Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

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Der Neandertaler
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Der Neandertaler »

Tom Bombadil hat geschrieben:Und wo willst du da die Grenze ziehen? Ab wann gilt jemand als verzweifelt genug, um ihn in Europa einzubürgern?
Das wäre dann die zweite Frage. Erstmal geht es doch lediglich um die Frage, was zur Lösung sinnvoll beitragen kann und was nicht? Und in diesem Zusammenhang halte ich es für wenig sinnvoll, Schlepperboote zu vernichten - um den Schleppern das Handwerk zu legen. Denn letztlich ist es ihnen doch egal, wieviel Menschen sie in wieviele Boote verstauen - hauptsache, sie haben ihr Geld.

Dann kann ich mich der zweiten Frage widmen ... der Frage nach der Grenze ... bzw.: wie die Anforderung einer legalen Migration aussehen soll? Wenn ich den Menschen einen Weg aufzeige, wie und unter welchen Voraussetzungen sie in's gelobte Land einreisen können, wird sich der ein oder andere wohl anstrengen - ohne groß Risiken eingehen zu müssen.
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Tom Bombadil
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Der Neandertaler hat geschrieben:(04 Jun 2018, 11:45)

Wenn ich den Menschen einen Weg aufzeige, wie und unter welchen Voraussetzungen sie in's gelobte Land einreisen können, wird sich der ein oder andere wohl anstrengen - ohne groß Risiken eingehen zu müssen.
Dieser Weg ist hier beschrieben: https://ec.europa.eu/home-affairs/what- ... gration_en und http://ec.europa.eu/immigration/ Was ist aber, wenn ein Verzweifelter es selbst bei allergrößter Anstrengung nicht schafft, die Anforderungen an die legale Migration nach Europa zu erfüllen?
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jun 2018, 11:41)

Doch, wird es.
Wenn sie nicht in der Lage sind zwischen den rechtlichen Gegebenheiten eines EU-Schiffes und eines Nicht-EU-Schiffes zu unterscheiden kann ich ihnen auch nicht helfen.
Ja, warten wir es ab. Wenn die Visegradstaaten nicht mitmachen wollen, dann sollen sie es eben lassen, man sollte ihnen aber die Kosten, die in anderen EU-Staaten durch ihre Weigerung entstehen, von den EU-Zahlungen an sie abziehen, mal sehen, wie lange die Weigerung dann noch Bestand hat.
So einer Regelung müssten die Visegradstaaten zustimmen. Werden sie sicher nicht tun. Theoretisch wäre es noch denkbar den Punkt Verteilung der Flüchtlinge aus dem EU-Asylrecht rauszunehmen, aber ob es dafür eine Mehrheit gibt wage ich zu bezweifeln. Da wird die neue italienische Regierung ganz sicher nicht mitmachen.
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Tom Bombadil
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 Jun 2018, 11:56)

Wenn...
Danke für die Bestätigung.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jun 2018, 11:32)

Und wo willst du da die Grenze ziehen? Ab wann gilt jemand als verzweifelt genug, um ihn in Europa einzubürgern?
Dafür gibt es doch schon längst Strukturen. Das könnte über das UNHCR Resettlement Programm abgewickelt werden. http://www.unhcr.org/resettlement.html
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Der Neandertaler »

Tom Bombadil hat geschrieben:Dieser Weg ist hier beschrieben: ...
Was ist aber, wenn ein Verzweifelter es selbst bei allergrößter Anstrengung nicht schafft, die Anforderungen an die legale Migration nach Europa zu erfüllen?
Niemand wird behaupten - ich schon gar nicht, daß dies der Königsweg sei, aber es könnte eher zu einer Lösung der Migrationsfrage beitragen, als mit Gewalt zu versuchen, zu einer Lösung zu kommen. Es wird bestimmt immer noch den ein oder anderen Fall geben, der sich mit dieser Maßnahme nicht lösen läßt.

