Mindestlohn

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JosefG
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Re: Mindestlohn

Beitrag von JosefG »

Senexx hat geschrieben:(04 Jan 2019, 22:55)

Der Mindestlohn gehört abgeschafft.
Aber erst, wenn es ein BGE gibt.
Dann regelt allein der Markt die Lohnhöhe.

Aber das ist ein anderes Thema.
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BlueMonday
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Re: Mindestlohn

Beitrag von BlueMonday »

jorikke hat geschrieben:(04 Jan 2019, 18:10)

Der Lohnkostenanteil beträgt z.B. bei Turnschuhen deren Verkaufspreis 120€ beträgt, ziemlich genau 1%, nämlich 1,20 €.
Ziemlich exakt 1%? Wo hast du diesen Unsinn her?

Also nur mal so als Denkanstoß: Lohnkosten entstehen nicht nur in der Produktion, sondern bspw. wenn jemand die Rohstoffe für die Schuhe im LKW transportiert oder wenn jemand die fertigen Schuhe wieder weitertransportiert, und im Einzelhandel werden wohl immer noch Löhne ans Personal gezahlt, hab ich gehört...
Und das ist nur ein Teil der ganzen Kette bis der Schuh am Fuß des Kunden ist.
Selbst wenn man den Strom für den Verkaufstempel bezahlt, stecken da wiederum Lohnkosten drin.
Oder in der Werbebranche bestehen die Leute auch auf ihren Lohn...
Also ne mehr als gewagte These mit den 1%
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jorikke
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Re: Mindestlohn

Beitrag von jorikke »

BlueMonday hat geschrieben:(04 Jan 2019, 23:37)

Ziemlich exakt 1%? Wo hast du diesen Unsinn her?

Also nur mal so als Denkanstoß: Lohnkosten entstehen nicht nur in der Produktion, sondern bspw. wenn jemand die Rohstoffe für die Schuhe im LKW transportiert oder wenn jemand die fertigen Schuhe wieder weitertransportiert, und im Einzelhandel werden wohl immer noch Löhne ans Personal gezahlt, hab ich gehört...
Und das ist nur ein Teil der ganzen Kette bis der Schuh am Fuß des Kunden ist.
Selbst wenn man den Strom für den Verkaufstempel bezahlt, stecken da wiederum Lohnkosten drin.
Oder in der Werbebranche bestehen die Leute auch auf ihren Lohn...
Also ne mehr als gewagte These mit den 1%

Aus einer Statistik, gegoogelt. Dabei werden alle anfallenden Kosten separat aufgeschlüsselt.
Eingabe: Lohnanteil Verkaufspreis Turnschuhe.
Ergebnis:
Lohnkosten in der Produktion : 2,5 €
Rohstoffe : 10 €
Sonstige Prod.-Kosten : 3,5 €
Gewinn in der Produktion : 4 €
Markenkonzernaufschlag : 26 €
Distributor : 5 €
Einzelhandel : 45 €
Mwst. : 20 €
_______
120 €
Nur zur Erinnerung: Es geht um die Verteuerung, wenn der Mindestlohn bei der Herstellung erhöht wird.
Ist nur ein Beispiel, mag in anderen Branchen abweichen, niemals aber kommt dabei eine Erhöhung der Endpreise von 20 -30 € raus.
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Skull
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

jorikke hat geschrieben:(05 Jan 2019, 08:17)

Nur zur Erinnerung: Es geht um die Verteuerung, wenn der Mindestlohn bei der Herstellung erhöht wird.

Ist nur ein Beispiel, mag in anderen Branchen abweichen,
niemals aber kommt dabei eine Erhöhung der Endpreise von 20 -30 € raus.
Bei Dienstleistungen bin ich mir da nicht so sicher.

Gerade dort, wo die Leistung in erster Linie aus menschlicher Leistung besteht.
Natürlich könnte man dort einwerfen, das das seltenst Mindeslohnjobs sind.

Ausschliessen würde ich das bei einigen Leistungen aber nicht.

mfg
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jorikke
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Re: Mindestlohn

Beitrag von jorikke »

Skull hat geschrieben:(05 Jan 2019, 08:22)

Bei Dienstleistungen bin ich mir da nicht so sicher.

Gerade dort, wo die Leistung in erster Linie aus menschlicher Leistung besteht.
Natürlich könnte man dort einwerfen, das das seltenst Mindeslohnjobs sind.

Ausschliessen würde ich das bei einigen Leistungen aber nicht.

mfg
Bei Dienstleistungen bin ich mir schon sicher.
Ich bezog mich aber auf Erhöhungen in Produktionsbetrieben.
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Tom Bombadil
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Tom Bombadil »

Turnschuhe kommen aus dem fernen Asien, da gibt es keinen Mindestlohn.
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Klopfer
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Klopfer »

JosefG hat geschrieben:(04 Jan 2019, 22:43)

Wichtiger als über die Höhe des Mindestlohns zu diskutieren wäre es,
die Ausnahmen für ehemals Langzeit-Arbeitslose abzuschaffen.

Wenn ehemalige ALG2-Bezieher für einen Hungerlohn arbeiten müssen,
dann fehlt ihnen der wichtigste Anreiz für die Arbeit: ein anständiger Lohn.

Wenn der Staat die Einstellung von Langzeitarbeitslosen fördern will
durch niedrige Kosten für die Unternehmen, dann soll er das tun
durch einen Lohnkosten-Zuschuss an die Unternehmen.
Diesen Lohnkostenzuschuss gibt es doch bereits, nennt sich Wiedereingliederungszuschuss, und danach setzt man die Leute wieder frei. Wird von meinem AG gerne mitgenommen, genau so wie Umschüler die man für lau bekommt, die braucht man auch nicht übernehmen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von z4ubi »

franktoast hat geschrieben:(04 Jan 2019, 12:29)

Was spricht gegen "heute"?
Um die Arbeitgeber nicht zu überrumpeln. Wenn man das Schrittweise über ein paar Jahre verteilt, können sich die Arbeitgeber besser darauf einstellen.
Außerdem kann man die Entwicklung der Inflation besser im Auge behalten und gegebenenfalls die Erhöhungen pausieren/beschleunigen.

