Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

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jack000
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von jack000 »

„King Abode“ bleibt vorerst in Sachsen

Der mehrfach straffällig gewordene Libyer erhält voraussichtlich kein Recht auf Asyl in Deutschland. Doch abgeschoben werden kann er faktisch nicht.

Sicherheitsbeamte sieht man selten im Sächsischen Oberverwaltungsgericht in Bautzen. Selbst, wenn es um Asylprozesse geht, ist der Einsatz speziell ausgebildeter Kräfte meistens unnötig. Im Fall des Libyers Mohamed Youssef T. lässt die Justiz lieber Vorsicht walten. Vier Beamte kontrollierten am Mittwoch die Zuhörer, die die mündliche Verhandlung besuchen wollten. Zwei von ihnen setzten sich im Saal in die Nähe des Klägers.

Der junge Libyer ist in den vergangenen Jahren in Bautzen zu einer lokalen Berühmtheit geworden. Menschen, die sich um ihn kümmern, sagen, er lasse sich leicht provozieren. Unter anderem war er an Schlägereien auf dem Bautzner Kornmarkt beteiligt und aus Protest gegen die Verlegung in eine andere Unterkunft auf das Dach eines Heimes gestiegen. Der Spitzname „King Abode“, den er sich selbst zulegte, sorgte zusätzlich für erboste Reaktionen in der Stadt.

Das Amtsgericht Dresden verurteilte ihn wegen eines gewalttätigen Angriffs auf einen Fahrgast in der Regionalbahn zu einer achtmonatigen Gefängnisstrafe. Weitere Verfahren wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und Diebstahls sind anhängig. In Bautzen darf er sich laut einer Verfügung der Stadt drei Monate lang nicht mehr aufhalten.

Vor diesem Hintergrund war die Gerichtsverhandlung um seinen Asylantrag mit einigem Interesse erwartet worden. Der Vorsitzende Richter Dirk Munzinger stellte zu Beginn klar, dass es an diesem Tag ausschließlich um asylrechtliche Fragen und um die Lage in Libyen gehe. Das Verhalten des Klägers in Deutschland sei nicht relevant. Zwar könne Asylbewerbern, die wegen schwerer Straftaten verurteilt worden sind, deswegen Flüchtlingsschutz versagt werden. Doch im Falle des Libyers sei die gesetzliche Grenze noch nicht überschritten worden.

Der Kläger war 2014 über Italien und die Schweiz nach Deutschland eingereist. Das Bundesamt für Migration lehnte seinen Asylantrag ab. Auch das Verwaltungsgericht Dresden wies die Klage zurück. T. kommt aus einer Familie, die dem Stamm der Tuareg angehören. Die Tuareg gelten als Unterstützer des libyschen Diktators Gaddafi, viele Tuareg arbeiteten für den damaligen Machthaber. Auch der Vater und ein Bruder des Klägers standen in Diensten Gaddafis. Nach Ausbruch des Bürgerkrieges 2011 machten die Islamisten Jagd auf die Tuareg. Vater und Bruder seien von Milizen getötet, und auch auf ihn sei geschossen worden, trug der Kläger vor.

Wie die Vorinstanz bezweifelt auch das Oberverwaltungsgericht, dass die Angehörigen des Klägers, die vor dem Bürgerkrieg keine herausgehobene Position innegehabt hätten, noch immer einer besonderen Gefahr ausgesetzt sind. Sie wohnen nicht in einem Risiko-Gebiet, hieß es. Auch Anspruch auf subsidiären Schutz sei voraussichtlich nicht gegeben. Die Lage in Libyen sei allgemein katastrophal, insbesondere gebe es keine medizinische Versorgung mehr. Eine erhöhte individuelle Bedrohung des Klägers sehen die Richter aber nach derzeitigem Stand nicht.

Ein Urteil will das Gericht am Freitag veröffentlichen. Selbst, wenn die Richter die Klage ablehnen und T. weder als Flüchtling anerkennen noch subsidiären Schutz gewähren, wird er wie andere abgelehnte Asylbewerber aus Libyen auf absehbare Zeit nicht abgeschoben. Angesichts der Lage in dem Land sei völlig unklar, mit wem die deutschen Behörden über Rückführungen verhandeln könnten, sagte Munzinger. Außerdem sei der Flughafen in Tripolis in der Hand einer islamistischen Miliz und deshalb als Zielort ungeeignet. Nach Auskunft des Innenministeriums leben in Sachsen 701 ausreisepflichtige Libyer.

Ein ausdrückliches Abschiebeverbot im Fall des Klägers will Munzinger wohl dennoch nicht erlassen. In den Urteilsgründen wird das Gericht aber voraussichtlich die Behörden auffordern, „King Abode“ nicht zurückzubringen, wenn sie mit islamistischen oder anderen gefährlichen Kräften in Libyen kooperieren müssten.
https://www.sz-online.de/nachrichten/ki ... 37712.html

So sieht man, wie die Realität aussieht. Egal was ist, es gibt immer Möglichkeiten hier zu bleiben, egal was das für Leute sind!
=> Diese Leute sind nun unsere neuen Mitbürger! --- => Refugees welcome! (Oder was soll man noch dazu sagen?)
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ThorsHamar
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von ThorsHamar »

Bielefeld09 hat geschrieben:(25 Oct 2018, 00:26)

Nein, die Fluchtursachen für die Eltern?
Und Fassbomben und Giftgas sind Fluchtgründe genug.
Brauchst du noch mehr?
Nein, ich kenne eine Menge Erklärungen für Flucht.
Fassbomben und Giftgas gehören dazu, Krieg überhaupt, politische und rassistische Verfolgung, sexuelle Diskriminierung usw....
Und es gibt auch Fluchtgründe wie Erdbeben, Tsunami, Katastrophen ...
Oder Flucht vor Verantwortung, vor Strafe, vor der Polizei, vor der Ehefrau oder dem Ehemann, vor dem Finanzamt ....

Oder Flucht, weil man Fassbomben geworfen hat, oder Giftgas verschossen hat, oder Andersgläubigen mit einem Messer die Kehle durchgeschnitten hat, Menschen vergewaltigt hat, Bürgerkrieg geführt hat usw ....
Oder einfach der Versuch von Flucht aus der Armut und Unvermögen, in eine bunte Welt voller Licht und Glanz und Illusionen und mit einer Staatsmacht, die man ziemlich einfach belügen und austricksen kann und wo ein Gefängnisaufenthalt unwahrscheinlich, und falls doch mal eintreffend, ziemlich komfortabel ist, wo man nicht mal als Schwerkrimineller abgeschoben werden kann, wenn man zu Hause die Todesstrafe bekäme ....
Brauchst DU noch mehr?
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Bielefeld09
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Bielefeld09 »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Oct 2018, 00:44)

Nein, ich kenne eine Menge Erklärungen für Flucht.
Fassbomben und Giftgas gehören dazu, Krieg überhaupt, politische und rassistische Verfolgung, sexuelle Diskriminierung usw....
Und es gibt auch Fluchtgründe wie Erdbeben, Tsunami, Katastrophen ...
Oder Flucht vor Verantwortung, vor Strafe, vor der Polizei, vor der Ehefrau oder dem Ehemann, vor dem Finanzamt ....

Oder Flucht, weil man Fassbomben geworfen hat, oder Giftgas verschossen hat, oder Andersgläubigen mit einem Messer die Kehle durchgeschnitten hat, Menschen vergewaltigt hat, Bürgerkrieg geführt hat usw ....
Oder einfach der Versuch von Flucht aus der Armut und Unvermögen, in eine bunte Welt voller Licht und Glanz und Illusionen und mit einer Staatsmacht, die man ziemlich einfach belügen und austricksen kann und wo ein Gefängnisaufenthalt unwahrscheinlich, und falls doch mal eintreffend, ziemlich komfortabel ist, wo man nicht mal als Schwerkrimineller abgeschoben werden kann, wenn man zu Hause die Todesstrafe bekäme ....
Brauchst DU noch mehr?
Das stimmt doch auch, was du schreibst.
Und nein, wir werden kriminelle und normale Flüchtlinge nicht unterscheiden können.
Aber wir können doch eine Justiz unterstützen,
damit sie schneller agiert.
Solche Fragen bespricht man aber doch mit dem Innenminister.
Das trägt zur Lösung bei.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Wähler »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(24 Oct 2018, 21:52)
Nehmen wir mal den ersten Bug, über den ich gestolpert bin. Im Sommer 2015 hieß es, da sind viele zigtausende Menschen in Ungarn(?), Kriegsflüchtlinge aus Syrien, und das gibt eine humanitäre Katastrophe wenn wir nicht handeln. Soweit okay. Und dann hiess es, gleich im selben Moment und durchweg überall, wir müssen die jetzt integrieren.
Hoppla, hab ich gedacht, wieso müssen wir die integrieren? Das sind Kriegsflüchtlinge, wir müssen denen helfen, wir müssen sie versorgen, aber kein Krieg geht ewig, in zwei oder fünf Jahren wird der Krieg vorbei sein und dann wollen die wieder heimgehen, weil nirgens schöner als zuhause.

Aber ein weiterer solcher Logikbug hier noch: von offizieller Seite wurde uns ständig erklärt, wie wertvoll die Zuwanderung für uns ist: Flüchtlinge sind wertvoller als Gold, wir kriegen Menschen geschenkt, usw. (und wer das anders sieht, ist Rassist oder Fremdenfeind oder dgl.)

