Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

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imp
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Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von imp »

Wir wissen inzwischen, dass die Abgasbelastung nicht verfassungsgemäß ist. Das wirft die Frage auf, ob die deutsche Politik einen verfassungsmäßigen Auftrag hat, den Kommunen zu helfen, diesen Miststand zu beseitigen.

Konkret wird in Kiel seit Jahren zu viel Feindstaub gemessen. Die Stadt hadert mit der Luft. Die nationaldemokratische Minderheitenpartei SSW hat unlängst angeregt, mit dem Aufbau einer Stadtbahn zu beginnen, Individualverkehr durch Gruppenverkehr im ÖPNV zu ersetzen. Der SSW sieht Bund und Land in der Pflicht, beim Anstoß einer Pilotstrecke zu helfen. Vor einigen Jahren war bereits eine Stadt- und Regionalbahn im Gespräch, aus Aufwandsgründen dann aber gescheitert. Die aktuellen Rechtskonflikte mit Verfassungsgericht und EU machen nun den Weg frei für neue Projekte.

Wenn der Staat die Städte mit Planungsrecht und Steuergeld wieder heil macht, fühlen sich die Bewohner des flachen Landes vielleicht benachteiligt oder übergangen. Auch sie zahlen Steuern, doch statt einer Stadtbahn behelligt man sie eher mit Schließung der letzten Bushaltestellen. Ist aus demokratischer Sicht richtig, dass der Staat den Ballungszentren hier hilft, ihre selbst angerichtete Verschmutzung auf Kosten aller zu reduzieren oder wäre es hier richtiger, auf Subsidiarität und Eigenverantwortung zu setzen?
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3x schwarzer Kater
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Woran liegt denn die hohe Feinstaubbelastung in Kiel?
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von imp »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(22 Mar 2018, 17:49)

Woran liegt denn die hohe Feinstaubbelastung in Kiel?
Dieses heiße Eisen wollte ich aus dem Strang ausklammern, da es sehr emotional werden könnte:
Offenbar wurde die Kieler Abgasstudie ursprünglich mit der deutlichen Intention angegangen, möglichst kein Problem festzustellen. Der VW-Konzern wollte die Kosten übernehmen, ein Konzernunternehmen sollte die Studie durchführen. Das fand nicht jeder sehr gut.

Feinstaub und Stickoxide, zwei verschiedene Problemgruppen, lassen sich teilweise recht deutlich auf MIV und auf Schiffe zurückführen, also auf menschengemachte Probleme.
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3x schwarzer Kater
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Mar 2018, 17:56)

Feinstaub und Stickoxide, zwei verschiedene Problemgruppen, lassen sich teilweise recht deutlich auf MIV und auf Schiffe zurückführen, also auf menschengemachte Probleme.
natürlich ist das immer menschengemacht. Was unterscheidet jetzt aber Kiel von anderen Großstädten?
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von imp »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(22 Mar 2018, 18:24)

natürlich ist das immer menschengemacht. Was unterscheidet jetzt aber Kiel von anderen Großstädten?
Kiel hat verhältnismäßig mehr Schiff-Fahrt als manche süddeutsche Stadt. Dafür liegt Kiel nicht in so einer ausgeprägten Kessel-Lage, wie es in bergigeren Gegenden der Fall ist. Beides kann eine Rolle spielen. Konkret wählte ich aber Kiel, weil es weder in Bayern noch in Sachsen liegt und auch nicht Bielefeld heißt. Die Menschen sprechen dort keinen seltsamen Dialekt, politischer Radikalismus ist dort nicht häufiger als allgemein üblich und es gibt keine spezifischen Gründe, sachfremd über Kiel zu lästern oder unerwünschte Seitenthemen aufzumachen. Das ist sehr kommod. Das Allgemeine, besonders wenn es abstrakt und nicht sichtbar ist, verhandle ich gern am (möglichst typischen) konkreten Beispiel. So wird es erlebbar und plastisch. Die Menschen neigen nicht so sehr zu radikalen und gesellschaftsschädlichen Ansätzen, wenn sie der Sache eine menschliche Note abgewinnen. Es ist also nicht so, dass ich Kiel irgendwie besonders dreckig finde oder den Kielern ihre Stadtbahn weniger gönne als etwa den Menschen in anderen betroffenen Städten.

