Was ist die beste Religionskritik?

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Die beste(n) Formen der Religionskritik ist/sind meiner Meinung nach...

Psychoanalyse
2
4%
Bertrand Russel
1
2%
Logischer Empirismus
7
13%
Kritischer Rationalismus
8
15%
Existenzialismus
1
2%
Neomarxismus
2
4%
Agnostizismus
7
13%
Relativismus
1
2%
Eklktizismus
1
2%
Naturwissenschaftliches Weltbild
22
42%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 52
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aleph
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von aleph »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Jul 2018, 12:54)

Du redest von unserem Wertekatalog. Wer genau ist da uns? Wir beide? Wir Mitglieder des Forums? Wir Deutschen? Wir Europäer? Wir Erdenbürger? Ich wäre mir nicht mal sicher, ob wir beide den selben Wertekatalog teilen. Geschweige denn, wenn diese Gruppe noch größer wird.

Wenn Du hingegen meinst, daß Anhänger einer Religion auch gleiche oder ähnliche Werte teilen, würde ich dir recht geben. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden. Auch nicht, wenn diese Werte nicht deinen oder meinen entsprechen.
Das ist ein Politikforum. Wer ist "Wir"? Denk mal nach.
Nein, der Wertekatalog des NT ist nicht der gleiche Wertekatalog, den wir haben. Kann sein, dass Du bei oberflächiger Betrachtung diesen Eindruck hast. Das wäre ja nicht schlimm, Du bist ja kein Theologe und musst daher das alles nicht exakt und verbindlich erklären. Im NT sind z.B. Mann und Frau nicht gleichberechtigt. Ihr Verhältnis ist im Kleinen das, was das Verhältnis Gott<->Mensch im Großen ist. Gewalt als Erziehungsmethode wird genauso als legitim erachtet, wie Höllenstrafe. Homosexualität wird da verurteilt.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Uffzach
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Uffzach »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Jul 2018, 12:56)

Sie könnten z. B irrationaler weise Atheisten sein. :rolleyes: :x
Nimm's nicht so schwer, wenn dein Herzensbedürfnis halt ein Herzensbedürfnis bleibt. Entweder etwas existiert oder es existiert nicht, da gibt es kein Drittes, und wenn es keine wissenschaftliche Evidenz für etwas gibt, dann lautet die einzige valide Aussage halt "existiert nicht" auch wenn das Herzensbedürfnis bleibt ... bei dir oder den irrationalen Auch-Wissenschaftlern :cool:
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Ein Terraner
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Jul 2018, 12:21)

Willst Du es nicht verstehen oder kannst Du es nicht. :mad:

Es geht nicht darum, sich an Beispielen abzuarbeiten. Es geht also nicht darum, ob Du die Bergpredigt gut oder schlecht findest. Es geht schlicht darum, daß die Bergpredigt den Naturwissenschaften nicht zugänglich ist. Und die zehn Gebote sind es auch nicht Oder alle anderen Verhaltensmaßstäbe, welche so in der Bibel stehen. Und das selbe gilt für alle anderen Normen, Regeln und Gebote, die andere Religionen so bereit halten. (Ich nehme immer nur die aus der Bibel, weil die mir präsenter sind.)

Naturwissenschaften (Geisteswissenschaften sind da weniger geeignet) negieren teilweise Aussagen heiliger Bücher oder von Glaubensinhalten. Und ich bin da immer bei den Naturwissenschaften. Aber so what? Das betrifft jeweils nur einen kleinen Teil der jeweiligen Religion.
Wie wäre es mit eine Analyse von Bibelwissenschaftlern?
https://www.bibelwissenschaft.de/wirele ... 177147726/
https://www.bibelwissenschaft.de/wibile ... 83dbc14c0/

Auf dieser Ebene wird Religion dann doch plötzlich sehr banal, trocken und so ganz ohne Gefühle.
Wenn man sich hinstellt und meint, eine Religion sei hinfällig weil da nicht alles so gewesen sein kann, wie es gesagt wird ist für mich das Gegenstück zu den Fundamentalisten die sklavisch verlangen Schriften seien zu 100% als richtig zu sehen.
Es geht hier um etwas das die Welt formt und Menschen Regeln aufzwingt wonach sie ihr Leben ausrichten sollen, wie viel Prozent hältst du dafür Angemessen ? Wie kaputt muss etwas sein bevor du es entsorgst und nicht mehr weiter benutzt ?

Und das ist eben er Grund, warum Wissenschaftler auch religiös sein können. Es gibt christliche Wissenschaftler, es gibt moslemische und hinduistische. Und so weiter und so fort. Glaubst Du, die sind alle schizophren?
Zu einem gewissen Teil kann man das durchaus als schizophren bezeichnen, vor allem wenn sie verzweifelt versuchen ihre Erkenntnisse aus der Wissenschaft mit den Lehrern ihrer Religion in Einklang zu bringen. Ein sehr schöner Beispiel dafür die die Geschichte rund um den Archaeopteryx lithographica. Diese Geschichte gibt es als Zusammenfassung in dem Buch, Die Archaeopteryx Saga.

