Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:59)

Wenn es für dich keinen Unterschied macht, kannst du spenden.

Es gibt Menschen, für die es einen Unterschied macht. Das solltest du respektieren.
Respektiere ich doch. Sie können doch der Organentnahme widersprechen. Wo ist das Problem?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:48)

Und Du hast doch Freiheitsrechte zu Lebzeiten: Du kannst selbst entscheiden. Nur, mit der neuen Regelung müsste man sich Gedanken machen, vielleicht keine grundsätzlich schlechte Idee, oder?
Das gilt auch für ALLE anderen Rechte. Dann können wir alles auf Grün setzen und warten, bis die Widersprüche kommen. Ich sag ja, dick wieder Otto-Katalog.

Wenn Gesellschaft und Politik es nicht geschafft hat, die Menschen zum Nachdenken zu bringen, wird diese Regelung es auch nicht. Glaubst du, dass jemand, der es ablehnt, sich dann mehr damit auseinander setzt?

Das Mehr besteht in der Gleichgültigkeit. Dafür müssen andere ihre Rechte einschränken lassen?

PS
ich schicke aus Trotz meinen Ausweis zurück, wenn das Gesetz eingeführt wird. Das gleicht dann die Gleichgültigen aus.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:04)

Das gilt auch für ALLE anderen Rechte. Dann können wir alles auf Grün setzen und warten, bis die Widersprüche kommen. Ich sag ja, dick wieder Otto-Katalog.
Es geht aber nicht um alle anderen Rechte, sondern nur um dieses eine Gesetz.
McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:04)Wenn Gesellschaft und Politik es nicht geschafft hat, die Menschen zum Nachdenken zu bringen, wird diese Regelung es auch nicht. Glaubst du, dass jemand, der es ablehnt, sich dann mehr damit auseinander setzt?
Wer eine solche Regelung ablehnt, hat sich im Zweifel schon Gedanken darüber gemacht - ob die sinnhaft sind oder nicht, ist völlig unerheblich.
McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:04)Das Mehr besteht in der Gleichgültigkeit. Dafür müssen andere ihre Rechte einschränken lassen?
Es wird niemand in seinen Rechten eingeschränkt. wer das nicht will, muss halt in die Puschen kommen - mehr nicht.
McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:04)PS
ich schicke aus Trotz meinen Ausweis zurück, wenn das Gesetz eingeführt wird. Das gleicht dann die Gleichgültigen aus.
Welchen Ausweis schickst Du zurück?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Skull hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:55)

Also Deine. Korrekt ?
Ne, nicht korrekt. Die umfassenden Reaktionen in der Öffentlichkeit.
Wenn der Gesetzgeber (und die Gesellschaft) die Zustimmungsregelung
durch die Widerspruchsregelung verändern sollte,
manifestiert sich dann welches "selektive Demokratieverständnis" ?
Hast du es nicht verstanden? Die Reaktionen in der Öffentlichkeit sind das Manifest eines selektiven Demokratieverständnisses. Es zeigt sich ja nicht nur dort sondern in unzähligen Bereich. Aber es ist immer wieder interessant, wer dies öffentlich auch noch "zugibt"
Der einzige der hier gerade die Backen aufbläst, scheinst ja Du zu sein.
Nein, ich mäßige mich im Ton und das trotz deiner massiven Entgleisungen.
Du kannst doch dagegen sein. Sogar die Mehrheit könnte es.
Du kannst ja auch dafür sein und dem zustimmen, ohne dass man mich per Gesetz erst einmal dazu verdammen will, bis ich widerspreche.
Du solltest aber einfach die Kirche im Dorf lassen.

mfg
Nun, den Aufstand hast du hier geprobt.

Also, immer schön den Ball flach halten und nicht die Backen aufblasen. Auf einer sachlichen Ebene, die du mit dem ersten Satz erlassen hast, kommen wir alle, sogar wir zwei weiter.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:11)

Nein, ich mäßige mich im Ton und das trotz deiner massiven Entgleisungen.

[...]

Nun, den Aufstand hast du hier geprobt.

