Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

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Dr.House
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Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Dr.House »

Wenn ich mir Länder wie Japan anschaue, dann gibt es dort z.B. aus Platzgründen (wenig Platz für Supermärkte) in fast jeder Straße Automaten mit Getränken und Speisen. Das funktioniert aber auch nur so gut, weil die Automaten nicht aufgebrochen werden. Auch Privatbesitz wird nicht angerührt. Man kann sein Fahrrad einfach irgendwo ohne Schloss abstellen. Die Japaner sind einfach so erzogen, dass es unehrenhaft ist, zu stehlen.

Und dann gibt es Länder wie Singapur, die eine extrem niedrige Kriminalitätsrate haben, aber auch sehr harte Regeln. Für Graffitis kann man schon mal mit dem Rohrstock geschlagen werden und wer in öffentlichen Verkehrsmitteln isst, zahlt mehrere hundert Euro Strafe. Wer eine Zigarettenkippe auf die Straße wirft, darf dann umsonst in einem besonders beschrifteten Anzug die Stadt reinigen.

Wenn man jetzt kurz bis mittelfristig in Deutschland die Kriminalitätsrate deutlich senken wollte, bleibt erst einmal nur, die Polizeipräsenz und die Strafverfolgung zu verstärken. Das könnte aber wieder zu einem Polizeistaat führen.

Dennoch finde ich, dass es für das Behindern von Einsatzkräften/Gaffen, Parken auf Behindertenparkplätzen, Handy am Steuer etc. harte Strafen geben sollte.

Was haltet ihr für die beste Lösung?
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relativ
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von relativ »

Dr.House hat geschrieben:(26 Jun 2018, 10:05)

Wenn ich mir Länder wie Japan anschaue, dann gibt es dort z.B. aus Platzgründen (wenig Platz für Supermärkte) in fast jeder Straße Automaten mit Getränken und Speisen. Das funktioniert aber auch nur so gut, weil die Automaten nicht aufgebrochen werden. Auch Privatbesitz wird nicht angerührt. Man kann sein Fahrrad einfach irgendwo ohne Schloss abstellen. Die Japaner sind einfach so erzogen, dass es unehrenhaft ist, zu stehlen.

Und dann gibt es Länder wie Singapur, die eine extrem niedrige Kriminalitätsrate haben, aber auch sehr harte Regeln. Für Graffitis kann man schon mal mit dem Rohrstock geschlagen werden und wer in öffentlichen Verkehrsmitteln isst, zahlt mehrere hundert Euro Strafe. Wer eine Zigarettenkippe auf die Straße wirft, darf dann umsonst in einem besonders beschrifteten Anzug die Stadt reinigen.

Wenn man jetzt kurz bis mittelfristig in Deutschland die Kriminalitätsrate deutlich senken wollte, bleibt erst einmal nur, die Polizeipräsenz und die Strafverfolgung zu verstärken. Das könnte aber wieder zu einem Polizeistaat führen.

Dennoch finde ich, dass es für das Behindern von Einsatzkräften/Gaffen, Parken auf Behindertenparkplätzen, Handy am Steuer etc. harte Strafen geben sollte.

Was haltet ihr für die beste Lösung?
Die beste Lösung ist immer einen gesellschaftlichen Geist und Erziehung zu ermöglichen , in denen Kinder lernen sich dementsprechend richtig zu verhalten. Sowas geht nicht von heute auf morgen genausowenig wie sich eine Gesellschaft auch nicht, von heute auf morgen, komplett negativ verändert. Daher ist es z.B. auch eine Aufgabe der Politik auf diese Hinweise zu achten und auch gegen zu steuern.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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imp
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von imp »

Ich bin nicht so überzeugt, dass mehr Unfreiheit durch Polizeistaat wirklich zu "geringerer Kriminalität" führt - schon, weil noch mehr Verbote und Kontrollen eben mehr "Beifang" bringen. Aber auch, dass irgendwas dadurch sicherer oder besser wird, ist bloße Behauptung.
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Bielefeld09
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Bielefeld09 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 Jul 2018, 19:34)

Ich bin nicht so überzeugt, dass mehr Unfreiheit durch Polizeistaat wirklich zu "geringerer Kriminalität" führt - schon, weil noch mehr Verbote und Kontrollen eben mehr "Beifang" bringen. Aber auch, dass irgendwas dadurch sicherer oder besser wird, ist bloße Behauptung.
Es gibt diesen Gegensatz eben nicht im Rechtsstaat.
Das Threadthema ist eben dummes Geschwätz!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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McKnee
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von McKnee »

Bielefeld09 hat geschrieben:(01 Jul 2018, 21:03)

Es gibt diesen Gegensatz eben nicht im Rechtsstaat.
Das Threadthema ist eben dummes Geschwätz!
Dem stimme ich mal vollumfänglich zu
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Provokateur
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Provokateur »

Asiatische Gesellschaften sind einfach wesentlich kollektivistischer. Die europäischen Völker hingegen sind individualistisch. Das sind tausende Jahre kulturelle Evolution, da hat der Schupo an der Ecke nichts mit zu tun.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Bielefeld09 »