Wissenschaft spielt sich rein auf der rationalen Ebene ab, oder sollte es zumindest. Bei Religionen spielen Emotionen eine große Rolle. Ein weiterer Grund, warum Wissenschaft und Religion auf verschiedenen Ebenen angesiedelt sind.

Ich bin am ehesten Deist und ist Religiosität nicht angesagt. Aber dieses Bashing des Religiösen geht mir immer auf den Zeiger. Mich nerven fundamentalistische Gläubige die meinen sie wüßten genau wie die Welt aussieht genauso, wie fundamentalistische Atheisten, die das gleiche tun.
Religionen sind schlicht Glaubenslehren und keine Emotionen, nachprüfbare und nachlesbare Geschichten die Jahrtausende alt sind. Diese kann man analysieren, erforschen, ihren Sinn untersuchen, Widersprüche aufdecken .... usw..
man kann Glauben das sie wahr sind oder auch nicht, wie mit jeder anderen beliebigen Geschichte auch. Man kann sie auch weiterhin glauben wenn sie schon lange als das identifiziert wurden was sie sind, einfach nur Geschichten.
Ich persönlich bin zwar Mitglied der ev. Kirche aber alles andere als religiös.
Klar, wer nicht. :rolleyes:
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Dampflok94
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

aleph hat geschrieben:(09 Jul 2018, 12:59)

Das ist ein Politikforum. Wer ist "Wir"? Denk mal nach.
Nein, der Wertekatalog des NT ist nicht der gleiche Wertekatalog, den wir haben. Kann sein, dass Du bei oberflächiger Betrachtung diesen Eindruck hast. Das wäre ja nicht schlimm, Du bist ja kein Theologe und musst daher das alles nicht exakt und verbindlich erklären. Im NT sind z.B. Mann und Frau nicht gleichberechtigt. Ihr Verhältnis ist im Kleinen das, was das Verhältnis Gott<->Mensch im Großen ist. Gewalt als Erziehungsmethode wird genauso als legitim erachtet, wie Höllenstrafe. Homosexualität wird da verurteilt.
Also auch nach längerem Denken weiß ich nicht, wer Wir sein soll. Die Leute, die hier posten, schon mal nicht. Da erlebe ich völlig unterschiedliche Werte.
Abgesehen davon, ist es für diese Diskussion doch unerheblich welche Werte deiner Meinung nach das NT vertritt. Du mußt doch diese Werte nicht teilen. Niemand zwingt dich dazu. Es ist ja auch nicht so, daß alle Atheisten die gleichen Werte vertreten. Beileibe nicht.

Man kann sich damit beschäftigen, welche Religion welche Haltung zu ethisch-moralischen Fragen hat. Z. B. zur Frage der Gleichstellung von Mann und Frau. Aber das ist dann eine Detail-Diskussion. Oder willst Du wirklich behaupten die Ablehnung aller Religionen wegen der nicht vorhandenen Gleichstellung von Mann und Frau im NT sei logisch? Das kann dich dazu bringen das Christentum abzulehnen. Das war es dann aber auch schon.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von aleph »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:04)

Also auch nach längerem Denken weiß ich nicht, wer Wir sein soll. Die Leute, die hier posten, schon mal nicht. Da erlebe ich völlig unterschiedliche Werte.
Eben, was kann es also nur sein? Sorry, aber das Wort wird in Talkshows und allgemein in Medien benutzt und jeder weiß, was das ist.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

Uffzach hat geschrieben:(09 Jul 2018, 13:03)

Nimm's nicht so schwer, wenn dein Herzensbedürfnis halt ein Herzensbedürfnis bleibt. Entweder etwas existiert oder es existiert nicht, da gibt es kein Drittes, und wenn es keine wissenschaftliche Evidenz für etwas gibt, dann lautet die einzige valide Aussage halt "existiert nicht" auch wenn das Herzensbedürfnis bleibt ... bei dir oder den irrationalen Auch-Wissenschaftlern :cool:
Du kannst noch so oft mit dem Fuß aufstampfen und behaupten es gäbe keinen Gott und das dann für Rationalität halten. :D

Nietzsche meinte ja Gott sei tot, aber er war ja leider geisteskrank. :cool:

Eine Diskussion auf dem Niveau ist wenig sinnhaft. Wer meint, weil er eine Frage die rational nicht zu entscheiden rationaler zu handeln weil er eine bestimmte Entscheidung getroffen hat, dem ist nicht mehr zu helfen.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

aleph hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:10)

Eben, was kann es also nur sein? Sorry, aber das Wort wird in Talkshows und allgemein in Medien benutzt und jeder weiß, was das ist.
Das Wort Wir? Ja das wird häufig verwandt. Und immer wird dabei eine völlig andere Gruppe gemeint. Welche Gruppe meinst Du? Pack doch mal Butter bei die Fische!
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von aleph »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:17)

Das Wort Wir? Ja das wird häufig verwandt. Und immer wird dabei eine völlig andere Gruppe gemeint. Welche Gruppe meinst Du? Pack doch mal Butter bei die Fische!
Du verwechselst Meinung mit Werte. Was steht denn über alle politische Meinungen?
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:14)

Nietzsche meinte ja Gott sei tot, aber er war ja leider geisteskrank. :cool:
Sagt der mit dem Imaginären Freund. Nietzsche erleitete eine Neurosyphilis, Jahre nachdem er seine Werke geschrieben hat.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

Ein Terraner hat geschrieben:(09 Jul 2018, 13:07)
Es geht hier um etwas das die Welt formt und Menschen Regeln aufzwingt wonach sie ihr Leben ausrichten sollen, wie viel Prozent hältst du dafür Angemessen ? Wie kaputt muss etwas sein bevor du es entsorgst und nicht mehr weiter benutzt ?

