Tempo 30 als Regel?

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garfield336
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von garfield336 »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(15 Mar 2017, 15:02)

:?:

Da bin ich aber sehr auf Zusammenhänge gespannt - womöglich genügt auch schon mal zu erfahren was Du gerade rauchst :cool:
Ich finde es schade das man alles verlangsamen will. Ich will Geschwindigkeit. Aber natürlich auch sichere Geschwindigkeit. Leider ist der Beamapparat aus Startrek noch nicht erfunden. Das wäre wirklich schnell. :)

SPass beiseite, ein kleiner Scherz mus erlaubt sein. :)
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firlefanz11
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von firlefanz11 »

garfield336 hat geschrieben:(15 Mar 2017, 14:27)

Ich kann dir jetzt auch nicht direkt eine Statistik präsentieren aber du liegst falsch. Die meisten Verkehrstoten gibt es innerorts.

Autobahnen sind eigentlich sehr sicher.
AB ja aber auf den Bundesstrassen siehts anders aus iirc...
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firlefanz11
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von firlefanz11 »

garfield336 hat geschrieben:(15 Mar 2017, 16:01)
Leider ist der Beamapparat aus Startrek noch nicht erfunden. Das wäre wirklich schnell.
Vllt verlangen die Grünen dann auch ein Tempolimit fürs Beamen... ;)
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firlefanz11
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von firlefanz11 »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(15 Mar 2017, 14:49)
Bescheiden nachgefragt - wer verfehlt jetzt das Thema ?
Anscheinend immer noch Du weil Du nicht mal meinen Post zu verstehen scheinst aber is auch egal...
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frems
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(15 Mar 2017, 15:02)

:?:

Da bin ich aber sehr auf Zusammenhänge gespannt - womöglich genügt auch schon mal zu erfahren was Du gerade rauchst :cool:
Tempo 30 in Städten heißt nicht automatisch längere Fahrzeiten als bei Tempo 50. Aber das verstehen in Deutschland die meisten Autofahrer nicht, weil man bei uns den Führerschein ohne großen Aufwand nachgeschmissen bekommt.
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think twice
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von think twice »

Tempo 30 als Regel? Da bin ich ja dann zu Fuß schneller. :D
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garfield336
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von garfield336 »

frems hat geschrieben:(15 Mar 2017, 17:07)

Tempo 30 in Städten heißt nicht automatisch längere Fahrzeiten als bei Tempo 50. Aber das verstehen in Deutschland die meisten Autofahrer nicht, weil man bei uns den Führerschein ohne großen Aufwand nachgeschmissen bekommt.
In Deutschland fährt niemand 30 wenn 30 auf dem Schild steht !
mit 35 kriegt man nicht mal eine gebührenpflichtige Verwarnung.
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Zunder
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von Zunder »

garfield336 hat geschrieben:(15 Mar 2017, 21:45)

In Deutschland fährt niemand 30 wenn 30 auf dem Schild steht !
mit 35 kriegt man nicht mal eine gebührenpflichtige Verwarnung.
Wenn in Deutschland 30 auf dem Schild steht, fahren pensionierte Polizisten maximal 28 km/h, deren Witwen 26,5 km/h. Und wenn sie Yogi vor sich haben, müssen sie scharf bremsen.

Tempo 30 ist geboten vor Schulen und Kindergärten. Dort sollten auch die Blitzer stehen.
In München auf dem Mittleren Ring wäre eine generelle Beschränkung auf 30 km/h einfach nur ideologischer Schwachsinn.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Irgendwie eine geradezu gespenstische Gefühlswelt hier - Fakten - Fehlanzeige. :dead:

Da schreibt der Tagesspiegel (2015.04.23) :
"Verkehrsunfälle in Deutschland 696.226 Tote - ein gesellschaftlicher Konsens - 696.226 Tote - das ist die Summe der Menschen, die seit 1950 bis Februar 2015 auf deutschen Straßen ihr Leben verloren haben."

Aktuelle : "Knapp zehn Tote pro Tag in Deutschland, etwa 1000 Verletzte, manche von ihnen tragen schwerste Verletzungen davon."
Oder der FOCUS "Straßenverkehr Unfallrisiko in den Großstädten"(mit hübscher Tabelle) :
In den 15 Großstädten mit mehr als 500 000 Einwohnern liegt die Unfallbelastung zwischen 2,7 und 3,9 verunglückten Kindern bezogen auf 1000 Kinder der Altersgruppe. Die Gefahr, als Kind bei einem Verkehrsunfall zu verunglücken, ist demnach in Düsseldorf, Bremen und Hannover etwa 1,5-mal so hoch wie in Leipzig, München oder Nürnberg.
SPON "Unfälle in Städten Null Verkehrstote sind möglich" :
In Deutschland gibt es 181 Städte mit mindestens 50.000 Einwohnern", heißt es darin. Genau 100 von diesen Städten erreichten laut Zahlen des Statistischen Bundesamts im Zeitraum zwischen 2009 und 2012 mindestens einmal den Idealwert: null Verkehrstote.

Sechs Städte hatten demnach sogar in allen der vier untersuchten Jahre kein einziges Unfallopfer zu beklagen, darunter Dormagen, Bad Homburg und Kerpen.

Von den Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern haben zwölf bereits einmal und fünf weitere (unter anderem Reutlingen, Jena und Trier) zweimal keine Verkehrstoten aufgeführt.

In drei Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern gab es mindestens ein Jahr ohne tödlichen Unfall: Aachen, Oberhausen und Mönchengladbach.
Leider herrscht aber in den Städten immer noch die höchste Unfallgefahr. Innerorts passieren mehr Unfälle als auf Autobahnen und Landstraßen. Mehr als 1,75 Millionen registrierte die Polizei im Jahr 2012 - fast genauso viele wie 1991 (1,7 Millionen). Dabei muss zwar die gestiegene Anzahl von Verkehrsteilnehmern, besonders mit Pkw, berücksichtigt werden; aber während sich die Zahl der bei Unfällen Schwerverletzten trotzdem halbiert hat, ist sie bei den Leichtverletzten nur um rund acht Prozent gesunken. Es kracht heute also fast so häufig wie früher - nur die Folgen sind nicht mehr so schlimm.

