Bio-Produkte boykottieren?

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Balsamico
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Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Balsamico »

Hallo ihr,

gerade habe ich die ersten Posts des Threads bezüglich der Boykottierung bestimmter Produkte. Überrascht haben mich diese Posts:
Ebiker hat geschrieben:(12 Dec 2017, 18:57)

Ich boykottiere alles mit Bio oder Ökosiegel und alle Produkte von Müllermilch
Excellero hat geschrieben:(12 Dec 2017, 19:00)

hmmm

bewusst eigentlich nur merkel-jubelpresse und sämtliche Produkte auf denen "Bio" steht. :rolleyes:

Tiere sind auch per Gesetz fühlende Wesen. Obgleich sie nicht in der Lage sind ihre Situation als solche wahrzunehmen, leiden sie doch in der selben Art und Weise, wie es Menschen in entsprechendem Umfeld tun würden. Wer würde das bestreiten.

Ganz bestimmt lässt sich darüber streiten, ob die Biosiegel in befriedigendem Ausmaß auf die Lebens- und Leidenssituation unserer Nutztiere Einfluss haben. Aber DASS sie einen Einfluss haben würde wohl ebenfalls niemand bestreiten.

Deshalb die Frage, wie sind diese Posts zu verstehen? -Gleichgültigkeit was das Wohlergehen der Tiere angeht oder Unmut über die Umsetzung der Biosiegel? Gleichgültigkeit würde in Verbindung mit dem Begriff "Boykott" ja vielmehr bedeuten, aktiv die Leidenssituation verschlechtern zu wollen -und das traue ich wirklich niemandem zu. Aber wegen Unmut über die Umsetzung der Biosiegel dann extra Nicht-Bio-Eier zu kaufen klingt genauso wenig logisch. Eine zu kleine Verbesserung ist besser als keine Verbesserung.

Deshalb meine Bitte an euch, die verstehen wie diese Posts gemeint sind, könntet ihr mich aufklären bitte? Seid ihr der Meinung, Biosiegel haben garkeinen Einfluss?


lg
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Liegestuhl
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Liegestuhl »

Bio ist minderwertiges Zeugs. Es vergammelt schneller, schmeckt ranzig und wenn du Pech hast, klebt noch der halbe Wald dran.
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ThorsHamar
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Sep 2018, 14:21)

Bio ist minderwertiges Zeugs. Es vergammelt schneller, schmeckt ranzig und wenn du Pech hast, klebt noch der halbe Wald dran.

.... oder Hühnerkacke .... :cool:
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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ThorsHamar
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von ThorsHamar »

Balsamico hat geschrieben:(28 Sep 2018, 14:09)


Deshalb meine Bitte an euch, die verstehen wie diese Posts gemeint sind, könntet ihr mich aufklären bitte? Seid ihr der Meinung, Biosiegel haben garkeinen Einfluss?
lg

Natürlich haben Biosiegel Einfluss auf Leute, die sich dann wohler fühlen, selbstbekackte Erdbeeren teuer gekauft zu haben ....
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von schokoschendrezki »

Es gab vor nicht allzulanger Zeit einen Dradio-Hintergrund zu dem Thema. Ich boykottiere zwar keine Bio-Produkte aber die teilweise Widersprüchlichkeit und manchmal auch Verlogenheit dieser Biosiegelei ist mir seit langem klar. (Liegt vor allem daran, dass ich einen privaten Eierhändler im Freundeskreis habe).

Das Problem: Die Bio-Label werden rein nach äußeren Kriterien wie Flächengrößen vergeben. Die Gesundheit der Tiere spielt bei der Label-Verleihung absolut keine Rolle Auch der Sachverstand der Betreiber spielt keine ROlle. Es gibt aber keinen einfachen Kausalzusammenhang Freilandhaltung, große Flächen -> Tiere fühlen sich wohl. Der Sachverstand der Halter ist viel wichtiger. Auch wenn dieser Sachverstand natürlich bedeuten kann, größere Flächen zur Verfügung zu stellen. Nützt aber nix, wenn auf den größeren Flächen kranke, verletzte oder gestresste Tiere herumlaufen. In welchem Maße in einigen Gegenden Greifvögel, Füchse, Marder freilaufende Hühner stressen und zu welch großen Anteilen auch erlegen ... war mir bislang gar nicht klar.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Kiwikopf »

1. Bio-Produkte sind fast ohne Ausnahme in Plastik verpackt.
2. Man hat ein teureres Produkt, welches für den Konsumenten nicht erkennbar "besser" oder gesünder ist.
3. Ob sich eine Kuh einmal um sich selbst drehen kann oder halt nicht ist mir egal.

Ich würde bei mir auch nicht vom Boykott sprechen...aber tendenziell lohnt sich die günstige, konventionelle Ware einfach mehr.
"Eine sehr schlaue Aussage" - Ein sehr schlauer Mensch
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Teeernte
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Teeernte »

Balsamico hat geschrieben:(28 Sep 2018, 14:09)

Hallo ihr,

gerade habe ich die ersten Posts des Threads bezüglich der Boykottierung bestimmter Produkte. Überrascht haben mich diese Posts:

Deshalb meine Bitte an euch, die verstehen wie diese Posts gemeint sind, könntet ihr mich aufklären bitte? Seid ihr der Meinung, Biosiegel haben garkeinen Einfluss?


lg
Nicht auf die Haltung/Behandlung....und auch nicht auf die Umwelt /Gülle Entsorgung.