Zu einem gewissen Teil kann man das durchaus als schizophren bezeichnen, vor allem wenn sie verzweifelt versuchen ihre Erkenntnisse aus der Wissenschaft mit den Lehrern ihrer Religion in Einklang zu bringen. Ein sehr schöner Beispiel dafür die die Geschichte rund um den Archaeopteryx lithographica. Diese Geschichte gibt es als Zusammenfassung in dem Buch, Die Archaeopteryx Saga.
Du verlangst von den Gläubigen genau das, was Du ihnen dann hinterher vorwirfst. Nämlich die heilige Schrift zu 100% als wortwörtlich zu betrachten. Das tun aber die aller wenigsten. Eigentlich nur eine kleine Randgruppe von Fundamentalisten. Kann man von Darwins Evolutionstheorie überzeugt sein und gleichzeitig Christ sein? Selbstredend kann man das. Was sollte einen davon auch abhalten? Das 1. Buch Moses? Sicherlich nicht. Und das gleiche gilt für viele andere Dinge auch. Man muß sich einfach nur klarmachen, daß die Bibel und andere heilige Schriften schlicht Menschenwerk sind. Sie beschreiben teilweise Dinge und interpretieren sie. Und diese Interpretationen z. B. können falsch sein.
Religionen sind schlicht Glaubenslehren und keine Emotionen, nachprüfbare und nachlesbare Geschichten die Jahrtausende alt sind. Diese kann man analysieren, erforschen, ihren Sinn untersuchen, Widersprüche aufdecken .... usw..
man kann Glauben das sie wahr sind oder auch nicht, wie mit jeder anderen beliebigen Geschichte auch. Man kann sie auch weiterhin glauben wenn sie schon lange als das identifiziert wurden was sie sind, einfach nur Geschichten.
Religiosität ist ohne Emotionen nicht denkbar. Schau dir z. B. mal Gottesdienste aus den USA an. Was da abgeht. Da steppt der Bär.
Natürlich geh es auch um Geschichten. Aber die meisten sind schlicht nicht nachprüfbar. Wie Moses an die beiden Gesetzestafeln kam und ob es diese überhaupt gab, wird mit Sicherheit niemand mehr feststellen können. Es geht ums Glauben. Und eben nicht ums Wissen. Und genau deswegen sind auch Wissenschaften hier nicht brauchbar. Das wäre wie der Versuch jemandem der Blau zu seiner Lieblingsfarbe erklärt mit wissenschaftlicheen Methoden beweisen zu wollen, daß doch Rot vieel schöner wäre.
Klar, wer nicht. :rolleyes:
Ja, ich weiß. Jemand der nicht anerkennen will, daß Atheisten die besseren, schöneren, schlaueren und tolleren Menschen sind kann nur ein Religiöser sein. Aber ich finde es einfach nur zum kotzen, wenn da so einige mit größter Arroganz auf einen Großteil der Weltbevölkerung herabblicken und diese für doof erklären, nur weil diese nicht ihr Weltbild teilen wollen.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

aleph hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:21)

Du verwechselst Meinung mit Werte. Was steht denn über alle politische Meinungen?
Keinen blassen Schimmer! Also was steht über allem?
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von aleph »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Jul 2018, 11:45)

Keinen blassen Schimmer! Also was steht über allem?
Grundgesetz mit Grundwerten und Grundrechte/Menschenrechte. Also die Standards, die einmal als universell geltend festgelegt worden sind.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von odiug »

Die beste Religionskritik ist Ignoranz.
Nichts regt Fanatiker so sehr auf wie: i don't care :p
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

aleph hat geschrieben:(10 Jul 2018, 11:49)

Grundgesetz mit Grundwerten und Grundrechte/Menschenrechte. Also die Standards, die einmal als universell geltend festgelegt worden sind.
Du willst mir ernsthaft erzählen, die teilen wir alle? Für so naiv halte ich dich nicht. Da brauche ich nur einen Blick hier in die Stränge zum Flüchtlingsthema zu werfen.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von aleph »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Jul 2018, 12:03)

Du willst mir ernsthaft erzählen, die teilen wir alle? Für so naiv halte ich dich nicht. Da brauche ich nur einen Blick hier in die Stränge zum Flüchtlingsthema zu werfen.
Darum geht es ja auch gar nicht. Gesetze gelten auch dann, wenn nicht alle damit einverstanden sind.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

aleph hat geschrieben:(10 Jul 2018, 12:06)

Darum geht es ja auch gar nicht. Gesetze gelten auch dann, wenn nicht alle damit einverstanden sind.
:?: Kann es sein, daß wir gerade völlig vom Thema abkommen? Natürlich gelten Gesetze auch dann, aber was hat das jetzt mit dem Thema hier zu tun?
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von aleph »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Jul 2018, 12:14)