Max Wein hat geschrieben:(04 Jan 2019, 18:07)

So einfach ist es nicht, der Preis wird international steigen und damit uns unattraktive machen und damit Einbußen nachvollziehen.
Wo liegt das Problem? Deutschland fordert von den anderen Euroländern schon länger, dass sie "wettbewerbsfähiger" werden sollen. Wenn in Deutschland das Lohn-/Preisniveau steigt, wird der Rest der Eurozone "wettbewerbsfähiger". Also 2 Fliegen mit einer Klappe.
Max Wein hat geschrieben:(04 Jan 2019, 18:07)
Es kann dann passieren das die firmen ins ausland gehen und dann deutschland mit millionen arbeitslosen dar steht.
Hm. Wenn man der Logik folgt, unterbietet Deutschland die anderen Euroländer und hat seine Arbeitslosigkeit "exportiert" ?
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Quatschki
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Quatschki »

jorikke hat geschrieben:(05 Jan 2019, 08:17)

Aus einer Statistik, gegoogelt. Dabei werden alle anfallenden Kosten separat aufgeschlüsselt.
Eingabe: Lohnanteil Verkaufspreis Turnschuhe.
Ergebnis:
Lohnkosten in der Produktion : 2,5 €
Rohstoffe : 10 €
Sonstige Prod.-Kosten : 3,5 €
Gewinn in der Produktion : 4 €
Markenkonzernaufschlag : 26 €
Distributor : 5 €
Einzelhandel : 45 €
Mwst. : 20 €
_______
120 €
Nur zur Erinnerung: Es geht um die Verteuerung, wenn der Mindestlohn bei der Herstellung erhöht wird.
Ist nur ein Beispiel, mag in anderen Branchen abweichen, niemals aber kommt dabei eine Erhöhung der Endpreise von 20 -30 € raus.
Lohnkosten stecken in der Rohstoffherstellung, im Transport, im Einzelhandel, in der Werbung und Distribution - überall sind Leute, die einen Anteil daran haben, dass die Ware zum Kunden kommt und die dafür bezahlt werden!
Max Wein
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Max Wein »

z4ubi hat geschrieben:(05 Jan 2019, 17:45)

Um die Arbeitgeber nicht zu überrumpeln. Wenn man das Schrittweise über ein paar Jahre verteilt, können sich die Arbeitgeber besser darauf einstellen.
Außerdem kann man die Entwicklung der Inflation besser im Auge behalten und gegebenenfalls die Erhöhungen pausieren/beschleunigen.




Wo liegt das Problem? Deutschland fordert von den anderen Euroländern schon länger, dass sie "wettbewerbsfähiger" werden sollen. Wenn in Deutschland das Lohn-/Preisniveau steigt, wird der Rest der Eurozone "wettbewerbsfähiger". Also 2 Fliegen mit einer Klappe.
So einfach ist es auch nicht, da es nichts garantiert das die anderen EU länder davon profitieren.
Besser deutschland verdient das geld und bleibt allea EU intern oder die chinesen und amis machen gewinn.

Hm. Wenn man der Logik folgt, unterbietet Deutschland die anderen Euroländer und hat seine Arbeitslosigkeit "exportiert" ?
Kann beides sein .
Aber bei der geschöntrn arbeitslosen statistik, würde ich die nicht für voll nehmen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von z4ubi »

Max Wein hat geschrieben:(05 Jan 2019, 18:13)

So einfach ist es auch nicht, da es nichts garantiert das die anderen EU länder davon profitieren.
Besser deutschland verdient das geld und bleibt allea EU intern oder die chinesen und amis machen gewinn.
Die Länder in der Eurozone würden profitieren. Steigt in Deutschland das Lohn- und Preisniveau, wirkt das wie eine Aufwertung Deutschlands. VW und Mercedes werden teuerer, Renault und Fiat werden günstiger.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Max Wein »

z4ubi hat geschrieben:(05 Jan 2019, 18:26)

Die Länder in der Eurozone würden profitieren. Steigt in Deutschland das Lohn- und Preisniveau, wirkt das wie eine Aufwertung Deutschlands. VW und Mercedes werden teuerer, Renault und Fiat werden günstiger.
Die frage ist nur wer kauft ein renault und fiat, wenns noch mazda,volvo,ford,tesla,opel usw. Gibts?

Es besteht keine Garantie, das automatisch EU autos gekauft werden und wenn ich sehe das die halbe EU dermaßen überhöhte abgaswerte vorgeben und dadurch Arbeitslosigkeit entsteht, würde ich da erst recht nicht mitmachen.

Dazu sind ja von den besagten ländern die du aufzählst, die lebenserhaltungskosten fast gleich.
Also würde sich da wenig beim lohn-und preisniveau ändern.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Max Wein »

Die wissen, wenn die leute kein geld haben, können die nicht konsumieren und kaufen.
Dazu hat die usa genau so wie die eu eine Inflation, weshalb die nachhacken müssen.
Umgerechnet wären die 15 euro auf die lebenserhaltungskosten in Deutschland gerechnet, 12 euro mindestlohn. (Errechnet durch den big mac index).
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jorikke
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Re: Mindestlohn

Beitrag von jorikke »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jan 2019, 18:11)

Lohnkosten stecken in der Rohstoffherstellung, im Transport, im Einzelhandel, in der Werbung und Distribution - überall sind Leute, die einen Anteil daran haben, dass die Ware zum Kunden kommt und die dafür bezahlt werden!
Ja, klar.
… und überall, Transport, Einzelhandel, Werbung und Distribution arbeiten die Leute für Mindestlohn.
Hatte ich glatt übersehen.
Oh Mann.
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Klopfer
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Klopfer »

Senexx hat geschrieben:(04 Jan 2019, 22:55)

Die Ausnahmen gibt es, weil man erkannt hat, dass der Mindestlohn prohibitiv wirkt. Er verhindert mehr Beschäftigung. Ergo: Der Mindestlohn gehört abgeschafft.
Falsche Schlussfolgerung. Ergo: Mindestlohn gehört nicht abgeschafft.
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Klopfer
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Klopfer »

BlueMonday hat geschrieben:(04 Jan 2019, 23:37)

Ziemlich exakt 1%? Wo hast du diesen Unsinn her?

