Die Zukunft der SPD

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Rabauke
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Rabauke »

Ich bin ja fast erschrocken als die erste Abstimmung lief und der Jubel Der JuSos aufkam. Da sah man dass es eine knappe Mehrheit war die gegen die GroKo gestimmt hatte.
Ich dachte Oh Gott hat die SPD zu ihren Wurzeln W. Liebknecht und A. Bebel zurück gefunden..... doch als die Abstimmung dann nochmals getätigt wurde fehlten plötzlich einige zuvor mutige Stimmen nun man sah die Abstimmenden ja auch direkt an und die "Zählmannschaften" "zählten" dann doch ein anderes Ergebnis.

Puh "zum Glück" die SPD ist wieder da angekommen wo sie vor dem Parteitag stand! Frei nach dem Motto: " Wir versprechen und brechen!" oder "Wir veraten Arbeitnehmerrechte ...versprochen!"

Nun merke man sich diesen Tag den 21.01.2018 der Tag an dem sich die SPD versenkte! Und das ohne fremdes Zutun!

1869 gründete sich die SPD zumindest als Vorläufer (mit Parteistatus) der SPD also ich denke die 150 nächstea Jahr erreicht sie nicht mehr.
Wer seine Regeln stets dem Mainstream der von einigen wenigen bestimmten Medien anpasst hat das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung entweder diktatorisch unterdrückt oder aber völlig falsch verstanden.
Polibu

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Polibu »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:05)

Das ist Quark. Diese Macht hat Merkel nicht mehr. Das würde die CDU nicht zulassen. Frau Merkel ist auf dem absteigenden Ast und jeder weiß es.
Frau Merkel hat noch genug Macht. Allerdings war mein Beitrag durchaus auch ein bisschen ironisch gemeint. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass die CSU eher das Zünglein an der Waage ist als die CDU.
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Dampflok94
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Dampflok94 »

Polibu hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:07)

Frau Merkel hat noch genug Macht. Allerdings war mein Beitrag durchaus auch ein bisschen ironisch gemeint. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass die CSU eher das Zünglein an der Waage ist als die CDU.
Letzteres ist durchaus möglich. Doofrind hat ja schon alles versucht, um die GroKo zu torpedieren.
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Alexyessin
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Polibu hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:01)

Von Umfallerpartei würde ich bei diesem knappem Ergebnis auch nicht sprechen. Aber von einer gewissen Spaltung der Partei durchaus.
Als nach dem Basta-Beschluß bzgl. der Hartz Reformen sich die SPD wirklich bitter böß überschmissen hat war das heute von beiden Seiten auch immer bemühte togetherness. Dieser Parteitag stand nicht im Zeichen einer Spaltung, sondern im Zeichen wie es möglich ist miteinander umzugehen. Und da war von vielen Gegenrednern und Befürwortern zu spüren. Und nachdem Schulz am Schluß dann noch den zweiten SPD Bundespräsidenten Johannes Rau zitierte war das eben auch die Formel ( Versöhnen statt Spalten ) im Raum gestanden.
Polibu hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:01)
Ein Kanzlerkandiat, der nicht mal Minister werden "darf", ist aber auch schon eine krasse Nummer finde ich.
Des finde ich jetzt gar nicht so wild. Die SPD braucht wirklich mal einen Vorsitzenden, der diese Partei mal wieder innerlich aufrichtet. Und das geht nun mal mit Ministerium schwierig bis gar nicht. Außerdem will er mit Sicherheit Vorsitzender der SPD bleiben und da kommen die Stimmen aus dem starken Niedersachsen gut.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Bielefeld09
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

Rabauke hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:05)

Ich bin ja fast erschrocken als die erste Abstimmung lief und der Jubel Der JuSos aufkam. Da sah man dass es eine knappe Mehrheit war die gegen die GroKo gestimmt hatte.
Ich dachte Oh Gott hat die SPD zu ihren Wurzeln W. Liebknecht und A. Bebel zurück gefunden..... doch als die Abstimmung dann nochmals getätigt wurde fehlten plötzlich einige zuvor mutige Stimmen nun man sah die Abstimmenden ja auch direkt an und die "Zählmannschaften" "zählten" dann doch ein anderes Ergebnis.

