Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(12 May 2018, 11:29)

Empfehlungen kann man ignorieren, Befehle sind eindeutig.
Der Herr Botschafter hat sich erlaubt, sich gleich selbst zu verteidigen:
„Kein Befehl, keine Anweisung“ – US-Botschafter verteidigt sich
https://www.welt.de/geschichte/article1 ... -Bonn.html

Natürlich sei jedes Land souverän und könne für sich selbst über Sanktionen entscheiden, meinte der Diplomat.
Die USA seien sich mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien einig, dass der Iran ein Problem darstelle.
Er habe halt einen "anderen" Stil und wolle "Klartext" sprechen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

van Kessel hat geschrieben:(12 May 2018, 14:33)

"Troh.Klaus"]
stimmt, es war der Junior Bush der : 05.02.2003 US-Außenminister Colin Powell präsentiert im UN-Sicherheitsrat einen Geheimdienstbericht, nach dem der Irak chemische Kampfstoffe verberge, Atomwaffen entwickle und Al Qaida unterstütze.4daher schrieb ich auch 2./3. Golfkrieg.

Weitere Erbsen bitte unter wiki o.ä. suchen.
2003 hat der Iran seinen Einfluss ausgedehnt. Zuerst im Irak, dann in Syrien.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Der neue US-Botschafter in Deutschland hofft auf die Hilfe der Verbündeten, den Iran an den Verhandlungstisch zu bringen.
"Wir erwarten von unseren Freunden und Verbündeten, dass sie uns dabei helfen, den Iran zurück an den
Verhandlungstisch zu bringen", sagte Grenell den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). "
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... -sich.html

Außerdem meint er, Sanktionen würden funktionieren, wenn die internationale Gemeinschaft "vereint" sei.

Das hört sich schon nach einem Dialogwillen an.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von van Kessel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 May 2018, 15:07)
was will uns diese kryptische Mitteilung sagen?
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

van Kessel hat geschrieben:(12 May 2018, 15:12)

was will uns diese kryptische Mitteilung sagen?
Es soll die These von den USA als Urknall-Beweger relativieren.

PS
Die Zitatfunktion scheint nun zu funktionieren.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alexyessin »

van Kessel hat geschrieben:(12 May 2018, 15:33)

"DarkLightbringer"

1. der Urknall war bereits im Sommer 1951, als die USA in die Innenpolitik des Iran eingriff und den gewählten MP Mossadegh stürzten (übrigens auch mithilfe schiitischer Geistlicher; ein Treppenwitz, nicht wahr?)
2. ein Versehen, werde wieder zu meinem üblichen Zitierstil zurückkehren (ansonsten ihr Erbsenzähler ja nichts zu mobben habt).
Bitte behalte den ordnungsgemäßen Zitierstil bei, sonst bekommt der Zitierte nix mit - was dann nicht förderlich der Diskussion ist.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Alexyessin hat geschrieben:(12 May 2018, 15:49)

Wenn nein, dann lies nach.
Viel Erfolg:
Doch Mossadegh hielt sich nicht an die Auflagen des Gesetzes und regierte weiter ohne das Parlament. Als sich die Mehrheit der Abgeordneten gegen Mossadegh wandte, organisierte Mossadegh am 3. August 1953 ein Referendum zur Auflösung des Parlaments. Am 15. August 1953 unterzeichnete der Schah ein Dekret, mit dem er Mossadegh als Premierminister entließ und Fazlollah Zahedi zum neuen Premierminister ernannte. Mossadegh lehnte seine Demission ab und ließ den Offizier, der ihm das Entlassungsdekret überbrachte, verhaften.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mohammad_ ... _Mossadegh

Die Intervention von USA und GB fand die Legitimation des Parlaments und des Staatsoberhauptes:
Der Plan basierte auf einer Zusammenarbeit mit prominenten Geistlichen, der Unterstützung der iranischen Armee und einer Mehrheit der Abgeordneten des iranischen Parlaments sowie des Schahs.

Mossadegh wurde auch nicht von USA und GB gestürzt, sondern vom iranischen Volk:
Am 19. August 1953 (28. Mordad 1332) entwickelte sich der Tag aber völlig anders, als Henderson erwartet und Mossadegh gehofft hatte. Bereits am frühen Morgen zogen Pro-Schah-Demonstranten durch die Straßen Teherans. Gegen Mittag schlossen sich Polizei- und Militäreinheiten den Mossadeghgegnern an und stürmten Außenministerium, Polizeizentrale und Hauptquartier des Armee-Generalstabs.[12] Um der Bevölkerung den Erlass des Schahs, dass Mossadegh vom Schah als Premierminister entlassen und General Zahedi zum neuen Premierminister ernannt wurde, bekannt zu machen, hatte der Sohn von General Zahedi, Ardeschir Zahedi, bereits am 16. August 10.000 Exemplare in einer Druckerei herstellen und unter der Bevölkerung und an die Presse verteilen lassen. Am 18. August war eine Kopie der vom Schah unterschriebenen Entlassungsurkunde Mossadeghs und Ernennungsurkunde Zahedis auf der ersten Seite der Zeitung Shahed, herausgegeben von Mozaffar Baqai, abgedruckt worden. Weitere Zeitungen veröffentlichten die Urkunden am 19. August. Die Nachrichten über die Entlassung Mossadeghs verbreiteten sich rasch in Teheran. Im Basarviertel sammelten sich die Pro-Schah-Demonstrationen gegen neun Uhr und zogen dann durch die Straßen Teherans mit Pro-Schah-Rufen.[26] Auch in den Provinzen kam es zu Pro-Schah-Demonstrationen. In Tabriz, Esfahan und Schiraz waren Zivilisten und Militärs auf den Straßen und riefen „Lang lebe der Schah“. Öffentliche Gebäude wurden von den Demonstranten besetzt und über die lokalen Radiostationen wurden Durchsagen zur Unterstützung von Schah Mohammad Reza Pahlavi gesendet.[27]
https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Ajax
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 May 2018, 20:20)

Viel Erfolg:
Doch Mossadegh hielt sich nicht an die Auflagen des Gesetzes und regierte weiter ohne das Parlament. Als sich die Mehrheit der Abgeordneten gegen Mossadegh wandte, organisierte Mossadegh am 3. August 1953 ein Referendum zur Auflösung des Parlaments. Am 15. August 1953 unterzeichnete der Schah ein Dekret, mit dem er Mossadegh als Premierminister entließ und Fazlollah Zahedi zum neuen Premierminister ernannte. Mossadegh lehnte seine Demission ab und ließ den Offizier, der ihm das Entlassungsdekret überbrachte, verhaften.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mohammad_ ... _Mossadegh

Die Intervention von USA und GB fand die Legitimation des Parlaments und des Staatsoberhauptes:
Der Plan basierte auf einer Zusammenarbeit mit prominenten Geistlichen, der Unterstützung der iranischen Armee und einer Mehrheit der Abgeordneten des iranischen Parlaments sowie des Schahs.