Also nur mal so als Denkanstoß: Lohnkosten entstehen nicht nur in der Produktion, sondern bspw. wenn jemand die Rohstoffe für die Schuhe im LKW transportiert oder wenn jemand die fertigen Schuhe wieder weitertransportiert, und im Einzelhandel werden wohl immer noch Löhne ans Personal gezahlt, hab ich gehört...
Und das ist nur ein Teil der ganzen Kette bis der Schuh am Fuß des Kunden ist.
Selbst wenn man den Strom für den Verkaufstempel bezahlt, stecken da wiederum Lohnkosten drin.
Oder in der Werbebranche bestehen die Leute auch auf ihren Lohn...
Also ne mehr als gewagte These mit den 1%
Selbst wenn jemand in der Wertschöpfungskette während der Arbeitszeit ähhhh .. zum Scheissen geht, stecken da Lohnkosten drin...
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Re: Mindestlohn

Beitrag von z4ubi »

Max Wein hat geschrieben:(05 Jan 2019, 19:21)

Die frage ist nur wer kauft ein renault und fiat, wenns noch mazda,volvo,ford,tesla,opel usw. Gibts?
Die kommen doch alle aus einem anderen Währungsraum (außer Opel). Gegen die können die Produkte aus der Eurozone noch durch Wechselkurse wettbewerbsfähiger gemacht werden.
Max Wein hat geschrieben:(05 Jan 2019, 19:21)
Es besteht keine Garantie, das automatisch EU autos gekauft werden und wenn ich sehe das die halbe EU dermaßen überhöhte abgaswerte vorgeben und dadurch Arbeitslosigkeit entsteht, würde ich da erst recht nicht mitmachen.
Wie gesagt es geht darum, dass Produkte aus der Eurozone außerhalb Deutschlands günstiger werden (und damit wettbewerbsfähiger), wenn in Deutschland die Preise teurer werden.
Eine Garantie besteht nicht. Aber dann könnte ich auch behaupten, es besteht keine Garantie, dass weniger Produkte aus Deutschland gekauft werden, wenn bei uns die Preise steigen. Dann stünde einem höheren Mindestlohn ebenso nichts entgegen.
Max Wein hat geschrieben:(05 Jan 2019, 19:21)
Dazu sind ja von den besagten ländern die du aufzählst, die lebenserhaltungskosten fast gleich.
Also würde sich da wenig beim lohn-und preisniveau ändern.
Dort würde sich ja au nichts ändern, nur indirekt, wenn deutschen Produkte teuerer werden.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Max Wein »

z4ubi hat geschrieben:(05 Jan 2019, 21:06)

Die kommen doch alle aus einem anderen Währungsraum (außer Opel). Gegen die können die Produkte aus der Eurozone noch durch Wechselkurse wettbewerbsfähiger gemacht werden.
Wie den ? Die währung abwerten? Dann kommt eine Wirtschaftskrise.
Wie gesagt es geht darum, dass Produkte aus der Eurozone außerhalb Deutschlands günstiger werden (und damit wettbewerbsfähiger), wenn in Deutschland die Preise teurer werden.
Eine Garantie besteht nicht. Aber dann könnte ich auch behaupten, es besteht keine Garantie, dass weniger Produkte aus Deutschland gekauft werden, wenn bei uns die Preise steigen. Dann stünde einem höheren Mindestlohn ebenso nichts entgegen.
Würde auch nicht gehen, das würde gegen das kartell gesetzt verstoßen, sowas machen schon viele firmen unterhand.

Und wer soll die arbeitslosen bezahlen, wenn deutsche unternehmen Arbeitsplätze dadurch abschaffen?


Dort würde sich ja au nichts ändern, nur indirekt, wenn deutschen Produkte teuerer werden.
Wenn soll es helfen?
Es würde mehr nützen, wenn die deutschen Unternehmen, europa weit ihre Produktion verlegen.
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Quatschki
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Quatschki »

jorikke hat geschrieben:(05 Jan 2019, 19:51)

Ja, klar.
… und überall, Transport, Einzelhandel, Werbung und Distribution arbeiten die Leute für Mindestlohn.
Hatte ich glatt übersehen.
Oh Mann.
Wir haben europäischen Binnenmarkt.
Also teilweise bulgarische, slowakische oder lettische Mindestöhne, die da in die Kalkulation einfließen.
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BlueMonday
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Re: Mindestlohn

Beitrag von BlueMonday »

jorikke hat geschrieben:(05 Jan 2019, 08:17)

Nur zur Erinnerung: Es geht um die Verteuerung, wenn der Mindestlohn bei der Herstellung erhöht wird.
Nö, es ging beim User franktoast um eine allgemeine drastische Erhöhung des Mindestlohnes, als Gedankenexperiment sozusagen.
Das ist auch in der Regel die Forderung hinter dem Mindestlohn, dass er überall und gleichermaßen gelten soll.
Die Intention war es letztlich diese beliebte Vorstellung zu hinterfragen, dass ein Mindestlohn per se ja nicht schädlich sein könne. Wenn er aber nur Gutes bewirken könne, warum dann so bescheiden sein und eben nicht 20, 25... Euro fordern? The sky is the limit.
Und je höher er gewählt wird desto mehr Leute wären ja logischerweise dann auch von ihm betroffen. Und desto mehr würde er dann natürlich die Endpreise beeinflussen und treiben. Nennt der Ökonom auch "Lohn-Preis-Spirale". Also ein Großteil der nominellen Zugewinne würde -real- bald wieder einkassiert. Sprich, die alten realen Einkommensabstände würde sich nach einiger Zeit wieder einstellen. Im besten Falle für die Betroffenen. Das ist ja das Wesentliche an Preisen, das Relative, nicht deren absolute Größe.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von z4ubi »

Max Wein hat geschrieben:(05 Jan 2019, 21:48)

Wie den ? Die währung abwerten? Dann kommt eine Wirtschaftskrise.
Eine Abwertung des Euro hat z.b. durch die EZB-Politik der letzten Jahre stattgefunden.
Max Wein hat geschrieben:(05 Jan 2019, 21:48)
Würde auch nicht gehen, das würde gegen das kartell gesetzt verstoßen, sowas machen schon viele firmen unterhand.
Der Mindestlohn verstößt gegen Kartelgesetze? :?:
Max Wein hat geschrieben:(05 Jan 2019, 21:48)
Und wer soll die arbeitslosen bezahlen, wenn deutsche unternehmen Arbeitsplätze dadurch abschaffen?
[...]
Es würde mehr nützen, wenn die deutschen Unternehmen, europa weit ihre Produktion verlegen.
Und wenn die dt. Produktion ins Ausland verlagert wird, entsteht also keine Arbeitslosigkeit?
BlueMonday hat geschrieben:(05 Jan 2019, 23:10)
Und desto mehr würde er dann natürlich die Endpreise beeinflussen und treiben. Nennt der Ökonom auch "Lohn-Preis-Spirale". Also ein Großteil der nominellen Zugewinne würde -real- bald wieder einkassiert. Sprich, die alten realen Einkommensabstände würde sich nach einiger Zeit wieder einstellen.
Deshalb kleinere, konstantere Erhöhungen des Mindestlohnes, um zu beobachten, ob diese ökonomischen Modelle so überhaupt eintreffen und wenn ja, wann.
Senexx

Re: Mindestlohn

Beitrag von Senexx »

Klopfer hat geschrieben:(05 Jan 2019, 19:52)

Falsche Schlussfolgerung. Ergo: Mindestlohn gehört nicht abgeschafft.
Aha. Interessant. Wenn der Mindestlohn Beschäftigung verhindert, sei er beizubehalten.