Mir geht es hier um den politischen und verfassungsmäßigen Konflikt zwischen der Behebung eines nicht verfassungskonformen Belastungszustandes und dem Gebot, Kommunales kommunal zu behandeln und nicht alles auf die staatspolitische Ebene zu heben.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Mar 2018, 18:37)

Kiel hat verhältnismäßig mehr Schiff-Fahrt als manche süddeutsche Stadt.
Ist das der Grund?
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von Adam Smith »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(22 Mar 2018, 18:43)

Ist das der Grund?
Das könnte der Grund sein.

https://www.shz.de/regionales/schleswig ... 20406.html
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von hafenwirt »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Mar 2018, 17:45)
Wenn der Staat die Städte mit Planungsrecht und Steuergeld wieder heil macht, fühlen sich die Bewohner des flachen Landes vielleicht benachteiligt oder übergangen. Auch sie zahlen Steuern, doch statt einer Stadtbahn behelligt man sie eher mit Schließung der letzten Bushaltestellen. Ist aus demokratischer Sicht richtig, dass der Staat den Ballungszentren hier hilft, ihre selbst angerichtete Verschmutzung auf Kosten aller zu reduzieren oder wäre es hier richtiger, auf Subsidiarität und Eigenverantwortung zu setzen?
Eine interessante Idee, aber noch einige andere Städte ohne Stadtbahn haben mit Feinstaub zu kämpfen. Wenn die Stadtbahn komplett finanziert wird, könnte es dazu führen, dass Städte ihre Bemühungen zum Kampf gegen dein Feinstaub aus "Kosten- und Sachgründen" einstellen, bis nach Jahren die Bundesregierung ein paar Milliönchen für eine hübsche 100% Green Energy E-Stadtbahn locker macht.

Sowas ist ja auch positiv für den Tourismus.

Andererseits können Stadtbahnen nicht schaden und es ist eine bessere Investition als bayrische Autobahnen oder andere bayrische Lieblingsprojekte. Vielleicht kann man einen Fond aufmachen?

Wenn die Schiff-Fahrt schuld ist, halte ich auch eine Abgabe für möglich, so ne Art Steuer bei Einfahrt in den Hafen. Wird diese verweigert, wird die Crew festgenommen oder das Schiff sonstwie lahm gelegt.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von imp »

hafenwirt hat geschrieben:(22 Mar 2018, 18:51)

Eine interessante Idee, aber noch einige andere Städte ohne Stadtbahn haben mit Feinstaub zu kämpfen. Wenn die Stadtbahn komplett finanziert wird, könnte es dazu führen, dass Städte ihre Bemühungen zum Kampf gegen dein Feinstaub aus "Kosten- und Sachgründen" einstellen, bis nach Jahren die Bundesregierung ein paar Milliönchen für eine hübsche 100% Green Energy E-Stadtbahn locker macht.

Sowas ist ja auch positiv für den Tourismus.

Andererseits können Stadtbahnen nicht schaden und es ist eine bessere Investition als bayrische Autobahnen oder andere bayrische Lieblingsprojekte. Vielleicht kann man einen Fond aufmachen?

Wenn die Schiff-Fahrt schuld ist, halte ich auch eine Abgabe für möglich, so ne Art Steuer bei Einfahrt in den Hafen. Wird diese verweigert, wird die Crew festgenommen oder das Schiff sonstwie lahm gelegt.
Dann bleiben die Schiffe eben bis zum nächsten Stoertebeker-Spiel im Hafen. Problematisch könnte sein, dass manche auch im Hafen Abgase ausstoßen. Du stößt da eine wichtige Frage an, den moral hazard einer "guten Tat" auf Staatsebene. Wenn Bund und Land besonders denen helfen, die möglicherweise aus eigener Schuld eine besonders schlechte Lage haben, wären die redlich bemühten anderen Orte gewiss irritiert.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von Adam Smith »

Lösen lässt sich das Problem nur auf diese Art und Weise.
Ebenfalls aus Antwerpen kommt die Nachricht über das per Wasserstoff angetriebene Passagierschiff »Hydroville«. Ende November vergangenen Jahres wurde es offiziell in Dienst gestellt. Der 14m lange Katamaran der weltweit aktiven CMB (Compagnie Maritime Belge) wird überwiegend auf der Schelde als Testfahrzeug eingesetzt, um die Nutzung von Wasserstoff-Technologie auch für große Seeschiffe weiter zu entwickeln.