Aber eines ist sicher:
  • auch wenn wir die jetzige "Krise" überwunden haben - die nächste "Welle" von Flüchtlingen kommt bestimmt ... und die wird noch schlimmer!
Da dürfte es doch besser sein, wir lösen den jetzigen Zustand mit intelligenteren Mitteln ... dann wissen wir, wie es geht.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Fliege »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 Jun 2018, 09:38)

Salvini reißt das Maul noch größer auf als die anderen Rechtspopulisten in der EU. Der wird genauso wie die FPÖ in Österreich, die in Sachen Abschiebung auch große Sprüche geklopft hat, daran scheitern die illegalen Migranten (primär aus Afrika) wieder nach Afrika zurückzubringen. Man kann ihm aber durchaus zutrauen dass er versuchen wird die Migranten in die anderen EU-Länder zu treiben. Ein Zugticket nach Paris, Zürich, Berlin und Wien verbunden mit der Drohung bei der nächsten Festnahme in Italien in Abschiebehaft zu landen wäre keine allzu große Überraschung. Salvini wird jedenfalls das Motto "Italian first" umsetzen.
Du glaubst also, Salvini werde zu Lösungen alter Art greifen, vor allem Weiterwinken betreiben. Ich hoffe, dass Salvini zu Lösungen neuer Art findet. Und ich denke, das wird sich bald abzeichnen.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 Jun 2018, 12:09)

Dafür gibt es doch schon längst Strukturen. Das könnte über das UNHCR Resettlement Programm abgewickelt werden. http://www.unhcr.org/resettlement.html
Das Programm richtet sich mMn. nur an Flüchtlinge ieS. Was ist mit anderen Verzweifelten, die vor Perspektivlosigkeit, Armut und Hunger fliehen?
Der Neandertaler hat geschrieben:(04 Jun 2018, 12:17)

Es wird bestimmt immer noch den ein oder anderen Fall geben, der sich mit dieser Maßnahme nicht lösen läßt.
Der ein oder andere Fall? Wie viele Menschen auf der Welt würdest du denn als verzweifelt ansehen und wie viele davon würden die Voraussetzungen für eine legale MIgration nach Europa erfüllen? Nach welchen Kriterien würdest du auswählen?
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Fliege hat geschrieben:(04 Jun 2018, 12:39)

Du glaubst also, Salvini werde zu Lösungen alter Art greifen, vor allem Weiterwinken betreiben. Ich hoffe, dass Salvini zu Lösungen neuer Art findet. Und ich denke, das wird sich bald abzeichnen.
Salvini wird, damit man ihm hinterher nichts vorwerfen kann, zunächst versuchen auf EU-Ebene eine Lösung zu finden. Die wird es aber wegen der Visegradstaaten nicht geben. Die Rückführung nach Afrika wird auch nicht klappen, warum soll ihm gelingen was allen anderen auch nicht gelungen ist? Spätestens dann wird er versuchen die Migranten anderen EU-Ländern aufs Auge zu drücken.

Edit:
"Der Vertrag (Hinweis: gemeint ist das Dublin III Regelwerk) sieht vor, dass Flüchtlinge in dem Land ihr Asylgesuch stellen müssen, in dem sie erstmals europäischen Boden betreten. Das ist bei Bootsflüchtlingen meist Italien. Salvini fordert anstelle des Dublin-Abkommens eine "obligatorische und automatische Umverteilung der Asylwerber auf alle EU-Länder". Quell: http://www.derstandard.at/2000080884122 ... echtlingen
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jun 2018, 12:52)

Das Programm richtet sich mMn. nur an Flüchtlinge ieS. Was ist mit anderen Verzweifelten, die vor Perspektivlosigkeit, Armut und Hunger fliehen?
Und dafür mal eben mehrere Jahresdurchschnittseinkommen ihres Herkunftslandes an Schlepper bezahlen? Für diesen Personenkreis (Wirtschaftsmigranten) wird es keinen Platz in Europa geben. Denen müsssen vor Ort Perspektiven aufgezeigt werden und die EU ist da inzwischen auch nicht untätig.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 Jun 2018, 14:26)

Für diesen Personenkreis (Wirtschaftsmigranten) wird es keinen Platz in Europa geben.
Sie kommen aber trotzdem...
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jun 2018, 14:35)

Sie kommen aber trotzdem...
U. a. deswegen gibt es ja Diskussionen über den massiven Ausbau von FRONTEX und dem verbesserten Schutz der EU-Außengrenzen.
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Tom Bombadil
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Spätestens ab hier drehen wir uns im Kreis. Naja, warten wir mal ab, was unsere Politiker so ausbrüten.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Fliege »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 Jun 2018, 14:07)

Die Rückführung nach Afrika wird auch nicht klappen, warum soll ihm gelingen was allen anderen auch nicht gelungen ist?
Ich bin da durchaus optimistisch, da insbesondere Frankreich und Österreich, die beide ihre Grenze zu Italien für Illegale dicht zu halten versuchen, ein starkes Interesse daran haben, dass Salvini Erfolg hat mit Abschiebungen nach Afrika.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Fliege hat geschrieben:(04 Jun 2018, 15:05)