Marken ....wie ein Bio "Siegel" sind zu einem Geschäft verkommen - Sie widerspiegeln keinesfalls die Haltung oder die Fürsorge durch den Bauern.

Gute Höfe kann man besuchen. Bei schlechten AufzuchtBunkern kann man die Tiere bereits von weitem den ganzen Tag vor Schmerz schreien hören. (Schweinezucht)

Von einer "besseren" Verarbeitung.....und niedrigerem Fettanteil (also "Gesünderem"Fleisch) konnte ich auch nichts bemerken.

....und wer da denkt das man auf den "Zyklus" der Viehcher acht geben würde....hat keinen Geruchssinn.

"Gutes" Fleisch schmeckt man. ... und da zahl ich GERN das Doppelte.


....und das kann dann auch keine "Schnell-Reifende" Salami sein.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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H2O
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

Wer steht denn für die Vergabe eines Bio-Siegels als kontrollierende Stelle ein? Die vermarktende Handelskette vermutlich nicht. Da gibt es einen Stapel Papier für die Rechtslage, aber bestimmt keine inhaltliche Kontrolle.

Oder glaubt der Ersteller dieses Strangs daran, daß sich in der Handelskette tatsächlich eine Person oder eine ständig nachprüfende Stelle um das Tierwohl in der Erzeugerkette bemüht, die der Vermarktung voraus geht?

Der Dieselskandal trotz amtlicher Zulassung hat wohl jedem Zeitungsleser gezeigt, was ein amtliches Prüfsiegel bedeutet.

Das hilft nur der eigene Augenschein beim Erzeuger. Der eigene Augenschein ganz ohne Fachkenntnis ist immer noch wirksamer als die nicht stattgefundene amtliche Prüfbefugnis. Und beim Erzeuger darf man auch nur die Waren kaufen, die er ganz offensichtlich selbst hergestellt hat. Hat es das nicht schon gegeben: Vorne kratzen ein paar Hühner auf dem Freigelände, und hinten fahren die Lastwagen mit Eiern aus Legebatterien zur Umverpackung ein?

Hatten wir hier schon an anderer Stelle: Im Supermarkt tauschen manche besonders klevere Kunden dann die Bio-Eier wieder in Packungen für Eier aus Legebatterien um... und so schließt sich auch dieser Kreis.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von jack000 »

[MOD] - Ich empfehle hier nicht auf Weinstubenniveau zu das entsprechende Thema aus dem Eingangsbeitrag zu diskutieren!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Watchful_Eye
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Watchful_Eye »

Unabhängig davon, was man von Bio hält - ein allzu "moralisches" Marketing ist aus Sicht mancher Menschen tatsächlich uncool. In einem Buch, welches ich kürzlich gelesen habe, wurde darauf verwiesen, dass konservative Amerikaner einer Studie zufolge seltener dazu bereit sind, Energiesparbirnen zu kaufen, wenn diese auf der Packung als "umweltfreundlich" vermarktet werden.

In eine ähnliche Richtung geht auch eine Studie aus Bern, welche testen wollte, unter welchen Bedingungen Menschen bereit sind, Insekten zu essen:
Einige der Werbungen priesen die oben genannten Vorteile an für Umwelt und Gesundheit sowie Fair Trade. Andere Werbungen präsentierten die Insekten als Delikatessen, exotisch oder voll im Trend. Die Forscher waren überrascht, dass die Vernunft-Gruppe viel seltener bereit war die Pralinen zu verkosten, als die Delikatessen-Gruppe. Die Delikatessen-Gruppe gab im Fragebogen nach der Verkostung dem Geschmack eine viel bessere Bewertung, als die andere Guppe.
https://futurezone.at/science/wie-man-m ... /400135781
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

Watchful_Eye hat geschrieben:(21 Oct 2018, 20:47)

Unabhängig davon, was man von Bio hält - ein allzu "moralisches" Marketing ist aus Sicht mancher Menschen tatsächlich uncool. In einem Buch, welches ich kürzlich gelesen habe, wurde darauf verwiesen, dass konservative Amerikaner einer Studie zufolge seltener dazu bereit sind, Energiesparbirnen zu kaufen, wenn diese auf der Packung als "umweltfreundlich" vermarktet werden.

In eine ähnliche Richtung geht auch eine Studie aus Bern, welche testen wollte, unter welchen Bedingungen Menschen bereit sind, Insekten zu essen:
https://futurezone.at/science/wie-man-m ... /400135781
Im Fall der Energiesparbirne wurde sicher ein Preis verlangt, der den Käufern nicht gefallen hat. Mit Lebensdauer und Geldeinsparung wären da wohl sicher mehr Leute zahlungsbereit gewesen.
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Quatschki
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Quatschki »

Watchful_Eye hat geschrieben:(21 Oct 2018, 20:47)