Innovative Begründung.
Max Wein
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Max Wein »

z4ubi hat geschrieben:(05 Jan 2019, 23:33)

Eine Abwertung des Euro hat z.b. durch die EZB-Politik der letzten Jahre stattgefunden.
Ja und machst für die anderen EU länder nicht besser.
Der Mindestlohn verstößt gegen Kartelgesetze? :?:
Dein modell was du bringen willst, für eine bewusste Preiserhöhung durch den mindestlohn.
Das würde gegen das kartellgesetzt verstoßen.

Und wenn die dt. Produktion ins Ausland verlagert wird, entsteht also keine Arbeitslosigkeit?
Niht wirklich, wenn die gutes geschäft machen und sich die Verschiebung auf eu ebene statt EU ausland machen, würde man davon profitieren.

Deshalb kleinere, konstantere Erhöhungen des Mindestlohnes, um zu beobachten, ob diese ökonomischen Modelle so überhaupt eintreffen und wenn ja, wann.
Man muss bedenken, der Mindestlohn darf nicht zu hoch ausfallen, da es sich meist um ungelernte handelt die auf mindestlohn arbeiten.
Dann würde es geben das Facharbeiter auf dem mindestlohn arbeiten und dann fragt man sich obs ein sinn hat eine lehre zu machen.
Max Wein
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Max Wein »

Senexx hat geschrieben:(05 Jan 2019, 23:46)

Aha. Interessant. Wenn der Mindestlohn Beschäftigung verhindert, sei er beizubehalten.

Innovative Begründung.
Wenn es sich nicht lohnt arbeiten zu gehen, dann ist der mindestlohn ein guter Anreiz um arbeiten zu gehen.

Wenn es beschäftigungsverhältnise eindämmt, soll es das, dann verstehen die menschen, welcher stellenwert Arbeit eigentlich hat.

Dazu macht es ja noch die wirtschaft ankurbeln, wenn die leute mehr geld haben zum ausgeben.
Senexx

Re: Mindestlohn

Beitrag von Senexx »

Max Wein hat geschrieben:(06 Jan 2019, 06:58)

Wenn es sich nicht lohnt arbeiten zu gehen, dann ist der mindestlohn ein guter Anreiz um arbeiten zu gehen.

Wenn es beschäftigungsverhältnise eindämmt, soll es das, dann verstehen die menschen, welcher stellenwert Arbeit eigentlich hat.

Dazu macht es ja noch die wirtschaft ankurbeln, wenn die leute mehr geld haben zum ausgeben.
Noch mehr innovative Begründungen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von jorikke »

BlueMonday hat geschrieben:(05 Jan 2019, 23:10)

Nö, es ging beim User franktoast um eine allgemeine drastische Erhöhung des Mindestlohnes, als Gedankenexperiment sozusagen.
Das ist auch in der Regel die Forderung hinter dem Mindestlohn, dass er überall und gleichermaßen gelten soll.
Die Intention war es letztlich diese beliebte Vorstellung zu hinterfragen, dass ein Mindestlohn per se ja nicht schädlich sein könne. Wenn er aber nur Gutes bewirken könne, warum dann so bescheiden sein und eben nicht 20, 25... Euro fordern? The sky is the limit.
Und je höher er gewählt wird desto mehr Leute wären ja logischerweise dann auch von ihm betroffen. Und desto mehr würde er dann natürlich die Endpreise beeinflussen und treiben. Nennt der Ökonom auch "Lohn-Preis-Spirale". Also ein Großteil der nominellen Zugewinne würde -real- bald wieder einkassiert. Sprich, die alten realen Einkommensabstände würde sich nach einiger Zeit wieder einstellen. Im besten Falle für die Betroffenen. Das ist ja das Wesentliche an Preisen, das Relative, nicht deren absolute Größe.
Zustimmung.
Selbstverständlich kann man Gedankenexperimente bis in die Sphäre der Blödsinnigkeit treiben.
Dann ist es aber legitim darauf hin zu weisen.
Übrigens, der User franktoast hat auch ein Beispiel konstruiert, das mir imponiert hat. Es ging um die Aussagekraft des Medians.
Ungefähr so: Wenn alle Einkommen, deren Steigerungen usw. bei allen Menschen völlig gleich sind, erhält man trotzdem ein Ergebnis, das etwa anzeigt die Hälfte hat mehr, die andere Hälfte weniger. Ehrlich gesagt, da grüble ich immer noch dran rum.
In diesem Fall erhält man ein Ergebnis, kann es aber nicht wertend nutzen.
Wann also ist der Median als Wertung sinnvoll, wann Zahlenspielerei und woran erkennt man den Unterschied.
Das ich es nicht recht einordnen kann, liegt wohl an mir.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von z4ubi »

Max Wein hat geschrieben:(06 Jan 2019, 06:54)

Ja und machst für die anderen EU länder nicht besser.
Naja, in etwa der gleichen Zeit hat die Eurozone Handelsbilanzüberschüsse erzielt.

Max Wein hat geschrieben:(06 Jan 2019, 06:54)
Dein modell was du bringen willst, für eine bewusste Preiserhöhung durch den mindestlohn.
Das würde gegen das kartellgesetzt verstoßen.
Ich will keine bewusste Preiserhöhung.
Es ging mir nur darum, falls es zu höheren Preisen in Deutschland kommt, ist das für den Währungsraum des Euro vorerst nichts negatives.

Max Wein hat geschrieben:(06 Jan 2019, 06:54)
Man muss bedenken, der Mindestlohn darf nicht zu hoch ausfallen, da es sich meist um ungelernte handelt die auf mindestlohn arbeiten.
Dann würde es geben das Facharbeiter auf dem mindestlohn arbeiten und dann fragt man sich obs ein sinn hat eine lehre zu machen.
Deshalb eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns.
Dann wird man auch sehen, ob sich nicht auch der Lohn des Facharbeiters erhöhen wird, damit er weiterhin mehr als nur den Mindestlohn verdient.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Klopfer »

Senexx hat geschrieben:(05 Jan 2019, 23:46)

Aha. Interessant. Wenn der Mindestlohn Beschäftigung verhindert, sei er beizubehalten.