Offenbar muss sich noch viel mehr tun. Würden strengere Tempolimits helfen? "Nur auf Straßenabschnitten, die wirklich kritisch sind", meint Sicherheitsexperte Jürgen Gerlach.
Da muss man offensichtlich dankbar sein, das wenigsten diejenigen welche am Ende das Sagen haben, sich über all die Spinner hinwegsetzen, denen logische Argumente absolut keinen Eindruck machen. :thumbup:

Ach ja schneller als 30km/h - herzlichen Glückwunsch "normale" Fußgänger schaffen gerade mal 3,5 ... 5 km/h - "schnelles Gehen" ~6 bis 8 km/h

"Schritttempo" im juristischen Kontext, liegt zwischen 4 und 10 km/h.....
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von garfield336 »

Zunder hat geschrieben:(16 Mar 2017, 02:15)

Wenn in Deutschland 30 auf dem Schild steht, fahren pensionierte Polizisten maximal 28 km/h, deren Witwen 26,5 km/h. Und wenn sie Yogi vor sich haben, müssen sie scharf bremsen.

Tempo 30 ist geboten vor Schulen und Kindergärten. Dort sollten auch die Blitzer stehen.
In München auf dem Mittleren Ring wäre eine generelle Beschränkung auf 30 km/h einfach nur ideologischer Schwachsinn.
Tempo 30 bedeutet nicht dass man 40 auf dem Tacho haben darf :D Man kriegt doch in D keinen Strafzettel dann. Und wenn man dann mal einen Strafzettel bekommt sind es lächerliche 15euro.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von Zunder »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(16 Mar 2017, 08:12)

Da muss man offensichtlich dankbar sein, das wenigsten diejenigen welche am Ende das Sagen haben, sich über all die Spinner hinwegsetzen, denen logische Argumente absolut keinen Eindruck machen.
Wenn du deine eigene Quelle verstanden hättest, wäre dir aufgefallen, daß ein Tempolimit nur auf kritischen Straßenabschnitten sinnvoll ist. Ein generelles Tempolimit ist purer Aktionismus.
Das mit der Logik solltest du dir nochmal durch den Kopf gehen lassen.
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frems
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

garfield336 hat geschrieben:(16 Mar 2017, 09:25)

Tempo 30 bedeutet nicht dass man 40 auf dem Tacho haben darf :D Man kriegt doch in D keinen Strafzettel dann. Und wenn man dann mal einen Strafzettel bekommt sind es lächerliche 15euro.
40 wären aber schon mehr für die Verkehrssicherheit besser als 60. :p
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relativ
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von relativ »

frems hat geschrieben:(15 Mar 2017, 17:07)

Tempo 30 in Städten heißt nicht automatisch längere Fahrzeiten als bei Tempo 50. Aber das verstehen in Deutschland die meisten Autofahrer nicht, weil man bei uns den Führerschein ohne großen Aufwand nachgeschmissen bekommt.
War das Ironie?
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von garfield336 »

Zunder hat geschrieben:(16 Mar 2017, 02:15)

Wenn in Deutschland 30 auf dem Schild steht, fahren pensionierte Polizisten maximal 28 km/h,

Das wäre auch die angebrachte Geschwindigkeit für alle andern.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von relativ »

Zunder hat geschrieben:(16 Mar 2017, 02:15)

Wenn in Deutschland 30 auf dem Schild steht, fahren pensionierte Polizisten maximal 28 km/h, deren Witwen 26,5 km/h. Und wenn sie Yogi vor sich haben, müssen sie scharf bremsen.

Tempo 30 ist geboten vor Schulen und Kindergärten. Dort sollten auch die Blitzer stehen.
In München auf dem Mittleren Ring wäre eine generelle Beschränkung auf 30 km/h einfach nur ideologischer Schwachsinn.
Dies kann man leicht umgehen, indem man auch "Innerorts" Bundesstraßen deklariert.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

relativ hat geschrieben:(16 Mar 2017, 14:54)

War das Ironie?
Nee, wieso? :?: Dafür braucht man nicht einmal einen Hauptschulabschluss. Kannst nun gerne sagen, dass es im Timbuktu noch einfacher ist, aber das ist ja nicht der Maßstab zur Qualitätsbemessung. Fährt ein Auto 80 auf einer 30er-Stricke und eins 77,5, ist letzteres noch immer zu schnell. Den Richter interessiert es dann wenig, wenn man darauf verweist, dass es woanders noch ein klein wenig übler aussah.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von relativ »

frems hat geschrieben:(16 Mar 2017, 15:26)

Nee, wieso? :?: Dafür braucht man nicht einmal einen Hauptschulabschluss. Kannst nun gerne sagen, dass es im Timbuktu noch einfacher ist, aber das ist ja nicht der Maßstab zur Qualitätsbemessung. Fährt ein Auto 80 auf einer 30er-Stricke und eins 77,5, ist letzteres noch immer zu schnell. Den Richter interessiert es dann wenig, wenn man darauf verweist, dass es woanders noch ein klein wenig übler aussah.
Sag mir wo es schwerer ist?
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

relativ hat geschrieben:(16 Mar 2017, 15:44)

Sag mir wo es schwerer ist?
Wenn Du mir sagst, was das in der Diskussion bringen soll, tu ich's gerne. Sonderlich nützlich erscheint es nicht, da die Skala nicht vom einfachsten bis zum schwersten Test reicht, sondern danach, was gelernt/gelehrt wird und was man leisten muss, um die Berechtigung zu kriegen. Wenn ein anderes Land seine Standards erhöht oder senkt, bleiben die eigenen ja trotzdem gleich.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Zunder hat geschrieben:Wenn du deine eigene Quelle verstanden hättest, wäre dir aufgefallen, daß ein Tempolimit nur auf kritischen Straßenabschnitten sinnvoll ist. Ein generelles Tempolimit ist purer Aktionismus.
Jeder Regel ihre Ausnahme ! Hier in den Städten die ich in der Metropolregion (drei Bundesländer betroffen) kenne (> 4 Millionen Einwohner), sind die Wohngebiete in den Städten seit Jahren bereits weitgehend 30er Zonen. Wohngebiete gelten wegen "Kind und Kegel" eben als kritisch. Dort wo es sinnvoll ist z.B. bei diversen "Ringen", Durchgangsverbindungen (Fortsetzung von Bundesstraßen) u.ä. Bereiche), wird es auch künftig Ausnahmen geben - ist doch logisch.