Unabhängig davon, was man von Bio hält - ein allzu "moralisches" Marketing ist aus Sicht mancher Menschen tatsächlich uncool. In einem Buch, welches ich kürzlich gelesen habe, wurde darauf verwiesen, dass konservative Amerikaner einer Studie zufolge seltener dazu bereit sind, Energiesparbirnen zu kaufen, wenn diese auf der Packung als "umweltfreundlich" vermarktet werden.
Daran, dass die Leute die Moralisiererei ankotzt, ist sicher etwas dran.
Diese unterschwellige Botschaft: "Wer was anderes kauft, ist ein schlechter Mensch" wird genau solche Trotzhaltungen auslösen wie früher die Drohungen bigotter Christen mit der Hölle.
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Liegestuhl
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Liegestuhl »

Sobald mir jemand etwas von "Nachhaltigkeit" erzählt, schalte ich ab.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(22 Oct 2018, 10:31)

Sobald mir jemand etwas von "Nachhaltigkeit" erzählt, schalte ich ab.
Nur weil mit dem sehr bildhaften Wort "Nachhaltigkeit" Schindluder getrieben wird, oder weil Sie wirklich nichts davon halten? Mir geht es ähnlich mit dem Kürzel "Bio"; da gehen bei mir rote Lampen an, ob mich damit wohl wieder einmal jemand hinter das Licht führen will. Es wäre doch wunderbar, wenn Bio wirklich drin ist, wenn Bio drauf steht!
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Balsamico »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Sep 2018, 14:40)
Die Gesundheit der Tiere spielt bei der Label-Verleihung absolut keine Rolle .
Stimmt nicht.
tierwohl-staerken.de hat geschrieben: https://www.tierwohl-staerken.de/einkau ... io-siegel/

In den Vorschriften sind strenge Kriterien zum Thema Tierschutz festgelegt. Sie umfassen die Herkunft der Tiere, die verwendeten Futtermittel, die Krankheitsvorsorge und die tierärztliche Behandlung sowie Vorschriften zur Reinigung der Ställe. Besonders detailliert geht die Verordnung auf die Haltung und die Unterbringung der Tiere ein:
[...]
H2O hat geschrieben:Wer steht denn für die Vergabe eines Bio-Siegels als kontrollierende Stelle ein? Die vermarktende Handelskette vermutlich nicht. Da gibt es einen Stapel Papier für die Rechtslage, aber bestimmt keine inhaltliche Kontrolle.
Es gibt unangemeldete Kontrollen. Was du hier für einen Unsinn erfindest...



Wollt ihr allen ernstes behaupten, Tieren gehe es auf Biohöfen nicht besser als in Massentierhaltungsanlagen? Belügt ihr euch um euer Gewissen zu schonen?


Kiwikopf hat geschrieben: 3. Ob sich eine Kuh einmal um sich selbst drehen kann oder halt nicht ist mir egal.
Das ist heftig.

Wem egal ist, dass Tiere Tag für Tag Schmerzen und andere Qualen erleiden müssen, der wird das, was er für andere Lebewesen billigend in Kauf nimmt, trotzdem niemals selbst durchleben müssen. Leider. Schlechte Menschen gab es schon immer. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die anderen stets von solchen abwenden.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(22 Oct 2018, 13:31)
Nur weil mit dem sehr bildhaften Wort "Nachhaltigkeit" Schindluder getrieben wird, oder weil Sie wirklich nichts davon halten?
Weil ich sofort das Gefühl habe, dass mich jemand durch diesen "Anruf an meine Moral" manipulieren will.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(22 Oct 2018, 16:11)

Weil ich sofort das Gefühl habe, dass mich jemand durch diesen "Anruf an meine Moral" manipulieren will.
Ganz so ablehnend gehe ich nicht daran. Ich höre mir den Fall doch erst einmal ganz wohlwollend an, bis ich mir meine Meinung dazu bilde. Die Sache könnte ja auch sinnvoll gewesen sein. Aber so einfach glauben, das ist auch bei mir nicht!
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

Balsamico hat geschrieben:(22 Oct 2018, 15:52)

Stimmt nicht.
Glaube macht selig!
Es gibt unangemeldete Kontrollen. Was du hier für einen Unsinn erfindest...
Na ja, wenn Sie gleich mit "Unsinn" kommen, dann müssen wir uns ja nicht austauschen. Dann haben Sie eben Recht und ich meine Meinung, und gut ist's.
Wollt ihr allen ernstes behaupten, Tieren gehe es auf Biohöfen nicht besser als in Massentierhaltungsanlagen? Belügt ihr euch um euer Gewissen zu schonen?
Das ist schon so, wenn das ein ausgewiesener Betrieb ist. Dann muß man aber auch dort einkaufen. Was in den Handelsketten mitsegelt, das kann kein Kunde beurteilen.
Das ist heftig
Sie lassen sich aber gern aufziehen... und gehen ab wie eine Rakete.
Wem egal ist, dass Tiere Tag für Tag Schmerzen und andere Qualen erleiden müssen, der wird das, was er für andere Lebewesen billigend in Kauf nimmt, trotzdem niemals selbst durchleben müssen. Leider. Schlechte Menschen gab es schon immer. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die anderen stets von solchen abwenden.
Sicher gibt es schlechte Menschen, die Tiere quälen und mißhandeln, die sie so züchten, daß sie Qualen leiden. Die gesamte Produktionskette entlang, von der Aufzucht, der Mast, dem Transport bis hin zur Schlachtung.