:?: Kann es sein, daß wir gerade völlig vom Thema abkommen? Natürlich gelten Gesetze auch dann, aber was hat das jetzt mit dem Thema hier zu tun?
Das war Deine Frage, was "unsere" Grundwerte sind und wer "wir" ist. Es gibt keine Namensliste für das "wir". Damit ist die Gesellschaft und sind die Staaten gemeint, in denen sie gelten. Das solle eigentlich klar sein.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Jul 2018, 11:44)

Du verlangst von den Gläubigen genau das, was Du ihnen dann hinterher vorwirfst. Nämlich die heilige Schrift zu 100% als wortwörtlich zu betrachten. Das tun aber die aller wenigsten. Eigentlich nur eine kleine Randgruppe von Fundamentalisten. Kann man von Darwins Evolutionstheorie überzeugt sein und gleichzeitig Christ sein? Selbstredend kann man das. Was sollte einen davon auch abhalten? Das 1. Buch Moses? Sicherlich nicht. Und das gleiche gilt für viele andere Dinge auch. Man muß sich einfach nur klarmachen, daß die Bibel und andere heilige Schriften schlicht Menschenwerk sind. Sie beschreiben teilweise Dinge und interpretieren sie. Und diese Interpretationen z. B. können falsch sein.
Können kannst du viel, nur wieso unbedingt Christ? Wieso kein Moslem oder Buddhist?

P.S. Ich hab mir jetzt deinen Vorwurf nochmal durch den Kopf gehen lassen, und Nein ich habe nie verlangt die Bibel zu 100% wörtlich auszulegen. Du bist schon groß und ich hoffe das machst du auch nicht, ich habe dich lediglich gefragt wie kaputt etwas sein muss damit du den Rest auch noch entsorgen würdest?
Religiosität ist ohne Emotionen nicht denkbar. Schau dir z. B. mal Gottesdienste aus den USA an. Was da abgeht. Da steppt der Bär.
Natürlich geh es auch um Geschichten. Aber die meisten sind schlicht nicht nachprüfbar. Wie Moses an die beiden Gesetzestafeln kam und ob es diese überhaupt gab, wird mit Sicherheit niemand mehr feststellen können. Es geht ums Glauben. Und eben nicht ums Wissen. Und genau deswegen sind auch Wissenschaften hier nicht brauchbar. Das wäre wie der Versuch jemandem der Blau zu seiner Lieblingsfarbe erklärt mit wissenschaftlicheen Methoden beweisen zu wollen, daß doch Rot vieel schöner wäre.
Textanalyse ist keine Party, und dafür ist die Grundlage eh egal. Feiern geht immer, Inhalte nicht wichtig.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Uffzach »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:14)

Du kannst noch so oft mit dem Fuß aufstampfen und behaupten es gäbe keinen Gott und das dann für Rationalität halten. :D

Nietzsche meinte ja Gott sei tot, aber er war ja leider geisteskrank. :cool:

Eine Diskussion auf dem Niveau ist wenig sinnhaft. Wer meint, weil er eine Frage die rational nicht zu entscheiden rationaler zu handeln weil er eine bestimmte Entscheidung getroffen hat, dem ist nicht mehr zu helfen.
Sich einer Frage mit Rationalität nähern geht ganz ohne "Fuß aufstampfen". Im Gegenteil würde "Fuß aufstampfen" Irrationalität offenbaren.

Von Nietzsche war von meiner Seite gar nicht die Rede, sondern von Wissenschaftlichkeit. Nietzsche war offensichtliich Irrationalist, weil nicht tot sein kann, was niemals existierte.

Wissenschaftlichkeit ist Ausdruck von Rationalität und diese gebietet die Existenz all dessen zu verneinen, von dem es keine wissenschaftliche Evidenz gibt. Das ist die einzig rationale Vorgehensweise, weil diese auf dem Wissen fehlender Evidenz gründet und nicht auf bloßem Wollen.

Da aber alle Religionen ihre Gedankengebäude auf leeren Begriffen aufbauen, Begriffen also die allesamt auf nichts verweisen also Hirngespinste sind, ist es auch Ausdruck von Wissenschaftlichkeit außnahmslos alle Religionen zurückzuweisen, weil sie Irrationalität kultivieren und den Menschen Irrationalität diktieren.

:cool:
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

Uffzach hat geschrieben:(10 Jul 2018, 14:48)
Da aber alle Religionen ihre Gedankengebäude auf leeren Begriffen aufbauen, Begriffen also die allesamt auf nichts verweisen also Hirngespinste sind, ist es auch Ausdruck von Wissenschaftlichkeit außnahmslos alle Religionen zurückzuweisen, weil sie Irrationalität kultivieren und den Menschen Irrationalität diktieren.
Du bist der Meinung, es seien Hirngespinste. Nicht mehr und weniger.