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Erschrecke man sich weiter.
Aber das Wahlergebnis auf dem Parteitag war eindeutig.
Pro Verantwortung und Parteierneuerung.
Das kann gelingen.
Und ist eh alles anderes, als die Versenkung der Partei SPD!
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

frems hat geschrieben:(21 Jan 2018, 16:58)

Dass die Delegierten pro Groko sind, war ja klar. Verwunderlich, dass es so knapp wurde. An der Basis wird man am Ende der Verhandlungen aber sicherlich scheitern, wenn man nicht unerwartet deutlich mehr rausholt
Hast du in dir ganz angesehen?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Rabauke hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:05)

Ich bin ja fast erschrocken als die erste Abstimmung lief und der Jubel Der JuSos aufkam. Da sah man dass es eine knappe Mehrheit war die gegen die GroKo gestimmt hatte.
Ich dachte Oh Gott hat die SPD zu ihren Wurzeln W. Liebknecht und A. Bebel zurück gefunden..... doch als die Abstimmung dann nochmals getätigt wurde fehlten plötzlich einige zuvor mutige Stimmen nun man sah die Abstimmenden ja auch direkt an und die "Zählmannschaften" "zählten" dann doch ein anderes Ergebnis.

Puh "zum Glück" die SPD ist wieder da angekommen wo sie vor dem Parteitag stand! Frei nach dem Motto: " Wir versprechen und brechen!" oder "Wir veraten Arbeitnehmerrechte ...versprochen!"

Nun merke man sich diesen Tag den 21.01.2018 der Tag an dem sich die SPD versenkte! Und das ohne fremdes Zutun!

1869 gründete sich die SPD zumindest als Vorläufer (mit Parteistatus) der SPD also ich denke die 150 nächstea Jahr erreicht sie nicht mehr.
Amen.

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ist weiter weg von der in sich geschloßenen Arbeiterpartei die sie noch bis in die frühen Jahre der Kaiserzeit eines Bebels oder gar den sozialistischen Umsturzplänen eines Liebknechts. Das mögen noch irgendwelche Vorstellungen in der Linkspartei sein, sind aber in der SPD seit dem Godesberger Programm nicht mehr wirklich angesagt.

Ist die SPD in der Krise? Ja, natürlich ist sie das, ungelogen. Und ich habe es mit Spannung verfolgt, wie in der SPD damit umgegangen werden kann. Es kam kein "Basta" vom Acker oder eine "Opposition ist Mist" Ansage vom Münte. Es gab natürlich die Stimmen, die gesagt haben; Jetzt haben wir die Möglichkeit etwas umzusetzen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Charles »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:05)
Das ist Quark. Diese Macht hat Merkel nicht mehr. Das würde die CDU nicht zulassen. Frau Merkel ist auf dem absteigenden Ast und jeder weiß es.
Glaube ich nicht. Die CDU ist komplett inhaltleer und Merkel hörig. Die grössten "Erfolge" der CDU bei den Sondierungen war die Verhinderung der Projekte von SPD und CSU. Eigene Projekte hat die CDU ja nicht.

Die SPD wird sich durch weitere 4 Jahre GroKo inhaltlich und personell nicht erneuern. Es wird derselbe Murks in derselben Konstellation mit denselben Köpfen von vorgestern weitergemacht. Die Umfragen bewegen sich jetzt in Richtung 15%.

Schulz kann es egal sein, der will nur nochmal mit einem bundespolitischen Posten versorgt werden,finanziell nochmal kassieren und sein eigentliches Herzensthema, den EU-Zentralstaat ein Stück weit voranbringen. In den Geschichtsbüchern steht er eh schon als schlechtester SPD-Kanzlerkandidat aller Zeiten. Und ist der Ruf er ruiniert ...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Dampflok94 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:20)

Erschrecke man sich weiter.
Aber das Wahlergebnis auf dem Parteitag war eindeutig.
Pro Verantwortung und Parteierneuerung.
Das kann gelingen.
Und ist eh alles anderes, als die Versenkung der Partei SPD!
Sehe ich sehr ähnlich.
Aber mir fehlt eins. Nach den letzten zwei GroKos hat die SPD immer eins vom Wähler übergebraten bekommen. Und mir fehlt die Analyse, warum das so war. Denn nur dann kann man bei einer Neuauflage eine dritte Pleite vermeiden.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

Charles hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:31)

Glaube ich nicht. Die CDU ist komplett inhaltleer und Merkel hörig. Die grössten "Erfolge" der CDU bei den Sondierungen war die Verhinderung der Projekte von SPD und CSU. Eigene Projekte hat die CDU ja nicht.