Ich bin da durchaus optimistisch, da insbesondere Frankreich und Österreich, die beide ihre Grenze zu Italien für Illegale dicht zu halten versuchen, ein starkes Interesse daran haben, dass Salvini Erfolg hat mit Abschiebungen nach Afrika.
Nennen sie doch bitte statt Österreich und Frankreich die gemeinsam die Daumen drücken ein paar afrikanische Länder die bereit sind 500.000 Migranten aus Europa aufzunehmen.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Fliege »

Ich setzt auf Salvinis politische Fantasie. :-)
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von ThorsHamar »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jun 2018, 12:52)

Das Programm richtet sich mMn. nur an Flüchtlinge ieS. Was ist mit anderen Verzweifelten, die vor Perspektivlosigkeit, Armut und Hunger fliehen? ...
Die Gebiete Afrikas werden, nach Bewerbung, unter europäischen Staaten aufgeteilt, heisst dann natürlich nicht mehr "Kolonie", und die jeweiligen europäischen Mächte sind für die Organisation der staatlichen Infrastruktur verantwortlich.
Das, was die "Verzweifelten, die vor Perspektivlosigkeit, Armut und Hunger fliehen" jetzt hier suchen, hätten sie dann direkt zu Hause, nämlich Arbeit und Perspektive.
Ach so, falls das jemandem zu kolonialistisch sein sollte: Genau so machen es die Kommunisten aus China ....
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(04 Jun 2018, 11:30)

Um das Verfahren zu beschleunigen, sollte man den Abschnitt mit den Visegradskis an den Anfang der Überlegungen stellen. Ich halte es für einen ziemlich groben Unfug, lange zu überlegen und ein gemeinschaftliches Asylverfahren zu formulieren, wenn dieses Ende schon jetzt ab zu sehen ist.
Ja, das Thema kann man wohl zügig abhandeln.

"Tschechiens Ministerpräsident Babis kritisiert den Vorstoß von Merkel zur Schaffung einer europäische Flüchtlingsbehörde: Man habe klar gesagt, dass unsere Leute und unsere Firmen entscheiden wer hier lebt."

vs

"Salvini fordert anstelle des Dublin-Abkommens eine "obligatorische und automatische Umverteilung der Asylwerber auf alle EU-Länder"

Beim Thema Asyl und Migration gibt es dann keine gemeinsame Vorgehensweise. Jedes Mitgliedsland wendet dann weiterhin die beschlossenen Regeln (Dublin III) an, oder auch nicht und macht wozu es Lust hat. Die Schlepper wird es jedenfalls freuen.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von jack000 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jun 2018, 10:17)

Also Lügenpresse? Es gibt die website vesselfinder, wo man die Schiffsbewegungen nachverfolgen konnte und ja, die vermeintlichen Retter kreuzten dicht vor der Küste Libyens, an der 12 Meilen Zone. Hier siehst du diese Daten aggregiert: https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... gos-marine
Genau das Video hatte ich gesucht. Das gibt es noch detaillierter auf youtube, aber ich hatte es nicht gefunden.
Da sieht man sehr gut, wie dieser Shuttleservice funktioniert. Es ist nie was anderes Vorgesehen, da man mit diesen Nussschalen sowieso nicht Europa erreichen kann.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Uffzach »

Der Neandertaler hat geschrieben:(04 Jun 2018, 07:09)

Hallo Uffzach.Der Vorwurf, der im Deutschlandfunk-Artikel steht, ist ja nicht neu. Allerdings bleibt die Frage offen, wie er dies begründen will, daß er keine Flüchtlinge ... keine Hilfsorganisationsschiffe mehr aufnehmen will.
Mit den Interessen der Italiener ist das zu begründen. :cool:
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Fliege »

Nicht nur in Italien, sondern auch in Dänemark, welches im Norden an Deutschland grenzt, tut sich etwas:
Dänemark will abgewiesene Asylbewerber an einem 'nicht sonderlich attraktiven' Ort in Europa, außerhalb Dänemarks unterbringen. [...] Die Pläne für ein solches Zentrum würden mit anderen Ländern diskutiert und seien schon 'relativ weit'', sagte Regierungschef Lars Løkke Rasmussen dem dänischen Rundfunk. 'Es würde einen großen Unterschied machen, wenn man ein Lager einrichten könnte, das nicht in den attraktiven Asylländern liegt, sondern anderswo', sagte er laut dem Sender DR. [...] Der Vorschlag der liberal-konservativen Regierung sei mit Österreich und anderen Ländern besprochen worden, die er nicht weiter nennen wolle, sagte Løkke Rasmussen. Auch in welchen Land ein solches Ausreisezentrum eingerichtet werden könnte, sagte er nicht. Er glaube, dass ein Pilotprojekt noch vor Jahresende beginnen könne
(Focus online, 5. Juni 2018).