Dann gab es diesen Sommer den ganzen Seehofer-Wirrwarr mit den Rücknahmevereinbarungen. Und da stellte sich plötzlich heraus: die anderen europäischen Staaten wollen die Leute überhaupt nicht haben, die reissen sich da nicht drum, die wollen sie gar nicht oder höchst ungern "zurücknehmen"!
Zu 1: Es war klar, dass die Flüchtlinge, wie bei den Balkankriegen in den 90ern, mindestens mehrere Jahre in Deutschland bleiben werden. Von daher war Integration im Sinne von Schulbildung für die vielen jungen Menschen und Sprachunterricht, sowie Berufsausbildung für die vielen jungenen Erwachsenen und Arbeitsmöglichkeiten für die ausgebildeten Erwachsenen ohne Alternative.
Zu 2: Die unklare Vermischung von Flüchtlingen und Zuwanderung von Fachkräften war nicht korrekt. Der Kompromiss zum Fachkräftezuwanderungsgesetz ohne Spurwechsel war jetzt endlich eine Klarstellung.
Zu 3: Seehofer und die CSU sind für ihre Symbolpolitik um Rücknahmevereinbarungen für eine Handvoll von Flüchtlingen zu Recht bei der Landtagswahl in Bayern abgestraft worden. Das ändert aber leider nichts daran, dass die Bekämpfung der Fluchtursachen, der EU-Außen- und Binnengrenzen nur in Kooperation mit anderen EU-Mitgliedsstaaten gelingen kann. Da herrscht nach wie vor eine Blockadehaltung auch auf der Seite der Regierung Merkel.
Ich hoffe, dass Bild wird etwas klarer.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von jack000 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(25 Oct 2018, 01:12)
Und nein, wir werden kriminelle und normale Flüchtlinge nicht unterscheiden können.
Daher kann nur die Lösung sein, niemanden rein zu lassen, denn diese Kriminalitaet ist unakzeptabel.
Aber wir können doch eine Justiz unterstützen,
damit sie schneller agiert.
Solche Fragen bespricht man aber doch mit dem Innenminister.
Das trägt zur Lösung bei.
Die Justiz hat bisher bewiesen, daß sie dieser Kriminalitaet nichts entgegen zu setzten hat.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von zollagent »

jack000 hat geschrieben:(25 Oct 2018, 10:28)

Daher kann nur die Lösung sein, niemanden rein zu lassen, denn diese Kriminalitaet ist unakzeptabel.
Inakzeptabel ist es, Menschen für Taten, die sie nicht begangen haben, strafen zu wollen. [Ad Personam/Poebelei editiert - Mod]
jack000 hat geschrieben:(25 Oct 2018, 10:28)Die Justiz hat bisher bewiesen, daß sie dieser Kriminalitaet nichts entgegen zu setzten hat.
Doch, hat sie. Eine vergleichbare Lage wie bei Ladendiebstahl, Raserei oder Gewalttätigkeit durch Eingeborene: Es muß erst mal eine Tat passieren, bevor sie geahndet werden kann. [Ad Personam/Poebelei editiert - Mod]
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2018, 08:05)

Zu 1: Es war klar, dass die Flüchtlinge, wie bei den Balkankriegen in den 90ern, mindestens mehrere Jahre in Deutschland bleiben werden. Von daher war Integration im Sinne von Schulbildung für die vielen jungen Menschen und Sprachunterricht, sowie Berufsausbildung für die vielen jungenen Erwachsenen und Arbeitsmöglichkeiten für die ausgebildeten Erwachsenen ohne Alternative.
Zu 2: Die unklare Vermischung von Flüchtlingen und Zuwanderung von Fachkräften war nicht korrekt. Der Kompromiss zum Fachkräftezuwanderungsgesetz ohne Spurwechsel war jetzt endlich eine Klarstellung.
Zu 3: Seehofer und die CSU sind für ihre Symbolpolitik um Rücknahmevereinbarungen für eine Handvoll von Flüchtlingen zu Recht bei den Landtagswahlen in Bayern abgestraft worden. Das ändert aber leider nichts daran, dass die Bekämpfungen der Fluchtursachen, der EU-Außen- und Binnengrenzen nur in Kooperation mit anderen EU-Mitgliedsstaaten gelingen kann. Da herrscht nach wie vor eine Blockadehaltung auch auf der Seite der Regierung Merkel.
Ich hoffe, dass Bild wird etwas klar.
Das ist etwa der Stil Antworten, wie man sie auch von Regierungssprechern bekommt, wenn man diese erstmal auf einen genauen Punkt fixiert hat. Das sind auch die Antworten, die ich empfehle zB bei einem Audit zu geben: sage nicht zu viel, man könnte sonst in der Argumentation Dinge finden, die ein weiteres Nachfragen motivieren (was bei einem Audit ja keiner will - sondern die Auditoren sollen baldmöglichst ruhe geben und sich wieder verkrümeln).

Zu 1: De facto war es dann aber so, dass der allergrößte Teil der vermeintlichen Flüchtlinge lediglich kampfwillige junge Männer waren, die ganz offensichtlich vorausgeschickt wurden, um für ihre Clans einen neuen Ort zu suchen wo das Gras saftiger wächst, um sich dort festzusetzen und dann später die Clans nachzuholen - in demselben Sinne wie seinerzeit der Trek nach Westen und der California Dream (Goldrausch). Wobei diesmal wir die Indianer sind und unsere Fürsorge die Büffel.

Diese Information wurde in der Medienberichterstattung sorgfältig unterschlagen, solange das irgendwie ging. Es ist aber ausgeschlossen dass das nicht bekannt war, denn selbst wenn die Politiker blöd oder saublöd sind (was mir nicht ausgeschlossen erscheint), gibt es genau für diesen Zweck die Aussengeheimdienste (die durchaus nicht im Stil von James Bond agieren, sondern in erster Linie Wissen und Informationen sammeln), die das mit Sicherheit genau wussten.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2018, 08:05)
Zu 1: Es war klar, dass die Flüchtlinge, wie bei den Balkankriegen in den 90ern, mindestens mehrere Jahre in Deutschland bleiben werden. Von daher war Integration im Sinne von Schulbildung für die vielen jungen Menschen und Sprachunterricht, sowie Berufsausbildung für die vielen jungenen Erwachsenen und Arbeitsmöglichkeiten für die ausgebildeten Erwachsenen ohne Alternative.
Zu 2: Die unklare Vermischung von Flüchtlingen und Zuwanderung von Fachkräften war nicht korrekt. Der Kompromiss zum Fachkräftezuwanderungsgesetz ohne Spurwechsel war jetzt endlich eine Klarstellung.
Zu 3: Seehofer und die CSU sind für ihre Symbolpolitik um Rücknahmevereinbarungen für eine Handvoll von Flüchtlingen zu Recht bei der Landtagswahl in Bayern abgestraft worden. Das ändert aber leider nichts daran, dass die Bekämpfung der Fluchtursachen, der EU-Außen- und Binnengrenzen nur in Kooperation mit anderen EU-Mitgliedsstaaten gelingen kann. Da herrscht nach wie vor eine Blockadehaltung auch auf der Seite der Regierung Merkel.
Ich hoffe, dass Bild wird etwas klarer.
Letzter_Hippie hat geschrieben:(25 Oct 2018, 11:18)
Zu 1: De facto war es dann aber so, dass der allergrößte Teil der vermeintlichen Flüchtlinge lediglich kampfwillige junge Männer waren, die ganz offensichtlich vorausgeschickt wurden, um für ihre Clans einen neuen Ort zu suchen wo das Gras saftiger wächst, um sich dort festzusetzen und dann später die Clans nachzuholen - in demselben Sinne wie seinerzeit der Trek nach Westen und der California Dream (Goldrausch). Wobei diesmal wir die Indianer sind und unsere Fürsorge die Büffel.
Hast Du für diese Behauptung auch empirische Belege?
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Wolverine
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Wolverine »

Julian hat geschrieben:(24 Oct 2018, 20:23)

Was soll man denn von einem System halten, dass Bundeswehrsoldaten und ukrainischen Familien, die kein Wort Arabisch sprechen, Asyl zuerkennt? Und warum sollten dies Einzelfälle sein und nicht die Spitze des Eisberges?

Außerdem haben sowieso 99% der angeblichen Flüchtlinge keinen Asylanspruch, weil sie aus sicheren Drittländern eingereist sind.

.
Nicht nur die Anreise aus sicheren Drittländern ist ein Verweigerungsgrund. In 97% aller Asylbegehren stellt sich heraus, dass kein persönliches Verfolgungsschicksal nachgewiesen werden kann. Fakt ist hingegen, dass es in Deutschland das Recht auf Einzelfallprüfung gibt. D.h., dass Leute aus dem gleichen Ort und sogar Verwandte Anspruch auf ein eigenes Verfahren haben.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2018, 11:21)
Hast Du für diese Behauptung auch empirische Belege?
Letzter_Hippie hat geschrieben:(25 Oct 2018, 11:35)
[SpamZitat mit Poebelei entfernt - Mod]
Spiegel 23. Dezember 2015 "Es kommen nur junge Männer zu uns"
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 68359.html
"Vor dem Krieg in ihren Heimatländern fliehen Familien übrigens oft gemeinsam - die Behauptung, Männer würden ihre Frauen und Kinder im Kampfgebiet zurücklassen, stimmt nicht. Für Syrer etwa ist das Geschlechterverhältnis in den Flüchtlingslagern im Libanon, in der Türkei oder in Jordanien laut Uno ausgeglichen. Es ändert sich erst, wenn es um die Flucht über das Mittelmeer geht. Da wird, auch weil Familien oft nur Geld haben, um für eine Person den Schlepper zu bezahlen, häufig abgewogen: Für wen ist der Weg riskanter, wer hält körperlich besser durch? Oft ist das dann der Mann oder erwachsene Sohn."
Die Rede war also 2015 von Familien und nicht von Clans. Es geschah aus Not heraus, aber nicht als im Voraus geplante Wirtschaftsstrategie.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2018, 12:02)

Spiegel 23. Dezember 2015 "Es kommen nur junge Männer zu uns"
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 68359.html
Das kann man lesen. Und ich meine wirklich lesen.

Dann findet man, dass der im Titel getroffenen Aussage nicht direkt widersprochen wird. Sie wird lediglich im zweiten Absatz relativiert, auf eine Zahl von 70% (andere Quellen sprechen von 80%, und genau das ist meine obige Aussage: der allergrößte Teil), nur um dann sofort auf eine ganz andere Thematik zu wechseln - also klassische Methode der Desinformation, wie man sie in jedem Seminar über psychologische Kriegführung lernen kann.
(Aber vielleicht braucht man ja wirklich so ein Seminar, um derlei Texte auswerten zu können.)

