschlands werden. Weil zu wenig Wohnraum vorhanden ist, greifen jetzt SPD und Linke zunehmend zum Begriff von der Enteignung. Für Jürgen Michael Schick, seit Jahrzehnten im Maklergeschäft und als Lobbyist tätig, bedeutet das naturgemäß einen Irrweg. Keine Wohnung zusätzlich würde gebaut werden. Sagt er. Ein „Behördenkrieg“ würde vielmehr entstehen. Sagt er. Er sieht staatliche Versäumnisse. Zu lange dauerten Bauverfahren. Und, auch das: „Wir müssen weg von unsinnigen Öko-Vorschriften!“

Die Frau, die in der Regierung verantwortlich ist für solche unsinnigen Öko-Vorschriften, heißt Katarina Barley. Die SPD-Ministerin hat schöne Phrasen parat. Wenn in Berlin-Kreuzberg für eine günstige Wohnung (7,10 Euro kalt) etwa 300 Menschen Schlange stehen, meint sie: Das habe sie auch schon erlebt, damals in Hamburg. Schön, dass wir erfahren, dass die Politikerin eine von uns ist. Als Ministerin weiß sie: „Da müssen wir was tun!“ Was?

Lieber nicht regieren... Wie die FDP
Da hilft doch die Generalsekretärin der FDP, Nicola Beer, gerne mit einer Plattitüde weiter: „Wohnen muss für jeden erschwinglich sein!“ Gut, dass das mal gesagt wurde. Glücklicherweise ist die FDP nicht in Regierungsverantwortung. Sie wissen schon: Lieber nicht regieren...

Enteignen ist? Hart, aber fair, Herr Plasberg!
Regieren muss die Linke ja übrigens ebenso nicht. Deshalb kann Lucy Redler, Die Linke, auch vollmundig sagen: „Zum Glück gibt es Widerstand!“ Demos, etwa in Berlin, gehen ihr da eindeutig nicht weit genug. „Enteignen ist hart, aber fair, Herr Plasberg!“, ist ihre Parole im Montags-Talk. Und sie führt aus, dass Konzerne wie Deutsche Wohnen oder Vonovia nicht mehr von ihren Profiten leben sollen. Diese Firmen würden derzeit zu „fett abkassieren“.

Eine Idee hat die Linken-Politikerin auch. Ihr Vorschlag für Enteignung sieht so aus: 1 Euro pro Wohnung bekämen diese Immobilienkonzerne vom Staat. Der solle mit dem Erlös dann neue, bezahlbare Wohnungen bauen.
https://www.focus.de/kultur/kino_tv/foc ... 34924.html

Das generelle Thema ist: "Lösungen für die Wohnungsnot". Da kamen Vorschläge die eine Enteignung von Wohnungseigentümern vorsieht. Das ganze soll hier nicht parteipolitisch diskutiert werden (Es ist ja erstmal egal wer das vorschlägt!), sondern um den Vorschlag an sich!

Ich selbst bin da sehr skeptisch, denn das eigentliche Problem ist ja, dass es nun mal zu wenig Wohnungen in so ziemlich allen Ballungsräumen gibt und jemand, der 20 Wohnungen besitzt wohnt ja nicht in 20 Wohnungen gleichzeitig, sondern hat i.d.R. 1 Zuhause und in den Wohnungen wohnt jemand anderes. Folglich wird kein Quadratzentimeter neuer Wohnraum geschaffen wenn man dem die Wohnungen wegnimmt.

Andersrum gibt es natürlich eine gewisse Marktmacht je mehr Wohnungen man besitzt, aber würde der Preis sinken wenn mehr Teilnehmer am Markt wären? Wenn z.B. jemand 2 Wohnungen besitzt und in 1 davon wohnt, wird er an Miete/Kaufpreis das verlangen was der Markt dafür hergibt.

Meine persönliche Ansicht ist, dass die Wohnungsproblematik nur so gelöst werden kann, in dem mehr Wohnungen gebaut werden und da sollten Hürden für den Neubau spürbar abgebaut werden. Andersrum hätte das natürlich den Nachteil, dass immer mehr Fläche versiegelt wird.

=> Kann die Wohnungsproblematik durch Enteignungen spürbar verbessert werden oder sind andere Lösungen sinnvoller?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Milady de Winter
Beiträge: 14777
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 16:37
user title: Weiß wie Schnee, rot wie Blut

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Milady de Winter »

"Enteignung" ist für mich ein völliges No-Go. Darüber muss man in meinen Augen nicht diskutieren. Ich stecke nicht tief genug in der Thematik um mit konstruktiven Vorschlägen aufzuwarten, aber es muss und wird definitiv andere, effektive Lösungen geben.
- When he called me evil I just laughed -
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Ein Terraner »

Milady de Winter hat geschrieben:(13 Mar 2019, 19:23)

"Enteignung" ist für mich ein völliges No-Go.
Bei Privatpersonen definitiv, aber wenn ich z.b. an die Deutsche-Wohnen denke muss ich mir das noch ein paar mal durch den Kopf gehen lassen.
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kael »

Enteignung ist prinizpiell eine Sache die nicht herhalten muss. Ein Versagen der Politik darf nicht den normalen Bürger benachteiligen.