Die SPD wird sich durch weitere 4 Jahre GroKo inhaltlich und personell nicht erneuern. Es wird derselbe Murks in derselben Konstellation mit denselben Köpfen von vorgestern weitergemacht. Die Umfragen bewegen sich jetzt in Richtung 15%.

Schulz kann es egal sein, der will nur nochmal mit einem bundespolitischen Posten versorgt werden,finanziell nochmal kassieren und sein eigentliches Herzensthema, den EU-Zentralstaat ein Stück weit voranbringen. In den Geschichtsbüchern steht er eh schon als schlechtester SPD-Kanzlerkandidat aller Zeiten. Und ist der Ruf er ruiniert ...
Begründe doch einfach mal,
was denn der Murks der vergangenen großen Koalition ist?
Warum unterstellst du Schulz,
er wolle sich einen Posten sichern.
Hier geht es allerdings um die Zukunft der SPD
und nicht um haltlose Unterstellungen!
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:32)

Sehe ich sehr ähnlich.
Aber mir fehlt eins. Nach den letzten zwei GroKos hat die SPD immer eins vom Wähler übergebraten bekommen. Und mir fehlt die Analyse, warum das so war. Denn nur dann kann man bei einer Neuauflage eine dritte Pleite vermeiden.
Die Bundesspitze sollte das Ergebnis sehr ernst nehmen. Das Ergebnis ist eine Zustimmung mit Bewährung.
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Dieter Winter
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Dieter Winter »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:44)

Die Bundesspitze sollte das Ergebnis sehr ernst nehmen. Das Ergebnis ist eine Zustimmung mit Bewährung.
279 zu 362 ist nicht gerade überwältigend.

Jessica Rosenthal und Kevin Kühnert waren beeindruckend. Frisch, authentisch und selbstbewusst präsentierten sie ihre Sicht. Das sind zweifellos potentielle Sympathieträger. Mit solchen Leuten könnte die SPD die Kurve bekommen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:44)

Die Bundesspitze sollte das Ergebnis sehr ernst nehmen. Das Ergebnis ist eine Zustimmung mit Bewährung.
Die Frage ist, welchen Teilbereich sie opfern müssen. Entweder verabschieden sie sich bei der Flüchtlingsgeschichte oder sie opfern die Bürgerversicherung.
Eine Kröte wird Merkel den 45 % abnehmen müssen.
Daher tipp ich für die Bürgerversicherung. Das zieht sich eh länger hin - auch mit Gesundheitsminister Lauterbach :) - ist aber bevölkerungstechnisch beliebter als eine Flüchtlingsdebatte.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:50)

279 zu 362 ist nicht gerade überwältigend.
In Bayern würd ma sagen, ums Oaschleggn.

Überhaupt nicht.
Dieter Winter hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:50)
Jessica Rosenthal und Kevin Kühnert waren beeindruckend. Frisch, authentisch und selbstbewusst präsentierten sie ihre Sicht. Das sind zweifellos potentielle Sympathieträger. Mit solchen Leuten könnte die SPD die Kurve bekommen.
Da waren noch ein paar gute Junge heute dabei, die ich ansprechend wahrnahm. Vor allem sinds jetzt mal wieder Jusos, die sich auch trauen offen zu kritisieren ohne gleich persönlich zu werden.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Dampflok94 »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:51)

Die Frage ist, welchen Teilbereich sie opfern müssen. Entweder verabschieden sie sich bei der Flüchtlingsgeschichte oder sie opfern die Bürgerversicherung.
Eine Kröte wird Merkel den 45 % abnehmen müssen.
Daher tipp ich für die Bürgerversicherung. Das zieht sich eh länger hin - auch mit Gesundheitsminister Lauterbach :) - ist aber bevölkerungstechnisch beliebter als eine Flüchtlingsdebatte.
Ich persönlich tippe da eher auf die sachgrundlose Befristung. Aber schaun mer mal. :)
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Dieter Winter
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Dieter Winter »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:54)


Da waren noch ein paar gute Junge heute dabei, die ich ansprechend wahrnahm. Vor allem sinds jetzt mal wieder Jusos, die sich auch trauen offen zu kritisieren ohne gleich persönlich zu werden.
Klar, auch die Sachlichkeit ist nur zu loben. Die alte Garde kann sich schon mal warm anziehen. :)
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Bielefeld09
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:32)