Mossadegh wurde auch nicht von USA und GB gestürzt, sondern vom iranischen Volk:
Am 19. August 1953 (28. Mordad 1332) entwickelte sich der Tag aber völlig anders, als Henderson erwartet und Mossadegh gehofft hatte. Bereits am frühen Morgen zogen Pro-Schah-Demonstranten durch die Straßen Teherans. Gegen Mittag schlossen sich Polizei- und Militäreinheiten den Mossadeghgegnern an und stürmten Außenministerium, Polizeizentrale und Hauptquartier des Armee-Generalstabs.[12] Um der Bevölkerung den Erlass des Schahs, dass Mossadegh vom Schah als Premierminister entlassen und General Zahedi zum neuen Premierminister ernannt wurde, bekannt zu machen, hatte der Sohn von General Zahedi, Ardeschir Zahedi, bereits am 16. August 10.000 Exemplare in einer Druckerei herstellen und unter der Bevölkerung und an die Presse verteilen lassen. Am 18. August war eine Kopie der vom Schah unterschriebenen Entlassungsurkunde Mossadeghs und Ernennungsurkunde Zahedis auf der ersten Seite der Zeitung Shahed, herausgegeben von Mozaffar Baqai, abgedruckt worden. Weitere Zeitungen veröffentlichten die Urkunden am 19. August. Die Nachrichten über die Entlassung Mossadeghs verbreiteten sich rasch in Teheran. Im Basarviertel sammelten sich die Pro-Schah-Demonstrationen gegen neun Uhr und zogen dann durch die Straßen Teherans mit Pro-Schah-Rufen.[26] Auch in den Provinzen kam es zu Pro-Schah-Demonstrationen. In Tabriz, Esfahan und Schiraz waren Zivilisten und Militärs auf den Straßen und riefen „Lang lebe der Schah“. Öffentliche Gebäude wurden von den Demonstranten besetzt und über die lokalen Radiostationen wurden Durchsagen zur Unterstützung von Schah Mohammad Reza Pahlavi gesendet.[27]
https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Ajax
Darum ging es doch gar ned. Sondern das DLB hier die 13 Kolonien als Ursprung gesehen hat.
Die Geschichte Mossadegh ist aber spannend zu bewerten, ohne Frage.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

van Kessel hat geschrieben:(12 May 2018, 14:33)

"Troh.Klaus"]
stimmt, es war der Junior Bush der : 05.02.2003 US-Außenminister Colin Powell präsentiert im UN-Sicherheitsrat einen Geheimdienstbericht, nach dem der Irak chemische Kampfstoffe verberge, Atomwaffen entwickle und Al Qaida unterstütze.4daher schrieb ich auch 2./3. Golfkrieg.

Weitere Erbsen bitte unter wiki o.ä. suchen.
Für diese "Erbse" musste ich Wikipedia sicher nicht konsultieren. Ich würde es auch eher korrekte Differenzierung nennen.
Andererseits, bei jemandem, der die Araber Konstantinopel erobern ließ, ist ein solcher Hinweis ja vielleicht hilfreich und angebracht.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Alexyessin hat geschrieben:(12 May 2018, 20:45)

Darum ging es doch gar ned. Sondern das DLB hier die 13 Kolonien als Ursprung gesehen hat.
Ich hatte das als ironisch gemeint verstanden. Für manche sind die USA eben immer alles Schuld.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 May 2018, 20:58)

Ich hatte das als ironisch gemeint verstanden. Für manche sind die USA eben immer alles Schuld.
Natürlich. Wer auch sonst. ;)
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von van Kessel »

Troh.Klaus hat geschrieben:(12 May 2018, 20:49)
Für diese "Erbse" musste ich Wikipedia sicher nicht konsultieren. Ich würde es auch eher korrekte Differenzierung nennen.
Andererseits, bei jemandem, der die Araber Konstantinopel erobern ließ, ist ein solcher Hinweis ja vielleicht hilfreich und angebracht.
O.T.
in der Tat, nach einigem 'Blättern' habe ich den Klops entdeckt den ich schrieb. Es war Alexandria welches ich meinte (nicht Konstantinopel, welches sie erfolglos belagerten).
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 May 2018, 11:10)

Das Atomabkommen ist praktisch gescheitert - außer, die Iraner ließen sich auf erweiterte Gespräche ein, wie von Macron gefordert.
Unsere Bundesregierung schätzt das aber ganz offensichtlich eher realistisch ein.

Sehr deutlich wurde das auf der Regierungspressekonferenz vom 9. Mai. Journalisten fragten mehrfach nach, wann und wie sanktionsbedrohten Unternehmen konkret geholfen werden könnte und was den Unternehmen überhaupt zu raten sei.
Die Antworten fielen stets ausweichend aus und nicht nur das - selbst einen Zeitrahmenplan, wann ungefähr ein Rat erfolgen könnte, gibt es nicht.

https://www.auswaertiges-amt.de/de/news ... enz/350810

Auf Basis einer solchen vagen Aussage kann kein Unternehmen überhaupt eine Entscheidung treffen.
Die Amerikaner sind dafür um so deutlicher, in dem sie einen Rückzug aus Iran-Geschäften binnen 180 Tagen empfehlen. Das ist sehr eindeutig.
Die Unternehmen, die in Krisenstaaten, und das ist wirtschaftlich betrachtet der Iran, investieren, wissen wie hoch das Risiko ist. Da bleiben schon mal Millionen auf der Strecke, entweder weil man sich verschätzt hat, oder weil einen die politische Entwicklung überrollt, oder eine vom Staatschef angeordnete Maßnahme. Da wird zwar jedes Mal der Ruf nach Aktion der Regierung, von Kanzler bis Aussenminister laut, aber in der Regel trägt man die Verluste zähneknirschend. Keine Regierung kann eine Garantie geben, oder für diese Verluste einspringen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 May 2018, 20:58)

Ich hatte das als ironisch gemeint verstanden. Für manche sind die USA eben immer alles Schuld.
In der Tat - ein semi-religiöser Ansatz, bei dem die konkrete Politik eigentlich keinerlei Rolle spielt.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(13 May 2018, 08:05)

Die Unternehmen, die in Krisenstaaten, und das ist wirtschaftlich betrachtet der Iran, investieren, wissen wie hoch das Risiko ist. Da bleiben schon mal Millionen auf der Strecke, entweder weil man sich verschätzt hat, oder weil einen die politische Entwicklung überrollt, oder eine vom Staatschef angeordnete Maßnahme. Da wird zwar jedes Mal der Ruf nach Aktion der Regierung, von Kanzler bis Aussenminister laut, aber in der Regel trägt man die Verluste zähneknirschend. Keine Regierung kann eine Garantie geben, oder für diese Verluste einspringen.
Ja, doch, man kann über Hermesbürgschaften eine Forderung von Airbus abdecken, wenn die ein Flugzeug ausliefern und der Abnehmer (z. B. eine iranische Gesellschaft) noch nicht bezahlt hat. Ein anderer Weg ist die Absicherung eines Kredites, mit dem der Abnehmer das gelieferte Flugzeug begleichen kann.
Im Fall Iran sind 100 Flugzeuge von Airbus bestellt und 3 sind ausgeliefert worden. Die Konkurrenz Boing hat 110 Bestellungen, es sind aber 0 geliefert worden.
Es ist schon drin, dass ein Exportgeschäft ohne Bürgschaft erst gar nicht zustande kommt. Dann muss die Regierung das Geschäft wollen und unter Umständen kommt das Flugzeug als Sicherheitsleistung auf den Hof der Bundesregierung - eben dann, wenn der Abnehmer nicht zahlt. Für Airbus ist es aber praktisch unerheblich, ob das ausgelieferte Flugzeug da oder dort steht.

