Ist unsere Demokratie in Gefahr?

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

unity in diversity hat geschrieben:(25 Aug 2018, 12:36)

Eine egomanisierte und individualisierte Gesellschaft zerstört sich selber.
Das ist die eigentliche Gefahr für die Demokratie.
Aktuell gilt das Gesetz:
Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.
was wäre daran kritikabel, wenn jeder an sich denkt- und alle die gleichen Mittel haben?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Aug 2018, 12:40)

Geissler hat NIEMALS die deutsche Verfassung- inklusive dem RECHT auf Eigentum in Frage gestellt.
Geißler spricht nicht vom Eigentum, richtig. Es ging hier aber um die falsche Behauptung von Dark Angel, nur Marxisten würden von "Kapitalismus" reden.
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unity in diversity
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von unity in diversity »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 12:41)

was wäre daran kritikabel, wenn jeder an sich denkt- und alle die gleichen Mittel haben?
Ich habe mehr Mittel, meine Interessen durchzusetzen als du.
Überleg mal, warum das so ist und ob ich das in einer sozialistischen Gesellschaft auch dürfte.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Aug 2018, 12:40)

Geissler hat NIEMALS die deutsche Verfassung- inklusive dem RECHT auf Eigentum in Frage gestellt.
Das tue ich auch nicht.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(25 Aug 2018, 12:48)

Das tue ich auch nicht.
wat?

du tust das DAUERND mit deinen "Visionen"

denn das uneingeschränkte Recht auf Eigentum "beendet" deine "Vorstellungen"
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Aug 2018, 12:53)

wat?

du tust das DAUERND mit deinen "Visionen"

denn das uneingeschränkte Recht auf Eigentum "beendet" deine "Vorstellungen"
Nö. Bevors an irgendein Eigentum geht in sehr ferner Zukunft (wenn überhaupt), gibts noch sehr viele Reformen durchzuführen. Reformen, die den Namen auch wirklich verdienen. Und nun lass mich bitte mal mit deiner Eigentumsfrage in Ruhe. Sorg dich lieber mal ein wenig um den Rechtsruck im Lande.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(25 Aug 2018, 12:48)

Das tue ich auch nicht.
Die soziale Marktwirtschaft war weder einholbar, noch überholbar(sinng. Ulbricht).
Daher hatten dabbeldiar Komiker spezielle Eigenschaften:
Stoph bleibt Stoph, Walter schützt vor Torheit nicht und Erich währt am längsten.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(25 Aug 2018, 12:20)

Ok, alles klar, (fast) alles akzeptiert. Was ich olle Antifaschistin (im besten Wortsinne, nicht zu verwechseln mit einigen der als linksextrem eingestuften Antifa-Leute) mit sehr langer diesbezüglichen Erfahrung und mit einigem Wissen darüber aber meinte, ist: Ich werde es nie akzeptieren, wenn jemand laut und vernehmlich und ohne rot zu werden auf einer demokratischen Plattform schreibt oder brüllt oder flüstert, dass er ein bekennender Nazi ist und die meisten schweigen dazu. Die Betonung liegt auf dem letzten Teil des Satzes, auf dem mit dem Schweigen. So ist es nun mal. Mir gehts weder um das NPD-Verbot (sehe ich ähnlich wie Sie) noch um die einzelnen sich outenden Neonazis, mir gehts um die schweigende Mitte. Und ich erwähnte Sie dabei extra, weil Sie mit ihren Reaktionen zu den wenigen gehören, die zuweilen mal Widerspruch anmelden, wenn sich so einer meldet. Was ich zwar gut finde, was aber insgesamt gesehen - damit meine ich die Gesellschaft einschließlich Userschaft - viel viel zu wenig ist an Entrüstung und Widerspruch und Widerstand. Dieses Schweigen der Mitte war einer der Hauptgründe, warum die "Nationalsozialisten" (verharmlosender Begriff) damals so wüten konnten in Deutschland und auf der Welt.
Ihre Bedenken teile ich, anteilig. Deshalb anteilig, weil die Mitte sich recht stabil von den Rändern distanziert, manchmal laut und manchmal leise, indem sie sich stur mittig positioniert. Mir ist das zwar manchmal auch zu leise, aber was gewinne ich, wenn ich nur regelmäßig “Neo- und Altnazis raus“ öffentlich brülle? Nicht, dass sie mich falsch verstehen, ich zolle der Demonstration gegen Extreme Respekt. Wichtiger erscheint es mir persönlich jedoch, zu überzeugen, dass seriöse, zukunftsträchtige, lösungsorientierte Alternativen existieren, ohne jegliche Bedrohung unserer Demokratie mit beachtlichen Errungenschadften, sollte das Nachdenken oder der Unmut eine solche suchen.

Sicher, mir geht die zunehmende Hinnahme der Salonfähigkeit rechtsextremen Gedankenguts und dessen anscheinend auch noch mit Stolz verbrämte Veröffentlichung auch über die Grenze meiner Toleranzschwelle. Mich berührt es peinlich bis abstoßend, wenn Jemand selbst mit nur rudimentär vorhandenen Geschichtskenntnissen, meint selbstherrlich verkünden zu müssen, sich als gesellschaftlich-politischer Nachfolger dieser Zeit zu betrachten. Solchem Gelichter kann man entweder nur die deutsche Tür weisen, oder die Adresse einer Selbsthilfegruppe überreichen. Die sog. Mitte interessieren und beeindrucken solche Aktionen nicht wirklich. Die will ihr Leben ungehindert und möglichst ohne permanente Herausforderung leben. Die zeigt zwar die kalte Schulter, aber sie fühlt sich durch solches Auftreten eher belästigt, als zu konstantem Eingreifen aufgefordert.

