Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Moderator: Moderatoren Forum 1

Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Adam Smith »

Inspyration hat geschrieben:(08 Mar 2019, 07:54)

Eine künstliche Komjunktur jedenfalls. Keine echte. Und eine künstliche Konjunktur ist verhängnisvoller in ihrer Folgewirkung als jeder Abschwung,
Ohne den niedrigen Leitzins der EZB wäre das Wachstum niedriger ausgefallen. Deutschland hat aber Schulden abgebaut. Künstlich war die Konjunktur meines Erachtens aus dem Grund nicht.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Orbiter1
Beiträge: 9111
Registriert: Fr 23. Feb 2018, 13:25

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Orbiter1 »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Mar 2019, 09:59)

Künstlich war die Konjunktur meines Erachtens aus dem Grund nicht.
Was unterscheidet denn eine "normale" von einer "künstlichen" Konjunktur? Eine Notenbank kann aus einem Sammelsurium an Maßnahmen wählen und eine Reihe davon sind permanent im Einsatz, wie z. B. die Leitzinssätze. Ist deren Höhe dann auch "künstlich" oder "normal", und falls ja, ab wann ist ein Leitzins "künstlich"?
Inspyration
Beiträge: 593
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:11
user title: Vorsicht! Anglophil!!

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Inspyration »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Mar 2019, 09:59)

Ohne den niedrigen Leitzins der EZB wäre das Wachstum niedriger ausgefallen. Deutschland hat aber Schulden abgebaut. Künstlich war die Konjunktur meines Erachtens aus dem Grund nicht.
Der Boom, zu dem die deutsche Wirtschaft sich im nächsten Jahr warmläuft, ist künstlich angefacht. Schon in den vergangenen Jahren waren die Leitzinsen der EZB zu niedrig für Deutschland. In den nächsten Jahren dürfte sich das noch verstärkten. Um die Wirtschaft in den Krisenländern zu stützen, werden die Euro-Hüter die Leitzinsen noch lange niedrig halten.

Das beschreibt das ganz gut. Hinzu kommt noch die rein steuerfinanzierte Flüchtlingskonjunktur, die das "Wachstum" noch einmal um ein halbes Prozent zuzsätzlich hochgetrieben haben dürfte.

https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/ ... 272-6.html
Westdeutsche braucht die Welt nicht.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Adam Smith »

Orbiter1 hat geschrieben:(08 Mar 2019, 10:16)

Was unterscheidet denn eine "normale" von einer "künstlichen" Konjunktur? Eine Notenbank kann aus einem Sammelsurium an Maßnahmen wählen und eine Reihe davon sind permanent im Einsatz, wie z. B. die Leitzinssätze. Ist deren Höhe dann auch "künstlich" oder "normal", und falls ja, ab wann ist ein Leitzins "künstlich"?
Griechenland wäre ein gutes Beispiel.

https://goo.gl/images/2jpBUB

Einfach mal das Wirtschaftswachstum betrachten.

Hier ein Link

https://www.agenda-austria.at/wp-conten ... o-kopf.png
Zuletzt geändert von Adam Smith am Fr 8. Mär 2019, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Orbiter1
Beiträge: 9111
Registriert: Fr 23. Feb 2018, 13:25

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Orbiter1 »

Inspyration hat geschrieben:(08 Mar 2019, 10:26)

Der Boom, zu dem die deutsche Wirtschaft sich im nächsten Jahr warmläuft, ist künstlich angefacht. Schon in den vergangenen Jahren waren die Leitzinsen der EZB zu niedrig für Deutschland. In den nächsten Jahren dürfte sich das noch verstärkten. Um die Wirtschaft in den Krisenländern zu stützen, werden die Euro-Hüter die Leitzinsen noch lange niedrig halten.

Das beschreibt das ganz gut. Hinzu kommt noch die rein steuerfinanzierte Flüchtlingskonjunktur, die das "Wachstum" noch einmal um ein halbes Prozent zuzsätzlich hochgetrieben haben dürfte.

https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/ ... 272-6.html
Die EZB ist nicht nur für Deutschland sondern für den gesamten Euroraum zuständig. Damit haben offenbar manche Leute ein Problem. Die Maßnahmen von gestern zeigen jedenfalls zumindest heute die von der EZB angestrebte Wirkung.

"Auf die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins bei null Prozent zu belassen und Banken mit Krediten zu unterstützen, haben Investoren mit massiven Anleihekäufen reagiert. Besonders die Kurse italienischer, spanischer und portugiesischer Anleihen legten am Donnerstagnachmittag kräftig zu. Im Gegenzug sanken die Renditen der Papiere. So notierten zehnjährige italienische Staatsanleihen bei 2,52 Prozent und markierten den tiefsten Stand seit einem Jahr. Die Rendite hat sich seit den Höchstständen von Oktober 2018 um rund 30 Prozent verringert. Auch die Renditen für spanische und portugiesische Staatsanleihen markierten neue Jahres-Tiefstwerte." Quelle: https://www.handelsblatt.com/finanzen/m ... 9hfkjr-ap5
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Dampflok94 »

Inspyration hat geschrieben:(08 Mar 2019, 07:54)

Eine künstliche Komjunktur jedenfalls. Keine echte. Und eine künstliche Konjunktur ist verhängnisvoller in ihrer Folgewirkung als jeder Abschwung,
Was soll denn an der künstlich gewesen sein? Künstlich wäre sie vielleicht gewesen, wenn der Staat Kohle rausgehauen hätte um die Wirtschaft anzukurbeln. Aber die Herren Finanzminister waren ja stolz auf ihre schwarze Null. Das war schon ein solider langer Aufschwung. Aber wie immer im Leben geht alles mal zu Ende. Und nun zeigen die Aussichten nach unten. Und genau deswegen steigen nur wegen der EZB die Kurse eben nicht.

Du gehörst offensichtlich zu jenen die glauben, an der Börse seine nur Zocker unterwegs. Was auf Einige sogar zutrifft. Aber eins sollte dir klar sein: Blöd sind die nicht. Und bevor die Geld anlegen machen die alle eine Risikoabschätzung. Die kann falsch sein. Wie (fast) jede Zukunftsprognose. Das ändert aber nichts.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Alter Stubentiger »

Sybilla hat geschrieben:(07 Mar 2019, 18:51)

Vielleicht sollte sich mancher doch besser in die Materie einlesen.......

Alleine das ausstehende Volumen von Corporate Bonds aus den entwickelten Volkswirtschaften soll demnach von 2008 auf 2018 um 70 Prozent von 5,97 Bill. USD auf 10,18 Bill. USD gestiegen sein.

Na klar 10,18 Bill. USD bleiben zumindest in den Büchern und auf den Papier Soll und Haben nur zurückzahlen wird diese Summe niemand aber dafür gibt es ja die Bilanzabschreibung damit in den Büchern das Soll und Haben wieder ein Gleichgewicht bilden.
Das ist ein anderes Thema zu dem ich gar nichts geschrieben habe!
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Alter Stubentiger »

Sybilla hat geschrieben:(07 Mar 2019, 20:52)

Tatsächlich?

Ein Beispiel in einer Bäckerei wurden 3 Verkäuferinnen in Vollzeit beschäftigt

Jetzt arbeiten in der Bäckerei 5 Verkäuferinnen in (Jobsharing) je 60 Std/Monat es sind also 2 neue sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen entstanden. Aber jetzt 5 Verkäuferinnen aufgrund des Niedriglohn zusätzlich ALG II Leistungen oder Wohngeld.

