Natürlich gibt es Risiken - vom Auf und Ab des Aktienmarkts bis hin zu mehr oder weniger sicheren Staatsanleihen. Das derzeit größte Risiko stellt allerdings die schon seit Jahren anhaltende Niedrigzinspolitik dar, die wir im wesentlichen dem Euro zu verdanken haben. Ein weiteres Risiko besteht in den Begehrlichkeiten, die der von Freiberuflern, Selbständigen und ihren Versicherern aufgebaute ansehnliche Kapitalstock in der Politik weckt.Orbiter1 hat geschrieben:(11 Nov 2018, 14:37)
Diese anderen Risiken die du erwähnst sind nicht zu unterschätzen. Ein paar Naivlinge glauben nur weil es seit über 70 Jahren keinen Krieg gegeben hat würde das so bleiben. Wir leben aber in Zeiten von zunehmenden Nationalismus und die Wahrscheinlichkeit dass alte offene Rechnungen beglichen werden nimmt zu. Aber auch in Friedenszeiten ist das Geld nicht sicher. Frag mal die Griechen denen 2012 ihre Lebensversicherung ausbezahlt wurde. Lebensversicherungen legen einen erheblichen Teil der Beitragsgelder in Staatsanleihen an. Nach dem 50%igen Schuldenschnitt 2012 wurden dann aus 100.000 prognostizierter Auszahlung nur noch 50.000 €.
Deswegen sage ich ja: Ich könnte mir vorstellen, dass alle in eine gemeinsame Rentenversicherung einbezahlen, aber sicher nicht unter Verletzung der bereits erworbenen Ansprüche und Rechte.
Viele Versorgungswerke der Freiberufler setzen im übrigen nicht nur auf reine Kapitaldeckung, sondern auf ein Mischsystem, das auch ein Umlageverfahren beinhaltet.
Für den Euro bin ich nicht verantwortlich; er kostet mich jetzt schon teuer, weil man ja nicht alles in Aktien investieren kann. Der Risiken, die der Euro mit sich bringt bin ich mir, im Gegensatz zu vielen anderen, bewusst. Viele Versicherer diversifizieren; man kann ja auch in Sachwerte wie Immobilien oder Firmenanteile investieren.Orbiter1 hat geschrieben:(11 Nov 2018, 14:37)Sollte der Euro scheitern kommen auf die Besitzer von Staatsanleihen (auf die Banken und Lebensversicherungen) massive Abwertungen zu. Du verschonst dann hoffentlich die Gemeinschaft damit dich durchzufüttern.
Ganz fair finde ich Ihre letzte Bemerkung aber nicht. Warum sollte ich weniger Recht auf Leistungen des Staates haben als jemand anderes? Nicht, dass das üblich wäre in meiner Familie; da müsste schon sehr viel passieren, dass ich Almosen vom Staat annehmen würde. Dennoch habe ich wie jeder andere auch ein Recht darauf.