Nur Leute die das nicht verstehen wollen, unterstellen anderen gern Unverständnis.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von relativ »

frems hat geschrieben:(16 Mar 2017, 15:54)

Wenn Du mir sagst, was das in der Diskussion bringen soll, tu ich's gerne. Sonderlich nützlich erscheint es nicht, da die Skala nicht vom einfachsten bis zum schwersten Test reicht, sondern danach, was gelernt/gelehrt wird und was man leisten muss, um die Berechtigung zu kriegen. Wenn ein anderes Land seine Standards erhöht oder senkt, bleiben die eigenen ja trotzdem gleich.
Ich glaube es hilft um zu erkenenn, daß der Grund für unsser Rasertum , wohl kaum in der Fahrausbildung selber liegt. Da ist noch etwas anderes, was man wohl auch mit einer noch so weiterführenden Ausbildung nicht herraus bekommen wird. Sondern nur mit persönlich harten Strafen.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

relativ hat geschrieben:(16 Mar 2017, 16:21)

Ich glaube es hilft um zu erkenenn, daß der Grund für unsser Rasertum , wohl kaum in der Fahrausbildung selber liegt. Da ist noch etwas anderes, was man wohl auch mit einer noch so weiterführenden Ausbildung nicht herraus bekommen wird. Sondern nur mit persönlich harten Strafen.
Es ging ja auch nicht darum, dass die deutschen Raser ihr Hobby nur deshalb haben, weil sie ihren Führerschein faktisch geschenkt bekommen, sondern halt leider sehr wenig über Verkehrsprozesse wissen. Das ist nicht per se schlimm, da es ja Arbeitsteilung gibt. Leider ist es bloß insb. in Deutschland so, dass sich Menschen sehr viel auf Nachweise, Zertifikate, Urkunden usw. einbilden. Da hat man vor 40 Jahren einen Moped-Führerschein gemacht, kennt seit spätestens der 90er keine StVO-Änderungen mehr, aber hält sich für einen Professor für alle verkehrsrelevanten Fachdisziplinen. Die meisten scheitern schon daran, dass sie ihre Durchschnittsgeschwindigkeit in urbanen Räumen nicht einmal grob kennen bzw. einschätzen können, obwohl man dafür nur die Grundrechenarten benötigt.

Letztlich ist ja aber das Thema, dass in Großstädten Schritt für Schritt Tempo 30 zur Regel wird und es nur noch wenige Strecken für höhere Geschwindigkeiten gibt. Da könnte man wieder darüber nachdenken, ob man einfach alle Tempo-30-Schilder (inkl. Schulen usw.) abmontiert und nur noch jene Abschnitte, die für 50 oder mehr (z.B. Stadtautobahnen) ausgelegt sind, entsprechend markiert. Das wäre ein Abbau vieler Schilder (-> mehr Übersichtlichkeit statt "Schilderwald") und gleichzeitig würden Fahrer, die ein Schild in einer neuen Straße übersehen haben, im Zweifel 30 fahren statt wie bisher 50. Die "Ich wusste nicht, dass 30 gilt"-Ausrede ist manchmal halt nicht gelogen, sondern Fahrer haben tatsächlich angenommen, es gelte 50, weil sie das 30er-Schild nicht sahen. Das führt auch ganz gerne zu Unfällen, auch wenn in vielen Köpfen der Glaube vorherrscht, Tempolimits in Städten seien eine "Gängelung" und die (längst widerlegte) "Melkkuh der Nation" solle von "denen da oben" doch nur wieder geärgert werden.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Nun ja was in "Rasern" vorgeht findet sich im Extrem hier : Hintergrund Kopfkino - Warum sind wir so scharf auf Geschwindigkeit? Oder ein geradezu possierlicher Rückblick in die 70er mit dem seltsamen Titel : Ein Gefühl wie im Reformhaus (1974.04.29) Mit den sichtlich falschen Erwartungen :
Ein Tempolimit hätte diese ersprießliche Veränderung des Sozialverhaltens bestimmt nicht zuwege gebracht, würde sie nach meiner Überzeugung sogar gefährden. Zu Zeiten von Tempo 100 jedenfalls ist auf den Autobahnen nicht so gescheit gefahren worden wie heute.

Kunststück: Erzwungene Verhaltensweisen schaffen noch keine Bewußtseinsveränderung -- und eine solche bahnt sich hier offenbar an. Sozialintelligenz bildet sich weder durch Gebote noch durch Verbote. Sozialintelligenz gibt es auch bei Tempo 180 -- und darüber.

Wenn hier (um Mißverständnissen abzuhelfen) ein persönliches Wort zum Thema "Rasen" erlaubt ist: Ich habe da keinen Bedarf mehr; der ist längst gedeckt. Ich kann mit Tempo 130 prima leben. Ich hätte gar nicht mehr den Mut, in einer kritischen Situation (vor einer schwierigen Kurve etwa) das Gas bis zum äußersten Anbremspunkt stehen zu lassen. Ich würde auch nie den Straßenverkehr mit Autorennen verwechseln -- weil ich Autorennen kenne.

Aber ich habe um so mehr gegen die habituelle Kriminalisierung des Schnellfahrens, die sich nicht zuletzt darin ausdrückt, daß in Polizeiberichten als Unfallursache immer wieder "überhöhte Geschwindigkeit" steht und nicht etwa "mangelnde Beherrschung des Fahrzeugs".
Nun lässt sich mit ein paar Klicks leicht herausfinden was 1975 der Bestand "Kraftfahrzeuge insgesamt" war : 21.223.750 (alles inklusive) davon 17.898.422 PKW. Ebenfalls "from the horse's mouth" vom "Kraftfahrt Bundesamt" die "Jahresbilanz des Fahrzeugbestandes am 1. Januar 2017" (ein Auszug) :
62,6 Millionen Kraftfahrzeuge (Kfz) bildeten den Fahrzeugbestand zum 1. Januar 2017. Dies entsprach einem Zuwachs von mehr als einer Million Kfz (+1,9 %) im Vergleich zum Vorjahresstichtag.