Innovative Begründung.
Nö, deine Schlussfolgerung, dass Mindestlohn Beschäftigung verhindert, ist schlicht und ergreifend in ihrer schlichten Einfachheit falsch. Siehe Arbeitslosenzahlen. :)
Aber das konntest du ja nicht wissen.... :thumbup:
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Klopfer »

Senexx hat geschrieben:(06 Jan 2019, 07:15)

Noch mehr innovative Begründungen.
Vielleicht wärst du in einem Staat mit Feudalherrschaft und Sklavenhaltung besser aufgehoben. Deine Einlassungen erinnern jedenfalls daran.
Dort können dann Arbeitgeber untereinander den Markt darstellen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Klopfer »

jorikke hat geschrieben:(06 Jan 2019, 08:13)

Zustimmung.
Selbstverständlich kann man Gedankenexperimente bis in die Sphäre der Blödsinnigkeit treiben.
Dann ist es aber legitim darauf hin zu weisen.
Übrigens, der User franktoast hat auch ein Beispiel konstruiert, das mir imponiert hat. Es ging um die Aussagekraft des Medians.
Ungefähr so: Wenn alle Einkommen, deren Steigerungen usw. bei allen Menschen völlig gleich sind, erhält man trotzdem ein Ergebnis, das etwa anzeigt die Hälfte hat mehr, die andere Hälfte weniger. Ehrlich gesagt, da grüble ich immer noch dran rum.
In diesem Fall erhält man ein Ergebnis, kann es aber nicht wertend nutzen.
Wann also ist der Median als Wertung sinnvoll, wann Zahlenspielerei und woran erkennt man den Unterschied.
Das ich es nicht recht einordnen kann, liegt wohl an mir.
Na ja, bei dieser Zahlenspielerei ist die Aussagefähigkeit des Madian natürlich beschränkt, hat aber auch mit der Realität nix zu tun.
Der Median im Verhältnis zum Durchschnitt zeigt die Grösse der Verwerfung an. In der Realität.
Zuletzt geändert von Klopfer am So 6. Jan 2019, 10:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Senexx »

Klopfer hat geschrieben:(06 Jan 2019, 10:11)

Vielleicht wärst du in einem Staat mit Feudalherrschaft und Sklavenhaltung besser aufgehoben. Deine Einlassungen erinnern jedenfalls daran.
Dort können dann Arbeitgeber untereinander den Markt darstellen.
Feudalherrschaft und Sklavenhaltung haben nichts mit freier Lohnarbeit gemein.
Senexx

Re: Mindestlohn

Beitrag von Senexx »

Klopfer hat geschrieben:(06 Jan 2019, 10:06)

Nö, deine Schlussfolgerung, dass Mindestlohn Beschäftigung verhindert, ist schlicht und ergreifend in ihrer schlichten Einfachheit falsch. Siehe Arbeitslosenzahlen. :)
Aber das konntest du ja nicht wissen.... :thumbup:
Ist der Preis zu hoch, wir ein Gut weniger nachgefragt. Eine simple ökonomische Tatsache.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Klopfer »

Senexx hat geschrieben:(06 Jan 2019, 10:16)

Feudalherrschaft und Sklavenhaltung haben nichts mit freier Lohnarbeit gemein.
Freie Lohnarbeit? Was soll das sein? Willst du etwa behaupten Löhne würden zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf Augenhöhe frei vereinbart? Dann bräuchten wir keinen Mindestlohn.
Aber leider ist es nicht so. Und genau Menschen wie du verhindern das.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Klopfer »

Senexx hat geschrieben:(06 Jan 2019, 10:19)

Ist der Preis zu hoch, wir ein Gut weniger nachgefragt. Eine simple ökonomische Tatsache.
Hier gehts um Menschen. Um Menschen die von ihrem "Preis" leben müssen. Das willst du ihnen verwehren, daher der Mindestlohn.
Deswegen ist neoliberale "Ökonomie" Blödsinn den niemand braucht. Das Fehlen jeglicher Ethik und Moral disqualifiziert diese Art "Ökonomie".
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Klopfer hat geschrieben:(06 Jan 2019, 10:37)

Hier gehts um Menschen. Um Menschen die von ihrem "Preis" leben müssen.
Das sehe ich auch so. Der Mindeslohn ist ein Schutz, um Menschen nicht unterhalb
eines "sittenwidiges" Lohnes fallen zu lassen. In Anlehnung des BGB Gedankens,
die Ausnutzung von Notlagen...zu verhindern.

mfg
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Senexx »

Und mache fallen dann ganz aus dem Arbeitsmarkt und werden in Hartz gehalten.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Klopfer »

Senexx hat geschrieben:(06 Jan 2019, 11:22)

Und mache fallen dann ganz aus dem Arbeitsmarkt und werden in Hartz gehalten.
Du meinst also der "Preis" müsse nur niedrig genug sein und jeder bekäme Arbeit. Was unterscheidet diesen Ansatz von Sklaverei?
Ja, die Betroffenen müssen selber für sich sorgen. Genau das meinte ich mit fehlender Moral und Ethik.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von z4ubi »

Senexx hat geschrieben:(06 Jan 2019, 10:19)

Ist der Preis zu hoch, wir ein Gut weniger nachgefragt. Eine simple ökonomische Tatsache.
Also muss der (Mindest-)Lohn hoch und schon wird die Nachfrageseite gestärkt.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Max Wein »

z4ubi hat geschrieben:(06 Jan 2019, 09:02)

Naja, in etwa der gleichen Zeit hat die Eurozone Handelsbilanzüberschüsse erzielt.
Dafür gibts keine Garantie, da nützt es mehr die eu länder zu verpflichten EU autos zu kaufen.

Ich will keine bewusste Preiserhöhung.
Es ging mir nur darum, falls es zu höheren Preisen in Deutschland kommt, ist das für den Währungsraum des Euro vorerst nichts negatives.
Doch könnte sogar negative Auswirkungen haben.