Ob darin eine Gefahr für unsere Demokratie liegt? Ich denke nicht.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(25 Aug 2018, 12:57)

Nö. Bevors an irgendein Eigentum geht in sehr ferner Zukunft (wenn überhaupt), gibts noch sehr viele Reformen durchzuführen. Reformen, die den Namen auch wirklich verdienen. Und nun lass mich bitte mal mit deiner Eigentumsfrage in Ruhe. Sorg dich lieber mal ein wenig um den Rechtsruck im Lande.
welche "Reformen" sollen das sein ( also alles was NICHT mit irgendwelchem "Vergesellschaftungs"-Mumpitz zu tun hat)?

da kommen dann die üblichen LINKEN "Forderungen" nach höheren Spitzensteuern, höheren Erbschaftssteuern, Gleichmacherei bei der "unteren Rente", Mindestlohn oberhalb der Niedriglohnschwelle
Existenzsicherung oberhalb der "relativen Armutsgefährdung" usw...

habe ich was vergessen ?

für alle diese Punkte gibt es KEINE politische Mehrheit

weder heute noch morgen
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Aug 2018, 13:02)

Ihre Bedenken teile ich, anteilig. Deshalb anteilig, weil die Mitte sich recht stabil von den Rändern distanziert, manchmal laut und manchmal leise, indem sie sich stur mittig positioniert. Mir ist das zwar manchmal auch zu leise, aber was gewinne ich, wenn ich nur regelmäßig “Neo- und Altnazis raus“ öffentlich brülle? Nicht, dass sie mich falsch verstehen, ich zolle der Demonstration gegen Extreme Respekt. Wichtiger erscheint es mir persönlich jedoch, zu überzeugen, dass seriöse, zukunftsträchtige, lösungsorientierte Alternativen existieren, ohne jegliche Bedrohung unserer Demokratie mit beachtlichen Errungenschadften, sollte das Nachdenken oder der Unmut eine solche suchen.

Sicher, mir geht die zunehmende Hinnahme der Salonfähigkeit rechtsextremen Gedankenguts und dessen anscheinend auch noch mit Stolz verbrämte Veröffentlichung auch über die Grenze meiner Toleranzschwelle. Mich berührt es peinlich bis abstoßend, wenn Jemand selbst mit nur rudimentär vorhandenen Geschichtskenntnissen, meint selbstherrlich verkünden zu müssen, sich als gesellschaftlich-politischer Nachfolger dieser Zeit zu betrachten. Solchem Gelichter kann man entweder nur die deutsche Tür weisen, oder die Adresse einer Selbsthilfegruppe überreichen. Die sog. Mitte interessieren und beeindrucken solche Aktionen nicht wirklich. Die will ihr Leben ungehindert und möglichst ohne permanente Herausforderung leben. Die zeigt zwar die kalte Schulter, aber sie fühlt sich durch solches Auftreten eher belästigt, als zu konstantem Eingreifen aufgefordert.

Ob darin eine Gefahr für unsere Demokratie liegt? Ich denke nicht.
Ok, akzeptiert. Kann ich nachvollziehen, was Sie da sagen... so aus Ihrer Sicht. Schönen Sonnabend noch. Endlich kühler, fehlt nur noch Regen ;)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(25 Aug 2018, 12:38)

Selbstverständlich findet die Demokratie bei Marx einen großen Platz, gibt es Dutzende Belege dafür. Und der Begriff "Kapitalismus" ist längst nicht mehr nur ein marxistischer Begriff. Er wird oft sogar auch von konservativen Leuten verwendet. Stichwort: Bedeutungswandel der Sprache. Auch der CDU-Mann Heiner Geißler sprach von kapitalistischem Wirtschaftssystem:

https://www.heiner-geissler.de/document ... nismus.pdf
Der Kapitalismus-Begriff IST (und bleibt) ein marxistischer Begriff - ein Begriff aus der marxistischen Theorie - WEIL dieser Begriff überhaupt erst von Marx und Engels geprägt/entwickelt wurde.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass dieser Begriff von Dr. Heiner Geißler verwendet wurde, der nachweislich zunehmend linke - und damit marxistische - Positionen vertrat.
Geißler war in seinen letzten Jahren alles, aber NICHT konservativ!

Und "selbstverständlich" hat Demokratie KEINEN Platz bei Marx und Engels (in der marxistischen Theorie). Nicht ohne Grund ist immer wieder die Rede von der Diktatur des Proletariats. Eine Diktatur - egal welches Mäntelchen ihr umgehängt wird - ist und bleibt das Gegenteil von Demokratie.

"Sie wird vor allen Dingen eine demokratische Staatsverfassung und damit direkt oder indirekt die politische Herrschaft des Proletariats herstellen."
"Die Demokratie würde dem Proletariat ganz nutzlos sein, wenn sie nicht sofort als Mittel zur Durchsetzung weiterer, direkt das Privateigentum angreifender und die Existenz des Proletariats sicherstellender Maßregeln benutzt würde"
(Quelle:"Grundsätze des Kommunismus"; Marx-Engels Werke, Band 4, Seite 361-380)


Was Engels da als Demokratie bezeichnet, ist KEINE Demokratie, sondern Diktatur!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bleibtreu »

Persoenliche Angriffe und mehrere SpamBeitraege entfernt - Wenn hier trotz mehrfacher Aufforderungen dies zu unterlassen, weiter zum Thema Wirtschaft gepostet + gespamt wird, werde ich den Strang fuer eine Weile schliessen - die Moeglichkeit das Sanktionen verteilt werden ist nicht auszuschliessen!
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 12:41)

was wäre daran kritikabel, wenn jeder an sich denkt- und alle die gleichen Mittel haben?
ALLE können nur dann die gleichen Mittel haben, wenn auch ALLE die gleichen Ausgangsbedingungen haben.
Es haben jedoch NIEMALS ALLE die gleichen Ausgangsbedingungen, weil es immer Menschen geben wird, die mehr in ihre Zukunft investieren als andere, weil Menschen unterschiedliche Befürfnisse, Interessen und Präferenzen haben. "Investition in ihre Zukunft" meint hier in erster Linie Zeit für Bildung/Ausbildung.