International tätige Unternehmen werden aber nicht auf Sanktionslisten gelangen wollen, weil sie dann Probleme mit dem US-Markt und mit anderen Unternehmen haben, die ihrerseits auf dem US-Markt agieren.
Erst jüngst musste ein gelisteter, russischer Oligarch drei geleaste Privatjets zurück geben - Eigentümer war die Credit Suisse.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 May 2018, 08:38)

Ja, doch, man kann über Hermesbürgschaften eine Forderung von Airbus abdecken, wenn die ein Flugzeug ausliefern und der Abnehmer (z. B. eine iranische Gesellschaft) noch nicht bezahlt hat. Ein anderer Weg ist die Absicherung eines Kredites, mit dem der Abnehmer das gelieferte Flugzeug begleichen kann.
Im Fall Iran sind 100 Flugzeuge von Airbus bestellt und 3 sind ausgeliefert worden. Die Konkurrenz Boing hat 110 Bestellungen, es sind aber 0 geliefert worden.
Es ist schon drin, dass ein Exportgeschäft ohne Bürgschaft erst gar nicht zustande kommt. Dann muss die Regierung das Geschäft wollen und unter Umständen kommt das Flugzeug als Sicherheitsleistung auf den Hof der Bundesregierung - eben dann, wenn der Abnehmer nicht zahlt. Für Airbus ist es aber praktisch unerheblich, ob das ausgelieferte Flugzeug da oder dort steht.

International tätige Unternehmen werden aber nicht auf Sanktionslisten gelangen wollen, weil sie dann Probleme mit dem US-Markt und mit anderen Unternehmen haben, die ihrerseits auf dem US-Markt agieren.
Erst jüngst musste ein gelisteter, russischer Oligarch drei geleaste Privatjets zurück geben - Eigentümer war die Credit Suisse.

Auf solche Spielchen lässt sich Airbus gar nicht erst ein, da wird nach Vorkasse geliefert und wie diese 100 Airbus, 80 Boeing, 20 ATR und zusätzlich noch eine Summe X an Sukhoi Superjet 100 Flugzeugen finanzieren soll, bei eingefrorenen Vermögen und der Unwilligkeit der Banken für den Iran in Viorfinanzierung zu gehen, das muss mir erst einmal jemand vorrechnen.

Zusätzlich muss der Anteil der US gefertigten Teile unter 10% liegen, um den US Sanktionen zu entgehen, damit ist der Boeing Auftrag ohnehin schon gestorben und Airbus mit seiner Bautsatzpolitik wird sich schwer tun, das analog zu bewerkstelligen. Da hat Sukhoi noch die besten Karten.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(13 May 2018, 10:38)

Auf solche Spielchen lässt sich Airbus gar nicht erst ein, da wird nach Vorkasse geliefert und wie diese 100 Airbus, 80 Boeing, 20 ATR und zusätzlich noch eine Summe X an Sukhoi Superjet 100 Flugzeugen finanzieren soll, bei eingefrorenen Vermögen und der Unwilligkeit der Banken für den Iran in Viorfinanzierung zu gehen, das muss mir erst einmal jemand vorrechnen.

Zusätzlich muss der Anteil der US gefertigten Teile unter 10% liegen, um den US Sanktionen zu entgehen, damit ist der Boeing Auftrag ohnehin schon gestorben und Airbus mit seiner Bautsatzpolitik wird sich schwer tun, das analog zu bewerkstelligen. Da hat Sukhoi noch die besten Karten.
Nun auch Maas, immerhin Außenminister:
Maas sieht kaum Chancen für Schutz vor US-Sanktionen
https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-05/ ... heiko-maas

Es wäre auch ein Fehler, wenn sich die E-3-Staaten den Realitäten und der Rückkehr zum Verhandlungstisch verweigerten.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 May 2018, 11:19)
Es wäre auch ein Fehler, wenn sich die E-3-Staaten den Realitäten und der Rückkehr zum Verhandlungstisch verweigerten.
Welchem Verhandlungstisch?
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(13 May 2018, 13:26)

Welchem Verhandlungstisch?
Macron forderte doch schon erweiterte Gespräche und in der gemeinsamen Erklärung der E3-Staaten heißt es, man sei bereit, mit Schlüsselpartnern und betroffenen Staaten in der Region einen intensiven Dialog zu führen.
Das bezieht sich auf die wesentlichen Fragen - die destabilisierende Rolle des Irans, das ballistische Raketenprogramm und die offenen Punkte des Atomabkommens.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 May 2018, 13:40)
Macron forderte doch schon erweiterte Gespräche und in der gemeinsamen Erklärung der E3-Staaten heißt es, man sei bereit, mit Schlüsselpartnern und betroffenen Staaten in der Region einen intensiven Dialog zu führen.
Das bezieht sich auf die wesentlichen Fragen - die destabilisierende Rolle des Irans, das ballistische Raketenprogramm und die offenen Punkte des Atomabkommens.
Gehört zu diesen Schlüsselpartnern und betroffenen Staaten in der Region auch die USA und der Iran? Sind die auch bereit, zurück zum Verhandlungstisch zu kommen? Oder geht es darum, dass die USA allen diktiert? Zur Unterwerfung braucht's keinen Verhandlungstisch.

Was wollen denn die E-3 den Iranern anbieten, wenn die europäischen Firmen sich aus Furcht vor den USA zurück ziehen? Warum sollten die Iraner auch nur einen Mikrofunken Vertrauen in einen neuerlichen Vertrag mit den USA legen, während gleichzeitig der Sicherheitsberater Bolton schon die US-Truppen in Teheran feiern lässt?
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von SirToby »

JJazzGold hat geschrieben:(12 May 2018, 12:33)

Diese “Spielwiese“ hat der US Irakkrieg beträchtlich erweitert, indem er das Gleichgewicht der Kräfte massiv verschoben hat.
Bin da anderer Ansicht: Im irak herrschte vor dem Einmarsch dieselbe GrundKonstellation wie in Syrien: eine kleine Gruppe von Menschen herrschte über eine grosse Gruppe, Ebenso wäre der Irak von den gestiegenen Lebensmittelpreisen betroffen gewesen im Jahr 2011, die der Anlass für die Aufstände waren.

Ebenso wie in Syrien hätten die Schiiten im Irak sich erhoben, was zu folgender Konstellation hätte führen können:

In Syrien kämpft der Alawit Assads, unterstützt von R und Iran, gegen die Sunnitische Bevölkerungsmehrheit, unterstützt von Saudis und Westen....
Im Irak kämpft der Sunnit Hussein, unterstützt von R und Saudis, gegen die schiitische Bevölkerungsmehrheit, unterstützt von Iran und Westen...

Die Kurden lass ich jetzt mal weg.... ;)
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(13 May 2018, 14:36)

Gehört zu diesen Schlüsselpartnern und betroffenen Staaten in der Region auch die USA und der Iran? Sind die auch bereit, zurück zum Verhandlungstisch zu kommen? Oder geht es darum, dass die USA allen diktiert? Zur Unterwerfung braucht's keinen Verhandlungstisch.
Vermutlich sind alle dialogbereit, außer dem Iran.
Was wollen denn die E-3 den Iranern anbieten, wenn die europäischen Firmen sich aus Furcht vor den USA zurück ziehen? Warum sollten die Iraner auch nur einen Mikrofunken Vertrauen in einen neuerlichen Vertrag mit den USA legen, während gleichzeitig der Sicherheitsberater Bolton schon die US-Truppen in Teheran feiern lässt?
Zunächst mal ging ja das Vertrauen in den Iran verloren, wegen der Destabilisierungspolitik. Deshalb wäre das sicherlich auch Thema im Falle eines Dialogs.