Der große Vorteil von Wasserstoff liegt in der Sauberkeit, es wird weder CO2 noch Feinstaub noch Schwefel emittiert. Zudem wird Wasserstoff eine hohe Energiedichte bescheinigt. Die »Hydroville« hat aber auch verkehrspraktischen Nutzen. CMB-Mitarbeiter werden während der Antwerpener Rushhour zum Büro und zurück gefahren. An Bord ist Platz für 16 Passagiere, das Schiff ist bis zu 22kn schnell. Dazu stehen zwei Dual-Fuel-Verbrennungsmotoren (H2ICED) mit insgesamt 441kW Leistung im Maschinenraum. Der Wasserstoff wird in zwölf Einzeltanks bei 200bar gebunkert, zudem gibt es zwei Dieseltanks.
https://binnenschifffahrt-online.de/201 ... hnik/1717/
Stand jetzt ist H2 als Treibstoff flexibler. Wasserstoff kann nämlich einerseits zum Betrieb von Brennstoffzellen, die Strom liefern, eingesetzt werden, andererseits aber auch als Kraftstoff für Verbrennungsmotoren. Das Leuchtturmprojekt MS Innogy, ein Boot, das auf dem Essener Baldeneysee Personen befördert, läuft mit einer Brennstoffzelle und zwei E-Motoren, wobei hier Methanol als Kraftstoff zum Einsatz kommt, der in einem Mini-Kraftwerk erzeugt wird. Die MS Innogy ist bereits seit dem August 2017 im regelmäßigen Betrieb und bislang völlig störungsfrei.
http://www.rhein-magazin-duesseldorf.de ... hrt-kommt/

Wegen dem Murx ist zwar die Batterie führend, aber der Wasserstoff wird sich durchsetzen.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(22 Mar 2018, 19:09)

Lösen lässt sich das Problem nur auf diese Art und Weise.



https://binnenschifffahrt-online.de/201 ... hnik/1717/
Immer, wenn man nicht weiter weiß, wird in den letzten 50 Jahren der Wasserstoff herangezogen - meist bleibt es bei Versuchen und Inseln. Ich bin dem Wasserstoff-Schiff gar nicht abgeneigt. Klappt sicher besser als beim Auto. Jedoch müssen wir bedenken, dass Schiffe langlebige Wirtschaftsgüter sind und wir noch sehr lang mit überwiegend auf Ölderivaten basierenden Schiffsantrieben rund um Kiel rechnen müssen.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Am Ende - gleichgültig wo auch immer die Problemzone ausgemacht wird - besteht ein Mix aus unterschiedlichen Gründen warum gerade da oder dort, die Luft nachweislich gesundheitsschädlich kontaminiert ist.

Menschliche Technologie kombiniert mit den natürlichen regionalen Verhältnissen, lässt keinen eindeutig Schuldigen, den man so oder so eliminieren könnte, erkennbar werden. Inzwischen wird Feinstaub (der ja in sehr unterschiedlichen Formen - dazu noch "primär" aber auch "sekundär" vorliegt) auch über Kontinente hinweg transportiert. Nicht wirklich ungewöhnlich, befinden sich doch alle Emittenten auf dem selben Planeten namens Erde.

Das gerade in relativ dichtbesiedelten D - mit nahezu dreiviertel seiner Einwohner, welche in den Städten leben - dies zum Problem wird, kann eigentlich niemanden überraschen. Kommt noch hinzu, kein wirklich neues Problem - eigentlich etwas, was Nachkriegsdeutschland schon immer "begleitet" hat. Je nachdem , was gerade besonders "akut" war oder ist, versucht man Lösungen zu finden.