Ich glaube ja diese Arroganz kommt von einer gewissen Unsicherheit her. Ein Großteil der Menschheit glaubt an Dinge, die nicht beweisbar sind. Die einen glauben daran, daß die Geister ihrer Vorfahren weiterhin unter uns weilen und bringen diesen Opfer dar, damit diese ihnen helfen. Wieder andere glauben an die Wiedergeburt und gleich an ein ganzes Götteruniversum. Und die Anhänger der großen monotheistischen Religionen glauben eben an einen Schöpfergott. Wer also der kleinen Minderheit angehört, die gar nichts dergleichen tut, muß sich umso stärker selbst versichern richtig zu liegen. Und dazu wird die eigene Meinung als die einzig rationale verklärt.

Ich glaube nicht, daß auch nur eine einzige Religion auf der Erde der Realität nahe kommt. Aber ich bin überzeugt, der Atheismus tut das genauso wenig. :)
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Keoma »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Jul 2018, 15:33)

Du bist der Meinung, es seien Hirngespinste. Nicht mehr und weniger.

Ich glaube ja diese Arroganz kommt von einer gewissen Unsicherheit her. Ein Großteil der Menschheit glaubt an Dinge, die nicht beweisbar sind. Die einen glauben daran, daß die Geister ihrer Vorfahren weiterhin unter uns weilen und bringen diesen Opfer dar, damit diese ihnen helfen. Wieder andere glauben an die Wiedergeburt und gleich an ein ganzes Götteruniversum. Und die Anhänger der großen monotheistischen Religionen glauben eben an einen Schöpfergott. Wer also der kleinen Minderheit angehört, die gar nichts dergleichen tut, muß sich umso stärker selbst versichern richtig zu liegen. Und dazu wird die eigene Meinung als die einzig rationale verklärt.

Ich glaube nicht, daß auch nur eine einzige Religion auf der Erde der Realität nahe kommt. Aber ich bin überzeugt, der Atheismus tut das genauso wenig. :)
Na ja, irgendwer muss ja recht haben.
Entweder gibt es einen Schöpfer oder nicht.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Uffzach »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Jul 2018, 15:33)

Du bist der Meinung, es seien Hirngespinste. Nicht mehr und weniger.
Nein, Wissenschaftlichkeit hat nichts mit Meinungen zu tun, sondern mit Evidenzen. Ein Begriff, der nichts bezeichnet, für den es keine wissenschaftliche Evidenz gibt, ist ein Hirngespinst, wobei der Ausdruck "Hirngespinst" zugegebenermaßen der Umgangssprache entnommen wurde.
Dampflok94 hat geschrieben: Ein Großteil der Menschheit glaubt an Dinge, die nicht beweisbar sind.
Ja, der Großteil der Menschheit leidet an Irrationalität.
Dampflok94 hat geschrieben: Ich glaube nicht, daß auch nur eine einzige Religion auf der Erde der Realität nahe kommt. Aber ich bin überzeugt, der Atheismus tut das genauso wenig. :)
"Realität" ist ein zu definierender Ausdruck.
Ich denke zudem, dass es einen Unterschied gibt zwischen der rationalen Position der Zurückweisung aller Religionen und dem, was so unter dem Label "Atheismus" kursiert.
Vermutlich gibt es nicht mal einen "Atheismus" in Reinform, sondern immer nur in Gemeinschaft mit Ideologien, die selbst irrational sind. :cool:
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Jul 2018, 15:33)

Ich glaube nicht, daß auch nur eine einzige Religion auf der Erde der Realität nahe kommt. Aber ich bin überzeugt, der Atheismus tut das genauso wenig. :)
Dann hast du nicht verstanden was Atheismus ist.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

Keoma hat geschrieben:(10 Jul 2018, 15:36)

Na ja, irgendwer muss ja recht haben.
Entweder gibt es einen Schöpfer oder nicht.
Völlig richtig :thumbup:

Und wer die richtige Antwort weiß und vor allem beweisen kann, bekommt einen Nobelpreis. Ich weiß nur noch nicht welchen. :D
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

Uffzach hat geschrieben:(10 Jul 2018, 15:55)
Nein, Wissenschaftlichkeit hat nichts mit Meinungen zu tun, sondern mit Evidenzen. Ein Begriff, der nichts bezeichnet, für den es keine wissenschaftliche Evidenz gibt, ist ein Hirngespinst, wobei der Ausdruck "Hirngespinst" zugegebenermaßen der Umgangssprache entnommen wurde.
Dafür, daß diese Begriffe nichts bezeichnen, haben sie aber ganz schön große Auswirkungen :cool:
Es geht um Glauben nicht um Wisseen. Daher ist wissenschaftliche Evidenz nicht erforderlich. Die braucht man um zu wissen.
Ja, der Großteil der Menschheit leidet an Irrationalität.
"Alle blöd außer mir!" Diese Haltung kann man natürlich haben. Ich halte sie für völlig abgehoben.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Skeptiker »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Jul 2018, 20:16)
Dann hast du nicht verstanden was Atheismus ist.
Das ist ein verbreitetes Problem unter Theisten. Mein Eindruck ist, dass man das nicht lösen kann. Es scheinen schon in der Kindheit die Stukturen für entweder rationales oder theistisches Denken gelegt. Da kommen nur die wenigsten raus.

Wenn dann das Argument kommt Atheismus wäre ja auch eine Religion, dann weiss man schon Bescheid. Vieles läuft eben auf ein grundlegendes, in meinen Augen aber auch kultiviertes, Missverständnis des Rationalismus und der Wissenschaft hinaus.