Also 2 Verkäuferinnen waren vorher arbeitslos und haben den Steuerzahler je Person

Regelsatz 424,00 Euro
Kaltmiete 300,00 Euro
Heizkosten 50,00 Euro

Also einen Monatlicher Bedarf von 774,00 Euro je Person gekostet mal 2 Arbeitslose Personen haben beide Arbeitslosen Personen die Steuerzahler 1.548 Euro/Monat gekostet

Jetzt wurden 2 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen aus 3 Vollzeit Stellen wurden 5 Teilzeitstellen

Jetzt erhalten 5 Verkäuferinnen in Teilzeit bei je 60 Std/Monat a 9 Euro/Std ein Brutto von 540 € bei Steuerklasse I sind das 431,59 Netto zusätzlich erhalten diese aufgrund ihres Niedriglohn laut Hartz IV Rechner ergänzende ALG II Leistungen in Höhe von 530,41 Euro je Person mal 5 = Gesamtsumme für 5 Personen 2652,05 €/Monat

Der Zuwachs von 2 neuen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze kostet den Steuerzahler in der Beispielrechnung ganze 1104,05/Monat mehr als die beiden Arbeitslosen.

Die Lehre dieser Beispielrechnung:

Das ist ein Konstruktion und sonst nichts. Mit solchen Kunststückchen kommst du natürlich zu deinem gewünschten Ergebnis. Der reale Arbeitsmarkt sieht ganz anders. Vollzeitbäckereiverkäuferinnen sind zu teuer für den Umsatz der sich in einer durchschnittlichen Filiale erzielen läßt. Darum arbeiten überall Teilzeitkräfte was auch den Wünschen vieler Frauen entgegenkommt. Vollzeitkräfte in der Bäckerei sind nur Leiterinnen großer, umsatzstarker Verkaufsstellen. Da rechnet sich dass.

Kein Bäcker würde jemals auf die Idee kommen so wie du es beschreibst Arbeitsplätze zu schaffen. Echt. Auf sowas kommen nur Theoretiker die noch nie selber was geschaffen haben.

Den Steuerzahlern kommt das Modell des ergänzenden ALG II (Aufstocken) nicht zwingend billiger als die Finanzierung der Arbeitslosigkeit.
Das Aufstockerdmodell ist für die Arbeitgeber billiger weil die Steuerzahler die Löhne der Mitarbeiter bis zur Grundsicherung subventioniert hingegen das
Aufstockerdmodell wie ich im meiner Beispielrechnung aufzeige den Steuerzahler erheblich höher belastet als die Finanzierung der Arbeitslosigkeit, der Haushalt für Arbeit und Soziales steigt seit Jahren exorbitant hoch an, ich habe das in den Thema hier im Forum ausführlich verlinkt.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Eine Ideologie vor ihrem Ende?

Beitrag von Sybilla »

Hat die EZB ihr Pulver endgültig verschossen? Rückt das Ende der Spitze der Fahnenstange näher?

Draghi kann nicht stützen Bankaktien gehen nach EZB-Entscheidung auf Talfahrt – Geldspritzen reichen nicht

EZB gibt den Märkten neues Futter, doch die fressen es nicht

Der Nachteil von "Potemkinsches Dörfern" in der Finanzpolitik ist, dass eine Konjunktur die nur durch geschöpftes Geld am laufen gehalten wird, eben kein echter Wirtschaftsaufschwung ist.

Das finanzpolitische Instrument der Geldschöpfung ist offensichtlich ausgeschöpft.
Das finanzpolitische Instrument der Zinssenkung ist bei 0 % Zins ist augenscheinlich ausgereizt.

Die Prognose für das BIP wurde seitens der EZB für die Eurozone in 2019 deutlich nach unten revidiert, von mageren +1,7 % auf ein minimales Wirtschaftswachstum von nur noch +1,1%.

EZB-Entscheidung treibt Immobilienwerte hoch Was vermutlich zu weiter steigenden Mieten führen wird.

Und Jetzt?
--- --- ---
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Eine Ideologie vor ihrem Ende?

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(09 Mar 2019, 11:11)

Und Jetzt?
Das ist eine gute Frage.
Sybilla hat geschrieben:(09 Mar 2019, 11:11)

EZB-Entscheidung treibt Immobilienwerte hoch

Was vermutlich zu weiter steigenden Mieten führen wird.
Wie kommst Du zu so einer Schlussfolgerung ?

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Kleinlok
Beiträge: 171
Registriert: Di 18. Jul 2017, 11:49

Re: Eine Ideologie vor ihrem Ende?

Beitrag von Kleinlok »

Sybilla hat geschrieben:(09 Mar 2019, 11:11)

Hat die EZB ihr Pulver endgültig verschossen? Rückt das Ende der Spitze der Fahnenstange näher? (...).

Die Prognose für das BIP wurde seitens der EZB für die Eurozone in 2019 deutlich nach unten revidiert, von mageren +1,7 % auf ein minimales Wirtschaftswachstum von nur noch +1,1%.

EZB-Entscheidung treibt Immobilienwerte hoch Was vermutlich zu weiter steigenden Mieten führen wird.

Und Jetzt?
Nur eine gesunde Volkswirtschaft kann überleben. In einer solchen durchläuft die Geldmenge Kreisläufe, die auf Nachhaltigkeit angelegt sind. Da sind mehrere Dinge wichtig:

1. Das Kapital generiert eine Mehrwertbildung, die aus Sicht derjenigen, die diese Mehrwerte kaufen sollen, echten Sinn macht. Das heißt, dass Dienstleistungen und Güter produziert werden, die den Menschen weltweit nützen um leben bzw. erst einmal überleben zu können. Waffen gehören da mit Sicherheit eher nicht dazu.

2. Damit Menschen, Staaten und Unternehmer sich Güter und Dienstleistungen leisten können, müssen alle diese Akteure einen soliden und fairen Zugang zu den finanziellen Ressourcen haben, die sie für den Erwerb der benannten Dienstleistungen und Güter benötigen.

3. Das bedeutet eine gesunde Definition von Löhnen, Steuern, Abgaben und Unternehmensgewinnen, damit der in 2. benannte Anspruch sichergestellt wird. Das wiederum erfordert Demokratie, Parität, einen Umgang auf Augenhöhe zwischen allen Akteuren.

De facto wird in dem durchgeknallten Turbokapitalismus der letzen Jahre all das, was ich da in 1. bis 3. zu benennen versuche in einem wachsenden Maß ad absurdum geführt. Immer mehr Menschen weltweit verarmen, können sich immer weniger leisten. Auch eigentlich reiche Länder wie die USA und Deutschland haben längst einen Teil ihrer Bevölkerung in teils bittere Armut verschoben und das systembedingt!

Sehr, sehr reich können wenige Menschen nur werden, wenn sehr viele Menschen arm und ärmer werden.

Das ist eigentlich simpel zu erkennen, aber das soll die Masse nicht erkennen. Diejenigen, die da sehr, sehr reich sind wollen noch reicher werden und damit all die, die da schon arm sind, arm oder noch ärmer werden können, sich weiter schicksalsergeben veraschen lassen wird via Medien und Politik der Menschheit Sand in die Augen gestreut. Mit einem Misch-Masch aus diffusen Ängsten, dann wieder Entwarnungen und meist sehr verlogenen Wohlfühlmeldungen (z.B. beinahe Vollbeschäftigung) werden die Menschen ruhig und ergeben gehalten. Sie sollen artig die Klappe halten, sich nicht solidarisieren und das System nicht ginterfragen, obwohl sie in diesem System nur noch verlieren können.

Etwaiger Unmut sucht sich bei bekloppten Rechtspoluisten sein Heil, das diese aber auch nicht bieten werden, ganz einfach weil diese dafür keinen wirklichen Plan haben, wie ein solches Heil bewirkt werden könnte.Die Flüchtlinge rausschmeißen macht keinen Armen reicher (-die Flüchtlinge reinholen allerdings auch nicht). De facto haben viele in der Politik keinen Plan für die Zukunft, einzige Ausnahme bildet da für mich die Linke. Aber die gilt auf Grund der oben benannten Demagogie als Systemfeind.