Was dir vorschwebt, ist Gleichmacherei und die wird niemals auf demokratischen Wege erreichbar sein, sondern nur diktiert werden können.
Solche Vorstellungen von der Gleichheit aller Menschen, davon dass "alle die gleichen Mittel haben" sind per se demokratiefeindlich - stellen somit auch eine Gefahr für (nicht nur) unsere Demokratie dar.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Aug 2018, 13:51)

ALLE können nur dann die gleichen Mittel haben, wenn auch ALLE die gleichen Ausgangsbedingungen haben.
Es haben jedoch NIEMALS ALLE die gleichen Ausgangsbedingungen, weil es immer Menschen geben wird, die mehr in ihre Zukunft investieren als andere, weil Menschen unterschiedliche Befürfnisse, Interessen und Präferenzen haben. "Investition in ihre Zukunft" meint hier in erster Linie Zeit für Bildung/Ausbildung.

Was dir vorschwebt, ist Gleichmacherei und die wird niemals auf demokratischen Wege erreichbar sein, sondern nur diktiert werden können.
Solche Vorstellungen von der Gleichheit aller Menschen, davon dass "alle die gleichen Mittel haben" sind per se demokratiefeindlich - stellen somit auch eine Gefahr für (nicht nur) unsere Demokratie dar.
Also sollten Menschen, die nicht arbeitsfähig sind oder/und ohne Vermögen sind (ungleiche Mittel) schlechter leben als andere? Meinst du das?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 13:55)

Also sollten Menschen, die nicht arbeitsfähig sind oder/und ohne Vermögen sind (ungleiche Mittel) schlechter leben als andere? Meinst du das?
Natürlich können Menschen, die (aus welchen Gründen auch immer) nicht arbeitsfähig sind, NICHT über die gleichen Mittel verfügen, wie die Leistungsträger einer Gesellschaft. ==> bei unterschiedlichen Ausgangsbedingungen UND unterschiedlichem Beitrag für die Gesellschaft auch unterschiedliches Ergebnis.
Welche Motivation sollte ein Mensch haben, irgendeinen Beitrag für den Erhalt einer Gesellschaft zu leisten, wenn ihm nur die gleichen Mittel zugestanden werden, wie jemandem, der keinerlei Beitrag leistet?
Ein menschliches Grundbedürfnis ist das Bedürfnis nach Anerkennung.
Zuletzt geändert von Dark Angel am Sa 25. Aug 2018, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Aug 2018, 14:08)

Natürlich können Menschen, die (aus welchen Gründen auch immer) nicht arbeitsfähig sind, NICHT über die gleichen Mittel verfügen, wie die Leistungsträger einer Gesellschaft. ==> bei unterschiedlichen Ausgangsbedingungen UND unterschiedlichem Beitrag für die Gesellschaft auch unterschiedliches Ergebnis.
das war nicht meine Frage. Sondern: soll es den Mittellosen schlechter gehen?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 14:18)

das war nicht meine Frage. Sondern: soll es den Mittellosen schlechter gehen?
"Schlechter gehen" ist ein sehr diffuser Begriff!

1. ist in unserer Gesellschaft niemand "mittellos"

2. kann man "gut gehen oder "schlechter gehen" nicht auf materielle Dinge beschränken.

3. ist "gut/schlecht gehen" immer eine Frage der individuellen Lebensplanung und -gestaltung.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Aug 2018, 14:35)

"Schlechter gehen" ist ein sehr diffuser Begriff!

1. ist in unserer Gesellschaft niemand "mittellos".
Der Joke des Tages. Obdachlose haben freilich oft Decken- als Mittel gegen Kälte. Das ist freilich im Prinzip das Gleiche, als wenn ein Millionär eine Decke hat, mit der er sich zudeckt. Du bist wirklich ein sehr dunkler Engel...
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 14:41)

Der Joke des Tages. Obdachlose haben freilich oft Decken- als Mittel gegen Kälte. Das ist freilich im Prinzip das Gleiche, als wenn ein Millionär eine Decke hat, mit der er sich zudeckt. Du bist wirklich ein sehr dunkler Engel...
Das Leben ist weder ein Ponyhof noch ein Wünsch-dir-was-Konzert.
Das entscheidende Stichwort heißt Eigenverantwortung und das bedeutet JEDER ist für sein Leben und was er daraus macht eigenverantwortlich/selbst verantwortlich. Daran führt kein Weg vorbei!

NEIN - ich halte absolut nichts davon, auf Kosten (was immer man darunter verstehen mag) anderer zu leben.
Und genau DA liegt das Problem von euch Marxisten/Kommunisten - ihr glaubt alle Menschen gleich machen zu können, allen die gleichen Bedürfnisse diktieren und nach Belieben wegnehmen und umverteilen zu dürfen.
Darum ist euch auch die Demokratie ein Dorn im Auge, weil ihr mit euren Vorstellungen in einer Demokratie IMMER scheitern werdet - gleichwohl stellen derartige Vorstellungen eine Gefahr für die Demokratie dar.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Aug 2018, 15:06)

Das Leben ist weder ein Ponyhof noch ein Wünsch-dir-was-Konzert.
Das entscheidende Stichwort heißt Eigenverantwortung und das bedeutet JEDER ist für sein Leben und was er daraus macht eigenverantwortlich/selbst verantwortlich. Daran führt kein Weg vorbei.
Also sind Leute, die laut Armutsbericht in D arm sind (13 Millionen) selbst für ohre Armut verantwortlich? Sind die dann faul, dumm usw?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Aug 2018, 13:37)

Der Kapitalismus-Begriff IST (und bleibt) ein marxistischer Begriff - ein Begriff aus der marxistischen Theorie - WEIL dieser Begriff überhaupt erst von Marx und Engels geprägt/entwickelt wurde.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass dieser Begriff von Dr. Heiner Geißler verwendet wurde, der nachweislich zunehmend linke - und damit marxistische - Positionen vertrat.
Geißler war in seinen letzten Jahren alles, aber NICHT konservativ!