Es gibt GENUG LÖSUNGEN und Gebiete in denen man Menschen ansiedeln KÖNNTE - Wenn die Regierung mal Geld in die Hand nehmen würde um mal wieder Regierungswohnungen zu bauen oder aber Gebiet als Bauland auszuzeichnen.
space
Beiträge: 208
Registriert: Di 12. Mär 2019, 12:06

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von space »

Privatbesitz (nicht zu verwechseln mit persönlichem) Besitz ist eine bestimmte sozio-historische Erscheinung, die nicht überzubewerten ist. Wir leben aber nunmal einer Zeit, wo dieser jedoch nicht nur existiert, sondern wo das Recht auf Privatbesitz in seiner Wichtigkeit auch ungefähr bei dem Recht auf körperliche Unversehrtheit angesiedelt ist. Das ist natürlich völliger Unsinn, hat aber insofern seinen Sinn als ohne das Recht auf diese Art von Besitz die aktuelle Wirtschaftsordnung nicht bestehen könnte. Das bedeutet nun lediglich, dass Enteignungen nicht das große Schreckgespenst sind, das der immer noch wirkmächtige Antikommunismus dort aufbaut.
Dass Menschen immer größere Anteile ihres Einkommens für die Miete aufbringen müssen und in dem Vorlauf überhaupt an eine Wohnung zu kommen, immer erniedrgendere Verfahren durchlaufen müssen, während z.B die Deutsche Wohnen sich dumm und dämlich verdient, macht potenzielle Enteignungen natürlich denkbar.

Aber selbst diejenigen, die den Untergang der Demokratie befürchten, können selbstverständlich das Grundgesetz konsultieren. Ist alles kein Teufelszeug und wahrscheinlich ein wirklich wirksames Mittel etwas Souveränität von der Wirtschaft zurückzuerlangen.
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kölner1302 »

Enteignungen ziehen Entschädigungsansprüche in Höhe der Verkehrswerte nach sich. Das Geld fehlt dann bei der Förderung von Neubauten.

Art 14 III GG
Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. 2Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. 3Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. 4Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

Besser wäre eine Förderung von Wohnraum mit Mietpreisbindung, d.h. Sozialwohnungen.
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Mi 13. Mär 2019, 20:45, insgesamt 2-mal geändert.
Gen_Y
Beiträge: 186
Registriert: Sa 2. Feb 2019, 10:13
user title: Liberalitas Bavariae
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Gen_Y »

Kael hat geschrieben:(13 Mar 2019, 19:54)

Wenn die Regierung mal Geld in die Hand nehmen würde um mal wieder Regierungswohnungen zu bauen oder aber Gebiet als Bauland auszuzeichnen.
Die Bundesregierung oder die Landesregierungen können in diesem Fall überhaupt nichts machen, da die Gemeinden Bauland ausweisen.
Die Stadt München z. B. ist flächenmäßig am Ende. Dort müsste man entweder höher bauen oder die umliegenden Ortschaften eingemeinden.

Der Deutsche ist eben ein besonders ausgeprägtes Herdentier und möchte mit Millionen anderen Landsleuten in M, B, HH, F, K oder DD leben. Dort bestellt er dann zwar auch alles bei Amazon & Co. aber er gehört eben irgendwie dazu. Und sich einreihen und dazugehören ist eine deutsche Tugend.
In den restlichen Gebieten der Bundesrepublik ist es günstig und da muss auch niemand enteignet werden.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41455
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von jack000 »

Gen_Y hat geschrieben:(13 Mar 2019, 20:42)
Die Stadt München z. B. ist flächenmäßig am Ende. Dort müsste man entweder höher bauen oder die umliegenden Ortschaften eingemeinden.
Nicht nur München, sondern so ziemlich alle deutschen Großstädte. Auch das Potential in den umliegenden Ortschaften ist weitestgehend aufgebraucht. Höher bauen ist eine Möglichkeit, wird aber noch mehr Verkehrsprobleme nach sich ziehen.
Der Deutsche ist eben ein besonders ausgeprägtes Herdentier und möchte mit Millionen anderen Landsleuten in M, B, HH, F, K oder DD leben. Dort bestellt er dann zwar auch alles bei Amazon & Co. aber er gehört eben irgendwie dazu. Und sich einreihen und dazugehören ist eine deutsche Tugend.
In den restlichen Gebieten der Bundesrepublik ist es günstig und da muss auch niemand enteignet werden.
M.E. sind es Arbeitsplätze und Infrastruktur die die Leute in die Städte ziehen lassen. Bei den Arbeitsplätzen gehört das Thema "Home Office" mal deutlich ausgebaut. Natürlich ist dazu auch ein Ausbau der TK-Infrastruktur im Ländlichen Raum wichtig, aber ich habe mal nachgeschaut und mit fiktiven Adressen in der Pampa Verbindungen beim Festnetz geprüft und festgestellt, dass es schwierig ist selbst im entlegensten Ortschaften nicht mindesten 16 MBit/s zu finden => Und das reicht für die Masse der HomeOffice Arbeitsplätze aus. Ich selbst habe eine 50 MBit/s - Leitung und mein Laptop funktioniert zu Hause 1:1 wie am Arbeitsplatz selbst (Ich gehe davon aus, dass auch 16 MBit/s völlig ausreichen würden).

=> Es ist nicht (wie immer behauptet) flächendeckend 5G (Mobilfunk) notwendig um einen hohen Anteil der Arbeitsplätze außerhalb der Ballungsräume in HomeOffice verlegen zu können.