So bleibt es beim alten - die Wirtschaftskreisläufe werden damit aber zunehmend unrund bzw. sind es längst, das Geld versandet in Sackgassen während dringend notwendige volkswirtschaftliche Prozesse schrumpfen bzw. versiegen. Das läuft schleichend, aber es läuft und zwar stetig. Menschen mit Kapital investieren in Werte, die sicher erscheinen, z.B. Immobilien. Deren Preis und damit die Mieten steigen, für Menschen in Ballungsgebieten, die unter Reallohnkürzungen leiden ein enormer Misstand. Die haben dann weniger für den Konsum, darunter leidet die Binnenachfrage. Die Armut wächst, während die Superreichen aggressiver und hilflos zugleich ihren Besitz zu verteidigen und zu mehren versuchen, dabei aber der Katastrophe zuarbeiten, in der sie selber mit untergehen werden. Kapitalisten sind ein Krebsgeschwür, das in seinem Wachstumswahn den von ihm befallenen Organismus und damit seine eigene Existenz zerstört.

Komisch, vor einer Krebserkrankung haben viele Menschen Angst, gehen berechtigt zur Vorsorge und wenn ein Krens diagnostiziert wird, geht man allgemein mit der Strahlenkanone, Chemo oder OP dagegen vor, den Kapitalisten küssen viele unisono deren fetten Ärsche.

So kann/wird kommen, was kommen muss: Das Fiasko.

Aus 2. Weltkriegen und unzähligen Wirtschaftskrisen hat die Menschheit nichts gelernt, zumindest die heutige scheint da unbeleckt.
Manche Erfahrungen muss man scheinbar selber machen, um daraus zu lernen. Schade.
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Eine Ideologie vor ihrem Ende?

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(09 Mar 2019, 11:46)

Wie kommst Du zu so einer Schlussfolgerung ?

mfg
Tja wenn der Zinssatz der EZB weiterhin bei 0 % verharrt, ist eine der wenigen Möglichkeiten der Kapitalvermehrung der Mietzins.
--- --- ---
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Eine Ideologie vor ihrem Ende?

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(09 Mar 2019, 12:45)

Tja wenn der Zinssatz der EZB weiterhin bei 0 % verharrt, ist eine der wenigen Möglichkeiten der Kapitalvermehrung der Mietzins.
Ist aber jetzt was anderes, als den Schluss, den Du zunächst
mit der EZB Entscheidung in Zusammenhang bringen wolltest.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Sybilla »

@Kleinlok sehr zutreffend formuliert, das was die Lage noch verschärft ist, dass die "Qualitätsmedien" darüber schweigen (müssen) diese befassen sich vor allem mit Außenpolitik und den Problemen in anderen Regionen der Welt. So werden viele Durchschnittsverdiener mit einer sehr bösen und bitteren Überraschung aus dem medial generierten Traum "uns geht es gut" gerissen, wenn die EZB spitze der Fahnenstange erreicht hat und keine Option außer einer Währungsreform Ende der Eurozone und des Euros in heutiger Form auf der Agenda verblieben ist.
--- --- ---
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Skull »

Kleinlok hat geschrieben:(09 Mar 2019, 12:00)

De facto wird in dem durchgeknallten Turbokapitalismus der letzen Jahre all das,
was ich da in 1. bis 3. zu benennen versuche in einem wachsenden Maß ad absurdum geführt.
Ich...sehe keinen durchgenallten Turbokapitalismus. :)

Noch hat dein ellenlanger Text weniger etwas mit dem Threadthema hier zu tun.

HIER...geht es in erster Linie um die EZB.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re:

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(09 Mar 2019, 12:59)

Ist aber jetzt was anderes, als den Schluss, den Du zunächst
mit der EZB Entscheidung in Zusammenhang bringen wolltest.

mfg
Sehe ich nicht so, steigende Immobilienwerte führen oft zu steigenden Mieten. Die Mietspielgel für einzelne Stadtbezirke der Städte in D verdeutlichen das sehr anschaulich, hohe Immobilienwerte = hohe Mieten. + 0 Zins Politik der EZB = noch höhere Mieten. Vielleicht es es so anschaulicher, besser und verständlicher formuliert.
--- --- ---
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(09 Mar 2019, 13:03)

Ich...sehe keinen durchgenallten Turbokapitalismus. :)

Noch hat dein ellenlanger Text weniger etwas mit dem Threadthema hier zu tun.

HIER...geht es in erster Linie um die EZB.

mfg
Naja das eine ist der Auslöser das anderen die Reaktion, ich sehe daran die Wurzel des Übels. Hingegen die EZB bis jetzt noch kein nachhaltig wirkendes Mittel gegen das Übel gefunden hat und leider langsam aber sicher die Optionen der EZB zur Bekämpfung des Übels ausgeschöpft sind.
--- --- ---
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(09 Mar 2019, 13:06)

Sehe ich nicht so, steigende Immobilienwerte führen oft zu steigenden Mieten.

Die Mietspielgel für einzelne Stadtbezirke der Städte in D verdeutlichen das sehr anschaulich, hohe Immobilienwerte = hohe Mieten. + 0 Zins Politik der EZB = noch höhere Mieten. Vielleicht es es so anschaulicher, besser und verständlicher formuliert.
DAS hat immer noch nichts mit Deinem Ursprungsposting zu tun. ;)

Es ging DORT um die
EZB - Entscheidung niedrige Zinsen bis Ende 2019
-> das am Donnerstag darauf hin die Kurse des Immobiliensektors stiegen

und DEINEM Schluss, das DAS zu höheren Mieten führen werde.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(09 Mar 2019, 13:10)

Naja das eine ist der Auslöser das anderen die Reaktion, ich sehe daran die Wurzel des Übels.
Hingegen die EZB bis jetzt noch kein nachhaltig wirkendes Mittel gegen das Übel gefunden hat
und leider langsam aber sicher die Optionen der EZB zur Bekämpfung des Übels ausgeschöpft sind.
Interessant. Das Übel. Was ist denn DAS Übel ? :?:

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(09 Mar 2019, 13:12)

DAS hat immer noch nichts mit Deinem Ursprungsposting zu tun. ;)

Es ging DORT um die
EZB - Entscheidung niedrige Zinsen bis Ende 2019
-> das am Donnerstag darauf hin die Kurse des Immobiliensektors stiegen

und DEINEM Schluss, das DAS zu höheren Mieten führen werde.

mfg
OK ganz einfach wir vergleichen am 31.12.2019 die Mieten mit den 01.03.2019 und dann wissen wir ob die Mieten gestiegen sind oder nicht so einfach ist das. Aber ich weiß schon was dann kommt, ja die Mieten sind gestiegen aber nicht aufgrund des Anstiegs der Immobilienwerte sondern weil.....

Das eine ist eben meine Meinung und die darf ich haben und Du auch Deine Meinung, wir schätzen das eben unterschiedlich ein.

Was ist ein Übel na fragen wir einfach bei WIki nach

Das Wort kommt bereits im Althochdeutschen als ubil vor. Die Etymologie ist unsicher; anscheinend bezeichnete der Begriff ursprünglich etwas, was über das als natürlich und „gut“ empfundene Maß hinausgeht, eine Übertreibung, welche die natürliche Ordnung stört.
--- --- ---
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Skull »

Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Eine Ideologie vor ihrem Ende?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Sybilla hat geschrieben:(09 Mar 2019, 12:45)

Tja wenn der Zinssatz der EZB weiterhin bei 0 % verharrt, ist eine der wenigen Möglichkeiten der Kapitalvermehrung der Mietzins.
Das ist Unfug. Die Mieten werden durch private Firmen getrieben. Und die haben den Gewinn den sie sich mit den Banken teilen die ihnen Kredite gewähren bzw. Anleger vermitteln.
Der Zinssatz der EZB hilft diesen Firmen ist aber nicht die Ursache. Die Ursache ist das Versagen Politik in D. aber auch in anderen Ländern die nicht realisiert haben was ein ungeregelter Wohnungsbau für sozialen Sprengstoff generiert. Früher wußten die Politiker noch was passieren kann wen die Massen keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Darum gab es den sozialen Wohnungsbau. Aber dann kamen die Neoliberalen, vor allem von der FDP, und verkündeten dass sozialer Wohnungsbau Teufelswerk sei. Und so wurde er eingestellt und kommunaler Wohnraum wurde an private Immobiliengesellschaften verhökert. Und jetzt haben wir den Salat

Das hat alles nichts, aber auch gar nichts, mit ein paar Jahren Niedrigzins zu tun.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Eine Ideologie vor ihrem Ende?