Also, immer schön den Ball flach halten und nicht die Backen aufblasen.
Solche Dinge...muss ich nicht verstehen. Werde ich auch nicht.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:00)

Respektiere ich doch. Sie können doch der Organentnahme widersprechen. Wo ist das Problem?
Es kann doch so bleiben, wie es ist. Wo ist das Problem?

Sollen wir die Wahlpflicht danach einführen? Oder noch so ein paar Dinge, die nicht so richtig in Fahrt kommen?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:14)

Sollen wir die Wahlpflicht danach einführen?
Warum nicht ?

Ist aber ein anderes Thema...

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Skull hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:14)

Solche Dinge...muss ich nicht verstehen. Werde ich auch nicht.
Lies doch einfach deine eigenen Beiträge, bevor du sie abschickst.

Meine wurden schon für weniger moderiert.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:15)

Meine wurden schon für weniger moderiert.
Wird wohl seine Gründe haben. Wundern...tut es mich nicht.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Skull hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:15)

Warum nicht ?

Ist aber ein anderes Thema...

mfg
Nein, es besteht der Zusammenhang zu einem Aspekt der Diskussion.

Warum nicht? Weil dazu die Verfassung geändert werden müsste und es erheblich unseren verfassungsmäßigen Grundsätzen widerspricht. Und, weil der nicht getätigte Widerspruch Folgen haben kann.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:14)

Es kann doch so bleiben, wie es ist. Wo ist das Problem?
Das Problem ist, dass sich zu wenig Menschen bis jetzt Gedanken darüber gemacht haben und sich einen Spenderausweis zugelegt haben.

Aber sprich doch mal mit todkranken Menschen, die dringend auf ein Spenderorgan warten, oft diese Wartezeit nicht überleben - vielleicht ändert sich dann Deine Sicht. Dabei musst Du gar nicht zu der Überzeugung kommen, selber zu spenden, es reicht, wenn Du einsiehst, dass den Menschen mit Organen geholfen wird von Leuten, die sich nie Gedanken darüber gemacht haben.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:18)

Nein, es besteht der Zusammenhang zu einem Aspekt der Diskussion.

Warum nicht? Weil dazu die Verfassung geändert werden müsste und es erheblich unseren verfassungsmäßigen Grundsätzen widerspricht. Und, weil der nicht getätigte Widerspruch Folgen haben kann.
Weshalb müsste die Verfassung geändert werden?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Liberty »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:12)
Du kannst ja widersprechen.
Ja, aber ein nicht offiziell erfolgter Widerspruch entspricht keiner Zustimmung.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:18)

Warum nicht? Weil dazu die Verfassung geändert werden müsste
An welcher Stelle ?

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

Liberty hat geschrieben:(03 Sep 2018, 22:46)

Ja, aber ein nicht offiziell erfolgter Widerspruch entspricht keiner Zustimmung.
Die Einhaltung des Widerspruches kann man nicht mehr kontrollieren. Die Organe kann man Toten nicht mehr entnehmen, es müssen Sterbende sein. Der Übergang zwischen Leben und Tod ist fliessend. Bekommt man vor der Entnahme eine Narkose, oder merkt man was? Zurückgekommen ist keiner, um Bericht zu erstatten. Wer bestimmt, in welcher Reihenfolge Spenderorgane verteilt werden? Sind die Verteiler demokratisch legitimiert? Oder werden Politiker, Künstler und andere gesellschaftlich Relevante bevorzugt? Oder wird bestochen?
Es warten zwar viele auf Spenderorgane, aber wenn das Herz stehenbleibt, sollte man der Natur ihren Lauf lassen, anstatt ins Ersatzteillager zu greifen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Cat with a whip »

JJazzGold hat geschrieben:(03 Sep 2018, 19:30)

Nein, damit bin ich nicht einverstanden. Menschen haben ihre Gründe, von religiös bis psychisch bedingt, weshalb sie ihre Organe nicht spenden wollen und diese Freiheit muss ihnen unter allen Umständen gewährt bleiben, ohne sie deshalb zu benachteiligen.