Schon im ersten Absatz, erster Satz wird gleich ein Konstrukt aufgebaut, um dann lediglich gegen dieses Konstrukt zu argumentieren, nicht aber gegen die titelgebende Behauptung.

Und ab dem dritten Absatz wird dann über ganz andere Dinge referiert.

Um dann schliesslich im letzten Satz genau den Sachverhalt zu bestätigen, den ich erklärt hab.
Die Rede war also 2015 von Familien und nicht von Clans.
In den Herkunftsländern sind das nunmal Clans. Mach nicht den Fehler, die Dir gewohnten sozialen Verhältnisse auf die Zuwanderer zu projizieren, ohne von der dortigen Kultur eine Ahnung zu haben.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(25 Oct 2018, 12:14)

Das kann man lesen. Und ich meine wirklich lesen.

Dann findet man, dass der im Titel getroffenen Aussage nicht direkt widersprochen wird. Sie wird lediglich im zweiten Absatz relativiert, auf eine Zahl von 70% (andere Quellen sprechen von 80%, und genau das ist meine obige Aussage: der allergrößte Teil), nur um dann sofort auf eine ganz andere Thematik zu wechseln - also klassische Methode der Desinformation, wie man sie in jedem Seminar über psychologische Kriegführung lernen kann.
(Aber vielleicht braucht man ja wirklich so ein Seminar, um derlei Texte auswerten zu können.)

Schon im ersten Absatz, erster Satz wird gleich ein Konstrukt aufgebaut, um dann lediglich gegen dieses Konstrukt zu argumentieren, nicht aber gegen die titelgebende Behauptung.

Und ab dem dritten Absatz wird dann über ganz andere Dinge referiert.

Um dann schliesslich im letzten Satz genau den Sachverhalt zu bestätigen, den ich erklärt hab.



In den Herkunftsländern sind das nunmal Clans. Mach nicht den Fehler, die Dir gewohnten sozialen Verhältnisse auf die Zuwanderer zu projizieren, ohne von der dortigen Kultur eine Ahnung zu haben.
Wer die Zustände in den Herkunftsländern völlig ignoriert (Krieg, Bürgerkrieg, politische Verfolgung) und ausschließlich auf "Schmarotzertum" abstellt, der lebt in einer vollkommen anderen Welt, die mit der Realität nichts zu tun hat. Unsere Rechtsdraußen scheinen allesamt in dieser Welt zu leben.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2018, 12:47)
Erzähle mir bitte nicht, dass Du Dich in der orientalischen Gesellschaft der jeweiligen Länder auskennst.
Keine Ahnung warum Du das nicht erzählt haben willst. Ich jedenfalls war längere Zeit beruflich in einem islamischen Land tätig.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Bleibtreu »

Auch hier: Ruhe- und ReinigungsPause - Strang bis auf Weiteres geschlossen!

Edit - Thema wieder offen

Zuletzt geändert von Bleibtreu am Freitag 26. Oktober 2018, 09:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Strang wieder offen
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Brainiac »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(25 Oct 2018, 11:18)

Zu 1: De facto war es dann aber so, dass der allergrößte Teil der vermeintlichen Flüchtlinge lediglich kampfwillige junge Männer waren [...]
Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2018, 12:02)

Spiegel 23. Dezember 2015 "Es kommen nur junge Männer zu uns"
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 68359.html
Letzter_Hippie hat geschrieben:(25 Oct 2018, 12:14)

Das kann man lesen. Und ich meine wirklich lesen.

Dann findet man, dass der im Titel getroffenen Aussage nicht direkt widersprochen wird. Sie wird lediglich im zweiten Absatz relativiert, auf eine Zahl von 70% (andere Quellen sprechen von 80%, und genau das ist meine obige Aussage: der allergrößte Teil) [...]
Dann versuchen wir mal "wirklich zu lesen". Was steht in der Quelle wirklich:

"Zwar waren in Deutschland im Jahr 2015 bis Ende November rund 70 Prozent der Asylantragsteller männlich, ein Viertel von ihnen waren aber Kinder und Jugendliche."

3/4 mal 70% ist - na? :| Ich verrate es dir, weil dir solche Nuancen ja anscheinend nicht so wichtig sind: Nicht mehr der "allergrößte Teil". (Davon, dass auch durchaus zahlreiche ältere Männer dabei waren und das "kampfwillig" sowieso eine unbewiesene Unterstellung ist, mal abgesehen.)
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
Skeptiker

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Skeptiker »

Brainiac hat geschrieben:(26 Oct 2018, 16:29)
Dann versuchen wir mal "wirklich zu lesen". Was steht in der Quelle wirklich:

"Zwar waren in Deutschland im Jahr 2015 bis Ende November rund 70 Prozent der Asylantragsteller männlich, ein Viertel von ihnen waren aber Kinder und Jugendliche."

3/4 mal 70% ist - na? :| Ich verrate es dir, weil dir solche Nuancen ja anscheinend nicht so wichtig sind: Nicht mehr der "allergrößte Teil". (Davon, dass das "kampfwillig" auch eine unbewiesene Unterstellung ist, mal abgesehen.)
Ja, die Zahlen sollte man schonmal genau untersuchen. Es gibt allerdings auch das Phänomen der Verjüngung.

Dazu die folgende Quelle:
https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... ch-an.html

Es werden hier Zahlen von 33-50% genannt. Gehen wie mal von den konservativen Werten aus, dann wären von den 70% und dem Viertel dann wieder ein Drittel "geschwindelte" Minderjährige. So kommt man dann auf 58.3%. Das ist inetwa ein Verhältnis von 140 Männern zu 100 Frauen, Kindern und - echten - Jugendlichen (bis 17 Jahren!) zusammen.

Wenn man von einer 50/50-Verteilung bei den Geschlechtern und Zugereisten aus jungen Gesellschaften ausgehen kann (in Afrika z.B. 41% der Bevölkerung unter 15 Jahre, Asien-typisch sind 24% https://de.statista.com/statistik/daten ... -regionen/ ), dann sind es eben ganz besonders die jungen Männer gewesen, die zu uns gekommen sind.

Wenn man also die Zahlen der jungen Männer (ab15!!!, ab 18 sollten es nochmal deutlich weniger sein) asientypisch sehen würde, dann dürften sie 38% (ca. 50% - 24%/2) ausmachen - 61 Männern würden 100 Frauen, Kinder und Jugendliche gegenüberstehen. Hieße also, dass die Gruppe der Männer 2.3-fach überrepräsentiert ist (die Gruppe der 15-17-Jahrigen ist in der Rechnung noch nicht mal drin). Oder habe ich mich verrechnet?

Das ist ja auch erklärbar und nachvollziehbar. Wer möchte seine Söhne schon in den Krieg schicken? Man schickt aus einer Familie auch zuerst die los, die eine große Chance haben anzukommen. Auch das Schummeln beim Alter wird bei der Andersbehandlung aufgrund Minderjährigkeit voll verständlich.

Es ist eben nicht nur ein Eindruck, dass junge Männer die Gruppe der Flüchtlinge/Asylbewerber dominiert haben, es ist Fakt.

Edit: Rechenfehler beim Faktor auf 2.3 korrigiert.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Freitag 26. Oktober 2018, 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Brainiac
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Brainiac »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Oct 2018, 17:30)

Ja, die Zahlen sollte man schonmal genau untersuchen. Es gibt allerdings auch das Phänomen der Verjüngung.

Dazu die folgende Quelle:
https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... ch-an.html

Es werden hier Zahlen von 33-50% genannt. Gehen wie mal von den konservativen Werten aus, dann wären von den 70% und dem Viertel dann wieder ein Drittel "geschwindelte" Minderjährige. So kommt man dann auf 58.3%. Das ist inetwa ein Verhältnis von 140 Männern zu 100 Frauen, Kindern und - echten - Jugendlichen (bis 17 Jahren!) zusammen.
Diese Rechnung kann ich nachvollziehen, wenn man diesen 33% mal Glauben schenkt.
Wenn man von einer 50/50-Verteilung bei den Geschlechtern und Zugereisten aus jungen Gesellschaften ausgehen kann (in Afrika z.B. 41% der Bevölkerung unter 15 Jahre, Asien-typisch sind 24% https://de.statista.com/statistik/daten ... -regionen/ ), dann sind es eben ganz besonders die jungen Männer gewesen, die zu uns gekommen sind.
Die nicht ganz. Was willst du damit genau sagen?
Wenn man also die Zahlen der jungen Männer (ab15!!!, ab 18 sollten es nochmal deutlich weniger sein) asientypisch sehen würde, dann dürften sie 26% (ca. 50% - 24%) ausmachen - 35 Männern würden 100 Frauen, Kinder und Jugendliche gegenüberstehen. Hieße also, dass die Gruppe der Männer 4-fach überrepräsentiert ist (die Gruppe der 15-17-Jahrigen ist in der Rechnung noch nicht mal drin). Oder habe ich mich verrechnet?
Die auch nicht. Was willst du damit genau sagen?
Das ist ja auch erklärbar und nachvollziehbar. Wer möchte seine Söhne schon in den Krieg schicken? Man schickt aus einer Familie auch zuerst die los, die eine große Chance haben anzukommen. Auch das Schummeln beim Alter wird bei der Andersbehandlung aufgrund Minderjährigkeit voll verständlich.
Ja, das bestreite ich nicht.
Es ist eben nicht nur ein Eindruck, dass junge Männer die Gruppe der Flüchtlinge/Asylbewerber dominiert haben, es ist Fakt.
Das wiederum bestreite ich sehr wohl. Nehmen wir mal das hier, um nicht so wilde Hypothesen und Hochrechnungen anstellen zu müssen: Die Gesamtstatistik für 2016. Diese ist glücklicherweise hinreichend differenziert.

http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/D ... cationFile

Auf Seite 7 unten sind Geschlecht und Altergruppen gekreuzt. Die Gesamtzahl waren 722.370 Asylantragsteller, und davon

32.628 + 34.044 + 129.049 + 71.962 + 45.713 + 29.119 + 17.754
= 360.269
= 49,8%

befanden sich in den männlichen Altergruppen zwischen 11 und 45. Das ist jetzt mal sehr zu deinen Gunsten gerechnet - alle ab 11 und bis 45 dazugezählt.