Beitrag von Sybilla »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Mar 2019, 16:49)

.....Das hat alles nichts, aber auch gar nichts, mit ein paar Jahren Niedrigzins zu tun.
Nein natürlich nicht meint @ Alter Stubentiger, das die Mieten seit 2008 exorbitant hoch angestiegen sind, ist vermutlich reiner Zufall und gründet nicht in der 0 Zins Politik der EZB. (Aber private Firmen wollen auch in einer 0 Zins Dekade Kapitalerträge erwirtschaften, am einfachsten durch den Mietzins von Immobilien) Das Argument der Reduzierung des sozialen Wohnungsbau ist mit Gewissheit auch ein Grund dafür.

Im übrigen bitte nicht vergessen

EZB führt Anleihe-Käufe auf unbestimmte Zeit weiter - DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN 2019.02.09. 21:01
--- --- ---
Wähler
Beiträge: 8555
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Eine Ideologie vor ihrem Ende?

Beitrag von Wähler »

Sybilla hat geschrieben:(09 Mar 2019, 17:27)
Nein natürlich nicht meint @ Alter Stubentiger, das die Mieten seit 2008 exorbitant hoch angestiegen sind, ist vermutlich reiner Zufall und gründet nicht in der 0 Zins Politik der EZB. (Aber private Firmen wollen auch in einer 0 Zins Dekade Kapitalerträge erwirtschaften, am einfachsten durch den Mietzins von Immobilien) Das Argument der Reduzierung des sozialen Wohnungsbau ist mit Gewissheit auch ein Grund dafür.
Ich denke, dass mehrere schon genannte Faktoren eine Rolle spielen: Die Zins- und Geldpolitik der EZB zielte in erster Linie auf die Staatsanleihen der EWU-Südländer ab. Niedrige Zinsen und Kursgewinne durch den Aufkauf von Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt durch die EZB halten die Staatsverschuldung einigermaßen stabil.
Das Interesse derer, die private Vermögensbildung betreiben, an Kapitallebensversicherungen ist auf Grund gesunkener Zinsen stark abgeflaut.
Dass im Mieterland Deutschland mehr Immobilienbesitz auf Dauer sinnvoll sein könnte, lässt sich nicht von der Hand weisen. Der Zugzug in die Ballungsräume erhöht ebenfalls den Druck auf die Mieter erheblich.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Eine Ideologie vor ihrem Ende?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Sybilla hat geschrieben:(09 Mar 2019, 17:27)

Nein natürlich nicht meint @ Alter Stubentiger, das die Mieten seit 2008 exorbitant hoch angestiegen sind, ist vermutlich reiner Zufall und gründet nicht in der 0 Zins Politik der EZB. (Aber private Firmen wollen auch in einer 0 Zins Dekade Kapitalerträge erwirtschaften, am einfachsten durch den Mietzins von Immobilien) Das Argument der Reduzierung des sozialen Wohnungsbau ist mit Gewissheit auch ein Grund dafür.

Im übrigen bitte nicht vergessen

EZB führt Anleihe-Käufe auf unbestimmte Zeit weiter - DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN 2019.02.09. 21:01
Ne. Da bist du auf einem Irrweg. Miete ist auch gar nicht so attraktiv für Anleger weil der Kaufpreis erst nach vielen Jahren wieder reingeholt wird. Um dies zu beschleunigen wird z.B Luxus-saniert. Am besten gleich so dass die Mieter gleich ganz aufgeben und wegziehen. Und/oder Umwandlung in Eigentumswohnungen. Da ist was zu holen.

Du willst ein Problem was sich über die letzten 25 Jahren aufgebaut hat und viele Gründe hat (auch nur zu horrenden Kosten einzuhaltende Bauvorschriften) auf eine einzige Sache schieben: Niedrige Zinsen durch die EZB nach 2008. Das ist aber nur eine Korrelation die entsteht wenn man nur die niedrigen Zinsen mit den Mietkosten in Beziehung setzt und alles andere ausblendet. Korrelationen führen in die Irre.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

wenn man die steigenden Mieten und den Wohnungsmarkt diskutieren will... bitte hier:

https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=46&t=64521 weiter.

Danke für Beachtung.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Kleinlok
Beiträge: 171
Registriert: Di 18. Jul 2017, 11:49

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Kleinlok »

Skull hat geschrieben:(09 Mar 2019, 13:03)

Ich...sehe keinen durchgenallten Turbokapitalismus. :)

Noch hat dein ellenlanger Text weniger etwas mit dem Threadthema hier zu tun.

HIER...geht es in erster Linie um die EZB.

mfg

Der Bezug ist zu 100% gegeben, denn die EZB ist eine 100%ige Erfüllungsgehilfin für dien Turbokapitalismus.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Skull »

Kleinlok hat geschrieben:(09 Mar 2019, 19:20)

Erfüllungsgehilfin für dien Turbokapitalismus.
Worthülsen..ersetzen keine Argumente.

Noch weniger die Realität.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Kleinlok
Beiträge: 171
Registriert: Di 18. Jul 2017, 11:49

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Kleinlok »

Skull hat geschrieben:(09 Mar 2019, 20:11)

Worthülsen..ersetzen keine Argumente.

Noch weniger die Realität.

mfg
Also dass die Banken, auch die EZB für die Kapitalisten arbeiten, das auszusprechen ist die Wahrheit und keine Worthülse.
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Dampflok94 »

Kleinlok hat geschrieben:(10 Mar 2019, 00:11)

Also dass die Banken, auch die EZB für die Kapitalisten arbeiten, das auszusprechen ist die Wahrheit und keine Worthülse.
Wenn Du jetzt noch verrätst, wer DIE Kapitalisten sind, könnte man mit der Behauptung sogar was anfangen.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Skull »

Kleinlok hat geschrieben:(10 Mar 2019, 00:11)

Also dass die Banken, auch die EZB für die Kapitalisten arbeiten, das auszusprechen ist die Wahrheit und keine Worthülse.
Die pösen, pösen Kapitalisten in Regierungen, Wirtschaft und Volk... :D
Skull hat geschrieben:(20 Feb 2019, 14:13)

Das vorrangige Ziel des Eurosystems ist in Artikel 127 Absatz 1 des AEU-Vertrags festgelegt:

Das vorrangige Ziel des Europäischen Systems der Zentralbanken (im Folgenden ,ESZB‘) ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten.“
Weiter heißt es dort: „Soweit dies ohne Beeinträchtigung des Zieles der Preisstabilität möglich ist, unterstützt das ESZB die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Union, um zur Verwirklichung der in Artikel 3 des Vertrags über die Europäische Union festgelegten Ziele der Union beizutragen.“

Die Europäische Union hat verschiedene Ziele (siehe Artikel 3 des Vertrags über die Europäische Union), unter anderem die nachhaltige Entwicklung Europas auf der Grundlage eines ausgewogenen Wirtschaftswachstums und von Preisstabilität sowie eine in hohem Maße wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft, die auf Vollbeschäftigung und sozialen Fortschritt abzielt. Preisstabilität ist somit nicht nur das vorrangige Ziel der Geldpolitik der EZB, sondern auch ein Ziel der Europäischen Union als Ganzes. Der Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union und der Vertrag über die Europäische Union stellen also eine klare Rangfolge der Ziele für das Eurosystem auf, wobei aus ihnen deutlich hervorgeht, dass Preisstabilität der wichtigste Beitrag ist, den die Geldpolitik zu einem günstigen wirtschaftlichen Umfeld und einem hohen Beschäftigungsniveau leisten kann.