Und Mr. Bolton hielt eine Rede vor einer geschlossenen Gesellschaft ? Das ist dann eigentlich kein Thema.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von JJazzGold »

SirToby hat geschrieben:(13 May 2018, 17:28)

Bin da anderer Ansicht: Im irak herrschte vor dem Einmarsch dieselbe GrundKonstellation wie in Syrien: eine kleine Gruppe von Menschen herrschte über eine grosse Gruppe, Ebenso wäre der Irak von den gestiegenen Lebensmittelpreisen betroffen gewesen im Jahr 2011, die der Anlass für die Aufstände waren.

Ebenso wie in Syrien hätten die Schiiten im Irak sich erhoben, was zu folgender Konstellation hätte führen können:

In Syrien kämpft der Alawit Assads, unterstützt von R und Iran, gegen die Sunnitische Bevölkerungsmehrheit, unterstützt von Saudis und Westen....
Im Irak kämpft der Sunnit Hussein, unterstützt von R und Saudis, gegen die schiitische Bevölkerungsmehrheit, unterstützt von Iran und Westen...

Die Kurden lass ich jetzt mal weg.... ;)
Angesichts der Konflikte unterschiedlicher Interessengruppen, die heute im Irak toben, ausgelöst durch die US Intervention, ist es müßig ein Szenario zu erstellen, “es hätte schlimmer kommen können“. Der Zustand ist längst erreicht und darunter leiden alle Beteiligten, einschließlich der Kurden im Nordirak.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 May 2018, 11:19)

Nun auch Maas, immerhin Außenminister:
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Es wäre auch ein Fehler, wenn sich die E-3-Staaten den Realitäten und der Rückkehr zum Verhandlungstisch verweigerten.
Die Frage ist nicht, ob sich die E3 Staaten an den Verhandlungstisch setzen möchten. Von der EU hat der Iran ohnehin keine hohe Meinung, die gilt als Vasall der USA. Sondern wer sich im Iran durchsetzt und inwieweit man Putins Ratschlägen gewillt ist zu folgen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(14 May 2018, 07:02)

Die Frage ist nicht, ob sich die E3 Staaten an den Verhandlungstisch setzen möchten. Von der EU hat der Iran ohnehin keine hohe Meinung, die gilt als Vasall der USA. Sondern wer sich im Iran durchsetzt und inwieweit man Putins Ratschlägen gewillt ist zu folgen.
China sichert dem Iran seine Unterstützung zu und nebenbei ruft die Al Kaida zum Dschihad gegen Trump auf. Wenn die destabilisierende Rolle des Irans im Nahen Osten nicht verhandelbar ist, mal angenommen, dann ergibt das Atomabkommen keinen wirklichen Sinn. Das ist dann eine Philosophie, die da sagt, wir sind uns einig, führen aber Krieg. An sich ist auch klar, dass ohne Einbindung der USA der Handel gar nicht florieren kann.
Meines Erachtens sollten die E-3-Staaten mit dem P-1-Staat USA (oder anders gesagt, die P-3-Staaten mit dem E-1-Staat Deutschland) darüber beraten, wie die Region zu stabilisieren ist und mit einer einheitlichen Linie dann an den israelischen Partner und die arabischen Partner heran treten.
Iran setzt EU Frist von 60 Tagen
http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 07538.html
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 May 2018, 18:06)
Zunächst mal ging ja das Vertrauen in den Iran verloren, wegen der Destabilisierungspolitik. Deshalb wäre das sicherlich auch Thema im Falle eines Dialogs.
Die Frage lautete: Was könnten die Europäer in Verhandlungen anbieten? Deine Antwort: Das Vertrauen in den Iran ging verloren.
Dazu muss man nichts mehr hinzu fügen.
Und Mr. Bolton hielt eine Rede vor einer geschlossenen Gesellschaft ? Das ist dann eigentlich kein Thema.
Mr. Bolton hielt diese Rede vor iranischen (schiitischen) Mudschahedin. Zur Erinnerung: Die (sunnitischen) Mudschahedin in Afghanistan unter Gulbuddin Hekmatyar, die von den USA massiv gesponsert wurden, waren so daneben, dass sogar die Taliban bei ihrer Machtübernahme 1996 von der Bevölkerung als "Erlösung" angesehen wurden. Aber natürlich sind die iranischen Mudschaheddin kreuzbrave Regimegegner, die nie auf die Idee kämen, mit terroristischen Mitteln zu agieren. Sind halt eher so eine Art ETA oder Sinn Fein.
Wie blind kann man noch sein.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(14 May 2018, 09:43)

Die Frage lautete: Was könnten die Europäer in Verhandlungen anbieten? Deine Antwort: Das Vertrauen in den Iran ging verloren.
Dazu muss man nichts mehr hinzu fügen.
Tja, was könnten sie anbieten? Gute Geschäfte wohl eher nicht. Sie könnten aber beispielsweise einen Dialog anbieten, wie die Sicherheitsarchitektur im Nahen Osten zu verbessern wäre.
Oder auch Vermittlungsdienste, wenn USA und Iran keine direkte Gespräche mehr führen wollen. Das wäre ja nichts neues.

Man kann dem Krieg nicht vertrauen, das wissen auch die Europäer. In der gemeinsamen Erklärung der E-3-Staaten wird das auch mehr oder weniger offen angesprochen. Und unter Diplomaten gilt, es wird nicht erst miteinander gesprochen, wenn man eine Lösung hat, sondern man spricht miteinander, um eine Lösung zu bekommen. Das ist der Sinn eines Dialoges.
Mr. Bolton hielt diese Rede vor iranischen (schiitischen) Mudschahedin. Zur Erinnerung: Die (sunnitischen) Mudschahedin in Afghanistan unter Gulbuddin Hekmatyar, die von den USA massiv gesponsert wurden, waren so daneben, dass sogar die Taliban bei ihrer Machtübernahme 1996 von der Bevölkerung als "Erlösung" angesehen wurden. Aber natürlich sind die iranischen Mudschaheddin kreuzbrave Regimegegner, die nie auf die Idee kämen, mit terroristischen Mitteln zu agieren. Sind halt eher so eine Art ETA oder Sinn Fein.
Wie blind kann man noch sein.
Mr. Bolton hielt mal eine Rede als geladener Gastredner auf der Jahresversammlung (sprich, geschlossene Gesellschaft) der iranischen Oppositionsbewegung Mudschahidin-e-Khalq (MEK), auch bekannt als Volksmudschahidin.

Diese Volksmudschahidin wollten mal den Schah von Persien stürzen, kamen aber im Rahmen der Islamischen Revolution 1979 nicht zum Zuge und sind seither erbitterte Gegner der Geistlichen.