Deshalb werde ich nie eine Partei wählen, die solche Wirtschaftsweisen fördert, oft mit dem Bemerken, daß man nicht so engmaschig kontrollieren könne. Das sind auch die Leute, die es zulassen, daß Wirtschaftsbetriebe ganz bewußt millionenfach ihre Kunden betrügen.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Zunder »

Der Unterschied zwischen konventionellen und Bio-Produkten besteht letztlich darin, daß man bei konventioneller Ware weiß, daß man Dreck kauft, während bei Bioware zumindest die Chance besteht, etwas vernünftiges zu bekommen.

Ein spürbarer Qualitätsunterschied besteht beim Fleisch. Da sind auch die Preisunterschiede entsprechend.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(22 Oct 2018, 02:43)

Im Fall der Energiesparbirne wurde sicher ein Preis verlangt, der den Käufern nicht gefallen hat. Mit Lebensdauer und Geldeinsparung wären da wohl sicher mehr Leute zahlungsbereit gewesen.
Diese Geräte kann man nicht als bio oder umweltfreundlich bewerben, weil Quecksilber enthalten ist:
https://www.itwissen.info/lex-images/au ... slampe.png
LED-Leuchten sind näher dran.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(23 Oct 2018, 00:36)

Diese Geräte kann man nicht als bio oder umweltfreundlich bewerben, weil Quecksilber enthalten ist:
https://www.itwissen.info/lex-images/au ... slampe.png
LED-Leuchten sind näher dran.
Huch ja, stimmt, diese Dinger hatte ich schon gar nicht mehr auf dem Schirm!
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von schokoschendrezki »

Balsamico hat geschrieben:(22 Oct 2018, 15:52)
Stimmt nicht.
tierwohl-staerken.de hat geschrieben:
https://www.tierwohl-staerken.de/einkau ... io-siegel/

In den Vorschriften sind strenge Kriterien zum Thema Tierschutz festgelegt. Sie umfassen die Herkunft der Tiere, die verwendeten Futtermittel, die Krankheitsvorsorge und die tierärztliche Behandlung sowie Vorschriften zur Reinigung der Ställe. Besonders detailliert geht die Verordnung auf die Haltung und die Unterbringung der Tiere ein:
[...]
Nee. Auch in dem Text aus der verlinkten Seite geht es genau genommen nicht um das Tierwohl selbst sondern um Kriterien, die jemand als für das Tierwohl positiv hält. Das ist ein Unterschied! Nicht die Tiere selbst werden untersucht sondern diese aufgestellten Kriterien.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Teeernte »

Balsamico hat geschrieben:(22 Oct 2018, 15:52)

Stimmt nicht.

Realität statt Bio-Idylle

Das trostlose, leidvolle Leben der "Öko-Tiere" wird durchweg als "artgerecht" propagiert, die "glücklichen Tiere" werden "schonend transportiert" und "human geschlachtet". Bio-Verfechter haben kein Problem damit, die Ausbeutung und das alles andere als artgerechte Leben der Bio-Tiere als "besonders artgerecht" zu bezeichnen und hoch zu loben. Zuchtsauen im Kastenstand, lethargische Kälber ohne Mütter und weit und breit keine grüne Wiese, Milchkühe in Anbindehaltung, Mastschweine in verkoteten Ställen, Bio-Hühner, die ebenso zerrupft sind wie ihre Genossinnen in der konventionellen Bodenhaltung: die Vorstellung von Bio-Idylle zerbricht beim Blick hinter die Kulissen.

Dass auch die Bio- und Ökotiere alles andere als ein gutes Leben leben und sie das gleiche Ende bei gleicher Schlachtmethode im Schlachthof nehmen, wird durch die Öko-Täuschung geschickt und erfolgreich verdrängt.
http://www.biowahrheit.de/inhalt/hintergrund.htm

aus der >> SERIE NEPPER SCHLEPPER BAUERNFÄNGER....

Es geht doch NUR um "UNSER BESTES".....unser GELD.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

Zunder hat geschrieben:(22 Oct 2018, 23:36)

Der Unterschied zwischen konventionellen und Bio-Produkten besteht letztlich darin, daß man bei konventioneller Ware weiß, daß man Dreck kauft, während bei Bioware zumindest die Chance besteht, etwas vernünftiges zu bekommen.

Ein spürbarer Qualitätsunterschied besteht beim Fleisch. Da sind auch die Preisunterschiede entsprechend.
Ungefähr das ist auch mein Verständnis. Ich drücke es einmal auf meine Weise aus: Bei konventioneller Ware kann man durchaus ganz vernünftige Ware einkaufen, aber ohne Garantie dafür. Bei Bioware wird man zumindest in darauf spezialisierten Läden höchstwahrscheinlich auch ordentliche Ware bekommen. Bei Supermarktketten wäre ich mir da nicht so sicher. Da dürfte vorrangig die "Papierlage" Pate stehen für "bio".

Bei Fleischwaren wird es kompliziert. Oft findet man in Supermärkten der Oberklasse den Namen des Fleischerzeugers, dessen Fleischwaren über die Theke gehen. Diese Märkte haben einen Ruf zu verlieren, wenn sie beim Mogeln ertappt werden. Die Verkaufspreise sind auch dementsprechend "angemessen". Das kann man in den Massenmärkten überhaupt nicht erwarten. Die kaufen ein, was günstig angeboten wird, aber oft auch mit dem Namen des Herstellers. Der könnte seinen Ruf verlieren, wenn er mit einem Skandal auffällt. Aber die Grauzone ist sicher weit ausgedehnt, dafür aber mit erstaunlich niedrigen Preisen.