Grundlegende Aufgaben

Gemäß Artikel 127 Absatz 2 des AEU-Vertrags bestehen die grundlegenden Aufgaben des Eurosystems darin,
die Geldpolitik für das Euro-Währungsgebiet festzulegen und auszuführen,

Devisengeschäfte durchzuführen,
die offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten des Eurogebiets zu halten und zu verwalten (Portfoliomanagement) und
das reibungslose Funktionieren der Zahlungssysteme zu fördern.

Laut Artikel 127 Absatz 6 des AEU-Vertrags und der Verordnung (EU) Nr. 1024/2013 des Rates (der „SSM-Verordnung“) ist die EZB darüber hinaus für besondere Aufgaben im Zusammenhang mit der Aufsicht über Kreditinstitute, die in teilnehmenden Mitgliedstaaten niedergelassen sind, zuständig. Diese Aufgaben nimmt die EZB innerhalb eines Einheitlichen Aufsichtsmechanismus wahr, der aus der EZB und den nationalen zuständigen Behörden besteht.

https://www.ecb.europa.eu/ecb/tasks/html/index.de.html
mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Sybilla »

Orbiter1 hat geschrieben:(07 Mar 2019, 21:51)

Sie machen sich hier immer lächerlicher und haben Null Ahnung von der EZB und den Vorschriften denen sie unterworfen ist (incl Bilanzierungsvorschriften).
Die EZB schafft sich das perfekte Alibi

Aufgeblähte Bilanz - EZB Bilanz in Mrd. Euro

Derzeit sind das 40 %des BIP Tendenz nach den aktuellen Mitteilungen weiter steigend die Prognosen sind bereits heute Makulatur (Makulatur als umgangssprachlicher Begriff)

Das Ende der Eurozone in heutiger Form ist absehbar
--- --- ---
z4ubi
Beiträge: 308
Registriert: Di 22. Sep 2015, 20:32

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von z4ubi »

Sybilla hat geschrieben:(10 Mar 2019, 13:21)

Die EZB schafft sich das perfekte Alibi

Aufgeblähte Bilanz - EZB Bilanz in Mrd. Euro

Derzeit sind das 40 %des BIP Tendenz nach den aktuellen Mitteilungen ...
Und wo genau liegt das Problem? Die FED hat ihre Bilanz nach der Finanzkrise doch auch kräftig aufgebläht.
Die EZB kann/will mit einem Abbau der Bilanz nicht beginnen, solange die Bedingungen dafür nicht erfüllt sind.
Sind diese nicht vorhandenen Bedingungen (Wirtschaftslage nicht gut genug) also nicht das eigentliche Problem in der Eurozone?
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Sybilla »

z4ubi hat geschrieben:(12 Mar 2019, 21:20)

Und wo genau liegt das Problem? Die FED hat ihre Bilanz nach der Finanzkrise doch auch kräftig aufgebläht.
Die EZB kann/will mit einem Abbau der Bilanz nicht beginnen, solange die Bedingungen dafür nicht erfüllt sind.
Sind diese nicht vorhandenen Bedingungen (Wirtschaftslage nicht gut genug) also nicht das eigentliche Problem in der Eurozone?
Panik bei der EZB - letztes Pulver verschossen

Bei Geld und Krediten ist nicht immer leicht nachvollziehbar in welchen Bilanzen welcher Bank oder auch Bad Bank "Giftpapiere oder geplatzte Kredite" geführt und letztendlich abgeschrieben werden. In der Bilanz der EZB ist derartiges wohl weniger zu finden. Allerdings ist die exorbitant aufgeblähte Bilanz der EZB schon ein Indiz das sich sehr viel "Giftpapiere oder geplatzte Kredite" in den Bilanzen der Geldgeber befinden. Auch der Anleiheaufkauf spiegelt sich weiterhin mit einer beachtlichen Summe in der Bilanz der EZB wieder.

Geld verschwindet aber nicht sondern es gehört einfach einen anderen. Geplatzte Kredite werden in einer Bilanz abgeschrieben oder in Bad Banks gebündelt. Kreditnehmer werden früher oder später entschuldet. Allerdings bleibt der Wert der mit geliehenen Kreditgeld erworben wurde, weiterhin als Immobilie oder Produktionsmittel vorhanden. Diese durch Geldschöpfung erzwungene Sonderkonjunktur ist allerdings nicht nachhaltig.
--- --- ---
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 15:11)



Bei Geld und Krediten ist nicht immer leicht nachvollziehbar in welchen Bilanzen welcher Bank oder auch Bad Bank "Giftpapiere oder geplatzte Kredite" geführt und letztendlich abgeschrieben werden.


natürlich ist es nachvollziehbar. Ein Kredit ist eine Forderung. Diese Forderung findet sich in der Bilanz der Bank, die diese Forderung hat. Ist sie nicht mehr werthaltig, dann wird sie abgeschrieben. Ganz einfache Buchhaltung

In der Bilanz der EZB ist derartiges wohl weniger zu finden. Allerdings ist die exorbitant aufgeblähte Bilanz der EZB schon ein Indiz das sich sehr viel "Giftpapiere oder geplatzte Kredite" in den Bilanzen der Geldgeber befinden.


Ad hominem Spam und daher zensiert .
Auch der Anleiheaufkauf spiegelt sich weiterhin mit einer beachtlichen Summe in der Bilanz der EZB wieder.
Natürlich. Die Zentralbank kauft Anleihen auf und emittiert im Gegenzug Zentralbankgeld. Geldschöpfung durch Ankauf von Aktiva im Gegensatz zu Geldschöpfung durch Kreditvergabe.

Geld verschwindet aber nicht sondern es gehört einfach einen anderen.


Wenn Geld durch Kreditvergabe erzeugt wird, dann verschwindet es natürlich wieder sobald der Kredit zurückgezahlt wird.
Geplatzte Kredite werden in einer Bilanz abgeschrieben oder in Bad Banks gebündelt. Kreditnehmer werden früher oder später entschuldet.
Wenn eine Forderung nicht mehr werthaltig ist, dann wird sie natürlich abgeschrieben. Was sollte man sonst damit machen?
Damit reduziert sich der Gewinn der Bank und letztendlich auch die Dividende der Aktionäre. Wo liegt das Problem?
Allerdings bleibt der Wert der mit geliehenen Kreditgeld erworben wurde, weiterhin als Immobilie oder Produktionsmittel vorhanden. Diese durch Geldschöpfung erzwungene Sonderkonjunktur ist allerdings nicht nachhaltig.
jetzt fährt der Unsinn Achterbahn ....
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Wähler
Beiträge: 8555
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Wähler »

Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 15:11)
Panik bei der EZB - letztes Pulver verschossen
Allerdings ist die exorbitant aufgeblähte Bilanz der EZB schon ein Indiz das sich sehr viel "Giftpapiere oder geplatzte Kredite" in den Bilanzen der Geldgeber befinden.
Diese durch Geldschöpfung erzwungene Sonderkonjunktur ist allerdings nicht nachhaltig.
Sie betrachten Zentralbankgeldkreislauf und Giralbankgeldkreislauf nach wie vor in Ihren Ausführungen nicht getrennt.
Die aufgeblähte Bilanz der EZB zeigt nur, dass mehr Zentralbankgeld im Umlauf zwischen den Geschäftsbanken und der Zentralbank ist. Welcher Qualität die bei der Zentralbank hinterlegten Pfänder sind, geht daraus nicht hervor.
Von einer Sonderkonjunktur könnte man sprechen, wenn die Banken mehr Kredite gegen Pfänder als früher ausreichen würden und damit mehr Giralbankgeld im Umlauf unter den Nichtbanken wäre, das zu Wirtschaftswachstum hätte führen können. Die Zentralbankgeldmenge der EZB ist aber überproportional zur Geldmenge M1 gestiegen. Das Zentralbankgeld dient also eher zur Funktionssicherheit des Zentralbankgeldkreislaufes zwischen den Geschäftsbanken.
Die Auswirkungen der expansiven Geldpolitik der EZB auf den Außenwert des Euro könnte allerdings langfristig zu Problemen führen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Sybilla »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 15:27)