Nun bin ich gespant, was die Dänen da machen werden. Ich kann mir gut vorstellen, ein solches Lager für illegale und abgelehnte Migranten an der bulgarisch-türkischen Grenze und somit am südöstlichen Rande der EU einzurichten. Ein solcher Ort wäre erstens hinreichend unattraktiv, und zweitens könnte sich ein armes EU-Land wie Bulgarien durch Migrantenunterbringung einen lukrativen Wirtschaftszweig erschließen.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Fliege hat geschrieben:(05 Jun 2018, 15:56)

Nicht nur in Italien, sondern auch in Dänemark, welches im Norden an Deutschland grenzt, tut sich etwas:
(Focus online, 5. Juni 2018).

Nun bin ich gespant, was die Dänen da machen werden. Ich kann mir gut vorstellen, ein solches Lager für illegale und abgelehnte Migranten an der bulgarisch-türkischen Grenze und somit am südöstlichen Rande der EU einzurichten. Ein solcher Ort wäre erstens hinreichend unattraktiv, und zweitens könnte sich ein armes EU-Land wie Bulgarien durch Migrantenunterbringung einen lukrativen Wirtschaftszweig erschließen.
Da hätte ich jetzt eher auf Grönland getippt. Das war ja mal ein Teil von Dänemark, Staatsoberhaupt ist nach wie vor die Königin von Dänemark und Zahlungsmittel ist die dänische Krone.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Fliege »

Die Dänen sorgen für ihre Leute, also auch für Grönland. :-)
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Der neue italienische Innenminister hat heute offenbar zum ersten mal die Anweisung gegeben dass ein NGO-Rettungsschiff, die Aquarius mit 629 Migranten an Bord, primär aus der Subsahara-Region, keinen italienischen Hafen anlaufen darf. Man hat Malta gebeten die Flüchtlinge aufzunehmen aber Malta hat das zurückgewiesen. Jetzt ist die Aquarius auf den Weg nach Norden in der Hoffnung noch einen Hafen zu finden den man anlaufen kann. Quelle: https://www.theguardian.com/world/2018/ ... s-on-board

Ob das hilft den Asyl-Mißbrauch in Europa zu bekämpfen muß man abwarten.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(10 Jun 2018, 20:29)

Der neue italienische Innenminister hat heute offenbar zum ersten mal die Anweisung gegeben dass ein NGO-Rettungsschiff, die Aquarius mit 629 Migranten an Bord, primär aus der Subsahara-Region, keinen italienischen Hafen anlaufen darf. Man hat Malta gebeten die Flüchtlinge aufzunehmen aber Malta hat das zurückgewiesen. Jetzt ist die Aquarius auf den Weg nach Norden in der Hoffnung noch einen Hafen zu finden den man anlaufen kann. Quelle: https://www.theguardian.com/world/2018/ ... s-on-board

Ob das hilft den Asyl-Mißbrauch in Europa zu bekämpfen muß man abwarten.
Zumindest wird das Geschäft der Schlepper in Nordafrika erschwert. Am Ende bleibt doch nur die Rückkehr zum Ausgangsort der "Seereise".
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(11 Jun 2018, 06:48)

Zumindest wird das Geschäft der Schlepper in Nordafrika erschwert. Am Ende bleibt doch nur die Rückkehr zum Ausgangsort der "Seereise".
Nee, die machen jetzt auf moralische Erpressung
Da hilft nur, das Schiff aufzubringen, die Schlepper verhaften und die "Flüchtlinge" auf ein schwimmendes Ankerzentrum umbooten, das dann weiter in internationalen Gewässern verbleibt, bis die Identitäten geklärt sind und für jeden einzelnen entweder eine positive Asylprognose die EU-Einreise rechtfertigt oder ihre Rückreise organisiert ist.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(11 Jun 2018, 19:16)

Nee, die machen jetzt auf moralische Erpressung
Da hilft nur, das Schiff aufzubringen, die Schlepper verhaften und die "Flüchtlinge" auf ein schwimmendes Ankerzentrum umbooten, das dann weiter in internationalen Gewässern verbleibt, bis die Identitäten geklärt sind und für jeden einzelnen entweder eine positive Asylprognose die EU-Einreise rechtfertigt oder ihre Rückreise organisiert ist.
Im Deutschlandfunk wurde gemeldet, daß die neue spanische "Links"-Regierung dem Schiff gestattet hat, in Valenzia die ungebetenen Gäste an zu landen. Nun sind ja 629 Zuwanderer keine wirkliche Last für Spanien. Wenn sich das Spiel allerdings wöchentlich oder mehrfach wöchentlich wiederholt, dann dürfte es dort bald so unruhig werden wie zuletzt in Italien.