Sehe ich sehr ähnlich.
Aber mir fehlt eins. Nach den letzten zwei GroKos hat die SPD immer eins vom Wähler übergebraten bekommen. Und mir fehlt die Analyse, warum das so war. Denn nur dann kann man bei einer Neuauflage eine dritte Pleite vermeiden.
Die SPD hat es in der Vergangenheit möglicherweise nicht verstanden,
das soziale Errungenschaften für Bedürftige und sozialer Frieden zu verteidigen sind.
Die SPD hat es in der Vergangenheit möglicherweise nicht verstanden,
das nach dem Fordern und Fördern bei Hartz 4,
das überfordern bei Leistungsbeziehern auch zu Politikverdruss sorgt.
Und die SPD hat genauso wie die CDU/CSU nicht geklärt,
wie die Rententenfrage und damit die Generationenfrage zu klären ist.
Und vielleicht noch eine Anmerkung:
Nicht nur die SPD hat Zukunft zu gestalten.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von frems »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:03)

So unterschiedlich sind die Meinungen. Neulich schrieb in einem Zeitungskommentar jemand, der Parteitag sei die Entscheidung. Die Basis stimme sowieso mit großer Mehrheit zu.

Ich würde sagen, jede Aussage dazu ist Stochern im Nebel. Denn niemand weiß. was DIE Basis nun meint. Ich persönlich kenne wissentlich drei SPD-Mitglieder. Die sind 2:1 für die Groko. Aber repräsentativ kann man das nicht gerade nennen. :D :D
Naja, nicht nur von den Gegnern einer GroKo wurde das Verfahren (Funktionäre statt Mitglieder) kritisiert, sondern auch von Politikern wie Gabriel. Das wird schon seine Gründe haben, denk ich. Wenn man dann nach der gescheiterten Jamaika-Sache das Thema Bürgerversicherung in den Fokus stellt, wochenlang dafür wirbt und noch nicht einmal die Möglichkeit einer Umsetzung in die Sondierungspapiere bekommt, dann ist das auch nicht sehr überzeugend. Kann natürlich sein, dass Merkel nun weiche Knie be- und der SPD weit entgegenkommt, damit es beim Mitgliederentscheid am Ende auch (zumindest knapp) über 50% werden.
Alexyessin hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:21)

Hast du in dir ganz angesehen?
Nee, nur ein paar Beiträge.
Labskaus!

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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 18:00)

Ich persönlich tippe da eher auf die sachgrundlose Befristung. Aber schaun mer mal. :)
Das Flüchtlingsthema ist momentan in Deutschland zu heiß, das weiß auch die SPD. Das soll brav bei der CSU bleiben, die SPD wird das am köcheln halten und gut ist. Die Bürgerversicherung tut der Union dagegen wirklich weh und würde weite Teile der jetzt 45 % befrieden können und noch nebenbei das Gesundheitsministerium an Lauterbach geben - damit wäre dann NRW auch auf seinen Ministerposten.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Dampflok94 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 18:05)

Die SPD hat es in der Vergangenheit möglicherweise nicht verstanden,
das soziale Errungenschaften für Bedürftige und sozialer Frieden zu verteidigen sind.
Die SPD hat es in der Vergangenheit möglicherweise nicht verstanden,
das nach dem Fordern und Fördern bei Hartz 4,
das überfordern bei Leistungsbeziehern auch zu Politikverdruss sorgt.
Und die SPD hat genauso wie die CDU/CSU nicht geklärt,
wie die Rententenfrage und damit die Generationenfrage zu klären ist.
Und vielleicht noch eine Anmerkung:
Nicht nur die SPD hat Zukunft zu gestalten.
Möglicherweise. Genau.

Ich z. B. bin bei der letzten Wahl der Überzeugung, daß der gesamte Wahlkampfansatz ein Flop war. Dann wäre aber die GroKo gar nicht das Problem gewesen. Aber ob das stimmt? Wissen tue ich es natürlich nicht.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(21 Jan 2018, 18:00)

Klar, auch die Sachlichkeit ist nur zu loben. Die alte Garde kann sich schon mal warm anziehen. :)
Es geht aber auch nicht gegen die alte Garde. Grade Sigmars Netzwerker sind breit verankert. Und ohne Niedersachsen kannst halt in der SPD auch nicht arbeiten.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

frems hat geschrieben:(21 Jan 2018, 18:13)


