Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Klopfer
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

Gruwe hat geschrieben:(13 Feb 2019, 12:47)

Du scheinst es ja durchaus mit dem Interpretieren zu haben?

Nein, ich bin auch nicht dafür, das Geld vom Soli in die Rentenkasse zu stecken. Meine Aussage war in der Hinsicht zu verstehen, dass ich nicht unbedingt auf die Abschaffung des Soli poche. Von mir aus kann dieser gerne erhalten bleiben, so lange er sinnvoll eingesetzt wird. Hierunter verstehe ich nicht, dies an irgendwelche Rentner zu verteilen, sondern lieber in Investitionen zu stecken, etwa in die Bildung, Forschung, o.ä.
Dann also doch vieleicht eine FTA-Steuer oder eine Erbschaftssteuer die den Namen verdient oder eine Vermögenssteuer um die Kosten zu decken. Auch gut. :)
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franktoast
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Klopfer hat geschrieben:(14 Feb 2019, 18:40)

So so, kann das jeder? Worauf gründet deine Aussage? Hast du dafür Belege, Studien, Berichte? Oder ist das nur deine vollkommen unerhebliche und unmassgebliche Meinung.
Letzteres darfst du zwar äusser entbehrt aber anscheinend jeglicher glaubwürdigen Grundlage. Von daher....vollkommen für den Arsch. :cool:
Wäre es dir lieber, wenn man die Rentenbeiträge um 100€ erhöht?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Klopfer
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

Gruwe hat geschrieben:(13 Feb 2019, 14:27)

Kann man ja durchaus machen, bringt halt eben nix zusätzlich für die Rentner, solange das Äquivalenzprinzip gilt.

Beim Schweizer Modell muss einem aber auch ganz klar bewusst sein, dass dort eben über das Rentensystem umverteilt wird. Bei uns geschieht dies über das Steuersystem und etwa die Krankenversicherung. Nur die Vorteile raussuchen, sprich Rosinenpickerei, is nicht!
Ähh wo genau wird über die Krankenversicherung umverteilt? Ausser man nennt alle Versicherungsleistungen Umverteilung. Wo genau haben privat Versicherte mit einer versicherungsfremden Umverteilung zu tun?
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Klopfer
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 09:32)

Wäre es dir lieber, wenn man die Rentenbeiträge um 100€ erhöht?
Die Frage ist nicht was mir lieber wäre sondern woher du die dreiste Behauptung nimmst jeder könne monatlich 100€ für seinen Ruhestand absparen?
Man bekommt von dir einfach keine Antworten. Nur Ausweichfragen, äusserst schwach, keine Diskussionsgrundlage.
An einer weitergehenden Diskussion mit dir habe ich übrigens kein Interesse, aber vielleicht kannst du ganz einfach mal meine Frage beantworten.
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Gruwe
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Gruwe »

Klopfer hat geschrieben:(15 Feb 2019, 09:33)

Ähh wo genau wird über die Krankenversicherung umverteilt? Ausser man nennt alle Versicherungsleistungen Umverteilung. Wo genau haben privat Versicherte mit einer versicherungsfremden Umverteilung zu tun?
Natürlich!
Die Krankenversicherung in Deutschland funktioniert nach dem Solidarprinzip, d.h. jeder zahlt die Beiträge nach seiner Leistungsfähigkeit und es findet etwa keine Risikobewertung (wie es z.B. dann passiert, wenn du bspw. eine Berufsunfähigkeits- oder Kfz-Haftpflicht-Versicherung abschließen möchtest) statt. Sowas ist nichts anderes
als eine Umverteilung. In der Schweiz ist das anders: https://www.ess-europe.de/krankenversicherung-schweiz/
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Gruwe
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Gruwe »

Klopfer hat geschrieben:(15 Feb 2019, 09:29)

Dann also doch vieleicht eine FTA-Steuer oder eine Erbschaftssteuer die den Namen verdient oder eine Vermögenssteuer um die Kosten zu decken. Auch gut. :)
Nö und nö!

Mir konnte immer noch Niemand erklären, wieso eine Vermögenssteuer gerecht sein sollte?

Beispiel:

Zwei Menschen verdienen über ihr Leben hinweg stets das gleiche Einkommen. Der eine gibt einen großen Teil seines Einkommens aus, der andere spart dagegen deutlich mehr bzw. legt sein Geld an. Der zweite hat am Ende ein deutlich höheres Vermögen als der andere, obwohl beide genau gleiche Voraussetzungen hatten. Wieso sollte ich den einen bestrafen und ihm dann von seinem Vermögen wieder was wegholen?
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 07:34)
Mir scheint es wichtig festzuhalten, dass 10% der Arbeitnehmer in Vollzeit zu Niedriglöhnen arbeiten
Steht wo?
und mit großer Wahrscheinlichkeit eine Rente unterhalb der Grundsicherung erwirtschaften werden.
Also ich hab auch mal einen Niedriglohn erhalten, bekomme aber sicherlich eine Rente über der Grundsicherung. Meine Frau hat aktuell einen Niedriglohn und bekommt auch eine Grundsicherung (wegen mir). Beantworte mir doch eine einfache Frage: Ist die Rente von einem der 45 erwerbsfähigen Jahre abhängig, oder von allen 45?

Deine Statistiken beziehen sich immer auf einen Zeitpunkt und auf die Person. Ob es im Alter Grundsicherung gibt, hängt ab von einen Zeitraum und Haushalt.