Provokateur hat geschrieben:(01 Jul 2018, 21:55)

Asiatische Gesellschaften sind einfach wesentlich kollektivistischer. Die europäischen Völker hingegen sind individualistisch. Das sind tausende Jahre kulturelle Evolution, da hat der Schupo an der Ecke nichts mit zu tun.
Was denn nun?
War denn in der Vergangenheit nicht schon genug Nationialstaat?
Noch mehr Geschichte,
noch mehr Tote?
Was für eine Frage?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Provokateur »

Bielefeld09 hat geschrieben:(01 Jul 2018, 22:06)

Was denn nun?
War denn in der Vergangenheit nicht schon genug Nationialstaat?
Noch mehr Geschichte,
noch mehr Tote?
Was für eine Frage?
Diese Frage, bezogen auf meine Antwort, verstehe ich nicht, unter anderem deswegen, weil ich das Wort Nationalstaat nicht benutzt habe.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von imp »

Bielefeld09 hat geschrieben:(01 Jul 2018, 21:03)

Es gibt diesen Gegensatz eben nicht im Rechtsstaat.
Das Threadthema ist eben dummes Geschwätz!
Es ist wohl im Rahmen des Agendasetting hier ausgewalzt worden. Mehr Freiheit bringt auf jeden Fall mehr Freiheit - da kann man drauf bauen. Sicherheit, wahrgenommene, hat vor allem etwas mit Angst zu tun. Angst ist aber dumm, davon sollte man sich nicht leiten lassen.
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Bielefeld09 »

Provokateur hat geschrieben:(01 Jul 2018, 22:11)

Diese Frage, bezogen auf meine Antwort, verstehe ich nicht, unter anderem deswegen, weil ich das Wort Nationalstaat nicht benutzt habe.
Warum sollte ich deine gedanklichen Probleme lösen?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Bielefeld09 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 Jul 2018, 22:19)

Es ist wohl im Rahmen des Agendasetting hier ausgewalzt worden. Mehr Freiheit bringt auf jeden Fall mehr Freiheit - da kann man drauf bauen. Sicherheit, wahrgenommene, hat vor allem etwas mit Angst zu tun. Angst ist aber dumm, davon sollte man sich nicht leiten lassen.
Wem schreibst du solche Zeilen?
Doch sicherlich nicht mir.
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Provokateur »

Bielefeld09 hat geschrieben:(01 Jul 2018, 22:29)

Warum sollte ich deine gedanklichen Probleme lösen?
Weil du eventuell eine inhaltliche Antwort von mir erwartest, die nicht zum Thema hat, dass deine Argumentationsstruktur unverfolgbar ist.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von imp »

Bielefeld09 hat geschrieben:(01 Jul 2018, 22:35)

Wem schreibst du solche Zeilen?
Doch sicherlich nicht mir.
Es ist eine Reaktion auf deinen Beitrag, doch es bezieht sich nicht so auf dich.
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Bielefeld09 »

Provokateur hat geschrieben:(01 Jul 2018, 22:39)

Weil du eventuell eine inhaltliche Antwort von mir erwartest, die nicht zum Thema hat, dass deine Argumentationsstruktur unverfolgbar ist.
Nöö, mach es dir mal einfach.
Wir sind kein Polizeistaat!
Aber es geht in die Richtung .
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Provokateur »

Bielefeld09 hat geschrieben:(01 Jul 2018, 22:53)

Nöö, mach es dir mal einfach.
Wir sind kein Polizeistaat!
Aber es geht in die Richtung .
Na, das sehe ich aber anders. Wir sind meilenweit davon entfernt. Eine Annäherung gibt es nicht. Und das wäre auch nicht wünschenswert.
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von jack000 »

relativ hat geschrieben:(26 Jun 2018, 11:20)

Die beste Lösung ist immer einen gesellschaftlichen Geist und Erziehung zu ermöglichen , in denen Kinder lernen sich dementsprechend richtig zu verhalten. Sowas geht nicht von heute auf morgen genausowenig wie sich eine Gesellschaft auch nicht, von heute auf morgen, komplett negativ verändert. Daher ist es z.B. auch eine Aufgabe der Politik auf diese Hinweise zu achten und auch gegen zu steuern.
Das ist in der Tat die beste Lösung, aber was ist mit denen die sich diesem Geist widersetzen?
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relativ
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von relativ »

jack000 hat geschrieben:(01 Jul 2018, 23:57)

Das ist in der Tat die beste Lösung, aber was ist mit denen die sich diesem Geist widersetzen?
Die wird es wohl immer irgendwie geben und da muss natürlich versucht werden dieses so gering wie möglich zu halten. Oder willst du bei allem was du hier so an Problemen groß "phantasierst", eine 100% Lösung erreichen?
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von jack000 »

relativ hat geschrieben:(02 Jul 2018, 09:51)