Daher halte ich ein naturwissenschaftliches Weltbild auch für die beste Religionskritik. Ein mangelhaftes naturwissenschaftliches Weltbild ist für mich hauptverantwortlich für das wiedererstarkten der Religion. War halt schon immer so, je weniger man wusste umso leichteres Spiel haben diejenigen die den Glauben vertreiben.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Skeptiker »

Uffzach hat geschrieben:(10 Jul 2018, 15:55)
...
Ich denke zudem, dass es einen Unterschied gibt zwischen der rationalen Position der Zurückweisung aller Religionen und dem, was so unter dem Label "Atheismus" kursiert.
Vermutlich gibt es nicht mal einen "Atheismus" in Reinform, sondern immer nur in Gemeinschaft mit Ideologien, die selbst irrational sind. :cool:
Atheismus ist die Ablehnung von Gott oder Göttern. Warum soll es das nicht in Reinform geben?

Ich bin fest davon überzeugt, dass Gottesglaube ein menschlicher psychologischer Effekt ist. Er entspringt aber nicht ursächlich der wahren Natur der Dinge, sondern eben den menschlichen Denkstrukturen.

Was daran ist irrational oder ideologisch? Ich sehe keinen wissenschaftlichen Beleg für die Existenz Gottes und ich bin dennoch kein fanatischer Religionshasser. Ich halte Religion halt schlicht für ein falsches Konzept, dadurch bin ich doch kein Ideologe.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Die beste Religionskritik ist noch immer die, bei der du KEINE Sanktionen zu gewärtigen hast.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Klarsteller »

Die beste Religion ist eine ohne Klerus, ohne Sanktionen, ohne Regeln und notwendigen Ausnahmen von den allgemein gültigen Gesetzen. Da bleibt nicht viel oder?
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Fuerst_48
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 14:23)

Die beste Religion ist eine ohne Klerus, ohne Sanktionen, ohne Regeln und notwendigen Ausnahmen von den allgemein gültigen Gesetzen. Da bleibt nicht viel oder?
Das (virtuelle) Nirvana...
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Klarsteller »

Fuerst_48 hat geschrieben:(11 Jul 2018, 14:30)

Das (virtuelle) Nirvana...
Was soll das sein? Selbst das Internet wird doch vermeintliche Regeln, welche natürlicht nicht unbedingt eingehalten werden müssen, und einem Klerus dominiert. Dies wurde mir auch hier gleich am ersten Tag bzw. am Montag bestätigt. ;)
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 14:40)

Was soll das sein? Selbst das Internet wird doch vermeintliche Regeln, welche natürlicht nicht unbedingt eingehalten werden müssen, und einem Klerus dominiert. Dies wurde mir auch hier gleich am ersten Tag bzw. am Montag bestätigt. ;)
Mit dem Buddhismus hast du dich offenbar noch nicht beschäftigt, und mit Kierkegaard und Heidegger auch nicht ?
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Klarsteller »

Fuerst_48 hat geschrieben:(11 Jul 2018, 14:59)

Mit dem Buddhismus hast du dich offenbar noch nicht beschäftigt, und mit Kierkegaard und Heidegger auch nicht ?
Beim Buddhismus gibt es keinen Klerus? Keine Regeln?

Und die beiden anderen Religionen sagen mir nix.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von aleph »

Der buddhistische Klerus in Thailand steht teilweise über den König. Einige Priester müssen sich vor dem König nicht verbeugen. Verbindliche Regeln gibt es in jeder Religion.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 15:14)

Beim Buddhismus gibt es keinen Klerus? Keine Regeln?

Und die beiden anderen Religionen sagen mir nix.
Kierkegaard und Heidegger sind 2 Philosophen, die sich mit existentiellen Fragen beschäftigt haben.... :mad2:
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

>>>Mir ist schon klar, dass nicht jeder Teilnehmer hier ein Studium absolviert (hat) ... aber Kierkegaard und Heidegger als Religionen zu bezeichnen, ds ist stark...
Gut, dass es IGNO gibt. Sorry...
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Jul 2018, 23:37)

Atheismus ist die Ablehnung von Gott oder Göttern. Warum soll es das nicht in Reinform geben?

Ich bin fest davon überzeugt, dass Gottesglaube ein menschlicher psychologischer Effekt ist. Er entspringt aber nicht ursächlich der wahren Natur der Dinge, sondern eben den menschlichen Denkstrukturen.

Was daran ist irrational oder ideologisch? Ich sehe keinen wissenschaftlichen Beleg für die Existenz Gottes und ich bin dennoch kein fanatischer Religionshasser. Ich halte Religion halt schlicht für ein falsches Konzept, dadurch bin ich doch kein Ideologe.
Ablehnen von Gott (oder Göttern)...ist geschickter formuliert als Leugnen. Die Existenz etwa von Gott kann ich ablehnen, aber nicht leugnen.
Alter semantischer Winkelzug....
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Klarsteller »

Fuerst_48 hat geschrieben:(11 Jul 2018, 15:37)

Kierkegaard und Heidegger sind 2 Philosophen, die sich mit existentiellen Fragen beschäftigt haben.... :mad2:
Achso, hinsichtlich der Religionskritik. Danke. Habe es nicht so mit Philiosphie und darum kannte ich die nicht.