Man kann das übrigens auch anders herum sehen. Jemand, der zB. im Kohlewerk aktuell einen guten Job hat, der könnte im Alter eventuell trotzdem nur Grundsicherung bekommen, wenn die bald die Langzeitarbeitslosigkeit droht.
So so, kann das jeder? Worauf gründet deine Aussage? Hast du dafür Belege, Studien, Berichte? Oder ist das nur deine vollkommen unerhebliche und unmassgebliche Meinung.
Letzteres darfst du zwar äusser entbehrt aber anscheinend jeglicher glaubwürdigen Grundlage. Von daher....vollkommen für den Arsch. :cool:
Ok, es gründet daher, dass es Menschen auf der Welt gibt, die nur einen Bruchteil von Hartz4 haben und trotzdem zurecht kommen. Also relativ zu unsren Preisen. Wie kann jemand in Afrika mit 100€ im Monat Geld auf die Seite legen, aber in Deutschland jemand mit 1000€ nicht? Und ja, in Afrika sind Dinge günstiger, aber recht viel günstiger als bei unsren Aldis ist es dort auch nicht.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 07:34)
Mir scheint es wichtig festzuhalten, dass 10% der Arbeitnehmer in Vollzeit zu Niedriglöhnen arbeiten und mit großer Wahrscheinlichkeit eine Rente unterhalb der Grundsicherung erwirtschaften werden. Es gibt nun 3 Möglichkeiten: Private Altersvorsorge zusätzlich, aus dem Nettolohn des Niedriglöhners finanziert, deutlch höhere Mindestlöhne oder Aufstockung aus Steuermitteln mit oder ohne Bedarfsprüfung.
Schau Dir einmal die Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland an:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 31931.html
(Auf Button Einkommen klicken)
Das müssen dann schon mindestens 2 oder 3 Minijobs pro Person sein. Die Vermögenswerte beziehen sich auf den Haushalt, der auch aus mehr als einer Person bestehen kann. 40% aller Haushalte sind übrigens Single-Haushalte. Die Angaben stammen aus dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes, das dafür bei einer repräsentativen Personengruppe diese Zahlen abgefragt hat. Bessere Daten als den Mikrozensus wirst Du für Deutschland nicht finden.
https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/15-08-18/
"4,17 Mio. Vollzeitkräfte haben 2017 zu Niedriglöhnen gearbeitet "
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 58777.html
Die 18,5% zwischen 900 und 1300 Euro Nettolohn bezieht sich auf Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte. Aus der Grafik über Vollzeitarbeitnehmer im April 2014 kannst Du ersehen und abschätzen, wieviel Vollzeitbeschäftigte sich über die Niedriglöhner bis zu einem Bruttoeinkommen von 2100 Euro verteilen. Man muss es sich ein bißchen zusammenbasteln, weil es maßgeschneiderte Statistiken nicht gibt.
franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 10:33)
Steht wo?
Deine Statistiken beziehen sich immer auf einen Zeitpunkt und auf die Person. Ob es im Alter Grundsicherung gibt, hängt ab von einen Zeitraum und Haushalt.
https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/15-08-18/
"4,17 Mio. Vollzeitkräfte haben 2017 zu Niedriglöhnen gearbeitet"
Die Vermögensstatistik bezieht sich auf den Haushalt.
Dass vollzeitarbeitende Niedriglöhner es schwer haben werden, eine Rente über der Grundsicherung zu erwirtschaften, dürfte einleuchtend sein.
Da die Statistiken, die Du verlangst, von niemandem erstellt werden können, erübrigt sich eine empirische Diskussion über dieses Thema mit Dir.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 10:49)

https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/15-08-18/
"4,17 Mio. Vollzeitkräfte haben 2017 zu Niedriglöhnen gearbeitet"
Die Vermögensstatistik bezieht sich auf den Haushalt.
Dass vollzeitarbeitende Niedriglöhner es schwer haben werden, eine Rente über der Grundsicherung zu erwirtschaften, dürfte einleuchtend sein.
Da die Statistiken, die Du verlangst, von niemandem erstellt werden können, erübrigt sich eine empirische Diskussion über dieses Thema mit Dir.
Also erstmal ging es darum, welche Einkommen die Menschen haben. 10% der Vollzeitkräfte haben aktuell einen Niedriglohn. Ob ein heute 25 Jähriger Niedriglöhner in 10 Jahren immer noch einen Niedriglohn hat, weiß keiner. Ist nicht aus der Statistik ersichtbar. Ob dessen Frau viel mehr verdient, keine Ahnung. Steht nicht in der Statistik. Wie viele Niedriglöhner haben einen Nicht-Niedriglohnpartner? Hm.

Zum Vermögen:
Nehmen wir an, es gibt Udo, der ist Postbote. Er ist 60. Er hat 10 000€ Vermögen, aber stattliche gesetzliche Rente und Betriebsrente ermöglichen ihm 2000€ Nettorente.
Und nehmen wir an, es gibt Rolf. Er ist selbstständig. Er ist auch 60 und hat 500 000€ angespart. Er hat keinen Anspruch auf Rente, aber durch das Vermögen kommt er auch auf 2000€ Nettorente.

Wer ist reicher? Rolf hat statistisch gesehen 50mal mehr Vermögen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Andreas50 »

Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen. Jemand der 60 ist hat das Recht auf einen Lebensabend in Wohlstand. Deshalb sollte jeder Rentner eine Grundrente von 4000.- Euro haben, egal wie sein Leben davor aussah. Es gibt so viele Lebensbiografien die vom Glück in der Wirtschaft abhängen, dass auf keinen Fall eine Rente nach Einkommen im Beruf bewertet werden kann.
"E. normaler Staat ist, die Regierung hat ihre eigene Bank, die Regierungsbank, die das Geld druckt das unter der Bevölkerung verteilt wird. E. falsches System ist, die Regierung leiht das Geld bei Banken.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Billie Holiday »

Andreas50 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:48)

Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen. Jemand der 60 ist hat das Recht auf einen Lebensabend in Wohlstand. Deshalb sollte jeder Rentner eine Grundrente von 4000.- Euro haben, egal wie sein Leben davor aussah. Es gibt so viele Lebensbiografien die vom Glück in der Wirtschaft abhängen, dass auf keinen Fall eine Rente nach Einkommen im Beruf bewertet werden kann.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von relativ »

Gruwe hat geschrieben:(15 Feb 2019, 10:22)

Nö und nö!

Mir konnte immer noch Niemand erklären, wieso eine Vermögenssteuer gerecht sein sollte?
Hm was ist den gerecht in einem Staat, der sich den sozialen Zusammenhalt auf die Fahnen geschrieben hat? War die Absenkung des Spitzensteuersatzes gerecht?
Beispiel:
Zwei Menschen verdienen über ihr Leben hinweg stets das gleiche Einkommen. Der eine gibt einen großen Teil seines Einkommens aus, der andere spart dagegen deutlich mehr bzw. legt sein Geld an. Der zweite hat am Ende ein deutlich höheres Vermögen als der andere, obwohl beide genau gleiche Voraussetzungen hatten. Wieso sollte ich den einen bestrafen und ihm dann von seinem Vermögen wieder was wegholen?
Schöne Fallbeispiele, die sollen jetzt das Große und Ganze abbilden, oder die mehrheitliche Realität dieses Sachverhaltes?

Nochmal in einen Sozialstaat wie unseren geht es nicht ums Bestrafen, sondern darum wie man den Erfolg unseres Systems so verteilt, daß jeder etwas davon hat (der eine logischerweise mehr der andere weniger) und der soziale Zusammenhalt erhalten bleibt. Dafür braucht man aber die Akzeptanz und das Gerechtigkeitsempfinden von min. 2/3 der Bevölkerung für unser System.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Moses »

Andreas50 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:48)

Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen. Jemand der 60 ist hat das Recht auf einen Lebensabend in Wohlstand. Deshalb sollte jeder Rentner eine Grundrente von 4000.- Euro haben, egal wie sein Leben davor aussah. Es gibt so viele Lebensbiografien die vom Glück in der Wirtschaft abhängen, dass auf keinen Fall eine Rente nach Einkommen im Beruf bewertet werden kann.
Wie soll man denn bitte von 4.000,00 € Jahresrente ein Leben in Wohlstand führen?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von relativ »

Andreas50 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:48)

Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen. Jemand der 60 ist hat das Recht auf einen Lebensabend in Wohlstand. Deshalb sollte jeder Rentner eine Grundrente von 4000.- Euro haben, egal wie sein Leben davor aussah. Es gibt so viele Lebensbiografien die vom Glück in der Wirtschaft abhängen, dass auf keinen Fall eine Rente nach Einkommen im Beruf bewertet werden kann.
Der Satire Strang ist die Weinstube. ;)
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Andreas50 »

Moses hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:59)

Wie soll man denn bitte von 4.000,00 € Jahresrente ein Leben in Wohlstand führen?
Monatlich.
"E. normaler Staat ist, die Regierung hat ihre eigene Bank, die Regierungsbank, die das Geld druckt das unter der Bevölkerung verteilt wird. E. falsches System ist, die Regierung leiht das Geld bei Banken.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Moses »

Andreas50 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:11)

Monatlich.
Oh, nun dass deinem Beitrag der Realitäsbezug fehlt hatte ich bei 4.000,00 € Jahresrente schon vermutet, aber monatlich?
Du hast das als Satire gemeint, stimmt's?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Andreas50 »

Moses hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:22)

Oh, nun dass deinem Beitrag der Realitäsbezug fehlt hatte ich bei 4.000,00 € Jahresrente schon vermutet, aber monatlich?
Du hast das als Satire gemeint, stimmt's?
Das ist mein voller Ernst. Hast Du den Satz nicht verstanden, "Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen". Das sind Rentner die vielleicht noch 20 Jahre zu leben haben. In dieser Zeit sollte das möglich sein.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Moses »

Andreas50 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:25)

Das ist mein voller Ernst. Hast Du den Satz nicht verstanden, "Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen". Das sind Rentner die vielleicht noch 20 Jahre zu leben haben. In dieser Zeit sollte das möglich sein.
OK, dann bringen wir das schnell hinter uns.

Du schreibst hier im Strang: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD
Wenn Dein Beitrag nicht als auflockernde Satire gemeint war, dann ist er Spam.
Such Dir dafür einen anderen Strang - oder eröffne einen (gern in der Weinstube)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 10:49)
https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/15-08-18/
"4,17 Mio. Vollzeitkräfte haben 2017 zu Niedriglöhnen gearbeitet"
Die Vermögensstatistik bezieht sich auf den Haushalt.
Dass vollzeitarbeitende Niedriglöhner es schwer haben werden, eine Rente über der Grundsicherung zu erwirtschaften, dürfte einleuchtend sein.
Da die Statistiken, die Du verlangst, von niemandem erstellt werden können, erübrigt sich eine empirische Diskussion über dieses Thema mit Dir.
franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 11:47)
Also erstmal ging es darum, welche Einkommen die Menschen haben. 10% der Vollzeitkräfte haben aktuell einen Niedriglohn. Ob ein heute 25 Jähriger Niedriglöhner in 10 Jahren immer noch einen Niedriglohn hat, weiß keiner. Ist nicht aus der Statistik ersichtbar. Ob dessen Frau viel mehr verdient, keine Ahnung. Steht nicht in der Statistik. Wie viele Niedriglöhner haben einen Nicht-Niedriglohnpartner? Hm.
Zum Vermögen:
Nehmen wir an, es gibt Udo, der ist Postbote. Er ist 60. Er hat 10 000€ Vermögen, aber stattliche gesetzliche Rente und Betriebsrente ermöglichen ihm 2000€ Nettorente.
Und nehmen wir an, es gibt Rolf. Er ist selbstständig. Er ist auch 60 und hat 500 000€ angespart. Er hat keinen Anspruch auf Rente, aber durch das Vermögen kommt er auch auf 2000€ Nettorente.
Wer ist reicher? Rolf hat statistisch gesehen 50mal mehr Vermögen.
Deine Einzelbeispiele haben leider keinen gemeinsamen Nenner mit offiziell erhobenen sozialempirischen Daten, auf Grundlage derer politische Entscheidungsprozesse zu einer Grundrente gemäß Koalitionsvertrag organisiert werden können. Die Zahl der Geringverdiener in Vollzeit wäre eine hinreichend große Gruppe für das sozialpolitische Instrument einer Grundrente. Eine Bedarfsprüfung könnte im Einzelfall auch alle individuellen Fragen wie Vermögen und Einkommen des Lebenspartners klären. Lassen wir also beide Heransgehensweisen einfach so stehen. ;)
Zuletzt geändert von Wähler am Fr 15. Feb 2019, 15:43, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Gruwe »

relativ hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:59)

Hm was ist den gerecht in einem Staat, der sich den sozialen Zusammenhalt auf die Fahnen geschrieben hat? War die Absenkung des Spitzensteuersatzes gerecht?
Darauf kann es logischerweise keine Antwort geben!

Schöne Fallbeispiele, die sollen jetzt das Große und Ganze abbilden, oder die mehrheitliche Realität dieses Sachverhaltes?

Nochmal in einen Sozialstaat wie unseren geht es nicht ums Bestrafen, sondern darum wie man den Erfolg unseres Systems so verteilt, daß jeder etwas davon hat (der eine logischerweise mehr der andere weniger) und der soziale Zusammenhalt erhalten bleibt. Dafür braucht man aber die Akzeptanz und das Gerechtigkeitsempfinden von min. 2/3 der Bevölkerung für unser System.
Doch, genau das ist es aber!

Angenommen, beide angesprochenen Personen in meinem Beispiel verdienen 10 Mio. €. Dann hab ich absolut kein Problem, dass beide entsprechend hoch besteuert werden bei der Einkommensteuer. Nur warum sollte der eine nochmal zahlen müssen, nur weil er weniger davon ausgibt als der andere? Inwiefern sollte das gerecht sein?

Natürlich sind das jetzt die Extrembeispiele um das aufzuzeigen, damit es deutlich wird, was gemeint ist. Letzten Endes ist dieser Sachverhalt aber auch auf Leute in sämtlichen Einkommensklassen übertragbar!

Es ist sogar ganz ähnlich eines Aspektes in einer aktuellen Thematik:

Es wird und wurde der Tage in Bezug zur Grundrente ja darüber diskutiert, ob es gerecht ist, dass Jemand der 35 Jahre in Teilzeit gearbeitet hat nun plötzlich ebenso viel Rente haben soll, wie Jemand, der 35 Jahre Vollzeit gearbeitet hat. Oder es wird bemängelt, dass Jemand der vielleicht noch was gespart hat dies angerechnet bekommt, wohingehen der andere komplett ausgestockt wird, weil er garkeine Rücklagen gebildet hat. Genau das gleiche Thema!
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Alter Stubentiger »

Klopfer hat geschrieben:(14 Feb 2019, 18:50)

Letzteres ist natürlich (auch) richtig, vor allem in Hinblick auf die Pflege. Da schmiert man fetten Schweinen den Arsch und die Betroffen, die Pflegebedürftigen, haben nichts davon. Kaum eine Sparte in der die Investitionsrendite grösser ist als in der Pflege.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/pr ... n-100.html
Der aktuellste Trend ist der Einstieg der Kapitalmärkte in den Zahnarztmarkt. Da kann man auch so richtig absahnen. Und wenn es rechtliche Probleme kann man dann keinen haftbar machen. Die sitzen ja im Ausland. Diese Form der Übernahme der Märkte durch Kapitalinvestoren ist toxisch für den Sozialstaat. Nur mit Frau Nahles wird da wohl keine wirklich radikale neue Politik Einzug halten. Bei den Genossen meint man tatsächlich Geld an Bedürftige verteilen würde reichen und hätte irgendeinem nutzen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Alter Stubentiger »

relativ hat geschrieben:(15 Feb 2019, 08:16)

Wenn der Mindestlohn nur für die Grundsicherung im Alter mit Bedürftigkeitsprüfung reicht, ist der zu niedrig, darauf könnte man sich doch wenigstens einigen.