Das wäre jetzt schon ein Fall für die Frontex-Organisation, die ihre Juristen endlich auf einheitliche Asylverfahren in der EU trimmen müßte. Vor allem müßte das Schiff festgehalten werden, bis der Schiffseigner die Kosten für das Verfahren beglichen hat. Ich vermute, das Verfahren, der Aufenthalt und die Rückführung kosten je Zuwanderer 10.000 €. Dann wären 6,29 Mio € vor zu strecken bis zur Endabrechnung.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Wann macht die span. Linksregierung denn die Tore in Ceuta und Melilla auf? Oder war das jetzt eine einmalige Aktion, um Aufmerksamkeit zu bekommen?
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Polibu »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jun 2018, 20:02)

Wann macht die span. Linksregierung denn die Tore in Ceuta und Melilla auf? Oder war das jetzt eine einmalige Aktion, um Aufmerksamkeit zu bekommen?
Die kommen auch noch zur Besinnung. Ganz Europa wird zur Besinnung kommen. Deutschland natürlich als Letztes.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jun 2018, 20:02)

Wann macht die span. Linksregierung denn die Tore in Ceuta und Melilla auf? Oder war das jetzt eine einmalige Aktion, um Aufmerksamkeit zu bekommen?
Von allem etwas, so vermute ich. Mit klarer Logik hat das alles sicher nichts zu tun. Man will ganz einfach zu den Guten gehören... mal sehen, wie lange, wenn die Lasten von Spanien zu tragen sind.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von jack000 »

Man sieht vor allem, das möglich ist was als nicht möglich deklariert wurde ...
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(11 Jun 2018, 19:57)

Im Deutschlandfunk wurde gemeldet, daß die neue spanische "Links"-Regierung dem Schiff gestattet hat, in Valenzia die ungebetenen Gäste an zu landen. Nun sind ja 629 Zuwanderer keine wirkliche Last für Spanien. Wenn sich das Spiel allerdings wöchentlich oder mehrfach wöchentlich wiederholt, dann dürfte es dort bald so unruhig werden wie zuletzt in Italien.

Das wäre jetzt schon ein Fall für die Frontex-Organisation, die ihre Juristen endlich auf einheitliche Asylverfahren in der EU trimmen müßte. Vor allem müßte das Schiff festgehalten werden, bis der Schiffseigner die Kosten für das Verfahren beglichen hat. Ich vermute, das Verfahren, der Aufenthalt und die Rückführung kosten je Zuwanderer 10.000 €. Dann wären 6,29 Mio € vor zu strecken bis zur Endabrechnung.
Die "Aquarius" operiert da seit über zwei Jahren.
Normalerweise hat sie die Flüchtlinge im libyschen Küstenvorfeld eingebootet und auf hoher See als "Schiffbrüchige" an die Bundesmarine übergeben. Offenbar klappt das nicht mehr?!
Diese kleinen NGO-Schiffe sind ja nicht dafür ausgelegt, so viele Menschen mehrere Tage auf See zu beherbergen und quer übers Meer zu schippern. Das ist eigentlich kompletter Wahnsinn und birgt selbst für die Helfer ein enormes Risiko, macht die Sache auch viel teurer (Sprit und Verpflegung) und außerdem können sie während der langen Fahrzeit keine anderen "retten".
Zuletzt geändert von Quatschki am Mo 11. Jun 2018, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Polibu »

Quatschki hat geschrieben:(11 Jun 2018, 20:20)

Die "Aquarius" operiert da seit über zwei Jahren.
Normalerweise hat sie die Flüchtlinge im libyschen Küstenvorfeld eingebootet und auf hoher See als "Schiffbrüchige" an die Bundesmarine übergeben. Offenbar klappt das nicht mehr?!
Diese kleinen NGO-Schiffe sind ja nicht dafür ausgelegt, so viele Menschen mehrere Tage auf See zu beherbergen und quer übers Meer zu schippern. Das birgt selbst für die Helfer ein enormes Risiko, macht die Sache auch viel teurer (Sprit und Verpflegung) und außerdem können sie während der langen Fahrzeit keine anderen "retten".
Und ausserdem sollte man diese Schlepper einbuchten.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Quatschki hat geschrieben:(11 Jun 2018, 20:20)