Diese gliederten sich in 55,6 Millionen Kfz und knapp über 7,0 Millionen Kfz-Anhänger. Hinzu kamen knapp zwei Millionen Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen, deren Hauptanteil (95,8 %) Zweiräder ausmachten....

...Personenkraftwagen (Pkw) bildeten mit einem Anstieg um +1,6 Prozent und insgesamt 45.803.560 Einheiten den größten Anteil.
Das entspricht für den größten Posten die PKW einer Zunahme um ~256 % (+27.905.138 PKW) seit 1975 in 41 Jahren. Die Zunahme war exponentiell mit kurzen Verdopplungszeiten am Anfang (1960 ... ~1964), (1964 ... 1975), (1975 ... ~1994) und die letzte noch mögliche Verdoppelung ausgehend von 1980 mit 23.191.616 PKW, welche sich (wenn überhaupt) erst zwischen Anfang 2017 mit 45.803.560, in bis ~~ 2020 nochmal (letztmalig) vollständig verdoppeln können. Klares Bild, die anfängliche "S-Kurve" ist seit ~1985 in eine sich permanent verringernde Steilheit übergegangen. Der mögliche Zuwachs an PKW, kann ein so großes Angebot (inländischer + ausländischer Anbieter) auf keinen Fall mehr befriedigen. Einzige verbleibende Wachstumschance ist Export. Oder eben "Umstieg" auf völlig neue Antriebstechniken. Sehr, sehr fraglich, ob auch nur annähernd die Zahlen der bislang fossil betriebenen KFZ (PKW) erreichbar sind, selbst, wenn sich das "Reichweitenproblem" als lösbar herausstellt.

Sämtliche Beteiligten werden grundsätzlich andere Sorgen haben, als die sog. "Freiheit" überall die Geschwindigkeit nach Gusto weiter sicherzustellen. Die kommende Welle autonomer Fahrzeuge, wird den Individualverkehr sehr schnell (zumindest in den großen Städten) verdrängen. Relativ personenschützende Geschwindigkeiten bis 30km/h sind für miteinander vernetzte Fahrzeuge kein Problem. Selbst Kollisionen "Maschine vs. Mensch" sind (s. Grafik) endet extrem selten tödlich. Auch der Grad der Verletzung ist "überschaubar. Die "Umsicht" und völlige "Emotionslosigkeit" einer Maschine, erlaubt eine kontinuierlichen Verkehrsfluss, der mit Menschen niemals möglich ist. relativ niedrige Geschwindigkeit in den Bereichen wo sich "unberechenbare Menschen" aufhalten und in gesicherten Bereichen womöglich "angepasste" höhere Geschwindigkeiten.

All die sinnlosen "ethischen Fragen", wen die Maschine im Zweifelsfall überfahren "darf" sind absurd, weil einem gut funktionierenden System solch schwere Fehler eben nahezu unrealistisch sind *.

Die Frage ob das nun auch der Allerletzte akzeptiert wird sich schlicht nicht stellen. Die Einschnitte in die sog. "Freiheit" werden zur Gewöhnung führen. Wenn ich mir überlege, an was ich mich selbst in mehr als 70 Jahren inzwischen gewöhnt habe, sehe ich diesen Aspekt völlig gelassen. Wenn uns nichts "schlimmeres" droht, als der Verlust uns auch in den Städten nach Gusto gegenseitig totfahren zu dürfen, blicke ich gelassen in meine "Restzeit".....

* wer sich in Busse, Bahn und auf "Vergnügungsveranstaltungen" in "Hand" von Technik begibt, stellt die Sicherheit ja auch nicht grundsätzlich in Frage. Diese "Scheinargumente" gibt es nur dort, wo warum auch immer Veränderungen abgelehnt werden - oder wer fährt radikal niemals Bahn, weil sich dort schon sehr tödliche Unfälle ereignet haben ? Gute und sorgfältig gewartete Technik ist dem emotionsgeladenen menschlichen Handeln allemal vorzuziehen :thumbup:

In Schweden hat man die "Vision Zero" seit 1997
DER WESTEN hat geschrieben:Programm „Vision Zero“ ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: die Abschaffung des Verkehrstodes. Ab 2050 soll im skandinavischen Königreich niemand mehr durch Verkehrsunfälle sterben oder schwer verletzt werden.
Selbst "Landstraßen" (also auch der außerstädtische Verkehr) kann da nicht ausgenommen werden.
"Idiotensicheres Rundum-System" geplant.
Sein Verkehrsamt hat jahrelang Verkehrstodesfälle in Schweden analysiert. Vor allem hohe Geschwindigkeit sei ein Knackpunkt. Das Land hat extrem viele Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die Einhaltung wird durch ein sichtbares extrem engmaschiges Netz aus Straßenkameras und mit drakonischen Geldstrafen flankiert.

Vor allem hat Schweden seine Todesraten auf Landstraßen drastisch reduziert. Auf den gefährlichsten 3000 Kilometern wurden Mittelstreifenbarrieren errichtet. Genauso wie die Verbreitung der Kameras jedes Jahr weiter zunimmt, werden mittelfristig sämtliche gefährlicheren Landstraßenabschnitte solche Barrieren haben. Belin: „Mit Barrieren sterben 90 Prozent weniger Menschen.“

Insgesamt sei der Straßenbau ein zentrales Sicherheitsinstrument. So gebe es auf engen Straßen weniger tödliche Unfälle als auf breiteren. Deshalb wurden Fußgänger und Fahrradwege ausgebaut.
davon sind "wir" hier mental wohl noch "Lichtjahre" entfernt - ist angesichts primitivster Grundeinstellung, auch wenig verwunderlich... :mad:
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

Umweltbundesamt fordert generelles Tempo 30 in Städten

Die Messstellen belegen einen zu hohen Schadstoffanteil in der Innenstadt. Das Umweltbundesamt will Autoverkehr stark reduzieren.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/verke ... 64430.html

Langsam, aber sicher. Fein.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

frems hat geschrieben:(26 Mar 2017, 21:18)

Umweltbundesamt fordert generelles Tempo 30 in Städten

Die Messstellen belegen einen zu hohen Schadstoffanteil in der Innenstadt. Das Umweltbundesamt will Autoverkehr stark reduzieren.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/verke ... 64430.html