Selbst die Girlies und Boys, die es vorziehen die Zeit, die es kostet, den von den Krankenkassen in regelmäßigen Abständen zugeschickten Ausweis, auszufüllen lieber in den Kauf eines Coffee to go oder die Weiterleitung eines Smartphonebildchens zu investieren müssen diese Freiheit haben, ohne spätere drastische Folgen befürchten zu müssen. Denn das wäre Erpressung.
Aber diese drastischen Folgen kann man anderen zumuten und sich selbst nen schlanken Fuß machen. Ok. Pssst, ich hatts auch nicht erst gemeint, sondern nur pointiert die Nehmermentalität einiger dargestellt.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:07)

Haben Leichen Freiheitsrechte?
Es handelt sich um Sterbende und deren Menschenwürde ist unantastbar. Man kann nicht voraussetzen, daß sie sich zerlegen lassen wollen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

unity in diversity hat geschrieben:(04 Sep 2018, 05:14)

Es handelt sich um Sterbende und deren Menschenwürde ist unantastbar. Man kann nicht voraussetzen, daß sie sich zerlegen lassen wollen.
Nein, es handelt sich um Tote!
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Skull hat geschrieben:(03 Sep 2018, 23:02)

An welcher Stelle ?

mfg
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 38
(1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.
Freiheit der Wahl im Sinne des Art. 38 GG bedeutet nicht, dass ich einer Pflicht widersprechen könnte.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Interessant ist auch die Tatsache, die von Spahn heute früh im MoMa bestätigt wurde, dass es mehr Spender gibt, als die Kliniken aktuell "bearbeiten" können.

Vielleicht schaffen wir erst einmal die Grundlagen, bevor wir - wie Spahn ebenfalls bestätigt - massiv in die Freiheitsrechte der Bürger eingreifen.

Aber viele klatschen schon mal Applaus
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

McKnee hat geschrieben:(04 Sep 2018, 07:24)

Freiheit der Wahl im Sinne des Art. 38 GG bedeutet nicht, dass ich einer Pflicht widersprechen könnte.
Komm nun mal von Deinem Roß herunter. Artikel 38 steht dem nicht entgegen.
Davon abgesehen, dass dieser Artikel auch verändert werden kann.

https://www.bundestag.de/blob/190722/60 ... t-data.pdf

Und damit Ende ... von meiner Seiter dazu.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

McKnee hat geschrieben:(04 Sep 2018, 07:26)

Aber viele klatschen schon mal Applaus
Ja.

Ich zum Beispiel. :)

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Cat with a whip hat geschrieben:(04 Sep 2018, 01:57)

Aber diese drastischen Folgen kann man anderen zumuten und sich selbst nen schlanken Fuß machen. Ok. Pssst, ich hatts auch nicht erst gemeint, sondern nur pointiert die Nehmermentalität einiger dargestellt.
War klar, dass das als provokanter Aufhänger dienen sollte. ;)
Die Frage, “nicht geben, aber nehmen wollen?“, hat ihre Berechtigung.
Es gibt sie, die Verweigerer einer Bluttransfusion oder Organspende.
Nur gehört Otto 08/15 in der Mehrheit nicht dazu.
Der ist, wie an der mangelhaften Bereitschaft zur Organspende zu erkennen ist, eher von Trägheit geprägt
und wacht erst auf, wenn es um den Erhalt des eigenen Lebens oder das der Anghörigen geht.
Ängste klammere ich davon aus. Die müssen ihre Berücksichtigung erfahren.

Insofern halte ich es für sinnvoll von Spahn, mit seinem Vorschlag nicht nur die Debatte im Bundestag anzuregen, sondern auch in der Bevölkerung. Bisher hat die Diskussion, die ja nicht zum ersten Mal stattfindet, allerdings wenig Wirkung gezeigt
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

McKnee hat geschrieben:(04 Sep 2018, 07:26)

Interessant ist auch die Tatsache, die von Spahn heute früh im MoMa bestätigt wurde, dass es mehr Spender gibt, als die Kliniken aktuell "bearbeiten" können.

Vielleicht schaffen wir erst einmal die Grundlagen, bevor wir - wie Spahn ebenfalls bestätigt - massiv in die Freiheitsrechte der Bürger eingreifen.