Die Frage warum Kosten explodieren ist eine Gute. Ich gehe davon aus, daß es dafür mehrere Gründe gibt. Da wären der Druck der Dividendenausschüttung, ergo rechnet man mit höheren Gewinnmarchen, auch höhere Lohnkosten fließen da ein und nicht zu Vergessen die höheren/manchmal übertriebenen Sicherheitsstandards die wir den Versicherungen zu verdanken haben, denn auch diese wollen Gewinne machen und Dividenden/Boni ausschütten.
In einem Wirtschaftskreislauf summieren sich diese Faktoren zu höheren Kosten. Aber um Kosten wieder zu senken müssen ja irgendwo Abstriche gemacht werden, oder mehr Gewinn durch Erlöse. Bisher würden diese Kosten häufiger bei der Belegschaft über Kündigungen, oder noch schlimmer eben über die Lohnkosten gesenkt. Hier gilt es m.M. auf breiter Front umzudenken, um auch die Akzeptanz unseres Systems bei den Bürgern zu erhalten.


Ich bin bei dir, aber wo/bei wem willst du denn jetzt die Kosten senken? Wo würdest du da den Hebel ansetzen, gerade in der globalisierten Welt.
Als erstes müßte man mal die steuerlichen Vergünstigungen radikal streichen die sich die Kapitalinvestoren durch ganz legale Ausnutzung einer nicht perfekten Gesetzgebung ergeben. Gerade bei Wohnungen werden ganze Häuserblocks steuerfrei weiterverkauft. Durch Tricks.

Das Bauen von Wohnungen kann man auch radikal billiger machen indem man mal den ganzen Wildwuchs bei den Vorschriften streicht. Einfach mal einen Polier vom Bau fragen. Mein Vater war einer und ist jetzt aber tot. Der konnte sich da richtig drüber auslassen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Skull »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:44)

Als erstes müßte man mal die steuerlichen Vergünstigungen radikal streichen die sich die Kapitalinvestoren durch ganz legale Ausnutzung einer nicht perfekten Gesetzgebung ergeben. Gerade bei Wohnungen werden ganze Häuserblocks steuerfrei weiterverkauft. Durch Tricks.

Das Bauen von Wohnungen kann man auch radikal billiger machen indem man mal den ganzen Wildwuchs bei den Vorschriften streicht. Einfach mal einen Polier vom Bau fragen. Mein Vater war einer und ist jetzt aber tot. Der konnte sich da richtig drüber auslassen.
Was hat DAS jetzt noch mit den KONKRETEN Plänen der SPD zur Mindestrente zu tun ? :?:

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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:19)

Deine Einzelbeispiele haben leider keinen gemeinsamen Nenner mit offiziell erhobenen sozialempirischen Daten, auf Grundlage derer politische Entscheidungsprozesse organisiert werden. Eine Bedarfsprüfung könnte im Einzelfall alle individuellen Fragen klären. Lassen wir also beide Heransgehensweisen einfach so stehen. ;)
Ich will darin sensibilisieren, wie man Daten bewertet bzw. wie diese erhoben werden. Im Endeffekt sind Rentenansprüche quasi genauso gut wie Vermögen, also könnte man diese auch in der Vermögensstatistik berücksichtigen. Dann käme ein völlig anderes Ergebnis heraus und die Entscheidungen auf politische Ebene würde womöglich anders ausfallen.

Ich halte es für sehr subjektiv zu bewerten, wie reich oder arm die breite Bevölkerung ist bzw. wie sich dies die letzten Jahrzehnte entwickelt hat. Natürlich will Mensch eine kurze, knackige Statistik, die einem die Antwort darauf gibt. Aber die gibt es nicht. Für einen Golf musste man vor 40 Jahren 1000 Stunden arbeiten und heute auch. Also gab es keine Wohlstandveränderung? Das ist in etwa so wie wenn man sagt, dass man für ein Nokia 3310 vor 20 Jahren nur halb so lange arbeiten musste wie für ein IPhone X. Alleine das macht es unglaublich schwer zu vergleichen.
Es wäre schöner, wenn es nur Singlehaushälte gäbe und jeder sein Leben lang genau so viel verdient wie im Jahr der Erhebung. Dann könnte man schon mehr aussagen.

Ich mein nur: Wer 30 Jahre lang in einen ETF-Sparplan einzahlt, kann seine Rente (falls sie 20 Jahre dauern sollte) schon mit 400-600€ pro Monat aufstocken - nach Inflation und Steuern. Abhängig davon, wie gut sich der Aktienmarkt entwickelt. Sollte man 40 oder gar 45 Jahre einbezahlen, sieht es noch besser aus.
Für meinen Sohn spare ich seit seiner Geburt 100€ pro Monat weg. Der hat bis Rentenbeginn 60 Jahre.

Ach, hätten die Deutschen nicht so viel Angst vor Aktien wäre die Vermögensverteilung auch anders. Und das wäre eben auch nicht die schuld des pösen Kapitalismus.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:19)
Deine Einzelbeispiele haben leider keinen gemeinsamen Nenner mit offiziell erhobenen sozialempirischen Daten, auf Grundlage derer politische Entscheidungsprozesse zu einer Grundrente gemäß Koalitionsvertrag organisiert werden können. Die Zahl der Geringverdiener in Vollzeit wäre eine hinreichend große Gruppe für das sozialpolitische Instrument einer Grundrente. Eine Bedarfsprüfung könnte im Einzelfall auch alle individuellen Fragen wie Vermögen und Einkommen des Lebenspartners klären. Lassen wir also beide Heransgehensweisen einfach so stehen. ;)
franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:48)
Ich mein nur: Wer 30 Jahre lang in einen ETF-Sparplan einzahlt, kann seine Rente (falls sie 20 Jahre dauern sollte) schon mit 400-600€ pro Monat aufstocken - nach Inflation und Steuern. Abhängig davon, wie gut sich der Aktienmarkt entwickelt. Sollte man 40 oder gar 45 Jahre einbezahlen, sieht es noch besser aus.
Für meinen Sohn spare ich seit seiner Geburt 100€ pro Monat weg. Der hat bis Rentenbeginn 60 Jahre.
Ach, hätten die Deutschen nicht so viel Angst vor Aktien wäre die Vermögensverteilung auch anders. Und das wäre eben auch nicht die schuld des pösen Kapitalismus.
SZ 4. Februar 2019 Keines der europäischen Nachbarländer tut sich leicht mit der Grundsicherung im Alter
https://www.sueddeutsche.de/politik/bli ... -1.4316163
Die private Vorsorge kann nur eine Säule der Altersvorsorge sein. In vielen anderen europäischen Ländern gibt es Grundrenten. Betriebsrenten bekommen in Deutschland immer weniger Arbeitnehmer. Weiter oben sprach ich von Wohnungsbaugenossenschaftsanteilen. Ich würde nie meine private Altersvorsorge allein auf Aktien stützen. Auf den richtigen Mix kommt es an, sowohl beim Individuum, als auch im staatlichen Sozialwesen. Niedriglöhner können nun einmal kaum private Altersvorsorge finanzieren. Daher sind sie stärker auf ein staatliches Sozialsystem angewiesen. Daran ändert auch Dein Aktienfondssparplan von monatlich mindestens 50 Euro nur teilweise etwas.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Alter Stubentiger »