Stimmst du mir zu, dass man junge Männer wohl weder als unter 11, noch als über 45, noch als weiblich einsortiert haben dürfte?
Man sollte sich nicht davon täuschen lassen, wer das Straßenbild in bestimmten Gegenden Deutschlands dominiert. Darauf war auch Jan Fleischhauer, den ich ansonsten schätze, reingefallen, den Artikel kennst du wahrscheinlich.
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Brainiac
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Brainiac »

Wähler hat geschrieben:(26 Oct 2018, 18:27)

Das ist jetzt aber weiterhin ein Streit um des Kaisers Bart. Dass junge Männer unter den Flüchtlingen seit 2015 überproportional vertreten sind, bestreitet doch niemand ernsthaft.
Ich fürchte, dieser feine Unterschied - zwischen "überproportional" einerseits und "vor allem" bzw. "allergrößter Teil" andererseits - überfordert viele Menschen bei einem so emotional diskutierten Thema. :|
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

Brainiac hat geschrieben:(26 Oct 2018, 18:30)

Ich fürchte, dieser feine Unterschied - zwischen "überproportional" einerseits und "vor allem" bzw. "allergrößter Teil" andererseits - überfordert viele Menschen bei einem so emotional diskutierten Thema. :|
Wortklauberei interessiert mich nicht. Schon gar nicht wenn sie systematisch und überall betrieben wird, mithin als Werkzeug der Vernebelung und Desinformation dient (siehe zB auch Debatten was eine Hetzjagd ist oder was ein Plural ist - immer die gleiche Handschrift :( ).

Viel interessanter ist dieses: ich hatte oben den Begriff "California Dream" eingebracht. Es gibt leider nur auf der englischen Wikipedia einen eigenen Artikel zu diesem Begriff, und der Begriff ist eine allgemein anerkannte Bezeichnung für ein bestimmtes psychologisches Motiv.

Wenn man das anschaut, dann gibt es da so viele Übereinstimmungen zu dem, was wir heute mit sog. Flüchtlingen erleben, dass es geradezu blind erscheint, diese Entsprechungen nicht zu sehen und stattdessen auf dem Narrativ der Hilfsbedürftigkeit und Zufluchtssuche zu beharren:

The new dream was the dream of instant wealth, won in a twinkling by audacity and good luck.
(Audacity kann man mit "Dreistigkeit" übersetzen.)

California gained the international reputation as the "golden state"—with gold and lawlessness the main themes.
(Lawnessless - Gesetzlosigkeit)

Part of the "California Dream" was "that every family could have its own private home."
(Wie oft haben wir das gehört - "jeder bekommt ein eigenes Haus und ein Auto")

Das sind die Dinge, über die man ernstlich nachdenken sollte - jenseits von linker Sturköpfigkeit und rechter Panikmache, sondern da wo man die Dinge schlüssig psychologisch beschreiben und erklären kann.
Und von da aus muss man sich dann fragen: kann so ein California Dream unter den gegebenen Verhältnissen funktionieren, und welche Konsequenzen hat das?
In Kalifornien hat er letztlich weitgehend funktioniert, dank einer ganz überragenden wirtschaftlichen Entwicklung: Filmindustrie, Raumfahrt, Silicon Valley, Dotcoms. Und wie sieht es hier aus? Hier sucht die Industrie in erster linie billige Arbeitskräfte aus unterprivilegierten Schichten.
Ich meine: das kann nur schiefgehen. Also, gebt den Leuten, wenn sie schonmal hier sind, die Chance auf eine gute Ausbildung, und macht ihnen klar, dass ihre weitere Zukunft in ihren Heimatländern liegt.

Der Dalai Lama stimmt mir bereits zu. Die anderen sollten vielleicht noch ein bischen meditieren.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Bleibtreu »


Mal wieder: SendePause - hier ist nicht der Sammelstrang: Straftaten von Flüchtlingen!

Edit - Themenfremde Beitraege in den richtigen Strang integriert - ich rate dringend davon ab den FluechtlingsStrang nochmals Zweck zu entfremden!
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Samstag 27. Oktober 2018, 11:06, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Strang wieder offen
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

Ich bin überrascht und erstaunt, dass es zu meinem vorstehenden Beitrag nun keine vehemente wütende Kritik gibt - finde es aber auch etwas schade, dass gar keine Kommentare dazu geäußert werden.

Dazu nun ein weiterer Aspekt. In einem kürzlichen Gespräch mit einer Partei-Engagierten der SPD, die beruflich im Asylrecht tätig ist, hab ich gefragt, wo denn nun eigentlich der wirkliche Sinn und Nutzen der Zuwanderung liegt. (Denn vielleicht gibt es da ja einen Sinn, und ich verstehe ihn bloss nicht.)
Die Antwort war recht klar, dass es ein Interesse der Industrie gibt, dass ein (Über)angebot an Arbeitskräften für einfachere Tätigkeiten geschaffen wird, die aufgrund prekärer Verhältnisse gezwungen sind, jegliche Arbeitsbedingungen zu akzeptieren.
(Klar, wir haben einen Mindestlohn, wir haben gesetzliche Arbeitsbedingungen, aber dennoch spielen Angebot und Nachfrage bei den Arbeitsbedingungen weiterhin eine signifikante Rolle.)

Da stellt sich die Frage, wenn das nicht nur eine Einzelmeinung ist, sondern in der SPD so gesehen wird, warum befürwortet die SPD dann die Migration, wenn diese im Ergebnis nur den Interessen der Konzerne entgegenkommt?

Und nun gibt es heute ein neues Video von Staatsfeind Nr. 1, Herrn Sellner, der da auch im wesentlichen genau dasselbe sagt wie ich hier oben: gebt den Flüchtlingen die Chance auf eine gute Ausbildung und macht ihnen klar, dass ihre Zukunft in ihren Heimatländern liegt.

Da bleibt mir nur zu fragen, warum sich denn bis aufs Blut und mit allen Mitteln der Diffamierung gestritten wird, wenn doch eigentlich in der Sache Konsens zu bestehen scheint?
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von ThorsHamar »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(27 Oct 2018, 18:14)

Ich bin überrascht und erstaunt, dass es zu meinem vorstehenden Beitrag nun keine vehemente wütende Kritik gibt - finde es aber auch etwas schade, dass gar keine Kommentare dazu geäußert werden. ...
...wenn der Strang zu ist, kann man halt nicht antworten ... ;)
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von ThorsHamar »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(26 Oct 2018, 19:01)

...Und von da aus muss man sich dann fragen: kann so ein California Dream unter den gegebenen Verhältnissen funktionieren, und welche Konsequenzen hat das? ...
Das kann nicht funktionieren.
Die Grundvoraussetzung wäre, dass jeder "Dreamer" einen Platz besetzen kann, welcher somit für ihn und die existierende Gesellschaft im besten Sinne "vernünftig" belegt ist.
Solange funktioniert nämlich die Umsetzung des Traumes und somit überhaupt auch Das, was man Integration nennt.
Kann der Dreamer, aus verschiedenen Gründen, eine solche Position nicht bekommen, ist der Drops gelutscht, denn sowohl er, als auch die Gesellschaft, haben keine Möglichkeit, auf Augenhöhe Gemeinsamkeit leben zu können.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Fliege »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(26 Oct 2018, 19:01)
Also, gebt den Leuten, wenn sie schonmal hier sind, die Chance auf eine gute Ausbildung, und macht ihnen klar, dass ihre weitere Zukunft in ihren Heimatländern liegt.

Der Dalai Lama stimmt mir bereits zu. Die anderen sollten vielleicht noch ein bischen meditieren.
Ich stimme dem Dalai Lama zu ("Europa gehört den Europäern"; Kath.net, 21. September 2018) und ich stimmme dir zu.
Letzter_Hippie hat geschrieben:(27 Oct 2018, 18:14)
Ich bin überrascht und erstaunt, dass es zu meinem vorstehenden Beitrag nun keine vehemente wütende Kritik gibt
Meinerseits besteht kein Bedarf an wütender Kritik an deiner Auffassung und der des Dalai Lama. Insofern möchte ich für den Konsens um Verzeihung bitten. :-)
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Wähler »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(27 Oct 2018, 18:14)
Dazu nun ein weiterer Aspekt. In einem kürzlichen Gespräch mit einer Partei-Engagierten der SPD, die beruflich im Asylrecht tätig ist, hab ich gefragt, wo denn nun eigentlich der wirkliche Sinn und Nutzen der Zuwanderung liegt. (Denn vielleicht gibt es da ja einen Sinn, und ich verstehe ihn bloss nicht.)
Die Antwort war recht klar, dass es ein Interesse der Industrie gibt, dass ein (Über)angebot an Arbeitskräften für einfachere Tätigkeiten geschaffen wird, die aufgrund prekärer Verhältnisse gezwungen sind, jegliche Arbeitsbedingungen zu akzeptieren.
(Klar, wir haben einen Mindestlohn, wir haben gesetzliche Arbeitsbedingungen, aber dennoch spielen Angebot und Nachfrage bei den Arbeitsbedingungen weiterhin eine signifikante Rolle.)
Es werden eher Fachkräfte gesucht als Arbeitskräfte für einfachere Tätigkeiten. Ich halte es nach wie vor richtig, allen Flüchtlingen eine berufliche Ausbildung oder einen befristeten Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.Einen automatischen Spurwechsel in eine unbefristete Niederlassungsfreiheit wird es vorerst wohl nicht geben. Das ist eine gute Form der Entwicklungshilfe und vermeidet die Fehler der Franzosen, die die Migranten aus ihren Kolonien in Schlafstädten weggeschlossen haben. Die Anreize zur Rückkehr in befriedete Heimatländer sollten allerdings verstärkt werden.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Julian »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(26 Oct 2018, 19:01)

Wortklauberei interessiert mich nicht. Schon gar nicht wenn sie systematisch und überall betrieben wird, mithin als Werkzeug der Vernebelung und Desinformation dient (siehe zB auch Debatten was eine Hetzjagd ist oder was ein Plural ist - immer die gleiche Handschrift :( ).