Deshalb eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns.
Dann wird man auch sehen, ob sich nicht auch der Lohn des Facharbeiters erhöhen wird, damit er weiterhin mehr als nur den Mindestlohn verdient.
Es wird sich auch auf Facharbeiter beziehen, ich hab als Facharbeiter so 12 euro und paar zerquetschte in der stunde verdient.
Es gibt's facharbeiter die kriegen zwischen 10-12 euro die stunde, weshalb es sich auch auf die facharbeiter beziehen wird.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von franktoast »

Max Wein hat geschrieben:(04 Jan 2019, 18:07)

So einfach ist es nicht, der Preis wird international steigen und damit uns unattraktive machen und damit Einbußen nachvollziehen.
Es kann dann passieren das die firmen ins ausland gehen und dann deutschland mit millionen arbeitslosen dar steht.
Und auf einen Mindestlohn von 12€ oder 9€ trifft das nicht zu?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von franktoast »

jorikke hat geschrieben:(04 Jan 2019, 18:10)
Der Lohnkostenanteil beträgt z.B. bei Turnschuhen deren Verkaufspreis 120€ beträgt, ziemlich genau 1%, nämlich 1,20 €.
Ha, das war gut :D
Wird der Mindestlohn jetzt verdoppelt, von ca. 10 € auf 20 € würde der Lohnkostenanteil auf 2,40 € steigen und die Turnschuhe würden sich um die Steigerung - 1,20 € - verteuern, also ein weiteres %. Weit entfernt von den von die genannten 20 - 30%. (24 - 36 €)
Was sagtest du, hast du studiert?
Theologie?
Bitte nicht hochmütig werden. Dann will ich mal sehen, wie du von den 1,20€ die Näherin in Bangladesch, die Verkäuferin im Laden, die Schiffsbesatzung für einen der vielen Transporte, den Postpoten, den Elektriker für den Strom im Lagerhaus, den Maurer für die Lagerhauserstellung, den Mitarbeiter der Werbeagentur, den Programmierer von Adobe zum Schneiden des Werbefilms, der Fabrikarbeiter im Sonywerk in Thailand, der die Kamera dazu herstellt, der Maurer, der Sonywerk mithergestellt hat etc. bezahlen kannst :)
Die Näherin in Bangladesch macht nur einen Miniproduktionsschritt der Wertschöpfungskette.

Du kannst mir auch gerne zeigen, wie Nike oder Adidas an dem 120€ Schuh 99% Umsatzmarge einfahren :D
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von franktoast »

z4ubi hat geschrieben:(05 Jan 2019, 17:45)
Um die Arbeitgeber nicht zu überrumpeln. Wenn man das Schrittweise über ein paar Jahre verteilt, können sich die Arbeitgeber besser darauf einstellen.
Außerdem kann man die Entwicklung der Inflation besser im Auge behalten und gegebenenfalls die Erhöhungen pausieren/beschleunigen.
Yeah, wie wärs jedes Jahr 10% hoch mit den Mindestlohn. Nach oben sind keine Grenzen. Wenn der Hilfsarbeiter so viel wie der CEO verdient? Warum, beide arbeiten ja nur ihre Stunden ab. Daran kann nix verkehrt sein.
Wo liegt das Problem? Deutschland fordert von den anderen Euroländern schon länger, dass sie "wettbewerbsfähiger" werden sollen. Wenn in Deutschland das Lohn-/Preisniveau steigt, wird der Rest der Eurozone "wettbewerbsfähiger". Also 2 Fliegen mit einer Klappe.

Hm. Wenn man der Logik folgt, unterbietet Deutschland die anderen Euroländer und hat seine Arbeitslosigkeit "exportiert" ?
Ja genau. Die Arbeitslosigkeit anderer Länder verursacht Deutschland bzw. andere exportstarke Länder. Sorry, aber das ist ein lächerlicher Trugschluss. Ich meine, legt das deutsche Militär denn den Arbeitslosen in Spanien Ketten an, damit sie nur tatenlos im Kreis sitzen können und jammern können? Nö, sicherlich nicht. Solche Länder könnten immer über den Lohn konkurrieren. Ja, der wäre womöglich nicht so hoch wie in Deutschland, klar. Aber wenn man arbeitet, steigert man die Produktivität. Die hohen Arbeitslosenquoten haben viele Gründe, aber sicherlich nicht, weil andere Länder trotz hoher Löhne günstige Produkte herstellen.

Ich meine, die Griechen können Oliven anbauen. Anstatt über den Lohn zu konkurrieren, machen sie lieber Schulden und kaufen Oliven aus Italien. Nehmen wir an, ein Olivenarbeiter in Italien bekommt 15€ die Stunde und das Glas Oliven kostet 1€. In Griechenland würde bei 12€ Stundenlohn das Glas 1,30€ kosten. Eben wegen niedrigerer Produktivität. So kaufen die Griechen und Italiener natürlich lieber die italienischen Oliven und der Olivenarbeiter in Griechenland ist arbeitslos. Wäre es nicht sinnvoller, wenn der Grieche dann für 8€ arbeitet und das Glas 90Cent kostet?

Ich meine, wenn A wettbewerbsfähiger als B ist, kann es da wirklich das Ziel sein, A schlechter zu machen? Ziel sollte es doch sein, dass B besser wird.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von jorikke »

franktoast hat geschrieben:(07 Jan 2019, 09:18)

Ha, das war gut :D


Bitte nicht hochmütig werden. Dann will ich mal sehen, wie du von den 1,20€ die Näherin in Bangladesch, die Verkäuferin im Laden, die Schiffsbesatzung für einen der vielen Transporte, den Postpoten, den Elektriker für den Strom im Lagerhaus, den Maurer für die Lagerhauserstellung, den Mitarbeiter der Werbeagentur, den Programmierer von Adobe zum Schneiden des Werbefilms, der Fabrikarbeiter im Sonywerk in Thailand, der die Kamera dazu herstellt, der Maurer, der Sonywerk mithergestellt hat etc. bezahlen kannst :)
Die Näherin in Bangladesch macht nur einen Miniproduktionsschritt der Wertschöpfungskette.

Du kannst mir auch gerne zeigen, wie Nike oder Adidas an dem 120€ Schuh 99% Umsatzmarge einfahren :D
Google selber.
Lohnanteil/Verkaufspreis/ Turnschuhe.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von franktoast »

jorikke hat geschrieben:(07 Jan 2019, 10:13)

Google selber.
Lohnanteil/Verkaufspreis/ Turnschuhe.
hä? Du hast doch gelesen, was ich geschrieben habe. Du kannst doch lesen, oder? *grübel* Wenn du recht hättest, müsste der Umsatzmarge bei 99% liegen oder alle anderen Produktionsschritte müssten absolut zu 100% automatisiert sein (inklusive Design, Erstellung, Wartung, Steuerung aller Maschinen, Fahrzeuge etc.)