=> Kollegen von mir, die einen CAD-Arbeitsplatz haben können von zu Hause auf ihren CAD-Festnetzrechner mit Remote zugreifen. Trotzdem wird das zu selten gehandhabt, da es vor dem Arbeitgeber immer ein "Geschmäckle" hat, wenn man HomeOffice macht, dabei werden selbst Meetings mangels Besprechungsräume trotz naher Anwesenheit über Skype erledigt

=> Auf dem Weg zur Arbeit fahre ich an einem Neubau eines Bürokomplexes einer Unternehmensberatung dabei und später stellte ich fest, dass die beauftragt sind Zulieferer auf Scheinselbstständigkeit zu prüfen. Mit denen habe ich nur einfachen Mail-Kontakt gehabt und noch nie jemanden von denen real gesehen. Warum also müssen die Nahe Stuttgart den Standort haben? Ob die Mitarbeiter nun zu Hause sitzen oder in dem Büro, würde ich doch gar nicht merken!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Ein Terraner »

Man könnte ja ein paar neue Städte konstruieren, neu durchdacht ohne lästigen Altbauten.
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15134
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von firlefanz11 »

Enteignung geht GAR nicht! Wir sind hier schliesslich nicht in der Deh Deh Örr auch wenn sich das manche Patienten zu wünschen scheinen... Wenn muss der Staat den Immofirmen die Häuser zum Zeitwert abkaufen wenn man der Meinung sie würden zu hohe Mieten kassieren oder die Häuser vergammeln lassen. Nur schafft das auch keinen NEUEN Wohnraum...! Es bleibt nur in die Höhe zu bauen oder zu expandieren. In letzterem Falle muss auch die ÖPNVmässige Anbindung geschaffen werden, und zwar in ausreichendem Maße u. nicht mit nur alle Jubeljahre mal fahrenden Bussen, die ewig brauchen sondern mit einer S-Bahn.
Der Staat kann aber auch nicht jammern es gäbe Wohnungsmangel in den Ballungszentren aber anstatt Wohnungen wenn überhaupt etwas das x-te Bürogebäude bauen lassen, dass dann 50% Leerstand hat...
Die Menschen sind allerdings auch sehr bequem... Es gibt kein Recht auf einen Arbeitsplatz um die Ecke bzw. auf eine Wohnung um die Ecke vom Arbeitsplatz. Wenn die Leut nicht gewillt sind eine längere Pendelstrecke zu fahren, haben wir in B, K, S, HH o. M bald tokioter Verhältnisse wo die Menschen in 30qm Qubicals wohnen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von relativ »

2 Dinge gehen m.M. nicht für die Lösung dieses Problems. Enteignungen und blinde Neubauwut auf Kosten von benötigten Grünflächen.
Es gibt zig vernünftige Ansätze wie man das Problem der Wohnungsnot bzw. billigen Wohnraum politisch und Bautechnisch lösen könnte.
Das kann ein Lösungssammelsurium sein aus z.B. "Spekulationseindämmung" bei Immobilien in Ballungsräumen mit großen Problemen, bis hin zur Bebauung von ehemaligen Industriebrachflächen, oder anderen bautechnischen Maßnahmen. Wichtig ist ein Plan zu entwickeln welches es allen gesellschaftlichen Gruppen ermöglicht im gleichen Lebensraum zu wohnen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: So 7. Jul 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Wolverine »

jack000 hat geschrieben:(13 Mar 2019, 19:15)

https://www.focus.de/kultur/kino_tv/foc ... 34924.html

Das generelle Thema ist: "Lösungen für die Wohnungsnot". Da kamen Vorschläge die eine Enteignung von Wohnungseigentümern vorsieht. Das ganze soll hier nicht parteipolitisch diskutiert werden (Es ist ja erstmal egal wer das vorschlägt!), sondern um den Vorschlag an sich!

Ich selbst bin da sehr skeptisch, denn das eigentliche Problem ist ja, dass es nun mal zu wenig Wohnungen in so ziemlich allen Ballungsräumen gibt und jemand, der 20 Wohnungen besitzt wohnt ja nicht in 20 Wohnungen gleichzeitig, sondern hat i.d.R. 1 Zuhause und in den Wohnungen wohnt jemand anderes. Folglich wird kein Quadratzentimeter neuer Wohnraum geschaffen wenn man dem die Wohnungen wegnimmt.

Andersrum gibt es natürlich eine gewisse Marktmacht je mehr Wohnungen man besitzt, aber würde der Preis sinken wenn mehr Teilnehmer am Markt wären? Wenn z.B. jemand 2 Wohnungen besitzt und in 1 davon wohnt, wird er an Miete/Kaufpreis das verlangen was der Markt dafür hergibt.

Meine persönliche Ansicht ist, dass die Wohnungsproblematik nur so gelöst werden kann, in dem mehr Wohnungen gebaut werden und da sollten Hürden für den Neubau spürbar abgebaut werden. Andersrum hätte das natürlich den Nachteil, dass immer mehr Fläche versiegelt wird.

=> Kann die Wohnungsproblematik durch Enteignungen spürbar verbessert werden oder sind andere Lösungen sinnvoller?
Bei Konzern bin ich für Enteignung, nötigenfalls. Wer nur auf leeren Wohnungen sitzt oder Mieter herausmodernisiert ist in meinen Augen ein moderner Raubritter. Der Staat müsste sich mehr einbringen, denn die Wohnungsnot ist ein Problem in allen deutschen Großstädten.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73218
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Tom Bombadil »

Städte und Kommunen müssten eine Art Vorkaufsrecht zum Verkehrswert bekommen, wobei es dann sicherlich auch schwierig mit der Finanzierung wird. Haben sie die Immobilie dann, könnten sie sie zB. verpachten oder mit Auflagen weiter verkaufen. Darüberhinaus müsste der soziale Wohnungsbau massiv gefördert werden, davon würden dann auch zB. Studenten profitieren, ich frage mich schon jetzt, wie die jungen Leute sich die Wohnung finanzieren. Hier bei uns kostet ein WG-Zimmer mit 15m² teilweise schon über 300,- € pro Monat, das ist doch Wahnsinn.
Gegen absichtlichen Leerstand und auch solche Sachen wie AirBNB müsste gesetzlich vorgegangen werden, da sind auch massenhaft Wohnungen gebunden. Der Einzelhandel zieht sich immer mehr aus den Innenstädten zurück, da könnte man zB. regeln, dass ein Ladenlokal, das ein Jahr nicht vermietet wurde, zu einer Wohnung umgebaut werden muss. Gleiches könnte man für Baulücken und Brachen regeln, binnen zB. 5 Jahren sind die zu bebauen, vorzugsweise mit Sozialwohnungen.
Die Politik muss reagieren, das Landleben wird immer unattraktiver, viele Menschen strömen in die Städte und die "Speckgürtel", die meisten Neubürger wollen in den Städten leben, also muss man auch sehen, dass man die Städte ausbaut, das fängt mit Wohnraum ja erst an, Kigas/Kitas, Schulen, Unis, Krankenhäuser, Feuerwehr, Polizei, Verwaltung all das muss finanziell und personell aufgestockt werden.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Mar 2019, 11:05)