Diese kleinen NGO-Schiffe sind ja nicht dafür ausgelegt, so viele Menschen mehrere Tage auf See zu beherbergen und quer übers Meer zu schippern.
Tunesien ist ja nicht so weit weg. Wo hat der Kapitän eigentlich sein Patent gemacht, dass der den Weg nicht findet?
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Uffzach »

Ich gratuliere Italien bzw Salvini, dass er nicht eingeknickt ist. Wäre wohl auch verheerend für die Lega gewesen. :cool:

Man kannn also nun davon ausgehen, dass die Schlepperschiffe nicht mehr in Italien anlegen können und nach Spanien ausweichen bis es den Spaniern zuviel wird ... aber da alle gleich nach Deutschland weiterziehen werden, weil Deutschland niemanden an der Grenze abweist, ist Spanien ja nur ein Durchgangsland. :cool:
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(11 Jun 2018, 20:20)

Die "Aquarius" operiert da seit über zwei Jahren.
Normalerweise hat sie die Flüchtlinge im libyschen Küstenvorfeld eingebootet und auf hoher See als "Schiffbrüchige" an die Bundesmarine übergeben. Offenbar klappt das nicht mehr?!
Diese kleinen NGO-Schiffe sind ja nicht dafür ausgelegt, so viele Menschen mehrere Tage auf See zu beherbergen und quer übers Meer zu schippern. Das ist eigentlich kompletter Wahnsinn und birgt selbst für die Helfer ein enormes Risiko, macht die Sache auch viel teurer (Sprit und Verpflegung) und außerdem können sie während der langen Fahrzeit keine anderen "retten".
Ich vermute, daß die Bundesmarine zwischen Nordafrika und Italien seit Monaten schon nicht mehr herum kreuzt. Und wenn schon, dann wäre Italien nicht aufnahmebereit. Vielleicht stehen Schiffe der Bundesmarine in der Ägäis, um Rempeleien zwischen türkischen und griechischen Kräften zu verhindern. Das Thema gibt es nämlich auch noch.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Quatschki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jun 2018, 20:49)

Tunesien ist ja nicht so weit weg. Wo hat der Kapitän eigentlich sein Patent gemacht, dass der den Weg nicht findet?
11 Stunden braucht die Fähre Tunis-Palermo
Aber die Aquarius sammelt diese Individualreisenden vor der Libyschen Küste auf. Das ist dreimal so weit.
Die Aquarius macht lt. Wiki nur 15 kn Spitze, Marschgeschwindingkeit im Dauereinsatz sicher langsamer, um Maschine und Spritvorräte zu schonen.
Im Moment liegt sie laut Marinetraffic.com vor Malta.
Bis zum nächsten spanischen Territorium wäre sie selbst bei voller Kraft wohl einige Zeit unterwegs, mit 650 Mann auf dem kleinen Pott, ohne Wasser und Proviant.
Wenn die ihre Fracht nicht bald löschen können, haben die echt ein Problem.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von unity in diversity »

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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Macron appellierte nach Angaben eines Regierungssprechers an Italien, das internationale Seefahrtsrecht zu achten. Es schreibe vor, "dass im Notfall die am nähesten gelegene Küstenregion eine Pflicht zur Aufnahme" von Flüchtlingen habe.
https://www.tagesschau.de/ausland/aquar ... n-107.html

Irgendwie scheint die tunesische Küste verschwunden zu sein.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Quatschki »

Die tun immer so, als wären die anderen blöde.
Ich gehe davon aus, dass die italienische Marine zumindest den Kurs dieser NGO-Schiffe trackt und überwacht und ganz genau weiß, wann wo welche "Schiffbrüchigen" abgeholt wurden. Auch Marcon weiß dies und argumentiert doch wider besseren Wissens populistisch im Sinne der Einwanderungs-Apologeten.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jun 2018, 10:41)

Macron appellierte nach Angaben eines Regierungssprechers an Italien, das internationale Seefahrtsrecht zu achten. Es schreibe vor, "dass im Notfall die am nähesten gelegene Küstenregion eine Pflicht zur Aufnahme" von Flüchtlingen habe.
https://www.tagesschau.de/ausland/aquar ... n-107.html

Irgendwie scheint die tunesische Küste verschwunden zu sein.
Dabei treibt die afrikanische Scholle stetig auf die europäische Scholle zu. In einigen Millionen Jahren wird das also ziemlich eng für die Aquarius. Die sollte vorher lieber rechtzeitig den Weg durch die Säulen des Herkules finden.