Aber viele klatschen schon mal Applaus
Weshalb nicht beides zeitgleich?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Skull hat geschrieben:(04 Sep 2018, 08:07)

Komm nun mal von Deinem Roß herunter. Artikel 38 steht dem nicht entgegen.
Davon abgesehen, dass dieser Artikel auch verändert werden kann.

https://www.bundestag.de/blob/190722/60 ... t-data.pdf

Und damit Ende ... von meiner Seiter dazu.

mfg

Die Freiheit zu wählen gehört also nicht zu unseren Wahlgrundsätzen?

Natürlich kann das Grundgesaetz geändert werden, genau das sagte ich ja. Es müsste dann zu einer Grundgesetzänderung kommen.

Bevor du anderen also schlaue Ratschläge erteilst, lies einfach ihre Beiträge und versuche wenigstens sie zu verstehen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Skull hat geschrieben:(04 Sep 2018, 08:10)

Ja.

Ich zum Beispiel. :)

mfg
Dein gutes Recht.

Und in deiner Selbstherrlichkeit überliest du dann die Beiträge, in denen die kritische Betrfachtung von Spahn zu seinen Vorstoß angesprochen wird.

Was ist mit den vielen Organspenden, die heute nicht genutzt werden, weil die Kliniken da nicht ausreichend aufgestellt sind? Wie viele Leben könnte man da retten?

Wenn es um Freiheitsrechte geht, dass würde ich doch erst einmal diese strukturellen PRobleme angehen, bevor ich in demokratische Prinzipien eingreife.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von X3Q »

McKnee hat geschrieben:(04 Sep 2018, 08:40)

Die Freiheit zu wählen gehört also nicht zu unseren Wahlgrundsätzen?

Natürlich kann das Grundgesaetz geändert werden, genau das sagte ich ja. Es müsste dann zu einer Grundgesetzänderung kommen.

Bevor du anderen also schlaue Ratschläge erteilst, lies einfach ihre Beiträge und versuche wenigstens sie zu verstehen.
Eine Widerspruchslösung ist ein unzulässiger Eingriff in meine Freiheitsrechte. In einer Demokratie sollte sowas nicht möglich sein. Ich möchte explizit zustimmen müssen, ob nach meinem Ableben meinem Körper Organe ennommen werden dürfen. Ich möchte aber auch über den Verwendungszweck mitbestimmen dürfen. Ich möchte die Möglichkeit haben, gewisse Gruppen, die selber definiere, vom Erhalt meiner Organe aus- oder einschließen. Es wäre eine Verletzung meiner Freiheitsrechte, wenn z.B. Reiche, Ausländer oder Organspenderverweigerer meine Organe bekommen würden.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Sep 2018, 08:13)

Weshalb nicht beides zeitgleich?
Warum, wenn ich das Ausmaß nicht kenne, welches durch die strukturellen Defizite bei den Kliniken hervorgerufen wird?!

Strukturell könnte man einiges machen, um vielen Menschen ihre Befürchtungen zu nehmen. Man könnte z.B. den Ausweis abschaffen und durch ein zentrales Register erstezen, auf das nur in bestimmten Fällen zugegriffen werden darf.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

McKnee hat geschrieben:(04 Sep 2018, 08:49)

Warum, wenn ich das Ausmaß nicht kenne, welches durch die strukturellen Defizite bei den Kliniken hervorgerufen wird?!

Strukturell könnte man einiges machen, um vielen Menschen ihre Befürchtungen zu nehmen. Man könnte z.B. den Ausweis abschaffen und durch ein zentrales Register erstezen, auf das nur in bestimmten Fällen zugegriffen werden darf.
Welches sind die Kriterien für “zugreifen, nur in bestimmten Fällen“?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

McKnee hat geschrieben:(04 Sep 2018, 08:42)

Dein gutes Recht.

Und in deiner Selbstherrlichkeit überliest du dann die Beiträge,
in denen die kritische Betrfachtung von Spahn zu seinen Vorstoß angesprochen wird.
Welche Selbsherrlichkeit ? Jetzt komme mal runter.

Man kann alles und jedes kritisch betrachten. Natürlich auch Du.