Städte und Kommunen müssten eine Art Vorkaufsrecht zum Verkehrswert bekommen, .
Haben die.... Bestandteil jedes Immobilienhandels.
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: So 7. Jul 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Wolverine »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Mar 2019, 11:05)

Städte und Kommunen müssten eine Art Vorkaufsrecht zum Verkehrswert bekommen, wobei es dann sicherlich auch schwierig mit der Finanzierung wird. Haben sie die Immobilie dann, könnten sie sie zB. verpachten oder mit Auflagen weiter verkaufen. Darüberhinaus müsste der soziale Wohnungsbau massiv gefördert werden, davon würden dann auch zB. Studenten profitieren, ich frage mich schon jetzt, wie die jungen Leute sich die Wohnung finanzieren. Hier bei uns kostet ein WG-Zimmer mit 15m² teilweise schon über 300,- € pro Monat, das ist doch Wahnsinn.
Gegen absichtlichen Leerstand und auch solche Sachen wie AirBNB müsste gesetzlich vorgegangen werden, da sind auch massenhaft Wohnungen gebunden. Der Einzelhandel zieht sich immer mehr aus den Innenstädten zurück, da könnte man zB. regeln, dass ein Ladenlokal, das ein Jahr nicht vermietet wurde, zu einer Wohnung umgebaut werden muss. Gleiches könnte man für Baulücken und Brachen regeln, binnen zB. 5 Jahren sind die zu bebauen, vorzugsweise mit Sozialwohnungen.
Die Politik muss reagieren, das Landleben wird immer unattraktiver, viele Menschen strömen in die Städte und die "Speckgürtel", die meisten Neubürger wollen in den Städten leben, also muss man auch sehen, dass man die Städte ausbaut, das fängt mit Wohnraum ja erst an, Kigas/Kitas, Schulen, Unis, Krankenhäuser, Feuerwehr, Polizei, Verwaltung all das muss finanziell und personell aufgestockt werden.
Vollkommen richtig.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kölner1302 »

Wolverine hat geschrieben:(14 Mar 2019, 10:45)

Bei Konzern bin ich für Enteignung, nötigenfalls. Wer nur auf leeren Wohnungen sitzt oder Mieter herausmodernisiert ist in meinen Augen ein moderner Raubritter. Der Staat müsste sich mehr einbringen, denn die Wohnungsnot ist ein Problem in allen deutschen Großstädten.
Billiger wäre aber eine Zwangsverwaltung wegen Unzuverlässigkeit.
Grundsätzlich kann einem Unternehmer bei Unzuverlässigkieit gem. § 35 GewO die Konzession entzogen werden.

Wenn nötig, könnte man eine dazu noch speziellere Regelung für den Wohnungsmarkt erlassen.
Benutzeravatar
aleph
Beiträge: 14088
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 18:25
Wohnort: ប្រទេសអាល្លឺម៉ង់

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von aleph »

Enteignung sehe ich als das allerletzte Mittel, generell, nicht nur hier. Hier aber hat die öffentliche Hand doch noch sehr viele Möglichkeiten, im Rahmen der Gesetze markttechnisch einzugreifen. Zunächst einmal ist der Boden ein bedeutender Kostenfaktor. Da sind die Preise besonders gestiegen. Trotzdem ist das Angebot sehr knapp. Die öffentliche Hand besitzt doch sehr viel Land, das sie kostengünstig verkaufen könnte. Neben den Sozialwohnungsbau könnte die ÖH den Erwerb von Immobilien durch Spekulanten versteuern, so dass dieser Standort nicht mehr attraktiv wird. Zudem kann man das Bauen für Privatleute günstiger machen. Wenn mehr Eigennutzer bauen (können), dann entspannt sich die Situation am Mietmarkt. Da kann man übrigens auch etwas tun. Man könnte das MIeten verteuern, in dem man da Steuern einführt bzw. erhöht und den Vermietern verbietet, diese Steuern an die Mieter weiterzugeben.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: So 7. Jul 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Wolverine »

Kölner1302 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 14:22)

Billiger wäre aber eine Zwangsverwaltung wegen Unzuverlässigkeit.
Grundsätzlich kann einem Unternehmer bei Unzuverlässigkieit gem. § 35 GewO die Konzession entzogen werden.