Anstelle des italienischen Ministerpräsidenten hätte ich wohl nach Präsident Macrons Strafpredigt um Aufnahme der Afrikaner in Frankreich gebeten, weil die italienischen Aufnahmeeinrichtungen gerade erschöpft seien. Dazu könnten französische Kriegsschiffe der Aquarius doch entgegen kommen. Wo ein Wille ist, da ist bestimmt auch ein Weg!
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Korsika hat sich ja auch schon als sicherer Hafen für die Schutzsuchenden angeboten.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von jack000 »

Mal zur Zusammenfassung, das Thema heißt: "Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa"

Der größte Teil der Menschen die überhaupt nach Europa gekommen ist, ist nicht politisch verfolgt, sondern auf der Suche nach einem besseren Leben (Was ja legitim ist, ein jeder von uns würde das genauso machen).

Somit ist die einzige Lösung die Spreu vom Weizen zu trennen diejenige, das Leben für:
- Berufsstützeempfänger
- Kriminelle
- Menschen, die ein Problem mit den hiesigen Gewohnheiten/Lebensarten in Europa haben
So schwer wie möglich zu machen!

So sind Methoden wie z.B. Singapur an seine Zuwanderer anfordert genau die richtige Methode (Ich möchte hier nicht über Singapur diskutieren, dazu gibt es einen eigenen Strang!), sondern über die Methoden an sich.

=> Wer tatsächlich poltisch verfolgt wird oder vor Krieg flieht wird sich nicht so benehmen wie das viel zu viele die nach Deutschland/Europa gekommen sind tun!
=> Loswerden kann man die leider nicht einfach so, solange man denen nicht das Gegenteil beweisen kann, daher müssen diese Methoden angewendet werden.
=> Dann ist das Problem schnell gelöst und rechtsgerichteten Kräften wird europaweit der Wind aus den Segeln genommen, da es dann keinen Asylmissbrauch mehr geben wird und diejenigen die dann noch Asyl bekommen nicht mehr negativ in der Gesellschaft in Europa auffallen werden!
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jun 2018, 19:32)

Korsika hat sich ja auch schon als sicherer Hafen für die Schutzsuchenden angeboten.
Das hochherzige Angebot sollte Italien dann aber nicht ausschlagen!
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Teeernte »

jack000 hat geschrieben:(13 Jun 2018, 21:08)

Mal zur Zusammenfassung, das Thema heißt: "Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa"

Der größte Teil der Menschen die überhaupt nach Europa gekommen ist, ist nicht politisch verfolgt, sondern auf der Suche nach einem besseren Leben (Was ja legitim ist, ein jeder von uns würde das genauso machen).

Somit ist die einzige Lösung die Spreu vom Weizen zu trennen diejenige, das Leben für:
- Berufsstützeempfänger
- Kriminelle
- Menschen, die ein Problem mit den hiesigen Gewohnheiten/Lebensarten in Europa haben
So schwer wie möglich zu machen!

So sind Methoden wie z.B. Singapur an seine Zuwanderer anfordert genau die richtige Methode (Ich möchte hier nicht über Singapur diskutieren, dazu gibt es einen eigenen Strang!), sondern über die Methoden an sich.

=> Wer tatsächlich poltisch verfolgt wird oder vor Krieg flieht wird sich nicht so benehmen wie das viel zu viele die nach Deutschland/Europa gekommen sind tun!
=> Loswerden kann man die leider nicht einfach so, solange man denen nicht das Gegenteil beweisen kann, daher müssen diese Methoden angewendet werden.
=> Dann ist das Problem schnell gelöst und rechtsgerichteten Kräften wird europaweit der Wind aus den Segeln genommen, da es dann keinen Asylmissbrauch mehr geben wird und diejenigen die dann noch Asyl bekommen nicht mehr negativ in der Gesellschaft in Europa auffallen werden!
jeder von denen :

- Berufsstützeempfänger
- Kriminelle
- Menschen, die ein Problem mit den hiesigen Gewohnheiten/Lebensarten in Europa haben

...ist Politisch verfolgt....mit dem richtigen Rechtsverdreher.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Uffzach »

H2O hat geschrieben:(13 Jun 2018, 21:25)