Aber wie auch immer, das Atomabkommen verbietet es US-Bürgern nicht, vor geschlossenen Gesellschaften eine Rede zu halten.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Mahmoud »

GEIL GEIL GEIL

Die Europäer halten am Atomabkommen fest und versuchen es zu retten.
Das heißt, sie bieten Trump die Stirn. Finde ich super!
Natürlich wird es Verluste geben, vor allem wirtschaftlicher Art, wenn wir das tatsächlich durchziehen. Ich bin gerne bereit, etwas zurückzustecken. Hauptsache, wir emanzipieren uns von den USA.

Danke, Trump. Mit deinem "make America great" machst Du möglicherweise auch uns great. Wenn wir die Herausforderung annehmen und nicht wieder anfangen zu jammern und dir in den A... zu kriechen.

Also: Ich finds prima!
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von zollagent »

Mahmoud hat geschrieben:(16 May 2018, 09:49)

GEIL GEIL GEIL

Die Europäer halten am Atomabkommen fest und versuchen es zu retten.
Das heißt, sie bieten Trump die Stirn. Finde ich super!
Natürlich wird es Verluste geben, vor allem wirtschaftlicher Art, wenn wir das tatsächlich durchziehen. Ich bin gerne bereit, etwas zurückzustecken. Hauptsache, wir emanzipieren uns von den USA.

Danke, Trump. Mit deinem "make America great" machst Du möglicherweise auch uns great. Wenn wir die Herausforderung annehmen und nicht wieder anfangen zu jammern und dir in den A... zu kriechen.

Also: Ich finds prima!
Du bist nicht "wir". Mit deinen Beiträgen hier hast du gezeigt, daß du vor allem Interessen favorisierst, die definitiv keine europäischen Interessen sind. Im Gegenteil scheinst du einem Herrn Trump in Ansichten und Methodik näher, als du zugeben würdest.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Mahmoud »

zollagent hat geschrieben:(16 May 2018, 10:14)

Du bist nicht "wir". Mit deinen Beiträgen hier hast du gezeigt, daß du vor allem Interessen favorisierst, die definitiv keine europäischen Interessen sind. Im Gegenteil scheinst du einem Herrn Trump in Ansichten und Methodik näher, als du zugeben würdest.
Naja, sagen wir mal so: Ich beteilige mich nicht am Trump-bashing, weil ich es für dumm, naiv und opportunistisch-mainstreamig halte.
Im Gegensatz zu Anderen halte ich es für legitim, wenn ein amerikanischer Präsident die Interessenen Amerikas vertritt und nicht die Europas. Ich halte es auch für vorbildlich, wenn ein Präsident seine Wahlversprechen umsetzt. Beides sind Eigenschaften, von denen unsere Politiker sich eine Scheibe abschneiden könnten.

Das macht mich aber nicht zum Trump-Fan.

Aber wenn Europa durch Trump gezwungen wird, seine Schwächen zu erkennen und daran zu arbeiten, dann ist das Super.

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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von relativ »

Mahmoud hat geschrieben:(16 May 2018, 10:25)

Naja, sagen wir mal so: Ich beteilige mich nicht am Trump-bashing, weil ich es für dumm, naiv und opportunistisch-mainstreamig halte.
Im Gegensatz zu Anderen halte ich es für legitim, wenn ein amerikanischer Präsident die Interessenen Amerikas vertritt und nicht die Europas. Ich halte es auch für vorbildlich, wenn ein Präsident seine Wahlversprechen umsetzt. Beides sind Eigenschaften, von denen unsere Politiker sich eine Scheibe abschneiden könnten.

Das macht mich aber nicht zum Trump-Fan.

Aber wenn Europa durch Trump gezwungen wird, seine Schwächen zu erkennen und daran zu arbeiten, dann ist das Super.

Merke: Wer ins kalte Wasser geschmissen wird, flucht erstmal. Aber hinterher ist er stärker. Es ist eigentlich ganz einfach....
Ja stimmt, wenn es bei diesen:" ich mach dich Härter Spielchen", nicht um ziemlich ernste Angelegenheiten gehen würde.
Es geht um Schicksale und auch um Menschenleben.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von relativ »

Mahmoud hat geschrieben:(16 May 2018, 09:49)

GEIL GEIL GEIL

Die Europäer halten am Atomabkommen fest und versuchen es zu retten.
Das heißt, sie bieten Trump die Stirn. Finde ich super!
Natürlich wird es Verluste geben, vor allem wirtschaftlicher Art, wenn wir das tatsächlich durchziehen. Ich bin gerne bereit, etwas zurückzustecken. Hauptsache, wir emanzipieren uns von den USA.

Danke, Trump. Mit deinem "make America great" machst Du möglicherweise auch uns great. Wenn wir die Herausforderung annehmen und nicht wieder anfangen zu jammern und dir in den A... zu kriechen.

Also: Ich finds prima!
Ja es könnte sogar so prima sein, daß die int. Staaten wieder zu solch egoistischen Nationalstaaten verkommen, die die Weltkriege hervorgebracht haben, gerade wenn dabei die globale Wirtschaft, die ja nicht nur negativ zu sehen ist, auch noch zurückgeworfen wird. denn dies müsste schon fast passieren, wenn die EU sich diesbezüglich emanzipieren möchte.
Die möglichen Folgen so einer Emanzipation sollte man schon gut kennen, bevor man sich freut das dies passieren könnte.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Mahmoud

Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Mahmoud »

relativ hat geschrieben:(16 May 2018, 11:20)

Ja stimmt, wenn es bei diesen:" ich mach dich Härter Spielchen", nicht um ziemlich ernste Angelegenheiten gehen würde.
Es geht um Schicksale und auch um Menschenleben.
Das ist so eine typisch deutsche Antwort. Klingt moralisch und empathisch, sagt aber Nichts aus und ist letztendlich Nichts als hohles Geschwurbel!

Mach doch mal eine konkrete Aussage: Findest Du es gut, daß Europa versucht, das Iran-Abkommen zu retten oder nicht? Oder bist Du damit überfordert?
Polibu

Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Polibu »

Mahmoud hat geschrieben:(16 May 2018, 09:49)

GEIL GEIL GEIL

Die Europäer halten am Atomabkommen fest und versuchen es zu retten.
Das heißt, sie bieten Trump die Stirn. Finde ich super!
Natürlich wird es Verluste geben, vor allem wirtschaftlicher Art, wenn wir das tatsächlich durchziehen. Ich bin gerne bereit, etwas zurückzustecken. Hauptsache, wir emanzipieren uns von den USA.

Danke, Trump. Mit deinem "make America great" machst Du möglicherweise auch uns great. Wenn wir die Herausforderung annehmen und nicht wieder anfangen zu jammern und dir in den A... zu kriechen.