Nee, nur ein paar Beiträge.
Hast was verpasst. War wirklich mal wieder einer dieser Parteitage über die später noch gern erzählte Geschichten geben werden ;)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

frems hat geschrieben:(21 Jan 2018, 16:58)
Dass die Delegierten pro Groko sind, war ja klar. Verwunderlich, dass es so knapp wurde. An der Basis wird man am Ende der Verhandlungen aber sicherlich scheitern, wenn man nicht unerwartet deutlich mehr rausholt
Da haben die SPD-Parteifunkionäre wohl noch eine Menge Arbeit vor sich, um die Basis auch wirklich zu überzeugen.
Vielleicht kommt es doch noch zu einer Minderheitsregierung. Ansonsten dürfte auch der Veränderungsdruck für die Merkelsche CDU extrem zunehmen. Programmatisch und machpolitisch wirklich spannende Zeiten.
Zuletzt geändert von Wähler am Montag 22. Januar 2018, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

frems hat geschrieben:(21 Jan 2018, 18:13)

Naja, nicht nur von den Gegnern einer GroKo wurde das Verfahren (Funktionäre statt Mitglieder) kritisiert, sondern auch von Politikern wie Gabriel. Das wird schon seine Gründe haben, denk ich. Wenn man dann nach der gescheiterten Jamaika-Sache das Thema Bürgerversicherung in den Fokus stellt, wochenlang dafür wirbt und noch nicht einmal die Möglichkeit einer Umsetzung in die Sondierungspapiere bekommt, dann ist das auch nicht sehr überzeugend. Kann natürlich sein, dass Merkel nun weiche Knie be- und der SPD weit entgegenkommt, damit es beim Mitgliederentscheid am Ende auch (zumindest knapp) über 50% werden.
Na ja?
Wo liegen denn die Alternativen für die CDU?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Dieter Winter »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jan 2018, 18:17)

Es geht aber auch nicht gegen die alte Garde.
Leider...

Aber es kommen wohl ein paar gute Köpfe nach - wenn man sie lässt.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 18:00)

Ich persönlich tippe da eher auf die sachgrundlose Befristung. Aber schaun mer mal. :)
Da bin ich der gleichen Meinung.
Das Flüchtlingsthema ist völlig zerfleddert, wer da in welcher Richtung auch immer irgendetwas erreicht, Wählerstimmen wird es kaum bringen, in der Breite kapiert der Wähler diese Detailfragen nicht mehr.
Das Thema kann die CDU getrost der SPD überlassen, gibt es Ärger wird die Meinung vorherrschen den ganzen Trouble haben wir der SDP zu "verdanken."
Bürgerversicherung, das kommt an. Sachlich unberechtigterweise aber es trifft die Stimmung.
Da würde die SPD punkten.
...aber die Jungs von der CDU wissen das.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(21 Jan 2018, 18:40)

Leider...

Aber es kommen wohl ein paar gute Köpfe nach - wenn man sie lässt.
Die wird man schon machen lassen müssen alleine um den Flügel wieder mehr einzubinden.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

jorikke hat geschrieben:(21 Jan 2018, 19:11)

Da bin ich der gleichen Meinung.
Das Flüchtlingsthema ist völlig zerfleddert, wer da in welcher Richtung auch immer irgendetwas erreicht, Wählerstimmen wird es kaum bringen, in der Breite kapiert der Wähler diese Detailfragen nicht mehr.
Das Thema kann die CDU getrost der SPD überlassen, gibt es Ärger wird die Meinung vorherrschen den ganzen Trouble haben wir der SDP zu "verdanken."
Bürgerversicherung, das kommt an. Sachlich unberechtigterweise aber es trifft die Stimmung.
Da würde die SPD punkten.
...aber die Jungs von der CDU wissen das.
Sorry, aber das Thema Flüchtlinge oder Bürgerversicherung ist nicht Thema der Bürger!
Mietrecht ist aktuell das Thema.
Da wird sie punkten!
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von SirToby »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jan 2018, 16:58)

Des glaub ich nicht mal. Ich hab mir das heute echt gegeben und ich muss sagen, das sich die Partei hier echt schwergetan hat.
Die Diskussion lief die meiste Zeit im sachlichen Bereich - zwar scharf geführt, aber nie persönlich.
Und ein Lehrstück im Mehrheiten beschaffen. Ich hatte diesen Weil ja für einen Onkel Langweiler gehalten, aber seine Rede hatte Pep.
Dann lassen sie danach den Rudi sprechen, der die Erneuerer, sie für Schulz Sympathien haben mit Gabriels Netzwerker eingefangen.
Irgendwann durfte auch Nahles das machen, das sie kann. Abteilung Attacke auf mittel aggressiven Stil.
Also ich denke mal, der Gabriel bleibt auf alle Fälle Außenminister, eventuell Vizekanzler.
Ja, die Partei hat sich schwer getan. Das respektiere ich.