Leider kann man als Städter nicht gut über Land fahren, um dort in Hofläden das ein zu kaufen, aber wirklich auch nur das, was in diesem Betrieb erzeugt und angeboten wird. Schon bei einem erweiterten Angebot werde ich mißtrauisch. Dahinter steht schon ein Kaufmann, der seinen Gewinn erzielen will.

Wenn ein Betrieb sich um das Tierwohl bemüht, dann wird er sich dementsprechend der interessierten Öffentlichkeit öffnen, so daß man sich selbst ein Bild machen kann und sachlich vorgetragene Fragen beantwortet bekommt. Selbstverständlich gibt es die. Es gibt auch Tiertransporte, bei denen das Tierwohl bedacht und eingehalten wird. Es gibt auch Schlachthöfe, die mit den Tieren vernünftig umgehen. Aber wehe, dort fehlt eine entsprechende Fachaufsicht mit wachem Blick! Ein Streichelzoo ist eine solche Einrichtung sicher nicht.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Quatschki »

Bio-Äpfel aus Südafrika kann man guten Gewissens boykottieren.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(23 Oct 2018, 22:40)

Bio-Äpfel aus Südafrika kann man guten Gewissens boykottieren.
Das stimmt so auch nur bedingt. Leider kann man immer noch den Energieverbrauch von Kühlhäusern mit dem von Flugzeugen vergleichen. Wenn beide mit fossilen Brennstoffen betrieben wurden, dann ist diese Rechnung nicht so eindeutig. Vor Jahren wurde vorgerechnet, daß frische Äpfel aus Neuseeland hier sinnvoller sein können als deutsche Äpfel der vergangenen Ernte aus dem Kühlhaus.

Die Rechnung wird sich mit dem Einsatz erneuerbarer Energien in Kühlhäusern wieder verschieben, so lange Superjumbos noch mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(23 Oct 2018, 23:03)

Das stimmt so auch nur bedingt. Leider kann man immer noch den Energieverbrauch von Kühlhäusern mit dem von Flugzeugen vergleichen. Wenn beide mit fossilen Brennstoffen betrieben wurden, dann ist diese Rechnung nicht so eindeutig. Vor Jahren wurde vorgerechnet, daß frische Äpfel aus Neuseeland hier sinnvoller sein können als deutsche Äpfel der vergangenen Ernte aus dem Kühlhaus.

Die Rechnung wird sich mit dem Einsatz erneuerbarer Energien in Kühlhäusern wieder verschieben, so lange Superjumbos noch mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
Der Vergleich ist unzureichend, da Äpfel ex Neuseeland oder Südafrika eher eingeschifft als eingeflogen werden und das in der Regel in Kühlcontainern.

Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber nach meinem Verständnis bezieht sich die Bezeichnung Bio ausschließlich auf die Produktion. Transportbedingte Umwelt- und Klimafaktoren spielen dabei keine Rolle.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Oct 2018, 08:44)

Der Vergleich ist unzureichend, da Äpfel ex Neuseeland oder Südafrika eher eingeschifft als eingeflogen werden und das in der Regel in Kühlcontainern.

Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber nach meinem Verständnis bezieht sich die Bezeichnung Bio ausschließlich auf die Produktion. Transportbedingte Umwelt- und Klimafaktoren spielen dabei keine Rolle.
Ersteres (Transportverfahren) ist mir auch nicht völlig klar; in einer Darstellung vor Jahren war von Flugzeugen die Rede. Aber da kann ich mich nicht infolge Besserwissens festlegen. Die Quelle dieser Aussage ist läääängst im Komposter unter gegangen.

Zweites (Bezeichnung Bio) ist sicher völlig richtig festgestellt; aber das war auch nicht Quatschkis Punkt. Er meinte ja, daß er Bio-Äpfel aus Südafrika im Verkaufsregal liegen läßt. Das kann er ja nur in Verbindung mit der Umweltbelastung durch den Transport so gesehen haben.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(24 Oct 2018, 09:05)

Ersteres (Transportverfahren) ist mir auch nicht völlig klar; in einer Darstellung vor Jahren war von Flugzeugen die Rede. Aber da kann ich mich nicht infolge Besserwissens festlegen. Die Quelle dieser Aussage ist läääängst im Komposter unter gegangen.

Zweites (Bezeichnung Bio) ist sicher völlig richtig festgestellt; aber das war auch nicht Quatschkis Punkt. Er meinte ja, daß er Bio-Äpfel aus Südafrika im Verkaufsregal liegen läßt. Das kann er ja nur in Verbindung mit der Umweltbelastung durch den Transport so gesehen haben.
Auf kurzen Strecken wird auch heute sicher noch die eine oder andere Ladung Äpfel geflogen. Ich vermute mal z.B. Richtung Weissrussland, zum Weiterverkauf nach Russland. Auf langen Strecken lohnt sich das nach meiner Einschätzung bedingt nicht.