Und "selbstverständlich" hat Demokratie KEINEN Platz bei Marx und Engels (in der marxistischen Theorie). Nicht ohne Grund ist immer wieder die Rede von der Diktatur des Proletariats. Eine Diktatur - egal welches Mäntelchen ihr umgehängt wird - ist und bleibt das Gegenteil von Demokratie.

"Sie wird vor allen Dingen eine demokratische Staatsverfassung und damit direkt oder indirekt die politische Herrschaft des Proletariats herstellen."
"Die Demokratie würde dem Proletariat ganz nutzlos sein, wenn sie nicht sofort als Mittel zur Durchsetzung weiterer, direkt das Privateigentum angreifender und die Existenz des Proletariats sicherstellender Maßregeln benutzt würde"
(Quelle:"Grundsätze des Kommunismus"; Marx-Engels Werke, Band 4, Seite 361-380)


Was Engels da als Demokratie bezeichnet, ist KEINE Demokratie, sondern Diktatur!
Der Marxsche Demokratiebegriff ist schon ein wenig komplexer als in dieser Lieschen-Müller-Darstellung. Fest steht jedenfalls, dass heute wieder mehr Marx gelesen wird, und das auch von sehr jungen Leuten. Auch die SPD beruft sich nach wie vor auf Marx. Das ist zwar eine neue sehr kritische Marx-Rezeption, aber dennoch ist der Philosoph nicht wegzudenken aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Sozialdemokratie.

Zitat:

Die SPD entdeckt Karl Marx neu
Für die Sozialdemokraten ist Karl Marx nach wie vor aktuell. Das sagt zumindest Parteichefin Nahles bei den Feierlichkeiten zu seinem 200. Geburtstag.

SPD-Parteichefin Andrea Nahles sieht die SPD nicht als marxistische Weltanschauungspartei. Aktuell ist Marx für die Sozialdemokraten auch 200 Jahre nach seiner Geburt.

Trier. Die SPD hat den Philosophen und Ökonomen Karl Marx 200 Jahre nach seiner Geburt für sich wiederentdeckt. „Marx ist wieder „in“. Und das ist auch gut so, denn es ist erkenntnisreich und gewinnbringend“, sagte die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles am Samstag in Trier bei einer Parteiveranstaltung zum 200. Geburtstag des Denkers. Marx' Analysen seien auch für die anstehende Gestaltung des digitalen Wandels interessant. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte: „Wir haben heute das Privileg - der Kalte Krieg ist ja schon länger vorbei - noch mal neu auf Karl Marx zu blicken und uns mit ihm auseinanderzusetzen.“

Die SPD sei in ihrem Godesberger Programm 1959 auf Distanz zu Marx gegangen, sagte Nahles. Marx sei lange „nicht mehr diskursfähig und tabuisiert“ gewesen. „Ich bin sehr froh, dass wir heute wieder einen anderen Blick haben können.“ Marx habe wie die Sozialdemokraten „die Notwendigkeit einer demokratischen Politik der schrittweisen Verbesserung der Lebensverhältnisse“ gesehen. „Der Kommunismus hat dieses Bild verdunkelt.“

Für heute gilt laut Nahles: „Marx ist wieder interessant, wo Sozialstaat, sozialer Aufstieg, Mittelstandsgesellschaft und Wert der Arbeit nicht mehr selbstverständlich sind.“ Dreyer betonte, natürlich treibe es um, „dass es im 21. Jahrhundert immer noch extrem schlechte Arbeitsverhältnisse gibt, dass es immer noch Kinderarbeit gibt, dass es häufig zu geringe Löhne gibt“.

Zum 200. Geburtstag wurde am Samstag eine 5,50 Meter hohe, von China gespendete Bronzestatue von Marx in seiner Geburtsstadt enthüllt. Es ist das erste neue Marx-Denkmal in Deutschland seit Ende des Kalten Krieges. Kritiker protestierten gegen ihrer Ansicht nach zu viel Jubel um Marx und verwiesen auf die Opfer von Sozialismus und Kommunismus. Marx wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren, er verbrachte die ersten 17 Jahre seines Lebens dort. Er gilt als geistiger Vater des Kommunismus und ist bis heute umstritten.


https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 47850.html
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(25 Aug 2018, 15:48)

Der Marxsche Demokratiebegriff ist schon ein wenig komplexer als in dieser Lieschen-Müller-Darstellung. Fest steht jedenfalls, dass heute wieder mehr Marx gelesen wird, und das auch von sehr jungen Leuten. Auch die SPD beruft sich nach wie vor auf Marx. Das ist zwar eine neue sehr kritische Marx-Rezeption, aber dennoch ist der Philosoph nicht wegzudenken aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Sozialdemokratie.
Diese "Lieschen-Müller-Darstellung" stammt von Friedrich Engels himself!

Willst du mir ernsthaft erzählen irgendwelche Rezensenten wüssten besser was Marx und Engels meinen, als die beiden selber?
Nicht wirklich - oder?

Tut mir schrecklich traurig, aber ich halte mich lieber an Originalaussagen, als an das was irgendwer glaubt, was Marx und Engels gemeint haben könnten.

Und ganz nebenbei - die SPD hat sich kürzlich ihrer Vergangenheit zu entledigen. Frau Nahles verfügt die Abschaffung der Historischen Kommission (HiKo), die 1981 unter Willy Brandt gegründet wurde. Mit Geschichtsbewusstsein hat man es bei der SPD nicht so. ABER - ohne ihre Geschichte hat die SPD auch keine Zukunft.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 15:16)

Also sind Leute, die laut Armutsbericht in D arm sind (13 Millionen) selbst für ohre Armut verantwortlich? Sind die dann faul, dumm usw?
1. ist Armut relativ!