Ich bin für die Einführung der Widerspruchsregel. Aus guten Gründen. PUNKT.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von H2O »

Warum beläßt es niemand bei der Freiwilligkeit? "Organspender im Todesfall" kann man eintragen lassen. Und Organe Verstorbener erhält nur ein Empfänger, der sich als gesunder Erwachsener (21) als Organspender im Todesfall zur Verfügung gestellt hat. Diese Verfügung muß ein Notar bestätigen... auch die Weigerung. Testamente werden auch so gehandhabt.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

X3Q hat geschrieben:(04 Sep 2018, 08:48)

Eine Widerspruchslösung ist ein unzulässiger Eingriff in meine Freiheitsrechte. In einer Demokratie sollte sowas nicht möglich sein. Ich möchte explizit zustimmen müssen, ob nach meinem Ableben meinem Körper Organe ennommen werden dürfen. Ich möchte aber auch über den Verwendungszweck mitbestimmen dürfen. Ich möchte die Möglichkeit haben, gewisse Gruppen, die selber definiere, vom Erhalt meiner Organe aus- oder einschließen. Es wäre eine Verletzung meiner Freiheitsrechte, wenn z.B. Reiche, Ausländer oder Organspenderverweigerer meine Organe bekommen würden.

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Erkennbar würde ein derart modifizierter Organspendeausweis ein mehrseitiges Formular..
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Sep 2018, 06:20)

Nein, es handelt sich um Tote!
Nach dem Eintritt der Totenstarre und der anschließenden Freisetzung von Leichengift, kann man sicher sein.
Die Organspendewirtschaft wird bestimmt dafür sein, einen möglichst frühen Entnahmezeitpunkt durchzusetzen.
Vielleicht wird Deutschland ja Weltmeister im Fach Organexport.
Ich Frage mich ohnehin, warum man zu lebensverlängernden Maßnahmen greift, ohne sicher zu sein, ob es für die Empfänger mehr Lebensqualität bringt.
Die Spender macht man in der gebotenen Eile sogar zu Opfern.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von X3Q »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Sep 2018, 10:06)

Erkennbar würde ein derart modifizierter Organspendeausweis ein mehrseitiges Formular..
Das sollten uns unsere Freiheitswerte wert sein. Aber man könnte hier auch ein Zentralregister einführen und die dafür notwendigen Informationen über die Krankenkassen einholen.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von X3Q »

unity in diversity hat geschrieben:(04 Sep 2018, 10:20)

Nach dem Eintritt der Totenstarre und der anschließenden Freisetzung von Leichengift, kann man sicher sein.
Die Organspendewirtschaft wird bestimmt dafür sein, einen möglichst frühen Entnahmezeitpunkt durchzusetzen.
Vielleicht wird Deutschland ja Weltmeister im Fach Organexport.
Ich Frage mich ohnehin, warum man zu lebensverlängernden Maßnahmen greift, ohne sicher zu sein, ob es für die Empfänger mehr Lebensqualität bringt.
Die Spender macht man in der gebotenen Eile sogar zu Opfern.
Ist es das Wert?
Ich würde dir auch jegliche zahnärztliche Behandlung verweigern. Lassen wir der Karies doch ihren natürlichen Lauf.

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unity in diversity
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

X3Q hat geschrieben:(04 Sep 2018, 10:26)

Ich würde dir auch jegliche zahnärztliche Behandlung verweigern. LAssen wir der Karies doch ihren natürlichen Lauf.


--X
Bekämpft man Karies mit Spenderzähnen?
Und wie weit schränkt es die Lebensqualität ein, die Immunabwehr ständig unterdrücken zu müssen?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von X3Q »

unity in diversity hat geschrieben:(04 Sep 2018, 10:28)

Bekämpft man Karies mit Spenderzähnen?
Nein. Beides sind medizinische Behandlungsmethoden. Warum auf Organtransplantation verzichten und Menschen damit ein besseres Leben verweigern? Die Toten brauchen die Organe nicht mehr.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von X3Q »

unity in diversity hat geschrieben:(04 Sep 2018, 10:28)
Und wie weit schränkt es die Lebensqualität ein, die Immunabwehr ständig unterdrücken zu müssen?
Das müssen die Menschen für sich entscheiden, die ein Transplantat empfangen. Da hast du gar nichts zu melden.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

X3Q hat geschrieben:(04 Sep 2018, 10:34)

Das müssen die Menschen für sich entscheiden, die ein Transplantat empfangen. Da hast du gar nichts zu melden.

