Alexyessin hat geschrieben:(18 Jul 2018, 08:12)
Die Macht des Geldes kann beschränkt werden und wird es auch. Siehe unsere Rechtssprechung und unser Rechtssystem. Leider ist die Demokratie wie jede andere Regierungsform auch Korruptionsanfällig. Aber dies liese sich auch innerhalb eines bestehenden demokratischen System lösen - sofern du genügend Menschen findest, die sich deiner Idee anschließen.
Das gleiche gilt mEn für die entsprechenden Wahlsysteme. So können wir in Bayern zum Beispiel bei Kommunalwahlen Kummulieren und Panaschieren ( Häufeln, Streichen, Querlistenwählen ) und sowas wünsche ich mir eben auch für die Landtagswahl und Bundestagswahl. Aber ich konnte mich mit dieser Überzeugung das System demokratischer zu machen noch nicht wirklich durchsetzen.
Natürlich kann etwas dagegen getan werden => wird es allerdings nicht. Lobbyismus ist derzeit stark wie nie zuvor und Menschen mit mehr Einkommen haben mehr Einfluss, auf die Politik, als die mit wenig. Von der Regierung selbst festgestellt und auch so bestätigt. Das Problem daran ist, dass Korruption heutzutage nicht mehr Illegal ist, wenn man es Lobbyismus nennt. Der Gedanke, dass System demokratischer zu machen, ist nicht meiner. Mir geht es darum, die dem System angedachte Demokratie wiederherzustellen. Man muss es gar nicht besser machen, als es sein könnte, aber es sollte schon so gut sein, wie es sein kann. Dazu muss diese Korruption weg und dazu muss man das auch mal öffentlich Thematisieren und sich damit auseinandersetzen.
Derzeit ist es eben ein korruptes System. Klar, offensichtlich und durch die Regierung bestätigt.
zollagent hat geschrieben:Genau das Letztere ist doch das Gejammer über angeblich "undemokratische Gesellschaftsformen" und "hört nicht auf den Willen des Volkes". Wer Augenblicksstimmungen folgt, wird nie eine nachhaltige Politik machen können.
Zu sagen, dass der durchschnittliche Bürger ohnehin keine langfristig sinnvollen Entscheidungen treffen kann, und daher von Politikern bevormundet werden muss, ist schon n bisschen gewagt.
zollagent hat geschrieben:Daß es in einer Regierungspolitik auch Sachzwänge gibt, die im Wahlprogramm nicht berücksichtigt wurden, vielleicht, weil man sie nur in der Verantwortung kennenlernt, läßt du einfach mal unerwähnt.
Ja, die lasse ich tatsächlich unerwähnt, weil diese im Zusammenhang irrelevant sind. Es geht nicht um Probleme, die mehr oder weniger nebenbei auftreten, sondern um das wissentliche Ignorieren des Wahlprogrammes (also, dem Versprechen an die Wähler, deren Interessen umzusetzen, oder es zumindest zu versuchen).
zollagent hat geschrieben:Und ein Kompromiß, und von dem lebt nun mal die Demokratie, von Interessenausgleichen, ist konkretes Handeln und Berücksichtigen anderer Auffassungen.
Ja, genau diese Kompromisse sind es, um die es geht und diese sehe ich halt nicht. Diese findet man nur, wenn man sich einander auch zuhört und vorallem nicht korrupt ist. Zuhören mag ja noch stattfinden, auch wenn ich mir das in Anbetracht des üblichen Gesichtsausdrucks der Vertreter im Plenum kaum vorstellen kann, aber die Korruption ist vorhanden und daher ...
zollagent hat geschrieben:Einfach mal Opposition um der Opposition willen schafft nichts, baut nichts auf und führt auch die Gesellschaft nicht weiter.
... sollte es meiner Meinung nach eine Opposition geben, die dieser entgegensetzt. Es geht nicht darum, um der Opposition willen in diese zu gehen, sondern um den Geldinteressen dort oben etwas entgegen zu setzen. Üblicherweise nutzt man den Diskurs, um zum Pudels Kern zu kommen und die schlechten Ideen auszusieben. Man kann auch mit einer parlamentarischen Opposition Gesetze machen, nur wird das deutlich schwerer und man muss gute Kompromisse machen und nicht "irgendeinen, mit dem man irgendwie leben kann".