Weil hat sich wirklich ins Zeug gelegt, das habe ich auch so gesehen.

Nur wird die SPD so oder so verlieren. Das hat die sie nun mal ihrer Führungsriege zu verdanken. Ich halte es für absolut legitim zu sagen, wir wollen nicht regieren, weil wir unsere Inhalte zu wenig einbringen können.
Ich halte es auch für legitim zu sagen, wir wollen auf jeden Fall regieren, weil wir unsere Inhalte so am besten einbringen können.

Nur was nicht geht: Zuerst das eine sagen und dann das andere tun.

Die Parteiführung hat heute einen Pyrrhussieg errungen. Noch mehr solcher Siege verkraftet die SPD nicht.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Am Ende, ausgelutscht

Beitrag von Senexx »

Extremverzwergung
Allen gemeinsam war aber, dass sie im alten sozialdemokratischen Trott umso lauter „Weiter so!“ riefen, je inbrünstiger sie verlangten, es dürfe nicht ein „Weiter so“ geben. Symptomatisch dafür war, dass die SPD einen großzügigen Familiennachzug für alle Flüchtlinge fordert und gleichzeitig aus dem stärksten Landesverband, dem nordrhein-westfälischen, zwecks Neuorientierung und zwecks Lebensnähe dazu aufgerufen wird, die Kommunalpolitiker in die Mitte der Partei zu rücken. Da müssen sich ehemalige SPD-Wähler, zumal die in Nordrhein-Westfalen, fragen: Hat die SPD-Führung wirklich verstanden, warum sich SPD-Hochburgen über Nacht in AfD-Hochburgen verwandelt haben?
Die SPD, das ist bei solchen Gelegenheiten zu spüren, traut sich aus Angst vor einem „Rechtsruck“ nicht an die soziale Frage, die eigentlich seit mehr als hundert Jahren ihr Leib-und-Magen-Thema ist: Wie soll die deutsche Einwanderungsgesellschaft aussehen, damit es unseren Kindern besser geht (wenn wir denn überhaupt noch Kinder haben)?
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Bielefeld09
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jan 2018, 19:26)

Die wird man schon machen lassen müssen alleine um den Flügel wieder mehr einzubinden.
Sorry, wenn ich widerspreche.
Die SPD hat ihre Baustellen nicht in der Bürgerversicherung oder in Steuerfragen!
Zukunftsfragen sind Rentenversicherung, Reform von Hartz4 und Bidungspolitik.
Mieten sind auch entscheidend!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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jorikke
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

Bielefeld09 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 19:27)

Sorry, aber das Thema Flüchtlinge oder Bürgerversicherung ist nicht Thema der Bürger!
Mietrecht ist aktuell das Thema.
Da wird sie punkten!
Wer sich für Mietpreisbremsen stark macht, verliert zunächst mal die Wählerstimmen der direkt Betroffenen. Das sind die Vermieter, die befürchten werden keine kostendeckenden Mieten mehr zu erzielen.
Bei dem Thema würde ich als Partei die Füße mal ganz ruhig halten.
Sozialen Wohnungsbau fördern, das wäre o.k.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von DarkLightbringer »

Die SPD hat die Möglichkeit, sich als progressive Volkspartei aufzustellen, ob jetzt, ob in zwei oder in vier Jahren. Man muss dazu nicht notwendigerweise in die Opposition gehen, Verantwortungsfähigkeit kann ja auch eine Profilierung sein - entscheidender sind eher Zielinhalte, Akteure und die Art der Kommunikation.
Die SPD von Willy Brandt und Helmut Schmidt vermochte es einst sehr lange (13 Jahre?), eine moderne Volkspartei kommunizierbar zu halten, sowohl mitverantwortlich wie auch regierend.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

jorikke hat geschrieben:(21 Jan 2018, 19:59)

Wer sich für Mietpreisbremsen stark macht, verliert zunächst mal die Wählerstimmen der direkt Betroffenen. Das sind die Vermieter, die befürchten werden keine kostendeckenden Mieten mehr zu erzielen.
Bei dem Thema würde ich als Partei die Füße mal ganz ruhig halten.
Sozialen Wohnungsbau fördern, das wäre o.k.
Sorry, aber beides ist zukunftsweisend.
Darüber ist zu verhandeln.
In einer sozialen Markwirtschaft gelingt sowas.
Das ist auch Zukunft.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von aleph »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:21)

Hast du in dir ganz angesehen?
Ich habe es mir teilweise angesehen. Was mir auffiel: einerseits die professionellen Spitzenpolitiker, die gut argumentieren und reden konnten, die fast alle für Verhandlungen waren und andererseits doch viele unbekannte Delegierten, bei denen man fast eingeschlafen ist. Dennoch gab es da auch einige Punkte, wie die Obergrenze, die für die Basis schwierig zu schlucken sein wird.