--X
Ich würde es ungern sehen, wenn irgendein Diktator mit meinen Organen gerettet wird. Organhandel ist immerhin international.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

X3Q hat geschrieben:(04 Sep 2018, 10:24)

Das sollten uns unsere Freiheitswerte wert sein. Aber man könnte hier auch ein Zentralregister einführen und die dafür notwendigen Informationen über die Krankenkassen einholen.

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Freiheitswert erschafft bürokratisches Monster?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von X3Q »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Sep 2018, 10:45)

Freiheitswert erschafft bürokratisches Monster?
Freiheit bedeutet ja nicht Chaos. Auch Freiheiten brauchen Leitplanken und Bürokratie kann da eine wertvolle Hilfestellung liefern.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von H2O »

X3Q hat geschrieben:(04 Sep 2018, 08:48)

Eine Widerspruchslösung ist ein unzulässiger Eingriff in meine Freiheitsrechte. In einer Demokratie sollte sowas nicht möglich sein. Ich möchte explizit zustimmen müssen, ob nach meinem Ableben meinem Körper Organe ennommen werden dürfen. Ich möchte aber auch über den Verwendungszweck mitbestimmen dürfen. Ich möchte die Möglichkeit haben, gewisse Gruppen, die selber definiere, vom Erhalt meiner Organe aus- oder einschließen. Es wäre eine Verletzung meiner Freiheitsrechte, wenn z.B. Reiche, Ausländer oder Organspenderverweigerer meine Organe bekommen würden.

--X
Das ist auch sehr weitgehend meine Meinung. Ich möchte verhindern, daß meine Überreste als Handelsware verkauft werden. Aber ich möchte schon gern mit meinen noch brauchbaren Organen kranken Menschen helfen, wenn auch die bereit sind, ihrerseits anderen Menschen zu helfen. Mit meiner Zustimmung zur Organentnahme habe ich das so gut vorbereitet, wie das derzeit möglich ist. Einschränkungen meiner Spendenbereitschaft: Fehlanzeige. Das 3. Herz für Thurn und Taxis, ein Herz für Scheich Hassan... alles drin. Die Niere für einen bekennenden Gegner einer Organentnahme... wie großzügig!

Da könnte der Gesundheitsminister ein Register anlegen, in dem beim Ableben sofort nachgesehen werden kann, ob diese Einwilligung besteht, und welche Einschränkungen dem Spender am Herzen lagen. Für ein Bürokratiemonster halte ich das nun nicht gerade. Derzeit trage ich eine "Kreditkarte" mit mir herum. Wird die jemand finden, wenn meine Stunde geschlagen hat? Da läßt sich bestimmt etwas verbessern im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung!

Nach einigem Überlegen komme ich zu dem Schluß, daß der Zeitpunkt, wann ein Erkrankter einer Organentnahme zugestimmt hat, fast ohne Bedeutung ist. Diese Menschen stehen ja auch am Ende ihres Weges, so daß die Organentnahme nicht so weit in der Zukunft liegen wird. Allerdings sollte Widerruf dann nicht möglich sein.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

unity in diversity hat geschrieben:(04 Sep 2018, 10:20)

Nach dem Eintritt der Totenstarre und der anschließenden Freisetzung von Leichengift, kann man sicher sein.
Die Organspendewirtschaft wird bestimmt dafür sein, einen möglichst frühen Entnahmezeitpunkt durchzusetzen.
Vielleicht wird Deutschland ja Weltmeister im Fach Organexport.
Ich Frage mich ohnehin, warum man zu lebensverlängernden Maßnahmen greift, ohne sicher zu sein, ob es für die Empfänger mehr Lebensqualität bringt.
Die Spender macht man in der gebotenen Eile sogar zu Opfern.
Ist es das Wert?
Die Spender sind keine Opfer, da sie tot sind.
Aber Du kannst gerne glauben, dass Menschen erst tot sind, wenn die Leichenstarre eingesetzt hat. Meinetwegen kannst Du auch an den Weihnachtsmann glauben. Du musst allerdings damit rechnen, dass man Dich nicht ernst nimmt.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

X3Q hat geschrieben:(04 Sep 2018, 10:24)

Das sollten uns unsere Freiheitswerte wert sein. Aber man könnte hier auch ein Zentralregister einführen und die dafür notwendigen Informationen über die Krankenkassen einholen.