Viel interessanter ist dieses: ich hatte oben den Begriff "California Dream" eingebracht. Es gibt leider nur auf der englischen Wikipedia einen eigenen Artikel zu diesem Begriff, und der Begriff ist eine allgemein anerkannte Bezeichnung für ein bestimmtes psychologisches Motiv.

Wenn man das anschaut, dann gibt es da so viele Übereinstimmungen zu dem, was wir heute mit sog. Flüchtlingen erleben, dass es geradezu blind erscheint, diese Entsprechungen nicht zu sehen und stattdessen auf dem Narrativ der Hilfsbedürftigkeit und Zufluchtssuche zu beharren:

The new dream was the dream of instant wealth, won in a twinkling by audacity and good luck.
(Audacity kann man mit "Dreistigkeit" übersetzen.)

California gained the international reputation as the "golden state"—with gold and lawlessness the main themes.
(Lawnessless - Gesetzlosigkeit)

Part of the "California Dream" was "that every family could have its own private home."
(Wie oft haben wir das gehört - "jeder bekommt ein eigenes Haus und ein Auto")

Das sind die Dinge, über die man ernstlich nachdenken sollte - jenseits von linker Sturköpfigkeit und rechter Panikmache, sondern da wo man die Dinge schlüssig psychologisch beschreiben und erklären kann.
Und von da aus muss man sich dann fragen: kann so ein California Dream unter den gegebenen Verhältnissen funktionieren, und welche Konsequenzen hat das?
In Kalifornien hat er letztlich weitgehend funktioniert, dank einer ganz überragenden wirtschaftlichen Entwicklung: Filmindustrie, Raumfahrt, Silicon Valley, Dotcoms. Und wie sieht es hier aus? Hier sucht die Industrie in erster linie billige Arbeitskräfte aus unterprivilegierten Schichten.
Ich meine: das kann nur schiefgehen. Also, gebt den Leuten, wenn sie schonmal hier sind, die Chance auf eine gute Ausbildung, und macht ihnen klar, dass ihre weitere Zukunft in ihren Heimatländern liegt.

Der Dalai Lama stimmt mir bereits zu. Die anderen sollten vielleicht noch ein bischen meditieren.
Es gibt grundlegende Unterschiede zwischen den Zuständen die zur Geburt des kalifornischen Traums, einer besonderen Ausprägung und Zuspitzung des Amerikanischen Traums, geführt haben, und der Lage im heutigen Deutschland.

Der Begriff des kalifornischen Traums bezieht sich im wesentlichen auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einem Nachklang bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein. Er ist charakterisiert durch ein Land, das geographisch gesegnet und dünn besiedelt ist, und durch die Abwesenheit von Regeln, inklusive der faktischen Abwesenheit eines Sozialstaates.

Wie kann man solch ein Land mit Deutschland vergleichen, in dem alles bis ins Letzte durch eine überbordende Bürokratie geregelt ist? Wie kann man es vergleichen mit einem der großzügigsten Sozialstaaten der Welt, der allen möglichen Leuten lebenslange Alimentierung ohne Zwang zur Gegenleistung verspricht, sobald sie es über die Grenze geschafft haben? Wie kann man es mit einem Land vergleichen, in dem Selbstverteidigung und Wehrhaftigkeit kritisch gesehen werden?

Selbst in Kalifornien haben sich die Dinge geändert. Viele empfinden das Land inzwischen als overcrowded. Die Gang-Kriminalität ist inzwischen nur durch Segregation halbwegs erträglich. Ausufernde linke Politik hat auch Kalifornien fast in die Staatspleite geführt.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Julian »

Wähler hat geschrieben:(28 Oct 2018, 08:14)

Es werden eher Fachkräfte gesucht als Arbeitskräfte für einfachere Tätigkeiten. Ich halte es nach wie vor richtig, allen Flüchtlingen eine berufliche Ausbildung oder einen befristeten Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.Einen automatischen Spurwechsel in eine unbefristete Niederlassungsfreiheit wird es vorerst wohl nicht geben. Das ist eine gute Form der Entwicklungshilfe und vermeidet die Fehler der Franzosen, die die Migranten aus ihren Kolonien in Schlafstädten weggeschlossen haben. Die Anreize zur Rückkehr in befriedete Heimatländer sollten allerdings verstärkt werden.
Wenn denn Fachkräfte angeblich so gesucht werden, warum wird das nicht über den Preis geregelt, wie es üblich ist in einer Marktwirtschaft? Es dürfen schon jetzt mittels blauer Karte Fachkräfte einreisen - warum aber tun sie es so selten? Vielleicht, weil sie woanders besser bezahlt werden als im Billiglohnland Deutschland?

Ich halte das gegenwärtige Narrativ des Fachkräftemangels für ein Märchen. Ja, es gibt teilweise einen Mangel an Fachkräften, aber es werden auch keine Anstrengungen unternommen, dies zu korrigieren über bessere Arbeitsbedingungen, Aufstiegsmöglichkeiten und höheren Lohn dieser Fachkräfte.

Den Bedarf an Arbeitskräften für einfache Tätigkeiten könnte man über Automatisierung und Digitalisierung in den Griff bekommen, aber es ist natürlich einfacher, nach billigen Arbeitskräften zu rufen, als Innovationen durchzusetzen.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Orbiter1 »

Julian hat geschrieben:(28 Oct 2018, 08:38)

Wenn denn Fachkräfte angeblich so gesucht werden, warum wird das nicht über den Preis geregelt, wie es üblich ist in einer Marktwirtschaft? Es dürfen schon jetzt mittels blauer Karte Fachkräfte einreisen - warum aber tun sie es so selten? Vielleicht, weil sie woanders besser bezahlt werden als im Billiglohnland Deutschland?
Ach die werden woanders besser bezahlt? Die blaue Karte gilt ja in der ganzen EU. Dann erklär doch bitte mal folgendes:

"Von 2012 bis 2016 wurden mehr als 85 Prozent aller EU-weit erteilten "Blauen Karten" in Deutschland ausgestellt." Quelle: https://www.br.de/nachricht/mittelfrank ... d-100.html

Offenbar hast du von dem was du schreibst Null Ahnung.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von PeterK »

Julian hat geschrieben:(28 Oct 2018, 08:38)
Es dürfen schon jetzt mittels blauer Karte Fachkräfte einreisen - warum aber tun sie es so selten?
Viele von ihnen sind junge Männer, die nicht unbedingt europäisch aussehen.

In D gibt es Menschen, die angesichts junger Männer, die nicht europäisch aussehen, die Straßenseite wechseln (Du weißt das). Hinzu kommen die Bilder aus Sachsen et al.

Warum also sollten solche Fachkräfte nach D kommen wollen?
Zuletzt geändert von PeterK am Sonntag 28. Oktober 2018, 09:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Julian »

Orbiter1 hat geschrieben:(28 Oct 2018, 08:57)

Ach die werden woanders besser bezahlt? Die blaue Karte gilt ja in der ganzen EU. Dann erklär doch bitte mal folgendes:

"Von 2012 bis 2016 wurden mehr als 85 Prozent aller EU-weit erteilten "Blauen Karten" in Deutschland ausgestellt." Quelle: https://www.br.de/nachricht/mittelfrank ... d-100.html

Offenbar hast du von dem was du schreibst Null Ahnung.
Werden Sie doch nicht gleich so unhöflich, dafür gibt es keinen Grund.

Es sind also ganze 76.000 Fachkräfte über die blaue Karte nach Deutschland gekommen, und das in einem Zeitraum von fünf Jahren (ich vermute 2012 bis 2016, jeweils einschließlich), also etwa 15.000 pro Jahr.

Jetzt kommt die Transferaufgabe: Stellen Sie diese Zahl in Zusammenhang mit der Zahl der Zuwanderer nach Deutschland insgesamt. Ich verrate Ihnen die Zahl von 2015 allein: Da waren es 2,14 Millionen. Außerdem sollten Sie die Zahl in Zusammenhang stellen mit der Auswanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus Deutschland, die wesentlich über 15.000 pro Jahr liegen dürfte.

Meine Schlussfolgerung ist, dass Deutschland in bezug auf außereuropäische Einwanderung vor allem attraktiv für Unqualifizierte ist, die auf den deutschen Sozialstaat hoffen. Qualifizierte Einwanderung kommt im wesentlichen aus der Europäischen Union, einfach weil man in Deutschland immer noch mehr verdient als in Rumänien oder Polen und wegen der geographischen Nähe.

Hochqualifizierte aus Indien dürften die USA, Kanada, Australien oder auch Großbritannien präferieren.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Julian »

PeterK hat geschrieben:(28 Oct 2018, 09:11)

Viele von ihnen sind junge Männer, die nicht unbedingt europäisch aussehen.

In D gibt es Menschen, die angesichts junger Männer, die nicht europäisch aussehen, die Straßenseite wechseln (Du weißt das). Hinzu kommen die Bilder aus Sachsen et al.

Warum also sollten solche Fachkräfte nach D kommen wollen?
So ein Unsinn. Viele meiner Kollegen haben ein ausländisches Aussehen, und wenn ich mit ihnen unterwegs bin, wechseln wir ggf. gemeinsam die Straßenseite.

Das Wechseln der Straßenseite hat ja nichts an sich mit Haut- oder Haarfarbe zu tun, sondern mit dem aggressiven Auftreten dieser Männergruppen. Dass diese dabei häufig einen bestimmten Hintergrund (Afrika, Naher und Mittlerer Osten) haben, ist eine Nebendiagnose, die ich dann eben mehr oder weniger zufällig stelle. Ich würde auch aggressiv auftretenden deutschen Männergruppen aus dem Weg gehen, aber solchen Gruppen begegne ich eben kaum.