Skull hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:47)

Was hat DAS jetzt noch mit den KONKRETEN Plänen der SPD zur Mindestrente zu tun ? :?:

mfg
Eine Menge. Die Mindestrente hilft nicht. Sie müßte ständig radikal steigen weil auf der anderen Seite gerade die Kosten radikal steigen die Kleinrentner und Kleinverdiener besonders treffen. Also muß man an die Kosten ran. Und wie? Durch meine Vorschläge z.B.. Wenn man da nichts tut stellt sich die Frage wie der Steuerzahler dieses Fass ohne Boden füllen soll.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Sören74 »

franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 11:47)

Zum Vermögen:
Nehmen wir an, es gibt Udo, der ist Postbote. Er ist 60. Er hat 10 000€ Vermögen, aber stattliche gesetzliche Rente und Betriebsrente ermöglichen ihm 2000€ Nettorente.
Nur mal aus Neugier, wie ist man als Postbote in der Lage, so viel Rentenbeiträge zu bezahlen, dass man am Ende 2000 Euro Rente rausbekommt?
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 10:33)

Steht wo?


Also ich hab auch mal einen Niedriglohn erhalten, bekomme aber sicherlich eine Rente über der Grundsicherung. Meine Frau hat aktuell einen Niedriglohn und bekommt auch eine Grundsicherung (wegen mir). Beantworte mir doch eine einfache Frage: Ist die Rente von einem der 45 erwerbsfähigen Jahre abhängig, oder von allen 45?

Deine Statistiken beziehen sich immer auf einen Zeitpunkt und auf die Person. Ob es im Alter Grundsicherung gibt, hängt ab von einen Zeitraum und Haushalt.

Man kann das übrigens auch anders herum sehen. Jemand, der zB. im Kohlewerk aktuell einen guten Job hat, der könnte im Alter eventuell trotzdem nur Grundsicherung bekommen, wenn die bald die Langzeitarbeitslosigkeit droht.


Ok, es gründet daher, dass es Menschen auf der Welt gibt, die nur einen Bruchteil von Hartz4 haben und trotzdem zurecht kommen. Also relativ zu unsren Preisen. Wie kann jemand in Afrika mit 100€ im Monat Geld auf die Seite legen, aber in Deutschland jemand mit 1000€ nicht? Und ja, in Afrika sind Dinge günstiger, aber recht viel günstiger als bei unsren Aldis ist es dort auch nicht.
Sag ich doch, Diskussion zwecklos. Unglaublich mit was für Müll du hier punkten möchtest. Nicht bei mir. Also keine Belege sondern noch mehr Mutmassungen und Aldi. Alles klar. :dead:
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:48)

Ich will darin sensibilisieren, wie man Daten bewertet bzw. wie diese erhoben werden. Im Endeffekt sind Rentenansprüche quasi genauso gut wie Vermögen, also könnte man diese auch in der Vermögensstatistik berücksichtigen. Dann käme ein völlig anderes Ergebnis heraus und die Entscheidungen auf politische Ebene würde womöglich anders ausfallen.

Ich halte es für sehr subjektiv zu bewerten, wie reich oder arm die breite Bevölkerung ist bzw. wie sich dies die letzten Jahrzehnte entwickelt hat. Natürlich will Mensch eine kurze, knackige Statistik, die einem die Antwort darauf gibt. Aber die gibt es nicht. Für einen Golf musste man vor 40 Jahren 1000 Stunden arbeiten und heute auch. Also gab es keine Wohlstandveränderung? Das ist in etwa so wie wenn man sagt, dass man für ein Nokia 3310 vor 20 Jahren nur halb so lange arbeiten musste wie für ein IPhone X. Alleine das macht es unglaublich schwer zu vergleichen.
Es wäre schöner, wenn es nur Singlehaushälte gäbe und jeder sein Leben lang genau so viel verdient wie im Jahr der Erhebung. Dann könnte man schon mehr aussagen.

Ich mein nur: Wer 30 Jahre lang in einen ETF-Sparplan einzahlt, kann seine Rente (falls sie 20 Jahre dauern sollte) schon mit 400-600€ pro Monat aufstocken - nach Inflation und Steuern. Abhängig davon, wie gut sich der Aktienmarkt entwickelt. Sollte man 40 oder gar 45 Jahre einbezahlen, sieht es noch besser aus.
Für meinen Sohn spare ich seit seiner Geburt 100€ pro Monat weg. Der hat bis Rentenbeginn 60 Jahre.

Ach, hätten die Deutschen nicht so viel Angst vor Aktien wäre die Vermögensverteilung auch anders. Und das wäre eben auch nicht die schuld des pösen Kapitalismus.
Und dann die Nebelkerze mit Rentenanspruch=Vermögen zünden. Ändert nichts daran, Deutschland ist bei der Verteilung der Vermögen Schlusslicht. Und es wird nicht besser wenn man die Reichen noch menr bevorteilt. Übrigens, Franzosen, Belgier und wie sie alle heissen haben auch Rentenansprüche und wenn du meinst Vermögen wäre als solches überbewertet warte ich ab jetzt nur noch darauf dass du mir deines überweist. Nix mehr mit 100€ für den Sohn ansparen, basta!
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Maltrino »

Nightrain hat geschrieben:(09 Feb 2019, 16:54)

Eigentlich müsste man doch für alle eine Grundrente auf Sozialhilfeniveau festlegen und darauf dann die selbst erworbenen Ansprüche daraufrechnen. Fehlt nur noch eine passende Formel, die nicht wie jetzt Rentenansprüche zu 100% verfallen lässt, wenn diese unter dem Sozialhilfeniveau liegen. Den gleichen Mist hat man den Bürgern ja auch noch bei der privaten Rente eingebrockt. Da spart einer zusätzlich auch noch z.B. Riester an und bekommt dann nichts davon heraus, weil erst mal die Differenz zur Sozialhilfe aufgefüllt wird.
:thumbup:

Endlich mal einer der mitdenkt. Natürlich ist es "eigentlich" total einfach. Wenn man einerseits will, dass niemand arm ist und verhungern muss, wenn man andererseits aber will, dass "Leistung sich lohnt", also der der eigenes Einkommen verdient auch mehr hat als der der nichts verdient, dann muss es zwangsläufig immer auf die von dir beschriebene Logik hinauslaufen. Alle bekommen das gleiche, aber die die mehr verdienen, oder mehr Rente "angespart" haben, indem sie es wirklich irgendwo eingezahlt haben, bekommen mehr, da es sich zu dem Grundbetrag hinzu addiert.