Wenn nötig, könnte man eine dazu noch speziellere Regelung für den Wohnungsmarkt erlassen.
Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von unity in diversity »

Der Gesetzgeber sollte zunächst mal das ortsübliche Vergleichsmietensystem (Mietspiegel) in Frage stellen.
Es erlaubt Mieterhöhungen, ohne daß sich die Mietsache und das Mietumfeld belangreich verbessert haben.
Nur Neuvermietungen treiben die Preise nach oben ( Mangelwirtschaft ).
Solche leistungslosen Einkommen sind in einer marktwirtschaftlich verfaßten Leistungsgesellschaft durchaus diskussionswürdig.
Wenn die Wohnungswirtschaft nur 400.000 Wohnungen / Jahr für machbar hält, muß man die Migration an die vorhandenen Ressourcen anpassen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
Orbiter1
Beiträge: 9111
Registriert: Fr 23. Feb 2018, 13:25

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Orbiter1 »

Wolverine hat geschrieben:(14 Mar 2019, 10:45)

Bei Konzern bin ich für Enteignung, nötigenfalls. Wer nur auf leeren Wohnungen sitzt oder Mieter herausmodernisiert ist in meinen Augen ein moderner Raubritter. Der Staat müsste sich mehr einbringen, denn die Wohnungsnot ist ein Problem in allen deutschen Großstädten.
Das sehe ich auch so. Enteignungen müssen als Ultima Ratio möglich sein. Inzwischen treten große internationale Investoren zunehmender aggressiver auf dem deutschen Wohnungsmarkt auf. Da kommt es zunehmend zu beabsichtigten Leerständen um die Preise weiter nach oben zu treiben. https://www.deutschlandfunkkultur.de/im ... _id=432959
Benutzeravatar
Weltregierung
Beiträge: 4507
Registriert: So 1. Jun 2008, 00:57
user title: Wirr ist das Volk

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Weltregierung »

Milady de Winter hat geschrieben:(13 Mar 2019, 19:23)

"Enteignung" ist für mich ein völliges No-Go. Darüber muss man in meinen Augen nicht diskutieren. Ich stecke nicht tief genug in der Thematik um mit konstruktiven Vorschlägen aufzuwarten, aber es muss und wird definitiv andere, effektive Lösungen geben.
Dann sollte man diese Lösungen bald mal auf den Tisch legen und umsetzen. Es brodelt mittlerweile gewaltig. Dieser Volksentscheid ist die direkte Konsequenz des jahrelangen Ignorieren des Problems durch die Politik. Ich war vor einigen Wochen auf einer Informationsveranstaltung von den Initiatoren des Volksentscheids in Berlin-Zehlendorf. Nicht gerade als linke Hochburg bekannt. Der Saal war gerammelt voll.

Persönlich glaube ich nicht daran, dass es tatsächlich zu einer Enteignung großer Immobilienkonzerne in Berlin kommen wird. Allerdings wird die Immobilienlobby jeden Tag ein bisschen nervöser, was sehr schön anzusehen ist. Und das ist ja auch was.

:)
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Alter Stubentiger »

aleph hat geschrieben:(14 Mar 2019, 14:37)

Enteignung sehe ich als das allerletzte Mittel, generell, nicht nur hier. Hier aber hat die öffentliche Hand doch noch sehr viele Möglichkeiten, im Rahmen der Gesetze markttechnisch einzugreifen. Zunächst einmal ist der Boden ein bedeutender Kostenfaktor. Da sind die Preise besonders gestiegen. Trotzdem ist das Angebot sehr knapp. Die öffentliche Hand besitzt doch sehr viel Land, das sie kostengünstig verkaufen könnte. Neben den Sozialwohnungsbau könnte die ÖH den Erwerb von Immobilien durch Spekulanten versteuern, so dass dieser Standort nicht mehr attraktiv wird. Zudem kann man das Bauen für Privatleute günstiger machen. Wenn mehr Eigennutzer bauen (können), dann entspannt sich die Situation am Mietmarkt. Da kann man übrigens auch etwas tun. Man könnte das MIeten verteuern, in dem man da Steuern einführt bzw. erhöht und den Vermietern verbietet, diese Steuern an die Mieter weiterzugeben.
Die Städte verkaufen sehr viel Bauland preisgünstig dass dann aber doch nicht bebaut wird. Die Eigner spekulieren auf Wertsteigerung und verkaufen dann weiter wenn die Rendite gesichert ist. Einige Kommunen machen es schon zur Pflicht Baugrund auch zu bebauen sonst fällt das Grundstück an die Gemeinde zurück.

Generell alle Vermieter für die Verbrecher aus der Immobilienbranche zu bestrafen halte ich nicht für zielführend. Die Gangster werden schon Wege finden alle zusätzlichen Steuern wieder an die Mieter weiterzureichen. Die sitzen einfach am längeren Hebel. Deshalb greifen gut gemeinte Mietpreisbremsen auch nicht.

Die Städte schicken auch immer öfter Mitarbeiter los um illegale AirBnB Vermietungen und illegalen Leerstand aufzudecken. Auch im Ausland übrigens. Amsterdam geht da ziemlich hart vor.

Ich denke aber dies reicht nicht wenn man Zustände wie in London wirklich verhindern will. Die großen Immobilienkonzerne sind Gift für jede Volkswirtschaft. Die gehören alle zerschlagen oder in öffentliche Hand überführt. Manche Dinge kann man nicht dem Markt überlassen. Das wußte man schon vor 50 Jahren. Es wird Zeit an die Erkenntnisse die zum sozialen Wohnungsbau führten zu erinnern.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
aleph
Beiträge: 14088
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 18:25
Wohnort: ប្រទេសអាល្លឺម៉ង់

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von aleph »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(16 Mar 2019, 17:25)

Die Städte verkaufen sehr viel Bauland preisgünstig dass dann aber doch nicht bebaut wird. Die Eigner spekulieren auf Wertsteigerung und verkaufen dann weiter wenn die Rendite gesichert ist.
Ja, das merkt man an Flächen, die weder Bäume enthalten, noch seltene Arten, noch in einem Naturschutzgebiet liegen und die die auch nicht anderweitig genutzt werden und die einfach vor sich hinbrachen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kael »

Nun - Man sieht es doch an den großen Fabriken. Dort wird in die Breite gebaut und nicht in die Höhe. Einfach weil es günstiger ist.