2. Ja - de facto sind die Menschen dafür selber verantwortlich!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 13:55)

Also sollten Menschen, die nicht arbeitsfähig sind oder/und ohne Vermögen sind (ungleiche Mittel) schlechter leben als andere? Meinst du das?
logisch...

unsere Verfassung & Demokratie garantiert NUR das Existenzminimum.

Alles andere muss sich jeder SELBER erwirtschaften ( außer Erben...)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 15:16)

Also sind Leute, die laut Armutsbericht in D arm sind (13 Millionen) selbst für ohre Armut verantwortlich? ?

bei arbeitsfähigen Erwachsenen ist genau DAS der Fall.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 14:18)

das war nicht meine Frage. Sondern: soll es den Mittellosen schlechter gehen?

die Frage ist sinnfrei.

logischerweise GEHT es denen KONSUMTECHNISCH schlechter
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Aug 2018, 16:26)

logisch...

unsere Verfassung & Demokratie garantiert NUR das Existenzminimum.

Alles andere muss sich jeder SELBER erwirtschaften ( außer Erben...)
Dann solltest du dir mal Gedanken daürüber machen, was "unsere" Demokratie bedeutet. "NUR das Existenzminimum"...
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 16:36)

Dann solltest du dir mal Gedanken daürüber machen, was "unsere" Demokratie bedeutet. "NUR das Existenzminimum"...
Wir haben eine Leistungs- und Wettbewerbsgesellschaft

Wettbewerb bedeutet "Gewinner" aber auch "Verlierer"

Nur sorgt das Existenzminimum dafür , dass auch für die "Verlierer" ein menschenwürdiges Dasein, wenn logischerweise auch in relativer Bescheidenheit, sichergestellt wird.

worüber soll ich mir daher Gedanken machen?

das ist logisch , transparent und gerecht
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

Selina hat geschrieben:(25 Aug 2018, 15:48)

Der Marxsche Demokratiebegriff ist schon ein wenig komplexer als in dieser Lieschen-Müller-Darstellung. Fest steht jedenfalls, dass heute wieder mehr Marx gelesen wird
Dann lesen wir mal Marx.

Obwohl er Demokratien gegenüber Alleinherrschaften unterstützte,
kritisierte Marx diese Staatsform als "Diktatur des Kapitals"

"Die zentralisierte Staatsmacht, mit ihren allgegenwärtigen Organen - stehende Armee, Polizei, Bürokratie, Geistlichkeit, Richterstand, Organe, geschaffen nach dem Plan einer systematischen und hierarchischen Teilung der Arbeit – stammt her aus den Zeiten der absoluten Monarchie. ... Während der nachfolgenden Herrschafts-formen wurde die Regierung unter parlamentarische Kontrolle gestellt, d. h. unter die direkte Kontrolle der besitzenden Klassen. Einerseits entwickelte sie sich jetzt zu einem Treibhaus für kolossale Staatsschulden und erdrückende Steuern und wurde vermöge der unwiderstehlichen Anziehungskraft ihrer Amtsgewalt, ihrer Einkünfte und ihrer Stellenvergebung der Zankapfel für die konkurrierenden Fraktionen und Abenteurer der herrschenden Klassen – andererseits änderte sich ihr politischer Charakter gleichzeitig mit den ökonomischen Veränderungen der Gesell-schaft. In dem Maß, wie der Fortschritt der modernen Industrie den Klassengegensatz zwischen Kapital und Arbeit entwickelte, erweiterte, vertiefte, in demselben Maß erhielt die Staatsmacht mehr und mehr den Charakter einer öffentlichen Gewalt zur Unterdrückung der Arbeiterklasse, einer Maschine der Klassen-herrschaft." K. Marx, Bürgerkrieg in Frankreich, MEW 17, 336.

Ergänzt von Engels:

"... Die demokratische Republik weiß offiziell nichts mehr von Besitzunterschieden. In ihr übt der Reichtum seine Macht indirekt, aber um so sicherer aus. Einerseits in der Form der direkten Beamtenkorruption, wofür Amerika klassisches Muster ist, andererseits in der Form der Allianz von Regierung und Börse, die sich um so leichter vollzieht, je mehr die Staatsschulden steigen ..." F. Engels, Ursprung der Familie, MEW 21, 167.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Kritikaster »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 15:16)

Also sind Leute, die laut Armutsbericht in D arm sind (13 Millionen) selbst für ohre Armut verantwortlich? Sind die dann faul, dumm usw?
So kann eigentlich nur fragen, wer nicht zu differenzieren beabsichtigt.

Die Ursachen für relative Armut sind natürlich mannigfaltig. Das, was hierzulande in solche Horrordarstellungen(13 Millionen) einfließt, ist ganz sicher von echter, absoluter Armut im größten Teil des Restes der Welt zu unterscheiden.

Hierzulande muss niemand verhungern, der seinen Lebensunterhalt nicht aus eigener Kraft bestreiten KANN. Das entbindet allerdings niemanden, der dazu in der Lage ist, von der Verantwortung, selbst für seinen Broterwerb zu sorgen. Daher sind auch Suggesivfragen der Art, ob sich Vertreter des Prinzips der Eigenverantwortung "langsam in Richtung 'unwertem Leben'" bewegten, nicht nur unangemessen, sondern schlicht als schäbig zu bewerten.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 16:36)

Dann solltest du dir mal Gedanken daürüber machen, was "unsere" Demokratie bedeutet. "NUR das Existenzminimum"...
Demokratie bedeutet Herrschaft des (Staats)Volkes - heißt das Volk bestimmt über die Politik, indem es "seine" gewählten Vertreter ins Parlament schickt.
Demokratie bedeutet definitiv NICHT "jeder kriegt das gleiche"!
In unserer Demokratie gibt es ein Sozialsystem, in welchem dafür gesorgt wird, dass niemand völlig mittellos ist, in welchem Bedürftige eine Grundversorgung/existenzsichernde Maßnahmen erhalten.
Unsere Demokratie ist aber auch eine Leistungsgesellschaft, was bedeutet, dass Leistung honoriert wird.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

Kritikaster hat geschrieben:(25 Aug 2018, 16:51)

So kann eigentlich nur fragen, wer nicht zu differenzieren beabsichtigt.