Dumm nur, was in der einen Stadtregion die Lösung wäre, ist in der nächsten völlig unerheblich. Ergo kann es wohl keine "Modelllösung" geben, welche dann als "Blaupause" auf alle Städte anwendbar ist. Einen gemeinsamen Verursacher kann man dennoch ausmachen, auch wenn die lokale Wirkung weiter unterschiedlich ausgeprägt ist. Nicht eben unbekannt - es gab noch niemals so viele PKW in privater Hand ~46 Millionen davon gibt es. Die gute Nachricht, diese "Stehzeuge" fahren und belasten damit unsere Umwelt nur zu ~2 bis 3 Prozent (ein Durchschnittswert - der selbstverständlich auf Dich und Dich nicht zutrifft) nur um dem üblichen hirnrissigen Argument "ich fahre xyz km täglich / stündlich" vorzubeugen :p

Die gute Nachricht, ist aber zugleich auch die Schlechte. Ganz logisch, wer sein Stehzeug in sofort erreichbarer Nähe stehend weiß, wird eher nicht darüber nachdenken, wie und wo er / sie die nächste "ÖPNV-Dokingstation" erreicht, um sich dann noch klar zu werden, wann denn diese ÖPNV-Dolmusche fahren werden. Im Klartext, ohne das dieses Stehzeug nicht verschwindet, werden nur sehr wenige Menschen auf die glorreiche Idee kommen ÖPNV überhaupt zu nutzen. Wer es dennoch versucht, wird u.U. schnell feststellen müssen, das dieses Angebote so garnicht zu seinen Wünschen und Vorstellungen zu passen scheinen. Dann lässt am es lieber, und beglückt zu 2 ... 3 % alle anderen mit den unvermeidlichen Emissionen.

Wenn sich darin nichts ändert - erheblich verändert - wird das nix mit noch mehr ÖPNV. Wenn jeder zweite Einwohner in D über eine eigenes motorisiertes Vehikel verfügt, existiert dafür unweigerlich auch eine "Industrie", welche die damit verbunden Formalitäten überwacht und organisiert, die Kisten wartet und ggf. auch repariert - UND neue schöne Blechdinger mit immer größeren Motoren produziert. Das kann nicht einfach wech - so erfreulich es für unser aller Luft auch wäre, es hängt auch ordentlich viel Beschäftigung daran. Eine der vielen "Quadraturen" die wir uns selbst geschaffen haben.

Nun eine "Stadtbahn für Kiel" zu schaffen, erhöht bei genauer Betrachtung nur das lokale Mobilitätsangebot, welches auf dem bereits reichlich existierenden quasi "obendrauf" käme. Wurde eigentlich schon jemals "ergebnisoffen" untersucht, wie viele private PKW ein zahlenmäßig gestiegenes ÖPNV tatsächlich und dauerhaft verdrängen kann :?:

Mein unerfreuliches Fazit, wer eine vom Individualverkehr freie Zonen möchte, muss den verbrennungsmotorischen Individualverkehr über die Schmerzgrenze hinaus verteuern, behindern - gern auch verbieten. Nur "Besseres" anbieten, dauert einfach zu lange und es ist fraglich ob es überhaupt funktioniert. Wer glaubt, ein über Jahrzehnte herangezüchtetes - ich muss einen eigen PKW haben - gleichgültig wie nützlich die meist auch noch total übermotorisierte Kiste tatsächlich ist, wird niemand in absehbarer Zeit aus den Köpfen der Betroffenen bekommen :? Einmal ganz davon abgesehen, was mit dem Tod der individuellen Mobilität noch alles zu Grunde geht. Das selbstverursachte "Monster" besteht nun einmal nicht nur aus den Fahrzeugen selbst :(

OK Kiel - könnte sein spezifisches Problem der ultradreckigen Schiffsdiesel zu lösen versuchen - ähm warum dann noch in Kiel anlegen, wenn die so unerfreuliche Dinge wie andere Antriebe fordern ? Kein Ahnung wie wichtig für Kiel der Hafen sein könnte - die haben doch einen Hafen ? Oder Mannheim hat einen zumindest wichtiger Binnenhafen - oder ist es dort "die BASF" (in Ludwigshafen also knapp überm Rhein) die "man in den Griff bekommen müsste" ? In Stuttgart müssten ein paar Berge weg oder einfach alles nach "unten" wech....