Langsam, aber sicher. Fein.
bei dem thema werden wir uns nie einig. ich bin ja für stadtautobahnen ohne geschwindigkeitsbegrenzungen. :D
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(26 Mar 2017, 21:49)

bei dem thema werden wir uns nie einig. ich bin ja für stadtautobahnen ohne geschwindigkeitsbegrenzungen. :D
Naja, auf einer Stadtautobahn will ja niemand Tempo 30 einführen. ;) Als Regel (mit Ausnahmen) wäre Tempo 30 aber sinnvoll, damit auch die Autofahrer schneller an ihr Ziel kommen. Vom gesundheitlichen und zeitlichen Gewinn für Anwohner, Fußgänger, ÖPNV-Nutzer ganz zu schweigen.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von Fuerst_48 »

frems hat geschrieben:(26 Mar 2017, 21:56)

Naja, auf einer Stadtautobahn will ja niemand Tempo 30 einführen. ;) Als Regel (mit Ausnahmen) wäre Tempo 30 aber sinnvoll, damit auch die Autofahrer schneller an ihr Ziel kommen. Vom gesundheitlichen und zeitlichen Gewinn für Anwohner, Fußgänger, ÖPNV-Nutzer ganz zu schweigen.
Es ist auch eine Platzfrage...sämtliche Großstädte in CANADA haben Stadtautobahnen mit Erlaubnis der üblichen Geschwindigkeiten. In Europas engen Stadtzentren ist das eine andere Ausgangssituatuation. Da ist Tempo 30 ab und zu temporär notwendig. Manchmal durch das Verkehrsaufkommen fast unumgänglich. Ohne Tempolimits...sozusagen man "staut" durch die Städte...
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Kibuka
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von Kibuka »

Immerhin in München hat man den Wahnsinn gestoppt.
Stadt stoppt Tempo-50-Pläne für Mittleren Ring

Tempo 50 bringt nichts - weder für die Luft noch für die lärmgeplagten Anwohner. Zu diesem Schluss war das städtische Umweltreferat gekommen.

Beim Feinstaub gilt Tempo 30 als die ungünstigste Geschwindigkeit, bei dieser ist der Schadstoffausstoß am heftigsten.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ver ... -1.3450775
Ein Fünkchen Resthirn scheint also noch vorhanden zu sein.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

So langsam setzt sich die Vernunft durch, wenn auch nur zaghaft:
Tempo 30 in der Stadt – und zwar auf allen Straßen: Das fordert das Umweltbundesamt. „Tempo 30 sollte auf allen Straßen in der Stadt gelten“, sagte Präsidentin Maria Krautzberger. „Tempo 30 bringt bessere Luft, flüssigeren Verkehr und weniger Unfälle – und man ist in der Regel genauso schnell unterwegs.“ Zwar könnten auf bestimmten Straßen auch höhere Geschwindigkeiten erlaubt werden, aber 30 Stundenkilometer solle die Regel sein.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... edten.html
Viele Hamburger wollen vor ihrer Haustür Tempo 30 haben. Das ist das Ergebnis eines Aufrufs des Fahrradclubs ADFC. Mehr als 150 Bürger haben sich an der ADFC-Aktion beteiligt und wünschen sich etwa für die Straßen Am Bramkamp, in der Sierichstraße und an der Fruchtallee ein Tempolimit.
http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/V ... it164.html
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

deutschland geht unter. danke merkel. :thefinger:
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frems
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(14 Apr 2017, 19:20)

So langsam setzt sich die Vernunft durch, wenn auch nur zaghaft:


https://www.welt.de/politik/deutschland ... edten.html

http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/V ... it164.html
Vor der Haustür wollen das alle, aber genau diejenigen die selbst Autos haben und gerne nutzen fahren gerne bei anderen Mitmenschen vor der Haustür vorbei ...
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frems
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(14 Apr 2017, 19:31)

Vor der Haustür wollen das alle, aber genau diejenigen die selbst Autos haben und gerne nutzen fahren gerne bei anderen Mitmenschen vor der Haustür vorbei ...
=> Extremegoismus pur!
Woher weißt Du, dass die Befragten alle Autos haben und sich Tempo 50 auf anderen Abschnitten wünschen? Und welche Leute wollen kein Tempo 30 vor ihrer Haustür? Die ohne Auto? Wirkt ziemlich skurril, zumal ja genug Fakten für eine solche Regelung sprechen.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Na ja, beide Artikel enthalten eher das Gegenteil - außer dem "Umweltbundesamt" und seiner Präsidentin sind alle wichtigen Ebenen sonst eher gegen eine generelle Einführung :?:

Ohne eine "überall Durchsetzungsmethode", wird das nix mit "30 als Regel". Dazu - oder dafür - sind die allermeisten PKW einfach nicht geschaffen. Ein wenig Unachtsamkeit und man liegt problemlos über dieser Geschwindigkeit. Schon der Tacho ist "unten herum" kaum darauf eingestellt. "Psychologie" dort ist die "mögliche Höchstgeschwindigkeit" die eine Kiste bieten kann. Da werden gern noch einiges "hochgestapelt".

"Unten herum" - gar im Schritttempo - "Zeichen 325.1 StVO" wird dem Fahrer eine Schätzung abverlangt - eine "Geschwindigkeit" von 1 Meter pro Sekunde oder 3,6 km/h darf jeder versuchen überhaupt zu erkennen. Der übliche Tacho schweigt sich da sehr "höflich" aus. Deutsche Gerichte haben ebenfalls Probleme sich da exakt festzulegen. "Irgendwo deutlich unter 20 km/h" wird da recht hilflos die "Schrittgeschwindigkeit" verortet.