Und jetzt sage noch einer, er wüsste nicht, wovon ich rede. Diese Klientel an Männergruppen sieht man an allen möglichen öffentlichen Orten in Deutschland, insbesondere an Bahnhöfen und deren Umfeld. Ich nehme es niemandem ab, dass er nicht schon eine ähnliche Erfahrung gemacht hat. Ich kann diese Heuchelei nicht mehr ertragen.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von PeterK »

Julian hat geschrieben:(28 Oct 2018, 09:20)
Dass diese dabei häufig einen bestimmten Hintergrund (Afrika, Naher und Mittlerer Osten) haben, ist eine Nebendiagnose, die ich dann eben mehr oder weniger zufällig stelle.
Ja, Julian. Das klingt sehr glaubhaft. :D

BTW:
Die Technische Universität Dresden will Anfeindungen ihrer ausländischen Studenten und Mitarbeiter nicht länger hinnehmen und richtet eine Anlaufstelle für Opfer von Fremdenhass ein. Diese solle für all jene da sein, „die sich in Dresden beleidigt, gedemütigt oder bedroht fühlen und Rat und Hilfe suchen“, sagte Rektor Hans Müller-Steinhagen der Deutschen Presse-Agentur. „Unser Ziel ist es, die Willkommenskultur an der TU Dresden zur besten aller Universitäten deutschlandweit zu entwickeln.“

Müller-Steinhagen hatte unlängst betroffene Studenten zu einer Veranstaltung mit Politikern in den Landtag eingeladen. Dabei konnten sie von ihren Erfahrungen mit Alltagsrassismus in der sächsischen Landeshauptstadt berichten. „Ich bin selten so traurig und nachdenklich aus einem Gespräch gegangen“, sagte der Rektor.
(dpa, 2016)
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Orbiter1 »

Julian hat geschrieben:(28 Oct 2018, 09:14)

Hochqualifizierte aus Indien dürften die USA, Kanada, Australien oder auch Großbritannien präferieren.
Selbstverständlich präferieren hochqualifizierte Inder andere Länder. Auch in der größten englischsprachigen Zeitung Indiens, der Times of India, wird über die Jagd auf Ausländer und die Bildung rechtsradikaler Organisationen in Deutschland informiert. https://timesofindia.indiatimes.com/wor ... 027506.cms
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(28 Oct 2018, 08:14)
Es werden eher Fachkräfte gesucht als Arbeitskräfte für einfachere Tätigkeiten. Ich halte es nach wie vor richtig, allen Flüchtlingen eine berufliche Ausbildung oder einen befristeten Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.Einen automatischen Spurwechsel in eine unbefristete Niederlassungsfreiheit wird es vorerst wohl nicht geben. Das ist eine gute Form der Entwicklungshilfe und vermeidet die Fehler der Franzosen, die die Migranten aus ihren Kolonien in Schlafstädten weggeschlossen haben. Die Anreize zur Rückkehr in befriedete Heimatländer sollten allerdings verstärkt werden.
Julian hat geschrieben:(28 Oct 2018, 08:38)
Ich halte das gegenwärtige Narrativ des Fachkräftemangels für ein Märchen. Ja, es gibt teilweise einen Mangel an Fachkräften, aber es werden auch keine Anstrengungen unternommen, dies zu korrigieren über bessere Arbeitsbedingungen, Aufstiegsmöglichkeiten und höheren Lohn dieser Fachkräfte.
Präziser als ein Märchen sind empirische Daten:
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... derer.html
Welt 30. Januar 2018 Eine groß angelegte Untersuchung zeigt, in welchem Maße die europäische Wirtschaft von der Binnenwanderung profitiert, ja geradezu darauf angewiesen ist
siehe auch: Fachkräftemangel: Blaue Karte der EU wird begehrter
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 37164.html
siehe auch:
Wähler hat geschrieben:(20 Sep 2014, 10:03)
https://www.iwkoeln.de/studien/gutachte ... 12720.html
Zitat: Engpass-Analyse 2013 IW-Köln (Liste Engpass-Berufe Seite 37 bis 39)
"Nicht alle Berufsfelder sind gleichermaßen von Engpässen betroffen
Betrachtet man Berufsfelder – also Berufsgattungen von Berufen mit ähnlichen Merkmalen, fanden sich die meisten Engpassberufe in den Berufsfeldern Energie und Elektro sowie Maschinen- und Fahrzeugtechnik. Hier lagen in mehr als der Hälfte aller Berufsgattungen Engpässe vor. Auch im Berufsfeld Metall war knapp die Hälfte aller Berufe betroffen. Nur in geringem Maße bestanden Engpässe dagegen in den Berufsfeldern Unternehmensorganisation und Verwaltung, Verkauf und Tourismus sowie Sprache, Wirtschaft und Gesellschaft. Überhaupt keine Engpassberufe wiesen die Berufsfelder Landwirtschaft und Gartenbau, Rohstoff, Glas und Keramik, Papier und Druck, Textil und Leder, Lebensmittel sowie Militär auf.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/d ... -1.1124169
Zitat SZ 25. Juli 2011
"So stehen Pflegekräfte auf der Liste der zehn Berufsgruppen, für die es am meisten offene Stellen gibt. 25.000 Altenpfleger, Erzieherinnen und Sozialarbeiter wurden im Juni über die BA gesucht. Zugleich waren jedoch zum Beispiel 48.700 Altenpfleger arbeitslos...Gesucht werden examinierte Fachkräfte, viele Erwerbslose sind das als Altenpflegehelfer allerdings nicht...In Branchen, die bekannt sind für eine eher schlechte Bezahlung und miese Arbeitsbedingungen, haben die Arbeitgeber es besonders schwer, offene Stellen zu besetzen. So stehen auf der Liste der zehn Berufsgruppen, für die es die meisten offenen Jobs gibt, auch Verkäufer, Krankenschwestern, Kellner oder Kraftfahrer.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Wähler hat geschrieben:(28 Oct 2018, 08:14)

Es werden eher Fachkräfte gesucht als Arbeitskräfte für einfachere Tätigkeiten.
Der Facharbeiter ist eine aussterbende Spezies und wird in Zukunft durch KI und Roboter ersetzt. Für den Menschen bleiben als Massenarbeit nur noch Handlangerdienste und da gilt dann: je billiger, desto besser.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Julian »

Orbiter1 hat geschrieben:(28 Oct 2018, 09:49)

Selbstverständlich präferieren hochqualifizierte Inder andere Länder. Auch in der größten englischsprachigen Zeitung Indiens, der Times of India, wird über die Jagd auf Ausländer und die Bildung rechtsradikaler Organisationen in Deutschland informiert. https://timesofindia.indiatimes.com/wor ... 027506.cms
Nun, es gibt durchaus ein Problem mit Rassismus, Rechtsextremismus und Gewalt in Deutschland. Allerdings sind die Medienberichte im Ausland vollkommen übertrieben, weil sie das Problem nicht in einen vernünftigen Zusammenhang stellen. Dennoch glaube ich, dass so Vorurteile gegen Deutschland, insbesondere Ostdeutschland, geschürt werden und dies auch Auswirkungen auf die Entscheidung Hochqualifizierter hat.

Hier haben auch deutsche Politiker und Medien eine Verantwortung. Die Fake News von der Hetzjagd in Chemnitz entstand in Deutschland in linksextremen Kreisen, wurde aber weltweit verbreitet, weil sie von ganz oben, von Frau Merkel, ungeprüft und gegen den Polizeibericht aufgenommen wurde, und im ahnungslosen Ausland, das in der Regel nicht oder nur mit Vorurteilen beladen in Deutschland recherchierte, in das Narrativ des hässlichen Deutschen passte.

Da wurden alte Vorurteile wieder hervorgekramt, ganz unabhängig davon, dass Deutschland objektiv betrachtet wesentlich weniger rassistisch ist als Länder wie Indien mit seinem Kastensystem, und dass Angriffe auf Ausländer in Deutschland äußerst selten sind. (Niemand würde ja wohl auf die Idee kommen, die USA als antisemitisch und gefährlich für Juden einzuordnen, nur weil ein hasserfüllter Verrückter ein Blutbad angerichtet hat.)

Und die wenigen Angriffe hätten wir nicht gehabt, wenn die deutsche Politik verständiger gewesen wäre und nicht im Sinne eines Kontrollverlustes eine Masseneinwanderung aus dem Nahen Osten und Afrika zugelassen hätte, wie schon Anfang der Neunzigerjahre. Ein weiterer Fehler war, selbst Straftäter nicht abzuschieben und einfach zuzusehen, wie sich neue Formen der Kriminalität in Deutschland ausbreiten konnten. Dazu kommt noch, dass jegliche Kritik an der Flüchtlingspolitik und Besorgnis über die Flüchtlingskriminalität als rechtsradikal abgetan wurde. Ja, man hat sogar versucht, die Menschen zu belügen; auch das kam nicht sehr gut an und hat zur Entstehung von Verschwörungstheorien beigetragen.

Auf diese Weise hat man junge Männer geschaffen, die sich in die Ecke getrieben sahen, sich ohnmächtig fühlten und aus Verzweiflung überreagierten. Mich wundert es aber eher, dass Angriffe auf Flüchtlinge insgesamt eher selten sind, trotz der zahlreichen Angriffe von Flüchtlingen auf Deutsche.

Tja, mit einer weisen Einwanderungspolitik hätten wir diese Probleme nicht. Wir hätten weniger, dafür aber qualifizierte Einwanderer, weniger Probleme mit Flüchtlingskriminalität. Und wir hätten wohl weniger Fremdenfeindlichkeit und weniger rassistische Angriffe.