natürlich ist es nachvollziehbar. Ein Kredit ist eine Forderung. Diese Forderung findet sich in der Bilanz der Bank, die diese Forderung hat. Ist sie nicht mehr werthaltig, dann wird sie abgeschrieben. Ganz einfache Buchhaltung
Ja und wo erfahre ich welcher Bank welcher Kredit gehört? Also Deiner Logik folgend ist die Subprime-Krise 2007 nicht erklärbar. Jede Bank hätte wissen müssen das sie "faule" Kredite und "Giftpapiere" besitzt und in welcher Höhe sie diese besitzt. In der Realität waren diese "faulen" Kredite und "Giftpapiere" in erworbenen Investment und Kreditbündel, erst als die Kreditnehmer ihre Kreditraten nicht mehr bedienen konnten, bemerkten die Banken das Problem das letztendlich die Bankenkrise und in der Folge den Zusammenbruch der Lehamnn Brothers bewirkte. Die Investmentbank Lehman Brothers Holdings Inc.) musste am 15. September 2008 infolge der Finanzkrise Insolvenz beantragen.

Unterlasse bitte unnötigen ad hominem Spam ...
3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 15:27)Wenn Geld durch Kreditvergabe erzeugt wird, dann verschwindet es natürlich wieder sobald der Kredit zurückgezahlt wird.
Wie bitte, wenn ich zu meiner Hausbank gehe und einen 10.000 € Kredit erhalte dann schöpft die Bank diese 10.000 € wenn ich diese 10.000 € zurück zahle, dann sind diese verschwunden? Nein diese 10.000 € gehören dann einen anderen geschöpftes Geld verschwindet nicht einfach so - siehe Subprime-Krise die Immobilien sind auch noch da, obwohl sie die Kreditnehmer nicht bezahlen konnten. (wenn der heutige Besitzer die Immobilie an einen anderen verkauft, bekommt er dafür Geld, dass ist nicht verschwunden.

Kreditinstitute betreiben auch selbst Geldschöpfung. Das Ergebnis daraus wird auch als Giralgeld bezeichnet. Vergibt eine Geschäftsbank einen Kredit über 10.000 €, bucht sie den Betrag als Kreditforderung in ihre Bilanz. Dem Kunden schreibt sie dann diese 10.000 € auf dessen Girokonto gut, womit sich die Geldmenge im Markt entsprechend erhöht. Der Kreditkunde kann den Betrag dann an andere überweisen, ihn mit der EC-Karte zum Einkaufen nutzen oder auch bar am Automaten abheben.

Also wer diese Basics nicht verinnerlicht hat .....ja dann kann der Unsinn leicht Achterbahn fahren.
--- --- ---
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Sybilla »

Wähler hat geschrieben:(13 Mar 2019, 16:00)
Von einer Sonderkonjunktur könnte man sprechen, wenn die Banken mehr Kredite gegen Pfänder als früher ausreichen würden und damit mehr Giralbankgeld im Umlauf unter den Nichtbanken wäre, das zu Wirtschaftswachstum hätte führen können.
Ist das nicht die Absicht der EZB, wird die Geldschöpfung und 0 Zins nicht zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstum ausgegeben? Die neuerliche Geldspritzen mit der "Dicken Berta" und weiterhin 0 Zins wurden doch angesichts eingetrübter Konjunkturaussichten begründet.
--- --- ---
Wähler
Beiträge: 8555
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(13 Mar 2019, 16:00)
Sie betrachten Zentralbankgeldkreislauf und Giralbankgeldkreislauf nach wie vor in Ihren Ausführungen nicht getrennt.
Die aufgeblähte Bilanz der EZB zeigt nur, dass mehr Zentralbankgeld im Umlauf zwischen den Geschäftsbanken und der Zentralbank ist. Welcher Qualität die bei der Zentralbank hinterlegten Pfänder sind, geht daraus nicht hervor.
Von einer Sonderkonjunktur könnte man sprechen, wenn die Banken mehr Kredite gegen Pfänder als früher ausreichen würden und damit mehr Giralbankgeld im Umlauf unter den Nichtbanken wäre, das zu Wirtschaftswachstum hätte führen können. Die Zentralbankgeldmenge der EZB ist aber überproportional zur Geldmenge M1 gestiegen. Das Zentralbankgeld dient also eher zur Funktionssicherheit des Zentralbankgeldkreislaufes zwischen den Geschäftsbanken.
Die Auswirkungen der expansiven Geldpolitik der EZB auf den Außenwert des Euro könnte allerdings langfristig zu Problemen führen.
Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 16:46)
Ist das nicht die Absicht der EZB, wird die Geldschöpfung und 0 Zins nicht zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstum ausgegeben? Die neuerliche Geldspritzen mit der "Dicken Berta" und weiterhin 0 Zins wurden doch angesichts eingetrübter Konjunkturaussichten begründet.
Bei dem Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB geht es darum, Überschuldung von Staaten zu verhindern. Interessanter Weise müssen Geschäfsbanken nach wie vor nicht mit Eigenkapital absichern für Staatsanleihen mit schlechtem Rating auf der Aktiva-Seite ihrer Bilanz.
Meiner Meinung nach kann die EZB nur makroökonomische Schocks für die Bankenbranche abfedern, aber sie hat keinen erkennbaren direkten Einfluss auf die Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken zur Ankurbelung des Kreditgeschäftes und des Wirtschaftswachstum.
Zuletzt geändert von Wähler am Mi 13. Mär 2019, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 16:37)

Ja und wo erfahre ich welcher Bank welcher Kredit gehört?
Was interessiert dich das? Eine Bank vergibt einen Kredit. Darüber gibt es einen Vertrag. Durch den Vertrag entsteht eine Forderung. Im Vertrag ist festgelegt wer die Forderung hat (Kreditgeber) und wer die Verbindlichkeit (Kreditnehmer).
So einfach ist das.
Also Deiner Logik folgend ist die Subprime-Krise 2007 nicht erklärbar
.

Natürlich ist sie erklärbar. Schlechte Bonität der Schuldner und eine Überbewertung des Immobilienmarktes.

Jede Bank hätte wissen müssen das sie "faule" Kredite und "Giftpapiere" besitzt und in welcher Höhe sie diese besitzt. In der Realität waren diese "faulen" Kredite und "Giftpapiere" in erworbenen Investment und Kreditbündel, erst als die Kreditnehmer ihre Kreditraten nicht mehr bedienen konnten, bemerkten die Banken das Problem das letztendlich die Bankenkrise und in der Folge den Zusammenbruch der Lehamnn Brothers bewirkte.


Hätte, hätte Fahrradkette. Eine klassische Fehleinschätzung. Wie ich oben schon erwähnte. Die Immobilien, die zur Sicherheit dienten waren überbewertet und die Bonität der Schuldner war schlechter als gedacht. Der wesentlich Irrtum an der ganzen Sache war, dass Immobilienkredite immer ein gutes Rating bekamen, weil sie ja mit Immobilien besichert waren und sich keiner vorstellen konnte, dass die Immobilien einfach das Geld nicht mehr wert waren.

Wie bitte, wenn ich zu meiner Hausbank gehe und einen 10.000 € Kredit erhalte dann schöpft die Bank diese 10.000 € wenn ich diese 10.000 € zurück zahle, dann sind diese verschwunden?
genau so ist.
Nein diese 10.000 € gehören dann einen anderen geschöpftes Geld verschwindet nicht einfach so
Wo sollte denn das Geld sein, wenn du den Kredit zurückzahlst? Wer sollte es denn haben? Die Bank bucht damit die Forderung (deine Schulden) aus die sie gegen dich hat und reduziert auf Passivseite die Verbindlichkeit (dein Guthaben). Damit ist das Geld weg und die Bilanz der Bank wird verkürzt.
siehe Subprime-Krise die Immobilien sind auch noch da, obwohl sie die Kreditnehmer nicht bezahlen konnten. (wenn der heutige Besitzer die Immobilie an einen anderen verkauft, bekommt er dafür Geld, dass ist nicht verschwunden.
einfach nochmal lesen was ich schrieb. Wenn ein Kredit zurückgezahlt wird, dann verschwindet das Geld wieder. Daraus folgt auch, dass das Geld natürlich im Umlauf bleibt, wenn der Kredit nicht zurückgezahlt wird. Darum gings aber nicht


eben und wenn der Kredit zurückbezahlt wird, dann wird dieser ganze Vorgang rückabgewickelt. Das Geld verschwindet genauso schnell wieder, wie es geschöpft wurde.