Dabei gilt das " Schritttempo" auch "in verkehrsberuhigten Bereichen und für die Vorbeifahrt an haltenden Bussen, die an der Haltestelle das Warnblinklicht eingeschaltet haben, sowie für durch Zusatzzeichen zugelassenen Fahrverkehr auf Fußgängerflächen, beispielsweise bei einem dem Radverkehr eingeräumten Benutzungsrecht auf Gehwegen (Zeichen 239) durch Zusatzzeichen 1022-10 „Radfahrer frei“

Deutschland viel Gesetz und Bürokratie, die im Alltag wenig Beachtung findet. Was im realen Einzelfall durchaus "ins Auge gehen kann". :eek:

Als Freund fortschrittlicher Technologie zum Besten aller Menschen, meine ich, der Tacho sollte - was beim Stand der Elektronik kaum ein Problem sein sollte - den unteren Bereich - also ab 0 bis 40 km/h besonders groß anzeigen. Aber nicht nur anzeigen, sondern solange das nicht per Signal von außen (Funkbarke, GPS usw.) ERZWUNGEN wird, wenigsten mit optischen und akustischen Signalen der Fahrer "unterstützen". Wer seinen Gurt nicht anlegt, darf solange ein penetrantes akustisches Signal genießen, bis er / sie einlenkt oder dem Wahnsinn verfällt.

Tempo 30 - gleichgültig wo und warum, wird solange auch nicht annähernd eingehalten, bis dies mehrheitlich, lückenlos überwachbar ist. Selbst in meinem Kaff, existiert eine 30er Zone rechts und links der Durchfahrtsstraße, welche uns Dörfler in zwei Wohnzonen teilt. Am Ortseingang ist dreißig für ~250m Pflicht - funktioniert aber nur dort tadellos - ein böser Blitz mit Foto und folgender Rechnung, hilft die ansonsten nur als "unverbindliches Angebot" betrachtete 30er Reglung durchzusetzen. Eigentlich sind hier nur ~500m mit der deutlich gefährlicheren Geschwindigkeit von 50 km/h übriggeblieben - auch da gibt es sozusagen "andersherum" einen amtlichen "Starenkasten".

Von meinem bescheidenen Zuhause, bis in die nächste größere Stadt, passiere ich bislang "Blitzer" - zur nächsten Großstadt sind es mindestens sechs von den Dingern. Auch die unterschiedlichen Ortspolizisten erfreuen sich an jedem "Raser" der den Stadtsäckel füllen hilft. Es ist zu vermuten, da ja auch private "Fallensteller" ihr Geld mit "Rasern" verdienen, das es soooo schnell keine andere Methoden die geforderten Geschwindigkeiten tatsächlich zu erzwingen. Gleichgültig warum diese überhaupt verfügt werden....

"Tempo 30 als Regel?" der Kopf (bis auf ein paar Holzköpfe) sagt JA :(

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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(14 Apr 2017, 19:38)

Woher weißt Du, dass die Befragten alle Autos haben und sich Tempo 50 auf anderen Abschnitten wünschen? Und welche Leute wollen kein Tempo 30 vor ihrer Haustür? Die ohne Auto? Wirkt ziemlich skurril, zumal ja genug Fakten für eine solche Regelung sprechen.
Nun, es sind halt langjährige Beobachtungen und auch eigene Erfahrungen die einen Rückschlüss auf diese Scene schließen lassen.
Das geht los beim Mathematiklehrer in der Berufsschule in meiner Heimatgegend bis hin zu den Verhinderern der Nordostumgehung in Stuttgart .. es ist immer das gleiche Schema vorzufinden.

Dazu kommen diejenigen die ganz vorne bei Protesten gegen Entlastungsstrassen sind, die in verkehrsberuhigten Gegenden/Sackgassen wohnen und die die Grundstücke zuvor günstig erworben haben unter der Prämisse das da mal in der Nähe eine Entlastungsstrasse gebaut wird.
=> Entlastungsstrassen also die z.B. LKW-Verkehr vermeiden sollen der 1 Meter vor den Häusern anderer verläuft aber verhindert werden durch Personen die ihre Häuser 200-300 Meter entfernt von der Entlastungsstrasse hätten.

Wie gesagt ist die "Entlastungsstrassenverhinderungsindustrie" i.d.R. genau zuzuordnen und in den seltensten Fällen sind überzeugte Fahrradfahrer darunter ...
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

ich kann erst ab 60 den 5. gang einlegen. deshalb braucht mein auto bei 60 weniger benzin, als bei 30.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(14 Apr 2017, 20:16)

Na ja, beide Artikel enthalten eher das Gegenteil - außer dem "Umweltbundesamt" und seiner Präsidentin sind alle wichtigen Ebenen sonst eher gegen eine generelle Einführung :?:
Es gehört ja auch zum guten Journalismus, dass man auch Ewiggestrigen mal kurz Gehör schenkt. Dass das UBA sich so langsam an wissenschaftlichen Fakten orientiert, ist doch mal ein positiver Schritt. Daher schrieb ich ja, es passiere zaghaft. Da sind natürlich noch einige dicke Bretter zu bohren. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(14 Apr 2017, 20:23)

Nun, es sind halt langjährige Beobachtungen und auch eigene Erfahrungen die einen Rückschlüss auf diese Scene schließen lassen.
Das geht los beim Mathematiklehrer in der Berufsschule in meiner Heimatgegend bis hin zu den Verhinderern der Nordostumgehung in Stuttgart .. es ist immer das gleiche Schema vorzufinden.

Dazu kommen diejenigen die ganz vorne bei Protesten gegen Entlastungsstrassen sind, die in verkehrsberuhigten Gegenden/Sackgassen wohnen und die die Grundstücke zuvor günstig erworben haben unter der Prämisse das da mal in der Nähe eine Entlastungsstrasse gebaut wird.
=> Entlastungsstrassen also die z.B. LKW-Verkehr vermeiden sollen der 1 Meter vor den Häusern anderer verläuft aber verhindert werden durch Personen die ihre Häuser 200-300 Meter entfernt von der Entlastungsstrasse hätten.

Wie gesagt ist die "Entlastungsstrassenverhinderungsindustrie" i.d.R. genau zuzuordnen und in den seltensten Fällen sind überzeugte Fahrradfahrer darunter ...
Also halten wir fest: die Bürger reagieren auf den Lärm, mit dem sie konfrontiert werden, und nicht auf den Lärm, den sie verursachen. :?:
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von Ein Terraner »

Ich bin für Tempo 30, aber nur wenn keine Auto mehr gebaut werden darf das weniger als 400PS hat. :thumbup:
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von frems »

Die Pläne des Senats für mehr mehr Tempo-30-Abschnitte auf Berlins Hauptstraßen werden offenbar immer konkreter. Nach einem Bericht des Berliner Kuriers sollen Autofahrer auf fünf stark befahrenen Straßen in Charlottenburg, Mitte, Tiergarten, Schöneberg und Tempelhof künftig entsprechend abgebremst werden. Anfangs allerdings nur während zeitlich begrenzter Testphasen. Kombiniert mit weiteren Maßnahmen soll das Tempolimit dafür sorgen, dass der Verkehr flüssiger läuft und der Ausstoß gesundheitsgefährdender Stickoxide dadurch verringert wird. Außerdem soll Tempo 30 Unfälle vermindern und den Lärm reduzieren. Ein Sprecher von Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos) war am Montagabend nicht erreichbar. [...]