"Google selber" ist kein guter Link. Das wäre so, wie wenn ich behaupte, die Welt wird von Reptoiden beherrscht. Quelle: Google selber!
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Re: Mindestlohn

Beitrag von jorikke »

franktoast hat geschrieben:(07 Jan 2019, 10:28)

hä? Du hast doch gelesen, was ich geschrieben habe. Du kannst doch lesen, oder? *grübel* Wenn du recht hättest, müsste der Umsatzmarge bei 99% liegen oder alle anderen Produktionsschritte müssten absolut zu 100% automatisiert sein (inklusive Design, Erstellung, Wartung, Steuerung aller Maschinen, Fahrzeuge etc.)

"Google selber" ist kein guter Link. Das wäre so, wie wenn ich behaupte, die Welt wird von Reptoiden beherrscht. Quelle: Google selber!
Kannst du ruhig behaupten. Es kommt deinen sonstigen Phantasien nahe.
Übrigens habe ich die Kosten en detail bereits am Sa. 5. Jan. 8.17 aufgeschlüsselt.
Wenn du uninformiert bist, dein Problem.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von z4ubi »

franktoast hat geschrieben:(07 Jan 2019, 09:27)

Yeah, wie wärs jedes Jahr 10% hoch mit den Mindestlohn. Nach oben sind keine Grenzen. Wenn der Hilfsarbeiter so viel wie der CEO verdient? Warum, beide arbeiten ja nur ihre Stunden ab. Daran kann nix verkehrt sein.
Die 10% Schritte klingen gut. Eine Grenze sollte durch Inflation gezogen werden und nicht durch CEO Gehälter (Der wird schon dafür sorgen, dass er mehr verdient ;) ). Dann wird man sehen, wo man vorerst landen wird. 12, 15, 20€? Wer weiß.
franktoast hat geschrieben:(07 Jan 2019, 09:27)
Die Arbeitslosigkeit anderer Länder verursacht Deutschland bzw. andere exportstarke Länder.
Deutschland und China stehen quasi allein da, was ausufernde Exportüberschüsse angeht.
Und dass man international darüber nicht gerade glücklich ist, dürfte bekannt sein.

franktoast hat geschrieben:(07 Jan 2019, 09:27)
Ich meine, wenn A wettbewerbsfähiger als B ist, kann es da wirklich das Ziel sein, A schlechter zu machen? Ziel sollte es doch sein, dass B besser wird.
Wir machen Deutschland ja gerade nicht schlechter.

Löhne nach unten ist immer schwieriger und gefährlich für die Binnenwirtschaft. Nicht jedes Land kann wie Deutschland darauf hoffen, vom Ausland "gerettet" zu werden.
Wenn das aber das Ziel für die Eurozone sein soll und falls es überhaupt funktionieren würde, will ich nicht wissen, wie das Ausland (mit oder ohne Trump) darauf reagieren wird.

Ein naheliegendes Szenario wäre, dass man versuchen würde, seine Währungen gegenüber dem Euro abzuwerten. Unsere niedrigen Löhne würden aufgewertet und man würde weiter nach Kürzungen rufen.
CEO-Gehälter machen mir genau so viel Angst wie 80 cent Stundenlöhne.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gruwe »

Klopfer hat geschrieben:(06 Jan 2019, 10:06)

Nö, deine Schlussfolgerung, dass Mindestlohn Beschäftigung verhindert, ist schlicht und ergreifend in ihrer schlichten Einfachheit falsch. Siehe Arbeitslosenzahlen. :)
Aber das konntest du ja nicht wissen.... :thumbup:
Immer wieder interessant, wie für die Größe der Beschäftigung ausschließlich eine einzige Größe als Determinante erkoren wird. Die hohen Exportüberschüsse durch zurückhaltende Lohnpolitik etwa haben damit ja rein garnix zu tun!

Vielleicht sollten wir sämtliche wirtschaftspolitische Maßnahmen in die Tonne klopfen, da eh nur die Mindestlohnpolitik für die Beschäftigung relevant ist! :rolleyes:

Ansonsten ist natürlich nicht das (Nicht-)Vorhandensein eines Mindestlohnes relevant, sondern deren Höhe. Ein Mindestlohn der unterhalb sämtlicher Marktlöhne festgesetzt ist, hat logischerweise keine Auswirkungen. Umso höher (real) dieser festgesetzt wird, desto größer sind natürlich auch die Auswirkungen. Diese Aufgabe hat die SPD clevererweise an eine Kommission abgegeben, die den Mindestlohn entsprechend in einem eher irrelevanten Maße festsetzt. Insofern sind auch Mindestlöhne von 12€ und mehr fernab jeglicher Realität, zumindest in naher/mittlerer Zukunft.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von franktoast »

z4ubi hat geschrieben:(07 Jan 2019, 10:54)
Die 10% Schritte klingen gut. Eine Grenze sollte durch Inflation gezogen werden und nicht durch CEO Gehälter (Der wird schon dafür sorgen, dass er mehr verdient ;) ). Dann wird man sehen, wo man vorerst landen wird. 12, 15, 20€? Wer weiß.
Ich meine, warum bestimmt nicht jeder seinen Lohn selber. Dann könnte sich jeder ne Villa und ne Yacht leisten. Ich meine, natürlich gibt es eine Grenze. Nämlich erstmal das BIP bzw. Volkseinkommen(2500Mrd.€), sofern jeder unverändert arbeiten würde.
In Deutschland erden aktuell etwa 60Mrd. Arbeitsstunden pro Jahr geleistet. Ich nehm mal vereinfacht an, dass Gewinne und Einkommen aus Kapital etwa 1/5 ausmachen. Also 2000Mrd. geteilt durch 60Mrd. Arbeitsstunden Pro Stunde ergäbe das 33€. Da Etwa 20% sind Sozialabgaben, also käme man brutto grob auf etwa 26€.
Nun ist klar: Wenn wir nun annähmen, dass jeder bei exakt gleichem Lohn gleich motiviert arbeiten würde, müsste man auch die Besteuerung ändern, da hohe Einkommen überproportional besteuert werden. Das heißt, der Stundenlohn von 26€ müsste höher besteuert werden als heute.
Aber natürlich würde es Lohnunterschiede geben. Wer 5 Jahre studiert und quasi unter Hartz4-Niveau verdient, will mehr verdienen als jemand, der als Hilfsarbeiter arbeitet. Hätte man 20€ Mindestlohn, bliebe nicht mehr viel, damit andere entsprechend mehr verdienen.
Deutschland und China stehen quasi allein da, was ausufernde Exportüberschüsse angeht.
Und dass man international darüber nicht gerade glücklich ist, dürfte bekannt sein.
Exportüberschüsse sind erstmal egal. Wenn die Chinesen einen Exportüberschuss von 100Mrd. erzielen und dann alle von den Geld Europa besuchen, wäre die Bilanz ja wieder ausgeglichen. Oder wenn diese zB. Unternehmen in Europa kaufen. Auch auch bei der Leistungsbilanz ist das genauso wie Schulden kein großes Problem, sofern die Wirtschaft fit und wettbewerbsfähig ist wie zB. die USA.