Also: Ich finds prima!
Der EU bleibt ja auch nichts anderes übrig. Ist ja nicht so, dass Trump mit den EU-Politikern darüber diskutiert hat. Der hat denen das vor den Latz geknallt. Es interessiert Trump überhaupt nicht, ob die EU sich von den Amis emanzipiert. Es ist nicht so, dass die EU sich das ausgesucht hat. Im Grunde hat Trump die EU fallen gelassen wie eine heisse Kartoffel. Ob er Amerika damit schadet ist noch nicht absehbar. Ob die EU einen Vorteil davon hat auch noch nicht. Das wird sich alles noch rausstellen müssen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von relativ »

Mahmoud hat geschrieben:(16 May 2018, 11:27)

Das ist so eine typisch deutsche Antwort. Klingt moralisch und empathisch, sagt aber Nichts aus und ist letztendlich Nichts als hohles Geschwurbel!
Mir ist es völlig wurscht für wasdu diese Antwort hälst, da du sie nicht sachlich kommentieren kannst, gehe ich davon aus, daß dir diesbezüglich wohl der Horizont fehlt. Geschichte lieber Mahmound kann nicht moralisch sein, dies können nur die Lebenden versuchen, wenn sie es nicht tun wiederholen sie nur Geschichte.
Mach doch mal eine konkrete Aussage: Findest Du es gut, daß Europa versucht, das Iran-Abkommen zu retten oder nicht? Oder bist Du damit überfordert?
Es gibt da kein pauschales ja gut, oder nein schlecht.
Für komplexe Inhalte/Fragen und Beziehungen eine einfache Ja/Nein, Gut/ Böse Antwort zu erwarten ist einfach nur dämlich.
Überfordert scheint du damit zu sein, die möglichen Folgen deiner pauschalen Freundenarien zu überblicken bzw. richtig einzuschätzen.
Wenn die Europäeer überzeugt von dem Abkommen sind und es die Politiker die dies zu entscheiden haben auch sind ( die sollten den richtigen Einblick/Überblick haben) dann sollten sie dieses Abkommen zu 100% beibehalten, auch wenn dies heisst, ärger mit der derzeitigen US-Regierung zu bekommen.
Wenn es aber andere bessere Alternativen gibt, oder das Vertrauen in diesem Atomdeal nicht überzeugend genug, ja dann weg damit.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Mahmoud

Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Mahmoud »

relativ hat geschrieben:(16 May 2018, 11:38)

Mir ist es völlig wurscht für wasdu diese Antwort hälst, da du sie nicht sachlich kommentieren kannst, gehe ich davon aus, daß dir diesbezüglich wohl der Horizont fehlt. Geschichte lieber Mahmound kann nicht moralisch sein, dies können nur die Lebenden versuchen, wenn sie es nicht tun wiederholen sie nur Geschichte.


Es gibt da kein pauschales ja gut, oder nein schlecht.
Für komplexe Inhalte/Fragen und Beziehungen eine einfache Ja/Nein, Gut/ Böse Antwort zu erwarten ist einfach nur dämlich.
Überfordert scheint du damit zu sein, die möglichen Folgen deiner pauschalen Freundenarien zu überblicken bzw. richtig einzuschätzen.
Wenn die Europäeer überzeugt von dem Abkommen sind und es die Politiker die dies zu entscheiden haben auch sind ( die sollten den richtigen Einblick/Überblick haben) dann sollten sie dieses Abkommen zu 100% beibehalten, auch wenn dies heisst, ärger mit der derzeitigen US-Regierung zu bekommen.
Wenn es aber andere bessere Alternativen gibt, oder das Vertrauen in diesem Atomdeal nicht überzeugend genug, ja dann weg damit.
So ähnlich hab ich das erwartet. :cool:
Mahmoud

Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Mahmoud »

relativ hat geschrieben:(16 May 2018, 11:38)

Mir ist es völlig wurscht für wasdu diese Antwort hälst, da du sie nicht sachlich kommentieren kannst, gehe ich davon aus, daß dir diesbezüglich wohl der Horizont fehlt. Geschichte lieber Mahmound kann nicht moralisch sein, dies können nur die Lebenden versuchen, wenn sie es nicht tun wiederholen sie nur Geschichte.


.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Mahmoud hat geschrieben:(16 May 2018, 09:49)

GEIL GEIL GEIL

Die Europäer halten am Atomabkommen fest und versuchen es zu retten.
Das heißt, sie bieten Trump die Stirn. Finde ich super!
Natürlich wird es Verluste geben, vor allem wirtschaftlicher Art, wenn wir das tatsächlich durchziehen. Ich bin gerne bereit, etwas zurückzustecken. Hauptsache, wir emanzipieren uns von den USA.

Danke, Trump. Mit deinem "make America great" machst Du möglicherweise auch uns great. Wenn wir die Herausforderung annehmen und nicht wieder anfangen zu jammern und dir in den A... zu kriechen.

Also: Ich finds prima!
Nicht geil

Die Europaer haben keine Chancen, denn sie koennen ihre eigene Industrie nicht for US Sanktionen schuetzen wenn diese Industrien weiterhin mit dem Iran Geschaefte machen. Trump weiss genau das Europa ken Mojo hat. Zero! Zilch!

Nicht geil

Denn Trump hat bestaetigt das internationale Abkommen nicht das Papuier wert sind auf das sie geschrieben sind solange er Praeser ist. Das bevor er sich mit dem Kim Jong Un trifft. Was wird wohl der Nordkoreaner ueber die Vertragstreue sene Gegenueber denken?

Nicht geil?

Jeder Buendnispartner der USA weiss nun das Trump unzuverlaessig, unberechenbar und sich um Abkommen einen Dreck schert.

Nicht geil

Weil der US$ die Finanzwelt beherrscht und der Euro keine Chance hat den Greenback abzuloesen.

Trump kann tun was er will und Europa kann nichts tun. Die Welt brennt immer mehr! Absolut nicht geil
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

relativ hat geschrieben:(16 May 2018, 11:38)

Mir ist es völlig wurscht für wasdu diese Antwort hälst, da du sie nicht sachlich kommentieren kannst, gehe ich davon aus, daß dir diesbezüglich wohl der Horizont fehlt. Geschichte lieber Mahmound kann nicht moralisch sein, dies können nur die Lebenden versuchen, wenn sie es nicht tun wiederholen sie nur Geschichte.


Es gibt da kein pauschales ja gut, oder nein schlecht.
Für komplexe Inhalte/Fragen und Beziehungen eine einfache Ja/Nein, Gut/ Böse Antwort zu erwarten ist einfach nur dämlich.
Überfordert scheint du damit zu sein, die möglichen Folgen deiner pauschalen Freundenarien zu überblicken bzw. richtig einzuschätzen.
Wenn die Europäeer überzeugt von dem Abkommen sind und es die Politiker die dies zu entscheiden haben auch sind ( die sollten den richtigen Einblick/Überblick haben) dann sollten sie dieses Abkommen zu 100% beibehalten, auch wenn dies heisst, ärger mit der derzeitigen US-Regierung zu bekommen.
Wenn es aber andere bessere Alternativen gibt, oder das Vertrauen in diesem Atomdeal nicht überzeugend genug, ja dann weg damit.

Klar vor Herrn Trump ist die Sache klar wie Kloßbrühe, die Saudis sind gut die Iraner böse
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von zollagent »

Mahmoud hat geschrieben:(16 May 2018, 10:25)

Naja, sagen wir mal so: Ich beteilige mich nicht am Trump-bashing, weil ich es für dumm, naiv und opportunistisch-mainstreamig halte.
Im Gegensatz zu Anderen halte ich es für legitim, wenn ein amerikanischer Präsident die Interessenen Amerikas vertritt und nicht die Europas. Ich halte es auch für vorbildlich, wenn ein Präsident seine Wahlversprechen umsetzt. Beides sind Eigenschaften, von denen unsere Politiker sich eine Scheibe abschneiden könnten.

Das macht mich aber nicht zum Trump-Fan.