Die Ursachen für relative Armut sind natürlich mannigfaltig. Das, was hierzulande in solche Horrordarstellungen(13 Millionen) einfließt, ist ganz sicher von echter, absoluter Armut im größten Teil des Restes der Welt zu unterscheiden.

Hierzulande muss niemand verhungern, der seinen Lebensunterhalt nicht aus eigener Kraft bestreiten KANN. Das entbindet allerdings niemanden, der dazu in der Lage ist, von der Verantwortung, selbst für seinen Broterwerb zu sorgen. Daher sind auch Suggesivfragen der Art, ob sich Vertreter des Prinzips der Eigenverantwortung "langsam in Richtung 'unwertem Leben'" bewegten, nicht nur unangemessen, sondern schlicht als schäbig zu bewerten.
Versuche mal, deine Polemik mit Bezug auf den Kommentar von Dark Angel zu differenzieren.

Und versuche mal, von Negativ- Vergleichen (woanders ist es viel schlimmer) abzusehen und einen positiven Vegleich anzustellen:
Was ist möglich angesichts des ungeheuren Reichtums hier und jetzt?

Du erinnerst an die Antwort auf die Frage "Warum muss ich in der Stadt Feinstaub atmen?"- Antwort: "Versuche mal, auf dem Mond zu atmen."

Das ist das Denken aus dem Geist der Rechtfertigung mieser Verhältnisse.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 16:59)

V
Und versuche mal, von Negativ- Vergleichen (woanders ist es viel schlimmer) abzusehen und einen positiven Vegleich anzustellen:
Was ist möglich angesichts des ungeheuren Reichtums hier und jetzt?

.

dieser "Reichtum" ist EIGENTUM derer, die ihn haben.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Kritikaster »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Aug 2018, 16:53)

das offenbart den wahren Charakter des Fragestellers.... :dead:
Diese Schlußfolgerung würde ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt als nicht vollkommen aus der Luft gegriffen betrachten.

Es besteht aber auch noch die geringe Möglichkeit, dass sich der Verfasser nur unklar und damit für uns missverständlich ausgedrückt hat und dies noch zu korrigieren wünscht. Warten wir's also ab.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Kritikaster »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 16:59)

Versuche mal, deine Polemik mit Bezug auf den Kommentar von Dark Angel zu differenzieren.

Und versuche mal, von Negativ- Vergleichen (woanders ist es viel schlimmer) abzusehen und einen positiven Vegleich anzustellen:
Was ist möglich angesichts des ungeheuren Reichtums hier und jetzt?
Ganz einfach: Das, was jeder, der Teile dieses "Reichtums" sein Eigen nennen kann, damit machen möchte.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 16:43)

Dann lesen wir mal Marx.

Obwohl er Demokratien gegenüber Alleinherrschaften unterstützte,
kritisierte Marx diese Staatsform als "Diktatur des Kapitals"

"Die zentralisierte Staatsmacht, mit ihren allgegenwärtigen Organen - stehende Armee, Polizei, Bürokratie, Geistlichkeit, Richterstand, Organe, geschaffen nach dem Plan einer systematischen und hierarchischen Teilung der Arbeit – stammt her aus den Zeiten der absoluten Monarchie. ... Während der nachfolgenden Herrschafts-formen wurde die Regierung unter parlamentarische Kontrolle gestellt, d. h. unter die direkte Kontrolle der besitzenden Klassen. Einerseits entwickelte sie sich jetzt zu einem Treibhaus für kolossale Staatsschulden und erdrückende Steuern und wurde vermöge der unwiderstehlichen Anziehungskraft ihrer Amtsgewalt, ihrer Einkünfte und ihrer Stellenvergebung der Zankapfel für die konkurrierenden Fraktionen und Abenteurer der herrschenden Klassen – andererseits änderte sich ihr politischer Charakter gleichzeitig mit den ökonomischen Veränderungen der Gesell-schaft. In dem Maß, wie der Fortschritt der modernen Industrie den Klassengegensatz zwischen Kapital und Arbeit entwickelte, erweiterte, vertiefte, in demselben Maß erhielt die Staatsmacht mehr und mehr den Charakter einer öffentlichen Gewalt zur Unterdrückung der Arbeiterklasse, einer Maschine der Klassen-herrschaft." K. Marx, Bürgerkrieg in Frankreich, MEW 17, 336.

Ergänzt von Engels:

"... Die demokratische Republik weiß offiziell nichts mehr von Besitzunterschieden. In ihr übt der Reichtum seine Macht indirekt, aber um so sicherer aus. Einerseits in der Form der direkten Beamtenkorruption, wofür Amerika klassisches Muster ist, andererseits in der Form der Allianz von Regierung und Börse, die sich um so leichter vollzieht, je mehr die Staatsschulden steigen ..." F. Engels, Ursprung der Familie, MEW 21, 167.
Ich weiß, was Marx und Engels geschrieben haben - ich kann nämlich lesen und stell dir vor, ich HABE Marx und Engels gelesen.
Das Problem ist nur, DAS was Marx und Engels unter Demokratie verstehen, nichts mit Demokratie zu tun.
Demokratie hat nämlich nichts, aber auch gar nichts mit Besitz/Eigentum zu tun.
Und es gab und gibt auch KEINE "Diktatur des Kapitals"!