Wir machen Deutschland ja gerade nicht schlechter.

Löhne nach unten ist immer schwieriger und gefährlich für die Binnenwirtschaft. Nicht jedes Land kann wie Deutschland darauf hoffen, vom Ausland "gerettet" zu werden.
Wenn das aber das Ziel für die Eurozone sein soll und falls es überhaupt funktionieren würde, will ich nicht wissen, wie das Ausland (mit oder ohne Trump) darauf reagieren wird.

Ein naheliegendes Szenario wäre, dass man versuchen würde, seine Währungen gegenüber dem Euro abzuwerten. Unsere niedrigen Löhne würden aufgewertet und man würde weiter nach Kürzungen rufen.
CEO-Gehälter machen mir genau so viel Angst wie 80 cent Stundenlöhne.
Ja, höhere Löhne sind ja erstmal gar nicht schlecht. Du meintest aber, zwei Fliegen mit einer Klappe. Und dieses Argument, Deutschlands Exportstärke würde im Ausland Arbeitslosigkeit erzeugen, ist schlichtweg Läse.

Übrigens nur mal so am Rande, da du meintest, das wäre ja nur Deutschland und China.
1. Ja, Deutschland hatte 2017 das größte Plus. Japan steht auf #2, China auf 3.
2. Pro Kopf hat Deutschland ein Plus von 3700$. Holland hat 4800$.
Schaun wir mal zur Schweiz. Hochlohnland. Nirgends verdient man besser. Pro Kopf haben die Plus von knapp 8400$.
Das Problem ist, dass man immer länderweise schaut und Deutschland ist nun mal viel größer als Holland. Wie wäre es damit: Alle 16 Bundesländer werden eigenständige Länder. Dann wäre alles genauso wie vorher, aber plötzlich gäbe es kein Problem mehr :D
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von franktoast »

jorikke hat geschrieben:(07 Jan 2019, 10:38)

Kannst du ruhig behaupten. Es kommt deinen sonstigen Phantasien nahe.
Übrigens habe ich die Kosten en detail bereits am Sa. 5. Jan. 8.17 aufgeschlüsselt.
Wenn du uninformiert bist, dein Problem.
Du hast ja auch schon eine Antwort darauf von Quatschki bekommen. In deinem Beispiel erhöhst du ja nur den Lohn von einer Personengruppe, die an der Produktion(Wertschöpfungskette) des Schuhs beteiligt ist. Das wäre so, wie wenn du sagst, dass alle Nähmaschinenhersteller das Doppelte verlangen. Ja, dann würde der Schuh teurer werden, aber eben nur minimal.
Übrigens, der User franktoast hat auch ein Beispiel konstruiert, das mir imponiert hat. Es ging um die Aussagekraft des Medians.
Ungefähr so: Wenn alle Einkommen, deren Steigerungen usw. bei allen Menschen völlig gleich sind, erhält man trotzdem ein Ergebnis, das etwa anzeigt die Hälfte hat mehr, die andere Hälfte weniger. Ehrlich gesagt, da grüble ich immer noch dran rum.
In diesem Fall erhält man ein Ergebnis, kann es aber nicht wertend nutzen.
Wann also ist der Median als Wertung sinnvoll, wann Zahlenspielerei und woran erkennt man den Unterschied.
Das ich es nicht recht einordnen kann, liegt wohl an mir.

Nur mal noch ne Stellungnahme dazu: Bei jeder Statistik ist es wie bei jedem Modell: Es ist ein Versuch, die sehr komplexe Realität kurz und knackig zusammenzufassen bzw. auf das Wesentliche zu beschränken, um zB. einen Punkt klar zu machen. Der Nachteil ist immer, dass die Realität nicht komplett abgebildet wird. So wie zB. auf jedem Foto auch nicht die komplette Realität drauf sein kann, egal wie viel Megapixel das Bild hat. Man muss dann immer prüfen, ob das Wesentliche noch valide ist.

Bei der Vermögensverteilung fände ich es immer deutlich aussagekräftiger, wenn man zB. nur Jahrgäbe vergleicht. Ich meine, es sollte klar sein, dass ein 20-Jähriger deutlich weniger Vermögen hat als ein 60-Jähriger. Und das ist keineswegs ungerecht. Wenn nun zunehmend privat fürs Alter vorgesorgt werden soll, welchen Effekt hat das? Hat der 20-Jährige so mehr Vermögen? Nö, der startet immer noch mit 0. Hat der 60-Jährige mehr Vermögen. Klar, der spart ja nun mehr an. Natürlich wird dadurch die Vermögensverteilung ungleicher.
Und pro Jahrgang? Auch da gibt es Veränderungen. Das Vermögen der 25-Jährigen wäre deutlich gleicher verteilt, wenn alle studieren würden bzw. keiner. Wenn keiner studiert, hätte jeder schon etwa 7 Lohnjahre hinter sich und konnte zB. für ein Haus sparen. Wenn die Hälfte studiert, dann hat die Hälfte mit 25 noch kein Vermögen (oder sogar Schulden zwecks Studium). Ist das ungerecht, dass ein Maurer mit 25 mehr Vermögen hat als ein angehender Arzt?

Da kann man ewig so weiter machen. Welchen Effekt hat es, wenn die jungen Leute zunehmend eher von zu Hause ausziehen? Zum einen können sie so weniger Vermögen aufbauen. Zum anderen gelten sie als eigener Haushalt.
A: Junge wohnt bei Eltern. Gesamtvermögen 500 000€
B: Junge zieht aus in die eigene Wohnung, noch nix geerbt. Nun hat man zwei Haushalte. Einen mit 500 000€ Vermögen, den anderen mit 0€. -> boah, da hat der pöse Kapitalismus mal wieder übel zugeschlagen. Wie ungerecht die Welt geworden ist.

In der Vermögensstatistik siehst du das nicht. Da siehst du nur: Aha, wird zunehmend ungleicher. Pöser Kapitalismus.

Also wenn die statistische Vermögensverteilung trotz all dieser Effekte gleich bleiben würde, wäre das doch sehr seltsam.
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