Nun meine unmaßgebliche Meinung - man darf dem Deutschen sein liebstes Spielzeug - sein Auto - nicht wegnehmen. So eine Scheiß wie ÖPNV ist doch kein Ersatz. Es geht hier nicht um Mobilität sondern um "gefühlte Mobilität". Also her mit dem E-Mobil - volle "Breitseite" aus allen Medien - das eine Batterie für 150 km (echt) und werbetechnisch 250 km völlig ausreicht - kaum jemand wird es merken ! Michel behält seinen Liebling vor der Tür, eine ganze Industrie darf weiterwerkeln und die Luft wird auch etwas sauberer. OK elektrisch ist eine Nische - scheiß drauf - man kann eben nicht alles haben...

Aus dieser Sicht NEIN Kiel braucht keine Stadtbahn auf Staatskohle - ein wenig Gehirnwäsche in die angedeutete Richtung - allerdings schon... :thumbup:
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von hafenwirt »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Mar 2018, 18:56)

Dann bleiben die Schiffe eben bis zum nächsten Stoertebeker-Spiel im Hafen.
Vielleicht reicht ja auch ein Schauprozess. Steht in kiel nicht auch noch Militär? Evtl. kann man bei Verstößen auch die Flotte draufjagen und den Laden auseinandernehmen. Ich weiß allerdings nicht, ob das völkerrechtlich korrekt wäre. Unter Umständen müssten die Marine-Soldaten ohne Hoheitsabzeichen "Urlaub" auf ihren Schiffen machen.
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Mar 2018, 18:56)Du stößt da eine wichtige Frage an, den moral hazard einer "guten Tat" auf Staatsebene. Wenn Bund und Land besonders denen helfen, die möglicherweise aus eigener Schuld eine besonders schlechte Lage haben, wären die redlich bemühten anderen Orte gewiss irritiert.
Ich sehe das in meiner Heimat, da gibt es Überlegungen mit beim Volke unbeliebten Maßnahmen, die das KfZ betreffen, z.B. Fahrverbot in der Innenstadt oder mehr 30er Zonen. Die wären ganz schön angepisst, vor allem weil das Volk sagen wird "warum habt ihr nicht auch eine Stadtbahn beantragt?" Vielleicht kann man aber auch unter den Kommunen diese Aufträge verlosen oder nur einen Kredit vergeben, sodass sich die Kommune bei dieser unserer Regierung verschuldet.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von Adam Smith »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(23 Mar 2018, 11:48)

Nun eine "Stadtbahn für Kiel" zu schaffen, erhöht bei genauer Betrachtung nur das lokale Mobilitätsangebot, welches auf dem bereits reichlich existierenden quasi "obendrauf" käme. Wurde eigentlich schon jemals "ergebnisoffen" untersucht, wie viele private PKW ein zahlenmäßig gestiegenes ÖPNV tatsächlich und dauerhaft verdrängen kann :?:
Wer mit der Stadtbahn fährt, der fährt dann halt kein Auto. Jetzt müssen nur noch die Benutzer der Stadtbahn gezählt werden. Wobei das optimale Verkehrsmittel das selbstfahrende Auto ist, das mit Wasserstoff fährt.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(23 Mar 2018, 16:50)

Wer mit der Stadtbahn fährt, der fährt dann halt kein Auto. Jetzt müssen nur noch die Benutzer der Stadtbahn gezählt werden. Wobei das optimale Verkehrsmittel das selbstfahrende Auto ist, das mit Wasserstoff fährt.
Die selbstfahrende Stadtbahn mit Wasserhahn ist viel bester.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von Adam Smith »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(23 Mar 2018, 17:56)

Die selbstfahrende Stadtbahn mit Wasserhahn ist viel bester.
Nein. Das optimale Fahrzeug ist halt das selbstfahrende Fahrzeug mit Wasserstoff.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von firlefanz11 »

Adam Smith hat geschrieben:(23 Mar 2018, 18:21)

Nein. Das optimale Fahrzeug ist halt das selbstfahrende Fahrzeug mit Wasserstoff.
Wie man an dem Tod einer Dame in den USA , welche von einem selbstfahrenden Fahrzeug umgemäht wurde, sieht man, dass es das NICHT ist. Jedenfalls AKTUELL nicht...
Da muss wohl noch a bisserl an der KI gebastelt werden...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von Adam Smith »

firlefanz11 hat geschrieben:(26 Mar 2018, 17:11)