Halten wir fest: Demokratie ist eine Herrschaftsform IN einem Staat und ein Staat ist eine/die politische Organisationsform einer Personengemeinschaft. Diese Personengemeinschaft wird als Staatsvolk bezeichnet.
Die politische Organisationsform Staat ist durch drei wesentliche Merkmale gekennzeichnet.
1. Staatsgebiet als geographisch abgegrenzten Teil der Erdoberfläche

2. Staatsvolk = die Summe der Staatsangehörigen und

3. Staatsgewalt = stabile Regierung, die effektiv hoheitliche Gewalt ausübt. Diese hoheitliche Gewalt wiederum unterliegt in einer Demokratie der Gewaltenteilung - in Legislative, Exekutive und Judikative.
Zuletzt geändert von Dark Angel am Sa 25. Aug 2018, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Aug 2018, 17:08)

Ich weiß, was Marx und Engels geschrieben haben - ich kann nämlich lesen und stell dir vor, ich HABE Marx und Engels gelesen.
.
Warum beziehst du deinen Kommentar nicht konkret auf die Zitate von Marx und Engels?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 17:11)

Warum beziehst du deinen Kommentar nicht konkret auf die Zitate von Marx und Engels?
Ich bin doch darauf eingegangen!

Die Vorstellungen, die die Ideologen Marx und Engels von Demokratie haben, hat nichts mit Demokratie zu tun - gar nichts.
Was die unter Demokratie verstehen ist Diktatur in Reinform.
Demokratie hat - entgegen der Behauptung im Zitat - nicht das Geringste mit Besitz/Eigentum zu tun.

Was willst du denn noch?

Menschen haben sich ihren Besitz/ihr Eigentum selbst erarbeitet UND sie haben dieses Eigentum zum Wohle der Allgemeinheit genutzt und nutzen es immer noch zum Wohle der Allgemeinheit.
Es gibt da ein Sprichwort: "Eigentum verpflichtet!" - d.h. wer über Eigentum verfügt, trägt auch die Verantwortung dafür!

Der Reichtum, von dem du immer faselst und den du/ihr so gerne verteilen wollt, ist KEIN monetärer Reichtum, sondern dient als Gegenwert zur Wertschöpfung.
Ihr wollt alles Eigentum vergesellschaften, vergesst dabei jedoch etwas ganz Wichtiges - wenn allen alles gehört, gehört niemandem irgend etwas konkret und wenn niemandem etwas gehört, übernimmt auch niemand Verantwortung.
Und das wiederum bedeutet Stagnation und gesellschaftlich-kultureller Verfall!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Kritikaster »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 17:08)

Was kann einer, der nicht mal von seiner Arbeit leben kann, hierzulande von seinem "Reichtumsanteil" anstellen? Neue Tüten fürs Flachensammeln kaufen?
Du verstehst offensichtlich meine deutliche Antwort auf Deine Frage nicht: Jeder kann mit dem, was ihm gehört, genau das machen, was er möchte.

Ansprüche Dritter auf Teile dieses Eigentums ergeben sich nur in so weit, als gesetzliche Vorgaben zu deren Abgabe an die Allgemeinheit verpflichten. Das Recht auf Eigentum ist nun mal grundgesetzlich geschützt, und daran ändert auch die x+erste Neiddebatte nichts.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Kritikaster hat geschrieben:(25 Aug 2018, 17:32)


Das Recht auf Eigentum ist nun mal grundgesetzlich geschützt, .
DAS würde unser "Betrachter" ja gerne ÄNDERN.....
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Betrachter hat geschrieben:(25 Aug 2018, 19:39)

Du siehst doch selbst, was du vom Recht auf Eigentum hast. Dein Vermieter erhöht dauernd die Miete. Was hat das mit "Neid" zu tun, wenn du dich darüber nicht freuen kannst?
das Ergebnis der Alternative konnte ich 1990 in Leipzig, Gera , Zwickau usw. "bewundern"

WIE kann man dieses allen Ernstes haben wollen?

Wie ideologisch VERBLENDET muss man sein?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Europa2050 »

Um mal wieder auf „Demokratie in Gefahr“ zu kommen.

Meiner Meinung besteht diese so lang nicht, solange in der Gesellschaft zwei Grundideen Konsens sind:

1. Jeder Mensch hat die gleichen Rechte, es gibt keine rechtlich Privilegierten.

2. Diese Rechte besitzt der Mensch höchst individuell, und nicht eine Gruppe, Kollektiv, Volk o.ä.

Nationalisten aller Art, bis hin zum Faschisten haben Probleme mit beiden Gründsätzen, bei Ihnen gibt es „Bessere“ (das eigene Volk) und schlechtere. Und natürlich zählt nicht das Individuum, sondern die Gruppe, wer aus ihr ausschert, wird zum Verräter. Deswegen z.B. auch die Probleme mit Homosexuellen in diesen Kreisen.

Sozialisten haben nur mit dem zweiten Grundsatz Probleme. Das Kollektiv wird dem Individuum vorgezogen, was bei entsprechender Macht ebenfalls zu Repressalien unangepasster „Elemente“ führt. An sonsten schielt man heute nur auf den vermeintlichen Luxus, den manche Menschen sich und/oder ihren Nachfahren erarbeiten.

Dennoch geht „Die Linke“ damit aktuell sehr vorsichtig um, während die „AfD“ ihre Abkehr von den Prinzipien oft sehr deutlich artikuliert.

Allerdings sehe ich die beiden Grundsätze - bei allem gelegentlichen Frust über die Tagespolitik - schon noch breit - und vor allem „in der Mitte der Gesellschaft“ verwurzelt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

Europa2050 hat geschrieben:(25 Aug 2018, 21:49)

Um mal wieder auf „Demokratie in Gefahr“ zu kommen.