Tante Edith:
Mir war durchaus bewusst, dass diese beiden keine Religionen sind. Aber da es um Religionen ging, blieb nur diese lustige Antwort. Leider ist wohl auch dies hier nicht erwünscht.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Skeptiker »

Fuerst_48 hat geschrieben:(11 Jul 2018, 15:45)
Ablehnen von Gott (oder Göttern)...ist geschickter formuliert als Leugnen. Die Existenz etwa von Gott kann ich ablehnen, aber nicht leugnen.
Alter semantischer Winkelzug....
Also lt. Wikipedia ist Atheismus die Ablehung des Glaubens an Gott oder Götter. So besser?

Ich bin mir dennoch nicht im Klaren darüber was Du mir damit sagen möchtest.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Jul 2018, 15:53)

Also lt. Wikipedia ist Atheismus die Ablehung des Glaubens an Gott oder Götter. So besser?

Ich bin mir dennoch nicht im Klaren darüber was Du mir damit sagen möchtest.
Die Ablehnung des Glaubens ... ja, ist stabiler in der Formulierung. (Es lacht das Herz des SEMANTIKERS!)
Was jemand glauben will oder nicht, ist jedermann freigestellt. Mir ging es nur um die "sprachliche Bereinigung". Die hat ja nun stattgefunden.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Ein Terraner »

Fuerst_48 hat geschrieben:(11 Jul 2018, 15:45)

Ablehnen von Gott (oder Göttern)...ist geschickter formuliert als Leugnen. Die Existenz etwa von Gott kann ich ablehnen, aber nicht leugnen.
Alter semantischer Winkelzug....
Was ein Schmarrn, leugnen kann man nur Tatsachen oder Anschuldigungen. Und irgend eine Gottesbehauptung ist keines von beiden.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Also mir gefallen diese kurzen Zitate aus : Eine kurze Geschichte der Menschheit (German Edition) by Yuval Noah Harari :
Aber dank der kognitiven Revolution konnte nur der Sapiens sagen: »Der Löwe ist der Schutzgeist unseres Stammes.« Nur mit der menschlichen Sprache lassen sich Dinge erfinden und weitererzählen. Man könnte sie deshalb als »fiktive Sprache« bezeichnen. Nur der Mensch kann über etwas sprechen, das gar nicht existiert, und noch vor dem Frühstück sechs unmögliche Dinge glauben.

Einen Affen würden Sie jedenfalls nie im Leben dazu bringen, Ihnen eine Banane abzugeben, indem Sie ihm einen Affenhimmel ausmalen und grenzenlose Bananenschätze nach dem Tod versprechen. Auf so einen Handel lassen sich nur Sapiens ein.

Wir können Mythen erfinden, wie die Schöpfungsgeschichte der Bibel, die Traumzeit der Aborigines oder die nationalistischen Mythen der modernen Nationalstaaten. Diese und andere Mythen verleihen dem Sapiens die beispiellose Fähigkeit, flexibel und in großen Gruppen zusammenzuarbeiten.

Sapiens sind dagegen ausgesprochen flexibel und können mit einer großen Zahl von wildfremden Menschen kooperieren. Und genau deshalb beherrschen die Sapiens die Welt, während Ameisen unsere Essensreste verzehren und Schimpansen in unseren Zoos und Forschungslabors herumhocken.

Götter, Nationen, Geld, Menschenrechte und Gesetze gibt es gar nicht – sie existieren nur in unserer kollektiven Vorstellungswelt.
Es hilft also nix sich genegenseitig etwas "beweisen" zu wollen - außer den messbaren (und noch nicht ganz messbaren) Naturereignissen gibt es da draußen nur was "uns" dazu einfällt... :p
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von BlueMonday »

Die radikalste, also an die Wurzel gehende Religionskritik ist die Sprachkritik (Stirner, Nietzsche, Mauthner, Wittgenstein, ...). Also die Einsicht, dass jeder Begriff eine geistige Zurechtmachung ist, hinter die man -letztlich- nicht blicken kann. Man meint nur oder glaubt es, mit dem Begriff oder der Vorstellung auf das Eigentliche zu zeigen, auf ein Dahinter, auf An-und-für-sich. Nur ist eine Vorstellung eben etwas, was man den Dingen voranstellt. Praktisch wird man mit jedem Begriff unvermeidlich metaphysisch-spekulativ, jenseitig oder "religiös". Man glaubt an ein Wesentliches oder Wesen, etwas Bleibendes, sich Wiederholendes, Identisches in einen Strom der ständigen Veränderung.

Gott als Wort ist auch nur ein vergeblicher Fingerzeig auf etwas jenseits des Begriffs oder bloßen Wortes. Ein anderes Wort wäre dafür "Urgrund", die erste Ursache. Nur sind auch alle folgenden "Ursachen" Gedankenwerk, also nachträgliche gedankliche Zurechtmachung.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von unity in diversity »

Die Ursachen davor auch.
Wer hat die Götter gemacht?
Bei den Griechen waren es die Titanen.
Wer hat die Titanen gemacht?

