Je suis Keoma

Moderator: Moderatoren Forum 8
BlueMonday hat geschrieben:(07 Mar 2019, 00:42)
Meine Erfahrung ist jedenfalls, dass Menschen, die sich betont atheistisch oder ungläubig, oder "wissend" darstellen, in anderer Weise äußerst fromm und tief gläubig sind, indem sie sich Ersatzgötter geschaffen haben. Der "Anfang" und Lebensgrund rückt dann näher an die eigene Lebenszeit. Besonders beliebt ist da "der Staat" heutzutage oder "die Gesellschaft" oder "die Demokratie". Oder man glaubt irgendwelchen "Autoritäten".
Progressiver hat geschrieben:(07 Mar 2019, 23:30)
In deiner Aufzählung fehlen noch ein paar scheinbare Heilsbringer. "Wer hat immer Recht?", fragten die Kommunisten. Die Antwort lautete: "Die Partei, die Partei, die Partei." Ähnlich verhält es sich mit den Neoliberalen heutzutage. Auf die Frage, wer denn immer Recht habe, würden sie eindeutig antworten: "Die Märkte, die Märkte, die Märkte." Anstatt sich selbst mal anzustrengen und Lösungen zu entwickeln, wie die Probleme der Gegenwart und der Zukunft gemanaged werden könnten, wird an den absoluten Anspruch der Finanzmärkte geglaubt. Beggleitet wird diese Ersatzreligion auch noch vom Fetisch Wirtschaftswachstum, das in unserer endlichen Welt doch bitte exponentiell zu sein habe. Und die herrschenden Politiker sind sich auch nicht zu schade, den Fetisch Austerität als Allheilmittel anzupreisen.
Der Denkerr hat geschrieben:(08 Mar 2019, 17:33)
Religion und ein Wirtschafts Fetisch sind zwei Paar Schuhe !
Das Vertrauen in die Religion basiert auf einer unterschiedlichen Glaubensebene als das Vertrauen in Finanzmärkte. Vertrauen in ersteres bezweckt ein immaterielles Streben nach etwas metaphysischem , zweiteres ist eher ein Vertrauen, welches den Erwerb materieller Güter oder Ansehen zum Ziele hat. Beides geht mit verschiedenen Gefühlen einher.
Wenn du dein Brot mit geleisteter Arbeit verdienst, hast du auch ein anderes Gefühl als wenn du dein Brot durch Hartz 4 oder einen Lotto Gewinn verdienst. Der Glaubende im Bereich der Religion ist nicht vom Schicksalglauben abhängig wie jemand der an den Homo oeconomicus glaubt !
Umetarek hat geschrieben:(09 Mar 2019, 00:04)
Naja, die Hände in den Schoß legen, wie das manche Gläubige machen (und ja ich kenne so welche), beten und auf Gott bauen, kanns auch nicht wirklich sein.
Progressiver hat geschrieben:(08 Mar 2019, 18:40)
Hast du dich jemals mit dem berühmten Soziologen Max Weber beschäftigt? In einem seiner bahnbrechenden Werke hat er herausgearbeitet, inwiefern der Kapitalismus aus dem Geist der protestantischen Ethik entstanden ist. Zunächst hieß es bei den Protestanten, wer durch Fleiß etc. zu Reichtum gelangt, ist besonders von dem christlichen Gott gesegnet. Wer reich war, sollte demnach auch in einem Jenseits besonders belohnt werden. Ihm würden auch in metaphysischem Sinne "Gewinn in alle Ewigkeit" winken. Später wurde der Kapitalismus von dieser religiösen Wurzel entkernt. Aber auch die Multimilliardäre von heute halten sich für besonders gesegnet. Dies wird ihnen insbesondere in "God´s own country", den christlichen USA zugestanden. Von daher kommt auch der Spruch "Jeder ist seines Glückes Schmied". D.h., jeder sei nur alleine und ohne Einflüsse der Gesellschaft für seinen eigenen Erfolg oder sein Scheitern verantwortlich. In den Gesellschaftswissenschaften ist man da aber heutzutage schlauer.