Wie man an dem Tod einer Dame in den USA , welche von einem selbstfahrenden Fahrzeug umgemäht wurde, sieht man, dass es das NICHT ist. Jedenfalls AKTUELL nicht...
Da muss wohl noch a bisserl an der KI gebastelt werden...
Das lag aber laut Polizei nicht am Testahrzeug.
Bereits kurz nachdem sich der tragische Unfall zugetragen hat, teilte die zuständige Polizei mit, dass der Tod der 49-jährigen Fußgängerin "nur schwer zu verhindern gewesen" wäre. Eine eindeutige Antwort auf die Frage nach der Schuld bzw. ob der Unfall zu verhindern gewesen wäre, liefert der kurze Clip allerdings nicht.

Das aus zwei Teilen bestehende Video zeigt zunächst die Fahrersicht nach außen: Dabei kann man sehen, dass die Frau auf der unbeleuchteten Straße plötzlich von links im Scheinwerferkegel auftaucht, zwischen ersten Sichtkontakt und Aufprall vergeht in etwa eine gute Sekunde.
http://winfuture.de/news,102431.html

Hier mal die Situation nur in Kalifornien im Jahr 2017
Die meisten Fahrzeuge hat die General-Motors-Firma Cruise ausgeführt, nämlich 94, gefolgt von der Alphabet-Tochter Waymo mit 75. Die übrigen zehn Firmen haben gar keine oder ein bis maximal sieben Autos sich selbst steuern lassen. Das Unternehmen Faraday & Future hat den vorgeschriebenen Bericht offenbar nicht erstattet und wird von der kalifornischen Verkehrsbehörde hören.

Dabei ist zu betonen, dass sich der Bericht ausschließlich auf öffentliche Straßen in Kalifornien bezieht. Tests in anderen Teilen der Welt sind in den Daten nicht enthalten. Tesla Motors, dessen Firmenzentrale in Kalifornien liegt, betont in seinem Schreiben, anderswo zu testen. Außerdem würden hunderttausende Kundenfahrzeuge im "Schattenmodus" fahren: Ihre Sensoren scannen während normaler Fahrten die Umgebung während der Computer laufend berechnet, was er tun würde, müsste er das Auto steuern.

Mit dieser Vorgehensweise ist Tesla keineswegs alleine, ist es doch der bislang einzige Weg, brauchbare Streckenlängen und eine nennenswerte Vielfalt an Situationen auszuprobieren. Alleine um Sicherheitsklasse D der ISO-Norm 26262 für sicherheitsrelevante elektrische und elektronische Systeme in KFZ zu erfüllen, darf maximal ein Fehler pro Milliarde Betriebsstunden auftreten. Das lässt sich mit keiner der kalifornischen Testfahrzeugflotten auch nur annähernd unter Beweis stellen.
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 57772.html

Hier mal ein anderer Link:
Samstag, 24. März 2018, 15.00 Uhr

Der Tech-Konzern Apple hat mehr zugelassene autonome Fahrzeuge auf den Straßen Kaliforniens als der E-Autobauer Tesla, meldet das Portal "finanzen.net". Die "Financial Times" hatte zuerst darüber berichtet. Apple hat demnach zurzeit 45 selbstfahrende Autos testweise auf der Straße und belegt damit Platz 2. In letzter Zeit seien 18 Fahrzeuge zur Apple-Flotte hinzugekommen. Den Angaben der kalifornischen Straßenverkehrsbehörde DMV (Department of Motor Vehicles) zufolge ist General Motors mit 110 zugelassenen autonomen Testfahrzeugen weiterhin auf Platz 1 zu finden.

Tesla nur auf Rang 3

Tesla landete hingegen mit nur 39 Zulassungen auf dem dritten Platz und damit hinter Apple. Uber ist laut DMV mit 29 Fahrzeugen eigentlich an vierter Stelle. Der Fahrdienstleister hat jedoch vor Kurzem alle Testfahrten mit autonomen Autos nach dem tödlichen Unfall eines Uber-Fahrzeugs in Arizona eingestellt. Auf Position 5 rangiert demnach Waymo mit 24 Testwagen. Im Juni 2017 seien noch mehr als hundert zugelassene autonome Fahrzeuge der Google-Schwester in Kalifornien unterwegs gewesen.
https://www.automobilwoche.de/article/2 ... holt-tesla
Zuletzt geändert von Adam Smith am Mo 26. Mär 2018, 19:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von imp »

firlefanz11 hat geschrieben:(26 Mar 2018, 17:11)

