Ja - das bestreite ich! Biologisch/anatomisch hat sich der Mensch (Homo sapiens sapiens) nämlich NICHT in den vergangenen 100 Jahren und noch weniger in den vergangenen 50 Jahren.Hyde hat geschrieben:(06 Feb 2018, 15:14)
Der Mensch ist heutzutage (im Gegensatz zu früher) nicht mehr darauf angewiesen, sich von Tieren zu ernähren (was du bestreiten wirst, wie ich ahne).
Er hat immer noch den Verdauungstrakt eines Allesfressers - heißt eine Darmlänge von ca 7m, im Gegensatz zum Pflanzenfresser ca 14m bis 26m, er hat immer noch das Gebiss eines Allesfressers und das menschliche Gehirn benötigt immer noch 75% der Gesamtmenge an Energie, die mit der Nahrung aufgenommen wird.
Beim reinen Pflanzenfresser ist das genau umgekehrt, da benötigt die Verdauung das Gros der zur Verfügung stehenden Energie durch Nahrungsaufnahme und damit bleibt für das Pflanzenfresserhirn nicht mehr viel übrig.
Wer sich gesund, abwechslungsreich, ausgewogen und OHNE chemische so genannte "Nahrungsmittel" ernähren will, kommt ohne tierische Nahrung/Produkte nicht aus.
Ich muss mich gar nicht dafür rechtfertigen, dass ich mich meiner menschlichen Natur/Biologie entsprechend ernähre, dafür aber auf chemischen Kram verzichte.Hyde hat geschrieben:(06 Feb 2018, 15:14)] Vor diesem Hintergrund kann man es nicht rechtfertigen, andere Lebewesen zu opfern, um persönliche Interessen zu befriedigen, auf die man nicht angewiesen ist.
Biologische/natürliche Gegebenheiten haben nix mit "persönlichen Interessen befriedigen" zu tun, das ist einfach so.
Wie ich bereits sagte - dieses "moralische Problem" ist ein reines Luxusproblem verbunden mit einer unzulässigen Vermenschlichung von Tieren. Und dieses Luxusproblem resultiert einzig aus der Tatsache, dass das ganze Jahr über - insbesondere in den entwickelten Industriestaaten - Nahrungsmittel aus der ganzen Welt heran gekarrt werden und so zur Verfügung stehen. Müssten wir uns hier - in den gemäßigten Breiten - ausschließlich von dem ernähren, was regional und saisonal zur Verfügung steht, gäbe es dieses Problem nicht.
In nördlicheren Regionen, in denen aufgrund des arktischen Winters eine solche Versorgung unmöglich ist, der Energiebedarf des Körpers darüber hinaus sehr viel höher ist, besteht dieses Problem aktuell gar nicht.
Und noch ein Aspekt - warum sollte ich aus "moralischen Gründen" irgendwelche Stoffe/Produkte essen, die nachgewiesenermaßen gesundheitsschädlich sind, die zu Impotenz (beim Mann), zu Unfruchtbarkeit (bei Mann und Frau), zu vorzeitiger Pubertät (teilweise im Kleinkindalter) und zu Wachstumsstörungen des Gehirns führen.
Biologische Determiniertheit hat weder was mit Selbstsucht, noch mit Vernunft zu tun.Hyde hat geschrieben:(06 Feb 2018, 15:14) Und weil der Mensch, wie sich im Lauf der Geschichte gezeigt hat, ein vernunftbegabtes Wesen ist, wird sich diese Erkenntnis auch mehr und mehr durchsetzen und das Töten von Tieren zu selbstsüchtigen Zwecken irgendwann verschwinden.
Eine Ideologie hat mit Erkenntnis so viel zu tun wie schnorcheln mit tiefseetauchen - nämlich gar nichts.
Die Vorstellung chemische Nahrungsergänzungsmittel könnten natürliche Nahrung ersetzen, ist eine Ideologie.
Biologisch (genetisch) IST der Mensch ein Allesfresser - er IST auf eine Kombination aus pflanzlicher und tierischer Nahrung angewiesen.
Menschen zukünftiger Generationen werden höchstens den Kopf darüber schütteln, wie Menschen der Meinung sein konnten, es wäre möglich, sich von seiner Biologie abzukoppeln, sie werden über die anthropozentrische Sichtweise mit dem Kopf schütteln und mit Genuss ihr Steak essen, welches biotechnologisch aus den jeweiligen (arttypischen) Aminosäuren und Proteinen hergestellt wurde. Sie werden sich ab und an ein "echtes" Steak genehmigen und über die Dummheit ihrer Vorfahren philosophieren.Hyde hat geschrieben:(06 Feb 2018, 15:14) Menschen künftiger Generationen werden auf Leute wie dich und mich und auf unsere Wertvorstellungen mit Kopfschütteln zurückblicken.
Biologisch haben wir uns gegenüber dem ersten Homo sapiens sapiens, der sich vor etwa 200.000 Jahren in Afrika entwickelte überhaupt nicht verändert - nicht ein bisschen!Hyde hat geschrieben:(06 Feb 2018, 15:14) War schon immer so gewesen. Die Menschen entwickeln sich auf dem Basis des Wissens ihrer Vorfahren weiter - ökonomisch, moralisch, wissenschaftlich. Wir im 21. Jahrhundert sind nicht die Krone menschlicher Schöpfung, sondern nur Teil der fortschreitenden Entwicklung. Auch wenn wir denken, wir hätten das Ende der Entwicklung erreicht.
Wir sind nichtmal intelligenter geworden, denn immerhin haben diese Menschen die größte intellektuelle Leistung in der Menschheitsgeschichte vollbracht - sie haben eine komplexe Sprache entwickelt.
Das hat nichts mit Moral zu tun. Katzen und Hunde erwiesen sich als nützlich für den Menschen - Hunde waren als Zugtiere zu gebrauchen, dienten dem Schutz der Siedlungen und Katzen schützen die Vorräte vor der Vernichtung, indem sie Mäuse jagen.Hyde hat geschrieben:(06 Feb 2018, 15:14)Ein Beispiel für den Einfluss unserer Sozialisierung wäre auch, dass wir es als absurd ansehen, Katzen oder Hunde zu töten, aber bei anderen Tieren oder Insekten kein Problem damit haben. Mit Rationalität und moralischen Kategorien hat das Nichts zu tun.
Andere Tiere werden getötet, weil sie als Nahrung dienen. Nahrungsaufnahme hat ebefalls nichts mit Moral zu tun, sondern ist ein ganz natürlicher Vorgang und was die Insekten angeht, da handelt es sich um eine reine Schutzfunktion, weil insbesondere Insekten Überträger diverser Krankheiten waren und sind - z.B. Malaria, Yersinia pestis, Gelbfieber, Pocken etc