Aber man sieht mal wieder an dieser ganzen Diskussion wie unglaublich schwierig das ist sowas einzuführen. Das alte System in ein neues zu überführen und gleichzeitig "erworbene Ansprüche" zu berücksichtigen, das ist das eine Problem. Das andere Problem ist, dass diese einfach Logik der Denkweise der meisten Sozialpolitiker und der meisten Wähler total widerspricht. Die meisten wollen lieber irgendein System wo irgendein mächtiger patriarchalisch anmutender Nannystaat (oder so) ständig damit beschäftigt ist zu bestrafen und zu fördern, was dann zu dieser ganzen kuriosen Situation führt, dass man einerseits zwar Leute die selbst was verdient haben belohnen will, andererseits sie aber bestrafen will, da sie ja "nicht bedürftig" sind...

Klar, die Lösung ist einfach, aber man will es kompliziert. Man müsste einfach nur sich überlegen was man wirklich "belohnen" und "bestrafen" will. Will man Leute die privat Geld kriegen dafür "belohnen", weil das sich lohnen soll? Oder will man sie "bestrafen" weil sie dann ja nicht mehr bedürftig sind? Beides geht nicht. Das führt zu Ungerechtigkeiten. Und genauso kann Heils Vorschlag ins absurde abdriften wenn er dann irgendwann doch eine "Bedürftigkeitsprüfung" einführt und dann irgendwann vielleicht nur derjenige diese "Grundrente" bekommt der 40 Jahre einen gewissen Betrag im Beruf verdient hat, die gleiche Person aber wieder sanktioniert wird, weil sie genug Geld hat (da sie ja 40 Jahre relativ gut verdient hat) und deswegen eigentlich nicht bedürftig ist...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Nightrain hat geschrieben:(09 Feb 2019, 16:54)

Eigentlich müsste man doch für alle eine Grundrente auf Sozialhilfeniveau festlegen und darauf dann die selbst erworbenen Ansprüche daraufrechnen.
Dies ist seit dem 01.08.2018 in eingeschränkter Weise möglich. Nachfolgend ein Zitat aus § 82 SGB XII, dem Gesetzbuch für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ("Sozialhilfe"):
(4) Bei der Hilfe zum Lebensunterhalt und Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist ferner ein Betrag von 100 Euro monatlich aus einer zusätzlichen Altersvorsorge der Leistungsberechtigten zuzüglich 30 vom Hundert des diesen Betrag übersteigenden Einkommens aus einer zusätzlichen Altersvorsorge der Leistungsberechtigten abzusetzen, höchstens jedoch 50 vom Hundert der Regelbedarfsstufe 1 nach der Anlage zu § 28.
Dass dieser Absatz im § 82 SGB XII erst seit dem 01.018.2018 Rechtskraft hat, ist hier ersichtlich:

https://www.buzer.de/gesetz/3415/al65242-0.htm
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Maltrino »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(16 Feb 2019, 15:30)

Dies ist seit dem 01.08.2018 in eingeschränkter Weise möglich. Nachfolgend ein Zitat aus § 82 SGB XII, dem Gesetzbuch für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ("Sozialhilfe"):



Dass dieser Absatz im § 82 SGB XII erst seit dem 01.018.2018 Rechtskraft hat, ist hier ersichtlich:

https://www.buzer.de/gesetz/3415/al65242-0.htm
Zitat: "(4) Bei der Hilfe zum Lebensunterhalt und Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist ferner ein Betrag von 100 Euro monatlich aus einer zusätzlichen Altersvorsorge der Leistungsberechtigten zuzüglich 30 vom Hundert des diesen Betrag übersteigenden Einkommens aus einer zusätzlichen Altersvorsorge der Leistungsberechtigten abzusetzen, höchstens jedoch 50 vom Hundert der Regelbedarfsstufe 1 nach der Anlage zu § 28."

Ich würde es gerne verstehen, aber ich schaffs nicht ^^

Ist das sowas ähnliches wie bei Hartz4, dass man 100 Euro aus "eigener Altersvorsorge" behalten darf, alles darüber dann prozentual verrechnet wird? Ich frag nur weil ich diese Gesetzessprache irgendwie nicht verstehe...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Musterdemokrat »

Der SPD muss der Arsch auf Grundeis gehen, wenn sie eine Flucht vor der Realität nach der anderen raushaut. Ich wäre ja grundsätzlich auch für mehr Geld für jeden, wenn es nix kosten würde. Tut es aber.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Maltrino hat geschrieben:(16 Feb 2019, 16:35)

Ich würde es gerne verstehen, aber ich schaffs nicht ^^
Ich versuche es zu erklären:

1. Von einem monatlich auszuzahlenden Betrag, den man für die Altersvorsorge erwirtschaftet hat, darf man mindestens 100 € behalten. Die kommen also obendrauf auf die Grundsicherung im Alter.

2. Beträgt dieser monatliche Betrag mehr als 100 €, darf man von dem Geld, was über den 100 € beträgt, 30% behalten. Edit: Der Maximalbetrag, den man obendrauf auf die Grundsicherung behalten darf, ist auf 50% der Regelbedarfsstufe 1 begrenzt.

Die Regelbedarfsstufen ("Regelsätze") werden jedes Jahr erhöht. Hier die Tabelle über die Regelbedarfsstufen für das Jahr 2019:

https://www.bmas.de/DE/Presse/Pressemit ... hilfe.html

Dort steht, dass die Regelbedarfsstufe 1 zur Zeit 424 € beträgt. Davon nimmst Du die Hälfte (50%) = 212 €

Das bedeutet, dass Du gemäß § 82 Ab.s 4 SGB XII im Jahr 2019 obendrauf auf die Grundsicherung im Alter mindestens 100 € und maximal 212 € aus Deiner Altersvorsorge bekommen kannst. Alles, was Du mehr an monatlicher Altersvorsorge bekommst, wird vom Sozialamt abgezogen von der Grundsicherung, also angerechnet.

Hierzu folgender Artikel vom Sozialwissenschaftler Stefan Sell:

http://aktuelle-sozialpolitik.de/2017/0 ... sicherung/
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Odin1506 »

Musterdemokrat hat geschrieben:(16 Feb 2019, 16:47)

Der SPD muss der Arsch auf Grundeis gehen, wenn sie eine Flucht vor der Realität nach der anderen raushaut. Ich wäre ja grundsätzlich auch für mehr Geld für jeden, wenn es nix kosten würde. Tut es aber.
Das Geld ist doch da, es müsste nur ein Teil der Verwaltungskosten von rund 1,55 Milliarden Euro, auf die Rentner umverteilt werden.