Wie du schreibst .... Basics
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Sybilla »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 17:05)
eben und wenn der Kredit zurückbezahlt wird, dann wird dieser ganze Vorgang rückabgewickelt. Das Geld verschwindet genauso schnell wieder, wie es geschöpft wurde.

Wie du schreibst .... Basics
Klar aufgrund dessen bläht sich die Geldmenge immer weiter auf, ach ne das Geld verschwindet ja wieder, also wenn ich das Geld für mein Auto zurückbezahlt habe. Das ich aber erst durch Wertschöpfung oder Dienstleistung erarbeiten muss. Wenn ich dann mein Auto als Gebrauchtwagen verkaufe erhalte ich einen Teil des verschwundenen Geld zurück, zumindest wenn das stimmt was 3x schwarzer Kater schreibt.
--- --- ---
Benutzeravatar
Orbiter1
Beiträge: 9111
Registriert: Fr 23. Feb 2018, 13:25

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Orbiter1 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 17:05)

Die Immobilien, die zur Sicherheit dienten waren überbewertet und die Bonität der Schuldner war schlechter als gedacht. Der wesentlich Irrtum an der ganzen Sache war, dass Immobilienkredite immer ein gutes Rating bekamen, weil sie ja mit Immobilien besichert waren und sich keiner vorstellen konnte, dass die Immobilien einfach das Geld nicht mehr wert waren.
In den USA stiegen damals die Immobilienpreise um bis zu 20% pro Jahr. Es gab auch extrem abenteuerliche Finanzierungsmodelle. McDonalds-Mitarbeitern die an der Kasse arbeiten und entsprechend entlohnt werden hat man ohne Eigenkapital gleich 2 Häuser und die beiden Kredite dafür verkauft. Die Kredite ohne Zins- und Tilgungszahlungen. Nach 5 Jahren sollte durch die Wertsteigerung des zweiten Hauses und dessen Verkauf beide Kredite incl Zins und Tilgung abbezahlt werden. Man wäre dann stolzer Besitzer eines abbezahlten Hauses gewesen. Irgendwann hat das aber mit der 20%igen Steigerung der Immobilienpreise nicht mehr hingehauen, im Gegenteil die Preise fielen, der Rest ist Geschichte.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 17:43)

Klar aufgrund dessen bläht sich die Geldmenge immer weiter auf, ach ne das Geld verschwindet ja wieder, also wenn ich das Geld für mein Auto zurückbezahlt habe. Das ich aber erst durch Wertschöpfung oder Dienstleistung erarbeiten muss. Wenn ich dann mein Auto als Gebrauchtwagen verkaufe erhalte ich einen Teil des verschwundenen Geld zurück, zumindest wenn das stimmt was 3x schwarzer Kater schreibt.
Du scheinst es...weiterhin...NICHT zu verstehen.

Da kann man wohl nichts machen. :(

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
z4ubi
Beiträge: 308
Registriert: Di 22. Sep 2015, 20:32

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von z4ubi »

Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 17:43)

Klar aufgrund dessen bläht sich die Geldmenge immer weiter auf, ach ne das Geld verschwindet ja wieder, also wenn ich das Geld für mein Auto zurückbezahlt habe.
Wenn du heute deinen Kredit abbezahlst, verschwindet dieses Geld.
Wenn am gleichen Tag aber mehr Geld über Kreditvergabe entsteht als durch Kreditrückzahlungen verschwindet, dann ist das ein möglicher Grund, warum die Geldmenge weiter wächst.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 17:43)

Klar aufgrund dessen bläht sich die Geldmenge immer weiter auf, ach ne das Geld verschwindet ja wieder, also wenn ich das Geld für mein Auto zurückbezahlt habe. Das ich aber erst durch Wertschöpfung oder Dienstleistung erarbeiten muss. Wenn ich dann mein Auto als Gebrauchtwagen verkaufe erhalte ich einen Teil des verschwundenen Geld zurück, zumindest wenn das stimmt was 3x schwarzer Kater schreibt.
Du scheinst nicht nur Probleme mit grundsätzlichen Verständnis der Geldschöpfung und -vernichtung zu haben, jetzt schwurbelst du auch noch Bestandsgrößen (Geldmenge) und Stromgrößen (Einnahmen, Ausgaben) lustig durcheinander. Auf diesem Niveau wird es dann schon schwierig zu diskutieren.

Denk doch einfach mal logisch. Wenn du einen Kredit zurückbezahlt, wo soll denn das Geld hinkommen?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Sybilla »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 23:08)
Denk doch einfach mal logisch. Wenn du einen Kredit zurückbezahlt, wo soll denn das Geld hinkommen?
Ich bin ja dafür bekannt das ich ein geduldige Lehrerin bin die gerne alles solange erklärt bis es 90 % begriffen haben

Also ein Beispiel das ist immer gut für Erklärungen wenn jemand etwas nicht begreifen kann oder begreifen will.

Ein Kreditnehmer geht zu einer Bank seiner Wahl und nimmt einen Kredit in Höhe von 100.000 € auf.

Das Kreditinstitut bucht einen Betrag von 100.000 € als Kreditforderung in ihre Bilanz. Dem Kunden schreibt sie dann diese 100.000 € auf dessen Girokonto gut, womit sich die Geldmenge im Markt entsprechend erhöht. --- Ist Soweit noch alles klar? Wenn nicht einfach nachfragen.

Der Kreditkunde kauft mit diesen 100.000 € eine Eigentumswohnung vom Hausbesitzer diese 100.000 gehören nun dem Hausbesitzer. Dieser legt diese 100.000 € in Gold an.

Der Kreditkunde produziert Ziegelsteine diese verkauft er an Bauunternehmer xy mit den Geld von Bauunternehmer xy zahlt nun der Kreditkunde im laufe der Zeit den Kredit von 100.000 € ab. Ist Soweit noch alles klar? Wenn nicht einfach nachfragen.

Nun kann die Bank diesen Betrag aus ihrer Bilanz löschen ok aber ist das Geld tatsächlich verschwunden?

Nein der ehemalige Kreditkunde ist nun der Besitzer der Eigentumswohnung der Bauunternehmer xy ist Besitzer der Ziegelsteine und der Hausbesitzer ist immer im Besitz des Goldes das er für 100.000 € gekauft hat .Ist soweit noch alles klar? Wenn nicht einfach nachfragen.

Nun verkaufen alle ihr Eigentum ich lasse zum leichteren Verständnis die Wertsteigerungen/Veränderungen außer acht.

Der Besitzer der Eigentumswohnung erhält wieder 100.000 € vom Käufer
Bauunternehmer xy erhält als Gegenwert der Ziegelsteine x € von den Käufern
Und der Hausbesitzer 100.000 € für das angelegte Gold.

Also verschwunden ist das Geld auf keinen Fall, im Fall des Hausbesitzers sind die 100.000 € des Kredites immer noch im Wirtschaftskreislauf durch die Wertschöpfung des Kreditnehmer sind nicht nur die 100.000 € der Eigentumswohnung immer noch vorhanden sondern auch der Gegenwert x der Ziegelsteine.

Ist Soweit noch alles klar? Wenn nicht einfach nachfragen.

Nun wird es etwas schwieriger

Ein Kreditnehmer geht zu einer Bank seiner Wahl und nimmt einen Kredit in Höhe von 100.000 € auf.