Progressiver hat geschrieben:(07 Mar 2019, 23:30)
Ähnlich verhält es sich mit den Neoliberalen heutzutage. Auf die Frage, wer denn immer Recht habe, würden sie eindeutig antworten: "Die Märkte, die Märkte, die Märkte."
Der Denkerr hat geschrieben:(09 Mar 2019, 13:56)
„Selig sind die Armen (…); ihrer ist das Reich Gottes“ (Matthäus 5,3;
Liegestuhl hat geschrieben:(29 Mar 2019, 09:52)
Diese Stelle aus der Bergpredigt bezieht sich nicht auf materiellen Reichtum.
Es heißt "Selig sind, die da geistlich arm sind" (Beati pauperes spiritu) und meint etwas völlig anderes.
Das soll aber nicht deinen ganzen Beitrag in Frage stellen.
Ein Terraner hat geschrieben:(29 Mar 2019, 10:28)
Alles in der Bibel meint alles anderes als es da steht, man könnte fast meinen das der Inhalt der Bibel nichts mit den Worten in der Bibel zu tun hat.
Liegestuhl hat geschrieben:(29 Mar 2019, 11:43)
Nein, nicht immer. In diesem Fall ist es aber sehr einfach. Versuche es doch einfach mal!
Ein Terraner hat geschrieben:(29 Mar 2019, 11:54)
Erzähl mal, wie soll ich es denn versuchen, bzw. welches Ergebnis muss denn rauskommen?
Liegestuhl hat geschrieben:(29 Mar 2019, 12:19)
Naja, wenn dort steht, dass in der Bergpredigt die geistlich Armen gesegnet werden, dann braucht man nicht viel Verstand um zu merken, dass damit nicht die materiell/wirtschaftlich Armen gemeint sind. Die Lösung steht dort schon.
Antonio60 hat geschrieben:(29 Mar 2019, 17:29)
Passender ist es geistliche Armut nicht als objektive Tatsache zu verstehen, sondern vielmehr als Meinung desjenigen der sich angesprochen fühlt. Somit könnte man auch sagen " Selig sind die, welche sich geistlich arm fühlen". Somit lobt Jesu das Verhalten derer, welche sich darüber bewusst sind, dass ihre scheinbaren Weisheiten und philosophischen Überlegungen unter bestimmten Blickwinklen immer als "geistlich arm " interpretiert werden können und folglich in einen gewissem Sinne auch sind.
Ein Heuchler würde sich erst gar nicht angesprochen fühlen, selbst wenn er tatsächlich " geistlich arm " wäre . Die Aussagen gelten also nur für diejenigen, welche sich subjektiv mit den Eigenschaften versehen fühlen, welche Jesu in der Bergpredigt ausführt, unabhängig von ihrem tatsächliche geistigen Vermögen.
Antonio60 hat geschrieben:(29 Mar 2019, 17:29)
Passender ist es geistliche Armut nicht als objektive Tatsache zu verstehen, sondern vielmehr als Meinung desjenigen der sich angesprochen fühlt. Somit könnte man auch sagen " Selig sind die, welche sich geistlich arm fühlen". Somit lobt Jesu das Verhalten derer, welche sich darüber bewusst sind, dass ihre scheinbaren Weisheiten und philosophischen Überlegungen unter bestimmten Blickwinklen immer als "geistlich arm " interpretiert werden können und folglich in einen gewissem Sinne auch sind.
Ein Heuchler würde sich erst gar nicht angesprochen fühlen, selbst wenn er tatsächlich " geistlich arm " wäre . Die Aussagen gelten also nur für diejenigen, welche sich subjektiv mit den Eigenschaften versehen fühlen, welche Jesu in der Bergpredigt ausführt, unabhängig von ihrem tatsächliche geistigen Vermögen.
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