Ich denke, es wurde klar, dass es auf eine Zustimmung hinauslaufen wird.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von aleph »

Bielefeld09 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 17:20)
Pro Verantwortung!
Die SPD macht sich dadurch aber auch erpressbar. Verantwortung haben zunächst einmal nur die Bundestagsabgeordneten und zwar alle. Nicht die SPD alleine. Die SPD beschäftigte sich sehr mit sich selbst, anstatt die Wählerperspektive einzubeziehen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Bielefeld09 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 19:37)

Sorry, wenn ich widerspreche.
Die SPD hat ihre Baustellen nicht in der Bürgerversicherung oder in Steuerfragen!
Zukunftsfragen sind Rentenversicherung, Reform von Hartz4 und Bidungspolitik.
Mieten sind auch entscheidend!
Bildung und H4 als Paket werden sie nicht aufdröseln. Mieten ist der soziale Wohnungsbau, da kann man sich ja mit dem Söder zusammentun, der will grad auf der selben Schiene in Bayern ein wenig was abgreifen.
Es braucht was Plakatives, etwas, mit etwas, das sowohl das sozialdemokratische Bildungsbürgertum sich identifizieren kann, wie Heiner Müller inner Eckkneipe in Wattenscheid. Und da kommt das Thema Bürgerversicherung gut rein. Die Linke Seele wird mit dem Gedanken zur Solidarität gestreichelt und die Union kann dieses Thema der SPD auch nicht mehr streitig machen - dafür haben sie es zu sehr abgelehnt. Auf der anderen Seite wird das keine Reform sein, die sich in einer Legislaturperiode erledigen lassen würde. Dafür mahlen die Mühlen im Geldtopf Gesundheitswesen zu langsam. Aber es ist ein Zeichen nach außen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

aleph hat geschrieben:(21 Jan 2018, 21:07)

Die SPD macht sich dadurch aber auch erpressbar. Verantwortung haben zunächst einmal nur die Bundestagsabgeordneten und zwar alle. Nicht die SPD alleine. Die SPD beschäftigte sich sehr mit sich selbst, anstatt die Wählerperspektive einzubeziehen.
Warum?
Diese SPD hat sich als sehr streitbar gezeigt.
Das ist Demokratie.
Und das ist auch Zukunft.
Darüber werden wir aber noch zu reden haben.
Es geht nämlich auch um Inhalte.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jan 2018, 21:13)

Bildung und H4 als Paket werden sie nicht aufdröseln. Mieten ist der soziale Wohnungsbau, da kann man sich ja mit dem Söder zusammentun, der will grad auf der selben Schiene in Bayern ein wenig was abgreifen.
Es braucht was Plakatives, etwas, mit etwas, das sowohl das sozialdemokratische Bildungsbürgertum sich identifizieren kann, wie Heiner Müller inner Eckkneipe in Wattenscheid. Und da kommt das Thema Bürgerversicherung gut rein. Die Linke Seele wird mit dem Gedanken zur Solidarität gestreichelt und die Union kann dieses Thema der SPD auch nicht mehr streitig machen - dafür haben sie es zu sehr abgelehnt. Auf der anderen Seite wird das keine Reform sein, die sich in einer Legislaturperiode erledigen lassen würde. Dafür mahlen die Mühlen im Geldtopf Gesundheitswesen zu langsam. Aber es ist ein Zeichen nach außen.
Nöö, und es ist ärgerlich,
das hier eine Diskussion über eine Bürgerversicherung deinerseits betrieben wird,
während es in Deutschland 800 000 wohnungslose Menschen gibt.
Ist denn Politik nun eine Frage der Mehrheiten,
oder ist es eine Frage der Schwächsten?
Und wen will ich als Bürger verteidigen?
Das ich den Höchststeuersatz bezahle
und nicht einmal meckere.
Ich zahle gerne mehr,
weil ich viel habe.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von aleph »

Bielefeld09 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 21:17)