Ob Tempo 30 alleine den Ausstoß von Stickoxiden vermindert, ist äußerst umstritten. Die Chance ist aber groß, dass der Verkehrsfluss durch die geringeren Sicherheitsabstände steigt und Fahrer trotz des Tempolimits dadurch sogar schneller vorankommen. Sicher erreichen lässt sich dies nach neuesten Untersuchungen aber nur durch die Kombination des Tempolimits mit weiteren Maßnahmen wie intelligente Ampelschaltungen, flexible grüne Wellen und kluge Baustellen-Koordination.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/verke ... 25272.html

Da dürften viele Fahrer wieder sehr irritiert sein.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

....sogar schneller vorankommen....
frems hat geschrieben:(13 Jun 2017, 00:07)

http://www.tagesspiegel.de/berlin/verke ... 25272.html

Da dürften viele Fahrer wieder sehr irritiert sein.
iss natürlich totaler quatsch. reduzierung des tempos verringert den durchsatz an fahrzeugen. reduzierung des tempos verringert nur das unselige stocken und verklumpen des verkehrs wenn andere fahrzeuge in die spur wechseln. würden alle fahrer ihr fahrzeug beherrschen, gäbs das nicht...

würde ja auch keiner behaupten, dass ein prozessor mit 5 ghz langsamer läuft als ein prozessor mit 3 ghz.... das sind linksgrün versiffte flatulenzen die irgendwem ein hirnödem verursacht haben, der zufällig an der falschen stelle was zu sagen hat....
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von Fuerst_48 »

In Wien haben Verkehrskontrollen für Radfahrer begonnen, die sich einen Dreck um die Strassenverkehrsordnung scheren. Es gab satte Strafen und nicht wenige.
Endlich...
(Wie sagte unlängst ein Prominenter auf die Frage, wie er sich das Paradies vorstelle? WIEN - OHNE Radfahrer - war seine Antwort.)
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Tempo 30 als Regel? - mit welchem Ziel ?

Mehr Sicherheit oder geringerer Verbrauch ? Beides geht weder bei typischen Verbrennern und erst recht nicht bei e-Mobilen.

Ob man am Ende "schneller am Ziel ankommt", wenn man die Höchstgeschwindigkeit bei 30 km/h festmacht, hängt von den "Hindernissen" und "Ereignissen" zwischen Start und Ziel ab und ist sehr variabel im Ergebnis.

Hohe Verkehrsdichte - mit der üblichen Fahrkunst der Beteiligten - ich bezweifle da jeglichen "Gewinn". Womöglich frist ja der Stress von "Stopp and Go" den Sicherheitsgewinn langsamer Fahrweise wieder auf. Der Verbrauch und damit (bei Verbrennern) die Schadstoffe steigen unterhalb von 50km/h sehr deutlich an. Auch e-Mobile (je nach Strommix) verursachen höhere Schadstoffanteile - nur eben "anderswo" :dead:

"Verkehrsarme Zeiten" zeigen worin die Lösung liegen mag - schlicht weniger Fahrzeuge und ein flexibles Management, welches "günstigere Geschwindigkeiten" erlaubt... :?

Der Verbrauch von "Akkufüllstand" liegt zwischen 50 ... 60 km/h im günstigsten Bereich. Mit bloßem Auge schon erkennbar auf der Grafik "Avarage Speed".

Wenn man einfach Rechtecke einzeichnet ( © kann ich nur privat nutzen) lässt sich folgendes ablesen :
Geschwindigkeit : 28 km/h UND 90km/h = 200 W/km

Geschwindigkeit : 30 km/h UND 86km/h = ~190 W/km

Geschwindigkeit : 42 km/h UND 72km/h = ~175 W/km

Geschwindigkeit : 50 km/h UND 62km/h = ~160 W/km

Bei ca. 55 km/h fährt ein e-Mobil (jedenfalls nach dieser Grafik) am "verbrauchsgünstigen".

Das bedeutet ab fünfzig "abwärts" steigt der Verbrauch exponentiell an um gegen Null km/h ("Schrittgeschwindigkeit") den höchsten Verbrauchswert zu erreichen :( Umgekehrt verläuft die Kurve etwas flacher und je nach Widerstandsbeiwert dürfte hier wie üblich die "günstigsten Werte" zwischen 86 und 90 km/h liegen.

Für mich nicht wirklich überraschend, auch Verbrenner haben "optimale Bereiche".
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von H2O »

In Nebenstraßen wurde die Höchstgeschwindigkeit für Kraftfahrzeuge auf 30 km/h gesenkt, um die Unfallgefahr für Radfahrer und spielende Kinder zu verringern. Auf vierspurigen Hauptverkehrswegen wäre Tempo 30 eher eine Schikane, um den Menschen die Autofahrerei zu verleiden. Nach vorstehenden technischen Angaben kann nur noch dieser böse Wille dahinter stehen.