Außerdem hat Land-Stadt-Gemeinde bestimmt Möglichkeiten selbst zu bauen wenn es privat nun mal nicht vorwärts geht.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von unity in diversity »

In den deutschen Ballungsräumen wird eine zunehmende optische und akustische Verslumung sichtbar und hörbar.
Das sollte den Mietspiegel senken und die Herzen aller Wohnungssuchenden erwärmen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Ein Terraner »

#einfachmachen

[youtube][/youtube]
Nightrain
Beiträge: 2949
Registriert: Di 1. Mai 2018, 01:36

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Nightrain »

Ein Terraner hat geschrieben:(31 Mar 2019, 12:49)
#einfachmachen
[youtube][/youtube]
Wird absehbar noch viel Lustiger. Ab 2020 darf nur noch nach Nullenergiestandard gebaut werden und ab 2030 ist alles außer Stromheizung verboten. Zur Energieeinsparung muss das Durchlüften über Fenster in allen Wohnungen gegen automatische Lüftungsanlagen mit Energierückgewinnung ersetzt werden.
Vermutlich ist die Bauwirtschaft dann sowieso schon mit den energetischen Sanierungen der Bestandsgebäude ausgelastet. :p :thumbup:
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

Ein Terraner hat geschrieben:(13 Mar 2019, 21:22)

Man könnte ja ein paar neue Städte konstruieren, neu durchdacht ohne lästigen Altbauten.
Man könnte auch in Modulbauweise aufstocken.

https://www.fr.de/frankfurt/wohnen-in-f ... 46657.html

Die Enteignungsfrage in Berlin bringt mich zu der Frage, ob die Kasse in Berlin geschätzte 36 Mrd enthält. Mir ist diese eher als konstant klamm bekannt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kölner1302 »

Ich bin gegen die Enteignung von Wohnungen weil das Geld, das die Entschädigung kostet, am Wohnungsmarkt besser angelegt werden kann.

Beim lesen des nachfolgenden Artikels
https://www.fr.de/fr-serien/wir-muessen ... 00142.html

kam mir aber irgendwie der Gedanke, dass Enteignungen von Bauerwartungsland sinnvoll sein könnten.

Denn der Landwirt, der am Rande der Stadt seine Wiesen und Äcker hat, wird LEISTUNGSLOS bereichert durch die Aufnahme seiner Flächen in den Bebauungsplan. Die Flächen sind durch die Umwidmung plötzlich ein Vielfaches bzw. -zigfaches wert.

Diese Flächen könnte man - gegen eine gerechte geringe Entschädigung auf der Basis des Verkehrswertes von Ackerflächen (meist 0,5 bis 2 €/ Qm) - vergesellschaften und dann zu diesem niedrigen Preis (zzgl. Erschließungskosten) an Familien oder Wohnungsbaugenossenschaften mit der Auflage verkaufen, dort innerhalb von 5 Jahren zu bauen - sonst Rückgabeverpflichtung an die Stadt. Die Rückgabeverpflichtung kann durch eine (Rück-)auflassungsvormerkung im Grundbuch gesichert werden.

Dadurch verringern sich dann die Kosten von Bauland erheblich.

Gesetzlich besteht diese Möglichkeit schon in § 87 Absatz 3 Baugesetzbuch (BauGB).

Obendrein sollten Baugenossenschaften m.E. zum Bauhausstil der 20er Jahre zurückkehren, d.h. nicht teuer und edel sondern durch Serienproduktion günstige Wohnungen, die aber dennoch ansprechend und wohnlich sind, wiez.B. diese hier:

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in ... v-100.html

Die Welt meint, Massenprodution von Modulnen könnte helfen, Bauen günstiger zu machen:
https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/a ... wesen.html

Zum Vergabeverfahren:
In Kombination könnte die Stadt z.B. das Bauvorhaben ausloben. Vor der Vergabe könnte das Bauvorhaen öffentlich ausgestellt werden. Neben dem Preis-Leistungsverhältnis muss die Wohnqualität eine erhebliche Bedutung für die Auswahl haben. Man könnte für Wohnlichkeit, Preis-Leistungsverhältnis und Umweltverträglichkeit jeweils getrennt Punkte vergeben und aus diesen meßbaren Kriterien über Faktoren eine Gesamtentscheidung bilden.
Besonders die Wohnqualität soll soll nicht von der Stadt und nicht vom Bauherrn, sondern von gewöhnlichen Durchschnittsbewohnern beurteilt werden. Diese Stimme sollte bei der Entscheidung über das Projekt eine erhebliche Rolle spielen.
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Ein Terraner »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Apr 2019, 10:12)

Man könnte auch in Modulbauweise aufstocken.

https://www.fr.de/frankfurt/wohnen-in-f ... 46657.html
Klingt irgendwie nach Slums in vertikal.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

Ein Terraner hat geschrieben:(06 Apr 2019, 12:19)

Klingt irgendwie nach Slums in vertikal.
Gestern kam ein Bericht darüber in Arte. Ob es wirklich klappt, mit den kleinen Läden und Cafeterias an der Außenfront und den umbauten, begrünten Innenhöfen, kann ich nicht beurteilen. Das wird die Zeit zeigen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kölner1302 »

Ein Terraner hat geschrieben:(06 Apr 2019, 12:19)

Klingt irgendwie nach Slums in vertikal.
https://bauart-konstruktion.de/projekt/ ... t-am-main/
Hier kann man sehen, wie sich die Bauherren das vorstellen. Von außen betrachtet sieht das Endprodukt besser aus als die alte Platensiedlung.
Bilder von den geplanten Wohnungen innen hab ich noch nicht gefunden.
Einen Versuch ist es wert.

sehr kurze Bauzeit (nur 2 Monate/Block) und 10 € Neubaumiete sind doch schon mal ein Anfang.
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Sa 6. Apr 2019, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Ein Terraner »