Wie man an dem Tod einer Dame in den USA , welche von einem selbstfahrenden Fahrzeug umgemäht wurde, sieht man, dass es das NICHT ist. Jedenfalls AKTUELL nicht...
Da muss wohl noch a bisserl an der KI gebastelt werden...
Nach dem Maßstab dürfte es überhaupt keine Auto haben.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von sünnerklaas »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Mar 2018, 19:14)

Immer, wenn man nicht weiter weiß, wird in den letzten 50 Jahren der Wasserstoff herangezogen - meist bleibt es bei Versuchen und Inseln. Ich bin dem Wasserstoff-Schiff gar nicht abgeneigt. Klappt sicher besser als beim Auto. Jedoch müssen wir bedenken, dass Schiffe langlebige Wirtschaftsgüter sind und wir noch sehr lang mit überwiegend auf Ölderivaten basierenden Schiffsantrieben rund um Kiel rechnen müssen.
Auch im Bereich des Schiffbaus tut sich etwas. Ein Beispiel für innovativen Schiffbau in Deutschland. Das Unternehmen, das die drei Fährverbindungen betreibt, ist ein kommunales Verkehrsunternehmen, das profitabel arbeitet. Die Schiffe sind so konzipiert, dass sie in dienstfreien Zeiten verchartert und z.B. im Wasserbau und für Schwertransporte auf dem Wasser eingesetzt werden können.
Bei der Werft wird gerade ein Nordseeschlepper gebaut, der dieselbe technische Konzeption hat.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von Quatschki »

Die Durchfahrt durch den Nordostseekanal könnte man doch problemlos mit Umweltauflagen reglementieren und so für die schlimmsten Stinker sperren?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Mar 2018, 07:34)

Auch im Bereich des Schiffbaus tut sich etwas. Ein Beispiel für innovativen Schiffbau in Deutschland. Das Unternehmen, das die drei Fährverbindungen betreibt, ist ein kommunales Verkehrsunternehmen, das profitabel arbeitet. Die Schiffe sind so konzipiert, dass sie in dienstfreien Zeiten verchartert und z.B. im Wasserbau und für Schwertransporte auf dem Wasser eingesetzt werden können.
Bei der Werft wird gerade ein Nordseeschlepper gebaut, der dieselbe technische Konzeption hat.
Ich finde das ganz toll. Mir gefällt jeder kleine Fortschritt. Gerade weil ich sehe, wie lang der Weg noch sein kann.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von Just Me »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Mar 2018, 17:45)

Wir wissen inzwischen, dass die Abgasbelastung nicht verfassungsgemäß ist. Das wirft die Frage auf, ob die deutsche Politik einen verfassungsmäßigen Auftrag hat, den Kommunen zu helfen, diesen Miststand zu beseitigen.

Konkret wird in Kiel seit Jahren zu viel Feindstaub gemessen. Die Stadt hadert mit der Luft. Die nationaldemokratische Minderheitenpartei SSW hat unlängst angeregt, mit dem Aufbau einer Stadtbahn zu beginnen, Individualverkehr durch Gruppenverkehr im ÖPNV zu ersetzen. Der SSW sieht Bund und Land in der Pflicht, beim Anstoß einer Pilotstrecke zu helfen. Vor einigen Jahren war bereits eine Stadt- und Regionalbahn im Gespräch, aus Aufwandsgründen dann aber gescheitert. Die aktuellen Rechtskonflikte mit Verfassungsgericht und EU machen nun den Weg frei für neue Projekte.