Weshalb Quatschki die RSA Äpfel rechts liegen lässt, weiß ich auch nicht.
Bedingt durch reichliche Ernte von sog. Lageräpfeln greife ich ohnehin frühestens ab Februar/März zu gekauften Äpfeln und dann doch bevorzugt zum Boskop aus regionaler Produktion, oder aus dem Alten Land. Ob da Bio drauf steht, oder nicht, ist mir egal. Mich stört generell diese neue Unsitte, auf jedes Stück Obst ein Papperl zu kleben, dass ich nicht nur entfernen, sondern auch getrennt vom Kompost entsorgen muss.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Oct 2018, 09:25)

Auf kurzen Strecken wird auch heute sicher noch die eine oder andere Ladung Äpfel geflogen. Ich vermute mal z.B. Richtung Weissrussland, zum Weiterverkauf nach Russland. Auf langen Strecken lohnt sich das nach meiner Einschätzung bedingt nicht.

Weshalb Quatschki die RSA Äpfel rechts liegen lässt, weiß ich auch nicht.
Bedingt durch reichliche Ernte von sog. Lageräpfeln greife ich ohnehin frühestens ab Februar/März zu gekauften Äpfeln und dann doch bevorzugt zum Boskop aus regionaler Produktion, oder aus dem Alten Land. Ob da Bio drauf steht, oder nicht, ist mir egal. Mich stört generell diese neue Unsitte, auf jedes Stück Obst ein Papperl zu kleben, dass ich nicht nur entfernen, sondern auch getrennt vom Kompost entsorgen muss.
Scheint mir auch eine ganz vernünftige Verhaltensweise zu sein.

Ja, Ihren Ärger teile ich. Hier in Pommern haben polnische Tomaten inzwischen Stück für Stück einen kleinen Aufkleber "Polski pomidor malinowy" in den Landesfarben und der Herstellernummer :thumbup: . (Polski pomodor malinowy = Polnische Himbeer-Tomate; gemeint ist wohl zu Deutsch: Polnische Kirschtomate). Bei Äpfeln ist das auch so.

Und ich hatte mich schon lustig gemacht über deutsches Suppenhuhn mit dem Bundesadler auf der Hühnerbrust und Schwarz-Rot-Gold... :D :D :D oder deutsche Markenbutter mit Bundesadler seit "ewigen Zeiten"...
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(24 Oct 2018, 09:38)
:D :D :D oder deutsche Markenbutter mit Bundesadler seit "ewigen Zeiten"...
oder irische Butter mit Milchstempel NRW...
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(24 Oct 2018, 09:38)

Scheint mir auch eine ganz vernünftige Verhaltensweise zu sein.

Ja, Ihren Ärger teile ich. Hier in Pommern haben polnische Tomaten inzwischen Stück für Stück einen kleinen Aufkleber "Polski pomidor malinowy" in den Landesfarben und der Herstellernummer :thumbup: . (Polski pomodor malinowy = Polnische Himbeer-Tomate; gemeint ist wohl zu Deutsch: Polnische Kirschtomate). Bei Äpfeln ist das auch so.

Und ich hatte mich schon lustig gemacht über deutsches Suppenhuhn mit dem Bundesadler auf der Hühnerbrust und Schwarz-Rot-Gold... :D :D :D oder deutsche Markenbutter mit Bundesadler seit "ewigen Zeiten"...

In Polen ist das auch so? Ist das eine neue Spinnerei, oder gibt es dazu auch eine Verordnung? Selbst mein Türke hat solche sinnentleerten Papperl inzwischen auf dem Obst.

Bundesadler zum schlichten Hühnchen reduziert, köstlich. :D :D :D
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Oct 2018, 10:36)


In Polen ist das auch so? Ist das eine neue Spinnerei, oder gibt es dazu auch eine Verordnung? Selbst mein Türke hat solche sinnentleerten Papperl inzwischen auf dem Obst.

Bundesadler zum schlichten Hühnchen reduziert, köstlich. :D :D :D
Ich meine, daß seitens der EU einmal ein Anlauf genommen worden war, diesen Herkunftsschwachsinn ein zu dämmen. So gibt es auch den aufschlußreichen Aufdruck: "Hergestellt in Ländern der EU". Dann weiß man, was man hat!

Wer ein deutsches Suppenhuhn in den Topf legt, der bekommt eine Hühnersuppe so recht nach deutschem Geschmack... nur echt mit Bundesadler und Schwarz-Rot-Gold. Ich glaube, daß man damit beim Verbraucher einen Vertrauensvorschuß zu bekommen hoffte. Natürlich finde ich die Herkunftsbezeichnung ganz vernünftig... nicht allein auf das Land bezogen, sondern auf den Herstellerbetrieb. Wenn da einmal jemand durch Mogelei in die Schlagzeilen gerät, dann geschieht ihm das recht. Hat es alles schon gegeben: Beim Wein, beim Olivenöl, bei Diesel-PKW...
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(24 Oct 2018, 10:27)

oder irische Butter mit Milchstempel NRW...
Müssen wir auch wieder vorsichtig umrunden. Kann sein, daß irische Butter in Containern tonnnenweise vermarktet wird, und vielleicht in NRW erst portioniert und verpackt wird. Aber höchstes Mißtrauen ist schon einmal angesagt. Ach ich rieche schon die Frische des irischen Frühlings... :p
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(24 Oct 2018, 15:25)

Ich meine, daß seitens der EU einmal ein Anlauf genommen worden war, diesen Herkunftsschwachsinn ein zu dämmen. So gibt es auch den aufschlußreichen Aufdruck: "Hergestellt in Ländern der EU". Dann weiß man, was man hat!