Dabei wäre durch eine geschickte Verkehrssteuerung eine wesentliche Verringerung der Umweltbelastung mit Geräusch und giftigem Gestank möglich. Oder durch Ausbau des ÖPNV-Netzes.
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von Ein Terraner »

Tempo 30 ist im Modernen Autos ein fast nicht mehr wahrnehmbares Tempo, das geht schief, mit Ansage.
Polibu

Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von Polibu »

Tempo 30 können die meinetwegen in den überfüllten Großstädten machen. Auf dem Dorf oder in kleinen bis mittelgroßen Städten ist das nicht notwendig.
JohnnyWeissmüller
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von JohnnyWeissmüller »

Mein altes Auto zeigt bei 86 km/h den niedrigsten Verbrauch an. In der Stadt lohnt sich das allerdings nicht, weil es bei der Beschleunigung auf 86 km/h viel mehr verbrauche, als ich bei der Geschwindigkeit sparen könnte.
bennyh

Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von bennyh »

Fuerst_48 hat geschrieben:(13 Jun 2018, 14:33)

In Wien haben Verkehrskontrollen für Radfahrer begonnen, die sich einen Dreck um die Strassenverkehrsordnung scheren. Es gab satte Strafen und nicht wenige.
Endlich...
(Wie sagte unlängst ein Prominenter auf die Frage, wie er sich das Paradies vorstelle? WIEN - OHNE Radfahrer - war seine Antwort.)
WIEN - OHNE Radfahrer. Also besser, diese Leute säßen stattdessen im Auto und würden die Straßen noch weiter verstopfen?
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von Cat with a whip »

Selbst mit Tempo 30 wären einige Fahrer von übermotiorisierten Schlachtschiffen überfordert. Heute ist es oft so dass bei erlaubten 30 die meissten zwischen 40 u. 50 fahren.

Also endlich einfach das was jetzt generell in Ortschaften zulässig ist.

Hier wollte wohl noch einer mit sehr viel PS (laut psychiatrisch auffälliger Gefährder würde man die vielen PS zum sicheren Überholen benötigen) ganz schnell über Rot huschen, mit mehr als erlaubt.
Rotlicht-Raser rammt Radfahrer

Mit hoher Geschwindigkeit fuhr ein Autofahrer in Kreuzberg über eine rote Ampel. Dabei erfasste er einen Radfahrer, der schwer verletzt wurde.

Der Unfall geschah nach Polizeiangaben am Donnerstagnachmittag in Kreuzberg. Zeugenaussagen zufolge befuhr ein 50-jähriger gegen 15 Uhr mit seinem Mercedes die Yorckstraße in Richtung Gneisenaustraße. Hierbei soll er das Rotlicht der Ampel an der Kreuzung Mehringdamm/Gneisenaustraße missachtet haben. Nachdem er zunächst einem anfahrenden Pkw des Querverkehrs ausweichen konnte, stieß er mit dem auf dem Radweg des Mehringdamms in Richtung Blücherstraße fahrenden 38-Jährigen zusammen.

Durch die Wucht des Zusammenpralls wurde der Mann gegen einen geparkten Skoda geschleudert und schwer verletzt. Die Feuerwehr brachte ihn in eine Klinik. Da der 50-Jährige laut mehrerer Zeugenaussagen deutlich zu schnell unterwegs gewesen sein soll, beschlagnahmten die Polizisten neben seinem Führerschein auch den Mercedes.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/poli ... 53554.html
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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WildAquarius
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von WildAquarius »

Ich erstaune ob all den Menschen, welche das Gefühl haben man könne mangelnde Augmerksamkeit mit Tempolimiten korrigieren. :?:

Aus meiner Sicht ist es Irrsinn auf Durchgangsstrassen Tempo 30 zu fordern (siehe Freiburg). Hier kann zwar nebenbei viel Geld in die Staatskasse gewirtschafet werden aber weder dem Umweltschutz, noch der Verkehrssicherheit wird dadurch gedient.
Tempolimiten sind insofern sinnvoll, als sie dazu dienen könnten die Verkehrsteilnehmer in einem definierten Spektrum fahren zu lassen (zB. 40-60 km/h). Es sind ja in erster Linie die massiven Tempounterschiede welche zur Problemen führen. Dazu müssten aber nicht nur die zu schnell sondern auch die zu langsam Fahrenden geahndet werden.

Doch an sich sehe ich das Urpoblem darin, dass die Menschen nicht mehr lernen mit der Technik umzugehen. Das Erlernen de Fahrzeugbeherrschung ist das wesentlichste um Eigenverantwortung tragen zu können. Die Eigenverantwortung wiederum ist das wesentliche um eine fortschrittliche Gesellschaft entwickeln zu können. Dem gegenüber stehen aber alle Politiker welche tagtäglich versuchen die Gesellschaft mit Regeln und Gesetzen zu steuern. Hat sich schon mal jemand damit befasst wievile Gesetze existieren? Ein Gesetzt verfolgt im Ursprung meistens einen ehrenwerten Grundsatz und Grundhaltung. Nur ist es leider so, dass fast immer das Geld Recht hat. Hochbezahlte Rechtsanwälte verstehen es jene Artikel zu finden, welche einen Auswg finden.

Zurück zum Thema. Tempo 30 in bestimmte Zonen mag sinnvoll erscheinen, doch bringt dies nichts wenn die Tempi nicht durchgesetzt werden können. Deshalb wäre es sinnvoller gerade in Städte mit gut ausgebautem öffentlichem Verkehr bestimte Zonen Motorfrei zu erklären. Denn Tempo 0 bringt definitiv am wenigsten Unfälle und hilgt dem Umweltschutz. Auf Durchgangsstrassen wiederum sollte der Fussgänger endlich auch wieder mal den Respekt gegenüber dem motorisierten Verkehr zollen welchen er über die Jahre verloren hat. mit baulichen Massnahmen könnte der motorisierte Verkehr vom langsamen Verkehr getrennt werden und damit das Tempolimit erhöht werden. Denn aus Sicht des Umweltschutzes sind die Staus und die langsamen Tempi die Hauptsünder im Individualverkehr.

Wenn ich auf einer 10m breiten Strasse 30 fahren soll kriege ich das kalte kotzen und meie Aufmerksamkeit geht definitiv den Bach runter.
Perkeo
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Re: Tempo 30 als Regel?

Beitrag von Perkeo »

Wo Tempo 30 sinnvoll ist, kann man jetzt schon 30 Zonen einrichten. Anderswo hat man es gefälligst zu unterlassen.

Es gibt keine gute Fee, die Kapazitäten im ÖPNV schafft wenn man die Autofahrer nur genug schikaniert. Aber es gibt jede Menge gute Menschen, die auf ÖPNV umsteigen, wenn es denn ein vernünftiges Angebot gibt. Mit vernünftig meine ich nicht kostenlos 3 Stunden zur Arbeit zu fahren, sondern Preis höchstens Pendlerpauschale und Zeitverlust gering, zumindest verglichen mit dem Berufsverkehr.
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