Seltsam, nicht wahr? So führt also eine linksextremistische Politik zum Aufkeimen des Rechtsextremismus. Wer hätte das gedacht? Nun, mir war das schon immer klar, deswegen trete ich für eine moderate Politik ein.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Julian »

Wähler hat geschrieben:(28 Oct 2018, 09:51)

Präziser als ein Märchen sind empirische Daten:
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... derer.html
Welt 30. Januar 2018 Eine groß angelegte Untersuchung zeigt, in welchem Maße die europäische Wirtschaft von der Binnenwanderung profitiert, ja geradezu darauf angewiesen ist
siehe auch: Fachkräftemangel: Blaue Karte der EU wird begehrter
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 37164.html
siehe auch:
Sie haben doch folgende Passage selber zitiert:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/d ... -1.1124169
Zitat SZ 25. Juli 2011
"So stehen Pflegekräfte auf der Liste der zehn Berufsgruppen, für die es am meisten offene Stellen gibt. 25.000 Altenpfleger, Erzieherinnen und Sozialarbeiter wurden im Juni über die BA gesucht. Zugleich waren jedoch zum Beispiel 48.700 Altenpfleger arbeitslos...Gesucht werden examinierte Fachkräfte, viele Erwerbslose sind das als Altenpflegehelfer allerdings nicht...In Branchen, die bekannt sind für eine eher schlechte Bezahlung und miese Arbeitsbedingungen, haben die Arbeitgeber es besonders schwer, offene Stellen zu besetzen. So stehen auf der Liste der zehn Berufsgruppen, für die es die meisten offenen Jobs gibt, auch Verkäufer, Krankenschwestern, Kellner oder Kraftfahrer.
Da steht doch genau drin, was ich schrieb: Die Arbeitgeber sind nicht bereit, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Bezahlung zu verbessern, und wundern sich dann, dass sie niemand finden, der ihre schlechten Angebote gerne annimmt. Deswegen braucht man Billigarbeiter aus dem Ausland, die sich nicht beklagen. Die dabei entstehenden Kosten durch viele, die überhaupt nicht in den Arbeitsmarkt integriert werden, und durch Import von Kriminellen müssen ja nicht die Arbeitgeber tragen.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(28 Oct 2018, 08:14)
Es werden eher Fachkräfte gesucht als Arbeitskräfte für einfachere Tätigkeiten. Ich halte es nach wie vor richtig, allen Flüchtlingen eine berufliche Ausbildung oder einen befristeten Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.Einen automatischen Spurwechsel in eine unbefristete Niederlassungsfreiheit wird es vorerst wohl nicht geben. Das ist eine gute Form der Entwicklungshilfe und vermeidet die Fehler der Franzosen, die die Migranten aus ihren Kolonien in Schlafstädten weggeschlossen haben. Die Anreize zur Rückkehr in befriedete Heimatländer sollten allerdings verstärkt werden.
Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Oct 2018, 10:32)
Der Facharbeiter ist eine aussterbende Spezies und wird in Zukunft durch KI und Roboter ersetzt. Für den Menschen bleiben als Massenarbeit nur noch Handlangerdienste und da gilt dann: je billiger, desto besser.
Beruflich habe ich viel mit Textmining zu tun und wir arbeiten auch mit KI-Algorithmen. Deine These kann ich nicht bestätigen. Empirische Studien und Prognosen lassen das auch nicht erkennen.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Die KI steht ja auch immer noch erst am Anfang der Entwicklung, in 10 Jahren sprechen wir uns wieder.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(28 Oct 2018, 09:51)
Präziser als ein Märchen sind empirische Daten:
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... derer.html
Welt 30. Januar 2018 Eine groß angelegte Untersuchung zeigt, in welchem Maße die europäische Wirtschaft von der Binnenwanderung profitiert, ja geradezu darauf angewiesen ist
siehe auch: Fachkräftemangel: Blaue Karte der EU wird begehrter
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 37164.html
siehe auch:
Julian hat geschrieben:(28 Oct 2018, 10:42)
Da steht doch genau drin, was ich schrieb: Die Arbeitgeber sind nicht bereit, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Bezahlung zu verbessern, und wundern sich dann, dass sie niemand finden, der ihre schlechten Angebote gerne annimmt. Deswegen braucht man Billigarbeiter aus dem Ausland, die sich nicht beklagen. Die dabei entstehenden Kosten durch viele, die überhaupt nicht in den Arbeitsmarkt integriert werden, und durch Import von Kriminellen müssen ja nicht die Arbeitgeber tragen.
Du hast aber den Fachkräftemangel als Märchen bezeichnet und pickst Dir jetzt nur die Berufsgruppen heraus, die schlechter bezahlt werden, beziehungsweise gewerkschaftlich nicht organisiert sind. Das nennt man selektive Wahrnehmung der Wirklichkeit. ;)
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Skeptiker »

Julian hat geschrieben:(28 Oct 2018, 10:36)
Sehr guter Beitrag. Wer in besagten Ländern unterwegs ist, der kann sein Lachen kaum zurückhalten, wenn Zeitungen aus Indien über Rassismus in Deutschland berichten.

Die Reaktion auf den Beitrag spricht Bände über die Selbstwahrnehmung der Leute, die hier offenbar aus ihrem linksdystopischen Echoraum heraus argumentieren.

Ich habe jeden Tag mit Leuten aus Asien, Nord-, Mittel- und Südamerika zu tun. Unter Kollegen gibt es absolut keine Probleme und von niemandem habe ich bisher Horrorgeschichten über rassistische Angriffe aus eigener Erfahrung in Deutschland gehört. In besagten Ländern ist das oft viel stärker an der Tagesordnung und es wird konsequent aber unaufgeregt damit umgegangen. In Deutschland dagegen scheint es eine linke Selbstbezichtigungs-PR zu geben, welche alles daransetzt die Verhältnisse hier dramatischer erscheinen zu lassen offenbar um politischen Nutzen daraus zu ziehen.

Wer Rassismus in Deutschland bekämpfen möchte, der sollte bei Problemen ansetzten die durch staatliche Inkompetenz im Zusammenhang mit Masseneinwanderung entstanden sind. Problemlösung ist da bei weitem das beste Mittel.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von JJazzGold »

Skeptiker hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:26)

Sehr guter Beitrag. Wer in besagten Ländern unterwegs ist, der kann sein Lachen kaum zurückhalten, wenn Zeitungen aus Indien über Rassismus in Deutschland berichten.

Die Reaktion auf den Beitrag spricht Bände über die Selbstwahrnehmung der Leute, die hier offenbar aus ihrem linksdystopischen Echoraum heraus argumentieren.

Ich habe jeden Tag mit Leuten aus Asien, Nord-, Mittel- und Südamerika zu tun. Unter Kollegen gibt es absolut keine Probleme und von niemandem habe ich bisher Horrorgeschichten über rassistische Angriffe aus eigener Erfahrung in Deutschland gehört. In besagten Ländern ist das oft viel stärker an der Tagesordnung und es wird konsequent aber unaufgeregt damit umgegangen. In Deutschland dagegen scheint es eine linke Selbstbezichtigungs-PR zu geben, welche alles daransetzt die Verhältnisse hier dramatischer erscheinen zu lassen offenbar um politischen Nutzen daraus zu ziehen.

Wer Rassismus in Deutschland bekämpfen möchte, der sollte bei Problemen ansetzten die durch staatliche Inkompetenz im Zusammenhang mit Masseneinwanderung entstanden sind. Problemlösung ist da bei weitem das beste Mittel.
Eigenartig.

Wer Rassismus in Deutschland effektiv bekämpfen will, der sollte ihn meines Erachtens in jeder Form des Auftretens bekämpfen, mit gleichen Mitteln und gleichen Sanktionen.
Aber das ist wahrscheinlich zu logisch gedacht.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:26)

Unter Kollegen gibt es absolut keine Probleme und von niemandem habe ich bisher Horrorgeschichten über rassistische Angriffe aus eigener Erfahrung in Deutschland gehört. (....)

Wer Rassismus in Deutschland bekämpfen möchte, der sollte bei Problemen ansetzten die durch staatliche Inkompetenz im Zusammenhang mit Masseneinwanderung entstanden sind. Problemlösung ist da bei weitem das beste Mittel.
Ein Kollege von mir hätte eine Engineering Leitung in Erfurt übernehmen können. Gehaltssprung > 3k pro Monat.

Hat er nicht, weißt du warum ? Ehefrau ist Halbafrikanerin. Soviel dazu. Wer farbig ist und nach Sachsen zieht hat den Knall nicht gehört.

Und wer Rassismus bekämpfen möchte darf natürlich nicht den Willen der Rassisten erfüllen. Wie kann man so einen Schwachsinn absondern?

Kampf gegen Rassismus funktioniert nur in dem Rassisten klar gemacht wird dass ihre Einstellung gesellschaftlich geächtet ist. Kein Fußbreit dem braunen Gesindel.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Julian »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:32)

Eigenartig.

Wer Rassismus in Deutschland effektiv bekämpfen will, der sollte ihn meines Erachtens in jeder Form des Auftretens bekämpfen, mit gleichen Mitteln und gleichen Sanktionen.
Aber das ist wahrscheinlich zu logisch gedacht.
Natürlich muss man gegen Rassismus vorgehen. Dazu gehört aber neben einem direkten Vorgehen die politische Weisheit, Anlässe für das Aufkeimen von Rassismus gar nicht erst heraufzubeschwören.

Wenn man jahrelang der eigenen Bevölkerung sagt, es sei kein Geld da, sie solle den Gürten enger schnallen, und dann mit vollen Händen das Geld für angebliche Flüchtlinge ausgibt, die sich dann noch zu einem gewissen Anteil als Betrüger herausstellen, der muss sich nicht wundern, dass er Vorurteile und Abneigung gegen Flüchtlinge und Rassismus schürt.

Wer Einwanderung nicht vernünftig steuert im Hinblick auf Quantität und Qualität, sondern von einer nicht vorhandenen Obergrenze schwafelt und Kriminelle unkontrolliert ins Land lässt, die dann hier furchtbarste Verbrechen begehen, der muss sich nicht wundern, dass eine kleine Minderheit von Leuten deswegen Hass auf alle Flüchtlinge und "das System" entwickelt.