Die wird es wohl immer irgendwie geben und da muss natürlich versucht werden dieses so gering wie möglich zu halten. Oder willst du bei allem was du hier so an Problemen groß "phantasierst", eine 100% Lösung erreichen?
Die Frage war:
was ist mit denen die sich diesem Geist widersetzen?
Ist deine Antwort so zu verstehen:"Dann sind sie halt da"?
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relativ
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von relativ »

jack000 hat geschrieben:(02 Jul 2018, 10:38)

Die Frage war:

Ist deine Antwort so zu verstehen:"Dann sind sie halt da"?
Ja natürlich sind dei da wie sie immer da sein werden. Was willst du denn dagegen unternehmen Jack? Gedankenpolizei?
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von jack000 »

relativ hat geschrieben:(02 Jul 2018, 10:41)

Ja natürlich sind dei da wie sie immer da sein werden. Was willst du denn dagegen unternehmen Jack? Gedankenpolizei?
Denken ist ja nicht verboten aber Straftaten hingegen schon. Wenn diejenige, bei denen das Konzept versagt halt da sind, dann kann man sie doch wegmachen indem man sie in Gefängnisse einsperrt wenn sie Straftaten begangen haben.
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von relativ »

jack000 hat geschrieben:(02 Jul 2018, 10:49)

Denken ist ja nicht verboten aber Straftaten hingegen schon. Wenn diejenige, bei denen das Konzept versagt halt da sind, dann kann man sie doch wegmachen indem man sie in Gefängnisse einsperrt wenn sie Straftaten begangen haben.
In der Tat kann man und jetzt? Wo ist deine konstruierter Dissens jetzt hin?
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Hyde
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Hyde »

Dr.House hat geschrieben:(26 Jun 2018, 10:05)

Wenn ich mir Länder wie Japan anschaue, dann gibt es dort z.B. aus Platzgründen (wenig Platz für Supermärkte) in fast jeder Straße Automaten mit Getränken und Speisen. Das funktioniert aber auch nur so gut, weil die Automaten nicht aufgebrochen werden. Auch Privatbesitz wird nicht angerührt. Man kann sein Fahrrad einfach irgendwo ohne Schloss abstellen. Die Japaner sind einfach so erzogen, dass es unehrenhaft ist, zu stehlen.

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Was haltet ihr für die beste Lösung?

Ich sehe das eher so: je härter (und inhumaner) die Strafverfolgung ist, umso inhumaner ist auch die Bevölkerung, auf die das „inhumane Vorbild“ des Staates abstrahlt.

Die Länder, in denen überspitzt gesagt fürs Stehlen die Hände abgehackt werden, müssen mit einer Verrohung der Bevölkerung rechnen.

Ich bin auch der Ansicht, dass beispielsweise das Abschaffen der Todesstrafe zu einer friedfertigeren Bevölkerung führt.

Ein Land, das staatlich legitimiert Menschen umbringt, signalisiert seinen Bürgern, dass das menschliche Leben an sich keinen obersten Wert hat. Das führt zu einer Verrohung der Bevölkerung, die in einem solch inhuman Staat aufwächst und sozialisiert wird.

Oder nehmen wir unsere Geschichte der letzten 500 Jahre: je humaner das Strafrecht wurde, umso humaner und friedfertiger wurde auch die Gesellschaft. Das beeinflusst sich beides gegenseitig.

Man kann nicht unendlich weiter immer das Strafrecht verschärfen und meinen, dadurch dann zu mehr Sicherheit oder einer friedliebenderen Bevölkerung zu kommen. Das ist ein Irrtum.
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von jack000 »

relativ hat geschrieben:(02 Jul 2018, 10:52)

In der Tat kann man und jetzt? Wo ist deine konstruierter Dissens jetzt hin?
Dann gibt es doch keinen. Erstmal Methode A und bei wem Methode A nicht funktioniert wendet man Methode B an.
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von Cat with a whip »

In einem Polizeistaat geschieht die Kriminalität verstärkt durch den Staat selbst.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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relativ
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von relativ »

jack000 hat geschrieben:(02 Jul 2018, 11:04)

Dann gibt es doch keinen. Erstmal Methode A und bei wem Methode A nicht funktioniert wendet man Methode B an.
Die komische Frage mit "dem Geist" kam doch von dir, als gäbe es da ein Dissens . :?:
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Re: Geringe Kriminalität vs. Polizeistaat

Beitrag von imp »

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/haus ... 16463.html

Neues vom Polizeistaat: Beamte konfiszieren Plastikmodell einer Atombombe wegen "Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion". Wegen Blödheit noch nicht vorbestraft...
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Beitrag von jack000 »

Dr.House hat geschrieben:Wenn man jetzt kurz bis mittelfristig in Deutschland die Kriminalitätsrate deutlich senken wollte, bleibt erst einmal nur, die Polizeipräsenz und die Strafverfolgung zu verstärken. Das könnte aber wieder zu einem Polizeistaat führen.

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Was mir gerade mal so auffällt, die Überschrift im Titel gibt doch nicht den Inhalt des Eingangsbeitrages wieder sondern das Gegenteil?
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