Quelle: http://www.kn-online.de/Nachrichten/Pol ... ung-sinken
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Odin1506 hat geschrieben:(16 Feb 2019, 18:27)

Das Geld ist doch da, es müsste nur ein Teil der Verwaltungskosten von rund 1,55 Milliarden Euro, auf die Rentner umverteilt werden.

Quelle: http://www.kn-online.de/Nachrichten/Pol ... ung-sinken
Der Anteil der Verwaltungskosten liegt laut dem Artikel bei 1,2%. Das sind doch Peanuts. Ich wette um eine Stange zusammengeklebter Peanuts, dass die Verwaltungskosten einer privaten Rentenversicherung erheblich höher sind.

Übrigens: Vielleicht könnte man diese 1,2% noch weiter absenken, indem man die Blockchain-Technologie bei der Deutschen Rentenversicherung einführen würde.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Sören74 »

Musterdemokrat hat geschrieben:(16 Feb 2019, 16:47)

Der SPD muss der Arsch auf Grundeis gehen, wenn sie eine Flucht vor der Realität nach der anderen raushaut. Ich wäre ja grundsätzlich auch für mehr Geld für jeden, wenn es nix kosten würde. Tut es aber.
Ähm....nach derselben Logik dürfte man auch keine Steuern senken, weil das auch kosten würde.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Musterdemokrat »

Sören74 hat geschrieben:(16 Feb 2019, 18:59)

Ähm....nach derselben Logik dürfte man auch keine Steuern senken, weil das auch kosten würde.
Nein, nur Ausgaben kosten was. Einnahmen sind keine Ausgaben, daher kosten weniger davon null komma null. Liegt in der Natur der Sache.

Übrigends veröffentlich der Bund der Steuerzahlen jedes Jahr ein Buch, in dem gezeigt wird, wie staatliche Behörden effizienter arbeiten könnten, also das gleiche leisten könnten, mit weniger Ausgaben, wenn sie wollten. Steuersenkungen könnten ein Anreiz dazu sein, daß die Beamten das lernen.
Sören74

Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Sören74 »

Musterdemokrat hat geschrieben:(16 Feb 2019, 20:46)

Nein, nur Ausgaben kosten was. Einnahmen sind keine Ausgaben, daher kosten weniger davon null komma null. Liegt in der Natur der Sache.
Wenn Du im Monat 200 Euro weniger verdienst, dann sind das für Dich auch Kosten, obwohl dein Verdienst zu den Einnahmen gehört. Entsprechend kostet es dem Staat auch etwas, wenn er auf Steuereinnahmen verzichtet.
Musterdemokrat hat geschrieben: Übrigends veröffentlich der Bund der Steuerzahlen jedes Jahr ein Buch, in dem gezeigt wird, wie staatliche Behörden effizienter arbeiten könnten, also das gleiche leisten könnten, mit weniger Ausgaben, wenn sie wollten. Steuersenkungen könnten ein Anreiz dazu sein, daß die Beamten das lernen.
Mit effizienter arbeitenden Behörden könnte man auch die Grundrente mitfinanzieren. :)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Musterdemokrat »

Sören74 hat geschrieben:(16 Feb 2019, 21:00)

Wenn Du im Monat 200 Euro weniger verdienst, dann sind das für Dich auch Kosten, obwohl dein Verdienst zu den Einnahmen gehört. Entsprechend kostet es dem Staat auch etwas, wenn er auf Steuereinnahmen verzichtet.
Nein das sind weniger Einnahmen, keine Mehrkosten. Das bedeutet dann für mich: lebe ich adäquat zu meinen Einnahmen, lebe ich über meine verhältnisse, muss ich mich ggf. einschränken? Wenn ich weiter munter Geld ausgebe, wie bisher, obwohl meine Kosten nicht mehr gedeckt werden, bin ich irgendwann pleite und/oder muss mich verschulden Das kanns ja wohl nicht sein, oder? :cool:

Übrigends gehts ja auch anders, Schuldenbremse hats gezeigt.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Maltrino »

Musterdemokrat hat geschrieben:(16 Feb 2019, 20:46)

Nein, nur Ausgaben kosten was. Einnahmen sind keine Ausgaben, daher kosten weniger davon null komma null. Liegt in der Natur der Sache.

...
Sehr gut! :thumbup: Das erzähle ich mal den Hartz4 Empfängern. Und wenn die einen Job ablehnen und das Jobcenter aufschreit, dann können die dann sagen "Wieso soll ich denn mehr einnehmen? Wenn ich weniger einnehme, dann kostet mich das Null Komma Null! Habe ich im Politik EU Forum gelernt!" Und der Jobcenter Mitarbeiter dann "Ach so!". Ja siehste mal... :|




Tick|Trick|und Track hat geschrieben:
Das bedeutet, dass Du gemäß § 82 Ab.s 4 SGB XII im Jahr 2019 obendrauf auf die Grundsicherung im Alter mindestens 100 € und maximal 212 € aus Deiner Altersvorsorge bekommen kannst. Alles, was Du mehr an monatlicher Altersvorsorge bekommst, wird vom Sozialamt abgezogen von der Grundsicherung, also angerechnet.
...
Was mir noch interessantes dazu einfällt: Eigentlich ist diese Logik völlig schräg, denn: Wenn jemand mehr verdient hat und dementsprechend mehr Geld in private Altersvorsorge stecken konnte, und wohl auch mehr Steuern bezahlt hat, dann hat der Staat ja durch ihn eigentlich mehr eingenommen. Und ich gehe mal davon aus, dass mehr wirklich mehr ist und nicht null komme null... Aber gerade dann kürzt der Staat die Sozialhilfe (Grundrente).

Das ist eigentlich total schräg wenn ich es mir so überlege.

Extrembeispiel:

Fall A: Alle Bundesbürger haben nichts verdient, keine Steuern gezahlt und nichts für die Rente zurückgelegt oder angelegt. Nun haben 80 Millionen Leute Anspruch auf Grundrente aber es ist kein Geld da.

Fall B: Alle Bundesbürger haben viel verdient, viel Steuern gezahlt und viel für die Rente zurückgelegt oder angelegt. Nun haben 80 Millionen Leute keinen Anspruch auf Grundrente aber es ist viel Geld da.

Fazit: Je schlechter die Konjuktur, desto weniger Steuereinnahmen, aber desto mehr Sozialhilfeempfänger.Das passt doch alles hinten und vorne nicht.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Dampflok94 »

Musterdemokrat hat geschrieben:(16 Feb 2019, 20:46)

Nein, nur Ausgaben kosten was. Einnahmen sind keine Ausgaben, daher kosten weniger davon null komma null. Liegt in der Natur der Sache.
Das ist doch Murks. Relevant ist das Verhältnis von Einnahmen zu Ausgaben, sprich der Saldo. Ob die Ausgaben nun steigen oder die Einnahmen sinken, der Effekt ist der gleiche.