Kölner1302 hat geschrieben:(06 Apr 2019, 12:49)

https://bauart-konstruktion.de/projekt/ ... t-am-main/
Hier kann man sehen, wie sich die Bauherren das vorstellen. Von außen betrachtet sieht das Endprodukt besser aus als die alte Platensiedlung.
Bieelder von den geplanten Wohnungen innen hab ich noch nicht gefunden.
Einen Versuch ist es wert.

sehr kurze Bauzeit (nur 2 Monate/Block) und 10 € Neubaumiete sind doch schon mal ein Anfang.
Das wiederum klingt jetzt nicht schlecht.
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kölner1302 »

Die Finanzierung kann übrigens auch so laufen:
Man kauft ein Baugrundstück. Dann sucht man eine Baufirma, die ein Mehrfamilienhaus darauf errichtet. Man bezahlt, indem man der Baufirma alle neu gebauten Wohnungen überschreibt, außer die eine, in der man selbst wohnen möchte. So hat man dann zum Bodenpreis eine vollständige Eigentumswohnung erworben, die man dann evtl. auch selbst verkaufen kann, um sich woanders was zu kaufen...
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Sa 6. Apr 2019, 14:39, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
MoOderSo
Beiträge: 8424
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 23:54
user title: (•̀ᴗ•́)و

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von MoOderSo »

Kölner1302 hat geschrieben:(06 Apr 2019, 13:22)

Die Finanzierung kann übrigens auch so laufen:
Man kauft ein Baugrundstück. Dann sucht man eine Baufirma, die ein Mehrfamilienhaus darauf errichtet. Man bezahlt, indem man der Baufirma alle neu gebauten Wohnungen überschreibt, außer die eine, in der man selbst wohnen möchte. So hat man dann zum Bodenpreis eine vollständige Eigentumswohnung erworben, die man dann evtl. auch selbst verkaufen kann, um sich woanders was zu kaufen...
Aha und wozu braucht die Baufirma dann eigentlich dich?
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Ein Terraner »

"Man kauft ein Baugrundstück" Ja wenn es weiter nichts ist. :cool:
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kölner1302 »

MoOderSo hat geschrieben:(06 Apr 2019, 13:33)

Aha und wozu braucht die Baufirma dann eigentlich dich?
Der Baufirma ist das egal von wem sie das Grundstück erhält - nur günstig muss es insgesamt sein.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von JJazzGold »

Kölner1302 hat geschrieben:(06 Apr 2019, 10:16)

Ich bin gegen die Enteignung von Wohnungen weil das Geld, das die Entschädigung kostet, am Wohnungsmarkt besser angelegt werden kann.

Beim lesen des nachfolgenden Artikels
https://www.fr.de/fr-serien/wir-muessen ... 00142.html

kam mir aber irgendwie der Gedanke, dass Enteignungen von Bauerwartungsland sinnvoll sein könnten.

Denn der Landwirt, der am Rande der Stadt seine Wiesen und Äcker hat, wird LEISTUNGSLOS bereichert durch die Aufnahme seiner Flächen in den Bebauungsplan. Die Flächen sind durch die Umwidmung plötzlich ein Vielfaches bzw. -zigfaches wert.

Diese Flächen könnte man - gegen eine gerechte geringe Entschädigung auf der Basis des Verkehrswertes von Ackerflächen (meist 0,5 bis 2 €/ Qm) - vergesellschaften und dann zu diesem niedrigen Preis (zzgl. Erschließungskosten) an Familien oder Wohnungsbaugenossenschaften mit der Auflage verkaufen, dort innerhalb von 5 Jahren zu bauen - sonst Rückgabeverpflichtung an die Stadt. Die Rückgabeverpflichtung kann durch eine (Rück-)auflassungsvormerkung im Grundbuch gesichert werden.

Dadurch verringern sich dann die Kosten von Bauland erheblich.

Gesetzlich besteht diese Möglichkeit schon in § 87 Absatz 3 Baugesetzbuch (BauGB).

Obendrein sollten Baugenossenschaften m.E. zum Bauhausstil der 20er Jahre zurückkehren, d.h. nicht teuer und edel sondern durch Serienproduktion günstige Wohnungen, die aber dennoch ansprechend und wohnlich sind, wiez.B. diese hier:

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in ... v-100.html

Die Welt meint, Massenprodution von Modulnen könnte helfen, Bauen günstiger zu machen:
https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/a ... wesen.html

Zum Vergabeverfahren:
In Kombination könnte die Stadt z.B. das Bauvorhaben ausloben. Vor der Vergabe könnte das Bauvorhaen öffentlich ausgestellt werden. Neben dem Preis-Leistungsverhältnis muss die Wohnqualität eine erhebliche Bedutung für die Auswahl haben. Man könnte für Wohnlichkeit, Preis-Leistungsverhältnis und Umweltverträglichkeit jeweils getrennt Punkte vergeben und aus diesen meßbaren Kriterien über Faktoren eine Gesamtentscheidung bilden.
Besonders die Wohnqualität soll soll nicht von der Stadt und nicht vom Bauherrn, sondern von gewöhnlichen Durchschnittsbewohnern beurteilt werden. Diese Stimme sollte bei der Entscheidung über das Projekt eine erhebliche Rolle spielen.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann ähnelt Ihr Vorschlag dem Modell in Südtirol. Dort gibt der Besitzer, sagen wir z.B. einer Obstwiese, diese an die Gemeinde im Besitzverhältnis 60:40 zur Bebauung an und wird dafür mit der Hälfte des Marktpreises entschädigt.