Wer ein deutsches Suppenhuhn in den Topf legt, der bekommt eine Hühnersuppe so recht nach deutschem Geschmack... nur echt mit Bundesadler und Schwarz-Rot-Gold. Ich glaube, daß man damit beim Verbraucher einen Vertrauensvorschuß zu bekommen hoffte. Natürlich finde ich die Herkunftsbezeichnung ganz vernünftig... nicht allein auf das Land bezogen, sondern auf den Herstellerbetrieb. Wenn da einmal jemand durch Mogelei in die Schlagzeilen gerät, dann geschieht ihm das recht. Hat es alles schon gegeben: Beim Wein, beim Olivenöl, bei Diesel-PKW...
Die Herkunftsauskunft zu labeln halte ich ebenfalls für vernünftig, nur fürchte ich, dass sich der Käufer der Bio Flug Papaya oder Mango nicht wirklich dafür interessiert. Wie es sich auch bei der Herstellung von Kleidung herausgestellt hat. Da muss schon das Produktionsgebäude einstürzen, bis der Konsument von Billigkleidung erstaunt “oh, wie schrecklich“ ruft, bevor er sich erneut auf den Weg macht, um die nächte Ladung Billigklamotten zu kaufen.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Raskolnikof »

Auch wenn vielleicht nicht alles Bio ist wo Bio draufsteht bevorzuge ich Bioprodukte und zahle auch gern etwas mehr dafür. Beispiel: Die Salatgurke in der "blauen Butike": Die gibts in normaler und in Bio-Qualität. Die normale Gurke = weich, wässrig und wenig Aroma. Die Biogurge dagegen fest und geschmacklich eindeutig besser.
ich gebe zu, dass man diesen Unterschied nicht bei allen Produkten sieht und/oder schmeckt. Aber mir ist dabei wohler.
Im übrigen hat die Stiftung Warentest über viele Jahre immer wieder nachgewiesen, dass Bio-Lebensmittel weniger Pestizide, Insektizide und andere in der Landwirtschaft genutzte Giftrückstände enthalten als Obst und Gemüse aus herkömmlichen Anbau.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Oct 2018, 10:29)

Die Herkunftsauskunft zu labeln halte ich ebenfalls für vernünftig, nur fürchte ich, dass sich der Käufer der Bio Flug Papaya oder Mango nicht wirklich dafür interessiert. Wie es sich auch bei der Herstellung von Kleidung herausgestellt hat. Da muss schon das Produktionsgebäude einstürzen, bis der Konsument von Billigkleidung erstaunt “oh, wie schrecklich“ ruft, bevor er sich erneut auf den Weg macht, um die nächte Ladung Billigklamotten zu kaufen.
Ja, die internationale Solidarität: Der kleine Mann kauft, was von den kleinen Leuten hergestellt wurde. :(
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von HerrSchmidt »

Bio-Produkte verstehe ich zunächst als befreit von künstlichen Zusätzen - nicht als tierfreundliche Haltung.
Und Müllermilch boykottiere ich auch. Wegen der ekelhaft geizigen Steuerflucht.
[url=http://www.bilder-hochladen.net/files/big/15sj-3y.jpg][b]Ausgezeichneter Kulturbolschewist[/b][/url] [url=http://www.youtube.com/watch?v=izkHHyKUSUc][b]und Liebling aller Frauen[/b][/url]
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Quatschki »

HerrSchmidt hat geschrieben:(28 Oct 2018, 18:16)
Und Müllermilch boykottiere ich auch. Wegen der ekelhaft geizigen Steuerflucht.
Da mußt du aber sehr vor- und umsichtig einkaufen, um nicht aus Versehen doch mal ein Produkt aus dem Imperium dieses Herrn im Korb zu haben...
Oder irgendwas Fertiges, wo es als Zutat eingeflossen ist...
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(28 Oct 2018, 19:11)

Da mußt du aber sehr vor- und umsichtig einkaufen, um nicht aus Versehen doch mal ein Produkt aus dem Imperium dieses Herrn im Korb zu haben...
Oder irgendwas Fertiges, wo es als Zutat eingeflossen ist...
Wer von uns hat schon ein Lebensmittellabor im Hause, mit dem er die Herkunft von Zutaten eines Fertigprodukts überprüfen und nachweisen kann? Vor Jahren gab es eine ganze Weile Lasagne mit Pferdefleisch anstelle Rindfleisch, aber sie wurde offenbar doch mit Wohlgefallen verspeist. Wie das wohl aufgefallen ist? Vielleicht lag ein Hufeisen in der Lasagne? :eek:
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(28 Oct 2018, 19:45)