Oder der Islam, sein Vorläufer war das Christentum.
Warum mußte eine neue Religion die alte ersetzen?
Warum sind die antiken Römer vom Polytheismus zum Monotheismus vorangeschritten? War das tatsächlich ein Fortschritt, oder eine wirtschaftliche Frage?
Oder was ist Ursache, daß es kaum weibliche Götter gibt?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

BlueMonday hat geschrieben:(12 Jul 2018, 01:05)

Die radikalste, also an die Wurzel gehende Religionskritik ist die Sprachkritik (Stirner, Nietzsche, Mauthner, Wittgenstein, ...). Also die Einsicht, dass jeder Begriff eine geistige Zurechtmachung ist, hinter die man -letztlich- nicht blicken kann. Man meint nur oder glaubt es, mit dem Begriff oder der Vorstellung auf das Eigentliche zu zeigen, auf ein Dahinter, auf An-und-für-sich. Nur ist eine Vorstellung eben etwas, was man den Dingen voranstellt. Praktisch wird man mit jedem Begriff unvermeidlich metaphysisch-spekulativ, jenseitig oder "religiös". Man glaubt an ein Wesentliches oder Wesen, etwas Bleibendes, sich Wiederholendes, Identisches in einen Strom der ständigen Veränderung.

Gott als Wort ist auch nur ein vergeblicher Fingerzeig auf etwas jenseits des Begriffs oder bloßen Wortes. Ein anderes Wort wäre dafür "Urgrund", die erste Ursache. Nur sind auch alle folgenden "Ursachen" Gedankenwerk, also nachträgliche gedankliche Zurechtmachung.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

Fuerst_48 hat geschrieben:(11 Jul 2018, 15:45)

Die Existenz etwa von Gott kann ich ablehnen, ...
Nein, das kannst Du nicht. Du kannst den Glauben an Gott ablehnen, aber nicht die Existenz an sich. Etwas existiert oder es existiert eben nicht. Das kann man weder ablehnen noch kann man dem zustimmen. Man kann nur der Haltung zur Frage ob etwas existiert oder nicht zustimmen oder eben nicht.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Dampflok94 hat geschrieben:(13 Jul 2018, 08:32)

Nein, das kannst Du nicht. Du kannst den Glauben an Gott ablehnen, aber nicht die Existenz an sich. Etwas existiert oder es existiert eben nicht. Das kann man weder ablehnen noch kann man dem zustimmen. Man kann nur der Haltung zur Frage ob etwas existiert oder nicht zustimmen oder eben nicht.
Ich kann sehr wohl behaupten, dass es zB Gott nicht gibt. Die Beweiserbringung ist letzlich das Problem.
Wie lange gab es nur weisse Schwäne? Bis man schwarze Entdeckt hat
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(12 Jul 2018, 01:05)

Die radikalste, also an die Wurzel gehende Religionskritik ist die Sprachkritik (Stirner, Nietzsche, Mauthner, Wittgenstein, ...). Also die Einsicht, dass jeder Begriff eine geistige Zurechtmachung ist, hinter die man -letztlich- nicht blicken kann. Man meint nur oder glaubt es, mit dem Begriff oder der Vorstellung auf das Eigentliche zu zeigen, auf ein Dahinter, auf An-und-für-sich. Nur ist eine Vorstellung eben etwas, was man den Dingen voranstellt. Praktisch wird man mit jedem Begriff unvermeidlich metaphysisch-spekulativ, jenseitig oder "religiös". Man glaubt an ein Wesentliches oder Wesen, etwas Bleibendes, sich Wiederholendes, Identisches in einen Strom der ständigen Veränderung.

Gott als Wort ist auch nur ein vergeblicher Fingerzeig auf etwas jenseits des Begriffs oder bloßen Wortes. Ein anderes Wort wäre dafür "Urgrund", die erste Ursache. Nur sind auch alle folgenden "Ursachen" Gedankenwerk, also nachträgliche gedankliche Zurechtmachung.
Da aber Menschentum von Sprache so sehr abhängig ist wie kaum sonst irgendwas ... könnte man auf die Idee kommen, dass Religiösität für die Menschen quasi unabweisbar ist. Der Mensch wird die Gottsuchererei, sprich: Die Frage nach einer ersten Ursache - niemals loswerden. Gut so!
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2018, 08:58)

Da aber Menschentum von Sprache so sehr abhängig ist wie kaum sonst irgendwas ... könnte man auf die Idee kommen, dass Religiösität für die Menschen quasi unabweisbar ist. Der Mensch wird die Gottsuchererei, sprich: Die Frage nach einer ersten Ursache - niemals loswerden. Gut so!
Ich kann mich einer Thematik stellen, muß das aber nicht. Anders formuliert : Nicht jedes Thema (Problem) beschäftigt (belastet) mich.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

Fuerst_48 hat geschrieben:(13 Jul 2018, 09:34)

Ich kann mich einer Thematik stellen, muß das aber nicht. Anders formuliert : Nicht jedes Thema (Problem) beschäftigt (belastet) mich.
Ja, aber wenn das mit diese Sprachvorgefasstheit stimmt ... dann kannst Du dich dieser Thematik einfach nicht entziehen. Du kannst dich allem möglichem verweigern ... aber nicht der Sprache.
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