Uffhausen hat geschrieben:(19 Apr 2018, 14:25)
Ich persönlich versuche mich in der gesunden Mitte zu bewegen; ich betrachte/bewerte nicht gern ein-, sondern allseitig - kurz gefasst: Ich finde Merkels Flüchtlingspolitik nicht richtig, aber auch nicht falsch. Freilich verurteile ich solche unschönen Folgeentwicklungen wie bspw. die bekannte Kölner Silversternacht, andererseits verachte ich gleichzeitig die entsprechende Relativierung/Verharmlosung und das Desinteresse von entsprechenden Straftaten durch Deutsche von Deutschen. Ich finde es richtig und wichtig, dass es eine AfD gibt, aber dennoch lehne ich deren Provo-Politikstil ab. Usw.
Ich war schon alles - vom "linksgrünen Traumtänzer" bis zum "rechtsbraunem Nazischwein". Ich bin es nicht gewohnt, den Menschen nach dem Mund zu reden. Meine Feststellung ist, dass eben solche Menschen, die keine eigene Meinung haben und nur nachplappern - egal ob links oder rechts! - eigentlich IMMER mit derartigem Schubladendenken "argumentieren". In puncto beleidigen, unterstellen und ausweichen schenken sich beide Lager nichts. Eigentlich müssten sie darumhalber bestens miteinander auskommen...
Ich kann mich in Deinem Beitrag sehr gut wiederfinden. Für mich war es immer eine der zentralen Lehren aus der Nazizeit, dass soetwas nur durch eine pluralistische gemäßigte Gesellschaft dauerhaft unterbunden wird. Denn der Kern des Problems ist nicht die politische Richtung, sondern der Totalitarismus dahinter (die Roten Khmer sind das Paradebeispiel dafür, und nicht das einzige). Eine pluralistische Gesellschaft ist niemals in Gänze extrem, sie ist aber auch niemals frei von Extremen.
Wer den Schritt machen will das rechte Extrem vollkommen zu eliminieren, der begeht damit pluralistischen Suizid - so paradox das erscheinen mag.