Das hochherzige Angebot sollte Italien dann aber nicht ausschlagen!
Das wurde von der franz. Regierung unter Macron kassiert - den Korsen wurde verboten solch ein angebot zu unterbreiten. Man will keinen Präzedenzfall schaffen. :cool:
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Uffzach hat geschrieben:(13 Jun 2018, 23:33)

Das wurde von der franz. Regierung unter Macron kassiert - den Korsen wurde verboten solch ein angebot zu unterbreiten. Man will keinen Präzedenzfall schaffen. :cool:
War ja klar; alles andere hätte mich sehr gewundert. Hätte Präsident Macron geschwiegen, wäre er ein Philosoph gewesen. Was reitet diesen Mann, etwas ein zu fordern, wozu sein Land auf jeden Fall nicht bereit ist? Wir werden künftig also etwas argwöhnischer hin zu hören haben, wenn er seine Vorschläge zur europäischen Einigung vorträgt. Etwa so: Wer hat den Vorteil davon? Schade!
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Polibu hat geschrieben:(11 Jun 2018, 20:22)

Und ausserdem sollte man diese Schlepper einbuchten.
Die "Schlepper", wie sie von ihnen bezeichnet werden, sind so ziemlich die einzigen die sich bei den Rettungsaktionen an Recht und Gesetz halten. Ihre Rettungsfahrten erfolgen in enger Abstimmung mit der italienischen Küstenwache. Die meisten der aus Seenot geretteten Migranten übernehmen sie von anderen Schiffen, im aktuellen Fall von der italienischen Marine. Meine Zweifel ob die Weigerung NGO-Schiffe in italienischen Häfen einlaufen zu lassen am Asyl-missbrauch was ändert wachsen. Gestern hat die italienischen Küstenwache 900 Migranten nach Sizilien gebracht.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von sünnerklaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Jun 2018, 08:44)

Die "Schlepper", wie sie von ihnen bezeichnet werden, sind so ziemlich die einzigen die sich bei den Rettungsaktionen an Recht und Gesetz halten. Ihre Rettungsfahrten erfolgen in enger Abstimmung mit der italienischen Küstenwache. Die meisten der aus Seenot geretteten Migranten übernehmen sie von anderen Schiffen, im aktuellen Fall von der italienischen Marine. Meine Zweifel ob die Weigerung NGO-Schiffe in italienischen Häfen einlaufen zu lassen am Asyl-missbrauch was ändert wachsen. Gestern hat die italienischen Küstenwache 900 Migranten nach Sizilien gebracht.
Aus meiner Sicht wird da nur an den Symptomen herum kuriert. Zum einen hat man es durch wilde Herumbomberei hinbekommen, Libyen zu einem failed state zu machen. Von einer staatlichen Ordnung kann in Libyen nicht die Rede sein, auch wenn es da eine irgendwie geartete "Regierung" gibt. Statt dessen hat man in Libyen Probleme, die man weltweit schon lange als überwunden glaubte: Sklaverei.
Ein weiteres Problem ist die Geburtenrate. Grund dafür ist die ganz besonders die sehr rigide Sexualmoral in Afrika. Im christlichen Afrika herrscht eine besonders konservative Auslegung christlicher Lehren. Nicht nur Abtreibung, sondern auch künstliche Verhütung sind dort nicht nur verpönt, sondern strengstens verboten. Der afrikanische Kardinal Robert Sarah gilt zusammen mit Kardinal Burke bei der religiösen Rechten in Europa und den USA als einer DER Wunschkandidaten für die spätere Nachfolge von Papst Franziskus.
Burke steht Steve Bannon nahe und hatte vor einiger Zeit versucht, als Kardinalpatron bei den Maltesern einen Skandal zu initiieren. Worum es ging? Um die Verteilung von Kondomen in Entwicklungsländern.

Das mag jetzt allerdings alles gaga klingen - ist es aber nicht. Die Rechte in Europa und den USA ist auf einen hohen Bevölkerungsdruck und einen hohen Migrationsdruck angewiesen. So ein Problem muss man am köcheln halten, weil das in Europa und in den USA Stimmen bringt. Man spielt das Spiel "Wer-Hat-Angst-Vorm-Schwarzen-Mann". Die Migranten sind aus meiner Sicht ein politisches Instrument, eine Waffe. Ohne den MIgrationsdruck käme man nicht einmal in Sichtweite der Parlamente. Deshalb wird da ein doppeltes Spiel gespielt.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(14 Jun 2018, 07:40)

Was reitet diesen Mann, etwas ein zu fordern, wozu sein Land auf jeden Fall nicht bereit ist?
Typischer Fall von Moral-Nimby.
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