Zu behaupten die Vorschläger der SPD sind nicht zu finanzieren wäre Mumpitz. Natürlich könnte man die finanzieren. Durch Ausgabensenkung an anderer Stelle durch Steuermehreinnahmen oder durch mehr Schulden. Da hat dann jeder so die Dinge, die er von diesen Möglichkeiten ablehnt. Aber das ändert nichts an der grundsätzlichen Finanzierbarkeit.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Sören74 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 18:48)

Nur mal aus Neugier, wie ist man als Postbote in der Lage, so viel Rentenbeiträge zu bezahlen, dass man am Ende 2000 Euro Rente rausbekommt?
Das waren Beispielzahlen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 16:44)

SZ 4. Februar 2019 Keines der europäischen Nachbarländer tut sich leicht mit der Grundsicherung im Alter
https://www.sueddeutsche.de/politik/bli ... -1.4316163
Die private Vorsorge kann nur eine Säule der Altersvorsorge sein. In vielen anderen europäischen Ländern gibt es Grundrenten. Betriebsrenten bekommen in Deutschland immer weniger Arbeitnehmer. Weiter oben sprach ich von Wohnungsbaugenossenschaftsanteilen. Ich würde nie meine private Altersvorsorge allein auf Aktien stützen. Auf den richtigen Mix kommt es an, sowohl beim Individuum, als auch im staatlichen Sozialwesen. Niedriglöhner können nun einmal kaum private Altersvorsorge finanzieren. Daher sind sie stärker auf ein staatliches Sozialsystem angewiesen. Daran ändert auch Dein Aktienfondssparplan von monatlich mindestens 50 Euro nur teilweise etwas.
Jeder kann ja nach seinem Geschmack eine Rente aufbauen. Da die gesetzliche Rente Pflicht ist, wären Aktien maximal die zweite Säule. Eine betriebliche Altersvorsorge bekommt auch nur der, der sich freiwillig dafür entscheidet.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Andreas50 »

relativ hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:59)

Nochmal in einen Sozialstaat wie unseren geht es nicht ums Bestrafen, sondern darum wie man den Erfolg unseres Systems so verteilt, daß jeder etwas davon hat (der eine logischerweise mehr der andere weniger) und der soziale Zusammenhalt erhalten bleibt. Dafür braucht man aber die Akzeptanz und das Gerechtigkeitsempfinden von min. 2/3 der Bevölkerung für unser System.
Bleiben Sie bei der Wahrheit. Nicht das System hat Erfolg sondern die Feudalherren, die Grossunternehmen. Es ist auch nicht Deutschland reich, sondern die Reichen sind reich.
"E. normaler Staat ist, die Regierung hat ihre eigene Bank, die Regierungsbank, die das Geld druckt das unter der Bevölkerung verteilt wird. E. falsches System ist, die Regierung leiht das Geld bei Banken.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von relativ »

Andreas50 hat geschrieben:(18 Feb 2019, 18:57)

Bleiben Sie bei der Wahrheit. Nicht das System hat Erfolg sondern die Feudalherren, die Grossunternehmen. Es ist auch nicht Deutschland reich, sondern die Reichen sind reich.
Wie? Die Wahrheit habe ich doch gar nicht negiert.
Aber wenn wir doch eins wissen dann das, daß der Mensch für eine "Gleichmacherei" noch nicht bereit ist und es vermutlich auch nie sein wird. Der Mensch braucht wohl diese Unterschiede um sowohl Wirtschaftlich, Kulturell als auch Wissenschaftlich voranzukommen.
Die bessere Frage lautet daher, Wie verteilt man das was rauskommt so, daß ein jeder die Chance hat, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

relativ hat geschrieben:(19 Feb 2019, 08:59)

Wie? Die Wahrheit habe ich doch gar nicht negiert.
Aber wenn wir doch eins wissen dann das, daß der Mensch für eine "Gleichmacherei" noch nicht bereit ist und es vermutlich auch nie sein wird. Der Mensch braucht wohl diese Unterschiede um sowohl Wirtschaftlich, Kulturell als auch Wissenschaftlich voranzukommen.
Die bessere Frage lautet daher, Wie verteilt man das was rauskommt so, daß ein jeder die Chance am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Die von Lobbyisten der Reichen gesteuerten Politiker wissen das anscheindend schon. Der normale Bürger kommt darin allerdings nur als dummer Zahler vor, also nicht mit "jeder". Beispiele gibts genügend:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 53048.html
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von relativ »

Klopfer hat geschrieben:(19 Feb 2019, 09:26)

Die von Lobbyisten der Reichen gesteuerten Politiker wissen das anscheindend schon.
Was wissen die?
Der normale Bürger kommt darin allerdings nur als dummer Zahler vor, also nicht mit "jeder". Beispiele gibts genügend:
Ich weiss nicht für wie dumm du dich hälst, ich mach fast jeden Morgen 3 Kreuze , weil in in dieses Land ,mit diesem System hineingeboren wurde. Das es immer etwas zu verbessern gibt und es auch diejenigen gibt, die ein System ausnutzen, ist noch völlig normal für den Menschen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

relativ hat geschrieben:(19 Feb 2019, 09:34)

Was wissen die?
Ich weiss nicht für wie dumm du dich hälst, ich mach fast jeden Morgen 3 Kreuze , weil in in dieses Land ,mit diesem System hineingeboren wurde. Das es immer etwas zu verbessern gibt und es auch diejenigen gibt, die ein System ausnutzen, ist noch völlig normal für den Menschen.
Wie man verteilt was rauskommt, aber ohne dass jeder die Chance auf Teilnahme am gesellschaftlichen Leben bekommt sondern dass alles so bleibt wie es ist oder zu Gunsten der Reichen und Wohlhabenden weiter ausgebaut wird.
Wo und wann wird was verbessert? Weck mich wenns so weit ist...Seit geraumer Zeit ist man dabei dir dieses System zu vermiesen, das wirst du noch bald genug merken.
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relativ
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von relativ »

Klopfer hat geschrieben:(19 Feb 2019, 10:19)

Wie man verteilt was rauskommt, aber ohne dass jeder die Chance auf Teilnahme am gesellschaftlichen Leben bekommt sondern dass alles so bleibt wie es ist oder zu Gunsten der Reichen und Wohlhabenden weiter ausgebaut wird.
Wo und wann wird was verbessert? Weck mich wenns so weit ist...Seit geraumer Zeit ist man dabei dir dieses System zu vermiesen, das wirst du noch bald genug merken.
Kneif mich, aber gerade jetzt gibt es zwischen den Parteien eine lebhafte Konkurrenz gerade was Teilhabe betrifft. Du hast also als Wähler durchaus die Wahl da etwas zu bewegen , evtl. mom. mehr als in den Jahren davor, wo der Druck zu sparen und der Mainstream zur radikalen Liberalisierung der Wirtschaft um sich gegriffen hat.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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