Wenn der Staat die Städte mit Planungsrecht und Steuergeld wieder heil macht, fühlen sich die Bewohner des flachen Landes vielleicht benachteiligt oder übergangen. Auch sie zahlen Steuern, doch statt einer Stadtbahn behelligt man sie eher mit Schließung der letzten Bushaltestellen. Ist aus demokratischer Sicht richtig, dass der Staat den Ballungszentren hier hilft, ihre selbst angerichtete Verschmutzung auf Kosten aller zu reduzieren oder wäre es hier richtiger, auf Subsidiarität und Eigenverantwortung zu setzen?
Interessante Frage. :) (Und ich mag deine "Schreibe".) Darüber hinaus: Ich habe den Thread nicht gelesen, wiederhole also möglicherweise, was bereits gesagt wurde. (Tatsächlich ermüdet das "Ordnungs-Prinzip" dieser Plattform; so dass man die Lust verliert; was ich nun für mich durch "Überblättern statt Diskutieren", was im Hinblick auf ein selbstbehauptes Credo "Verein zur FÖRDERUNG der politischen Diskussion" geradezu absurd anmuten müsste, zu lösen versuche, um meine Motivation hochhalten zu können.)

Zum Thema: Da "der Staat" durch seine Konzern-hofierende Politik ursächlich für das Problem ist; ist es auch "Staats-Aufgabe", bei der Lösung des Problems zumindest maßgeblich zu helfen. Ein Lösungsansatz könnte sein, alle Automobilhersteller und Reedereien direkt oder indirekt mit einer "Gesundheits- & Umwelt-Abgabe" zu belasten, die - bewusst keine Steuer - zweckgebunden zur Schadensbegrenzung auszugeben ist. Darüber kann man leicht festmachen, wie hoch diese Abgabe ausfallen muss und wer daran zu beteiligen ist.

Ich gebe es zu: Das ist nicht mein Gedanke. Vielmehr ist es eine Weiterführung des ustinov'schen Gedanken, dass Unternehmen die selbst verursachten Gesundheits-, Natur- und Umweltschäden einpreisen müssen; sich also bilanziell auch - und gerade - im Hinblick auf die Einzigartigkeit und Unersetzbarkeit der natürlichen Lebensumgebung des Menschen auf dem Planeten Erde "mindestens kostenneutral" verhalten müssen; wenn die Menschheit eine Überlebenschance haben will.
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Teeernte
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von Teeernte »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Mar 2018, 18:37)

Mir geht es hier um den politischen und verfassungsmäßigen Konflikt zwischen der Behebung eines nicht verfassungskonformen Belastungszustandes und dem Gebot, Kommunales kommunal zu behandeln und nicht alles auf die staatspolitische Ebene zu heben.
Der Nahverkehr ist Landessache - Kiel hatte ja schon eine Strassenbahn...nicht alle Strecken sind entwidmet - da ist der Bau einfacher.

Mit den vorhandenen Gesetzen/Förderungen also gut machbar.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(29 Mar 2018, 10:24)

Der Nahverkehr ist Landessache - Kiel hatte ja schon eine Strassenbahn...nicht alle Strecken sind entwidmet - da ist der Bau einfacher.

Mit den vorhandenen Gesetzen/Förderungen also gut machbar.
War es nicht so, dass in Kiel die Straßenbahn nur noch als Gleisreste unter der Straßendecke existierte?
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von Teeernte »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(29 Mar 2018, 16:43)

War es nicht so, dass in Kiel die Straßenbahn nur noch als Gleisreste unter der Straßendecke existierte?
Aber mit WIDMUNG. ....ohne WIDMUNG geht die Planung von NULL los. Bei BAHN ein .....langes Verfahren.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(29 Mar 2018, 17:01)

Aber mit WIDMUNG. ....ohne WIDMUNG geht die Planung von NULL los. Bei BAHN ein .....langes Verfahren.
Danke für die Klarstellung. Es geht also vorrangig um den rechtlichen Aspekt. Ob man die ursprüngliche Trassierung heutzutage noch heranziehen will, ist aber fraglich - Förderfähig sind nur noch Stadtbahnen mit hohem Anteil an besonderem Bahnkörper, die Straße wird nur noch wo nötig gestreift.
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Re: Braucht Kiel eine Stadtbahn auf Staatskosten?

Beitrag von Teeernte »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(29 Mar 2018, 17:24)

Danke für die Klarstellung. Es geht also vorrangig um den rechtlichen Aspekt. Ob man die ursprüngliche Trassierung heutzutage noch heranziehen will, ist aber fraglich - Förderfähig sind nur noch Stadtbahnen mit hohem Anteil an besonderem Bahnkörper, die Straße wird nur noch wo nötig gestreift.
Widmung = ...alte Trasse. - sicher wird man Teile davon nehmen.
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