--X
Klar, und dann wird wieder laut nach Datenschutz geschrien, weii zuvielele Daten erhoben und gespeichert werden. Aber wie soll die Krankenkasse sonst feststellen, ob die Leber in den Patienten darf oder nicht?
Wahrscheinlich sagen aber Deine Auswahlkriterien mehr über Dich aus, als Du eigentlich preisgeben willst :D
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Liberty »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Sep 2018, 13:19)
Die Spender sind keine Opfer, da sie tot sind.
Wenn man ohne ausdrückliche Zustimmung ausgenommen wird wie ein Ersatzteillager, ist man natürlich ein Opfer, auch wenn man tot ist.

Über die Definition von "Tod" kann man aber auch diskutieren. Für eine Organspende müssen die Spender ja künstlich mit Maschinen noch am Leben erhalten werden, denn die Organe eines vollständig Toten könnte man gar nicht mehr verwenden.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Keoma »

Liberty hat geschrieben:(04 Sep 2018, 16:30)

Wenn man ohne ausdrückliche Zustimmung ausgenommen wird wie ein Ersatzteillager, ist man natürlich ein Opfer, auch wenn man tot ist.

Über die Definition von "Tod" kann man aber auch diskutieren. Für eine Organspende müssen die Spender ja künstlich mit Maschinen noch am Leben erhalten werden, denn die Organe eines vollständig Toten könnte man gar nicht mehr verwenden.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

Liberty hat geschrieben:(04 Sep 2018, 16:30)

Wenn man ohne ausdrückliche Zustimmung ausgenommen wird wie ein Ersatzteillager,
ist man natürlich ein Opfer, auch wenn man tot ist.
Das wird aber i.d.R. nicht passieren. Verbuche ...ich ... mal unter Polemik.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von H2O »

Wie wäre es denn mit einem Vorgehen wie bei der Wehrpflicht? Jeder Mitbürger kann nach seinem Tode als Organspender genutzt werden. Aber er kann sich dem verweigern, womit er gleichzeitig im Notfall auf eine Organspende verzichtet. Die Gesundheitsbehörde könnte ihn dazu sogar anschreiben und um seine Entscheidung bitten. Oder diese Frage mit der Ausgabe von Personalpapieren (Ausweis, Reisepaß, Gesundheitskarte, Fahrerlaubnis) verbinden.

Ja heißt Ja und Nein heißt Nein. Ja = Organspender und Organempfänger, Nein = kein Organspender und auch kein Organempfänger.

Wenn jeder Mitbürger weiß, daß er danach gefragt werden wird, dann hat er wirklich genug Gelegenheit, über diese Sache nach zu denken.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von H2O »

Liberty hat geschrieben:(04 Sep 2018, 16:30)

Wenn man ohne ausdrückliche Zustimmung ausgenommen wird wie ein Ersatzteillager, ist man natürlich ein Opfer, auch wenn man tot ist.

Über die Definition von "Tod" kann man aber auch diskutieren. Für eine Organspende müssen die Spender ja künstlich mit Maschinen noch am Leben erhalten werden, denn die Organe eines vollständig Toten könnte man gar nicht mehr verwenden.
Heute werden Verstorbene eingeäschert und verwertbare Überreste aus der Asche gesiebt. Die Kommunen überwachen inzwischen, daß das Personal sich nicht persönlich daran bereichert.

Wo ist nun Ihre Hemmung, ihren Körper vor der Einäscherung zur Entnahme brauchbarer Organe frei zu geben?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Billie Holiday »

H2O hat geschrieben:(04 Sep 2018, 17:20)

Heute werden Verstorbene eingeäschert und verwertbare Überreste aus der Asche gesiebt. Die Kommunen überwachen inzwischen, daß das Personal sich nicht persönlich daran bereichert.

Wo ist nun Ihre Hemmung, ihren Körper vor der Einäscherung zur Entnahme brauchbarer Organe frei zu geben?
Wie ist das eigentlich, wenn Omi Goldzähne im Mund hat und eingeäschert wird? Bekommen die Erben/Angehörigen die Zähne? Gegen Vorlage des Erbscheines? :?:
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