Aber wenn Europa durch Trump gezwungen wird, seine Schwächen zu erkennen und daran zu arbeiten, dann ist das Super.

Merke: Wer ins kalte Wasser geschmissen wird, flucht erstmal. Aber hinterher ist er stärker. Es ist eigentlich ganz einfach....
Ich sprach nicht davon, daß du Trump-Fan seist. Du denkst nur in ähnlichen Bahnen wie er. Im übrigen solltest du genauer hinschauen. Trump vertritt die Interessen einer bestimmten Klientel in den USA und die müssen nicht deckungsgleich mit dem sein, was die Mehrheit in den USA für Interessen hat. Und dafür benutzt er eine andere Klientel, denen er alles mögliche verspricht, was diese gerne hören und letztlich denn doch wieder dort sitzen, wo sie immer schon saßen. Und auf den nächsten Heiland hoffen, der ihnen verspricht, was sie gerne hören.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von relativ »

Mahmoud hat geschrieben:(16 May 2018, 12:03)

So ähnlich hab ich das erwartet. :cool:
Ist das schon alles?
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von relativ »

Mahmoud hat geschrieben:(16 May 2018, 12:08)

Geiler Kalenderspruch! Oder ist aus dem Mondratgeber der Walldorfschüler? Ich gehe aber davon aus, daß beim Original weniger Rechtschreibfehler drin sind..... :D
Schwach....
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Der ehemaligen Sonderbotschafterin platzte zumindest an einer Stelle fast der Kragen, aber just das war in der Talk Show mit Maybrit Illner äußerst erfrischend.
Sie wünsche sich, sagt Sucharewicz, dass Deutschland den unterstützenden Worten Taten folgen lasse und Solidarität zeige. Stattdessen verkaufe man nun, nach dem Rückzug der USA, für Geschäfte seine "Moral an den Teufel" und versuche, das Ajatollah-Regime zu besänftigen - das Abkommen ist für Deutschland schließlich auch wirtschaftlich interessant.
http://www.spiegel.de/kultur/tv/maybrit ... 08332.html
Gestern Abend attackierte sie die europäische Politik. Diese verkaufte nicht nur „ihre Werte“ an Iran. Vielmehr „denke man“ –
Frau Sonderbotschafterin meinte sich selbst – ob „die Politiker in Europa alle verrückt geworden sind.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 96130.html

Der Dialog mit den USA scheint zu schwierig zu sein, man erwägt sogar im russischen Stil die Sanktionierung von Firmen, die auf US-Sanktionen reagieren.
Die Partner Russland und China gelten als "schwierig", wie das diplomatisch ausgedrückt wird, aber egal, der Iran ist mit seiner aggressiven Expansionspolitik schließlich noch "schwieriger".

Europa lässt sich sogar vom Iran Hausaufgaben diktieren, bis wann was zufriedenstellend zu erledigen sei. So ungefähr sagt das die Ex-Sonderbotschafterin in der erfrischenden Minute.

"Das ist die Stunde Europas!", schwärmt da Frau Baerbock und bedient damit Antiamerikanismus und Irrationalität in einem. Die Stunde mag wohl schlagen - aber die Uhr steht in Teheran.

Mein Eindruck ist, die Europäer spielen tatsächlich verrückt. Anstatt im Schnellkurs erwachsen zu werden, pikiert man sich - wenn auch zurecht - über die Tweeds eines bizarren Präsidenten mit komischer Frisur.
Und konkret setzt man auf Appeasement (gegenüber Feinden, weil Freunde just mal schwierig sind). Nichtsahnend, als ob nicht gerade dies sehr gefährlich sein könnte.

Was die geschätzte Frau Baerbock - die vermutlich nicht wirklich Eurozentrismus im Sinn hat - meint, ist eigentlich jenes berühmte "Peace in our Time" - Chamberlain war es doch, der ein Papier hochhielt und so den Frieden als gerettet betrachtete.

Zum empfehlen wäre aber vielleicht eher "Wem die Stunde schlägt", von Ernest Hemingway.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von van Kessel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 May 2018, 15:02)
Zum empfehlen wäre aber vielleicht eher "Wem die Stunde schlägt", von Ernest Hemingway.
falscher Film, denn diese Novelle (Film) zeigte nicht den 'Sieg' des Kapitalismus (Franko), sondern den Sieg in der Niederlage des Sozialismus.

Hier aber haben wir es mit einer ausgewiesenen Erpressung Amerikas gen Europa zu tun. Und die guten Menschen von Europa rechnen vor, dass drei Milliarden € Handel (mit den Iran) weniger sind, als 110 Milliarden € Handel mit den USA, ja wohl ausschlaggebend seinen. Ausschlaggebend, dass man Verträge, Verträge sein lässt und den 'Wind of Chance' so interpretiert, als ob hier irgendwer ein moralischer Sieger sei. Die europäischen Hosenscheißer mit ihrer Pfeffersack-Moral schmücken sich allzu gerne mit dem Gutmenschenumhang.

Moral von PKW-Konzernen, ihre Betrügereien als Fehler eines Mindestausstosses zu entschuldigen, ist dagegen schulbubenhaftes Verhalten.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

van Kessel hat geschrieben:(18 May 2018, 15:17)

falscher Film, denn diese Novelle (Film) zeigte nicht den 'Sieg' des Kapitalismus (Franko), sondern den Sieg in der Niederlage des Sozialismus.

Hier aber haben wir es mit einer ausgewiesenen Erpressung Amerikas gen Europa zu tun. Und die guten Menschen von Europa rechnen vor, dass drei Milliarden € Handel (mit den Iran) weniger sind, als 110 Milliarden € Handel mit den USA, ja wohl ausschlaggebend seinen. Ausschlaggebend, dass man Verträge, Verträge sein lässt und den 'Wind of Chance' so interpretiert, als ob hier irgendwer ein moralischer Sieger sei. Die europäischen Hosenscheißer mit ihrer Pfeffersack-Moral schmücken sich allzu gerne mit dem Gutmenschenumhang.
Moral von PKW-Konzernen, ihre Betrügereien als Fehler eines Mindestausstosses zu entschuldigen, ist dagegen schulbubenhaftes Verhalten.
Dann nehmen wir eben Hamlet, der stets alles bedenkt, zaudert, abwägt - und am Ende sind alle tot.

Wie gesagt, über Chamberlains Papierchen haben sich alle gefreut, kurz darauf begann der Zweite Weltkrieg. Wie konnte das nur passieren, wo doch dieses Papier auch ein Vertrag war?!?
Kann es vielleicht sein, dass Appeasement nicht immer funktioniert? Wäre doch möglich.
Und was ist denn in den vergangenen Jahren erreicht worden - eigentlich nur, dass die Lage stets komplizierter wurde.