Dies sind psychologische Mechanismen, die allgemein bekannt sind.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Skeptiker »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:32)

Eigenartig.

Wer Rassismus in Deutschland effektiv bekämpfen will, der sollte ihn meines Erachtens in jeder Form des Auftretens bekämpfen, mit gleichen Mitteln und gleichen Sanktionen.
Aber das ist wahrscheinlich zu logisch gedacht.
Ich habe klar und deutlich geschrieben wie man Rassismus effektiv bekämpft. Wer Misstände latent verteidigt, der fördert daraus hervorgehende Wut. Bashing des Wütenden ist dann alleine keine Lösung. Zuerst sollten Probleme gelöst werden.

Mir scheint, dass bestimmte Gruppen heute vergessen haben wofür die Polizei da ist, stattdessen findet die Strafverfolgung auf Twitter statt. Das ist natürlich auch sehr praktisch, weil man da bevorzugt mit Emotionen und weniger mit Fakten arbeiten kann. Am Ende der Kette stehen Reisehinweise anderer Länder wegen Hetzjagden die es nicht gegeben hat. Rate mal was DAS dann wieder erzeugt?

Man sollte eben auch mal schauen was die Wut erzeugt, anstatt sich oberschlau und pathetisch über Probleme zu beklagen, die man staatlicherseits durch eigene Unfähigkeit und Handeln geschaffen hat.

Wenn du schreibst „mit gleichen Mitteln und mit gleichen Sanktionen“, ist das dann als Aufruf zur Selbstjustiz per Twitter aufzufassen? Dann muss man sich ja nicht wundern wenn irgendwann die Leute wieder mit Mistgabeln aufeinander losgehen ...

Wirklich erstaunlich wie schnell die Leute den Boden der Rechtsstaatlichkeit verlassen, wenn sie ihre Weltsicht verteidigen wollen. Da gilt dann auf einmal wieder biblisches Recht. Famos!
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Julian »

Schnitter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:52)

Ein Kollege von mir hätte eine Engineering Leitung in Erfurt übernehmen können. Gehaltssprung > 3k pro Monat.

Hat er nicht, weißt du warum ? Ehefrau ist Halbafrikanerin. Soviel dazu. Wer farbig ist und nach Sachsen zieht hat den Knall nicht gehört.

Und wer Rassismus bekämpfen möchte darf natürlich nicht den Willen der Rassisten erfüllen. Wie kann man so einen Schwachsinn absondern?

Kampf gegen Rassismus funktioniert nur in dem Rassisten klar gemacht wird dass ihre Einstellung gesellschaftlich geächtet ist. Kein Fußbreit dem braunen Gesindel.
Lernen Sie erst einmal Geographie: Erfurt ist die Hauptstadt Thüringens und liegt somit nicht in Sachsen. Dass es Vorurteile gegen Sachsen (und auch Thüringen) gibt, steht ja außer Frage.

Die Frage ist jedoch, wie begründet solche Vorurteile sind. Wie viele rassistische Angriffe gab es denn in Erfurt? Wie viele Verletzte, wie viele Tote? Wie viele Verletzte, wie viele Tote gibt es dort durch gewöhnliche Kriminalität, wie viele in, sagen wir, Essen oder Dortmund?

In manchen westdeutschen Schulen, gerade im Ruhrgebiet, ist es ja inzwischen umgekehrt: Da müssen autochthone deutsche Schüler um ihre Unversehrtheit fürchten.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

PeterK hat geschrieben:(28 Oct 2018, 09:11)

Viele von ihnen sind junge Männer, die nicht unbedingt europäisch aussehen.

In D gibt es Menschen, die angesichts junger Männer, die nicht europäisch aussehen, die Straßenseite wechseln (Du weißt das). Hinzu kommen die Bilder aus Sachsen et al.
Auf solche Beiträge sollte man gar nicht weiter eingehen - offenbar liegt da ein Unwillen oder eine Unfähigkeit zur Differenzierung vor und stattdessen wird alles auch auf noch so abstruse Weise auf ein eingebildetes dumpfes Feindbild projiziert.

Was die Männer angeht, wegen derer man besser die Straßenseite wechselt: von denen bin ich in den letzten Jahren schon dreimal auf der Straße zusammengeschlagen worden. Wenn ich darüber reden will, ist die Antwort nur "Mimimi", oder es wird mir erklärt, dass gerade für ältere und gebrechliche Mitmenschen das Verprügeltwerden eine sehr wertvolle Erfahrung ist, durch die sie am schnellsten lernen können wer die neuen Herren im Land sind (Stichwort: es gibt keine Opfer, nur "Erlebende").
Blessed be!
From the branches of Death's tree
The fruit is finally falling down
And the Harvester is free
-- Selim Lemouchi
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Nightrain »

Der Schaden für das Ansehen qualifizierter ausländischer Facharbeiter ist durch die völlig chaotische Migration nach Deutschland enorm. Die Leute verbinden mit einem Schwarzafrikaner, der Ihnen auf der Straße entgegen kommt, halt zuallererst nicht einen Uni-Doktoranten.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von JJazzGold »

Skeptiker hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:54)

Ich habe klar und deutlich geschrieben wie man Rassismus effektiv bekämpft. Wer Misstände latent verteidigt, der fördert daraus hervorgehende Wut. Bashing des Wütenden ist dann alleine keine Lösung. Zuerst sollten Probleme gelöst werden.

Mir scheint, dass bestimmte Gruppen heute vergessen haben wofür die Polizei da ist, stattdessen findet die Strafverfolgung auf Twitter statt. Das ist natürlich auch sehr praktisch, weil man da bevorzugt mit Emotionen und weniger mit Fakten arbeiten kann. Am Ende der Kette stehen Reisehinweise anderer Länder wegen Hetzjagden die es nicht gegeben hat. Rate mal was DAS dann wieder erzeugt?

Man sollte eben auch mal schauen was die Wut erzeugt, anstatt sich oberschlau und pathetisch über Probleme zu beklagen, die man staatlicherseits durch eigene Unfähigkeit und Handeln geschaffen hat.

Wenn du schreibst „mit gleichen Mitteln und mit gleichen Sanktionen“, ist das dann als Aufruf zur Selbstjustiz per Twitter aufzufassen? Dann muss man sich ja nicht wundern wenn irgendwann die Leute wieder mit Mistgabeln aufeinander losgehen ...

Wirklich erstaunlich wie schnell die Leute den Boden der Rechtsstaatlichkeit verlassen, wenn sie ihre Weltsicht verteidigen wollen. Da gilt dann auf einmal wieder biblisches Recht. Famos!
Mir war nicht bewusst, dass ein Verweis auf nicht selektives Handeln (Flüchtlinge) und gerichtliche Ahndung (Sanktionen) von Rassismus als Aufruf zur Selbstjustiz verstanden werden könnte.
Faszinierend.
Ich gestehe, dass mich die gedanklichen Irrwege aufgrund externer Beeinflussung meiner Mitmenschen zunehmend sowohl befremden, als auch faszinieren.
Sind Sie sicher, dass von Ihrer Seite nicht der Wunsch der Vater des Gedankens war?
Oder sind Sie bereits in der Falle des Rechtspopulismus gelandet, der suggeriert, es müsse damit gerechnet werden, dass Selbstjustiz verübt würde. Was in dessen Sichtweise juristisch geschmeidig als Notwehr auszulegen sei?
Treibt Sie diese kontra Rechtsstaat agierende Suggestion dazu, hinter einer schlichten Aufforderung "jegliche Form von Rassismus" zu verfolgen, sprich nicht auf eine Gruppe fixiert, und den Rassismus mittels aller rechtlichen Mittel und Sanktionen zu ahnden, zu obiger freier Interpretation?
Zuletzt geändert von JJazzGold am Sonntag 28. Oktober 2018, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Skeptiker »

Schnitter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:52)
Ein Kollege von mir hätte eine Engineering Leitung in Erfurt übernehmen können. Gehaltssprung > 3k pro Monat.

Hat er nicht, weißt du warum ? Ehefrau ist Halbafrikanerin. Soviel dazu. Wer farbig ist und nach Sachsen zieht hat den Knall nicht gehört.
Die Geographie hatte Julian ja schon gerade gerückt. Dass es in Ostdeutschland bekannte Probleme mit Rassismus gibt, weiss jeder, und das wird auch nicht akzeptiert. Man soll aber bitte mal die Kirche im Dorf lassen. In den Siebzigern hatten Rothaarige und Brillenträger noch einen schweren Stand in der Bevölkerung - kann ein Lied davon singen. Da ist aber niemand auf den Gedanken gekommen das Wiedererwachen des Nationalsozialsmus an die Wand zu malen, nur weil ein paar Leute ein Problem mit Andersartigkeit haben.
Schnitter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:52)
Und wer Rassismus bekämpfen möchte darf natürlich nicht den Willen der Rassisten erfüllen. Wie kann man so einen Schwachsinn absondern?

Kampf gegen Rassismus funktioniert nur in dem Rassisten klar gemacht wird dass ihre Einstellung gesellschaftlich geächtet ist. Kein Fußbreit dem braunen Gesindel.
Hier bekämpfst Du einen Strohmann in Deinem Kopf. Niemand will Rassisten deren Willen erfüllen. Es kann aber auch nicht sein, Leute die Kritik an Missständen haben pauschalisiert zu Rassisten zu machen. Es geht auch da nicht um den "Willen von Rassisten", sondern in vielen Fällen um bekannte Misstände, die Wut erzeugen. Niemand darf die an Menschen auslassen, aber in der realen Welt sind das die Konflikte die entstehen.

Um es ganz plastisch darzustellen: Kommt es zu Problemen mit Gruppen von Leuten und diese werden nicht geeignet abgestellt, dann wird früher oder später die Gruppe als Ganzes dafür mental in Haft genommen. Das mag nicht der linken Lebenseinstellung entsprechen, ist aber soziologisch die Konsequenz. Daher: Probleme lösen ist die beste Vorsorge gegen Wut als Grundlage für Rassismus.
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