Warum?
Diese SPD hat sich als sehr streitbar gezeigt.
Das ist Demokratie.
Und das ist auch Zukunft.
Darüber werden wir aber noch zu reden haben.
Es geht nämlich auch um Inhalte.
weil jedesmal, wenn es Streit mit der Union gibt, diese an die Verantwortung der spd appellieren und mit Neuwahlen drohen kann. ein Scheitern der nächsten großen Koalition wird auch die spd tangieren.

es ist nicht einfach, ich weiß.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

aleph hat geschrieben:(21 Jan 2018, 21:40)

weil jedesmal, wenn es Streit mit der Union gibt, diese an die Verantwortung der spd appellieren und mit Neuwahlen drohen kann. ein Scheitern der nächsten großen Koalition wird auch die spd tangieren.

es ist nicht einfach, ich weiß.
Nun lasst doch nach Koalitionsverhandlungen die Parteimitglieder entscheiden.
Das nennt sich Demokratie.
Nebenbei, wo sind die Alternativen?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 18:00)

Ich persönlich tippe da eher auf die sachgrundlose Befristung. Aber schaun mer mal. :)
Die sachgrundlose Befristumg kommt vielem Unternehmern, aber auch dem Staat als Arbeitgeber entgegen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

Bielefeld09 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 21:59)

Nun lasst doch nach Koalitionsverhandlungen die Parteimitglieder entscheiden.
Das nennt sich Demokratie.
Nebenbei, wo sind die Alternativen?
Letztendlich gibt es keine. Das Ja schadet der SPD genauso, wie es ihr ein NEIN geschadet hätte. Das ist ja die Crux.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Jan 2018, 22:49)

Letztendlich gibt es keine. Das Ja schadet der SPD genauso, wie es ihr ein NEIN geschadet hätte. Das ist ja die Crux.
Das ist die Hoffnung eines Users hier!
Und was ist ein Deutschland ohne SPD?
Nothing.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(21 Jan 2018, 19:59)

Wer sich für Mietpreisbremsen stark macht, verliert zunächst mal die Wählerstimmen der direkt Betroffenen. Das sind die Vermieter, die befürchten werden keine kostendeckenden Mieten mehr zu erzielen.
Bei dem Thema würde ich als Partei die Füße mal ganz ruhig halten.
Sozialen Wohnungsbau fördern, das wäre o.k.
Ich mag mich irren, aber meines Erachtens wird die SPD keine weiteren Themen durchbringen. Über das vollmundige Versprechen, weitere Themen aufnehmen zu wollen, habe ich mich gewundert.
Die Union betrachtet das Sondierungspapier als Rahmenvertrag. Innerhalb dieses Rahmens wird verhandelt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von SirToby »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Jan 2018, 23:32)

Ich mag mich irren, aber meines Erachtens wird die SPD keine weiteren Themen durchbringen. Über das vollmundige Versprechen, weitere Themen aufnehmen zu wollen, habe ich mich gewundert.
Die Union betrachtet das Sondierungspapier als Rahmenvertrag. Innerhalb dieses Rahmens wird verhandelt.
Eben. Innerhalb dieses Rahmes. Viele in der CSU sehen die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft.

Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster. Ich glaube im Ende wird es keine neue Groko geben.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

SirToby hat geschrieben:(21 Jan 2018, 23:34)

Eben. Innerhalb dieses Rahmes. Viele in der CSU sehen die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft.

Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster. Ich glaube im Ende wird es keine neue Groko geben.
Wo sind denn die Alternativen?
Oder ist da nichts?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von SirToby »

Bielefeld09 hat geschrieben:(21 Jan 2018, 23:42)

Wo sind denn die Alternativen?
Oder ist da nichts?
Dann muss wieder neu verhandelt werden entweder mit Jamaika, eine Minderheitsregierung oder halt auch Neuwahlen zur Not.

Für mich sind das Alternativen genug.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Bielefeld09 »

SirToby hat geschrieben:(22 Jan 2018, 00:34)

Dann muss wieder neu verhandelt werden entweder mit Jamaika, eine Minderheitsregierung oder halt auch Neuwahlen zur Not.

Für mich sind das Alternativen genug.
Träum mal schön weiter.
Es gab keine Alternative!
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von SirToby »

Bielefeld09 hat geschrieben:(22 Jan 2018, 00:42)

Träum mal schön weiter.
Es gab keine Alternative!
Alternativen gibt es immer....

Nur Frau Merkel ist alternativlos.
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