Die eigenen Partner mögen schwierig sein, mal mehr, mal weniger. Aber wenn die Appeaser gebetsmühlenartig stets sagen, man brauche den Dialog, dann könnte man doch auch einmal den Dialog mit Verbündeten und strategischen Partnern erwägen.
Sei er eben schwierig, ja und ?
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Zinnamon »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 May 2018, 15:44)

Dann nehmen wir eben Hamlet, der stets alles bedenkt, zaudert, abwägt - und am Ende sind alle tot.
Wir können auch den Zauberlehrling nehmen. Das Potential besteht auf jeden Fall.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 May 2018, 15:44)
Die eigenen Partner mögen schwierig sein, mal mehr, mal weniger. Aber wenn die Appeaser gebetsmühlenartig stets sagen, man brauche den Dialog, dann könnte man doch auch einmal den Dialog mit Verbündeten und strategischen Partnern erwägen.
Sei er eben schwierig, ja und ?
Das haben die Europäer doch getan. Sie waren mit den Amerikanern im Dialog, es gab sogar in vielen Fragen Übereinstimmung. Nur wollten die Europäer das existente Abkommen weiter entwickeln. Trump hat mit seiner Entscheidung diesen Prozess beendet und klar gemacht, das der "Deal" nur nach seinen Regeln abläuft oder gar nicht. Und dass er bereit ist, jeden, der sich nicht unterwirft, zu sanktionieren.

Unterwerfung ist auch eine Art Appeasement.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(18 May 2018, 16:14)

Das haben die Europäer doch getan. Sie waren mit den Amerikanern im Dialog, es gab sogar in vielen Fragen Übereinstimmung. Nur wollten die Europäer das existente Abkommen weiter entwickeln. Trump hat mit seiner Entscheidung diesen Prozess beendet und klar gemacht, das der "Deal" nur nach seinen Regeln abläuft oder gar nicht. Und dass er bereit ist, jeden, der sich nicht unterwirft, zu sanktionieren.
Es heißt auch, man hätte sich fast einigen können, letztlich habe aber unsere einflußreiche Kanzlerin auf die Bremse getreten, also eher noch als Franzosen und Briten. Galanter ist aber natürlich die Erzählweise, man habe es eben mit einem verrückten Trump zu tun und da helfe eben nur noch Fatalismus.

Wichtiger als diese Erzählweisen ist aber vielleicht das, worum es konkret geht.
Der Iran wünscht Umsätze, um seine Projekte finanzieren zu können. Russland und China unterstützen das, Israel und arabische Staaten sind weniger begeistert, eben weil sie durch diese Projekte bedroht werden und das auch ganz und gar nicht als Nebensächlichkeit betrachten.
Dann gehen die E-3-Staaten her und sagen, jawoll ja, der Atomdeal ist so eine schöne Sache, an dem wir so viele Jahre gearbeitet hatten, spielen wir also ein bißchen Sanktionskrieg mit den USA - was nur sehr begrenzt funktionieren kann, wie auch unsere Bundesregierung offen einräumt - gehen auf Assads Partner zu, sorgen für das Taschengeld und warten mal ab, was passiert. Währenddessen geht der (konventionelle) Krieg weiter oder spitzt sich zu.

Wenn da die Ex-Sonderbotschafterin Melody Sucharewicz sagt, dies sei verrückt, ist das m. E. durchaus nachvollziehbar.
Unterwerfung ist auch eine Art Appeasement.
Und umgekehrt.
Kann man nennen, wie man will, jedenfalls verlangt der Iran die Ablieferung der so gestellten Hausaufgabe fristgerecht.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 May 2018, 16:46)

Es heißt auch, man hätte sich fast einigen können, letztlich habe aber unsere einflußreiche Kanzlerin auf die Bremse getreten, also eher noch als Franzosen und Briten. Galanter ist aber natürlich die Erzählweise, man habe es eben mit einem verrückten Trump zu tun und da helfe eben nur noch Fatalismus.

Wichtiger als diese Erzählweisen ist aber vielleicht das, worum es konkret geht.
Der Iran wünscht Umsätze, um seine Projekte finanzieren zu können. Russland und China unterstützen das, Israel und arabische Staaten sind weniger begeistert, eben weil sie durch diese Projekte bedroht werden und das auch ganz und gar nicht als Nebensächlichkeit betrachten.
Dann gehen die E-3-Staaten her und sagen, jawoll ja, der Atomdeal ist so eine schöne Sache, an dem wir so viele Jahre gearbeitet hatten, spielen wir also ein bißchen Sanktionskrieg mit den USA - was nur sehr begrenzt funktionieren kann, wie auch unsere Bundesregierung offen einräumt - gehen auf Assads Partner zu, sorgen für das Taschengeld und warten mal ab, was passiert. Währenddessen geht der (konventionelle) Krieg weiter oder spitzt sich zu.

Wenn da die Ex-Sonderbotschafterin Melody Sucharewicz sagt, dies sei verrückt, ist das m. E. durchaus nachvollziehbar.


Und umgekehrt.
Kann man nennen, wie man will, jedenfalls verlangt der Iran die Ablieferung der so gestellten Hausaufgabe fristgerecht.
Du denkst dir da einen Unsinn aus....
Fakt ist daß die Hardliner im Iran sich schon die Hände reiben. Wenn das Abkommen endgültig scheitert können sie ihr Atomprogramm endlich fortsetzen.

Aber die meisten Iraner haben ganz andere Sorgen. Die wollen eine bessere Wirtschaftslage. Wie unzufrieden das Volk ist konnte dass Regime schon 2009 spüren. Die grüne Revolution ist hier im Westen ja kaum vorgenommen worden. Aber das Regime hat gemerkt dass es nicht mehr unangreifbar ist. Es geht also um den Machterhalt der Mullahs. Deshalb wurde das Atomabkommen letztlich sogar von Rohani unterstützt. Seitdem hat sich die Lage kaum gebessert und eine Dürre schürt zusätzlich die Unzufriedenheit. Auch die militärischen Spielchen die die moderaten Kräfte im nahen Osten nicht unterbinden können sind im Volk extrem unbeliebt. Scheitert das Abkommen und die wirtschaftliche Lage verschlechtert sich dadurch weiter könnte der Iran einen Bürgerkrieg erleben. Und es steht zu befürchten dass die Revolutionswächter sich mit harter Hand durchsetzen und dann muß Israel wirklich um seine Existenz fürchten.

Das sind die Gefahren der Politik Trumps und Netanjahus. Mehr Unsicherheit. Mehr Krieg. Mehr Flüchtlinge. Das wird wohl ds Ergebnis sein.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Alter Stubentiger
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 May 2018, 15:44)

Dann nehmen wir eben Hamlet, der stets alles bedenkt, zaudert, abwägt - und am Ende sind alle tot.

Wie gesagt, über Chamberlains Papierchen haben sich alle gefreut, kurz darauf begann der Zweite Weltkrieg. Wie konnte das nur passieren, wo doch dieses Papier auch ein Vertrag war?!?
Kann es vielleicht sein, dass Appeasement nicht immer funktioniert? Wäre doch möglich.
Und was ist denn in den vergangenen Jahren erreicht worden - eigentlich nur, dass die Lage stets komplizierter wurde.

Die eigenen Partner mögen schwierig sein, mal mehr, mal weniger. Aber wenn die Appeaser gebetsmühlenartig stets sagen, man brauche den Dialog, dann könnte man doch auch einmal den Dialog mit Verbündeten und strategischen Partnern erwägen.
Sei er eben schwierig, ja und ?
Man sollte Chamberlain heute anders bewerten. Er wollte eigentlich nur Zeit gewinnen. Ist aber ein anderes Thema.
Die EU will jedenfalls eine alte Verordnung reaktivieren die Amerika die gelbe Karte zeigt. Ist eigentlich kein Appeasement.
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