Meiner Meinung besteht diese so lang nicht, solange in der Gesellschaft zwei Grundideen Konsens sind:

1. Jeder Mensch hat die gleichen Rechte, es gibt keine rechtlich Privilegierten.

2. Diese Rechte besitzt der Mensch höchst individuell, und nicht eine Gruppe, Kollektiv, Volk o.ä.


Allerdings sehe ich die beiden Grundsätze - bei allem gelegentlichen Frust über die Tagespolitik - schon noch breit - und vor allem „in der Mitte der Gesellschaft“ verwurzelt.
Diese idealistischen Gedanken entsprechen nicht der alltäglichen Lebenswirklichkeit. Nachzudenken wäre außerdem, ob das in Zeiten inflationär zunehmender Individualrechte nicht ohnehin den Ast absägt, auf dem der Liberalismus sitzt. Denn wenn immer mehr Individualansprüche im Zuge einer "Verrechtlichung" sakrosant gestellt werden, löst sich eine Gesellschaft zwangsläufig von innen her auf. Der Liberalismus beißt sich hier in den eigenen Schwanz, wenn seine Abwehrrechte in zunehmendem Maße durch Anspruchsrechte vermehrt werden. Eine Gesellschaft kann das nicht leisten.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

MäckIntaier hat geschrieben:(26 Aug 2018, 10:51)

. Nachzudenken wäre außerdem, ob das in Zeiten inflationär zunehmender Individualrechte nicht ohnehin den Ast absägt, n.

welche Rechte sollen das sein?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

Europa2050 hat geschrieben:(25 Aug 2018, 21:49)

Um mal wieder auf „Demokratie in Gefahr“ zu kommen.

Meiner Meinung besteht diese so lang nicht, solange in der Gesellschaft zwei Grundideen Konsens sind:

1. Jeder Mensch hat die gleichen Rechte, es gibt keine rechtlich Privilegierten.

2. Diese Rechte besitzt der Mensch höchst individuell, und nicht eine Gruppe, Kollektiv, Volk o.ä.
Menschen haben in der Demokratie gleiche Rechte. Unabhängig von den Mitteln, über die sie verfügen.
Du hast das Recht auf eine schöne Wohnung, gesunde Nahrung, herrliche Urlaubsreisen usw.- ob du dir das leisten kannst?

Die Gleichbehandlung von Ungleichen zementiert die Ungleichheit. Damit ist die Demokratie nicht gefährdet, sie funktioniert ganz gut.

Fragt sich, was die meisten davon haben.
Senexx

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

Betrachter hat geschrieben:(26 Aug 2018, 11:45)

Menschen haben in der Demokratie gleiche Rechte. Unabhängig von den Mitteln, über die sie verfügen.
Du hast das Recht auf eine schöne Wohnung, gesunde Nahrung, herrliche Urlaubsreisen usw.- ob du dir das leisten kannst?

Die Gleichbehandlung von Ungleichen zementiert die Ungleichheit. Damit ist die Demokratie nicht gefährdet, sie funktioniert ganz gut.

Fragt sich, was die meisten davon haben.
Ungleichheit ist in Ordnung.

ProvoSpam entfernt - Mod
Zuletzt geändert von Bleibtreu am So 26. Aug 2018, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: ProvoSpam entfernt
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Kritikaster »

Betrachter hat geschrieben:(26 Aug 2018, 11:45)

Menschen haben in der Demokratie gleiche Rechte. Unabhängig von den Mitteln, über die sie verfügen.
Du hast das Recht auf eine schöne Wohnung, gesunde Nahrung, herrliche Urlaubsreisen usw.- ob du dir das leisten kannst?
Du hast das Gleichheitsprinzip offenbar nicht verstanden. Es bezieht sich in der Demokratie NICHT auf die Erfüllung persönlicher materieller Wünsche oder Bedürfnisse, sondern regelt die Gleichheit und Gleichbehandlung aller vor dem Gesetz.
Betrachter hat geschrieben:Die Gleichbehandlung von Ungleichen zementiert die Ungleichheit. Damit ist die Demokratie nicht gefährdet, sie funktioniert ganz gut.

Fragt sich, was die meisten davon haben.
Die ungleiche Verteilung von Eigenschaften und Fähigkeiten unter den Menschen und damit auch deren unterschiedliche Bereitschaft, das zur Erfüllung ihrer Bedürfnisse Nötige selbst zu leisten, lässt sich nicht durch ideologische Konstrukte aus der Welt schaffen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

Realist2014 hat geschrieben:(26 Aug 2018, 11:21)

welche Rechte sollen das sein?
Sämtliche Rechte, mit denen einem Individuum ein Anspruch gegenüber der Gesellschaft oder ein Schutzrecht gegen die Gesellschaft eingeräumt werden.

In theoretischer Ergänzung hierzu sowie zur Antwort auf Europa2050 könnte man feststellen, dass es einen positiven* Kollektivismus und einen negativen* Kollektivismus gibt. Im positiven wie etwa dem Faschismus, dem Kommunismus und manchen Spielarten des Nationalismus wird dem Kollektiv ein Vorrang über das Individuum eingeräumt, Rechte also eher vom absolutierten Kollektiv her gedacht und konstruiert. Im negativen Kollektivismus wie dem Liberalismus erlangt das Individuum in einem Akt seiner rechtlichen Absolutsetzung den Vorrang über das Kollektiv. Da das Kollektiv hier nun immer als Gegner des Invividuums gedacht ist, fragt sich wiederum, auf welcher Basis nun die ihm eingeräumten Rechte gründen, oder ob Rechte als absolute, bezugspunktlose Entitäten zu denken sind.

Positiv/negativ nicht in einem wertenden Sinne gedacht.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bleibtreu »

Wieder zig SpamBeitraege entsorgt. - Ich sag es zum aller letzten Mal - bleibt naeher am StrangThema - EingangsBeitrag lesen!

Ich habe hier einen relativ grossen SpielRaum zugelassen, aber wenn am eigentlichen Thema kein Interesse besteht, wird der Strang geschlossen und ihr koennt zu euren bevorzugten GespraechsThemen andere Straenge aufsuchen - die gibt es naemlich reichlich!
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Betrachter hat geschrieben:(26 Aug 2018, 11:45)

Menschen haben in der Demokratie gleiche Rechte. Unabhängig von den Mitteln, über die sie verfügen.
Korrekt. RECHTE im Kontext der GESETZE
Du hast das Recht auf eine schöne Wohnung, gesunde Nahrung, herrliche Urlaubsreisen usw.-
NEIN
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