Das Kreditinstitut bucht einen Betrag von 100.000 € als Kreditforderung in ihre Bilanz. Dem Kunden schreibt sie dann diese 100.000 € auf dessen Girokonto gut, womit sich die Geldmenge im Markt entsprechend erhöht. --- Ist Soweit noch alles klar? Wenn nicht einfach nachfragen.

Der Kreditkunde kauft mit diesen 100.000 € eine Eigentumswohnung vom Hausbesitzer diese 100.000 gehören nun dem Hausbesitzer. Dieser legt diese 100.000 € in Gold an.

Der Kreditkunde wird aber in diesen Beispiel zahlungsunfähig. nun bleiben bei der Bank zum Beispiel 90.000 € in der Bilanz als Kreditsumme stehen.
Aber die Eigentumswohnung hat immer noch den Wert von 100.000 €
Und der Hausbesitzer hat immer noch 100.000 € in Gold angelegt.

Auch in diesen Fall verschwindet kein Geld. Es fehlt aber die Wertschöpfung des Kreditnehmers

Ist Soweit noch alles klar? Wenn nicht einfach nachfragen.

Die Bank möchte aber keine 90.000 € aus der Bilanz abschreiben und lässt die Eigentumswohnung versteigern der Zuschlag ergibt 65.000 €
Der Käufer der die Eigentumswohnung ersteigert hat zahlt an die Bank 65,000 € und 25.000 € werden in der Bilanz der Bank abgeschrieben.
Für die Bank sind nun tatsächlich 25.000 € der Kreditsumme verschwunden der Kreditnehmer geht in Privatinsolvenz, die Bank bekommt eventuell noch etwas oder auch nicht soweit ins Detail möchte ich nicht gehen, das verwirrt nur.

Aber ist jetzt tatsächlich Geld verschwunden? Nun verkaufen alle ihr Eigentum (ich lasse zum leichteren Verständnis die Wertsteigerungen/Veränderungen außer acht.)

Nein natürlich nicht, die 100.000 € des Hausbesitzers sind immer noch da sobald er das Gold veräußert. Und der Wert der Eigentumswohnung auf den Immobilienmarkt ist weiterhin 100.000 € die der Besitzer für einen Verkauf erhält.

Geld verschwindet nur wenn der Kredit in den Konsum fließt aber auch dann haben das Geld eben nur andere. Oder eine Immobilien-Blase platzt und die Werte nach unten rutschen lässt. Hingegen jeder Kredit die Geldmenge um die Kreditsumme erhöht. (100.000 € Kreditsumme gehören dem Hausbesitzer und 100.000 € ist der Wert der Eigentumswohnung bei Wiederverkauf.) Die Kreditsumme verschwindet nur aus der Bilanz der Bank (wenn der Kredit zu 100 % bedient wird) aber nicht aus der Geldmenge.

Ja die Kreditsumme von 100.000 € wurde tatsächlich von der Bank aus dem Nichts geschöpft und diese 100.000 € verschwinden nicht einfach wieder aus der Geldmenge, wenn der Kredit abgeschrieben oder abbezahlt wurde. Womit sich der Kreis zur Geldschöpfung der EZB schließt.

Ich hoffe das wurde jetzt von 90 % aller Leser verstanden.
--- --- ---
z4ubi
Beiträge: 308
Registriert: Di 22. Sep 2015, 20:32

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von z4ubi »

Sybilla hat geschrieben:(14 Mar 2019, 00:39)
Nun verkaufen alle ihr Eigentum ich lasse zum leichteren Verständnis die Wertsteigerungen/Veränderungen außer acht.

Der Besitzer der Eigentumswohnung erhält wieder 100.000 € vom Käufer
Bauunternehmer xy erhält als Gegenwert der Ziegelsteine x € von den Käufern
Und der Hausbesitzer 100.000 € für das angelegte Gold.
Jetzt bringst du neue Käufer mit anderem Geld ins Spiel. Dieses Geld aber ist nicht das Geld des ursprünglichen Käufers, das bei der Kreditrückzahlung verschwunden ist.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sybilla hat geschrieben:(14 Mar 2019, 00:39)

Ein Kreditnehmer geht zu einer Bank seiner Wahl und nimmt einen Kredit in Höhe von 100.000 € auf.

Das Kreditinstitut bucht einen Betrag von 100.000 € als Kreditforderung in ihre Bilanz. Dem Kunden schreibt sie dann diese 100.000 € auf dessen Girokonto gut, womit sich die Geldmenge im Markt entsprechend erhöht.

.
Korrekt. Und wenn der Kunde die 100.000 € nimmt und den Kredit zurückbezahlt, dann ist das Geld wieder weg. Das sollte eigentlich nicht so schwer zu verstehen.

Wo bitte sollte denn das Geld sein, nachdem der Kredit zurückbezahlt wird? Die Forderung der Bank aus dem Kredit wird gegen die Verbindlichkeit gegenüber dem Kunden ausgebucht. Eine klassische Bilanzverkürzung. Das Geld ist weg.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Skull »

Hier geht es doch in erster Linie um die Geldmengenausweitung der EZB.

Und da sind die Beispiele der Geldschöpfung durch Kreditvergabe der Banken wenig zielführend.

Die EZB und alle anderen Notenbanken haben den Banken Unmengen in den letzten Jahren
an „Geld“ zur Verfügung gestellt, um deren Liquidität aufrechtzuerhalten.
Gegen (z.T. bonitätsschlechtere) Sicherheiten in Form von Wertpapieren und Staatsanleihen.

Dieses Geld ist weder nachfragewirksam, noch realwirtschaftlich wirksam.
Allenfalls aus in den Zeiten ZUVOR, woraus die entsprechenden Kredite in der Privatwirtschaft resultierten.

Und ich denke, das die meisten -hier- sehr wohl die Geldschöpfung verstanden haben.

Auch ohne „Lehrerin“ Sybilla. :D

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Sybilla
Beiträge: 2187
Registriert: Di 3. Jun 2008, 21:56

Re: Die EZB und die wunderbare Geldvermehrung zur Rettung von systemrelevanten Banken

Beitrag von Sybilla »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(14 Mar 2019, 07:30)

Korrekt. Und wenn der Kunde die 100.000 € nimmt und den Kredit zurückbezahlt, dann ist das Geld wieder weg. Das sollte eigentlich nicht so schwer zu verstehen.

Wo bitte sollte denn das Geld sein, nachdem der Kredit zurückbezahlt wird Die Forderung der Bank aus dem Kredit wird gegen die Verbindlichkeit gegenüber dem Kunden ausgebucht. Eine klassische Bilanzverkürzung. Das Geld ist weg.
Wenn der Kredit zurückbezahlt ist gehören die 100.000 € nicht mehr der Bank sondern dem Käufer der Eigentumswohnung. diese sind nicht weg. Das Geld gehört einen anderen.

Es ist ganz einfach in dem Moment in dem das Geld für den Kredit geschöpft wurde ist ein Geldwert von 100.000 entstandenen. Die Kreditsumme von 100.000 € geht an den Hausbesitzer der die Summe in Gold anlegt, das Gold ist nicht weg wenn der Kredit bezahlt ist.

Der neue geschöpfte Geldwert von 100.000 € ist der Wert der Eigentumswohnung diese 100.000 € verschwinden zwar durch Abzahlung oder Abschreibung des Kredits aus der Bilanz der Bank, bleiben aber als Wert der Eigentumswohnung beim Eigentümer der Eigentumswohnung erhalten. Ebenso wie die 100.000 € des Vorbesitzers.

Neue Käufer treten erst auf wenn der die Eigentumswohnung oder das Gold wieder verkauft werden. Allerdings sind es dann eben tatsächlich 200.000 € die ein Käufer für Gold und Eigentumswohnung benötigt. Einmal geschöpftes Geld verschwindet nicht so einfach wie sich das manche vorstellen.
--- --- ---
Antworten