Wer von uns hat schon ein Lebensmittellabor im Hause, mit dem er die Herkunft von Zutaten eines Fertigprodukts überprüfen und nachweisen kann? Vor Jahren gab es eine ganze Weile Lasagne mit Pferdefleisch anstelle Rindfleisch, aber sie wurde offenbar doch mit Wohlgefallen verspeist. Wie das wohl aufgefallen ist? Vielleicht lag ein Hufeisen in der Lasagne? :eek:
Laut Statistik essen wir pro Person 230 Eier pro Jahr.
Nur 1/3 davon kaufen wir auch als Ei,
2/3 stecken in Nudeln, Kuchen, Eierspeisen, Eierlikör oder anderen Zubereitungen, wo sie der Hersteller zumeist in Form von Eipulver aus dem Großhandel bezogen hat.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(28 Oct 2018, 20:17)

Laut Statistik essen wir pro Person 230 Eier pro Jahr.
Nur 1/3 davon kaufen wir auch als Ei,
2/3 stecken in Nudeln, Kuchen, Eierspeisen, Eierlikör oder anderen Zubereitungen, wo sie der Hersteller zumeist in Form von Eipulver aus dem Großhandel bezogen hat.
Guter Hinweis! Dann erinnere ich noch einmal an den Gammel-Ei-Skandal, bei dem überlagerte und verschmutzte Eier mit in die Masse gerührt worden waren. Unter anderen wurde die Firma Birkel damit fälschlicherweise in Zusammenhang gebracht und fast ruiniert. Wie weit der angerichtete Schaden wieder gut gemacht wurde, das weiß ich leider nicht.

https://www.augsburger-allgemeine.de/ba ... 77751.html
https://www.augsburger-allgemeine.de/ne ... 82906.html
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Raskolnikof »

Es gibt in Deutschland mindestens zehn Biosiegel. Jedes dieser Siegel will für bestimmte Mindeststandards garantieren. Dabei ist die Spanne dieser Mindeststandards zwischen beispielsweise dem EU-Biosiegel und dem „klassischen“ Biosiegel von Demeter oder Bioland recht groß. Demeter- und Biolandprodukte findet man fast ausschließlich in kleineren Bioläden oder bei Direktvermarktern (Biobauern). Die Preise sind infolge der von den Erzeugern einzuhaltenden sehr hohen Mindeststandards recht hoch.

Uns reicht das EU-Biosiegel bei Obst und Gemüse völlig. Aldi führt derzeit ca. 150 solcher Bioprodukte, vom Müsliriegel über Honig bis zum Tomatensaft. Da finden wir immer etwas.
Und das Gute dabei: Uns schmeckt es.

Nebenbei: Ich persönlich bin nicht bereit, für Biolebensmittel von z.B. Demeter Horrorpreise zu bezahlen, auch wenn diese für die mit dem Anbau verbundene Arbeit angemessen erscheint. Wir ziehen in unserem Garten auch Obst und Gemüse. Da greife ich auch schon mal in die Düngertüte. Pestizide, Insektizide, Herbizide und Fungizide verwende ich aber nicht. Von daher reicht uns beim Kauf von Obst und Gemüse auch das „kleine“ Biosiegel. :)
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Teeernte »

Raskolnikof hat geschrieben:(30 Oct 2018, 12:17)

Es gibt in Deutschland mindestens zehn Biosiegel.
Und das Gute dabei: Uns schmeckt es.

Von daher reicht uns beim Kauf von Obst und Gemüse auch das „kleine“ Biosiegel. :)
Das Biosiegel ??? ...schmeckt ? (Wie früher Briefmarke "von hinten" ?? Bio - Knochenleim ? )
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Vongole »

Teeernte hat geschrieben:(30 Oct 2018, 12:46)

Das Biosiegel ??? ...schmeckt ? (Wie früher Briefmarke "von hinten" ?? Bio - Knochenleim ? )
Ich hab mich ja schon immer über die Sicherheitshinweise in den USA amüsiert, aber die sind wohl wirklich wichtig.
Merke: Biosiegel sind nicht zum Verzehr geeignet. :D
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Raskolnikof »

Teeernte hat geschrieben:(30 Oct 2018, 12:46)

Das Biosiegel ??? ...schmeckt ? (Wie früher Briefmarke "von hinten" ?? Bio - Knochenleim ? )
Die Fähigkeit richtig zu lesen und und zu verstehen sind eben nicht jedem Menschen gegeben. ;)
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Misterfritz »

Teeernte hat geschrieben:(30 Oct 2018, 12:46)

Das Biosiegel ??? ...schmeckt ? (Wie früher Briefmarke "von hinten" ?? Bio - Knochenleim ? )
Diese komischen DInger, die die Katholiken vom Pfaffen in den Mund geschoben bekommen, sollen ja auch wie Pappe schmecken.
Wenn man das also freiwillig isst .... :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Raskolnikof »

Die "komischen Dinger" sind Oblaten. Die gibt's beim Abendmahl auch in der protestantischen Kirche.
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Teeernte »

Raskolnikof hat geschrieben:(30 Oct 2018, 20:48)

Die "komischen Dinger" sind Oblaten. Die gibt's beim Abendmahl auch in der protestantischen Kirche.
Bio Siegel ???
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Re: Bio-Produkte boykottieren?

Beitrag von Misterfritz »

Raskolnikof hat geschrieben:(30 Oct 2018, 20:48)

Die "komischen Dinger" sind Oblaten. Die gibt's beim Abendmahl auch in der protestantischen Kirche.
Tatsächlich?
Ich habe echt keine Ahnung, bin glaubensfrei erzogen worden :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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