Ach was, bevor ich das lange erkläre, verlinke ich den SVP Artikel. ;)

http://simon-hofbauer.at/2015/05/suedti ... ugend-ist/
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kölner1302 »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Apr 2019, 13:57)

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann ähnelt Ihr Vorschlag dem Modell in Südtirol. Dort gibt der Besitzer, sagen wir z.B. einer Obstwiese, diese an die Gemeinde im Besitzverhältnis 60:40 zur Bebauung an und wird dafür mit der Hälfte des Marktpreises entschädigt.

Ach was, bevor ich das lange erkläre, verlinke ich den SVP Artikel. ;)

http://simon-hofbauer.at/2015/05/suedti ... ugend-ist/
tja das ist für den Bauern bestimmt interessanter als Obstpflücken...
Ich nehme an Mangel an Bauland gibt s in Südtirol nur, wenn die Gemeinde das so will...
Womit das Bauen dort auch wohl schon mal eine Stufe günstiger wäre...
Benutzeravatar
MoOderSo
Beiträge: 8424
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 23:54
user title: (•̀ᴗ•́)و

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von MoOderSo »

Kölner1302 hat geschrieben:(06 Apr 2019, 13:43)

Der Baufirma ist das egal von wem sie das Grundstück erhält - nur günstig muss es insgesamt sein.
Und wo findest du genug Blöde, die anderen freiwillig etwas unter Marktwert überlassen?
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kölner1302 »

MoOderSo hat geschrieben:(06 Apr 2019, 14:37)

Und wo findest du genug Blöde, die anderen freiwillig etwas unter Marktwert überlassen?
Das Bauunternehmen kann nicht anders als bauen. Personal und Maschinen brauchen Arbeit. Stell Dir vor Du willst bauen und Du kriegst nicht rechtzeitig ein Grundstück. :?
Benutzeravatar
MoOderSo
Beiträge: 8424
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 23:54
user title: (•̀ᴗ•́)و

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von MoOderSo »

Kölner1302 hat geschrieben:(06 Apr 2019, 14:43)

Das Bauunternehmen kann nicht anders als bauen. Personal und Maschinen brauchen Arbeit. Stell Dir vor Du willst bauen und Du kriegst nicht rechtzeitig ein Grundstück. :?
Dem Bauunternehmen ist es reichlich egal, wem das Grundstück gehört. Über mangelnde Arbeit können die sich zur Zeit nicht beschweren.
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kölner1302 »

MoOderSo hat geschrieben:(06 Apr 2019, 14:50)

Dem Bauunternehmen ist es reichlich egal, wem das Grundstück gehört. Über mangelnde Arbeit können die sich zur Zeit nicht beschweren.
... https://immobilien-news.blogspot.com/20 ... angel.html ...
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von zollagent »

Ich denke nicht, daß diese Initiative mit ihrem "Volksbegehren" Erfolg haben wird. Dieses Vorhaben wäre nur bei einem nationalen Notstand möglich, sonst würde spätestens das Verfassungsgericht die Sache beenden.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(06 Apr 2019, 15:41)

Ich denke nicht, daß diese Initiative mit ihrem "Volksbegehren" Erfolg haben wird. Dieses Vorhaben wäre nur bei einem nationalen Notstand möglich, sonst würde spätestens das Verfassungsgericht die Sache beenden.
Bist du player, oder watcher?
Der nationale Notstand ist längst überschritten, dank deinem Pflichtlingsengagement.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(06 Apr 2019, 15:55)

Bist du player, oder watcher?
Der nationale Notstand ist längst überschritten, dank deinem Pflichtlingsengagement.
Wenn du einen nationalen Notstand sehen willst, dann schau nach Kolumbien oder dem Libanon. Hier bei uns ist das eine künstliche Dramatisierung verwöhnter Wohlstandskinder, die glauben, der Nachbarsjunge bekäme einen Lutscher mehr.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent hat geschrieben:(06 Apr 2019, 15:56)

Wenn du einen nationalen Notstand sehen willst, dann schau nach Kolumbien oder dem Libanon. Hier bei uns ist das eine künstliche Dramatisierung verwöhnter Wohlstandskinder, die glauben, der Nachbarsjunge bekäme einen Lutscher mehr.
Wenn du so weiter so oberflächlich argumentierst, gewinnt die AfD und Deutschland wird ein Entwicklungsland.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(06 Apr 2019, 16:00)

Wenn du so weiter so oberflächlich argumentierst, gewinnt die AfD und Deutschland wird ein Entwicklungsland.
Zweifellos! :D :D :D
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Kölner1302 »

Da man bei Enteignung eine Entschädigung in Höhe des Verkehrswertes zahlen muss und es andere Möglichkeiten der Disziplinierung durch die Gewerbeaufsicht gibt - Entziehung der Zulassung bei Unzuverlässigkeit - bin ich grds. gegen eine Enteignung z.B. der Deutschen Wohnen.

Ich glaube ein Erfolg des Berliner Volksbegehrens würde begrenzt für Berlin etwas ähnliches auslösen wie die Brexit - Entscheidung des britischen Volkes: Unbezahlbar. Es gefährdet die Handlungsfähigkeit der Berliner Verwaltung.

ABER: Man könnte die Deutsche Wohnen zerschlagen. D.h. enteignen und wieder neu verkaufen an kleine Gesellschaften (Entflechtung).
Damit wäre die Macht der deutschen Wohnen gebrochen. Das wäre gemein und gemeinnnützig, also letztes Mittel wenn sich die Deutsche Wohnen anders nicht disziplinieren lässt.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73218
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Beitrag von Tom Bombadil »

Für das Geld, das eine Enteignung kosten würde (da muss es nicht der Verkehrswert sein, aber zumindest der Kaufpreis muss erstattet werden) sollte die öffentliche Hand selber Wohnungen bauen, das erhöht das Angebot und lindert den Druck.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Antworten